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Full text of "Mitteilungen_Historischen_Vereins_Pfalz_17"

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MITTEILUNGEN 



HISTORISCHEN VEREINES 



DER 



PFALZ. 



XVII. 



SPEIER. 

DRUCK DER II. GILARDONe'sOHEN BÜCUDRUOKEREI. 

1898* 



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Die Diözese Speier 

in den 

päpstlichen Rechnungsbüchern 
1317 bis 1560. 

In Regesten form bearbeitet und mit Einleitung versehen 

von 

Dr. Michael Glaser. 

Mit Orts- und Personen-Index ausgestattet 

von 
Dr. Johann Mayerhofer. 



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Einleitung. 

Die Rechnungsbücher der Camera Apoßtoliea haben neben 
ihrer eigentlichen Bedeutung für das Finanzwesen der päpst- 
lichen Kurie einen nicht geringen Wert sowohl für die allgemeine 
als für die Diözesan- und Lokalgeschichte. Wenn sie in 
letzterer Hinsicht auch nichts anderes bieten würden, als eina 
Reihe von Personennamen und Pfründen, so würden sie dem 
Lokalgeschichtsforscher die Mühe der Bearbeitung schon reich- 
lich lohnen. Denn auch die anscheinend unbedeutendste Notiz 
über hervorragende kirchliche und politische Personen liefert 
einen stets willkommenen Beitrag zu Lebensbeschreibungen. *) 
Für eine zu bearbeitende Germania sacra vollends würde eine 
einheitliche, planvolle Ausbeutung der genannten Rechnungs- 
bücher ein wichtiges, geradezu unbedingt notwendiges Material 
liefern. Mit Recht bemerkte Prof. Quidde: 8 ) „Auch die ge- 
wöhnlichen Pfründesachen haben damals (in der Zeit des grossen 
Schismas und der Konzilien) besondere Bedeutung." Was von 
diesem Zeiträume behauptet wird, gilt ebenso von der vorauf- 
gegangenen Zeit, als wegen der viel reicheren Ausbeute und in 
mancher anderen Hinsicht von der späteren Zeit bis zur Reformation. 
Ein Blick in die Rechnungen der apostolischen Kammer läfst uns 
einerseits erkennen, welch' geringen Erfolg viele Reformbestreb- 
ungen des 15 Jahrhunderts auf dem Gebiete des Annatenwesens 



a^v. 



a ) Für manche historische Ereignisse lassen sich aus den Rechnungs- 
büchern die Daten genauer bestimmen. 

3 ) Zwei Jahre am Kgl. preufsischen histor. Institut in Rom. Beilage 
zur allg. Ztg. 1892, Nr. 233. 



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VI 



hatten, anderseits aber auch den gewaltigen und geradezu 
momentanen Umschwung der Dinge infolge der Glaubens- 
neuerung in Deutschland. Manche Klagen über das kirchliche 
Abgabenwesen erscheinen als übertrieben, wenn man die ver- 
schwindend kleine Anzahl der Quittungen über gezahlte Annaten 
mit der ungeheueren Summe der Annatenschulden vergleicht. 
Dass nur der kleinere Teil der kirchlichen Benefizien annaten- 
pflichtig war, bezeugen unsere Auszüge. Den Hauptanteil 
liefern die Domkapitel, die Collegiatkirchen und die reicheren 
Klöster. Von den Pfarreien der jetzigen Diözese Speier zahlte 
noch nicht der zehnte Teil Annaten. 

Die von mir gemachten Auszüge aus den Rechnungs- 
büchern der apostolischen Kammer erstrecken sich über die 
Zeit von 1317 bis 1560. Über letzteren Termin hinauszugehen 
hätte die Mühe nicht mehr gelohnt, da die Annatenzahlungen 
aus Deutschland, wie schon bemerkt, mit dem Ausbruch der 
kirchlichen Revolution auf ein Minimum herabsinken. Nur um 
dieses für unsere engere Heimat festzustellen wie auch, um zu 
sehen, welche Wirkungen die Reformation auf dem Gebiete 
der kirchlichen Benefizien in der Speyerer und Wormser 1 ) 
Diözese hatte, bin ich bis zu dieser Zeit vorgedrungen. Denn 
es ist keine angenehme Arbeit, nicht selten drei bis vier Bände 
durchzusehen, und vielleicht einen einzigen Auszug zu erbeuten. 

Von den Kirchen der Nachbardiözesen wurden mit Aus- 
nahme der Trierer Diözese, welche gleichzeitig von anderer 
Seite bearbeitet wurde, die auf das Gebiet der heutigen Pfalz 
fallenden mit hereingezogen, soweit dieses die für unseren 
Zweck verwandte Zeit gestattete. 

Vielleicht wäre manchen Lesern der Mitteilungen des 
historischen Vereins eine Übersetzung des lateinischen Textes 
erwünscht gewesen. Allein wichtige Gründe sprachen für 
möglichste Beibehaltung der ursprünglichen Form. Einzelne, 



*) Die Auszüge für die Geschichte der Diöcese Worms werden bei 
anderer Gelegenheit veröffentlicht werden. 



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VII 



grossere Auszüge konnten, ohne sie ihres urkundlichen 
Charakters zu entkleiden, überhaupt nicht übersetzt werden. 
Derartige Auszüge liefern natürlich keine Geschichtserzählung, 
sondern dienen nur als Material für Geschichtsdarstellung. 
Zu diesem Zwecke aber ist die Belassung im Urtexte stets 
erwünscht. 

Zur Erleichterung des Verständnisses und zur Klarstellung 
der angewendeten Kürzuugen und Zitierungen mögen folgende 
Vorbemerkungen hier Platz finden. Dem Pachmanne werden 
sie natürlich nichts Neues bieten. Behufs genauerer Orientie- 
rung besonders über die formelle Seite der benützten Rech- 
nungsbücher der Camera Apostolica genüge ein Hinweis ayf 
die gediegenen Ausführungen Gottlobs : Aus der Camera Apo- 
stolica des 15. Jahrhunderts. 1 ) 

Die für unsere Auszüge benützten Serien der Rechnungs- 
bücher der apostolischen Kammer befinden sich zum Teile in 
dem päpstlichen Geheimarchive des Vatikans, die übrigen in 
dem neu angelegten römischen Staatsarchive. 

Aus dem Archive des Vatikans kommen folgende 
in Betracht. 

1. Die Rechnungsbücher der päpstlichen Col- 
lektoren in Deutschland aus dem 14. Jahrhundert: Collec- 
toria Alamaniae, in unseren Auszügen zitiert mit Coli. AI., 
Nummer des Bandes und Polio. Sie enthalten die Rechnungen 
der Einsammler päpstlicher Abgaben von neu verliehenen 
Pfründen, Quittungen, geschlossene Vergleiche über Zahlungen 
oder unrechtmässig bezogene Einkünfte und die Servitiengelder 
der Bischöfe und Prälaten. 

Zum Beispiele diene Nr. 22 unserer Auszüge: „Canoni- 
catus et praebenda ecclesiae Spirensis tuerunt collati Fran- 
cisco Ryse ; eadem die fuit provisum de parroch(iali) eccl(esia) 
in Baden, Spirensis diocesis Wolder de Prankfort, qui com- 
posuit ad 50 florenos infra festum omnium sanctorum anno 
1358." 

*) Innsbruck, Verlag der Wagn ersehen Universitätsbuchbandlung 1889. 



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VIII 



„Ein Kanonikat und Präbende der Kirche (Dom) zu Speyer 
wurden verliehen an Franz Ryse; an demselben Tage erhielt 
Wolder von Frankfurt Provision auf die Pfarrkirche von Baden, 
Diözese Speyer; er verglich sich zur Zahlung von 50 Gulden 
innerhalb des Festes Allerheiligen 1358." 

Unter diesen Einträgen folgen sehr häufig später einge- 
tragene Zahlungsvermerke in ausführlicher Quittungsform oder 
auch in ganz kurzen Notizen. 

Ausserdem finden sicli in den Collektorien einzelne kleinere 
Aufzeichnungen, die für die Geschichte unserer Heimat inte- 
ressant sind und deshalb ebenfalls exzerpiert wurden. So er- 
scheint der Bischof Lambert von Born (1364—1371) als päpst- 
licher Collektor schon vor seiner Erhebung auf den Speyerer 
Bischofsstuhl, welcher Umstand vielleicht nicht die letzte 
Ursache seiner Ernennung zum Bischöfe, wie auch später 
erfolgter Beförderungen gewesen sein mag. Er wurde vom 
Papst Urban V. zum Bischöfe von Speyer ernannt und vom 
Kaiser als solcher anerkannt, obwohl das Domkapitel gemäss 
dem ihm zustehenden Rechte den Domdechanten Eberhard 
v. Randeck erwählt hatte. 1 ) 

2. Die libri obligationum pro servitiis, zitiert 
C. obl. Nummer des Bandes und Kolio. Sie enthalten verbürgte 
Schuldverschreibungen über die servitia communia und 
die servitia minuta der Prälaten. Die servitia communia 
von Bistümern und Consistorialabteien 2 ) bestehen in den meist 
nach einer massigen Taxe berechneten Früchten des ersten 
Jahres und fallen zur Hälfte dem Papste und zur Hälfte den 
bei der Promotion des betreffenden Prälaten anwesenden Cardi- 
nälen zu. Die servitia minuta, Kanzleisporteln, wurden in fünf 
Portionen (quinque minuta) an das niedere Kanzleipersonal 
verteilt. 



1 ) Vergl. Remling, Gesch. d. Bischöfe v. Speyer I, 631. 

2 ) Abteien, deren Besetzung dem Papste zustand; die Promotion 
oder Erhebung des betr. Abtes erfolgte in einem Consistorium. 



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IX 



Die Serie beginnt mit dem Jahre 1305 und reicht bis 
zum Jahre 1798. Ein Teil derselben (31 Bände) befindet sich 
im römischen Staatsarchive. Die Vermutung Meisters, *) dessen 
mit grossem Geschicke entworfene Tabelle aber die Rechnungs- 
serien des archivio di stato hier und im Folgenden zu Grunde 
gelegt ist dass dieser Serie von Serviti^nobligationeu eine 
wirkliche Zahlungsserie entsprochen habe, bestätigt sich voll- 
ständig. Denn in der That enthält das vatikanische Archiv 
eine solche Serie, Libri solutionum, welche aus Quittungen über 
bezahlte Servitiengelder der Bischöfe und Prälaten besteht. 

Die Formel in den Obligationenbänden ändert sich wenig 
und ist wesentlich folgende: 

Datum . . . „N. episcopus (abbas) . . . obtulit (proraisit) 
camerae et collegio (Cardinalium) pro suo communi servitio 
(ecclesiae . . .) florenos ... ad quo taxatus (taxata) est et 
(quinque) servitia consueta pro familia et officialibus domini 
nostri papae et dicti collegü" ... 

„N. Bischof (Abt) erbot (verpflichtete) sich, der Kammer 
und dem Cardinalscollegium zur Zahlung seines (seiner Kirche) 
gewöhnlichen Servitiums im Betrage von . . . Gulden, zu 
welchen er (seine Kirche) taxiert ist und zu (5) kleinen Ser- 
vitieu für die Hausgenossen und Beamten unseres Herrn, des 
Papstes und des Collegiums der Kardinäle. In der Regel folgt 
auch noch die Angabe der Zahl der bei der Promotion an- 
wesenden Kardinäle, in unseru Auszügen in Klammern gegeben. 
(Card. Zahl.)" 

Da die Formel der libri solutionum zu umfangreich ist, 
so genüge zum Verständnis ein verkürztes Beispiel aus unseren 
Auszügen. 

Nr. 3. „Guillelmus, abbas monasterii Visseburgensis, 
Spirensis diocesis, solvit pro parte sui communi servitii collegio 
150 florenos . . . 



*) Auszüge aus den Rechnungsbüchern etc. zur Geschichte der Kirchen 
des Bistums Strassburg 1415—1513 von AI. Meister. Zeitschrift für die 
Geschichte des Oberrheins; neue Folge Bd. VII, S. 104 ff. 



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„Wilhelm, Abt von Weifsenburg, Diözese Speyer, zahlte 
für sein gewöhnliches Servitium dem Collegium 150 Gulden." 
Zitiert ist diese Serie mit üb. solut. Nummer des Bandes 
und Folio. 

Nicht selten mulste ein neuernannter Prälat die noch 
nicht gezahlten Servitiengelder seines durch den Tod abge- 
gangenen Vorgängers ebenfalls übernehmen, wie z. B. in 
Nummer 13: 

„Valramus, electus (episcopus) Spirensis, recognovit 600 
floren. auri, promissos per immediatura praedecessorem suura." 

„Walram, erwählter Bischof von Speyer, übernahm die 
Zahlung von 600 Goldgulden, versprochen durch seinen un- 
mittelbaren Vorgänger." 

3. Die libri introitus et exitus, zitiert lib. Int. et 
ex. Nummer des Bandes und Blattangabe sind die Rechnungs- 
bücher der Einnahmen und Ausgaben der Camera Apo- 
stolica. Sie bilden die Hauptserie des Rechenei- Amtes und 
enthalten nicht die gesammten Eingänge, sondern nur die zur 
Disposition der Sedes Apostolica, der „Staatskasse" würden 
wir heute sagen, stehenden Gelder. Die Introitus, die Ein- 
nahmen (nur diese kommen für unseren Zweck iu Betracht), 
stellen sich in bunter Mischung aus Annaten, Palliengelder, 
Reservations-, Collations-, Provisions-, Expektanz-, Unions- u. 
s. w\ Gebühren aus der ganzen Christenheit zusammen, ferner 
aus Steuer-, Zoll- und Regaleinnahmen des Kirchenstaates u. s. w. 
u. s. w. Diese nur nach chronologischein Prinzipe ohne Rück- 
sicht auf Geographie oder einzelne Einnahmezweige gemachten 
Aufzeichnungen erschweren die Benützung dieser überaus reichen 
Serie im hohen Grade. 

Jeder einzelne Eintrag bezeichnet in den Einnahmen zuerst 
den Tag der Zahlung; dann folgen gewöhnlich die Worte 
„dictus dominus Thesaurarins habuit" (empfing der Herr Schatz- 
meister), darauf als Objekt die Summe in Goldgulden, die 
zugleich rechts am Rande in Zahlen herausgesetzt ist; dann 
die Person oder Stelle, von welcher die Zahlung geleistet ist, 



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XI 



angegeben nach Titel und Wohnort, endlich das Motiv der 
Zahlung: pro annata, pro corapositione u. s. w. 

Als Beispiel diene Nummer 207. 

„Die . . . Dominus thesaurarius habuit a dominis decano 
et capitulo ecclesiae S. Philippi Cellensis . . . pro compositione 
annatae parrochialis ecclesiae in Watenheim per manus Bal- 
tasaris Tylonis 21 florenos auri." 

„Der Thesaurar empfing von dem Dekan und Kapitel der 
Kirche des heiligen Philipp von Zell ... als Annatenzahlung 
für die Pfarrkirche . . . durch die Hände der Balthasar Tylonis 
21 Goldgulden." 

Die einzelnen Einnahmeposten in dieser Serie betreffen 
natürlich häufig Gegenstände, die auch in den Aunatenregistern 
und Quittungsbänden vorkommen. Wo in den Annaten sich 
gröfsere Lücken befinden, wie z. B. von 1448 bis 1457, haben 
die für diese Zeit vorhandenen libri introitus willkommene 
Aushilfe geleistet. 

4. Von den libri divisionum (zitiert divisiones) sind 
nur einige wenige vorhanden. Sie enthalten Rechnungen 
über die Verteilung der eingegangenen Servitien- 
gelder, soweit dieselben dem Kardinalskollegium und den 
Klerikern desselben zufielen. Nicht selten sind solche Rech- 
nungen den Zahlungseinträgen der libri solutionuin angefügt 
mit dem einfachen Vermerke „recepit Cardinalis, clerici etc." 
und Angabe der Summe. Eine Formel zu geben ist nicht 
notwendig, wie aus dem Bemerkten ersichtlich ist. 

Eine ungleich gröfsere Ausbeute, als die Rechnungs- 
Serien des päpstlichen Geheimarchives, lieferten für unseren 
Zweck die im römischen Staatsarchive autbewahrten 
Rechnungsbücher der Camera Apostolica. Dieselben kamen 
ira Jahre 1870 bei der Einnahme Roms durch die italienische 
Armee in italienischen Staats-Besitz und sind der Bearbeitung 
durch die freundliche Zuvorkommenheit der Archivbeamten 
leicht zugänglich. 

Benützt wurden: 



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XII 



1. Die libri aunatarum, die Annatenregister 
(im Ganzen 132 Bände von 1421 bis 1797, mit einigen grölseren 
und vielen kleineren Lücken) in unseren Auszügen zitiert mit 
Annat Namen des Papstes. Eine ausführlichere Angabe erschien 
überflüssig, weil die Einträge genau nach chronologischem 
Prinzip gemacht sind und so das Aufsuchen eines Eintrages 
an der Hand des Datums ohne Mühe geschehen kann. 

Die Annaten, auch Halbannaten, waren von den kirch- 
lichen Benefizien zu entrichten, welche der Papst vergibt und 
die nicht Bistümer oder Konsistorialabteien sind. Sie bestehen 
in der Hälfte des Wertes der Erträgnisse (Früchte, fructus) 
des ersten Jahres. Dieser Jahresertrag der betreifenden Pfründe 
ist deshalb auch in den einzelnen Annatenein trägen stets an- 
gegeben mit cujus (quorum) fructus . . . marcharum argenti puri . . . 
annuatim . . . dessen (deren) Ertrag jährlich . . . Mark reinen Silbers. 
Die Hälfte dieser angegebenen Summe hatte der Pfründebesitzer 
an die apostolische Kammer Einmal zu zahlen. Über den Wert 
der Pfründeerträgnisse wurde in der apostolischen Kammer Buch 
geführt. Dies bezeugen die Hinweise auf den liber decimae, auf 
das Zehntenbuch, die gewöhnlich mit den Worten geschehen : ad 
quos (florenos . . . taxata est (reperitur), zu welcher Summe die 
betreffende Kirche taxiert ist (befunden wird). Zweifelte man 
an der Richtigkeit der Wertangabe, wie sie entweder im 
Taxeubuch enthalten war oder von dem Pfründebewerber an- 
gegeben wurde, so rausste letzterer nicht selten durch Eidschwur 
sich verpflichten, die Kammer über den wirklichen Wert der 
Erträgnisse seines Benefiziums zu benachrichtigen (proraisit 
certificare cameram de vero valore). 

Diese stets enthaltenen Wertangaben der Pfründen haben, 
wie leicht ersichtlich, eine nicht geringe historische Bedeutung. 
Mit ihrer Hilfe können wir durch Münzvergleichungen unschwer 
das Jahreseinkommen des betreffenden Pfründeinhabers in da- 
maliger Zeit berechnen. 

Jeder Annatenband zerfällt in zwei Teile. Der erstere, 
grössere Teil, enthält die Einträge über zu zahlende Annaten, 



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die auf Bürgschaft hin gestundet wurden, also Schuldver- 
schreibungen; der zweite Teil die wegen Todesfall oder aus 
anderen Gründen nicht gezahlten Annaken oder die dem Nach- 
folger in der betreffenden Pfründe darüber ausgestellte Be- 
scheinigung. Die Quittungen über wirklich gezahlte Annaten 
stehen in den Quittungsbüchern, von (Jenen unten die Rede 
sein wird. Sehr häufig sind auch am Rande oder unter der 
betreffenden Annatenobligation Zahlungsvermerke zu finden. 

Die in den Annatenregistern gebrauchte Formel bleibt, 
abgesehen von einigen kleineren notwendigen Verschieden- 
heiten, folgende: 

(Num. 1 25.) Datum der Registrierung. „Johannes Gerter, 
alias dictus Hoctorfer (Pfründeempfilnger oder für ihn ein 
stellvertretender Bürge: procurator oder nomine procuratoris 
oder auch einfach nomine, im Namen) oblig (avit) se pro annata 
perpetuae vicariae ad altare s. Martini, situm in cripta ecclesiae 
s. Widouis, Spirensis, cujus fructus 5 march(arum) arg(enti), 
valorem non excedunt, vacant(is) per resignationem Petri de 
Wyssenloch. Coll(ata) Romae apud S. Pet(rum) Nonis Martii 
anno 4°." 

„Johannes Geiler, sonst genannt Hochdorfer, verpflichtete 
sich zur Annatenzahlung der Ewigvikarie am Altare des 
heiligen Martin, gelegen in der Krypta der Kirche das 
heiligen Guido zu Speyer, deren jährlichen Ertrag 5 Mark 
Silber beträgt, erledigt durch Verzichtleistung (sonst auch 
per obitum, durch Tod, permutationis causa, durch Pfründe- 
tausch 1 ) u. s. w.) des Peter von Wifsloch. Verliehen, Rom, 
bei St Peter, Datum." 

Die Formel der Einträge des zweiten Teiles lautet: 
(Num. 135.) „Una bulla (unum par bullarum) pro Ulrico Sutoris 



*) Auch si per modum „si neutri" wenn bei schwebenden Prozessen 
über eine Pfründe, ein Dritter oder einer der Streitenden auf sein Bitt- 
gesuch hin, Provision auf die strittige Pfründe erhielt für den Fall, dafs 
keinem der Prozessierenden ein Recht auf die Pfründe zustehe (si neutri 
jiw competeret). 



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XIV 

de Rastet super perpetua vicaria parrochialis ecclesiae in 
Obernwilre, Spirensis diocesis, cujus fructus 4 march. argenti, 
fnit restituta sine obligatione." 

„Eine Bulle (ein Paar Bullen) für U. S. von R. über die 
Ewigvikarie der Pfarrkirche in Obernweiler, Diözese Speyer, 
wurde übergeben ohne Obligation." 

2. Die Libri quittantiarum, Quittungsbücher, ent- 
halten die Zahlungsbescheinigungen wirklich entrichteter An- 
naten, mauchmal auch, wie Nummer 128 bezeugt, einfach 
Nachlassungen übernommener Annatenschulden. 

Ausgefertigt wurden die Quittungen in vollständiger Ur- 
kundenform, z. B. Num. 206. *) 

„Universis praesentes litteras inspecturis N. N. camerarius 
. . . salutem in Domino. Ad universitatis vestrae notitiam 
deducimus per praesentes, quod Reverendus in Christo pater, 
Reinhardus, dei gratia episcopus Spirensis, pro parte sui com- 
munis servitii . . . solvit 60 florenos auri ... et 50 pro mi- 
nutis ... In quorum testimonium, Unterschriften des Collatio- 
nators und des Thesaurars. 

„Wir bringen durch Gegenwärtiges zur Kenntnis, dafs 
. . . Reinhard . . . Bischof von Speier als Teil seines gewöhnlichen 
Servitiums 60 Goldgulden und für die kleinen Servitien 50 Gold- 
gulden zahlte." 

Zitiert werden die Quittungen : Quiet. und Namen des betr. 
Papstes. 

3. Die libri resignationum et consensuum, ent- 
halten die Rechnungen über Verzichtleistungen auf Pfründen 
und Ämter und wo nötig, die Zustimmung der Prokuratoren 
und anderer Personen, die bei der Sache interessiert waren. 
Ein solcher Konsens war stets erforderlich bei Errichtung, 
Veränderung oder Aufhebung von Kirchen und Kirchenämtern, 
bei Veräufserung von Vermögensbestandteilen u. ä. Diese Serie 
hat uns besonders reiche Ausbeute geliefert für die Zeit un- 
mittelbar vor Beginn und während der ersten Jahre der Refor- 

*) Ausführlich stehen alle hier erwähnten Formeln bei Meister 1. c 



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XV 



mation. Zitiert: lib. resigu. und Jahreszahl, wie sie die Bande 
als Rückenaufschrift tragen. 

Die Formel ist folgende: Datum. N. N. procurator etc. 
ad infrascripta specialiter constitutus a domino A. sponte prout 
de procurationis mandato constat cuiusdam B. publici notarii 
subscripti, et publicati sub vigore dicti mandati consensit resig- 
nationi per eum factae in manibus papae de beneficio quod 
obtinebat, de quo providetur domino C. M. Cf. auch Nr. 825 
der Auszüge. 

4. Von den libri compositionum sind nur fünf Bände 
vorhanden, welche sich auf die Zeit von 1413 bis 1507 mit 
grofseu Unterbrechungen erstrecken. Die Kompositionen selbst 
sind Bescheinigungen über Vergleiche oder Übereinkommen, 
welche zwischen der apostolischen Kammer und einem Pfründe- 
besitzer behufs Zahlung einer bestimmten Abfindungssumme 
geschlossen wurden. Wenn z. B. jemand ein kirchliches Bene- 
fizium auf unrechtmäfsige Weise erlangt hatte oder bei Ver- 
leihung desselben ein Fehler vorgekommen war, so mufste er 
über die unrechtmäfsig genossenen Erträgnisse seines Benefi- 
ziums, de fructibus male (indebite) perceptis, ein Abkommen 
mit der apostolischen Kammer treffen, eine Komposition machen. 

Die beobachtete Fonnel ist keine feste, jedoch in der 
Regel folgende: 

N. N. habtüt unam bullam sigillatam . . . super ecclesia . . . 
et promisit ipse infra (sex) menses proxime futuros annatam 
solvere, aut praedictam bullam restituere. 

N. N. empfing eine gesiegelte Bulle über die Kirche . . . 
und versprach, innerhalb der nächsten (6) Monate die Annate 
zu zahlen oder die vorgenannte Bulle zurückzuerstatten. 

5. Die libri obligationum particularium, zitiert 
lib. particul., waren ebenfalls zur Registrierung von Annaten- 
schuldeu bestimmt. Sie wurden als eigene Serie neben den 
Aunatenregistern gefühlt und enthalten die Einträge über 
aufserordentliche Fälle, wie bei Vereinigung von mehreren 
Kirchen, Einverleibung von Beuefizien in Klöster, Gründung 



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XVI 

von Orden" und Gesellschaften, Ablässen u. dergl. Vier von 
diesen Blinden befinden sieh im Staatsarchive, die übrigen so- 
weit sie erhalten sind, im päpstlichen Geheimarchive. Eine 
Formel aus ihnen zu geben ist bei dem ganz individuellen 
Charakter der Einträge nicht gut möglich. Der Inhalt erhellt 
übrigens zur Genüge aus dem schon Bemerkten. 

Bezüglich der Datierung sei schliefslich noch bemerkt, 
dafs am Rande links stets die Jahreszahl und das Datum der 
Registrierung, dagegen am Schlüsse des Textes, wo immer es 
möglich war, der Tag der Verleihung der betr. Pfründe, also 
das wichtigere geschichtliche Datum gegeben worden ist. 

Rom, am Feste der beiden Apostelfürsteu, 29. Juni 1893. 

Dr. M. Glaser. 



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1317, &pt. 12: Guilielmus, abbas monasterii Viceburgensis pro- 

misit pro suo communi servicio 750 florenos auri 
et 5 servitia familiaria et alios 750 fl. et 5 servitia 
recognovit pro praedecessore suo immediato, qui morte 
preventus dictum suum servitium non persolvit, persol vere 
infra 5 annos incipientes a festo proximo exaltacionis 
S. crucis, mensis Beptembris, videlicet pro primo anno 
300 fl. in secundo 300 ... et quinto annis tantundem : 
servitia familiaria supra dicta infra 4 menses. Lib. 
obligationum V f. 11. 
Solvit primo anno 300 flor. 1. 

1318, Dez. 15: Recepimus a subcollectoribus civitatis et diocesis 

Spirensis pro primis fructibus beneficiorum vacantrom 
40 floren. auri. 2. 

1318, Sfcpk 14 : Guilielmus, abb. mon. Visseburgen. Spirenensis 

(sie) dioc. solvit pro parte sui com. servitii collegio 
(Cardinalinm) 27 dominorum 150 flor. per manus 
Magistri J oh annis, dicti Giger, clerici familiaris sui. 
Lib. Solutionum 1314, f. 40. 

1319, Sept. 10: Idem solvit 150 floren. per manus 
ejusdem. Ibid. f. 59. 3. 

1319, Hupt. 11 : Facta fuit quietatio Guil . . . de 150 flor. auri pro 

parte sui com. servitii soluti per manus Johis Giger... 
procuratoris sui. Lib. obl. V f. 93. Avinione. 4. 

1320, Mai. 13: Dominica tertia post festum pasche intravi (Petrus 

Du r an ti , collector) civitatem Spirensem et in ipsa reeepi 
a subcollectore Spirensi de fructibus beneficiorum 
ecclesiasticorum ... 77 floren. auri. Colleetoria Ale- 
maniae 111. f. 46. 5. 

1 



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1320, Sept 6: Guilelm. abb. mon. Wyssemburg pro complemento 
sui com. servitii 150 flor. per manus Johis Giger. 
rectoris ecclesiae de Hagenbuch. Obl. 1820. 
Idem per manus ejuBdem pro parte com. servitii 
domini Barth olomei r praedecessoris sui collegio 24 
cardinalium solvit 75 fl. (obligatione facta 1 9. Feb. 1819). 
1321, Aug. 22 : Idem eadem ratione 150 flor. per manus 
Johis Giger. 6. 

1322, Juli 20: Johannes, abbas Viceburgensis recognovit partem 

solvendam servitii sui praedecessoris non soluti et 10 
servitia familiarium, quod erit 300 flor. pro servitio. 
147 flor. 10 solidi pro servitio familiarium, quae pro- 
misit solvere in festo purifieationis b. M. v. et promisit 
pro suo com. servitio 750 flor. et 5 servitia fam. 
medietatem in festo b. Martini extunc sequente et 
aliam med. in festo assumptionis b. M. v. extunc 
secuturo. (25 Cardinales.) Obl. VI. f. 31. 7. 

1323, F«br. 1: Idem solvit pro complemento servitii domini Bartholomei 

praedecessoris sui 1 50 fl. et pro totali servitio fam. 
15 fl. 10 sol. 10 denar. per manus J. Giger. 
Idem eadem die per eundem pro totali servitio fam. 
praedecessoris sui Guilelmi 13 fl. 15 sol. 5 den. Lib. 
sohlt. III, 100. 8. 

1323, Nov. S: Idem solvit 1H7V*2 flor. pro servitio com. et pro 

familiaribus 30 fl. per manus Boemundi de Saraponte. 
canonici Treveren. et mag. Johannis Angeli de 
Interampno procuratoris sui. (L. solut. IX, 4.) 9. 

1324, Aug. 8: Idem solvit pro complemento sui com. servitii 187 7*2 

flor. et pro complemento 4 servitiorum fam. 30 flor. 
per manus Johis de I. (ibid. f. 16.) 10. 

1327, Dal.? . . . ( recepta(e) per PetrumGuigonis de Castro )degratuito 

subsidio diocesis Meten. ... ab archipresbytero de 
Hornbac 10 librae. 

Ab ecclesia collegiata de H umhöre (Hornbac) 100 
libr. 11. 

1328, Juni 21: Bertoldus, 1 ) electus Spirensis, promisit per pro- 

cura torem suum pro suo com. servitio 000 flor. auri 
1 ) Berthold, Graf-v. ßiichcck, Bischof zu Speier 1328. 



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et 5 servitia simul solvere, medietatem hinc ad pro- 
ximuni festum puriücationis b. M. v. et aliam in festo 
assumpt. ex tunc secuturo (24 Cardinale«). Obl. VI 
f. 71. 12. 

1329, Jaii7: Valramus, 2 ) elect. Spirensis recognovit 600 fl. 

auri et 5 servitia fam. promissa per immediatum 
praedeces8orum suum et debita per dominum Johannem 
de Valdestein, canonicum Sarburgen, procuratorem 
suum ad hoc specialiter constitutum et per eundem 
solvere promisit medietatem hinc ad festum proxim. 
puriücat. b. M. v. et aliam in festo assumptionis 
(23 Cardinales). Obl. VI f. 34. 13. 

1330, JUv. 2S: Facta fuit quietatio Walraino, electo Spiren. de 

150 fl. pro parte com. servitii praedecessoris sui per 
ipsum recognitum et de 25 fl. pro 4 servitiis per 
manus Wilhelmi, canon. S. Pauli, Wormacien. (Solut. 
XIII, f. 30.) 14. 

1334, Mari. 50: Quietantio eidem pro complemento sui immediati praede- 
cessoris com. servitii de 150 flor. et de 25 flor. pro 4 
servit. per manus Frederici de Colonia notarii (ibid. 
f. 30). 15. 

1338, April 3: (Avinione in palacio apostolico) frater Eberhardus. 
abb. mon. Viceburgensis, ord. S. Bened. promisit 
pro suo com. servitio 750 flor. et 5 servitia consueta, 
medietatem in proximo festo nativitatis Domini et aliam 
in festo ascensionis (Iß cardinales). Lib. obl. VI, 1*>2.) 

16. 

1344, Juli 20: Facta est gratia Mag. Rorico de Montestellarum 

Treverensis dioc. de canonicatu sub expectatione 
praebende in ecclesia Spirensi. (Coli. AI. 64,91.) 

17. 

1345, Oct. 31: Ludovicus. decanus et Theobaldus, scolasticus eccl. 

Metensis retulerunt etc. camerariis per publicum in- 
strumentum publicatum manibus et signis Gundefrieti 
Verbnen de Gozzia auctoritate imperiali et Symonis 
Petri de Vendehinep eadem auctoritate imp. notariorum 
publicorum die 10. April, praeteriti a domino Waltero 
2 ) Walram, <*raf v. Veldenz. Hischof zu Speior 1328-133«!. 

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de Saraponte, abb. monasterii Hornbacensis, ord. 
8. B. solvere camerae 100 florenos de Florentia et 
13 sol. et 4 den. hallen, cum 5 servitiis eonsuetis 
infra 8 menses a dicta 10. April, in posterum. (Obl. 
10, 110.) 18. 

1350, Juni 25 : Gerardus, episcopus Spirensis per Mag. Anscl- 

mum de Hergisheim. procuratorem suum, promisit 
000 floren. pro suo com. servitio et 5 servitia solita. 
medietatem in feste nativitatis et aliam med. in festo 
resurrectionis. (Obl. 1349/r6, f. 50.) 19. 

1351, Marl. S: Idem per manus Erphonis de Weingarten solvit pro 

parte sui com. servitii 150 flor. necnon pro parte 4 
servitiorum 37 flor. 10 sol. monetae Avinionensis : et 
fuit absolutus. (Lib. sohlt, 1349/52, f. 157.) 20. 

1353, April 4 : Frater Johannes, abb. mon. 8. Pirminii, Horn- 
bacensis. Metens. dioc. promisit pro suo com. servitio 
per Jacobum de (leminoponte (Zweibrücken) canonicum 
eccl. 8. Fabiani Hornbacen. procuratorem suum 100 
floren. anri et 5 servitia com. solvend. totum into- 
graliter in feste resurrectionis extnnc secntnro. (25 
Cardinales) Lib. obl. 1345/00. f. 140. 21. 

1356, Juli II: Canonicatus et praebenda ecclesiae 8pir. fuernnt collati 
Francisco Kyse : eadem die fuit provisum de paroch. 
eccl. in Baden, 8pir. dioc. Wolder de Frau ken- 
tert, qui composuit ad 50 floren. infra festum omnium 
Sanctor. anno 1358. (Coli. AI. 9.) 22. 

1356, Juli II: Praebenda ecclesiae 8pir. fuit collata Francisco Kyse. 
(Coli. AI. 4,28.) 23. 

1356, Äug. 19: Ecclesia paroch. in 8tetvelt, 8pir. dioc, fuit eollata 
Petro Petri 8iczonis presbytero de Landavia: com- 
posuit ad 50 floren. quos solvit tempore debito (ibid.) 

24. 

1356, Dm. 2-1: In omne jus, quod habebat Eberhardus de Eppenstein 
in eanonicatu et praebenda ecclesiae Spir. fuit 
surrogatus Wilhelmus natus Henri ei de Hishenberg. 
dotnini de Hudingen (Bildungen): pro quo composuit 
Gerardus, praepositus 8. Pauli, Wormac. 75 floren. 
infra nativitat. Dni. anno 00. (Coli. AI. 9. 128.) 25. 



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1357, ItoL? Auf einem eingehefteten Pergamentblatt: „Nomina 
Colleetorum Apostolicorum"; darunter: „Johannes, 
Wormaciensis, Lampertus, Spirensis, Episcopi, eollec- 
tores in provincia Maguntin. et ceteris aliis partibus 
Alamanie. (Coli. 114. Hispanie!) 1 ) 26. 

1357, Jan. 30: De plebania seu parochial. ecclesia in Rossewag, 
Spir. dioc. fuit provisum causa permutacionis Johanni 
de Vtzingen, presbytero ; eomposuit pro annali ad 
12 Hören, solvendos infra festnm paclie (!) anno 60. 
et solvit H fl. (Coli. AI. 4,28.) 27. 

1357, Jan. 30: De paroch. ecclesia in Baden, Spir. d. fuit pro vis. 
Johanni Wolder de Frankenford ; eomposuit ad 50 fl. 
infra fest, omnium »Sanetorum anno 58. (Coli. AI. 4,28.) 

28. 

1357, Jan. 30: De paroch. eccl. in K o den f eise, Spir. d. fuit provis. 
Meinegoto, nato Meinegoti Grernsbahe ; eomposuit ad 
40 11., quos solvit. 29. 

1357, Jan. 30 : De vicaria seu praebenda S. Trinitatis, Spir. fuit 
provis. causa permutationis Johanni dicto Bliker: eom- 
posuit ad 12 Hören, de annali solvendos infra fest. 
Johis Bapt. anno 58 ; terminus fuit sibi prorogatus 
usque ad fest, pache 60. et solvit 6 flor. 30. 

1357, Mai ?0: Actum in domo domini Eblonis de Mederio, clerici Ca- 

merae apost., quo die dictus E. quandam supplicationem 

hujusmodi tenoris (attulit) : Supplicat. . . Camerarius 

de Viedemont, quod dilecto suo Johanni, nato Theo- 

derici dicto Zolner de Lyningen. militi, de ecclesia 

paroch. in Clekelberg, Argen tin. dioc. quam Mathias 

de Lyguan una cum paroch. ecclesiis in Gertwilre et 

in Sultz, Argentin. et Basilien. dioc. diu in simul . . . 

detinuit, prout detinet oecupata, providere . . . non 

obstante, quod idem Johannes in Spirensi et Wor- 

rnaciensi ac Wiczenburgensi, Spir. d. ecclesiis cano- 

nicatus et praebendas obtinet et aliis non ubstantibus. 

(Coli. AI. 8.) 31. 

V) Das Jahr 1:557 ist für di^s«» Noriz iirijr ; denn Johann 1. war 
Bischof von Worms vom 20. Aul*. 13(55 bis lfi. Juni 1371 und Lamberr war 
Bischof von Speier vom 7. .Sept. 1371 bis 28. April 1373. Ct. (Jams, Serie« 
episcop. S. 323 u. 316. 



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1357, April 18: De canonicatu, prabend. et scolasteria ecclesiae 
Spir. fuit provisum Gotfrido de Northof, qui obligavit 
se ad 150 floren. infra fest. b. Michaelis anno 59. 
Cui fuit terminus causa litigii et propter alias causas 
diversis vicibus prorogatus usque ad festum b. Mich, 
anno 63. et fuit absolutus. (Coli. AI. 9.) 32. 

1357, Mai 20: Conrado, decano eccl. 8. Guidonis, Spir. fuit provis. ; 
promisit solvere infra mensem Junii . . . sub obli- 
gatione omnium suorum bonorum. (Coli. AI. 8.) 33. 

1357, Hai 20: Meingotus, natus Meingoti de Gernsbach, rector paroch. 
ecclesiae in Rotenfels, Spir. d. dixit per jur amen tum 
su um, dictam suam ecclesiam non esse ad decimam 
taxatam ; dixit quod valeret fructus unius anni 80 
floren. auri de Florencia: promisit 40 flor. sub obli- 
gacione. (Coli. AI. 8.) 34. 

1357, Ml 3: Henricus de Durlach, canonicus S. Trinitatis, Spir. 
procurator destinatus per Johannem, dictum Bliker, 
presbiterum, vicarium, seu praebendarium ecclesiae 
S. Trinitat. de qua causa permutacionis fuit eidem 
provisum per dominum nostrum papam Jnnoc. VI. 
ac eadem per Johannem Utzingen, presb. rectorem 
paroch. eccl. de Rossewag, Spir. d. dixit, quod 
beneficia praedicta sunt ad decimam taxata, videl. 
quodlibet valet secundum taxam decime antique 12 
floren. de Florencia et firmavit dictus procurator pro 
quolibet dictorum beneficiorum cum Camera apost. pro 
annali debito eidem pro quolibet ipsorum ad 12 floren, 
quos nominibus quibus supra promisit solvere infra 
fest, proximum b. Johis B. sub obligacione ... et 
juramento. (Coli. AI. 8.) 35. 

1357, Sept. 1: Johannes Zolner de Lyningen, rect. par. eccl. in 
Kleckerlberg, Argentin. d. promisit reddere et 
restituere supplicacionem signatam per papam de dieta 
ecclesia infra istum mensem Septembris. (ibid.) 36. 

1357, Üat.? In omne jus, quod habebat Conradus, dictus Beime, in 
paroch. eccl. S. Johis Wyssemburg. Spir. d. vica- 
riam vulgariter nuneupatam, fuit surrogatus Johannes 
dictus Spengler de Wyssemb. ; Johannes dictus Zaler, 



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1358, Mr. 12: 
1358, April 2: 



cantor Treverensis, pro ipso composuit ad 50 floren. 
infra fest, purificacionis anno 60. (Coli. AI. 9,128.) 

37, 

1358, Jan. 2: Quoddam beneficium sacerdotale in occl. Wormac. 
fuit collatum Johanni, dicto Swinger, Spironsi, non 
obstante gracia exspectacionis per sedem apost. sibi 
facta in forma pauperum 4. non. Jan. anno 6°. (Coli. 
AI. 4,86.) 38. 

Canonicatus et praebenda 8. Trinitatis, Spirens. 
fnerunt confirmati Henrico de Durlach. (Coli. AI. 4,28.) 

39. 
De paroch. eccl. in Osteringen, Spir. d., fuit provisum 
Reinboto (Reinboldo) medico Imperatoris ; composuit ad 
75 floren. vel medietatem fruetuum dicte eccl. (1. Juni 
fuit eidem confirmata. ) (Coli. AI. 9,129.) 40. 

1358, April 2: De canonicatu et praeb. ecclesiae Spiren.. vacant. 
per obitum Gotefridi de Randeke: fuit pro vis. Theo- 
derico Bauri de Boppardia, Cantori eccl. Maguntin. : 
composuit ad 60 floren. infra fest Fache 59. (Ibid.) 

41. 

1358, Juni I: Beneficium, nuncupat.. praebenda sacerdotalis in eccl. 
Spiren. quam obtinet Henricus de Rodemburg, fuit 
eidem confirmatum. Praebenda eccl. S. Widonis, 
Spiren. quam tenet Fridericus de Sickingen, causa 
permutacionis, fuit sibi collata. (Coli. AI. 4,28.) 42. 

1358, Juni 2.) : De paroch. eccl. in Hoerheim, Spir. d. fuit provis. 
Wilhelme de Osterstat, vel cum eo dispensatum, quod 
<;am possit licite retinere et obtulit se componere de 
fructibus indebite perceptis. (Coli. AI. 9.129.) 43. 

1358, Srpi. I: De paroch. eccl. in Ebern bürg (Maguntin. dioc.) fuit 
provisum causa permutacionis Johanni Symonis de 
Crucenaco. (Coli. AI. 9,4.) 44. 

1358, %l. I: Eadem die sub obligatione quadam Maguntin. testis : 

Wiridus Haselek, Spirensis. (ibid.) 45. 

1359, Hai 15: De praepositura eccl. Spiren. vacante per incom- 

passibilitatem beneficiorum obtentorum dudum per Con- 
radum de Kirkel, et de canonicatu et praebenda, quam 
obtinet Theodericus elect. Wormaciensis, super qua 



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litigat in palacio apostolico, fuii pro vis. t Reymboldo, 
nato Symonis dicti Bayer de Boppardia, pro quo com- 
posuit Jacobus de Heygere, praepositus S. Bartholomaoi, 
Frankenfordens. ad medietatem fructuum unius anni 
solvend. pro praepositura infra festum assumptionis 
anno 60., pro canonicatu et prebenda infra fest, nativit. 
Dom. 61. Fuit sibi prorogatus terminus propter litem 
pendentem usque ad {est. b. Johis B. anno 62. (Ibid.) 

46. 

1359, Nov. 18: Perpetua vicaria beate Marie fundata in eccl. 8. Vi- 

donis, Spiren. fuit collata Johanni de Landove. (Coli. 

AI. 4,28.) 47. 

1359, Nov. 18: Canonicat. et praeb. eccl. S. Stephani, oppidi 

Vizzenburg. Spiren. dioc. fuerunt collati Anshelmo, 
scolastico eccl. S. Germani extra muros civitatis 
Spirensis (ibid.). Confirmati sub 19. Dec. Idem A. 
obtinet capellam S. Christophori, civitatis Spirens. 48. 

1360, Jan. 18: Sub obligacione quadam Coloniensi praesens testis: 

Rudolphus Weyhingen, clericus Spirens. dioc. (Coli. 
AI. 5,108.) 49. 

1360, Marl. 12: De praepositura ecclesiae Spirensis fuit provisum 
Rudolphe, nato illustris Ottonis, Baronis de Ochsen- 
stein, militis, pro quo obligavit se Johannes de Hen- 
heim, vicarius in Rusahat, presb. ad. 250 Hören, auri 
vel magis Valencia, si plus valeat, solvend. infra fest, 
b. Mariae Magdalenae anni 61. Fuit prorogatus ter- 
minus usque ad fest, b. Johis B. anni 62. (Coli. AI. 
9,130.) 50. 

1360, April 21): Scolasteria eccl. Spiren. fuit conh'rmata, seu de 
novo provis. de eadem Gerardo de Talheym. (ibid.) 

51. 

1360, April 29: Canonicat. et praeb. eccl. Spiren. confirmati Conrado 
Monachi, seu de novo provisum. (Ibid.) 52. 

1360, Mai 10: Canonicatus et praeb. eccl. Spir. fuerunt confirmati 
Diethelmo de Hof, clerico, seu sibi de novo provisum 
de eisdem; cui fuit diversis vicibus terminus proro- 
gatus usque ad fest. b. Johis B. anni 64. (Ibid.) Obli- 
gavit se ad 60 floren. 53. 



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1360, Jnii 27: Praepositura eccl. S. Vordonis (sie!) Spiren., quae 

dignitas electiva et curata oxistit, fuit contirmata 
Henrico de Erenberg, sou sibi de novo provisum de 
eadem, pro quo obligavit so Franciscus Risse ad 
solvend. medios fruetus. 1. Dec. 61 solvit 50 floren. 
(ibid.) 54. 

1361, April 28: De paroch. eccl. in Wachinheim, villa Spiren. dioc, 

fuit provisum Echardo Oldendorf, clerico, obligavit se 
die 5. Dec. ad solvend. medios fruetus pro annata 
a fest, nativitatis domini proximo ad annum. 18. Oct. 
64 fuit sibi prorogatus terminus causa litis ad fest, 
pache et fuit absolutus. 1. Apr. 66 fuit ab obligacione, 
liberatu/*, quod dietam ecclesiamresignavit. (Coli. AI. 6, 1 7.) 

55. 

1361, Juli I: De paroeb. eccl. in Dydensheim, Spir. dioc, fuit 
provisum causa permutacionis Jobanni Fugeri. (Coli. 
AI. 9,129.) 56. 

1361, Juni I: De canonicatu et praeb. eccl. Spiren. fuit provisum 
Oonrado de Gynseheim, qui se obligavit ad solvend. 
med. flucti infra annum. Coli. 28. Mai. (Coli. AI. 9,129.) 

57. 

1361, Juni 5: De parocbiali eccl. in Dydensbeim, Spiren. dioc, 
fuit causa permutacionis provisum Heyloni dicto 
Gremre, qui se obligavit ad solvend. medios fruetus 
infra annum, quando certa summa non reperiretur. 
(Coli. AI. 6,3.) An demselben Tage erhielt er ein Canonikat 
mit Präbende in S. Andreas in Worms. 58. 

1361, Juni 5: De canonicatu et praeb. eccl. S. Trinitat. Spiren. 
fuit provisum Conrado, dicto Centgreue, qui se obligavit 
15. Juni ad solvend. med. fruet. a festo b. Michaelis 
ad annum. 
30. Nov. 63. solvit 15 floren. (Coli. AI. 9,136.) 59. 

1361, S«pL 25: Canonicatus et praeb. eccl. Spiren. fuerunt confir- 
mati eidem Conrado. 60. 

1361, Dw. 1: Nicolaus Isach canon. S. Widonis Spiren. solvit pro 
domino Henrico de Erenberg, praeposito S. Widonis 
pro medietate fruetuum primi anni dietae praepositurae 
50 floren. de Florentia. (Coli. AI. 6,169.) 6L 



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1361, Ita. 1: Eodem die: Dominus Fr. Nicolaus 1 ), abbas monasterii 
Sti. Pirminii Hornbacensis, ord. 8. Bened. dioc. 
Metens. promisit pro suo com. servitio 166 floren. 
et quinque servitia consueta (20 Cardinales) (üb. 
Oblig. 1861 75.) 62. 

1361, Ital.? . . . Johannes de Heye, primicerius eccl. Metensis 

(exactor subsidii bicnnalis civitatis et diocesis Metensis) 
recepit . . . summas infra scriptas . . . : 
Capitulura de Hornbacho 3 floren: abbas de H. 
10 floren. 
Abbatissa de Wergauilla 10 floren. 

In archipresbyteratu Hornbacensi: 
De Walsburen 1 fl. Scorppach 1 $. Erneswilre 1 Va fl. 
Beden 2 fl. Birmesensem 1 fl. Buchenbach 2 fl. Cont- 
wich 6 gross. Mennenbach 6 gross. Medelsheim 6 gross. 
Nemmeswilre 8 gross. Bedenburen 6 gross. Rosebach 
6 gross. Russewilre 8 gross. Wackewilre 6 gross. 
Vehesheim 8 gross. Kirchheim 6 gross. Lutzwilre 
8 gross. Kirpsch 6 gross. Walmunster 6 gross. Alt- 
heim 6 gross. Rotalben 6 gross. 

In archipresbyteratu de Wergauilla: 
Dampneheim l 1 /« fl. Bispingeren 1 fl. Wergauilla 1 fl. 
Entingen 1 fl. Doze 2 fl. Esseioncourt l l /*> fl. <»uebe- 
dingen 8 gross. Rorebach 6 gross. Anseldinguen 
6 gross. Lindes 8 gross. Malringen 6 gross. Beders- 
dorf 8 gross. Anwilre 4 gross. Falloncourt 5 gross. 
Teclembnch 5 gross. Summa 12 fl. 8 gross. (Coli. 
AI. 9 fol. 72 85.) 63. 

1362, Jai. 6: De canonicatu et praeb. eccl. S. Trini.tatis Spiren. 

fuit provisum Johanni Johannis Geicheli de Wisseni- 
bürg, pro quo obligavit se 23. Jan. ut privata persona 
Nicolaus Ysach, canon. eccl. S. Bidonis (!) ad sol- 
vendum med. fruct. a prima die quadragesimali proxima 
ad unum annum. (Coli. AI. 9,31.) 
7. Oct. 64 fuit sibi prorogatio terminus usque ad 
festum pasche et fuit absolutus (Nicolaus). 64. 

*) Reraling, Abteien u. Kloster 1,75 keimt diesen Abt Nikolaus nicht. 



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11 



1362, Juii 2: Unter einer Strassburger Obligation (Frederici de 
Pfaffenhouen, rectoris paroch. eccl. in Rothenkirchen 
extra muros Argentin.) steht: 

anno 64 ° die 15. Febr. dominus episcopus Spirensis 1 ) 
dixit, medietatem fructuum beneficii praedicti rece- 
pisse . . . (Coli. AI. 6,47.) 65. 

1362, Juni 9: De parochiali eccl. in Walsheim, Spiren. dioc. fuit, 
mandatum provideri per dominum Urbanum papam V. 
Theoderico, nato quondam Johannis, dicti Mor, presbytero 
Motens, dioc. qui se obligavit ad solvend. med. fruct. 
et certificandum Cameram de vero valore infra festum 
nativitatis Domini anni 64. (Coli. AI. 9,31.) 66. 

1362, Juli 15: De perpetuo beneficio sine cura in eccl. Spiren. 
fuit provisum Theodoro, dicto Vink, clerico, (ibid.) 
17. Aug. fuit provisum Theoderico dicto V. de perpetuo 
beneficio . . . consueto aliis, quam canonicis ipsius eccle- 
siae assignari, quod quondam Cuno de Lachen, clericus, 
in eadera ecclesia, dum viveret, perpetuus vicarius, 
obtinebat : composuit ad solvendam mediet. fruct. prirae 
annate infra fest, assumptionis b. M. V. proximum et 
certificare Cameram de vero valore per literas collectoris 
vel ordinarii infra dictum festum : supposuit et submisit 
snb sententiis et penis consuetis. (Coli. AI. 6,54.) 67. 

1362, Sm. S: De altari 8. Petri in Cripta, sito in eccl. Spiren. 

fuit provisum Johanni de Luthenbach, pro quo obli- 
gavit se (8. Mai 1363) magister Nicolaus de Cornu 
ad solv. med. fruct. infra festum paschae proximum. 
(Testis: Conrad. Haldelwerg, pbr. Wormac.) (Coli. 
AI. 9,31.) Anno 64° Mart. 5. certihcavit, quod fructus 
ad cameram provenientes se extendebant ad summam 
22 floren. per literas domini Johis de Csarwerde, collec- 
toris in dioc. Spiren. et stalim solvit 12 flor. ; de aliis 10 
fuit sibi terminus prorogatus ad fest. Johis Bapt. pro- 
ximum. (Coli. AI. 6,68.) 68. 

1363, JUi \o: De perpetuo beneficio in eccl. Spiren. fuit provisum 

Johanni de Castelleto, pro quo obligavit se Johannes 

l ) Bischof Lambert v. Speier war päpstlicher Collektor. 



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12 



Swigeri ad solvend. med. fruct. infra fest, ascensionis 
domini pruxim. (Coli. AI. 9,31.) 69. 

1363, tov. 8: De perpeiuo beneficio in eccl. Spiren. fuit provisum 

(7 kl. Mai) causa permutationis Jacobe Heukim dicto 
Zuderhuben, clerico, pro quo obligavit so Johannes 
de Mintzenberg ad solv. med. fruct. infra fest, omnium 
Sanctorum prox. (Coli. AI. 6,34.) 70. 

1364, Febr. 10: Hugo, abbas mon. S. Pirm. Hornbacen. pro com- 

plemento sui servitii solvi fecit 41 fl. 12 sol. monete 
Avinion. et pro complemento 4 servitiorum 8 fl. 6 sol. 
9 den. per manus Walteri de Mengen, presb. Argentin. 
(Lib. Sol. 1361/64 Fol. 152.) 71 

1364, Febr. 23 : Dominus Lambertus, episcopus Spirensis, pro- 
misit pro suo communi servitio camerae apostolicac 
et Collegio ( Cardinal i um) 600 floren. et 5 servitia 
consueta, solvendo mediet. in festo S. Martini, pro- 
xime venturo et aliam mediet. in festo omnium »Stör, 
extunc proximo secuturo (16 Cardinal.) (Lib. obl. 
1361-1375, Pol. 71.) 72. 

1364, SUrl. 5: Johannes de Luthenbach solvit pro parte med. fruct. 
altaris S. Petri in Cripta eccl. Spiren. 12 flor. per 
manus magistri Nicolay de Cornu. certificationc post- 
habita. (Coli. AI. 6,181.) — 22. Juni solvit 10 fl. pro 
complemento. (Ibid.) 73. 

1364, April 26: Christianus Rummel, cui fuit pro vis. per. . Urbanum 
15. kl. dec. anno 2 ° de canonicatu et praeb. ecclesiae 
Spiren. obligavit se ad solv. med. fruct. et cortiticare 
cameram de vero valore a festo b. Michaelis prox. 
in duobus annis. (Coli. AI. 6,103.) 74. 

1364, Mai 21: Johannes, dictus Beheymer. presb. Spirens. supplicat . . . 
quod ecclesiam parochialem in (Irumbach. Spir. dioc, 
ad collationem . . . episcopi Spiren. spectantem virtute 
gratiae sibi factae de beneficio cum cura vel sine cura 
vacante vel vacaturo, credens eam ex morte (juondam 
Ulrici, ut dicitur, de Wirthinberg, vacare acceptavit. 
conlirmetur vel sibi de novo provideatur. (Coli. AI. 6, 1 09.) 

75. 



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13 



1364, Juni 24: Perpetua simplex vicaria in eccl. S. Germani, extra 
muros Spirens., cujus fructus 10 march. argenti, fuit 
confirmata Johanni, dicto Arczat, presb. Spiren. dioc. 
(Coli. AI. 7,153.) 76. 

1366, Aug. 22: Hermannus Brunweidt, ejus procurator, 
obligavit se ad solv. 5 march. arg. pro medietate 
fructuum, vel plus, si plus valeat: juravit praesen- 
tibus testibus Johanne de Segua, canon. Constantiensi, 
et Stephano Audeberti. rectore paroch. eccl. de Otto- 
uilla, Constant. dioc. (Coli. AI. 7,153.) 77. 

1364, Juni 2ti: Ecclesia paroch. in Hochekein, Spiren. dioc, cujus 
fructus 12 march. argenti fuit confirmata Conrado, 
dicto Nagel de Esslingen, Constant. dioc. 
1366, Juli 23: Obligavit se ad medios fructus et certi- 
vicare cameram de vero valore infra annum a festo 
assumptionis b. Mariae V. 

1368, Jan. 4 : fuit absolutus et sibi prorogatus terminus 
ad fest, paschae proxim. 

1368, Nov. 28: eodem anno prorogatus terminus ad fest, 
nativitatis domini proximum. (Coli. AI. 7,154.) 78. 

1364, Juli i: Pro complemento fructuum et emolumentorum canoni- 
catus et praeb. eccl. Spiren. solvit Conradus Ludovici. 
dictus Centgreue, 6 floren. 12 sol. (Coli. AI. 6,182.) 

79. 

1364, Juli 10: De parochiali ecclesia in Celle prope Treysam, 
Maguntin. dioc, fuit facta confirmatio Johanni Pastoris, 
alias dicto (leltze, presb. dictae dioc. (Coli, AI. 6,125.) 

80. 

1364, Sept. 5: De paroch. ecclesia in Wachenheim, Spirens. dioc. 
cujus fructus secundum communem valorem Avinionens. 
100 floren. non excedunt, vacante ex eo, quod quon- 
dam Johannes de Nassaw dictam ecclesiam ad prae- 
posituram Wormatiensens., quae dignitas existit, pluribus 
annis post . . . constitutionem ^execrabilis*, dispensa- 
tione legitima non obtenta, tenuit, fuit provisum Johanni, 
dicto Zanomeister de Ltitra, presb. (Coli. AI. 7,10. 81. 

1364, Sftpi. II: Nicolaus, natus quondam Doldonis, dicti dieser, cleri- 
cus, cui fuit provisum de perpetuo beneficio altaris 



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14 



S. Johamris, siti in paroch. eccl. de Bergzabern, 
Spiren. dioc. per dominum nostrum papam 10. kl. Sept. 
anno 1 ü , composuit et promisit solvere camerae 2 
march. arg. cum media pro medietate fructuum primi 
anni infra annum a. die festi b. Michaelis proximi. 
(Coli. AI. 7,12.) 82. 

1364, topt. 19: De canonicatu et praeb. eccl. S. Trinitatis Spirens. 
fuit facta confirmatio Johanni, dicto Jer(i?)che, der. 
de Wissemburg, Spirens. dioc. (Coli. AI. 7,16.) 83. 

1364, Sopt. 24 : Distinctus vir Johannes de Cervo, canon. Bremen., cui 
fuit provisum per dominum nostr. papam 2. Jd. Aug. 
anno 2 ° de canonicatu et praeb. ecclesiae Spiren. 
si vacent vel cum vacabunt per assecutionem prae- 
positurae ecclesiae Bambergens. promisit et obligavit 
se ad solv. med. omnium fructuum primae annatae 
a die omnium Sanctorum proxime venturum infra 
annum. (Coli. AI. 7,18.) 84. 

1364, Sept. 27: De paroch. eccl. in Glistwylre Spirens. dioc. cujus 
fructus secundum taxam decimae 10 march. argenti, 
fuit provisum Voyldrico, nato Voyldrici, dicti Gots- 
mann de Saulvelnheym, cler. Maguntin. dioc. (Coli. 
AI. 7,20.) 85. 

1364, NtT. 10: Facta fuit confirmatio Johanni, quondam Mathiae Cer- 
donis, capellano capellae Sti Nicolai Spirensis, de 
parochiali ecclesia in Heppenheim, Wormatiens. dioc. 
(Coli. AI. 7,36.) 86. 

1364, Sw. 10: . . . Confirmatio Conrado, dicto Zudel, cler. Spirens. de 
praebenda sacerdotali eccl. Wormatien. (ibid. f. 40.) 

87. 

1364, hl. 3 : Lamberto, episcopo Spirensi fuit prorogatus 

terminus ad solvendum usque ad festum nativitat. 
domini proximum. (Lib. Sol. 1364. f. 38.) 88. 

1365, Mtli. 27: Johannes de Wissenloch, cler. Wormatien. dioc. pro- 

curator et nomine procuratorio Jacobi de Wattenhey m, 
cui fuit provisum per Urbanum papam V. 12. kl. Mai 
anno 1° de canonicatu et praeb. eccl. S. Wydonis, 
Spiren. causa permutationis cum Merkelino Brecheter 
et perpetuo beneficio sacerdotali in capella S. Katerine 



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15 



sita in ambitu eccl. S. Andreae Wormatien. obligavit se 
ad solvendam tot am taxam dictorum canonicat. et 
praeb .... infra annum. Testis Hermannus Bronardi, 
beneficiatus in eccl. S. Trinitat. Spiren. (Coli. AI. 7,64.) 

89. 

1365, April 23: De paroch. eccl. in Breydenbach, Maguntin. dioc.. 
cujus fructus 4 march. argen ti, fuit facta confirmatio 
Thilemanno , plebano in Breydenbach , dictae dioc. 
(Coli. AI. 7,69.) 90. 

1365, Mai I?: Theodericus, dictus Last, canon. Spirens. cui fuit facta 
confirmatio 15 kl. Nov. anno 2° de canonicatu, et 
praeb. ecclesiae Spiren. obligavit se ad solven- 
ilum camerae mediet. omnium fructuum primi anni 
vacationis ... et certificandum de vero valore infra 
annum a festo pentecost. proximo. 
1366, Mai 24: fuit sibi terminus prorogatus usque ad 
festum S. Martini proximum. (Coli. AI. 7,74.) 91. 

1365, Mai 20: Facta fuit confinnatio Petro, nato Petri Zum Junge, 
clor. Magunt. de canonicatu et praeb. eccl. Spiren. 
cujus fruct. 20 march. arg. (Coli. AI. 7,62.) 92. 

1365, Jnnt <!: Facta fuit confirmatio et nova provisio Henrico de 
Erenberg, canon. eccl. Spiren. de praepositura 
eccl. Spiren. quae dignitas electiva existit : etiam 
fuit sibi provisum de canonicatu et praeb. Spiren. 
praedictis et debet coraponere de fructibus unius anni 
ecclesiarum parochialium in Hochhusen, in Michelnfelt 
et in Stetfeit, Spiren. et Wormatien. dioc. indebite 
perceptis. 

Die 8. Juni 65 obligavit se ad solvendum camerae 
600 floren. auri tamquam pro fructibus dictarum ecclesiar. 
per ipsum indebite perceptis, quam mediis primis fructib. 
praepositurae , canonicatus et praebendae praedict. 
camerae debitis ratione confirmationis et collationis 
praedict. : 200 floren. in festo pentecost. prox., 200 fl. 
anno revoluto et alios 200 anno inde secuturo. 
1366, Mai 16: prorogatur terminus de 200 fl. primi 
anni usque ad 1. Juli. (Coli. AI. 7,78.) 93. 



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16 



1365, Jnii 7: Lambertus, episcopus Spiren. pro parte sui 
com. servitii 120 floren. necnon pro 4 servitiis minutis 
30 flor. per manus Ulrici Voltzonis de Argentina 
tempore debito juxta declarationem sibi concessam 
solvi fecit; terminus prorogatur ad fest. Omnium Stör. 
(L. obl. 37,80.) 94. 

1365, Juni 9: Dericus (!) Wormatien. et Larapertus Spiren. episcopi 
receperunt mutuo a camera 1000 flor. resp. 1500 floren. 
(Obl. debitor. 1344-1366, fol. 60.) 95. 

1365, Jaii IS: De paroch. eccl. in Frisbach, Spiren. dioc., cujus 
fruct. 8 march. arg. vacante ex eo, quod Johannes, 
dictus Dungel de Luterburg ipsam per annum et amplius 
obtinuit ad sacerdotium non promotus fuit provisum 
Petro, dicto Kolremann de Vonnecke, cler. Maguntin. 
dioc. (Coli. AI. 7,80.) 96. 

1365, Juni 21: De paroch. eccl. in Zeiszinhein, Spiren. dioc. fuit 
confirmatio Henrico de Bruchsella, presb. Spiren. dioc. 
Okt. 3 : Obligavit se ad solv. 4 march. arg. ad unum 
annum a festo omnium Sanctorum prox. (Coli. AI. 7,85.) 

97. 

1365, Juni 27: Gotfriedus, abbas monast. in Hirsaugen, ord. 
S. Bened. Spiren. dioc, promisit camerae et collegio 
pro parte sui com. servitii per Ulmannum Voltzonis 
de Argentina, procuratorem suum 100 flor. auri et 5 
servitia consueta, hac vice dumtaxat, cum protestatione 
quod in casu, quo reperiretur quod praedicta abbat ia 
esset majoris valoris possit ad maiorem summam taxari 
et solvendo mediet. in festo annuntiationis prox. et aliam 
med. in festo purificationis. (L. obl. 1362 — 1370, 106.) 

98. 

1365, Juli 19: De parochiali eccl. in Cuppenhain, Spiren. dioc, 
fuit facta confirmatio Johanni Henrico, dicto Munch 
de Heilprunna, cler. Herbipolen. 

1366, Juli 10: Hartmannus Brunwardi, procura tor 
Johannis obligavit se ad medios fruct. primi anni. 
Testis Conradus de Franchenberg, cler. Maguntinens. 

1 367, Sept. 27 : certificavit cameram per literas Erphonis 
de Veingarten. canon. Spiren. quod fructus paroch. 



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li 



eccl. ultra 20 floren. non excedant. Dat. de sigillo 
suo sigillat. impend. in villa Hammilbach. Spiren. dioc. 
(5. Mai 67.) (Coli. AI. 7,88.) 99. 

1365, Juli 30: Recepi (Colleetor) pro decima in Alzensa 70 flor. 
(Coli. AI. 5,128.) 100. 

1365, Juli 30: De paroch. eccl. in Zeisgenkein, Spiren. dioc. cujus 
fruct. 6 march. argenti fuit facta confirmatio Nicoiao 
quondam Nicolay, dicti Berwis de Oppenheim, presb. 
Argentin. (Coli. AI. 7,97.) 101. 

1365, Ausr. 6 : De paroch. eccl. in Gliszwilre, Spiren. dioc. cujus 
fruct. 6 march. argenti fuit facta confirmatio Henrico 
de Kirsbach, presb. Spiren. 

Okt. 8 : Bartholom. de Helprunna, vicarius eccl. Spiren. 
procurator Henrici, obligavit se ad solv. 3 march. 
arg. vel plus, si plus valeret . . . 
1367, Jan. 27 : docuitper publicum instrumentum sigillo 
Erphonis de Wingarten, canonici Spiren. et collect« iris 
apostolici sigillatum et signatum de manu notarii. 
quod solvat pro 3 march. argenti 16 floren, si non 
certificaret plene de vero valore. (Coli. AI. 7.102.) 

102. 

1365, Avsr. 6: De paroch. eccl. in Berscheim Argentin. dioc. cujus 
fruct. 18 march. argenti fuit facta confirmatio Henrico 
de Landowe presb. Spiren. dioc. (Coli. AI. 7,102.) 103. 

1365, S«pt. ?»0: De canonicatu et praeb. eccl. Spiren. cujus, fruct. 
10 march. argenti, cum vacabunt per assecutionem 
praepositurae S. Victoris extra muros Maguntin. per 
Echardum de Leist (qui eam sub eadem data assecutus 
est) fuit provisum Orthwino de Seigenstat, decano et 
canonico eccl. S. Petri extra muros Maguntin. (Coli. 
AI. 7,114.) 104. 

1365, Nov. 2: Canonicatus et praeb. eccl. Spiren. fuerunt confir- 
mati Erphoni de Wingarthen, Collectori apostolico in 
partibus Alamaniae et de novo etiam fuit ei provisum. 

1366, Febr. 14: obligavit se ad solv. medios fructus 
pro annali . . . infra fest, nativitatis domini prox. 

1367, Febr. 18: prorogatur terminus usque ad fest, 
omnium Sanctorum. (Coli. AI. 7,120.) 105. 

2 



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tö 



1365, N*t. 17: Nicolaus deCornu, clericus in Romana Curia commoraris, 
et Johannes Beringuier, canon. eccl. Uniburgen. 
Argentin. dioc. procurator ejus, obligavit se ad sol- 
vendum camerae 200 floren. auri, videl. 20 floren. 
pro annali ipsorum canonicatus et praeb. eccl. Spiren. 
ratione novae provisionis sibi factae de eisdem, et 
180 floren. pro fructibus ipsorum canonicatus et praeb. 
et parochialis eccl. in Odensheim, Spiren. dioc. 
quos plnribus annis indebite tenuit. indebite perceptis. 
Testis: Henricus de Landowe, presb. Spiren. dioc. 
(Coli. AI. 7,117.) * 106. 

1365, Itox. 6: De canonicatu et praeb. S. Germani, Spiren. cum 

vacabunt per assecutionem canonicatus et praeb. eccl. 
Spiren. per Erphonem de Wingarten, fuit man da tum 
provideri Wilhelmo Stesiken, cler. Colonien. dioc. 
Bacallario (!) in jure civili. (Coli. AI. 7,120.) 107. 

1366, Jm. 3: Bertholdus de Heilprunna, praebendarius eccl. Spiren. 

procurator Gerhardi de Talheim, canonici Spiren., qui 
fuit subrogatus per dominum n. papam 4. non. Nov. 
anno 1 ° in jure et ad jus quod habebat et habere 
poterat Gotfridus quondam de Nortlos, cler. Colonien. 
dioc. super scolasteria eccl. Spiren. composuit 
ad medios fructus primos ipsius scolasteriae et certi- 
ficare de vero valore infra annum. (Coli. AI. 7,127.) 

108. 

1366, Ju. 17: De parochiali eccl. in Ebetrisheim, Maguntin. dioc. 
cujus fruct. 10 march. arg. fuit provisum Johanni. 
dicto Zuderbarten, subdiacono Maguntin. dioc. vacante 
per mortem Johannis de Wachenheim, ultimt rectoris. 
(Ibid. 128.) 109. 

1366, Jan. %: De canonicatu et praeb. eccl. S. Germani extra 
muros Spiren. cum vacabunt per assecutionem prae- 
bendae eccl. Spiren. vigore gratiae factae Erphon i de 
Wingarten, fuit provisum Bertholdo Besselini, cler. 
Padebumen. 

Febr. 20 : obligavit se ad medios fruct. solv. a die 
provisionis infra annum: certificavit cameram per literas 
Erphonis de Wingarthen, coUei't4»ris in ei vi täte et dioc. 



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19 



Spiren. quod medii fructus non valerent anno, quo 
sibi fuit pro visum ultra 30 floren. de Alamannia. 
(Coli. AI. 7,129.) 110. 

1366, Febr. 4: Lanipertus, episcopus Spiren. sol vi t pro parte 
8iii com. servitii 60 flor. et pro parte 4 servit. 15 flor. 
per manus Ulrici Voltzonis de Argentina; prorogatur 
terminus ad fest, beati Johis Bapt. prox. (L. obl. 
37, 132.) 111. 

1366, Hai 4 : Perpetua vicaria in eccl. S. G e r m a n i extra muros 
Spiren. cujus fructus 6 march. arg. fuit confirmata 
Petro de Rockenheym, presb. Meten, dioc. 
Juli 10: cujus nomine obligavit se Hartmannus Brun- 
hardi ad solv. 3 march. pro mediis fructibus vel plus 
si plus valeret et certificare cameram infra annum a 
pentecost. prox. (Coli. AI. 7,135.) 112. 

1366, Juni 2: Simplex beneficium sine cura, primissaria nuncupatum, 
situm in capella S. Mariae opidi Bruch sei, Spiren. 
dioc, cujus fructus 4 march. arg. fuit contirmatum 
Jacobo dicto Seiler, presb. Spiren. dioc. 
Okt. 1 : obligavit se pro med. fruct. male perceptis 
ex dicto beneficio ad solv. 8 fl. auri de Alamannia 
et pro primis fruct'. 10 fl. auri similis infra festum 
b. Michaelis de mense Septemb. proximum. (Ibid. 150.) 

113. 

1371, Mai 4 : Dominus Adulphus, episcopus Spiren. promisit 
pro suo communi servitio 600 floren. et 5 servitia 
consueta, solvendo medietatem in festo purificationis 
proximo et aliam med. in festo omnium Sanctorum 
extunc proximo. (17 Cardinales.) (Obl. 1361-1375, 
fol. 149.) 

1372, Jan. 31: Pro parte sui com. servitii 15 flor. 
8 sol. necnon pro parte 4 servitiorum 4 flor. 20 sol. 
monetae Avinion. per manus Hermanni Rost solvi fecit : 
prorogatur terminus ad festum Joh. Bapt. (Obl. 39, 205.) 
1372, Juni 22: solvit 40 fl. 8 sol. necnon 9 fl. 10 sol. 
monetae Avinion. per manus Johannis de Uudens- 
berg: terminus prorog. ad fest, omnium Sanctorum. 
(Ibid. fol. 272.) 

2* 



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20 



1372, Okt. 29: prorogatur terminus ad fest, nativi- 
tatis domini. (Ibid. fol. 325.) 

1372, Dez. 22: solvit 50 flor. necnon 12 flor. per 
nianus Johis de Gudenberg, prorogatur terminus ad 
fest. Johis Bapt. (Ibid. fol. 351.) 

1373, Juni 23: solvit 40 flor. 14 sol. necnon 9 flor. 
14 sol. per nianus Johannis de Novocastro, procura- 
toris sui : terminus prorogatur usque ad fest, omnium 
Sanetorum. (Obl. 40, 71.) 

1373, Nov. 3: solvit 43 flor. lti sol. necnon 11 flor. 
12 sol. per manus ejusdem ; prorogatur terminus ad 
fest, paschae. (Ibib. f. 113.) 

1374, Juli 21: Intellecta mole gravaminum eidem 
prorogatur terminus ad fest, omnium Sanctorum. (Ibid. 
f. 217.) 114. 

1382, A|»ril 2S: Commissio obligacionis recipiende ab abbate in Wis- 
semburg, ord. S. B. Spiren. dioc. 
Reverendissimo in Christo patri domino d. Guilelmo . . . 
tituliS. Stephani in Coelio monteS. R. E. Card. Camerario 
Sacri Collegii . . . Cardinalium in partibus Alainmanie 
apostolice sedis legato . . . Petrus, Arelaten. Archi- 
episcopus domini nostri pape Camerarius Salutem in 
domino sempitemam. Dudum domino Eberharde, quon- 
dam abbate monasterii in Wissemburg. ord. S. B. Spiren. 
dioc. (vivo) dominus Clemens, papa septimus sibi reservavit 
provisionem monasterii Wissemb. ; ea vice Eberhardo 
defuncto. ne longe vacaret monasterium, fratrem Nico- 
laum, tunc praepositum Quatuorturrium ordinis et 
diocesis praedictorum abbatem constituit. Verum cum 
de antiqua . . . consuetudine novi prelati sueverint 
obligari Camere apostolice de uno communi servicio . . . 
monasterium in W. in libro Camere et Collegii Car- 
dinalium ad 1500 flor. de Camera pro suo communi 
servitio et 5 minuta servicia cousueta reperiatur taxa- 
tum . . . eommittimus Camerario apostolico obligacionem 
a Nicoiao aut alio pro ipso reeipi facere. (Auszug.) 
Dat. Amnione, 28. April 1382. Clem. VII. Anno IV. 
Die VII. Mai dominus (Jaillardus reeepit de manibus 



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21 



doniiiii moi Petri . . . comniissionem predietam ... et 
juravit predietam eommissionem et literas apostolicas . . . 
tideliter portare et assignare predicto doniino Cardinali. 
J. de Derleke. (Obl. 346, f. 56 — 57.) 115. 

1389, Juni 13: Antonius, abbas monast. de Hornbacho, ord. S. B. 
Meten, dioc. promisit pro suo communi servitio 166 flor. 
et plus si major taxa dicti monasterii posset in libris 
camerae reperiri et 5 servitia eonsueta et hoc per 
Walterum de Brucellis, clor. »Spiren. dioc. procuratorem 
suum solvendo medietatem in festo nativitatis domini 
prox. venturo et aliam in simili festo anno revoluto. 
(26 Cardinales.) (Obl. 49,9.) 116. 

1392, April tl : U e r a r d u s , abb. mon. 8. Pirminii in H o r n b a c h , 
Meten, dioc. promisit 166 flor. et 5 servitia eonsueta 
per fratrem Henricum de Cobe, monachum et came- 
rarium monasterii 8. Naboris ordinis et diocesis prae- 
dictorum, procuratorem suum. (22 Card.) 
Item recognovit pro totali servitio Antonii, antecessoris 
sui 83 flor. et pro totalibus 4 servitiis consuetis 12 flor. 
20 Hol. 18 den. solvendo medietatem in festo nativitatis 
domini et aliam in simili festo anno revoluto et totum 
recognitum in tertio anno, et solvit 35 flor. (Obl. 49. 65.) 

117. 

1396, Scpt.23: Uabanus, electus »Spiren. per Conradum »Solner (?) 
sacr. Theol. magistrum, procuratorem suum, promisit 
60t) flor. pro suo communi servitio et 5 servitia 
eonsueta. (9 Cardin.) 

Item recognovit pro Nicoiao, praedecessore suo, 133 flor. 
24 sol. 4 den. monet. Roman, et 5 servitia eonsueta. 
(15 Cardin.) 

item recognovit tantummodo pro communi servitio 
Adulfi, praedecessoris sui 146 flor. et pro 5 minutis 
servitiis 26 flor. 2 1 sol. monetae Roman, solvendo mediet. 
usque ad fest, resurrectionis domini nostri proxim. et 
aliam ad fest, omnium Sanctorum. (Obl. 48, 191.) 118. 

1398, Nov. 23: Goffridus de Lynnighen, thesaurarius eccl. Colonien. 
coadjutor ven. patris Hugonis, abbatis monast. S. Petri 
in Wissemburg, ord. S. B. Spiren. dioc. per Theo- 



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doricum Buttung, canon. S. Petri Maguntin. procura- 
torem suum, promisit camerae et collegio Cardinaliuni 
(10) pro suo com. servitio 300 flor. auri et 5 servitia 
consueta. (Obl. 48, A. (1390-1400) f. 106. 119. 

1418, April II: Fridericus Resse, principalis, obligavit se camerae 

super annata canonicatus et praeb. eccl. S. Stephani, 
opidi W i ss e n b u r g e n., quorura fructus 8 marcb. arg., 
vacant. per resignationem Nicolai Wester man ni. (Jollati 
eidem Mantue VI kl. dec. anno IL (Annat. Mart. V.) 

120. 

1419, Juli 29: Conradus de Susato, sacr. Theol. professor, quod literas 

apostolicas sive bullas visitationis domino abbati in 
Mulbronn, Spiren. dioc. portabit et operam dabit 
efficacem . . . (Composit. Mart. V.) 121. 

1421, April 3: Magister HenricusKemenade, procurator camerae apost. 
obl. se super annata paroch. eccl. in Eppingen. 
Spiren. dioc, cujus fruct. 16 march. arg., vacant. per 
obitum Johannis Gerter, extra Romanam Curiam de- 
functi. (Coli. Romae apud S. Pet. 2 kl. Mart. anno IV.) 
(Annat. Mart. V.) 122. 

1421, Juni ft: Una bulla pro Nicoiao Burgmanu, decano eccl. 
»Spiren. super habilitatione et remissione fructuum 
male perceptorum per eundem de quibuscunque bene- 
ticiis, dignitatibus, personalibus etc. suis, motu proprio 
sibi per dominum n. papam facta, fuit restituta sine 
obligatione. (Annat. Mart. V. B.) • 123. 

1421, oh ucllat.: Mag. Hillebrandus Scheme, literarum apostolicarum 
scriptor, nomine Dyetzonis Hoen, obl. se super annata 
perpetuae vicariae paroch. eccl. in Bunenkeim, 
Spiren. d., cujus fructus 10 march. arg., vacant. per 
resignationem Gerardi Balistain. (Coli. 0. Jd. Mart. 
anno 4°.) (Annat. Mart. V.) 124. 

1421, Sept. . r »: Johannes Gerter, alias dictus Hoctorfer, obl. se pro 
annat. perpetuae vicariae ad altare S. Martini, situm 
in cripta eccl. S. Widonis, Spiren., cujus fruct. 5 
march. arg., vacant. per resignationem Petri de Wys- 
senloch. (Coli. Rom. apud. S. Pet. non. Mart. anno 4°.) 
Annat, Mart. V.) 125. 



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23 



1423, Ffbr.12: Conradus Dorfz de Durlaco, obl. se. cam. super annat. 
perpetuae vicariae ad altaro S. Philippi et Jacobi, 
situm in cripta eccl. Spiren., cujus fruct. 6 march. 
arg., vacant. per obitum Hermanni Lurkehus extra 
Rom. Cur. def. (Coli. Rom. ap. S. Mariam majorem, 
8. Jd. Jul. anno 6°.) (Annat. Mart. V.) 126. 

1423, Juli 12: Henricus Hoppensach, s. palatii apost. causarum notarius, 
obl. se nomine Johannis Deys super annat. canonicatus 
et praeb. eccl. Spiren. quorum fructus 12, necnon 
scolasteriae H am bürgen. Bremen, dioc, cujus fruct. etiam 
12 march. arg. puri, vacant. per resignationem Frederici 
Deys, auditoris in curia (coli. Rom. ap. S. Pet. 19. 
et 14. kl. Febr. anno 5°) et proraisit producere man- 
datum ratificationis infra 8 menses. 127. 

1423, Aug. *: Johanni Wissbecker de Grermersheym, cler. canon. 
S. Andreae Frisingensi familiari papae, remittitur 
annata, in qua erat obligatus canonicatus sui (Rom. ap. 
S. Mariam majorem s. d. anno 6°.) (Lib. Quit. Mart. V.) 
Gratis pro familiari. 128. 

1423, Aug. 12: Henricus Fabri de Rodenberg, principalis, obl. se super 
annata perpetuae vicariae ad altare S. Laurentii, situm 
in eccl. Spiren., cujus fructus 14 march. arg., vacant. 
per obitum Hillebrandi Scheme, scriptoris in curia. 
Coli, eidem Tibure 18. kl. Aug. anno 5°. (Annat. 
Mart. V.) 129. 

1423, Okt. 211 : Johannes Stahel, principalis. obl. se sup. annata per- 
petui beneticii ecclesiastici, primissaria nuncupati in 
Odesheim. Spiren. dioc, cujus fruct. 8 march. arg., 
vacant. per obitum supradicti Hillebrandi. Coli. Tibur. 
6 Jd. Julii anno V. (Ibid.) 130. 

1423, Nov. I : Anseimus Pullis obl. se sup. annat. altaris S. Michaelis 
siti in capella b. Mariae virg. Bruchsellen. Spiren. 
dioc, cujus fruct. 6. march. arg., vacant per modum 
,Si neutri*. Coli. Romae, ap. S. Pet. kl. April anno 5°. 
(Ibid.) 131. 

1423, Dm. 5: Otto de Wedelberg obl. se sup. annat. canonicatus 
et praeb. eccl. Spiren., quorum fruct. 20 march. 
arg., vacant. per obitum Johannis Jux, in Rom. C. def. 



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24 



Coli. Rom. ap. S. Mariain majorem 13 kl. Dec. 
anno 5°. (Ibid.) 132. 

1424, Fchr. !); Albertus Hoffniann obl. se sup. annat. paroch. eccl. 
in Rodenfels, Spiren. dioc., cujus fruct. 14 march. 
arg., vacant. per resignationem Wernheri Bossler, extra 
Rom. C. def. Coli. Rom. ap. Sanctos Apostolos 19. 
kl. Jan. anno 8°. (Annat. Mart. V.) 133. 

1424, April 17 :... habuit dominus Thesaurarius a Johanne Cronen- 
berg pro fructibus male perceptis ex paroch. eccl. in 
Algesszheym, Maguntin. dioc. 8 Hör. auri de camera 
per manus Simonis de Novaria. (Lib. int. et ex. 382, 40.) 

134. 

1424, Juli 18: Una bulla pro Ulrico Sutoris de Rastet super per- 
petua vicaria paroch. eccl. in Obern wilre, Spiren. 
dioc. cujus fructus 4 inarch. arg., fuit restituta sine 
obligatione. (Annat. Mart. V.) 135. 

1424, Nov. S: Richardus de Cleen, canon. eccl. Maguntin. nomine 
Reynhardi de Helmstadt obl. se super annat. prae- 
positurae eccl. Spiren., cujus fruct. 24 march. 
arg., vacant. ex permutatione extra Curiam cum Hen- 
rico de Helmstadt facta. Coli. Rom. ap. S. Pet. kl. 
April, anno 7 ft . Solvit per advocatum Floren tin. 55 flor. 
(Ibid.) 136. 

1424, ohne llat.:. . . a domino Raynardo, praeposito Spiren. pro annata 

primi anni praepositurae, pro 411a cum camera com- 
posuit, per manus Richardi, canonici Maguntin. 55 flor. 
auri. (Int. et ex. 382, 67.) Taxa 1 flor. 137. 

1425, Febr. iS: Hermannus Dusperg, canon. eccl. Spiren. nomine 

Nicolai Johanuis de Alsenz obl. se sup. annat. per- 
petuae vicariae. Quartae nuneupatae, in dieta 
eccl. Spiren., cujus fruct. 8 inarch. arg., vacant. 
per modum, si neutri. Coli. Rom. ap. S. Apostolos 5. 
non. Oktob. anno 8°. (Annat.) 138. 

1425, Marl. 15: Magister Johannes Tahren, notarius camerae, obl. se 
super annat. perpetuae vicariae ad altare S. Gregorii 
in eccl. Spiren., cujus fruct. 8 march. arg., vacant. 
per modum ,si neutri fc . Coli. Rom. ap. S. Apost. 2 
Octob. anno 8°. (Ibid.) 139. 



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25 



1425, Juni 22: Wipertus Herzler obl. se sup. annat. perpetui bene- 

ticii ad altare 8. Mauritii in eccl. S. Mauritii 

»Spiro n. primissariae nuncupati, cujus fruct. 6 march. 

arg. vacant. ex permutatione cum Alberto Hesse. 

Coli. Rom. ap. S. Apost. 4. kl. April, anno 8°. (Ibid.) 

140. 
1425, Juni 22: Una bulla pro Alberto Hesse super perpetua vicaria 

ad altare S. Andreae situm in eccl. Spiren. cujus 

fruct. 10 raarch. arg., fuit restituta sine obligatione. 

(Ibid.) 141. 

1425, Juli 18: Henricus Silberzan obl. se sup. annat. paroch. eccl. 

in Illingen, Spiren. dioc, cujus fruct. 10 march. 

arg., vacant. per obitum (reorgii de Entzberg. Coli. 

Rom. ap. S. Apost. 12. kl. Julii anno 8°. (Ibid.) 142. 

1425, Aug. 20: Magister Johannes Stalberg, literarum apost. scriptor, 

obl. se super annat. canonicat. et praeb. eccl. Spiren. 
quorum. fruct. 10 march. arg. vacant. per obitum Petri 
de Ingelheim, extra Cur. Ro. defuncti. (Coli. Rom. 
ap. S. Apost. non. Julii anno 8°. (Ibid.) 143. 

1426, Febr. 6: . . . habuit Thesaurarius a domino Alberto Hesse. 

vicario eccl. Spiren. pro fructibus male perceptis 

per ipsum ex eadem vicaria, quos cum camera com- 

posuit, 6 flor. auri de camera. (Int. et ex. 383, 85.) 

144. 
1426, Juni 27: Johannes Dylonis de Crutzenacho obl. se sup. annat. 

canonicatus et praeb. in eccl. S. Stephani, opidi Wissem- 

burgen. Spiren. dioc. quorum fruct. ti march. arg. 

vacant. per mortem Sigismundi Reiichelm, extra Cur. Ro. 

def. Coli. Rom. ap. S. Apost. 4. non. Dez. anno 9 °. 

(Annat.) 145. 

1426, Aug. 6: Albertus Schenck obl. se sup. annat. canonicatus et 

praeb. et scolasteriae eccl. Spiren. quorum 
% fruct. 30 march. arg. vacant. per mortem Bertoldi de 

Wildunghen, auditoris, extra Ro. Cur. def. Coli. Rom. 

ap. S. Apost. 5. Jd. Julii anno 9°. (Ibid.) 146. 

1426, Oct. 31: Mag. Henricus Vosken, notar. camerae apost. nomine 

Sifridi de Venningen obl. se sup. annat. canonicatus 

et praeb. eccl. Spiren. quorum fruct. 10 march. arg. 



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26 



vacant. ox ponuutatione cum Ottone de Wedelberg, 
extra Cur. facta. Coli. Rom. ap. 8. Apost. 10. kl. 
Nov. anno 9°. (Ibid.) 147. 

1426, Km. II: Una bulla pro Johanne Sefrit de Mutterstadt super 
perpetua vicaria in eccl. Spiro n. cujus fruct. 4 
march. arg. puri, fuit restituta sine obligatione. (Ibid.) 

148. 

1426, Nt». 26: Johannes Weysbecker de (Ihermersheim obl. se sup. 
annat. paroch. eccl. in Lonchinkein, Spiren. dioe. 
cujus fruct. 20 march. arg. vacant. per mortem Conradi 
de Frauwenberg, extra Cur. Ro. def. Coli. Rom. ap. 
S. Pet. 3. Jd. Maii anno 9 °. Gratis pro familiari 
papae. (Ibid.) 149. 

1426, Dex. 5: Mag. Johannes Fabri, protonotar. camerae Rom. nomine 

Craftonis de Heffingen obl. se sup. annat. paroch. 
eccl. et commendae in Kirchberg, Spiren. dioc. 
cujus fruct. 10 march. arg. vacant. per mortem Wil- 
helmi Schenck de Wineden, extra Ro. Cur. def. Coli. 
Rom. ap. S. Pet. 2. kl. Junii anno 9°. (Ibid.) 150. 

1427, Jan. 18: Sanderus Marteshusen. in Ro. Curia causarum proeu- 

rator, obl. se nomine Wiperti Rudden sup. annat. 

canonicat. et praeb. eccl. Spiren. quorum fruct. 

14 march. arg. vacant. per assecutionem canonicat. 

et praeb. eccl. Patavien. per mag. Job. Stalberg, 

literar. ap. scriptorem. Coli. Rom. ap. S. apost. 2. Jd. 

Oct. anno 10 ° Promisit producere mandatum ratifi- 

cationis infra 6 menses. (Ibid.) 

Jan. 30: Solvit 32 flor. (Ibid.) 151. 

1427, F«br.2l: Una bulla pro mag. Johanne Nuenberg de Monle- 

martis, literar. apost. scriptor. sup. licentia permutandi 

et causa permutationis resignandi perpetuum beneh'cium 

sine cura, „Sexpraebendariam* nuncupatum, in 

eccl. Spiren. fuit restituta sine obligatione. (IbidJ 152. 
1427, Hart. 22: Wigandus Hobeher, alias Stahlberg, obl. se sup. annat. 

paroch. eccl. in Stedefeld, Spiren. dioc. cujus fruct. 

12 march. arg. vacant. per obitum Johannis de Luren- 

burg, extra Ro. Cur. def. Coli, eidem Rom. ap. ap. S. 

Apost. 7. Jd. Mart. anno 10°. (Ibid.) 153. 




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27 



1427, hri.27: Unum par bullarum pro Johanne Getlbatz, sup. porpetua 
vicaria ad altare S. Catherinae, situni in eccl. paroch. 
in Dudesfelt, Spiren. dioc. cujus fruct. 4 march. 
arg. fuit restitutum sine obligatione. (Ibid.) 154. 

1427, April 2: Johannes Dylonis de Cruezenach, canon. eccl. 8. Julian ae, 
Mosbacen. Herbipolen. dioc. obl. se nomine Friderici 
Kercher sup. annat. perpetuae vicariae paroch. eccl. 
in Novacuria Spiren. dioc. cujus fruct. 12 march. 
arg. vacant. per modum „si neutri". Coli, eidem Rom. 
ap. S. Apost. 7. Jd. Oct. anno 10°. (Ibid.) 155. 

1427, Afriltt: Una bulla pro Wiperto Hetzeier sup. perpetua vicaria 
in eccl. S. Widonis, Spiren. cujus fruct. 4 march. 
arg. fuit restituta sine obligatione. (Ibid.) 156. 

1427, April II: Johannes Backe de Spangenberga obl. se sup. annat. 
paroch. eccl. S. Johannis in Wissenburg, Spiren. 
dioc. cujus fruct. 10 march. arg. vacant. per obitum 
Georgii Frischunger, extra Ro. Cur. def. Coli, eidem 
Rom. ap. S. Apost. 4, Jd. Febr. anno 9 °. (Ibid.) 157. 

1427, JUi 'Ä: Johannes Byhel, junior, cler. Spiren. nomine Johannis 
Bihel senioris obl. se sup. annat. perpetuae vicariae, 
,Sexpraebendariae* nuncupatae, in eccl. Spiren. 
cujus fruct. 14 march. arg. vacant. per obitum Petri 
Wisenloch, extra Ro. Cur. def. aut per resignationem dicti 
Johis Bihel junioris, in Curia factam. Coli, eidem. Rom. 
ap. S. Apost. 3. Jd. Maii anno 10°. (Ibid.) 
Item promisit producere mandatum ratificationis infra 
<5 menses. Item die 27. Oct. produxit mandatum 
sufficiens praedictae obligationis. (Ibid.) 158. 

1427, Juli 6: Henricus Y r oeszken f nomine Johannis de Crauelsawe, 
alias Peftinger, obl. se sup. annat. paroch. eccl. in 
Ostelzheim. Spiren. dioc. cujus fruct. 1 march. 
arg. vacant. per obitum Conradi de Kalbenberg extra 
Ro. Cur. def. Coli, eidem Genzani, Prenestin. dioc. 13. kl. 
Sept. anno 9°. (Ibid.) 159. 

1427, Sepl. ö: Duae bullae videlicet habilitationis et novae provisionis 
pro Hermanno de Wachenheim sup. perpetuo beneticio 
in eccl. S. Trinitatis, Spiren. cujus fruct. 4 march. 



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arg. fuerunt restitutae sine obligatione. Remissae causa 
paupertatis. (Ibid.) 160. 

1427, fo\. h: Unum par bullarum pro Conrado Elsz de Elmandingen 
sup. capella 8. Alexii, sita infra limites parochiae 
parochialis eccl. S.. Egidii in suburbio Spireu. 
cujus fruct. 4 march. arg. fuit restitutum sine obli- 
gatione. (Ibid.) 161. 

1427, Ucz. I: Una bulla pro Friere et Conventu Monasterii in opido 

Landow Spiren. dioc. sup. perpetuo benehcio ad 
altare b. Catherinae in eccl. ipsius monasterii, cujus 
fruct. 4 march. arg. prioratui dicti monasterii uniendo. 
fuit restituta sine obligatione. (Ibid.) 162. 

1428, April 11: Una bulla pro Johanne Dylonis de Crucenacho sup. 

canonicatu et praeb. eccl. 8. Stephani in Wyszon- 
burg, Spiren. dioc. quorum fruct. 4 march. arg. fuit 
restituta sine obligatione. (Ibid.) 163. 

1428, Mai. II : Wilhelmus K u c h e r , decretorum doctor, obl. so sup. 
annat. canonicatus et praeb. eccl. »Spiren. quorum 
fruct. 14 march. arg. vacant. per promotionem Conradi 
episcopi Ratisponensis. Coli. Rom. ap. 8. Apost. <j. kl. 
Julii, anno 11°. (Ibid.) 164. 

1428, Juni 17: Simon (lletsthe obl. se sup. annat. paroch. eccl. in 
Kirberg, Meten, dioc. cujus fruct. 40 libr. Turonen. 
parvorum. vacant. per resignationem Johannis Kor- 
bichen. Coli. Genezani (>. Jd. Sept. anno 11°. (Ibid.) 

165. 

1428, Juli 12: Thesaurarius habuit a Wilhelmo Kyreher pro annat a 
canonicatus et praeb. eccl. »Spiro«. 35 flor. auri 
puri. (Lib. Int. et ex. 887, 3.) 166. 

1428, öcl. 20: Hermanus Dusberg, canon. eccl. Spiren. obl. se nomine 
Henrici Wisseling sup. annat. canonicat. et praeb. 
8. »Stephani Wissen bürgen . »Spiren. dioc. quorum 
fruct. 6 march arg. vacant. per resignationem Honriii 
Bruninger extra Cur. factam. Coli, eidem Rom. ap. 
8. Apost. 8. Jd. Jan. anno 11 °. (Annat. Mart, V.) 167. 

1428, Itai. 0: Unum par bullarum pro Johanne Lipmann sup. per- 
petuo benehcio , primissaria nuncupato . ad altare 
S. Mauritii, situm in paroch. eccl. ejusdem »Sancti, 



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29 



Spiren. cujus fruct. 4 march. arg. fuit restitutunt 
sine obligatione. (Ibid.) 168. 

1429, April !•">: Hermannus Doseborg, canon. Spiren. obl. se pro Eber- 
hardo Schenck de Erpach sup. annat. canon. et praeb. 
eccl. Arg entin. quorum fruct. 12 march. arg. 
vacant. per resignationem Fabri de Liningen. (Ibid.) 

169. 

1429, Aug. 12 : Sanderus Martshusen nomine Johannis Weysbeker de 

Ghermessheym, obl. se sup. licentia resignandi ex 
causa permutationis in manibus decanorum S. Trinitatis 
vel S. Guidonis Spiren. eccl. dumtaxat Metensis ac 
S. Andreae et S. Martini Frisingen. et Leodien, ecclesiarum 
canonicatus et praebendas et paroch. ecclesiam in 
Lonchenkem, Spiren. dioc. cum quibuscumque personis 
et pro quibuscumquoe boneficiis et etiam dignitatibus 
. . . juxta tenorem bullarum. Coli. Rom. ap. S. Apost. 
10. kl. Junii, anno 12°. (Ibid.) 170. 

1430, Juli 12: Bertoldus Cantriflestis, literar. apost. abbreviator, obl. 

se nomine Eberhardi Schenk de Erbach sup. annat. 
canon. et praeb. et parochialis eccl. Spiren. 
quorum fruct. 20 march. arg. vacant. per moduin, 
,si neutri 4 * et promotionem domini episcopi Ratisponen. 
Coli. Rom. ap. S. Apost. 11. kl. Junii, anno 12°. 
(Ibid.) 171. 

1430,' Amr. 31 : Una bulla pro Alberto Hesse sup. perpetua vicaria 
ad altare S. Pantaleonis, situm in capella S. Nicolai 
prope eccl. Spiren. cujus fruct. 4 march. arg. restit. 
sine obligatione. (Ibid.) 172. 

1430, Od. !): Johannes de Tateren , vicarius in eccl. B. Mariae 

Hamhurgen. Bremen, dioc. obl. se sup. annat. perpetuae 
vicariae, „Sexpraebendaria 4 * nuncupatae, in eccl. 
Spiren. cujus fruct. G march. arg. vacant. per cessionem 
juris Antonii de Corneto, modo surrogationis in jus 
Johannis Dorlach. Coli. Rom. ap. S. Apost. 7. kl. 
Oct. anno 12°. (Ibid.) 173. 

1431, Ja«. S: Hartungus Molitoris de Cappel nomine Ottonis Hermste 

obl. so sup. annat. perpetuae vicariae, Semiprae- 
bemlae nuncupatae, in eccl. Spiren. cujus fruct. 7. 



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So 

march. arg. Coli. Rom. ap. S. Pet. 6. kl. Nov. anno 14°. 
(Ibid.) 174. 

1431, Jan. 12: Sanderus Marteshusen, canon. eccl. S. Petri Maguntin. 
procurator et procuratorio nomine R. domini A d u 1 p h i , l ) 
electi Spiren. prout de ipsius mandato in camera apost. 
plena existit facta fides, obtulit camerae et collegio 
( Cardinal ium) pro suo communi servitio debito, 600 flor. 
anri de camera, ad quos pro hac vice dumtaxat de 
mandato domini nostri papae et de voluntate dominorum 
Cardinalium dicta ecclesia propter querras ibidem 
vigentes taxata fuit, et quinque minuta servitia con- 
sueta, medietatem infra 6 menses proximos et aliam 
medietatem infra 6 menses proxim. et aliam medietatem 
infra 6 alios menses solvere promisit. (Lib. Obl. 1427 
bis 1441, fol. 89.) 175. 

1431, Dal.? Adolphus, episcopus Spiren. solvit 523 flor. 3 sol. 
10 den. „Fuit promotus Rome (datum unleserlich) anno 
XIII et fuerunt in ejus promotione Cardinales 13, 
unusquisque Cardin, accepit 39 flor. 4 sol. 8 den. 4 * 
(Folgen die Namen der 13 Cardinäle) Divisionen 1428 
bis 1437. fol. 102. Vat.) 176. 

1431, Dal.? Adulphus, electus Spiren. pro totali solutione sui 
communis servitii ... 300 flor. . . . nobili viro Antonio 
de Pistia, civi Florentin. per manus Sanderi de Martis- 
husen, can. eccl. S. Petri Maguntin. solvi fecit. 
(Quittant. Mart. V.) 177. 

1431, Jan. 1"»: Jodocus Albrant obl. se sup. annat. perpetuae vicariae 
„Regaliae" 2 ) nuncupatae in eccl. Spiren. quae de 
jurepatronatus . . . Regis Romanorum existit, cujus fruct. T> 
march. arg. vacant. per assecutionem canonicat. et 
praeb. dictae eccl. per Johannem Dorlach. Coli. Rom. 
ap. S. Apost. 15. kl. Nov. anno 12°. (Annat.) 178. 

1431, Marl. 12: Henricus Goltzen? obl.se sup. annata perpetuae vicariae 
Semipraebendae nuncupatae in majori eccl. S p i r e n. 
cujus fruct. 7 march. arg. vacant. per mortem Rahani 

1 ) Adolph v. Epponst.MM rl'r. Roml. (J. d. M. II. 5<). (Hl. 

2 ) ot'r. ItiMiil. U. d. R. II. 42, Anin. 12«. 



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de Ohemyen. Coli. Rom. ap. S. Apost. 5. kl. Mail, 
anno 12°. (Ibid.) 179. 

1431, April 12: Johannes Fabri de Wildungen obl. se sup. annata 
unhis sex vicariarum perpetuarum, Sexpraebendarnm 
nuncupatarum, in eccl. Spiren. cujus fruct. 12 march. 
arg. vacant. per modum surrogationis in jus Johannis 
Dorlacli in Ro. Cur. defuncti et per cessionem juris Antonii 
de Corneto. Coli. Rom. ap. S. Pet. anno incamationis 
1430 (!) 5. Jd. Mart. anno 1°. (Annat. Eugenii IV.) 

180. 

1431, Juni 26: Jodocus Albrent, s. palatii notarius, obl. se nomine 
Hermanni Heckmann sup. annat. paroch. eccl. in 
Stedefelt, Spiren. dioc. cujus fruct. 12 march. 
arg. vacant. per modum novae provisionis. Coli. Rom. 
ap. S. Pet. anno 1430 (!) 5. id. Mart. anno 1 °. (Ibid.) 
Promisit producere mandatum ratihcationisinfra fimenses. 

181. 

1431, Aag. 20: Hugo Duiren (!), canon. eccl. S. Germani extra muros 

»Spiren. nomine Johannis Brechel de Offingen, obl. se 
sup. annat. paroch. eccl. in Hoenstat, Spiren. dioc. 
cujus fruct. 5 march. arg. CoD. Rom. apud S. Pet. 
anno 1430. 5. id. Mart. anno 1° (Ibid.) 182, 

1432, Hart. IJ: Johannes Wissbecker de Germersheim, canon. Meten. 

obl. se nomine decani et capituli Spiren. super integrn 

annata paroch. eccl. in Lenthelren, Spiren. dioc. 

cujus fruct. 12 march. arg. vacant. per liberam resig- 

nationem Johannis? cui reservata est pensio 60 flor. 

auri Renen. Coli. Rom. ap. S. Pet. 3. id. Oct. anno 1 °. 

(Ibid.) 183. 

1432, Sepl. 9: Johannes Schese obl. se sup. annat. paroch. eccl. vi|jae 

in Niedergrumebach, Spiren. dioc. cujus fruct. 

15. march. arg. vacant. per obitum Johannis Meyer, 

litterar. apost. abbreviatoris extra Ro. Cur. def. Coli. 

Rom. ap. S. Pet. 16. kl. Aug. anno 2°. gratis pro 

familiari papae. (Ibid.) 184' 

1432, Dm. 2fi : Hugo Dorre, canon. eccl. S. Germani extra muros Spiren. 

nomine Johis Brechel obl. se sup. annata paroch. eccl. 

in Superiori Hoenstat, dictae dioc. cujus fruct. 



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M 



5 march. arg. vacant. per modum novae provisionis. 
Coli. Rom. ap. S. Pet. 5. id. Mart. anno 1 °. Item 
proraisit producere mandatum ratificationis infra 6menses. 
(Ibid.) 185. 

1433, Juni ?fi: Johannes Stulten, literar. apost. abbreviator, et Johannen 
Wolmar, custos eccl. S. Petri Vallis Wimpinensis. 
Wormatien. dioc. nomine Johannis de Vennighen obli- 
gaverunt se sup. annat. canonicatus et praeb. eccl. 
Spiren. quorum fruct. 16 march. arg. vacant. per 
liberam resignationem Martini Croler. Coli. Rom. 6. Jd. 
Junii anno 3 °. Promisit solvere hie in curia infra 

3 menses. (Ibid.) 186. 

1433, Juli 17: Johannes Speck et Conrad Elsz, canonicus S. Trini- 

tatis Spiren. obligaverunt se ad solvendum hie in curia 
infra 6 menses annatam canonicatus et praeb. in eccl. 
S. Germ an i extra muros Spiren. quorum fruct. 10 
march. arg. vacant. per mortem Johannis Meyer abbre- 
viatoris extra Ro. Cur. def. Coli. Rom. ap. S. Pet. 16. 
kl. Aug. anno 3°. (Ibid.) 187. 

1434, F«kr. 1: Johannes Tolner, canonicus et custos eccl. Spiren. pro 

integra solutione annatae solvit 62 flor. auri. Dat. 
Rom. ap. S. Pet. s. d. Die Quittung kostete 1 flor. 

4 sol. (1. Quittant. Eugenii IV.) 188. 

1435, Juni 10: Johannes Moser, plebanus in Sels f procurator venera)). 

viri Philippi, abbatis S. Petri et Pauli, ord. 
S. B. Wisseburgen. Spiren. dioc. prout publicoconstat 
instruniento de manu Hulrici Molitoris, imperial, aueto- 
ritate notarii, (18. Mart. 1435) obtulit camerae etc. 
pro suo com. servitio 750 flor. auri de camera, ad 
quos dictum monasterium reperitur taxatum et 5 minut. 
servitia consueta, medietatem infra 6 menses et aliam 
med. infra 6 alios menses solvend. (Actum Florentiae 
in camera apostolica s. d. (Obl. 1427 1441. fol. 196.) 
Juni 17: Solvit 36 flor. 25 sol.; fuit promotus 
Florentiae prid. non. Junii et fuerunt in ejus pro- 
motione 5 Cardinales (folgen die Namen). Jeder Cardinal 
erhielt 7 flor. 1 1 sol. 2 den., der Clericus Collegii 
18 sol. 3 den. (Divisionen 1428- 1437. fol. 37.) 189. 



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38 



1435, Jaii 25: Thesaurarius habuit. . . ex compositione annatae paroch. 

eccl. in M a n d e n s u m , Spiren . dioc. in personara (?) Abba- 
tissae et Conventus in Obstendeck (?) dictae dioc. per 
manus Johannis Cistel (?) 20 flor. auri. (Int. et ex. 
397, 36.) 190. 

1436, Sept. %: Rabanus, commendatarius eccl. Spiren. solvit 150 flor. ; 

fuit sibi commendata dicta eccl. 4 non. Decemb. anno 3 u 
et fuerunt participantes cardinales 6. (Namen.) Capiunt 
clerici collegii 1 flor. 25 sol. et quilibet cardinalis 
24 flor. 34 sol. 6 den. (Divisiones 1428- 1437, fol. 225. 
Bononiae.) 191. 

1436, Od. 3: Antonius de la Casa nomine suo proprio et Cosmae 
et Laurentii de Medicis, mercator Plorentin. recepit 
a camera apostolica bullas commendae eccl. Spiren., 
quas infra 2 menses camerae restituere aut solvere 
debet 50 flor. auri de camera, pro quibus se obligavit. 
(Obl. particul. 1434 — 1447. fol. 29.) 
d. d. Thesaurarius babuit a domino Rabano, archi- 
episcopo Spiren. pro parte sui comm. servitii 100 flor. 
per manus Cosmae et Laurentii de Medicis. (Int. ex. 
399, 29.) 192. 

1436, Xw. K: Unum par bullanun pro Andrea Schonaw sup. paroch. 

eccl. in Moycbingen, Spiren. dioc. et perpetua 
capellania in majori eccl. Argentin. quarum fructus 
16 march. arg., fuit restit. sine obligatione (permutavit 
cum Joh. Ysel.) Annat. Eugen. IV. 193. 

1437, Jai. 2*2: Rabanus, commendatarius eccl. Spiren. solvit 80 flor. ; 

capiunt clerici sol. 40. quilibet dominorum cardinal. 

13 flor. 10 sol. (6 Cardinales) Divisiones 59, 11. 

(Bononiae.) 194. 

1437, M*i IS: Johannes Reynoldi et Joh. Niclosdorff, papae cubicu- 

larius, vice et nomine Joh. Reynoldi obl. se sup. 

annat. paroch. eccl. in Moychingen, Spiren. dioc. 

cujus fruct. 15 march. arg., vacant. per cessionem 

juris Andreae Schonaw in Ro. Cur. flendam. Coli. Rom. 

kl. Febr. anno VI. (Ibid.) 195. 

1437, Aug. T: Una bulla cum rehabilitationo Ruperto Stephani, comiti 

Palatino super praepositura S. (Juidonis Spiren.. 

3 



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cujus fruct. 4 march. arg., fuit retituta sine obligatione 
de mandato dominorum de Camera. (Ibid.) 196. 

1438, Jfti. 22: Rabanus, archiep. Treveren. commendatarius eccl. 
Spiren. solvit pro parte suorum servitiorum, termino 
nondum elapso, 80 flor. per manus Cosm. et Laurent, 
de Medicis. Verum intellecta mole gravaminum pro 
parte dicti commendatarii pro nobis exposita, reliquos 
120 flor. ad sequentem modum prorogamus: 60 infra 
annum et 60 infra alium annum. (Lib. Sol. 1437 bis 
1443. fol. 6. Bononiae.) 197. 

1438, April 22: Reinhardus 1 ) episcopus Spiren. pro parte suorum com- 
munis et minutorum servitiorum solvit 100 fl. auri 
de Camera per manus Cosm. et Laurent, de Medicis. 
(Solut. 68, 9. Perrara.) 198. 

1438, Oei. 15: Johannes Seyler nomine decani et capituli eccl. Spiren. 

obl. se super integra annata paroch. eccl. de Sulz- 
feit, cujus 12 et de Neperen Spiren. dioc. cujus 
9 march. arg. uniendarum mensae capitulari, dum 
vacabunt per cessionem aut decessum. Coli. Ferrarae 
7. Jd. Julii, anno VIII . (Annat.) 199. 

1439, Jan. 14: Balthassar Tilonis, literarum apost. abbreviator, obl. 

se nomine Johannis Helmstad sup. annat. canonicatus 
et praeb. in eccl. S. Germani extra muros Spiren. 
quorum fruct. 10 march. arg. vacant. per modum novae 
provisionis. Coli. Perrara non. April, anno VIII. (Ibid.) 
Febr. 19: Solvit 25 flor. pro totali et integra annata. 

200. 

1439, Juni 12: Intellecta mole gravaminum pro parte Rev. patris 
domini Reinhardi episcopi Spiren. nobis exposita, quae 
ipsum ad solvendum illas quantitates pecuniarum . . 
ac termino jam diu elapso reddebant et ad huc reddunt 
verisimiliter impotentem, terminum faciendae solutionis 
ad 3 menses unius medietatis et alterius ad alios 3 menses 
duximus prorogandum. (Solut. 68, 30. Florentiae.) HOL 

1439, %l. 9: Reinhard us, episcopus Spiren. solvit pro comple- 
mento suorum servitiorum 150 flor. auri de Camera 
per manus Cosm. et Laurent, de Medicis, remissione 
l ) v. Helmstadt. 



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35 



de sumptibus flor. 80 de consensu dominorum Cardi- 
nalium dumtaxat liberaliter facta. Puit promotus 
ßononiae 6. Jd. Januar, anno domini Eugenii VII. 
et fuerunt praesentes 10 Cardin. (Namen.) Capiunt 
clerici Collegii 2 fl. 25 sol. et quilibet dominorum 
14 fl. 42 sol. 6 den. (Sol. 59,43.) 202. 

1439, Ort. 2: Balthassar Tylonis obl. se nomine Ulrici de Helmstat 
sup. annat. canonicatus et praeb. et praepositurae 
eccl. Spiren. quorum fruct. 40 march. arg. vacant. 
per expirationem commendatarii Spiren. Coli. Perrariae 
5. Jd. Julii anno VIII. (Annat.) 203. 

1441, Od. 25: Johannes Grislren, papae familiaris, obl. se nomine 

Balthas. Tylonis sup. annat. canonicat. et praeb. eccl. 
S. Trinitatis Spiren. quorum fruct. 8 march. arg. 
vacant. per cessionem juris dicti Johannis. Coli. Floren- 
tiae 14. kl. Nov. anno XL (Ibid.) 
14. kl. Mai 42 habuit unam bullam super eodem beneficio. 

204. 

1442, Aug. 3: Johannes Lett, clericus Spiren. obl. se nomine Petri 

Urbach sup. annat. perpetuae vicariae, sexpraebendae 
nuncupat. in eccl. Spiren., cujus fruct. 12 march, 
arg. vacant. per modum novae provisionis. Coli. Floren 
tiae s. d. (ibid.) 205 

1444, Jin. lf>: Reinhardus, dei gratiae episcopus Spiren. pro parte sui 
comm. servitii sol vi 1 6 flor. auri et 5 flor. pro minutisFran 
cisco de Padua, Thesaurario et „solvitur ab excommuni 
catione sua tt . Dat. Rom. ap. S. Pet. s. d. (Quietant.) 206. 

1450, Jiwi 16: Thesaurarius (Jacobus episcopus Perusan.) habuit a 

dominis decano et capitulo eccl. S. Philippi Cellensis, 
Maguntin. dioc. pro compositione annatae paroch. eccl. 
in Watenhem *) dictae dioc. per manus Baltas. Tylonis 
21 flor. auri. (Int. et ex. 419, 17.) 
Juli 6 : steht derselbe Eintrag. (Int. et ex420.) 207. 

1451, P«br. 12: ... habuit a Johanne Neimester pro compositione 

annatae paroch. eccl. S. Pirminii in villa Munchwilre, 
Magunt, dioc. 11. flor. (Int. et ex. 419,42.) 208. 

l ) rfr. .1. <J. Lehmann. Diplom. (fesch, des Stift* dos lil. Philipp zu 
Zell in der Pfalz. Herausgehoben vom histor. Verein der Pfalz 1845. S. 17. 

3* 



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36 



1452, Mai 23: . . . habuit a venerab. dorn. Wolfframo, abbate convent. 

Monaaterii in Hirschaw, ord. S. B. Spiren. dioc. 
pro compositione annatae paroch. eccl. in Elmendinghen, 
dictae dioc. eidem monasterio unitae, per manus Conradi 
de Montemartis 30 flor. auri. (Int. et ex. 421, 28.) 

209. 

1453, Aug. 23: . . . habuit a Nicoiao Wyshorn pro compositione annat. 

paroch. eccl. in Munseltein (?) Spiren. dioc. 23 flor. 
auri per manus Hugonis Tolner. (Int. et ex. 424.) 210. 

1456, Mai 24: Sanctissimus dominus noster in consistorio suo secreto 
ad relationem domini Rothomagensis (Cardinalis) pro- 
vidit eccl. Spiren. de persona Siffridi, canonici et 
scolastici ejusdem eccl. in subdiaconatus ordine con- 
stituti, ad ipsam electi, vacant. per obitum bonae- 
memoriae Reynhardi episcopi, extra Rom. Cur. def. 
(Lib. provisionum 567, fol. 72.) 211. 

1456, Uli 2$: Venerabiles viri. Johannes de Veningen, decanus Spiren. 
di« veneria. et Rutherus de Lutherburgo l ) S. theolog. professor 
et canonicus Spiren. tarn quam principales et privatae 
personae vice et nomine Rev. patris, domini Sifridi 
de Venningen, electi Spiren. obtulerunt Camerae 
et Collegio (Cardin.) pro suo communi servitio ratione 
provisionis hujus eccl. 600 flor. auri de Camera, ad 
quos dicta eccl. Spiren. tax ata est, et 6 minuta servitia, 
solv. medietatem infra 6 menses et alteram mediet. 
infra alios 6 menses . . . promiserunt et juraverunt 
etc. (Cardinales 10.) (Obl. Coli. 76, 123.) 
d. d. ... habuit Theraurarius a R. in Christo patre 
domino Sifrido episcopo Spiren. pro suo comm. servitio 
300 flor. auri de Floren tia per manus Reginaldi de 
Luna, mercatoris et sociorum, Rom. Curiam sequentium. 
(Int. et ex. 430, 51.) 212. 

1456, Juni 4: Jacobus de Spinis de Florentia satisfecit de juribus 
Camerae pro dicto electo Spiren. et obtinuit bullas 
dictae provisionis. (Obl. 76, 123.) 213. 

l ) Auf seinen Aiitrac. or war auch „praedie.ator u ecel. Spiren., wurde 
1448 vom ('apitel beschlossen, das* jeden Tai* die Antiphon Salve Regina 
im Dom g-psun^ei: werden sollte, c\\ Reml. <i. d. H. II. 77. Anm. 



X „Goo* 



37 



1457, April 21 : . . . habuit Thesaurarius a Dümanno Schecco, rectore 
paroch. eccl. in Mynfelt, Spiren. dioc. pro com- 
positione annatae dictae eccl. 15 flor. auri. (Int. et 
ex. 433, 15.) 214. 

1457, IHwe. 2: . . . habuit a domino Nicolao de Helmstat, canonico 

eccl. Spiren. pro compositione canonicatus et praeb. 
praedict. 30 flor. auri de Camera per manus domini 
Brocardi Frey, canonici Curiensis. (Ibid. 437, 23.) 215. 

1458, Jan. 31: Simon Stockel, cler. Spiren. dioc. obl. se nomine Henrici 

Sutoris sup. annata paroch. eccl. in Gohelingen, 
Spiren. dioc. cujus fruct. 10 march. arg. vacant. per 
resignationem Hupperti extra Cur. faciendam. Coli. Rom. 
ap. S. Pet. et. kl. Sept. anno III. (Annat. Calixt. III.) 216. 

1458, Jtart.13: . . . habuit a Johanne Beyer, canonico eccl. Spiren. 
pro compositione annatae canonicatus et praeb. dictae 
eccl. Spiren. 16 flor. auri de Camera. (Int. et 
ex. 438, 6.) 217. 

1458, Od. H: Dominus Vicethesaurarins . . . dedit et solvit Johanni 
Fredeberg de Spira, Curaori 10 flor. auri, quos S.mus 
d. n. sibi dari mandavit, ut apparet per manuscriptum 
factum dicto die. (Int. et ex. 440, 126.) 218. 

1458, Od 2 : Georgius de Omensein (?) canonicus eccl. S. Trini- 
tatis pro totali annata canonicatus et praeb. prae- 
dictis per manus Antonii de Spanochiis solvit 12 flor. 
auri. (Quictant. Pii. II.) 

Dat. ? . . . habuit a domino Georgio Omenson rectore 
paroch. eccL S. Trinitat. Spiren. pro compositione 
annatae dict. paroch. eccl. 12 flor. auri de Camera. 
(Int. et ex. 440, 11.) 219. 

1458, Hat.? Jodocus Albrant . . . tradidit 118 flor. auri ex collec- 

toria Argentinen. (Ibid.) 220. 

1459, Jan. S: Petrus de Lapide, canon. Spiren. pro totali et integra 

annata . . . solvit 25 (!) flor. auri de Camera per manus 
Petri Pilli, clerici Spiren. dioc. (Quictant. Pii IL) 
Jan. 9 : . . . habuit Thesaurar. a domino Petro de 
Lapide pro compositione annatae canonicatus et praeb. 
eccl. Spiren. 24 flor. auri de Camera per manus 
domini Pilli de Spiro (sie!) (Ibid. fol. 27.) 221. 



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38 



1459, Jin. 31: Henricus Sutoris, rector eccl. paroch. in Johelingen, 
Spiren. dioc. solvit pro compositione annata dict. eccl. 
per manus Simonis de Spiro (!) 20 flor. auri de Camera. 
(Ibid. et Quiet. Pii IL) 222. 

1459, Sept. 30: Petrus (wohl der vorgenannte P. Pilli) clericus Spiren. 
dioc. obl. se pro domino Francisco de Piccolominibus, 
prothonotario, sup. annata canonicat. et cantoriae 
eccl. Spiren. quorum fruct. 300 flor. auri Renen, 
vacant. per obitum Johannis de Lysuri, auditoris extra 
Cur. def. Coli. Mantuae prid. Jd. Sept. anno IL 
(Annat. Pü IL) 223. 

1459, Nov. IJ: Venerabiles viri domini Ulricus de Helmstadt prae- 
positus et magister Rutherus de Luterburg, canon. 
eccl. Spiren. nomine R . . . Johannis 1 ) episcopi Spiren. 
obtulerunt Camerae ot Collegio pro com. servitio 
ratione provisionis factae sub data Mantuae, prid. Jd. 
Nov. 59. 600 flor. auri de Camerae et 5 minuta 
servitia. (Obl. 76, 177.) 

Dat.? Johannes epus Spiren. pro totali et integra 
solutione sui comn. servitii 300 flor. auri de Camera 
ac pro totali et int. solutione unius minuti servitii 
clericis de Camera debiti 20 flor. necnon 60 flor. pro 
tamiliaribus et officialibus papae per manus Petri et 
Johannis de Medicis solvi fecit. (Lib. Solut. 1458 bis 
1464. fol. 23.) 224. 

1459, Dm. 7: Mathias Rainung obl. se sup. annat. canonicatus et 

praeb. eccl. Spiren. quorum fruct. 12 march. arg. 
vacant. per obitum Johannis de Lira, capellani honoris 
Coli. 4 Jd. Oct. anno IL solvit 24 flor. (Annat. Pii IL) 

225. 

1460, Marl. 1: Simon Stockel, cler. Spiren. dioc. obl. se nomine Gob- 

hardi de Bulach, sup. annat. canon. et praeb. eccl. 
Spiren. quorum fruct. 10 march. arg. vacant. per 
promotionem Johannis epi ad eccl. Spiren. Coli, sub 
data Mantuae 9. kl. dec. anno IL solvit 20 flor. (Ibid.) 
Dat.? idem per manus Simonis Stolzel, cler. Spiren. 

(Quiet.) 226. 

l ) v. Hoheneck zu Entzenberg. 



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1460, Hart. 31: Bornardus Storrich , perpetuus vicarius ad altare 
S. Pancratii, situm in eccl. S. Trinitatis Spiren. papac 
familiaris, obl. se super facultate resignandi unum 
beneficium, cjuod in futurum obtinebit et de certificando 
cameram de nomine et cognomine ejusdem beneficii 
cum vero valore. Sub dat. Ferrariae 11. kl. Juni 
anno I; gratis pro familiari. (Annat.) 227. 

1460, Juii 20: Thomas de Gunstetten, in decretis licenciat. canonicus 

S. Guidonis Spiren. obl. se nomine Wernheri Monich 
sup. facultate resignandi vel ex causa permutationis 
paroch. eccl. in Dormentz dictae dioc., dat. 16 kl. 
Junii anno I. (Ibid.) 228. 

1461, SepL 23: Johannes Liry (?) obl. se nomine decani eccl. in 

Elinxen 1 ) (Ettlingen!) Spiren. dioc. sup. annata 
fructuum apostolicorum (de consilio Marchionis Badensis 
in Collegiatam erectae) et promisit certificare cameram 
de vero valore. Dat. Tibure 1 7. kl. Sept. anno III. (Annat.) 
Dat. ? idem sub eadem data pro eccl. opidi Pforzheim. 
(Ibid.) 229. 

1462, Jai. Ä: Everhardus, abbas monasterii S. Jacobi Maguntin. ord. 

S. B. nomine prioris et conventus Monasterii Cist. ord. 
in Paris, Basilien. dioc. obl. se sup. annat. paroch. 
eccl. in Nidderhouen, cujus 3 et in Illingen, cujus 
4 ac in Bolschlar (?) Spiren. dioc. cujus 3 march. 
arg. Dat. Rom. ap. S. Pet. 11. kl. Nov. anno 4°. 
(Ibid.) 230. 

1462, Fsbr. 8: Johannes Fergenhaus, rector paroch. eccl. opidi Wile 
Spiren. dioc. pro totali et integra annata paroch. eccl. 
in I hl in gen, . . . in quibus camerae sub certis poenis, 
sententiis et censuris ratione unionis de eadem in 
Ihlingen praefati opidi Wile auctoritate apostolica 
factae existit efhcaciter obligatus 10 flor. auri de 
Cam. per manus Johis Degen, praepositi eccl. in Sundel- 
fingen, Constantien. dioc. tempore debito solvi fecit. 
(Quiet.) 

Dat. ? idem cum : „ cujus fructus 4 march. arg. Dat. Rom. 
apud S. Pet. prid. kl. Febr. anno 4". (Annat.) 231. 
l ) efr. Reml. G. d. B. II. 120. 



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40 



1463,F«kr.25: Johannes Stol, cler. Spiren. obl. se nomine Johannis 
epi. Spiren. sup. annat. paroch. occl. in Stet feit et 
in Grumbach, quoruni fructus 12 necnon in Niclaus- 
wilre Spiren. dioc. cujus 4 march. arg. mensae Spirensi, 
cum per cessum vel decessum vacaverint. uniendarum. 
Rom. 10. kl. Mai anno 3°. (Ibid.) 232. 

1463, Juii 21 : Petrus Kercher, canon. eccl. S. Widonis Spiren. obl. 

se sup. facultate resignandi . . . juxta tenorem bullae. 
Rom. 17. kl. Junii anno 3°. (Ibid.) 233. 

1464, Jm. 31: Eberhardus Blicker, cler. Spiren. papae familiaris. 

obl. se sup. facultate simpliciter vel ex causa per- 
mutationis . . . juxta tenorem bullae. Rom. 18. kl. Jan. 
anno 6°. (Ibid.) 234. 

1464, Juni 9: Una bulla pro Johanne episcopo Spiren. super con- 
cessione medietatis fructuum et bonorum, quae in 
civitate et dioc. Spiren. vacaverint. Sub dat. Rom. 
12. kl. Febr. anno 6°. (Ibid.) 235. 

1464, Juni 16: Johannes Besthoff, cler. Spiren. dioc, familiaris papae, 
obl. se sup. facultate resignandi omnia beneficia, quae 
obtinet et in posterum obtinebit. Rom. 5. kl. Junii 
anno 6°. (Ibid.) 236. 

1464, Aug. 12: Mathias, 1 ) episcopus Spiren. pro totali solutione 
suorum coram. servitiorum solvi fecit 300 flor. auri 
de Cam. per manus Petri de Medicis et sociorum 
termino debito. (Solut. 79, 69. Anconae.) 237. 

1464, Sept. 26: Petrus de Vessalia, in Ro. Cur. causarum procurator, 
obl. se nomine Johannis Enolfi sup. annat. canonicat. 
et praeb. eccl. Spiren., quorum fruct. 10 march. 
arg., vacant. per mortem Theoderici Bruniser, extra 
Curiani def. Coli. 16. kl. Oct. anno I. Solvit pro 
annata 25 flor. (Annat. Pauli IL) 238. 

1464, Dat.? Jacobus Pfaw de Riepbor obl. se sup. annat. canon. 
et praeb. eccl. Spiren. quorum fruct. 10 march. 
arg. vacant. per obitum Theoderici Prunpfher do Rudes- 
hem. Coli. Lateran. 16. kl. Oct. anno I. 17. Aug. 
1491 solvit 25 flor. (Ibid.) 239. 



l ) v. Rainung. 



„. 



41 



1466, Mari. 3: Una bulla Petro de Lapide sup. Capellania perpoiua 
ad altare S. Johannis Bapt. situm in paroch. eccl. 
S. Mauritii, Spiren. cujus fruct. 10 march. arg. 
vacant. per resignationem Johis Heinspach ex causa 
permutationis apud sedem apost. factae, fuit restituta. 
Mandat. Rom. 4. kl. Mart. anno IL (Ibid.) 240. 

1466, April 18: Adam Piscatoris cler. Maguntin. dioe. sacr. poeniten- 
tiariae scriptor, obl. se nomine Henrici Nithart, utrinsque 
juris doctoris, (Constantien. dioc.) sup. annat. canon. 
et praeb. eccl. Spiren. quorum fruct. 12 march. 
arg. vacant. per obitum Gerhardi Bulach. Coli. Rom. 
3. non. Aug. anno I. (Ibid.) 4. Nov. solvit 30 flor. 
Renen. (Ibid.) 241. 

1466, Mai 22: Johannes Vergenhaus, decretor. doctor, praepositus 
eccl. collegiatae Stutgarden. Constantien. dioc. et 
Johes Wunderer, plebanus in Wile, Spiren. dioc. 
obligaverunt se nomine abbatis et conventus monast. 
S. Petri et Pauli in Hirschaw, ord. S. B. Spiren. 
dioc. sup. annat. paroch. eccl. in Monchingen et 
Burbach dictae dioc, quarum fruct. 40 march. arg. 
Rom. non. Mart. anno I ; promisit solvere infra 6 menses 
et solvit 14. Oct. 67. 48 flor. per manus Bernardi 
Merchlinger canonici Stutgarden, eccl. S. Crucis. (Ibid.) 
Sine data. Unitae sunt paroch. eccl. in Mochingen 
et in Burbach. Spiren. dioc. quarum insimul fruct. 
20 march. arg. et augetur taxa in 33^3 flor. 242. 

1466, Juni 11: Henricus Ralp. perpetuus vicarius in eccl. Spiren. 
pro totali annatae seu mediorum fructuum canonicatus 
et praeb. eccl. S. Petri Valliswimpinen. Wormatien. 
dioc. 15 flor. auri de Cam. per manus Thomae Hope, 
canonici Eboracen. solvi fecit. (Quietant.) 243. 

1466, Juni 28: Georgius Hezeler pro totali annatae seu mediorum 
fructuum primi anni canon. et praeb. eccl. Spiren. 
25 flor. auri de Cam. per manus proprias solvi fecit. 
(Ibid.) 244. 

1466, Dat.? Idem (clericus Herbipolen.) utriusque juris doctor obl. 
se sup. annat. canon. et praeb. praedictor., quorum 
fruct. 10 march. arg. vacant. per obitum Gerhardi 



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42 



Bulach, olim canonici dictae occl. ac per cessionem 
Johannis de Nichemch (?) Rom. 9. kl. Junii anno II. 
et solvit 25 flor. (Annat.) 245. 

1466, N*v. 7: Jacobus de Nepotibus, clericus Spiren. obl. se pro 

Petro Offmann sup. annat. thesauraria S. Florentii 
Haslacen. Argentin. dioc, cujus fruct. 5 march. 
auri fini (!) et solvit 12 flor. (Ibid.) 246. 

1467, Hai 22: . . . habuit Thesaurar. a domino Radulpho Pboc de 

Leoperg. 43piren. dioc. 8 flor. auri de Cam. pro com- 
positione fructuum male perceptorum ex paroch. eccl. 
in Etlingen, Spiren. dioc. per manus Bernardi 
Merchlinger. (Int. et ex. 467, 72.) 247. 

1467, l)ak¥ . . . habuit a Heilmanno Mage 16 flor. auri de Cam. 

pro annata paroch. eccl. (der Name fehlt!) 1 ) Spiren. 
dioc. per manus suas. (Ibid.) 248. 

1468, Alg.f Ulricus Enzberger, canon. Patavien. nomine R. domini 

Jacobi abbatis electi monasterii S. Petri Wissen- 
burgen, ord. S. B. Spiren. dioc, de cujus mandato 
constat publico mediante procurationis instrumento 
facto in loco capitulari dicti monasterii 23. Juni anni 
d. per Johannem Rudiger, cler. Spiren. publicum 
imperial, auctoritate notarium, obtulit pro suo com. 
servitio ratione provisionis per bullas Pauli II sub 
dat. 13. kl. Mai anno IV factae, 750 flor. auri de 
Cam. ad quos dictum monasterium taxatum reperitur 
et 5 minuta servitia, medietatem infra 6 menses et 
alteram med. infra alios. 6 menses. (Lib. Servitior.) 

249. 

1468, N*?. 28: . . . habuit a Johanne Martini 14 flor. auri de Cam. 

pro annat. vicariae S. Germani etMauritii Spiren. 
per manus suas. (Int. et ex. 476, 36.) 250. 

1469, Mai 10: Bernardus Merchinger, canon. eccl. S. crucis in Stukort, 

Constantien. dioc. obl. se nomine nobilis viri Eber- 
hardi, Comitis in Wirtenberg et Montisbilgardi 
ex eo, quod. S. mus . . . Paulus II. dicto comiti pro 
se et successoribus suis quaedam castra et opida et 
villas et villagia Constantien. et Spiren. dioc. concessit in 
*) cfr. Nr. 253. 



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43 



feudum dari et infeudavit sub annuo censu duarum 
march. argenti puri, Camerae apost. singulis annig in 
festo Sanctorum Petri et Pauli solvendarum; patet 
per bullas. S. d. Rom. 11. kl. Mai anno V. (Lib. 
particul.) 251. 

1469, Mai 26: . . . habuitThesaurar. a Johanne Hambuche deBillechem 
(Billigheim ?) et Nopurga ejus uxore, Spiren. dioc. 
20 flor. auri pro compositione dispensationis matri- 
monialis in tertio affinitatis. gradu per man üb Petri 
Billechen. (Int. et ex. 477, 90.) 252. 

1469, Aug. i: . . . a domino Heilmanno Magne 16 flor. auri pro 
annata paroch. eccl. in Rotenfels, Spiren. dioc. 
per manus suas. (Int. 479, 1.) 253. 

1469, Aog. 11: ... a domino Frederico de Bavaria 24 flor. auri pro 
annata canon. et praeb. eccl. Spiren. per manus 
Petri Antonii de Clapis. (Ibid. fol. 5.) 254. 

1469, Aug. 13: Dominus Mathias episcopus Spiren. pro totali sohl- 

tione suorum servitiorum . . . ac termino debito, ratione 
provisionis suae 330 flor. auri de Cam. per manus Petri de 
Medicis et sociorum solvi fecit. (1. solut. 79, 69.) 255. 

1470, Hart. 13: Rabanus Stoll, vicarius perpetuus in eccl. S. Germani 

et Mauritii Spiren. obl. se nomine decani et capituli 
eccl. S. Germani extra muros Spiren. noviter trans- 
latae de dicti S. Germani ad eccl. paroch. S. Mauritii 
Spiren. super integra annata dictae paroch. eccl. 
S. Mauritii, cujus fructus non exprimuntur. Quae 
paroch. eccl. cedente vel decedente plebano dict. eccl. 
conceditur perpetuis futuris temporibus gubernanda 
per presbyterum idoneum ad nutum dictorum prae- 
positi, decani et capituli. Bulla sub dat. Rom. 6. kl. 
Junii anno VI. Promisit producere integram annatam 
infra 6 menses et solvit 13 flor. posterius 4 flor. 
(Annat. Pauli IL) 256. 

1470, April 13: Unum par bullarum fuit restitutum Johanni Kerfenesser 
super provisione paroch. eccl. in Gliszwiler, Spiren. 
dioc. cujus fruct. 4 libr. arg. vacant. per obitum 
Johannis Lindelfeis. Sub dat. Rom. 4. id. Dec. anno VI. 
(Annat.) 257. 



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44 



1470, Jmi 9: Ulricus Enzperger promisit solvere annat. servitiorum 

Jacobiabb. W issen bürgen. ; „devoluntato et consensu 
papae necnon Collegii Cardinalium (15) propter tenui- 
tatem fructuum dicti monasterii fuit concordatum ad 
250 flor. auri". Bulla sigillata data est societati de 
Pazziis. (Lib. Servitior.) 258. 

1471, Hart. 8: Bernardus Iseneck, cler. Worraatien. obl. se sup. annat. 

cujusdam perpetuae vicariae in eccl. S. Trinita t. 
cujus fruct. 4 marcb. arg. et capellaniae sub invocatione 
S. Catherinae in paroch. eccl. S. Georgii Spiren. cujus 
fruct. 2 march. arg. vacant per obitum Johis Con. (?) 
et recessionem Jacobi Bann. Coli. Rom. 8. Jd. Febr. 
anno VI. Promisit solvere infra 6 menses. (Annat.) 259. 

1471, Marl. 27: Leonardus de Vernatiis, mercator Florentin. habuit 
bullam a Camera apost. pro decano et capitulo 
S. Trinita t. Spiren. sup. unione de perpetua vicaria 
ad altare S. Pancratii, situm in eadem eccl., quatuor 
vicarüs in dicta eccl. institutis, facienda, cujus vicariae 
uniendae fruct. 38 flor. auri Renen. Promisit 28 ! /2 flor. 
infra 6 menses. (Lib. particul.) Juni 28 : Solvit 28 flor. 
(Ibid.) 260. 

1471, Marl. 27: Henricus Erntner, rector paroch. eccl. S. Christofori 
in Dailhem, Treveren. dioc. obl. se nomine decani et 
capituli S. Trinitatis Spiren. ac Johannis Lodeweg 
et Adae de Ranspach ac Albrechti Diethalp Schilling, 
necnon Christiani Fopsis, perpetuorum vicariorum in 
dicta eccl. sup. annata perpetue vicariae ad altare 
S. Pancratii situm in eadem eccl. cujus fruct. 38 flor. 
Renen, uniendae quatuor vicarüs praedictis, Rom. 4. Jd. 
Jan. anno VII. die 28. Juni solvit integram annat. 
(Annat.) 261. 

1471, Juli 5: Bernardus Merchlinger, canon. Curien. obl. se nomine 
religiosae mulieris dominae Adelhaidis de Zorn abba- 
tissae monial. monast. in (?) ord. S. August, sub 
regula fratr. paedicatoruro, Constantien. dioc. pro tertia 
parte fruct. etc. monasterii b. Mariae in Obersten feit, 
dicti ord. Spiren. dioc. cujus fruct. 10 march. arg. 
Rom. 3. Jd. Martii anno VII. (Annat.) 



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Juli 7: Solvit pro eadem A. 16 flor., pro fruct. male 
perceptis ex monaßterio in Obersten feit 16 flor. 
(Int. et ex 486,55.) Juli 8: Solvit nomine ejusdem 
pro tertia parte fruct. monasterii in Ob. 16 flor. 
(Ibid. fol. 57.) 262. 

1471, 0«l. 26: Johannes Graslach, cler. Spiren. dioc. obl. se nomine 
Jacobi Pfaw de Riepver, praepositi eccl. S. Trinitat. 
Spiren. sup. annata praepositurae dict. eocl. cujus fruct. 
8 march. arg. vacant. per obidum Sifriti de Venningen. 
Coli. Rom. 8. kl. Sept. anno I. (Annat. Sixti IV. 
d. d. Solvit 18 flor. auri. (Quietant.) 263. 

1471, Stf. S: . . . habuit Thesauras. a Petro Kercher, presb. Spiren. 

dioc. 14 flor. auri pro annat. perpetuae vicariae in 
eccl. S. Victoris extra muros Maguntin. per manus 
societatis de Bonis et Bardis. (Int. et ex 487, 23.) 264. 

1472, Jan. 24: Jacob Simonis, cler. Spiren. dioc. Romanam curiam 

sequens, obl. se pro annata eccl. paroch. loci Kuessel- 
bronn, Spiren. dioc. cujus fruct. 8 march. arg. vacant. 
per obitum Friderici Rutschers, rectoris dict. eccl. 
extra Ro. C. def., quae de jurepatronatus laicorum existit. 
Mandata Jacobo Rom. 8. kl. Sept. anno I; terminus 6 
menses. et constat solvisse 20 talleri. (!) (Annat.) 265. 

1472, Mai 21: Unum par bullarum fuit restitutum Jacobo Rann, 1 ) cler. 

Bambergen. dioc. sup. pensionibus 10 flor. auri sup. 
fruct. vicariae in S. Trinitatis et 4 flor. Renen, 
sup. fruct. capellaniae sub invocatione S. Catherinae 
in paroch. eccl. eccl. S. Georgii, Spiren. Dat. Rom. 
8. Jd. Febr. anno VII. (Ibid.) 266. 

1473, S«|>t ft: Petrus Anton, de Clapis, praepositus eccl. S. Andreae 

Wormatien. obl. se nomine Prederici, Comitis 
Palatini Reni, Romani Imperii electoris et plebani 
capellae dicti comitis sub tit. beatae Mariae ac 
Sanctorum omnium et S. crucis in Castro Heidelbergk, 
Wormatien. dioc. pro annata paroch. eccl. S. Martini 
in Bischoifsheim, Argentin. dioc. et Sanctorum Crispini 
et Crispiniani in Griesheim, Herbipolen. et S. Stephani 
in Bretheim, Spiren. necnon S. Ciriaci in Broinersheim, 
M ••fr. Nr. 259. wo der Name Bann heisst. 



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46 



Maguntin. dioc. quae de jure patronatus dicti comitis 
existunt, quarumque fruct. non exprimuntur, unien- 
darum nonnallis beneficiis et ofticiis. Rom. 5. Jd. Mai, 
anno II. (Annat.) 267. 

1473, De«. 10: Petrus Kempchin, cl. Wormatien. dioc. papae familiaris, 
continuus commensalis, obl. se pro annat. canonicatus 
et praeb. quorum fruct. 4 march. arg. et decanatus 
eccl. S. Guidonis, Spiren. cujus 3 march. arg. vacant. 
per obitum Jodoci Lett extra Ro. Cur. def. Rom. 
7. kl. Nov. anno III; promisit solvere infra 6 menses. 
20. Aug. 74: propagatur terminus ad alios 6 menses. 
(Annat.) 268. 

1473, Oto. H: Jacobus Sümonis, cler. Spiren. obl. se pro annat. 

paroch. eccl. inKusselbron, Spiren. dioc. quae de jure 
patronatus laicorum existit, vacant. per obitum Friderici 
Buschers. 1 ) Rom. 8. Jd. Nov. anno III. (Ibid.) 269. 

1474, J*n. 8: Jodocus Greve, canon. et decanus eccl. S. Guidonis, 

familiaris papae, obl. se pro annat. canon. ac decanatus 
praedictorum, quorum fruct. 8 march. arg. vacant. 
per obitum Jodoci Lett, Rom. 3. kl. Nov. anno III. 
promisit solvere infra 6 menses. (Ibid.) 270. 

1474, Mai 20: Petrus Anton, de Clapis, canon. eccl. b. Mariae ad 
Gradus, Maguntin. obl. se sup. annat. canon. et praeb. 
eccl. Spiren. quorum fruct. 14 march. arg. et 
cantoriae, cujus fruct. 30 march. arg. vacant. per 
obitum Sifridi de Venningen. Rom 5. non. Oct. anno III. 
(Ibid.) 271. 

1474, Nov. 10: Petrus Anton, de Clapis, legum doctor, praepositus 
eccl. S. Andreae Wormatien. obl. sup. annat. cantoriae 
eccl. Spiren. cujus fruct. deducta pensione, qua 
gravatur, 18 march. arg. vacant. (ut supra) et etiam 
per obitum Petri Swam, in forma surrogationis. S. d. 
Rom. 18. kl. Mai, anno I. (Ibid.) 272. 

1474, Nov. 16: Martinus Hering, cler. Augusten, dioc. licenciat. in 

decretis, obl. se sup. annat. canon. et praeb. eccl. 

S. Martini Wormatien. et cujusdam perpetui beneficii 

in paroch. eccl. in Eppingen, Spiren. dioc. quorum 

v ) So in der Vorlage; ob nicht Ruscber zu lesen ist? efr. Nr. 265. 



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fruct. 12 raarch. arg. vacant per mortem Bernardi 

Fabri. Coli. Rom. 4. Jd. April, anno III. (Ibid.) 273. 
1475, iart.23: . . . habuit Thesaurar. 38 flor. auri de Cam. a rectore 

capellae castri Germersheim Spiren. dioc. pro 

compositione annat. paroch. eccl. in Brethen dict. 

dioc. unitae dictae capellae per manus Petri Anton. 

de Clapis. (Int. et ex. 498, 88.) 274. 

1475, Juni 10: Johannes Stoll, canon. eccl. S. Germani et Mauritii 

Spiren. pro compositione annat. perpetuae vicariae 

dictae eccl. unitae ejusdem eccl. fabricae, 40 flor. 

auri per manus societatis de Pazzis solvi fecit. 

(Quietant.) 275. 

1475, Kit. 22: Petrus Kempchin, praepositus eccl. S. Guidonis 

Spiren. papae familiaris obl. se pro annata praepositurae 
dictae, quae inibi dignitas existit, cujus que fruct. 
10 march. arg., vacant. per obitum Reynardi Nix de 
Hoeneck, alias Entzenberger. S. d. Rom. 4. kl. Oct. 
anno IV; 24. Juli 76 solvit 23 flor. auri. (Annat.) 276. 

1476, Mari. S: Theobaldus Foltz, cler. Spiren. obl. se pro annata 

paroch. eccl. in Grünau, dict. dioc. cujus fruct. 
60 flor. Renen, vacant. per obitum Jodoci Rub. S. d. 
Rom. 5. kl. Mart. anno I. (Ibid.) 277. 

1476, Mai 29: Unum par bullarum pro Johanne Stoll, super pensione 
cujus dam perpetuae capellaniae in eccl. Sanctorum 
Germani et Mauritii, Spiren. 6 march. arg. va- 
cant. per resignationem Georgii Kolb ex causa per- 
mutationis in canon. et praeb. in eccl. Vallis Wim- 
pinensis Wormatien. dioc. (Ibid.) 278. 

1476, Mai 31: Petrus Kempchin, decanus (!) eccl. S. Guidonis Spiren. 
obl. se pro annat. praepositurae quatuor turrium 1 ) 
ord. S. B. Spiren. dioc. cujus fruct. 24 march. arg. 
vacant. per mortem Antonii ex comitibus de Linninghen. 
8. d. Rom. 4. non. Sept. anno V. et promisit solvere 
infra 6 menses. (Ibid.) 279. 

1476, Ndv. 19: Michael Swigkeri, cler. Spiren. dioc. papae familiaris 
obl. se super facultate resignandi. S. d. Rom. 5. Jd. 

_ _ Sept. anno V. (Ibid.) 280. 

l ) Bei Weissen burgf. 



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1476, Ita. 28: Unum par bullarum pro Pallante Spangel, cler. Spiren. 

dioc. baccallaur. in S. Theol. sup. annua pensione 
80 flor. Renen, eidem assignata sup. fruct. paroch. 
eccl. in Kirchberg, Maguntin. dioc. fuit restitutum 
sine obl. S. d. Rom. 16. kl. Jan. anno VI. (Ibid.) 281. 

1477, Jan. H: Una bulla pro domino Marquardo Payer, presbytero 

Spiren. dioc. super habilitatione ... „ex eo. quod 
exercuit artem medicinae pluribus annis" et fuit ab- 
soluta. S. d. Rom. 8. kl. Sept. anno I. (Ibid. 282. 

1477, April 30: Eustachius Munch, cler. Spiren. familiaris papae, obl. 
se pro facultate resignandi. S. d. Rom. 12. kl. Febr. 
anno VI. (Ibid.) • 283. 

1477, iili 18: Valentinus Christofori , perpetuus vicarius in eccl. 
S. Germani et Mauritii Spiren. obl. se pro annata 
dictae vicariae, cujus fruct. 6 march. arg. vacant. per 
resignationem Conradi Weik. S. d. Rom. 4. Jd. Jim. 
anno VI. et solvit per manus Jodoci Bock 13 flor. 
auri de Cam. (Ibid.) 284. 

1477, Her. 18: Jacobus Pfaw, canon. eccl. Spiren. obl. se nomine 

capituli dictae eccl. pro indulto eidem capitulo 
concesso de eligendo decanum et scolarium dict. eccl. in 
mensibus apostolibus (sie!) vel alias ex quavis causa ex 
personis illorum obtinentibus generaliter reservati 
existant non obstantibus quibusdam expeetantibus. 
S. d. Rom. 5. kl. Dec. anno VI. Promisit solvere 
infra 4 menses. 

4. Oct. 78 produxit mandatum sufficiens a dicto ca- 
pitulo recognitum cum plena potestate, cujus vigore 
obligavit (der folgende Text ist nicht mehr zu erkennen). 
(Ibid.) 285. 

1478, lart. 17 : Dominus Melchior Truchses de Bomersfelden, canon. 

Spiren. Sedis apostolicae acolitus, obl. se sup. facultate 
resignandi. S. d. Rom. 10. kl. Julii anno IV. (Annat.) 

286. 

1478, Juli 30: Unum par bullarum pro Conrado Weik, cler. Spiren. 

dioc. sup. pensione annua lfi flor. Renen, super fruct. 

perpetuae vicariae in eccl. S. U ermani et Mauritii. 

Spiren. et perpetuae capellaniae ad altare S. Johannis 



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49 



Bapt. in eadem eccl. S. d. Rom. 4. Jd. Junii anno VI. 
(Ibid.) 287. 

1478, Od. S: Rev. d. LudovicuB de Helmstat, electus episcopus 

Spiren. hodie pro totali et integra solutione communis 
servitii suae eccl. 300 flor. auri . . . vicethesaurario 
et pro simili solutione unius servitii minuti 21 flor. 
necnon pro simili solutione trium minutorum servitiorum 
familiaribus et officialibus papae debitorum 64 flor. 
praefatis dominis clericis solvi fecit per manus Johannis 
Franc. (Quiet.) 288. 

1479, Mari. Ifi: Adam Rotard, praepositus eccl. 8. Petri, Pritzlariensis 

obl. se nomine Johannis ex comitibus de Ryeneck, 
cler. Maguntin. dioc. pro annat. canon. et praeb. 
eccl. Spiren. quorum fruct. 10 march. arg., vacant. 
per promotionem d. Ludovici, electi et confirmati 
episcopi Spiren. S. d. Rom. 8. kl. Oct. anno VIII. 
et solvit dicta die 22 flor. (Annat.) 289. 

1479, Hart. 2S : Henrico, abbati monast. S. Petri et Pauli Wiszem- 
burgen. ord. S. B. Spiren. dioc. ratione promotionis 
sibi de dicto monasterio auctoritate apostolica factae, 
annatarum solutio remissa et donata est. (Quiet.) 290. 

1479, April 20: Eustachius Munch, cler. Spiren. dioc. obl. se nomine 
Petri Kempchin cler. Wormatien. dioc. pro annat. 
paroch. eccl. in Michelstat Maguntin. dioc, cujus fruct. 
16 march. arg. vacant. per mortem Raymundi Nix 
de Hoheneck, extra Curiam defuncti. Coli. 9. kl. Julii 
anno VII. (Annat.) 291. 

1479, Juni 18: . . . habuit 16 flor. auri de Cam. a domino Eberhardo, 
comite de Wertemberg, pro censu decimarum 
quorundam suorum castrorum Constantien. et Spiren. 
dioc. per manus Johannis Righel pro uno anno die 
29. praesentis finito. (Int. et ex. Sixti IV.) 292. 

1479, Juli 11: Illustrissimus potens dominus (Christophorus) Marchio 
Badensis, praepositus etdecanus et capitulum collegiatae 
eccl. Sanctorum Mariae ac Petri et Pauli Baden. 
Spiren. dioc. ex pecuniis collectis ex oblationibus 
fldelium in dicta eccl. ratione indulgentiae jubilaei. 
ibidem per . . . papam concessi, videlicet pro tertia 

4 



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parte earundem oblationum apostolicam Oameram 
tangente de anno 1479 . . . per raanns Nicolai Hyemel 
solvi fecerunt vicethesaurario 757 flor. auri de Cam. 
(Quiet.) 293. 

1479, %t. 3: Jodocus Bock, decanus Vallis Wimpinensis, Wonnatien. 
dioc. notarius palatii , et Johannes Gladiatoris de 
Brussella, capellanus eccl. paroch. 8. Petri in Brussella, 
Spiren. dioc. obligaverunt se nomine abbatis et con- 
ventus Mulbronnen, ord. Cist. Spiren. dioc. pro 
annat. paroch. eccl. in Illingen et in Zeusenhusen, 
locorum Spiren. dioc. quarum in simul fruct. 16 march. 
arg. dicto monasterio unitaram. S. d. Rom. 11. kl. Sept. 
anno VIII. 3. Jan. 80 solverunt 185 flor. (Annat.) 

294. 

1479, Nov. 24: Eustachius Munch, vicarius eccl. S. Trinitatis. Spiren. 

papae familiaris, procurator ad omnia et singula infra 
scripta peragenda legitime constitutus instrumento 
publico acto Spirae in loco capitulari dict. eccl. die 
11. Oct. vigore dicti mandati obligavit se nomine 
dictorum decani et capituli et eorum successorum pro 
annat. praepositurae S. Germani, S. Guidonis et 
S. Trinitatis Spirensium ecclesiarum, quarum fruct. 
non exprimuntur, vigore indulti perpetui eisdem capitulo 
et decano concessi eligendi praepositos in dictis colle- 
giatis ecclesiis; et promisit solvere annat. infra 4 
menses a dicta electione. Rom. 17. kl. April, anno VIII. 
8. April 81 dicti decanus et capitulum habuerunt aliam 
bullam confirmationis concordiae super dictis electionibus. 
S. d. 13. kl. April, anno X. (Annat.) 295. 

1480, April 8: Johannes Gladiatoris, beneticiatus in opido Brochsel, 

Spiren. dioc. obl. se pro domino Johanne abbate mon. 
Mulbronnen, prout publico constat instrumento 
acto die Sabbati 19. Febr. anno 80 et subscripto per 
Rabbanum Stoll, cler. Spiren. dioc. publicum imper. 
auctoritate notarium. sup. annat. paroch. eccl. in 
Illingen et Zeisenhusen, quarum fruct. 28 march. 
arg. Rom. 13. kl. Jan. anno IX. 3. Jan. 81 solvit 
70 flor. (Ibid.) 296. 



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1480, Mai 17: Una bulla pro Erfo Brack, abbate monasterii in 
Clingeminster, ord. S. B. Spiren. dioc. super unione 
duarum capellarum sub S. Nicolai et S. Mariae Magd, 
vocabulis prope dictum monasterium, quarum fruct. 
3 march. arg. S. d. Rom. 3. Jd. Mai anno IX. (Ibid.) 
d. d. Una alia bulla pro praefato abbate super unione 
trium perpetuarum cappellaniarum, quarum una ad b. 
Mariae V. alia ad S. Vendelini, tertia ad S. Catharinae 
altare sit. in eccl. dicti monasterii, quarum fruct. 4 
march. arg. S. d. Rom. 8. kl. Mai anno IX. (Ibid.) 

297. 

1480, Juli 3: Unum par bullarum pro Anselmo de Gemmingen, cler. 
Spiren. dioc. sup. pensione annua 9 ducatorum aure- 
orum eidem auctoritate apost. sup. fruct. perpetuae 
capellaniae ad altare S. Michaelis in capella b. Mariae 
opidi Bruchsal, Spiren. dioc. S. d. Rom. 13. kl. Aug. 
anno IX. (Ibid.) 298. 

1480, Sept. 6: Melchior Truchses, canon. eccl. Maguntin. ac fruct. 
et proventuum camerae apostolicae in provincia Ma- 
guntin. debitorum collector . . . promisit assignare 
orania et singula vera computa officii hujusmodi infra 
3 menses sequentes. (Obl. 586, 13.) 299. 

1480, %t. 20: Una bulla pro Martino Spirer, decano eccl. b. Mariae 
Novae Civitatis Spiren. dioc, licenciato in decretis, 
sup. pensione annua 18 flor. Renen, sup. fruct. paroch. 
eccl. in Waldenusen, Maguntin. dioc. S. d. Rom. 5. 
Jd. Julii anno IX. (Annat.) 300. 

1480, IM.? Celsus de Millinis, canon. Basilicae S. S. Apostolorum 
procurator Jacobi Candel cler. Spiren. dioc. consensit 
pensioni annuae 25 flor. auri assignatae Johanni Pabri 
sup. fruct. praeceptoriae S. Antonii Urbinatis. Rom. 
prid. kl. Sept. anno X. (Lib. particul.) 301. 

1480, Oet. 2: Johannes Fabri cler. Nuernbergen. familiaris papao 
obl. se pro annat. pensionis annuae 25 flor. auri sup. 
fruct. praeceptoriae S. Antonii . . . occasione cessionis 
per eum factae de canonicatu et praeb. S. Germani 
et Mauritii Spiren. S. d. Rom. prid. kl. Sept. anno X. 
(Annat.) 302. 

4* 



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1480, Oct. 6: Johannes de Petra, canon. eccl. Caminen. obl. se 
nomine Martini Stob, rectoris paroch. eccl. in S. Fridsen (?) 
Spiren. dioc. pro annata dictae eccl. cujus fruct. 8 
raarch. arg. vacant. per mortem Johannis Sfinlin. 
Coli. Rom. 18. kl. Oct. anno X. (Ibid.) 303. 

1480, Oct. 23: Christophorus, Marchio Baden, praepositus, decanus 
et capitulum eccl. S. Mariae et Petri et Pauli Baden, 
ex oblationibus ratione Jubilaei pro anno praesenti 
1480 flor. auri Renen. 185 ! /2 per manus Johannis 
Hottemberg, cantoris dictae eccl. Baden, solvi fecemnt. 
(Quiet.) 304. 

1480, Oct. 30: Johannes de Durlac, cl. Spiren. dioc. obl. se nomine 
Jacobi Pfaw de Riepver, canon. eccl. Spiren. pro 
annata scolasteriae dictae eccl., cujus fruct. 10 
march. arg. vacant. per obitum Nicolai de Helmstat. 
Coli. S. d. Rom. 6. non. Oct. anno X. et solvit 26 flor. 
auri de Cam. pro compositione annatae. (Annat. ) 

305. 

1480, Dec. 23: Georgius de Gemmingen, utriusque juris doctor, canon. 

eccl. Spiren. obl. se nomine futuri praepositi et capituli 
eccl. S. Stephani in Seltz, Spiren. dioc. in colle- 
giatam ecclesiam noviter erigendam pro integra annata 
vicariarum et beneficiorum ... in monasterio S. Bened. 
in Seltz, ac etiam curae mortuae in Grefenhofen 
circa Byschwiler necnon pastoriae loci in Min feit, 
Spiren. dioc, quarum fruct. 300 flor. Renen., mensae 
capitulari unitarum. S. d. Rom. 12. kl. Jan. anno X. 
14. Mart. 82 solvit pro totali 147 flor. Renen. (Ibid.) 

306. 

1481, Jan. 3: Abbas et conventus monasterii Mulbronnen. Cist. 

ord. . . . solverunt 70 flor. auri de Cam. (Quiet.) 307. 

1481, Jan. 5: Otto de Bach, praepositus S. Germ an i et Mauritii 
Spiren. 37 flor. auri de Cam. per manus Melchioris 
Truchses solvi fecit. (Ibid.) 308. 

1481, Mart. 9: Eustachius Munch, cler. Spiren. in decretis licenciatus, 
procurator Thomae de G unsteten, canon. eccl. S. Tri- 
nitatis ad infra scripta peragenda prout oonstat de 
mandato manu Theoderici Ribison de Brwhsclla, cler. 



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Spiren. publici notarii , consensit pensioni 23 flor. 
Renen, super fruct. paroch. eccl. in Durmens. Spiren. 
dioc. quam dictus Thomas obtiuuit et reservata fuit 
dicta pensio domino Johanni de Helmstat, decano eccl. 
S. Germani et Mauritii sub data Rom. ap. S. Pet. 
kl. Mart. anno X. (Lib. particul.) 309. 

1481, Marl. '26: Melchior Truchses, canon. eccl. Spiren. et papae 
familiaris obl. se pro annat. Cantoriae eccl. Spiren. 
cujus fruct. 40 raarch. arg. puri, vacant. per obitum 
Petri de Lapide. Coli. Rom. 19. kl. Jan. anno X. 
16. Juli habuit bullam surrogationis super dicta Can- 
toria. S. d. Rom. 5. non. Mart. anno X. et solvit 
25 flor. (Annat.) 310. 

1481, Mai 9: Una bulla pro Henrico, abbate et conventu monast. 
8. Petri et Pauli Visenburgen, ord. S. Bened. 
Spiren. dioc. super indulto eis concesso . . . liberae 
collationis beneficiorum in eodem monast. Rom. Jd. 
Mai anno IX. (Ibid.) 311. 

1481, Dat.? Una bulla pro eisdera super confirmatione et inno- 
vatione exemptionis monasterii praedicti ab omni juris- 
dictione ordinaria. S. d. Rom. 7. kl. Sept. anno X. 
et solverunt 24 flor. (Ibid.) 312. 

1481, Mai 10: Johannes Burchardus, canon. eccl. S. Thomae Argentin. 
procurator Laurentii Bender, canon. eccl. Spiren. cessit 
omnijuriomnique actioni eidem Laurentio super perpetua 
vicaria eccl. Wormatien. semipraebenda nuncupata 
competenti, de qua mandatur provideri Johanni Gleser. 
S. d. Rom. 4. non. Mai anno X. (Lib. particul.) 313. 

1481, Hai 20: Una bulla pro Johanne Stettenberg, decano eccl. Spiren. 
super unione perpetuae capellaniae „S. Nicolai in pede 
montis Clingenmunster* , Spiren. dioc. cujus fruct. 
4 march. arg. puri, facta perpetuo decanatui praedicto. 
S. d. Rom. 6. kl. Oct. anno X. (Annat.) 314. 

1481, Juni !): Egidius Truchses, cler. Herbipolen. procurator Hart- 
manni, canon. Basilien. consensit cessioni juris etc. 
ad quartariam eccl. Spiren. de qua mandatur provideri 
Melchiori Truchses, canon. Spiren. S. d. Rom. 5. non. 
Mai anno X. (Lib. particul.) 315. 



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1481, Juni U: Erhardus Thomae Fabri, cler. Spiren. cessit juri sibi 
super sexpraebendaria eccl. Spiren. (competente) et 
Eustachi üb Muncb, cler. Spiren. resignavit vicariani ad 
altare S. Pauli in eccl. S. Trinitatis (permutationis 
causa?) S. d. Rom. prid. Jd. Juni anno X. (Ibid.) 316. 

1481, Juni 16: Jacobus Herxsemer, cler. Spiren. consensit cessioni 
juris sibi quolibet modo competenti sup. paroch. eccl. 
in Udenheym, dict. dioc. causa permutationis cum 
Eustachio Munch, cler. Spiren., cui reservata fuit pensio 
4 flor. auri. S. d. Rom. 18. kl. Julii anno X. (Ibid.) 

317. 

1481, Dil.? Eustachius Munch, cler. Spiren. dioc. qui alias obtinuit 
facultatem permutandi de sexpraebendaria eccl. 
Spiren. vacant. per obitum Nicolai Durchdenwald 
et per cessionem Erhardi Thomae Fabri, cessit omni 
juri sibi in dicta Sexpraeb. competenti in favorem 
Nicolai Matz *) de Michelstat, cler. Maguntin. dioc. 
reservata annua pensione 20 flor. Renen. S. d. Rom. 
18. kl. Julii anno X. (Ibid.) 318. 

1481, Aug. 8: Eustachius Munch, cler. Spiren. d. nomine Johannis 
Camerarii de Dalburg, pastoris paroch. eccl. in Wal de n- 
husen, Maguntin. dioc. consensit pensioni annuae 
18 flor. Renen, assignatae Martino Spirer, decano 
eccl. b. Mariae Novaecivitatis Spiren. dioc. S. d. Rom. 

4. Jd. Julii anno IX. (Ibid.) 319. 

1481, ltoc. 12: Henricus Schonleben, praepositus eccl. S. Germani 

et M a u r i t i i , causarum procurator in Curia Romana, 
obl. se pro annat. dictae praepositurae, cujus fruct. 
15 march. arg. vacant. per obitum Petri de Lapide. 
Coli. Rom. 7. Jd. Sept. anno X. (Annat.) 320. 

1482, Febr. 28: Johannes Burchardus, canon. eccl. S. Thomae Argent. 

nomine Johannis Hörn decani eccl. S. Mariae ac Petri 
et Pauli, Baden. Spiren. dioc. obl. se pro annat. eccl. 

5. Laurentii in Roten f eis, dict. dioc. cujus fruct. 

l ) N. Matz war Reetor der Hochschule in Freiburg-, gewühlt am 
Vorabend von Allerheiligen 1476. „Nicol. Matz de Michelstat. artium 
magister et S. Theol. Lieeneiatus 14 . Er vermachte seine Bibliothek der Pfarr- 
kirche seines Geburtsortes zum öffentlichen Gebrauche: cfr. Histor. Jahr- 
buch der Gürresgesellschaft 1880, pag. 301. 



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16 march. arg. vacant. per eessionem Jodoci Trebes- 
muller et Eustachii Munch, litigantium apud Sodem 
ap. factam. S. d. Rom. 7. Jd. Febr. anno XI. et 
solvit 40 flor. (Ibid.) 321. 

1482, Marl. II : Johannes Dürr de liestat, cler. Spiren. resignavit 
canonicatum et praeb. eccl. S. Martini Wormatien. 
in favorem Eustachii Munch. 

d. d. Eustachius Munch resignavit paroch. eccl. in 
Steyn. Maguntin. dioc. Johanni praedicto. (Lib. Resig- 
nationum 1482 — 1484.) 322. 

1482, Mari. 13 : Capitulum S. Stephani, opidi S e 1 1 z , in collegiatam 
eccl. noviter erecta solvit 165 flor. auri de Cam. per 
manus Johannis de Cambris. (Quiet.) 323. 

1482, l)w. 2: Eustachius Munch, cler. Spiren. resignavit perpetuam 
vicariam ad altare S. Agnetis Basilien. (Lib. Cons. 
et Resignationum 1482 — 1484.) 324. 

1482, IM.? Theodericus, literar. apost. sollicitator, cui alias de 
canonicatu et praeb. eccl. Spiren. per promotionem 
Johannis, electi Wormatien. vacaturis fuit provisum, 
omni juri ad eosdem sibi competenti cessit, et Eustachius 
Munch resignavit paroch. eccl. in Wichelen Camera- 
cen. dioc, necnon Eberhardus Neuhuser, canonicatum 
et praeb. S. Germani et Mauritii Spiren. quos 
respective obtinebant, et dominus noster papa man- 
davit provideri Eberhardo de canonicatu et praeb. 
S. Germani et Mauritii. (Lib. Cons. et Resignationum 
1482-1484.) 325. 

1482, IM.? Johannes Jorlandi, Cantor et Capellanus papae. cui 
super fruct. eccl. paroch. b. Mariae in Wichelen, 
Cameracen. dioc. reservata fuit pensio 20 francorum 
consensit translationi ejusdem pensionis super fruct. 
canon. et praeb. eccl. S. Martini Wormatien. ac 
paroch. eccl. in V in z in gen, Spiren. dioc. Cui trans- 
lationi et assignationi Eustachius Munch , dictorum 
canon. et paroch. eccl. possessor, consensit. (Ibid.) 

326. 

1482, ltoe. II: Theodericus Arends, canon. Lubicen. procurator Henrici 
Brum, vicarii altaris S. Michaelis eccl. S. Stephani 



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in Wissemburg. Spiren. dioc. prout publico constat 
instrumenta acto in choro S. Johannis Spiren. die 
30. Oct. 81 scripto manu Gasparis Man de Marpurch. 
cler. Spiren. notarii imp. auctoritate, consensit unioni 
dictae vicariae eccl. S. Stephani. S. d. 11. kl. Sept. 
anno XII. (Ibid.) 327. 

1483, Juni 25: Eustachius Munch, cler. Spiren. dioc. papae tamiliaris, 
obl. se pro annat. perpetuae vicariae ad altare S. Erhardi, 
situm in collegiata eccl. b. Mariae Novaecivitatis, 
dict. dioc, cujus fruct. 6 march. arg., vacant. per 
resignationem Jodoci Carp. (Annat.) 328. 

1483, Dtö. 15: Jodocus Trebeszmuller, procurator constitutus a Johanne 

Graslag consensit cessioni juris competentis eidem in 
paroch. eccl. in Mogstne (?) Spiren. dioc. de qua 
mandatur provideri Johanni Jochgrin, cler. Spiren. 
dioc. S. d. Rom. 6. kl. Nov. anno XIII. (Annat.) 329. 

1484, Jai. 7: Nicolaus Gliser, rector eccl. S. Georgii in villa Rote 

et perpetuus capellanus ad altare omnium Sanctorum 
in eccl. monast. opidi Wissemburg. Spiren. dioc. 
obl. se pro annat. rectoriae praedictae, cujus fruct. 
3 et capellaniae cujus etiam. 3 march. arg. vacant. 
per resignationem Nicolai Isaac. S. d. Rom. 15. kl. 
Jan. anno IX. (Ibid.) 330. 

1484, Mari. II: Johannes Jochgrin, cler. Spiren. tamiliaris papae, obl. 
se pro facultate resignandi omnia et singula beneticia. 
S. d. Rom. 6. kl. Nov. anno XIII. (Ibid.) 331. 

1484, April 15: Baidassar Markart, canon. Wormatien. obl. se nomine 
Enolfi de Lansteyn, praepositi eccl. S. Trinitatis 
Spiren. pro annat. dictae praepositure, cujus fruct. 
10 march. arg. vacant. per mortem Jacobi Pfaw de 
Riepurg. S. d. Rom. prid. kl. April, anno XIII. et 
solvit 23 8 / 4 flor. (Ibid.) 332. 

1484, Juli 6: Johannes Jochgrin , vicarius in eccl. S. Stephani 
Wissemburgen. Spiren. dioc. obl. se nomine Henrici 
de Helmstat, decani eccl. Spiren. pro annat. dicti 
decanatus, cujus fruct. 22 march. arg. vacant. per 
obitum Johannis Stetenberg. Coli. Rom. 6. kl. Julii 
anno XIII. et solvit 52 3 / 4 flor. (Ibid.) 333. 



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1484, Juli 23: Ciriacus Stein, Herbipolen. tlioc, plebanus in Langtorf, 
dict. dioc. obl. se noraine Conradi Woick, clor. Spiren. 
pro facultate resignandi. 8. d. Rom. 10. kl. Julii, 
anno XIII. (Ibid.) 334. 

1484, Nov. 29: Johannes de Cudona, thesaurarius eccl. Siraeusan. obl. 

se nomine Rev. domini Stephani 1 ) eleeti eccl. 
Termapolensis pro annat. annuae pensionis 200 flor. 
super fruct. mensae episcopalis Spiren. S. d. Rom. 
15. kl. Dec. anno I. (Annat. Innocentii VIII.) 
9. Juni 85 solvit 95 flor. (Ibid.) 335. 

1485, Jai. 10: Johannes Jung, pro annat. paroch. eccl. in Kuppe n- 

heim Spiren. dioc. 28*/2 flor. auri de Cam. solvi 
fecit. (Quiet.) 336. 

1485, Febr. 5: Bernardus Rouch, rector, pastor nuneupatus paroch. 
eccl. pastoriae nuneupatae b. Mariae opidi Eppingen, 
Spiren. dioc. obl. se pro annat. dict. eccl. cujus fruct. 
7 march. arg. vacant. per mortem Thoraae Oszner, 
apud Sedem def. Coli. Rom. 13. kl. Febr. anno I. (Annat.) 
d. d. solvit 16 3 /4 flor. auri de Cam. (Quiet.) 337. 

1485, April 28: Johannes Jochgrin, pastor paroch. eccl. in Eppingen, 

Spiren. dioc. obl. se pro annat. pastoriae dict. eccl. 
cujus fruct. 10 march. arg. vacant. per obitum Thomae 
Oszner apud Sedem def. S. d. Rom. 15. kl. Febr. 
anno I. et promisit solvere infra unum mensem habita 
possessione. 18. Juni solvit 7 march. arg. (Annat.) 338. 

1486, Dec. 28: Johannes Jochgrin, vice et nomine Reverendissimi 

Henrici, 2 ) eleeti Termopolen. obl. se pro annata 
pensionis annuae 200 flor. Renen, eidem electo assig- 
natae super fruct. mensae episcopalis Spiren. aueto- 
ritate apostolica. S. d. Rom. 15. kl. Jan. anno III. (Ibid.) 
et solvit 7l7 4 flor. (Ibid.) 339. 

1487, Mai 1: Una bulla pro Johanne Jochgrin, cler. Spiren. super 

annua pensione 10 flor. auri super fruct. vicariae ad 
altare S. Annae in eccl. Spiren. et paroch. eccl. 
in Oberachen, Argentin. dioc. fuit restituta sine 
obl. S. d. Rom. 60. Jd. Jan. anno III. (Ibid.) 340. 



l ) Weihbischof v. Speier. Reml. Gesch. d. R II, 830. 
*) Weihbischof v. Speier; Remling, am angeführten Orte. 



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1487, Juli 7: Bernardus Rim (?) cler. Spiren. dioc. obl. sc nomine 
decani et capituli necnon provisoris communis massae 
quotidianarum distributionum eccl. Spiren. pro integra 
annata pastoriarum S. Antonii in Hochdorff et in 
Lachen, Spiren. dioc. cujus... in Hochdorff 5 et 
in Lachen 3 march. arg. fruct. ... et quae alias per 
resignationem obtinentium ordinarie fuerunt antea dictae 
massae perpetuo unitae, de novo uniuntur. S. d. prid. 
kl. Febr. anno III. 28. Juli solvit 41 flor. 20 sol. 
per manus Societatis de Strozzis. (Ibid.) 341. 

1487, %U9: Vitus Goeler de Gemmingen, procurator constitutus 
ab Henrico abbate et conventu monast. S. Petri et 
Pauli, ord. S. B. *) Spiren. dioc. (prout publico constat 
instrumento ... de manu Jacobi Lembring cler. Spiren.) 
obl. se pro annata , capellaniarum S. Crucis, S. Michaelis, 
S. Andreae, S. Pauli, S. Laurentii, omnium Sanctorum, 
S. Nicolai, S. Catharinae et S. Annae altarium in eccl. b. 
Mariae et S. Willebrodi in ambitu et S. Dionisii, ejusdem 
Sancti et S. Margaretae in domo infirmorun infra septa 
dicti monasterii, necnon altaris S. Catharinae et Mariae 
Magd, quarum omnium fruct. 20 march. arg. et quae per- 
petuo uniuntur dicto monast. S. d. 17. kl. Aug. anno III. 
1. Juli 91 solvit 37 ducat. pro dimidio. (Ibid.) 342. 

1487, Oct. 29: Decanus et capitulum et provisor communis massae 

quotidianarum distributionum eccl. Spiren. pro residuo 
annatae paroch. eccl. in Gemmingen, Wormatien. 
dioc. et paroch. eccl. in Storbach, ejusdem dioc. 
ratione unionis 30 flor. auri de Cam. per manus 
societatis de Strozzis solvi fecerunt. (Quiet.) 343. 

1488, Febr. 6: Baltasar Mackart, canon. eccl. Wormatien. procurator 

Georgii de Gemmyngen, canonici Spiren. (prout publico 
constat instrumento acto Spirae, scripto per Eusta- 
chium Munch, cler. atque notarium Spiren.) cessit 
omni juri super canonicatu et praebenda eccl. S. Albani 
extra muros Maguntin., de quibus mandatur provideri 
Johanni Specht, juniori, possessori dictor. canon. et 
praeb. (Resignationuni 1484 — 1488, fol. 257.) 344. 
*) Weisseiiburg. 



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1488, April 22: Johannes Strumpf, cursor papae, nomine Baldassaris 
Marckart, rectoris paroch. eccl. in villa Mingolsheim, 
Spiren. dioc. obl. se pro annat. dict. paroch. eccl. 
cujus fruct. 8 march. arg. vacant. per resignationem 
Conradi Schlichterer apud S. sedein factam. S. d. 5. 
non. Febr. anno V. (Annat.) 15. April solvit 18 flor. 
(Ibid.) 345. 

1488, Juli 25: Una bulla pro decano et capitulo eccl. S. Germani 
et M a u r i t i i , Spiren. super extinctione et suppressione 
nominis et tituli eccl. S. Germani in Campo et licentia 
demoliendi illam et illius structuras et aedihcia ac 
ligna, lapides et postes ad praefatam eccl. S. Germani 
et Mauritii transferendi. S. d. Rom. 8. kl. Dec. anno II. 
(Ibid.) 346. 

1488, Mi 28: Georgius de Gemmingen, praepositus eccl. Spiren. 
pro annata dict. praepositurae 187 flor. auri de Cam. 
solvifecit. (am Rande: solvit totaliter 214 flor.) (Quiet.) 

347. 

1488, Aug. 4: Georgius Stiber, canon. Bam bergen, obl. se nomine 
Melchioris Truchses, cler. Herbipolen. pro annat. 
cantoriae eccl. Spiren. cujus fruct. 44 march. arg. 
puri et super quibus . . . Franciscus St. Eustachii 
Cardinalis diacon. pensionem annuam 150 flor. auri 
Renen, percipit, vacant. per assecutionem praepositurae 
ejusdem eccl. per Georg, de Gemmingen. S. d. Rom. 
12. kl. Aug. anno IV. 5. Jan. 90 solvit 74 flor. (Annat.) 
d. d. solivit 74 flor. pro parte annatae. (Ibid.) 348. 

1488, Aug. <: Vitus Minor, praepositus S. Viti, Frisingen. obl. se 
nomine Georgii de Gemmingen, praepositi eccl. 
Spiren. pro annat. dictae praepositurae, cujus fruct. 
75 march. arg. vacant. per obitum Ulrici de Helmstat. 
S. d. Rom. 17. kl. Aug. anno IV. (Ibid.) 349. 

1488, Nov. 17: Unum par bullarum pro Gabrielle Be(yl?) cler. Spiren. 
super pensione 25 flor. Renen, super fruct. pastoriae 
nuncupatae Z eist kam, dictae dioc. S. d. Rom. 10. kl. 
anno V. (Ibid.) 350. 

1488, Dec. 9: Theodor. Zun. notarius, et procurator Jacobi Hegelin, 
cler. Spiren. ac rectoris paroch. eccl. inMonchingen, 



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60 



cjusdem dioc. consensit resignationi in manibus papae 
de praedicta eccl., de qua mandatur provideri l'hilippo 
Gerbode, cler. Wormatien. dioc, prout plenius conti- 
netur in supplicatione 12. kl. Nov. anno V. (Lib. 
Resignationum 1488-1491, fol. 36.) 351. 

1489, Jai. 5: Balthasar Markart, cler. Herbipolen. dioc. cui alias 
de canon. et praeb. eccl. Spiren. concessum fuit 
provideri, sponte . . . consensit cessioni juris de eisdem, 
de quibus conceditur provideri Frederico Slederer, 
dictorum canon. et praeb. possessori. S. d. Rom. 7. 
kl. Dec. anno V. (Ibid. fol. 40.) 352. 

1489, Ju. 18: Johannes Jochgrin, decanus eccl. S. Martini Worma- 
tien. obl. se nomine Johannis Ritther, perpetui vicarii 
in eccl. Spiren. pro annat. perpetuae vicariae, Sex- 
praebendariae nuncupatae, cujus fruct. 10 march. arg. 
vacant. per obitum Marssilii Diemar et per cessionem 
Francisci de Panna, qui habuit expectantiam. S. d. 
Rom. 4. Jd. Jan. anno V. 14. Mai 90 solvit 23 3 / 4 flor. 
(Annat.) 353. 

1489, ltol.? Johannes Jochgrin, pro annat. majoris valoris canon. 
et praeb. S. Germani et Mauritii Spiren. 14 flor. 
auri de Cam. per manus societatis Saulorum solvi fecit. 
(Ibid.) 354. 

1489, Jai. 23: Unum par bullarum pro Jacobo Connech super pen- 
sione 20 flor. Renen, super fruct. canon. et praeb. 
S. Germani et Mauritii et aliorum 20 flor. super 
fruct. pastoriae in Eppingen, Spiren. dioc. eidem 
assignata. S. d. 8. Jd. Junii anno V. (Ibid.) 355. 

1489, DaL? Johannes Jochgrin, cler. Spiren. obl. se pro annat. 
canon. et praeb. S. Germani et Mauritii, quorum 
fruct. 10 march. arg. vacant. per resignationem Jacobi 
Connech ex causa permutationis cum capellania ad 
altare S. Catharinae situm in dicta eccl. S. d. Rom. 
8. Jd. Jan. anno V. (Ibid.) 356. 

1489, Juii 20: Franciscus . . . S. Eustachii Cardinalis diacon. cui nuper 
canonicatus et praeb. eccl. Spiren. commendati 
fuerunt, commendae hujusmodi . . . cessit, de quibus 
mandatur provideri Vito Meiler (Minor?) literarum 



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61 



apost. sollicitatori per supplicationem. S. d. 4. Jd. Junii 
anno V. (vacaverunt per resignationem Lauren tii Bender.) 
(Resignationuni 1488-1491, fol. 79.) 357. 

1489, Juli S: Johannen Veghen (de Veninghen?) pro annat. canon. 
et praeb. eccl. Spiren. 26 flor. auri de Cam. solvi 
fecit. (Quiet.) 358. 

1489, Dat.? Ubertus Minor pro annat. canon. et praeb. eccl. 
S. Trinitatis Spiren. 19 flor. auri de Cam. per 
manus societatis Saulorum solvi fecit. (Ibid.) 359. 

1489, Dal. ? Conradus Weick pro annat. paroch. eccl. pastoriae nuncu- 
patae inMozesenheym(?) Spiren. dioc. 19 flor. auri de 
Cam. per manus societatis Saulorum solvi fecit. (Ibid.) 360. 

1489, Nov. 21: Nicolaus Buchom pro annat. canonicatus et praeb. 
S. Germani et Mauritii, Spiren. 24 flor. auri de 
Cam. per manus Saulorum solvi fecit. (Ibid.) 361. 

1489, Dec. 10: Vitus Minor, praepositus S. Viti Frisingen. obl. se 
pro Jacobo de Veninghen, canon. Spiren. pro annat. 
canon. et praeb. eccl. Spiren. vacant. per resig- 
nationem Laurentii Bruchin (Bender?) S. d. Rom. kl. 
Juli anno V. (Annat.) 362. 

1489, Dat.? Idem obl. se pro Ulrico Minor, pro annat. canon. et 
praeb. S. Trinitatis Spiren., quorum fruct. 8 march. 
arg. vacant. per resignationem Jacobi de Veninghen. 
S. d. Rom. 15. kl. Juli anno V. (Ibid.) 363. 

1489, IM.? Vitus Minor, obl. se pro Conrado Weik, rectore, pastore 

nuncupato, eccl. paroch. in Monchesheyn, Spiren. 
dioc. pro annat. dict. eccl. vacant. per resignationem 
Ulrici Minor, cujus fruct. 8 march. arg. Coli. Rom. 
15. kl. Julii anno V. (Ibid.) 364. 

1490, Jan. 21: Decanus et capitulum et provisores communis massae 

quotidianarum distributionuin eccl. Spiren. pro parte 
annat. paroch. eccl. in Gemyngen ratione unionis . . . 
42 flor. auri de Cam. per manus Georgii de Gemmingen 
solvi fecerunt. (Quiet.) 365. 

1490, Mari. 16: Capitulum eccl. Spiren. pro annat. unionis paroch. 
eccl. in S tetefeit, Spiren. dioc. factae custodiae eccl. 
praedictae 23 flor. auri de Cam. solvi focit per manus 
socio tat. Saulorum. (Ibid.) 366. 



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62 



1490, Dat.? Erhardus Ducuspreck (?) pro annat. pensionis super 
fruct. niensae capituli eccl. Spiren. 21 flor. auri de 
Cam. per manus societat. Saulorum solvi fecit. (Ibid.) 

367. 

1480, Juli Iß: Helfridus de Dorsfelden pro residuo annat. canon. et 
praeb. eccl. Spiren. 4 flor. auri de Cam. per manus 
societat. Saulorum solvi fecit. (Ibid.) 368. 

1490, Sept. 13: Johannes Stampf, cler. Maguntin. pro annat. canon. 
et praeb. eccl. Spiren. 21 flor. auri de Cam. solvit. 
(Ibid.) 369. 

1490, Pal? Idem pro residuo annat. praedictae 5 flor. per manus 
Stephani Susm (Susheim?) solvi fecit. (Ibid.) 370. 

1490, Nov. 7: Dominus Cromtork (?) pro annat. canon. et praeb. 
eccl. Spiren. 28 flor. auri de Cam. per manus 
societat. Saulorum solvi fecit. (Ibid.) 371. 

1490, Nov. o : Nicolaus Maze pro annat. sexpraebendariae eccl. 

Spiren. in quibus erat obligatus solvi fecit 23 flor. 
auri per manus societatis Saulorum. (Ibid.) 372. 

1491, Jw. 12: B. Bagardus paroch. eccl. in Methingen. Spiren. 

dioc. resignavit in favorem Petri Lederhose, cler. 
Maguntin. dioc. (Lib. Resignationuni 1488 — 1491 
fol. 220.) 373. 

1491, Mart. 2G: Fredericus Nipbenburg, pro annat. praepositurae eccl. 
S. Trinitatis Spiren. 1 4 ducat. auri, in quibus erat 
obligatus, per manus Michael de Bechutis solvi fecit. 
(Quiet.) 374. 

1491, April 7: Burgardus de Zabern pro annat. paroch. eccl. Johannis, 
Vissemburgen, opidi Spiren. dioc. 23 8 /4 flor. auri 
de Cam. per manus Michaelis Bechutis solvi fecit. 
(Ibid.) 375. 

1491, N«v. 5: Erhardus Wiser pro annat. decanatus S. Trinitatis 
Spiren. 19 flor. (am Rande 23!) solvi fecit. (Ibid.) 

376. 

1491, Nov. 9: Eustachius Munch, nomine Eberhardi Hast, canon 
eccl. S. Trinitatis Spiren. obl. se pro annat. decanatus 
dict. eccl. cujus fruct. 8 march. arg. vacant« per 
resignationem colli tigantium. S. d. 3. kl. Nov. anno VIII. 
(Annat.) 377. 



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6S 



1491, Ito. '»: Una bulla pensionis 20 flor. domino Stephano Eustachio 
Munch cler. Spiren. (eidem assignatae per . . . Sixtum 
IV. 18. kl. Jul. anno X.) super fruct. sexpraebendariae 
eccl. Spiren. fuit restituta sine obligatione. (Ibid.) 

378. 

1491, Itoc. 13: Eustachius Munch, cantor eccl. S. Andreae Wormatien. 
obl. se pro annat. beneficii sexpraebendariae nuncupati, 
in eccl. Spiren. vacant. per cessionem dicti Eustachii, 
cujus fruct. 10 marcb. arg., de quo mandatum fuit 
provideri per supplicationem. Nicoiao Matze, cler. Ma- 
guntin. S. d. 14. kl. Julii anno X. Sixti IV. eadem die 
solvit 23 flor. (Ibid.) 379. 

1491, De*. 18: Eustachius Munch, nomine Eucharii, praepositi, ac 

decani et capituli eccl. S. Michaelis in Clin gen monster, 
Spiren. dioc. obl. se pro annata dictae eccl. nuper 
ex monasterio in collegiatam erectae, cujus fruct. 
80 flor. auri. Confirmatur 8. d. 13. kl. Dec. anno VIII. 
(Ibid.) 380. 

1492, F«kr. 4: Georgius Ludovici, praepositus paroch. eccl. in Roten- 

fels Spiren. dioc, ratione provisionis de dicta eccl. 
solvit 39 flor. auri. (Quiet.) 381. 

1492, Febr. 7: Unum par bullarum pensionis pro Johanne Born sup. 
fruct. paroch. eccl. S. Laurentii in villa Rothenfels 
Spiren. (Annat.) 

d. d. Georg. Ludovici, presb. Herbipolen. dioc. obl. 
se pro annat. dictae paroch. eccl. S. Januarii (sie!) 
in villa Rotenfels Spiren. dioc. vacant. per resigna- 
tionem Johis Born (Hörn?) S. d. Rom. 7. kl. Febr. 
anno VIII. (Ibid.) 382. 

1492, April 17: Nicolaus Weicheck, cler. Spiren. dioc. obl. se pro 
annat. paroch. eccl. in Bischof feheym, Maguntin. 
dioc. cujus fruct. 5 march. arg. vacant. per obitum 
Alberti Hard. Coli. 6. kl. Sept. anno I. (Ibid.) 383. 

1492, Hai 3: Johannes Michelset, presb. Spiren. obl. se pro annat. 
paroch. eccl. S.Nicolai in Horbach, dict. (Meten.) 
dioc. cujus fruct. 40 flor. vacant. per obitum Valentini 
(Nachname fehlt) Coli. 8. Jd. April, anno VIII. (Ibid.) 

384. 



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64 

1492, Mai S: Henricus Caram (!) (Kratz) pro annat. canonicatus et 
praeb. eccl. Spiren. 30 flor. auri per manus societatis 
Saulorum solvi fecit. (Quiet.) 385. 

1492, Hai 16: Conrad Kirchberg cler. Maguntin. dioc. obl. se nomine 

Henrici comitis de Scharfenstein, canon. Spiren. pro 

annat. dict. canon. et praeb. quorura fruct. 10 raarch. 

arg. vacant. per resignationein Ruperti de ducibus 

Bavariae. Coli. Rom. 3. Jd. April, anno VIII. (Annat.) 

386. 

1492, %t. 12: Eustachius Munch, cantor eccl. S. Andreae Wonnatien. 
obl. se nomine Georgii de Gemingen, capellani ad 
altare b. Mariae V. in eccl. S. Germani et Mauritii, 
Spiren. pro annat. raajoris valoris canon. et praeb. 
eccl. Wonnatien. quorum fruct. 10 march. arg. vacant. 
per liberam resignationem Bernardi Groess. Rom. 4. 
non. Sept. anno I. 3. Dec. solvit 37 flor. (Ibid.) 387. 

1492, Sept. 20: Un um par bullarum pro domino Ottone de Bach, 
canon. eccl. Spiren. sup. pensione 40 flor. Renen, 
sup. fruct. praepositurae S. Germani et Mauritii. 
Spiren. fuit restitutum. Assignata pensio s. d. Rom. 
18. kl. Oct. anno I. (Ibid.) 388. 

1492, Sept. 22: Philippus Rosenburch pro annat. praepositurae prae- 
dictae 42 ducat. auri ratione provisionis per manus 
Michaelis de Bechutis solvi fecit. (Quiet.) 389. 

1492, Sept. 25 : Eustachius Munch nomine Philippi de Rosenburch. 
praepositi . . . obl. se pro annat. praedictae praeposi- 
turae, cujus fruct. 18 march. arg. vacant. per resig- 
nationem Ortonis de Bach. S. d. Rom. 18. kl. Oct. 
anno I. 17. Juni 94 solvit 62 3 /4 flor. (Annat.) 390. 

1492, Dm. 7: Eustachius Munch, nomine Johannis Jochrim, senioris, 

cler. Spiren. obl. se pro annat. canon. et praeb. 
S. Guidonis Spiren. cujus fruct. 6 march. arg. puri 
vacant. per resignationem Ludovici Dysmi (Deys?) 
et cessionem Jacobi de Gochsheym. S. d. Rom. 8. kl. 
Dec. anno I. 19. Jan. 94 solvit 17 flor. Renen. (Ibid.) 

391. 

1493, Mai II: Georg Poichelholtzen, cler. Frisingen. procurator Petri 

de Holmstat, canon. S. Trinita tis Spiren. consensit 



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resignationi dictorum canon. et praeb. de quibus con- 
cessum fuit provideri Georgio de Helmstat cler. 
Wormatien. prout in supplicatione. S. d. Rom. 11. 
kl. Mai anno I. (Lib. Resignationum 1492 — 1496.) 

392. 
1493, M 22: Engelbert Erkel, cler. Maguntin. dioc. sponte consensit 
resignationi perpetuae capellaniae ad altare S. Catha- 
rinae in paroch. eccl. S. Bartholomaei Spiren. , de 
qua providetur Petro Kercher, cler. Spiren. prout in 
supplicatione, prid. non. Martii anno I. (Ibid.) 398. 

1493, Ort. 25: Johannes Nithart, cler. Maguntin. dioc. obl. se nomine 

Johannis Stol, decani eccl. S. Germani et Mauritii 
Spiren. pro annat. perpetuae capellaniae ad altare 
S. Nicolai in paroch. eccl. de Ranspach. Spiren. 
dioc. cujus fruct. 6 march. arg. vacant. per liberam 
resignationem Jodoci Bock. S. d. Rom. 3. Jd. Julii. 
anno I. solvit 1974 flor. (Annat.) 394. 

1494, Ju. 14: Johannes Segmora (Seghart!) pro annat. canon. et 

praeb. eccl. S. Guidonis (Hs. Vindena!) Spiren. 
17 flor. auri solvi fecit per manus Johannis Anter. 
(Quiet.) 395. 

1494, Juli 9: Dominicus Burchuser, cler. Wormatien. dioc. perpetuus 

capellanus ad altare S. Johannis, situm in paroch. 
eccl. S. Johannis Wormatien. ac vicarius in 
collegiata eccl. S. Michaelis inClingemonster, Spiren. 
dioc. consensit resignationi de capellania et vicaria 
praedictis, de quibus providetur Jodoco Frank, cler. 
Wormatien. S. d. 13. kl. Juni, anno II. (Resignationum.) 

396. 

1495, Ju. Johannes de Carlebach, cler. Spiren. obl. se pro annat. 

Sexpraebendariae in eccl. Spiren. cujus fruct. 6 
march. arg. vacant. per resignationem Henrici ( — ), 
coli. S. d. Rom. 15. kl. Febr. anno III. (Annat.) 
d. d. solvit 14 flor. auri per manus Dominici Borchuser. 
(Quiet.) 397. 

1495, Marl. 24 : Thomas Truchses pro annat. canon. et praeb. eccl. 
Spiren. 22. (am Rande 28!) flor. per manus pro- 
prias solvit. (Ibid.) 398. 

5 



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1495, Juli 10: Geörgius Goler (?) junior, pro ahnat. canon. et praeb. 
eccl. Spiro n. 19 (am Rande 23!) flor. per manus 
Georgii Buntsberg solvi fecit. (Ibid.) 399. 

1495, Juli 13: Dominicus Burchuser pro annat. majori« praebendae. 
semipraebendae eccl. Spiren. et canon. ac praeb. 
eccl. b. Mariae Wormatien. solvit 30 flor. (Ibid.) 400. 

1495, Aug. 6: Johannes Zolner pro annat. canon. et praeb. eccl. 
Spiren. solvit 28 (am Rande 35!) flor. auri de Cam. 
per manus Dominici Bourchuser. (Ibid.) 401. 

1495, Sept. 11: Philippus de Visembourgh pro parte annat. canon. 
eccl. Spiren. 41 flor. auri per manus Johannis 
Seghart solvi fecit. (Ibid.) 402. 

1495, Itoc. 9: Johannes Herbordi, rector paroch. eccl. plebaniae 
nuncupatae in Mauchenheym, Maguntin. dioc. per 
Johannem Nithart, procuratorem suum (mandatum de 
manuVipertum(!)Ulman deHedelbergia, cler. Wormatien. 
dioc.) consensit pensioni annuae 10 flor. auri Renen, 
super fruct. dict. paroch. eccl. Johanni Knyber, cler. 
Maguntin. reservatae sub data prid. Jd. Mart. anno III. 
(Resignationum 1492 — 1496, fol. 211.) 403. 

1497, Mart. 9: Jodocus Frank, cler. Wormatien. dioc. ac rector paroch. 
eccl. in Speck Spiren. dioc. consensit resignationi dictae 
paroch. eccl. de qua mandatur provideri Gerardo Peze, 
cler. Monasterien. dioc. (Lib. Resignationum.) 404. 

1497, Mart. 26: Johannes Frank, rector paroch. eccl. in Alsenezt 
Maguntin. dioc. per Engelbertum Erkel, cler. Maguntin. 
dioc. procuratorem suum (mandatum de manu Antonii 
Drapp de Iugelnheim dict. dioc. subscriptum) consensit 
pensioni annuae 4 flor. Renen, super fruct. dict. paroch. 
eccl. reservatae Philippo Kamberger, cler. dict. dioc. 
S.d. Jd.Dec. anno V. (Lib. Resignationum 1496-1499, 
fol. 97.) 405. 

1497, Juni 19: Johannes Seghart, cler. Spiren. obl. se pro annat. 
perpetuae vicariae ad altare S. Kiliani in eccl. 
S. Germani et Mauritii Spiren. cujus fruct. 5 
march. arg., super quibus est antiqua pensio 11 flor., 
vacant. per obitum Johannis Funkhart. Coli. S. d. 15. 
kl. Jan. anno Hl. (Annat.) Jdem obl. se pro facultate 



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resignandi ex causa permutationis quaecumque beneficia. 
Concess. s. d. 4. Jd. Mai anno V. (Ibid.) 406. 

1497, Juni 21: Dominicus Burchuser, cler. Worraatien. dioc. nomine 
Friderici de Nippenburg, canon. Spiren. obl. se pro 
annat. scolasteriae eccl. Spiren. cujus fruct. 10 
march. arg. vacant. per obitum Othonis de pächi (Bach!); 
mandatum provisionis de 3. non. Juni, anno V.; 
D. d. solvit 23 8 /4 ducat. per cedulam. (Ibid.) 
D. d. solvit 20 flor. auri de Cara. (am Rande 29 !) 
(Quiet.) 407. 

1497, Juli 12: Aloisius de Campanorum nomine Thomae de Rosenberg 
(Hs. Rosembircher) cler. Spiren. obl. se pro annat. 
canon. et praeb. eccl. Spiren. quorum fruct. 12 
march. arg. vacant. per cessionem Petri Queych 
Maguntin. dioc. Provis. Jd. Julii. anno V. 
d. d. solvit 2872 ducat. (Ibid.) 
13. Juli solvit 28 (am Rande 35!) flor. auri per manus 
Dominici Burchuser. (Quiet.) 408. 

1497, Oct. 21: Johannes Minor, cler. Maguntin. dioc. nomine Pauli 

Spruensack de Gorchzem obl. pro annat. perpetuae 
vicariae, plebaniae nuncupatae ad altare s. Crucis in 
eccl. Spiren. cujus fruct. 11 march. arg. puri „et 
unius terrae unius marchae* vacant. per resignationem 
Georgii de Helmstat ; provis. non. Oct. anno VI. (Ibid.) 
d. d. et solvit 327s ducat. (Ibid.) 
30. Oct. solvit per manus Johis Nithart 32 (am Rande 40 !) 
flor. auri. (Quiet.) 409. 

1498,Febr.28: Conradus Lyes pro annat. semipraebendae eccl. Spiren. 
14 flor. auri (am Rande 17!) per manus Johannis 
Seghart solvi fecit. (Ibid.) 410. 

1498, Juli 20: Johannes Seghart, cler. Spiren. nomine priorissae et 

conventus monasterii S. August, in Shynhem (?) Spiren. 
dioc. obl. se pro annat. perpetui beneficii ad altare 
Sanctarum Oatherinae et Margare tae in eccl. dicti 
monasterii (pensio 20 flor. reservata Georgio Meyer) 
vacant. per cessionem dicti G. Meyer, dicto monasterio 
unitae. S. d. Jd. Febr. anno III. (Ibid.) 
d. d. Monastorium . . . pro annata vicariae et beneficii 

5* 



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ad altare praedictum in eccl. Stayn Spiren. dioc, 
9 flor. auri per manus Johannis Soghart solvi fecit. 
(Quiet.) 411. 

1498, Juli 23: Johannes Jochem (!) obl. se nomine Swikeri a Gemyngen, 
monachi olim in Odenheim (Sawctorum Petri et 
Pauli) Spiren. dioc. pro annat. canon. et praeb. in 
eccl. praedicta, quorum fruct. 6 march. arg. quocunque 
modo vacant. Coli. s. d. 6 non. Julii. anno VI. (Annat.) 

412. 

1498, Aug. 28: Johannes Potchen, cler. Colonien. dioc. procurator 
Victorii de Carbe rectoris paroch. eccl. in Dormentz 
Spiren. dioc. consensit cessioni juris sibi quomodolibet 
competenti de supra dicta eccl. in favorem Philippi 
Kamberger, cler. Maguntin. dioc, cui providetur. 
S. d. 15. kl. Sept. anno VI. (Iiib. Resignationum 
1496, 1499, fol. 203.) 413. 

1498^Styt.20: Wilhelmus, abbas monast. S. Petri et Pauli, Vissem- 
burgen, ord. S. B. Spiren. dioc. obtulit pro suo 
communi servitio ratione provisionis (per bull am 13. 
kl. Julii. anno VII) 750 flor. auri de Cam. ad quos 
dict. monast, „taxatum reperitur in libris camere* 
et 5 minuta servitia consueta. (14 Cardinales.) (Lib. 
Servit. 1498-1502, fol. 50.) 414. 

1498, Dee. 22: D. Christophoras pro annat. unionis 4 beneficiorum 
praepositurae collegiatae eccl. in Pforzhem Spiren. 
dioc. 36 ducat. auri (am Rande 47!) per manus de 
Pucheris solvi fecit. (Quiet.) 415. 

1498, Itoc. 23: Kilianus Ferr, cler. Herbipolen. dioc. nomine domini 

Christophori ex Marchionibus Baden, obl. se pro annat. 
paroch. eccl. in Synschingen (Schützingen?) et in 
Ludoltzheym ac in Ditlingen, Argentin. et Spiren. 
dioc. necnon perpetuae capellaniae sine cura ad altare 
S. Nicolai in eccl. monasterii monial. in Pfortzom, 
quarum fruct. 16 march. arg. unitarum perpetuo cum 
eccl. S. Michaelis in Pfortzem. S. d. 4. kl. Mai. anno VI. 
(Annat.) 416. 

1499, Jan. 2: Johannes Nithart, cler. Maguntin. dioc. nomine domini 

Johannis de ducibus Bavariae cler. Wormatien. dioc. 



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obl. bo pro annat. praepositurae S. Michaeli» in 
Clingenmonster et pastoriae in Offsheim et Hoff- 
heim Spiren. et Maguntin. dioc, quarum praepositurae 
20 et pastoriae 35 mar eh. arg. fhici. vacant. per 
resignationem Ruperti, cler. Frkingen. Coli Rom. 
11. kl. Dec. anno VII. (Annat.) 
d. d. solvit pro annat. mediae annat. praepositurae 47 flor. 
(Quiet.) 2. März 1503 solvit 180 flor. (Annat.) 417. 

1499, Mut 27: Dominicus Burghuser obl. se nomine Johannis Lewen- 
steyn, cler. Maguntin. dioc. pro annat. eanon. et 
praeb. eccl. Spiren. quorum fruet. 12 march. arg. 
vacant. per resignationem Henrici Nithart. Coli. 4. Jd. 
Mart. anno VII. (Ibid.) 26. Mart, solvit 28 flor. auri. 
(Ibid.) 418. 

1499, kg. 30: Wilhelm us electus abbas monasterii 6. Petri et Pauli 
Wissemburgen. Spiren. dioc. sponte consensit cessioni 
juris super canon. et praeb. eccl. S. Stephani Wissem- 
burgen. et ut procurator conventus ejusdem monasterii 
(vigore mandati de manu Jacobi Kaub notarii publici 
imperial, auetoritate 20. Febr. 1498) oonsensit cessioni 
juris praedicti in favorem Jacobi Tierberg, cler. Herbi- 
polon. dioc. (Resignationum 1499 — 1502, fol. 25.) 

419. 

1499, B«c. 23: Johannes Seghart, cler. Spiren. obl. se pro annat. 

canon. et praeb. quorum 7 et scolasteriae S. Petri 
et Pauli in Odenheim, cujus 4 march. arg. vacant. 
per modum licet qui Philippi de Angelach et scolasteria 
per obitum Delbolt de Buchis. -8. d. Rom. 14 kl. 
Junii anno IV. (Annat.) 420. 

1500, Jm. fö: Martinus Ost[r]ingen, cler. Spiren. dioc. obl. se pro 

facultate permutandi. (Ibid.) 421. 

1500, Hart. 16: Johannes Seghart, cler. Spiren. consensit cessioni juris 
super canon. et praeb. S. Petri et Pauli in Odenheim 
Spiren. dioc, in favorem Philippi de Angelach. 
(Resignationum 1499 — 1502, fol. 78.) 422. 

1500, April 7: Unum par bullarum pensionis 20 flor. pro Victoro de 
Carbe sup.fruct. paroch. eccl. in Durmentz Spiren. dioc, 
eidem assignatae. S. d. April, anno VIII. (Annat.) 423. 



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1500, Juni 17: Conradus Thome obl. se nomine Johannis ex ducibus 
Bavariae pro annat. Coadjutoriae sibi ad praeposituram 
eccl. S. Petri et Pauli in Odenheym Spiren. dioc, 
concesßae, de qua mandatur provideri dicto Johanni 
per cessum vel decessum Christophori de Nippenburg. 
S. d. 11. kl. Aug. anno VIII. (Ibid.) 424. 

1500, Not. 21: Capitulum eccl. Spiren. pro annat. paroch. eccl. in 

Lachen Spiren. dioc. in quibus erat obl. 19 flor. per 
manus Erfonis de Gemingen solvi fecit. (Quiet.) 435. 

1501, Jm. 5: Nicolaus Arbelspach pro annat. paroch. eccl. S. Martini 

in Pforzheim Spiren. dioc, 23 flor. per manus Jo- 
hannis Borchardi solvi fecit. (Ibid.) 426. 

1501, Oct. 21: Martinus Ostringen, cler. Spiren. dioc. obl. se pro 

annat. paroch. eccl. in Superiori Husen (Ober- 
hausen) Spiren. dioc, cujus fruct. 5 march. arg. 
vacant. per obitum Henrici Brun extra Ro. C. def. 
Coli. Rom. 8. d. 6. non. Mart. anno VIII. (Annat.) 

427. 

1502, Jan. 1: Magister Johannes Caror, literarum apost. scriptor, 

cui alias per obitum Johannis Lachmann, clerici, 
provisum fuit de perpetua capellania ad altare S. Crucis 
in paroch. eccl. opidi, loci sive villae Dur lach Spiren. 
dioc, cessit omni suo juri in favorem Johannis Rasoris 
de Darmstadt, cler. Maguntin. dioc. cui concessum 
fuit provideri sub data 14. kl. Oct. anno X. (Resig- 
nationum 1502, fol. 11.) 428. 

1502, Jm. 27: Erfo de Gemingen, decanus Wormatien. obl. se nomine 
Henrici de Helmstat, decani eccl. Spiren. pro annat. 
praepositurae eccl. S. Michaelis extra muros opidi 
Pforzheim Spiren. dioc cujus fruct. 36 march. arg. 
vacant. per cessum vel decessum Michaelis de Angelach. 
Et deputatur Coadjutor sub dat. Jd. Oct. anno X. 
(Annat.) 24. Juni solvi t 75 flor. auri. (Ibid.) 28. Jan. 
solvit 85 ducat. per manus Fucherorum. (Quiet.) 429. 

1502, Mart. 28: Conradus Montzer? (Mentzer. auch Meyer geschrieben) 
obl. se pro annat. decanatus eccl. S. Germani et 
Mauritii Spiren. cujus fruct. 9 march. arg. vacant. 
per obitum Johannis Stol. Est reservata pensio 40 flor. 



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Jodoco Bocke, decano eccl. Vallis Winipinensis. S. d. 
5. non. Mai anno X. — Eadem die solvit 15 flor. 
(Annat.) 430. 

1502, April 23: Martinus Ostringen, cler. Spiren. dioc. obl. se pro 
annat. canon. et praeb. eccl. S. Germani et M. Spiren. 
quorum fruct. 6 march. arg. vacant. per obitum 
Jodoci Schadhusen. Coli. s. d. 16. kl. Mai anno X. 
(Ibid.) 431. 

1502, Mai 28: Conradus Meyer pro annat. decanatus S. Germani 
et M. Spiren. 10 ducat. (am Rande 13!) per manus 
Erphonis de Gemmingen (in der Vorlage: Orphei 
Cheminer!) solvi fecit. (Quiet.) 432. 

1502, Sept. 14: Guilielmus abbat* monasterii in Mulbronn, Spiren. dioc. 
ordinis Cist. composuit pro unione perpetuae capellae 
sine cura S. Martini in Niddenhoven dict. dioc, 
valoris 10 march. arg. vacant. per resignationem 
Martini Kerler, cum dicto monasterio facta ad 50 
annos, cujus collatio ad abbatem dicti monast. spectat. 
(Lib. Compositionum IV.) 17. Nov. solvit 35 ducat. 
per manus Pauli Tuba. (Quiet.) 433. 

1502, l>ec. 22: Johannes de Herchaberg 1 ) pro annat. praepositurae 

S. Trinitatis Spiren. solvit 14 ducat. per manus 
Erphonis de Gemingen. (Quiet.) 434. 

1503, Jao. 8: Augustinus Koler nomine Johannis Zolner, obl. se pro 

annat. scolasteriae eccl. Spiren. vacant. per mortem 
Friderici (?) 2 ) extra Cur. def. cujus fruct. 10 march. arg. 
Coli. 18. kl. Jan. anno XI. (Annat.) 8. Mai solvit 
23 3 /4 flor. (Ibid.) 11. Jan. solvit 23 ducat. per manus 
de Fucheris. (Quiet.) 435. 

1503, Jan. 28: Pro nova unione paroch. eccl. pastoriae nuncupatae 
seu alterna portione ejusdem in Epingen Spiren. 
dioc. valoris 15 march. arg. mensae capituiari eccl. 
S. Guidonis composuit Johannes Jochgrin ad 34 flor. 
(Lib. Compositionum IV.) 436. 

1503, Febr. 1: Jacobus Schmuger, cler. Spiren. dioc. obligavit se pro 
facultate resignandi . . . juxta bullam. S. d. 7. kl. Julii 
anno XI. (Annat.) 437. 

l ) Vielleicht von Ehreiiberg? — 2 ) Wohl de Nippenburg. 



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1503, Marl, t: Uriel de Geniingen pro annat. pensionis annuae sup. 
fruct. paroch. eccl. in Essingen Spiren. dioc, 16 flor. 
auri per manus de Fucheriß solvi fecit. (Quiet.) 438. 

1503, Mari. 2: Herfo (de Gemingen) decanus Wormatien. nomine Urielis 

de Gemmingen obl. se pro annat. pensionis 50 flor. 
auri sup. fruct. paroch. eccl. in Ensingen (!) Spiren. 
dioc. solvendae per Fridericum de Nippenburg, assignatae 
eidem. S. d. 7. kl. Nov. anno X. (Annat.) 439. 

1504, Mai 10: Jacobus de Bonaparte, cler. Lucan. dioc. regestri 

suppticationum magister, cui alias de canon. et praeb. 
ac scolasteria eccl. S. Germani ac Mauritii Spiren. 
fuit provisum, resignavit in favorem Bertoldi Gem- 
mingher, cler. Spiren. dioc. cui. mandatum est provideri. 
S. d. 6. non. Mai anno I. et qui consensit assignationi 
annuae pensionis 14 flor. auri Renen. (Lib. Resig- 
nationen 1506—1507, fol. 34, et 66.) 440. 
1504, Mai 24: Gottefridus de Adelzheim pro annat. praepositurae 
S. Petri et Pauli in Odenheim Spiren. dioc, 193 flor. 
(am Rande 252 !) per manus proprias solvit. (Quiet.) 

441. 

1504, Joli 28: Johannes Seghart pro annat. paroch. eccl. pastoria 

nuncupatae in Luszem Spiren. dioc. solvit 22 flor. 
auri. (Ibid.) 442. 

1505, Jai. 16: Mathias Nitel, obl. se nomine Marci Fucher pro annat. 

praepositurae eccl. S. Germani et M. Spiren. cujus 
fruct. 14 march. arg. vacant. per promotionem Philyppi, 
eiecti Spiren. ad dictam ecclesiam. S. d. 7. Jd. Nov. 
anno I. (Annat. Julii II.) 443. 

1505, Febr. 18: Erpho de Gemynghen obl. se pro annat. praepositurae 
S. Geridonis (!) vacant. per obitum Petri Chempchin, 
cujusque fruct. 12 march. arg. cum pensione annua 
50 flor. assignata perpetuo capitulo S. Guidonie. 
S. d. 8. Jd. Febr. anno IL (Ibid.) 10. Mart. solvit 
14V 4 flor. (Ibid.) 444. 

1505, Mart. 18: Erpho, decanus Wormatien. obl. se nomine Jodoci 
Galli pro annat. majoris valoris canon. et praeb. 
S. Germani et M. Spiren. quorum fruct. 8 march. 
arg, vacant. per resignationem Martini Ostringer ex 



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causa permutationis factae cum perpetua capellania 
ad altare S. Johannis in eccl. Argentin. cujus fruct. 
4 march. arg. S. d. 12. kl. Martii anno II. (Ibid.) 
14. Mart. solvit 8V2 flor. (Ibid.) 445. 

1505, DaU Unum par bullarum pensionis 40 flor. sup. fruct. 
cantoriae eccl. Spiren. pro Phüippo electo Spiren. 
eidem assignatae. S. d. 16. kl. Jan. anno II. (Ibid.) 

446. 

1505, April 22: Fernandus Ponzettus, camerae apost. der. obl. se pro 
annat. canon. et praeb. S. Petri et Pauli in den- 
ke im Spiren. dioc, quorum fruct. 6 march. arg. 
vacant. per mortem Martini de Nippenberg, apud 
sedem defuncti. Coli. s. d. 3. non. Dec. anno I. (Ibid.) 

447. 

1505, Mai 21: Eberhardus Beche, cler. Constantien. dioc. obl. se pro 
annat. perpetuae capellaniae, primissaria nuncupatae 
in paroch. eccl. villae Flache Spiren. dioc, vacant. 
per mortem Jacobi Scheck, cujus que fruct. 8 march. 
arg. Coli. s. d. 6. kl. Dec. anno I. (Ibid.) 448. 

1505, Juni 18: Johannes Ruffis obl. se nomine Johannis Weyer cler. 
Augusten, dioc. pro annat. paroch. eccl. in ms tat 
Spiren. dioc. cujus fruct. 8 march. arg. vacant. per 
obitum Nicolai Othmar. Coli. s. d. 4. Jd. Jan. anno II. 
(Ibid.) 449. 

1505, Juni 14: Jdem obl. se nomine Jacobi Maren, cler. Spiren. dioc. 
pro annat. canon. et praeb. S. Germani et M. 
quorum fruct. 8 march. arg. vacant. per obitum 
Conradi Meytzen. Coli. s. d. 6. Jd. Mai anno II. et 
solvit 22 3 / 4 flor. (Ibid.) 450. 

1505, Juli 21: Rev. pater Achilles de Grossis, cui alias fuerat 
provisum de quodam perpetuo beneficio ecclesiastico, 
Sexpraebenda nuncupato, in eccl. Spiren. consensit 
resignationi in favorem Huborrdi (!) Rutz cler. Con- 
stantien. dioc. dicti domini Achillis familiaris, prout 
in supplicatione s. d. Rom. 3. non. Junii anno 11. 
plenius continetur. (Resignationum, fol. 111.) 451. 

1505, Juli H: Alexander Leander, alias Polagallis obl. se nomine 
Andreae Wonimus pro annat. decanatus S. Germani 



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et M. vacant. per obitum Conradi Meytzen , cujus 
fruct. 12 march. arg. sup. quibus reservata est pensio 
16 flor. Jodoco Bock. S. d. 6. Jd. Mai anno II. (Annat.) 

452. 

1505, lug. 19: Johannes Zun(?) obl. se nomine Valentini Lesche, 
canon. eccl. S. Petri et Pauli in Odenheim Spiren. 
dioc. pro annat. praepositurae dictae eccl. vacantis 
pro obitum Gottfridi de Adeltzheim, cujus fruct. 60 
march. arg. Coli. s. d. 12. kl. Junii anno II. (Ibid.) 
solvit 171 flor. (Ibid.) 453. 

1505, Oct. 20: Egidius Sagittarius, cler. Herbipolen. dioc. obl. se pro 
annat. perpetuae vicariae Sexpraebendariae nuncupat. 
in eccl. Spiren. cujus fruct. 12 march. arg. vacant. 
per obitum Theoderici Ribisen. Coli. s. d. 4. kl. Mai 
anno II. (Ibid.) promisit solvere infra annum. 454. 

1505, Nov. 14: Bertholdus Gertinger, cler. Spiren. dioc. obl. se pro 

annat. canon. et praeb. eccl. S. Germani et M. 
quorum fruct. 10 march. arg. vacant. per obitum 
Michaelis Gryser. Coli. s. d. 8. kl. Dec. anno I. (Ibid.) 

455. 

1506, Febr. 7: . . .? nomine Henrici de Isenborg, cler. Wormatien. 

dioc. obl. se pro annat. canon. et praeb. eccl. Spiren. 
vacant. per mortem Johannis de Eremberg, quorum 
fruct. 10 march. arg. Coli. s. d. 17 kl. Febr. anno IL 
31. Jan. solvit 28*/2 flor. (Ibid.) 456. 

1506, Marl. 3: Unum par bullarum pensionis annuae 20 flor. Renen, 
sup. fruct. canon. et praeb. S. Trinitatis Spiren. 
ac perpetuae capellaniae b. Mariae V. in eccl. hospitalis 
Wissenburg, reservatae Jacobo Abel fuit restitutum 
sine obligatione. S. d. 11. kl. Martii anno II. (Ibid.) 

457. 

1506, Juni 15: Achilles de Grossis (episcopus Civitatis Castelli) cui 
alias de perpetuo beneficio ecclesiastico, sexpraeben- 
daria nuncupat. in eccl. Spiren. fuerat provisum, 
possessione non habita, dictum beneficium resignavit 
in manibus papae in favorem Johannis Hog, clerici 
Wormatien. dioc, qui per Baldasar. procuratorem suum 
consensit annuae pensioni 12 flor. auri de Cam. et 



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alioruni 10 flor. sup. capellania S. Johannis sita in 
eccl. raonasterii monialium in suburbio Wormatien. 
et alia in capella S. Crucis in Nussdorff Spiren. 
dioc, quas dictus Johannes obtinet. S. d. 10. kl. 
Junii anno III. (Resignationum 192.) 458. 

1507, Juni 4: Johannes Toulley, canon. eccl. Tullensis procurator 

Raymundi Baraylle, cler. Xantenen. obl. se pro annat. 
praepositurae S. Petri et Pauli in Odenheim, cujus 
fruct. 300 ducat. vacant. per obitum Raymundi t. t. 
S. Mariae novae Card, presb. s. d. 7. Jd. Sept. anno II. 
(Annat.) 459. 

1508, Juni 30: Valentinus Sanats, cler. Wormatien. obl. se pro annat. 

Sexpraebendae in eccl. Spiren. cujus fruct. 12 march. 
arg. vacant. per obitum Theoderici. S. d. 12. kl. Julii 
anno III. (Ibid.) 460. 

1508, Oct. 18: Johannes Josenvoendel, cler. Spiren. dioc. rectoriam 
in Flache dict. dioc. in manibus papae resignavit, 
de qua fuit mandatum provideri Nicoiao Drollinger 
cler. Spiren. dioc. qui consensit reservationi pensionis 
prout in supplicatione 5. Jd. Oct. anno V. plenius con- 
tinetur. (Resignationum fol. 35.) 461. 

1508, Juni 28: Johannes Speysz, cler. Colonien. dioc. consensit ces- 
sioni juris sibi competentis in decanatu ac canon. et 
praeb. eccl. S. Stephani Weyssemburgen. Spiren. 
dioc, de quibus mandatur provideri Henrico de Gunthers- 
perch, cler. Caminen. dioc. (Ibid. fol. 135.) 462. 

1510, Juni 7: Unum par bullarum pensionis 20 flor. super fruct. 
paroch. eccl. in Muntzesheym Spiren. dioc. fuit 
restitutum sine obl. Conrado Nick; solvit 23. ducat. 
auri. (Annat.) 463. 

1510, Juli 15: Johannes Fegliet (Goler!) consensit cessioni praeposi- 
turae S. Petri et Pauli in Odenheim, nunc in 
Bruchselle Spiren. dioc, de qua mandatur provideri 
Wolfgango Goler, cler. Spiren. dioc qui consensit 
pensioni annuae 100 ducat. auri. (Resignationum fol. 298.) 

464. 

1510, Juli 25: Franciscus Bemardi obl. se nomine episcopi Spiren. 
pro annatis unionis paroch. eccl., rectoriae nuncupat. 



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T6 



in H am brücken Spiren. dioc., cujus fruct. 6 march. 
arg. vacant. per resignationem Johannis Bollanden. 
8. d. 8. non. Julii anno VII. 30. Juli solvit 137ö ducat. 
(Annat.) 465. 

1510, Sept. 2: Johannes Franeiscus de Bardis obl. se nomine Georgii 
de Swalbach pro annat. canon. et praeb. eccl. Spiren. 
quorum fruct. 12 march. arg. certo modo vacant. 
Coli. s. d. 14. kl. April anno VIII. solvit 26 3 /* ducat. 
(Ibid.) 466. 

1510, Dm. 23: Wolfgangus Goier, der. Spiren. dioc. cui alias de 

praepositura eccl. Sanctorum Petri et Pauli in d e n- 
heim, nuncvero b. Maria* V. in Bruxella Spiren. 
dioc. concessum fuit provideri, per Ricardum de 
Milanensibus procuratorem suuro, consensit cessioni 
a dicta praepositura in favorem Erphonis de Geiningen, 
canon. eccl. Spiren. (Resignationum fol. 28.) 467. 

1511, Fekr. II: Wolfgangus Goler, procurator Erphonis de Gemingen, 

praepositi eccl. b. Mariae in Bruxella obl. se pro 
annat. dictae praepositurae cujus fruct. 60 march. 
arg. vacant. per resignationem Raymundi Barayle et 
cessionem Johannis Golleri, cui reservata est pensio 
100 ducat. auri. Coli. 3. Jd. Dec. anno VIII. (Annat.) 
6. April 1512 solvit 55 ducat. (Ibid.) 468. 

1511, Mai 1: Bernardus de Mileto, procurator Gabrielis de Bergamo 
obl. dictum Gabrielem noraine Erphonis de Gemmingen 
pro annat. praepositurae eccl. Spiren. cujus fruct. 
75 march. arg. vacant. per mortem Georgii de Gem- 
mingen. Coli. 4. kl. April anno VIII. et solvit 165 ducat. 
(Ibid.) 469. 

1511, OcL 21: Baldasar Bilestein, canon. eccl. S. Guidonis Spiren. 

obl. se nomine Henrici Hoflfrnan, cler. Spiren. dioc. 
sup. facultate resignandi et permutandi. S. d. 8. Jd. 
Dec. anno V. (Ibid.) 470. 

1512, Öct. 15: Orto de Falkenberg, cler. Padeburnen. dioc. obl. se 

pro annat. canon. et praeb. eccl. Spiren. quorum 
fruct. 12 march. arg. vacant. per obitum Petri Antonii 
Clapis. S. d. 5. Jd. Junii anno IX. 29. Mart. 1516 
solvit 107 4 ducat. (Ibid.) 471. 



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Ti. 



TT 



1512, Üec. t: Pauh» Muller obl. se pro annat. pensionis annuae 
45 flor. auri Renen, boni ponderis sup. fruct. vicariae 
Sexpraebend. nuncupat. in eccl. Spiren. sibi reser- 
vat**. S. d. 7. kl. Aug. anno VIII. (Ibid.) 472. 

1512, ftw. 1: Leonardus Belhelrn, cler. Maguntin. dioc. obl. se pro 

annat. unionis duorum beneficiorum, quorum fruct. 
200 ducat. auri vacaturorum in Augusten, et Spiren. 
civitatibus. S. d. 13. kl. Jan. anno X. (Ibid.) 473. 

1513, Juli 11: Jaoobus de Doftis obl. se nomine Georgii electi Spiren. 

pro annat. praepositurae eccl. Maguntin. cujus fruct. 
80, et praepositurae Brugen. ac Tornacen. ecclesiarum 
quarum 60, jnecnon paroch. eccl. in Ofsteyn Maguntin. 
dioc. et canon. Treveren. necnon Spiren. ecclesiarum 
quarum 10 march. arg. S. d. 10. kl. Julii anno I. 
et pronaisit solvere statim. (Ibid.) 474. 

1514, April IS: Henricus Goldelin, cler. Conetantien. dioc. per Marcum 

Valsch, cler. Hildesemen-, procuratorem suum, consensit 
cessioni . . . canon. et praeb. 8. Stephani opidi Vuissen- 
burgen. Spiren. dioc, de quibus mandatur provideri 
Jacobo Abbel, cler. Argentin. dioc. S. d. prid. non. 
Mart. anno I. (Resignationum fol. 167.) 475. 

1514, Mai 27: Mathaeus t. t. Sanctorum Cosmae et Damiani presb. 
Cardinal., cui alias tuit provisum de perpetua vicaria 
in eccl. Spiren. resignavit in favorem Nicolai Symler, 
familiaris et continui commensalis sui. (Ibid.) Fol. 173. 

476. 

1514, Od. 20: Georgius Angeli, cler. Augusten, dioc. consensit cassa- 
tioni et extinctioni pensionis annuae 9 flor. Renen., 
5 sup. fruct. eccl. S. Laurentii villae in Flache et 
4 sup. eccl. in Gecklingen paroch. ecclesiarum seu 
illarum vicariarum aut plebaniarura Spiren. et Argentin. 
dioc. et translationi dictae pensionis in personam 
Georgii Wolif, cler. Augusten, dioc. (Ibid. fol. 15.) 

477. 

1514, Ital.? Achilles de Grassis t. t. S. Sixti presb. Card. Bononien. 
consensit cassationi annuae pensionis 50 ducator. auri 
de Cara. 40 sup. fruct. perpetui beneficii (Sexpraebendae) 
in eccl. Spiren. et aliorum 10 sup. perpetua capel- 



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lania ad altare S. Johannis Evang. situm in eccl. 
monasterii monialium in Nouenmunster in suburbio 
Wonnatien. et sup. capella S. Crucis in Nussdorff 
Spiren. dioc. et translationi ejusdem pensionis in 
per8onam Lauren tii de Virilibus, cler. Civitatis Castelli, 
familiaris sui. (Ibid. fol. 53.) 478. 

1515, Jan. 3: Johannes Minch, cler. Augusten, dioc. consensit cessioni 
seu resignationi factae in manibus papae de Custodia 
eccl. Spiren., de qua mandatur provideri domino 
Georgio de Sualbach, canonico eccl. Spiren. et Gaspar 
Wirt, procurator constitutus ab eodem Georgio (ex 
instrumento de manu Andreae Budell de Winheim, 
cler. Wonnacien. dioc.) consensit reservationi pensionis 
annuae 40 flor. auri Renen, sup. fruct. dictae Custodiae 
et canon. cum praeb. in eccl. Spiren. quos ipse G. 
obtinet, persolvendae in civitate Augusten, singulis 
annis, medietatem in nativitate domini et aliam medie- 
tatem in festo Johannis Bapt. ac reservationi regressus 
et accessus ad dictam Custodiam cedente vel decedente 
Georgio prout in supplicatione. S. d. 18. kl. Sept. 
anno II. (testis: Johannes Buren cler. Maguntin. dioc.) 
(Ibid. fol. 208.) 479. 

1515, Juli H: Georgius Trippel cler. Spiren. dioc. consensit pensioni 

annuae 8 flor. Renen, in favorem Georgii Angeli, cler. 
Augusten, dioc. per Mathaeum Volz, procuratorem 
suum, sup. fruct. paroch. eccl. ville de Maisch, 
Spiren. dioc. (Ibid. fol. 167.) 480. 

1516, Juni 14: Joh. Bapt. Brinconius, cler. Aquilan. cui alias perpetua 

vicaria ad altare S. Gregorii eccl. Spiren. apostolica 
auctoritate commendata fuit, cessit de eadem in favorem 
Johannis Hedemann, cler. Osnaburgen. dioc. (Ibid. fol. 81.) 

481. 

1517, Febr. 8: Johannes Buren nomine Johannis Michaelis de Buben- 

hofen, canon. Augusten, obl. se pro annata pensionis 
annuae 30 flor. auri, reservatae sibi sup. fruct. prae- 
positurae eccl. S. Trinitatis, alias Omnium Sanctorum 
Spiren., cujus fruct. 10 march. arg. puri. S. d. 13. 
kl. Julii anno III. (Leonis X. Annat.) 482. 



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79 



1517, Marl. 4: Carolus de Milticz, cler. Misnen. dioc. vel civitatis, 
literarum apost. scriptor, consensit cessioni omnis juris 
sibi in quadam perpetua vicaria sine cura ad altare 
S. Georgii in eccl. Spiren. competentis, de qua con- 
ceditur provideri Joh. Hedeman, cler. Osnaburgen. 
dioc. S. d. 7. Jd. Febr. anno IV. (Resignationum fol. 204.) 

483. 

1517, Mai 17 : Wolfgangus Goeler , literar. apost. scriptor obl. se 
nomine decani et capituli eccl. S. Michaelis Spiren. 
dioc. pro annata disjunctionis omniura fructuum prae- 
positurae dict. eccl. cujus fruct 19 march. arg. qui 
fruct. applicantur mensae capitulari. (Annat.) 484. 

1517, Juni 20: Idem obl. se nomine Thomae Truchses, scolastici eccl. 
Spiren. per annat. coadjutoriae decanatus dict. eccl., 
quem Henricus de Helmstat obtinet, cujus fruct. 14 
march. S. d. Jd. Junii anno IV. (Ibid.) 485. 

1517, Juli 27: Johannes S^hachecke, cler. Monasterien. dioc. consensit 
cessioni juris sibi competentis ad perpetuam vicariam 
ad altare S. Agnetis in eccl. Spiren. ac capellaniam, 
prinussariam nuncupatam ad altare b. Mariae V. in 
paroch. eccl. in Rodenberch Wormatien. dioc, 
necnon ad canon. et praeb. eccl. S. Petri et Andreae 
Padeburnen., de quibus conceditur provideri Hermanno 
Ghyr, cler. Padeburnen. prout in supplicatione d. d. 
14. kl. Aug. anno V. (Resignalionum 1517 — 1519, 
fol. 17.) 486. 

1517, Net. 12: Andreas Bule, procurator Bernardi Spigel, vicarii ad 
altare S. Andreae in eccl. Spiren. resignavit dictam 
vicariam in favorem Johannis Farconis, Maguntin. 
S. d. 8. kl. Nov. (Ibid. fol. 62.) 487. 

1517, Not. 19: Daniel Goler, canon. Spiren. obl. se pro annat. 
scolasteriae in eccl. Spiren. cujus fruct. 10 march. 
arg. vacant. per promotionem Johannis Truchses ad 
decanatum ejusdem eccl. Coli. s. d. 6. Oct. anno V. 
(Annat.) d. d. solvit 6 ducat. (Ibid.) 488. 

1517, Not. 25: Nicolaus Ribisen, cler. Spiren. dioc. obl. se pro annat. 
canon. et praeb. eccl. S. Thomae Argentin., 
quorum fruct. 8 march. arg. vacant. per obitum 



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80 



Johannis episcopi Feltren. S. d. 10. kl. April anno VI. 
(Ibid.) 489. 

1517, Dm. 12: Leonardus Rippach, cler. Herbipolen. dioc. obl. se 

nomine Theoderici Spier, cler. Maguntin. dioc. pro annat. 
facultatis resignandi et pennutandi (Ibid.) 490. 

1518, l&rt. 2: Stephanus Martialis cler. Lausanen. dioc. obl. se pro 

annat. perpetui beneficii, Semipraebendae, in ecci. 
Spiren. cujus fruct. 6 raarch. arg. vacant. per 
obitum Johannis Roleder. 8. d. 6. Jd. Nov. anno V. 
(Ibid.) 27. Febr. solvit 3 ducat. (Ibid.) 491. 

1518, fcit 16: Wolfgangus Burlin, procurator Gasparis Eyflf, custodis 
eccl. S. Michaelis in Klingenmonster, Spiren. 
dioc. (vigore instrumenti de manu Jacobi Wodenbacher 
notarii Spiren.) resignavit dictam custodiam in favorem 
Johannis Virmann. S. d. 9. kl. Mart. anno V. (Resig- 
nationum fol. 94.) 492. 

1518, Joii $: Dominicus de Buccamatiis, scutifer apostolicus in gra- 
tiam suam expectativam surrogavit Michaelem de 
Spira, alias Heychelheymer, cler. Spiren. dioc. prout 
in supplicatione. d. d. 3. kl. Aug. anno VI. (Ibid. 121.) 

493. 

1518, Jali 6: Carolus de Miltiz, cler. Misnen. dioc. consensit cessioni 
juris et litis ac causae sibi in paroch. eccl., sive 
plebania inMonsheim, Wormatien. dioc. competentis, 
in favorem Dueffenbach, cler. Spiren. dioc. prout in 
supplicat. S. d. 14. kl. Julii anno VI. (Ibid. fol. 145.) 

494. 

1518, Juli 24: Johannes Unrog, cler. Spiren. dioc. cessit omni juri 
sibi competenti ac liti . . . sup. vicaria ad altare b. 
Mariae V. de novo choro St. Stephani in eccl. Spiren. 
in favorem Mathiae Voltz, cler. Wormatien. dioc. 
prout in suppl. 7. Jd. Julii anno VI. (Ibid.) Ipse 
Johannes adfuit testis. 495. 

1518, Alg. 7: Johannes Remchinger, presb. Spiren. dioc. consensit 
cessioni litis et causae et omnis juris in vicaria ad 
altare S. Pangratii in eccl. S. Trinitatis, de qua 
fuit mandatum provideri Johanni Hofmeister, cler. 
Spiren. (Ibid.) 496. 



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81 



1518, Od. 16: Ludovicus Rode, cler. Spiren. fungiert in einer Augs- 

burger Resignation als notarius publicus imperiali 
auctoritate. (Ibid. fol. 92.) 497. 

1519, Ja. 26: Hennannus Ghyr, cler. Padeburnen. dioc. s. palatii 

apostolici notarius resignavit vicariam ad altare $. Agnetis 
in eccl. Spiren. de qua providetur Bernardo Pliegehus, 
rectori paroch. eccl. in Gelingen Spiren. dioc. qui 
B. consensit pensioni 20 flor. Renen, solvendae singulis 
annis Coloniae. (Ibid.) 498. 

1519, IhU.1 Dictus Bernardus resignavit perpetuam capellaniam 
ad altare b. Mariae V. in paroch. eccl. S. Jacobi 
Spiren. de qua provisum fuit 8. Jd. Nov. anno VI. 
Hennanno Ghyr. (Ibid.) 499. 

1519, April 12: Carolus Milticz, cler. Misnen. dioc. et Melchior de Buren 
clericus et canon. Monasterien. die 25 Mart. 1519 
per Theodericum Stade, procuratorem suum omni juri 
eis et cuilibet eorum sup. canon. et praeb. S. Germani 
et M. Spiren. competenti in manibus papae cesserunt 
in favorem Hermanni Ghyr, cler. Padeburnen. dioc. 
prout in supplicat. S. d. 7. kl. April, anno VI. 
(Resignationen 1517 — 1520, fol. 28.) 500. 

1519, April 24: Eduardus Borckheim, cler. Spiren. dioc. omni juri sibi 
in vicaria (sexpraebenda) in eccl. Spiren. compe- 
tenti in manibus papae resignavit in favorem Theoderici 
Ribysen, cler. Spiren. „in possessione dicte vicarie 
existentis" prout in supplicat. d.d. 18. kl. Mai anno VII. 
Testes praesentes: Jacobus Abel et Johannes Wedel, 
cler. Maguntin. civitatis et Osnaburgen. dioc. (Ibid. 
fol. 21.) 501. 

1519, Jui 26: Hermandus (!) Ghyr, cler. Padeburnen. dioc, cui alias 
de canon. et praeb. S. Germani et M. Spiren. fuit 
provisum, cessioni omnis juris . . . consensit in favorem 
Johanniß de Falkenborch, cler. Spiren. S. d. 5. kl. 
Junii anno VI. (Ibid. fol. 35.) 502. 

1519, NeT. 18: Petrus de Vondan, cler. Briocen. dioc. omni juri sibi 
in perpetua vicaria ad altare S. Petri et Pauli aposto- 
lorum, situm in cripta eccl. Spiren. cessit in 
favorem Georgii Bintz, dictae vicariae possessoris, qui 

6 



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Georgine, per Martinum Gollink, canon. S. Trinitatae 
Spiren. procurstorem suum (§>rout in mandato de manu 
Marci Zipperer notarii pubKci de die 31. Aug. 1519) 
consensit assignationi annuae pensionis 5 duoat. auri 
sup. fruct. perpetaae capellaniae ad altare b. Mariae, 
säum in monasierio seu in eocl. monasterii „Beatae 
Marie Magdalena ultra lutum taporis Spiren.", quam 
ipse G. optinet, per ipeum et successores suos annis 
singulis in nativitate donrini nostri Hiesu (!) Christi in 
Romana Curia solvendae. S. d. 8. Jd. Nov. arnio VM. 
(Ibid. fol. 85.) 503. 

1580, Ja». 13: Blasius Brosch, cler. Wormatien. dioc. cessit omni 
juri ... in eccl. paroch. loci de 'Ep'pingen Spiren. 
dioc, de qua sibi alias fuit provisum, in favorem Pe*ri 
Rmchart preeb. -dict. 'dioc. prout in eopplicat. d. d. non. 
Oct. airao VII. (Ibid. fol. 96.) 504. 

15(20, Hart. 4 : Baitassar tFnrinus de Pisia , datarius , cui alias de 
oapeüania an L u 88« n Spiren. dioc, fuit provisum, 
cessit in favorem Thomae de Dieffenbach, cler. Spiren. 
dkrc. S.'d. 4. non. Mai, aimo VII. (Ibid. fol. 147.) 505. 

1580, Hart. 28: Mathaeus Voltz, cler. Wormaiien. dioc per Hart- 
mannum Fabri cler. dict. dioc procuratorem suom 
(mandatnm de manu Bernardi Biokenhub, Wormatien. 
apost. auctevitato notarii de 80. Juli 1519) cessit 
gratiae eibi faciae ad paroch. eccl. m dingen 1 ) Spiren. 
dioc, de qua 'mandatur pnmderi fDheoderico Vafer, 2 ) 
«alias Gtesohaydt, cler. Spiren. «dioc S. d. 5. kl. Febr. 
anno Vd". (Ibid. fol. 156.) 506. 

1590, April 1: Henricus Heuben, cler. Monasterien. dioc. obl. se pro 
annat. vieariae ad altare S. Georgü in eccl. $<p inen, 
cujus fruct. 7 march. arg. quomodolibet vacantis. Coli. 
«. d. 4. kl. Dec anno VI. (Leonis X. Annat.) 507. 



1 ) Wie Nr. 512 zeigt ist hier wie in Nr. 508 Kiingenmünster zu 
verstehen. 

2 ) In der Vorlage steht Vaser und Ciesthavdt; der Mann hiess aber 
Qeschaydt, latinisiert Vafer, brachte es zum Skriptur der apostolischen 
Breven und t'avaliere di S. Pietro und fand seinen Tod beim Sacco di 
Roma i. J. 1527. Ct. meine Mitteilungen im Historischen Jahrbuch der 
Gorresgesellschaft 1801 S. 747—756. M. 



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88 



IBBO, April 11 : Theodericu* Vafer, alias Geschaydt, der. Spireu. dioe. 
oessit omni juri ... ad paroch, eecl. in Clingen 
Spireu. dioc., de qua mandatur provideri Gaspari Pax, 
der. Spireu. dioc. (Pensio 5 flor. auri Renen.) S. d. 
12. kl. ApriL anno VIIL (Resignationum 1517 — 1524, 
fol. &.) 508. 

1530y Hai 1: Marianus Pffister, „cathedralis eool. Spiren. vicarius" 
cui alias penaio annua 12 flor. Renen., 8 sup. perpetua 
eapella ad altare S. Margaretae in eod. paroch. opidi 
Bisch off heim, 4 sup. perpetuo simplici beneficio 
(ptimissaria) in paroch. ecel, deBettukeim, Maguntin. 
dioc, qnas Martinus Goal obtinet, per Theodoricum 
Geschaydt, proouratorem suum (prout in mandato de 
manu Comradi König, der. Spiren. anotoritate imperiali 
notarii 8. Nov. 1519) consensit cassationi et extinctioni 
dictae pensionis. S. d. 9\ kl. Febr. anno VII. (Resig- 
notionum 1518-1521, fol. 141.) 508. 

1530, Job 9: Laurentius fc. t. S. Anastasiae preab. Card. Campegius, 
cui alias de perpetua viearia* ad altare S. Georgii in 
eccl. Spiren. vaoante per obitum quondam Lauren tii 
kengrin, literarum apostolicarum vigore provisum fuit, 
commendae huiusmodi resignavit et collationi ... de 
iUa cKlecto suo Nicoiao Ribisen, praaposito S. Pauli 
Wormatien. consensit, „dummodo dileeto suo Oliverio 
Belaqua, preab. Firm an. dioo. oapeUano suo, pensionem 
annuam 25 flor. auri Renen. 10 sup. dicta praeposi- 
tura et 15 sup. viearia assignat"; regressum vero ad 
dictum vicariam sibi reservat in oaeu cessus vel de- 
cessus Nicolai et immediati si*coessoriB sui. 
21. Juni Nicolaus per Jodocum Bhinger, proeuraiorem 
suum consensit omnibus supra scriptis. (Resignationum 
1517-1520, fol. 138.) 510. 

1521, Juli 28: Ludgerus Ghenen, de Birten, der. Colonien. dioc. 
omni juri sibi ad perpetuam vdcariam ad altare N. (sie!) 
sitnm in colleg. eccl. S. Trinitatis Spiren. com- 
petenti, ceseit in favorem Hernmni Wosle (Ghyr?) 
der. Padeburnen. dioo. S. d. prid. non. Jan. anno Villi. 
(Ibid.) 511. 

6* 



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1521, Itoc. 31: Theodericus Vafer, cler. Spiren. cui alias pensio 5 flor. 

auri sup. paroch. eccl. in Clingenmonster, dict. 
dioc. fuit reservata, consensit cassationi dictae pensionis. 
8. d. 6. kl. Dec. anno VIII. (Ibid.) 512. 

1522, Febr. 19: Hermannus Ghyr, cler. Padeburnen. dioc. et notarius 

Rotae, cui alias de paroch. eccl. (pastoria) villae 
Durmontz Spiren. dioc. auctoritate apost. concessum 
fuit provideri, cessit in favorem Conradi de Haberen, 
decani S. Michaelis in Suntzen, Spiren. qui Conradus 
per Jodocum Ehinger, procuratorem suum (ex mandato 
per Wendelinum Molitoris publ. notarii de 8. Sept. 
1521) consensit pensioni annuae 30 flor. auri Renen, 
medietatem in festo annuntiationis et aliam med. in 
nativitate b. Mariae V. solvend. in Civitate Colonien. 
et facultati transferendi hanc pensionem. (Resignationuni 
1521-1528, fol. 146.) 513. 

1523, Aug. 17: Andreas Bauel, procurator Nicolai Rybisen, decretorum 

doctoris, praepositi eccl. S. Germani et M. Spiren. 
(ex mandato de manu Martiny Ghelly de Heedelberge, 
cler. Wormatien. dioc. de 1. Mai 1523) consensit 
resignationi seu cessioni omnis juris in perpetua 
vicaria eccl. Spiren. competentis in favorem Petri 
de Cach (Bach?) cler. Spiren. (Resignationum 1519 
bis 1523, fol. 107.) 514. 

1523, Od 6: Caspar Hug, obl. se nomine Johannis de Erenberg, 

canonici Spiren. pro annat. decanatus eccl. Spiren. 
cujus fruct. 15 mar eh. arg. vacant. per mortem Thomae 
Truchses. Coli. s. d. prid. Jd. Aug. anno I. (Clementis 
VII. Annat.) 515. 

1524, Juni 13: „Christoforus Schirenteyg, procurator domini Pilippi 

de Flersheyn, vice et nomine domini Henrici 
ex Comitibus Palatinis Reni, obtulit pro com- 
muni servitio ecclesie Wormatiensis ratione 
Coadiutoriae dicte eccl. de persona sua per bullam . . . 
Clementis pape VII. S. d. 17. kl. April, anno primo 
auctoritate apostolica concesse, florenos auri de 
Camera millos (sie!), ad quos taxata reperitur et 5 
minuta servitia communia, communis et minutorum 



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85 



servitiorum solvendam medietatem infra 6 menses 
et aliam infra alios 6 menses ex tunc secuturos. 
Dicta die bulle dicte eccl. date fuerunt dicto Christoforo 
sine ulla solutione de mandato dominorum Camere, 
quia Philippus de Flersheym, qui prius coadiutor 
deputatus fuerat domino Reymundo, episcopo dicte 
eccl., solverat omnia jura Camere, Collegii et aliorum 
officialium, cessit deputationi dicte coadiutorie in 
persona dicti Henrici possessione non habita et nullit* 
perceptis fructibus, et contentus est, quod solutio 
facta per eum in dicta prima coadiutoria transferatur 
in utilitatem ipeius Henrici et quietauit Cameram, 
Collegium et alios officiales de iuribus per eum, ut 
supra, solutis ratione predicta. Et ita dictus dominus 
Christoforus procurator dicti domini Philippi (ut plenius 
per mandatum in ejus persona factum) consensit quod 
dicta solutio facta per dominum suum principalem 
transferatur in personam dicti Henrici, moderni coad- 
iutoris et sie quietauit, ut supra, Cameram et alios 
officiales de annatis partieipantes. Jurauit etc. ut in 
forma. (Servitia Clemens. VII, 1523 — 1531, fol. 20.) 

516. 

1526, Febr. 21 : Decanus et capitulum eccl. Spiren. per dominum 
Gasparem Misnen. dioc. cler. obligaverunt se pro 
annat. unionis perpetuae paroch. eccl. in Belheym 
Spiren. dioc. cujus fruet. 8 march. arg. vacant. quo- 
eunque modo et unitur perpetuo massae capitulari 
eccl. Spiren. s. d. 6. kl. April, anno H. (Annat.) 517. 

1526, inü 2: Gaspar Weyshen, nomine decani et capituli eccl. Spiren. 
obl. se pro annat. canon. et praeb. primo vacaturorum 
in eccl. Spiren. ... in mense apostolica in dicta 
et aliis ecclesiis collegiatis dietae civitatis non tarnen 
resenratis „etdatur facultas prouidendi idoneis nobilium, 
qui defendunt eccl. contra errorem Lutheranorum. " 
S. d. 10. kl. April, anno IH. (Annat.) 518. 

1526, DiU Idem nomine eorundem obl. se pro annat. sexpraeben- 
darum yacaturarum per decessum, quarum singularum 
fruet. 10 march. arg. et mandatur „applicari quatuor 



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praebendas hujusmedi quatuor eantoribus in cantu et 
musica expertis" et alias 2 fabricae dictae ecclesiae. 
8. d. 12. kl. Dee. anno U. (Ibid.) 519. 

1629, A«g. 30: Q»irinus Galler (Goler?) nomine Philippi de Flörsheim 
canonici eccl. Spiren. pro annat. praepositurae 
dick eool vacant. per obitum Georgii (de Swalbach) 
extra Cur. def. cujueque fruct. 50 march. arg., sup. 
quitms est reservata pensio 75 flor. Floriano Mostino, 
cler. Feirarien. S. d. 3. Jd. April, anno VI. (Ibid.) 

520. 

1529, Sept. 8: Jobannes Viebek, cler. Monaeterien. dioc. nomine 

Johannis Kranich de Kirchem, canon. eccl. Spiren. 
oW. se pito annat. praepositurae S. Gr u i d o n i s Spiren. 
vacant. per obitum Georgii de Swalbach, cujusque 
fruct. 10 march. arg. S. d. 7. Jd. Julii anno VI. 
(Ibid.) 521. 

1530, Ja* 8: Stephanus Martialis, nomine Philippi, x ) elect. Spiren. 

obl. se pro annat. retentionis canon. et praeb. eccl. 
Wormatien. ac paroch. eccl. in Wolfkelen Ma- 
guntin. dioc. quarum „insinuantur" fruct. 17 march. 
arg. necnon penskmds 70 flor. auri sup. fructibus 
canon. et praeb. eccl. collegiatae S. Donatiani opidi 
Brugen. Tornacen. di«c. Conceditur. S. d. 14. kl. 
Febr. anno VII. (Ibid.) 24. Jaiu solvit 6 ducat. 
(Ibid.) 522. 

1530 9 Febr. 11: Stephanus Martialis obl. se nomine Johannis de Ehrem- 
berg pro annat. praepositurae eccl. Spiren. cujus 
fruct. 50 march. arg. vacant. per promotionem Philippi, 
electi Spiren. (pensio certae personae — nähere Be- 
zeichnung fehlt!) S. d. 12. kl. Febr. anno VII. et 
solvit 7 ducat. (Ibid.) 523. 

1530, Od 22: Sixtus Zucollus obl. se nomine R. d. Petri episcopi 
Sabinen, pro annat. praepositurae eccl. S. Mariae dei 
genitricis in Bruxella, alias Sanctorum Petri et 
Pauli, Spiren. dioc. cujus fruct. 50 ducat. vacant. 
per obitum Johannis Trullet. S. d. 1 2. kl. Ocfe. anno IV. 

(Ibid.) 524. 

*) v. Flörsheim. 



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& 

1580, N#f.2o: Qnirinwe Galler obl. se nomine DanieTis Goler pro 
annat. praepositurae 6. Triiritatis ßpiren. cujus 
fruct. 6 march. arg. vacant. per obitum Gualterii a 
Vieburt (Vielwel!) 6. d. kl. Oet. arnio VII. (Ibid.) 5*5. 

1532, toc Vr. Conradus Jadrus, oler. -Spiren. obl. se nomine 
Georgii de Sternefeltz, decani eocl. Spiren. pro 
annat. praepositurae b. Mariae opidi BTuxellensis, 
cujus fruct. 50 ducat. anri, vacant. per obitum Ottonis 
de Falkemberg, et cessionem DanieKe Goler. ß. d. 5. 
Jd. Oct. anno IX. (Ibid.) 526. 

1584, Wi 27: Henri cus Thuinus obl. se nomine Georgii de 
Sternenfels, pro annat. praepoeiturae ß. Guidonis, 
cujus fruct. 8 march. arg. vacant. per obitum Johannis 
Cranch (de Kirchem). S. d. kl. Julii anno XI. (Ibid.) 

527. 

1535, Oct. 27: Henri cu 8 Testelmanus obl. se pro annat. canon. 

et praeb. eccl. Spiren., quorum fruct. 9 march. 
arg. vacant. per obitum Johannis Wagner. Coli. 12. 
kl. Mart. anno XI. (Cleraentis VII.) (Ibid.) 528. 

1536, Ju. 20: Johannes Re vergoren obl. se nomine Ludovici 

ex comitibus de Hoenloe pro annat. annuae 
pensionis 50 flor. Renen, sup. fruct. paroch. eccl. in 
Hennbczheim Spiren. dioc. Assignat. S. d. 5. kl. 
Mart. anno VII. (Clementis VII.) (Ibid.) 529. 

1536, Fikr.lfi: Conradus Jadrus obl. se nomine Johannis de 
Heppenheym alias de Savl, pro annat. canon. et 
praeb. eccl. Spiren. quorum fruct. 15 march. arg. 
vacant. per obitum Georgii de Sternenfels. S. d. non. 
Jan. anno II. (Annat. Pauli III.) 530. 

1536, Mai 2$: Petrus Tortius, episcopusAquen. obl. se pro 
annat. praepositure b. Marie ac S. Petri et Pauli 
loci de Bruxel Spiren. dioc, cujus fruct. 50 march. 
arg. vacant. per obitum Georgii de Sternenfels et 
commendatur eidem per bullam. S. d. 11. kl. Dec. 
anno IL (Ibid.) 53L 

1536, fov. 25: Conradus Artzt, cler. Spiren. dioc. Portioncirius (?) 
nuncupatus, obl. se nomine Raynardi de Rilpurg, 
praepositi saecularis collegiatae eccl. b. Mariae opidi 



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88 



Bruxellen Spiren. dioc. cujus fruct. 300 flor. Renen. 

vacant. per obitura Georgii de Sternenfels. S. d. 2. 

non. Febr. anno II. (Ibid.) 532. 

1549, April 10: Thomas Campegius episcopus Feltren. obl. se pro 

annat. praepositurae eccl. b. Mariae opidi de Brusel 

Spiren. dioc, cujus fruct. 60 march. arg. et subrogatur 

in illa in jure Petro episcopo Aquen. competente. 

S. d. non. kl. Jan. anjino XV. (Ibid.) 533. 

1556, Hai 11: Johannes Swis, cler. Colonien. dioc. obl. se pro 

annat. canon. et praeb. eccl. S. Guidonis Spiren. 

quorum fruct. 10 march. arg. vacant. per cessionem 

Jodoci Aberche. S. d. kl. Mai anno I. (Annat.) 534. 



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Orts- und Personen-Index. 



Vorbemerkungen. 

,E8 gibt kein gutes Buch ohne ein gutes Register". Niemand 
vermag die Wahrheit dieses von dem grofssen Frankfurter Historiker 
Joh. Friedrich Böhmer *) ausgesprochenen Satzes besser zu würdigen 
als der Archivar und deshalb habe ich mich entschlossen, zu der 
vorstehenden Arbeit Dr. Glasers den nachfolgenden Index zu machen. 

Wie seine Überschrift besagt, erhebt er nur den Anspruch, 
ein Orts- und Personen- Index zu sein, d. h. alle im Texte vor- 
kommenden Namen von Örtlich keiten und Personen, soweit dieselben 
auf die Diözese Speier Bezug haben, zu verzeichnen, und zwar 
so, dafs jeder Personen-Name nicht nur für sich selbst in seiner 
alphabetischen Anordnung sondern auch an dem Orte, an dem sein 
Träger eine Stellung innegehabt zum Vortrage kommt. 

Nach diesen zwei Richtungen hin darf das Register sich wohl 
Vollständigkeit zusprechen. 

Auf eine weitergehende erschöpfende Ausbeutung des Textes, 
so verlockend sie auch an einen berufsmäßigen „ Registermacher 44 , 
wie der Archivar es einmal ist, herantritt, mufste ich einerseits 
verzichten mit Rücksicht auf das spärliche Mafs von Zeit, das mir 
zur Verfügung stand und das bedingt war dadurch, dafs die Vereins- 
gabe für 1893 auch noch 1898 in die Hände der Vereinsmitglieder 
kommen sollte, andernteils glaubte ich auch darauf verzichten zu 
dürfen, da es immer Sache des Spezialforschers bleiben wird, für 
seine Spezialzwecke den Text selber durchzustudieren. 

Bezüglich der Bestimmung der einzelnen Orte habe ich das 
mir Mögliche getan. Bei dem Umstände, dafs es sich hiebei nicht 
blos um Orte Eines der heutigen politischen Territorien handelt, 

l ) Janssen, Job. Friedrich Htlhmors Leben und Anschauungen. Frei- 
burg i/B. 1869, S. 33. 



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90 



sondern dafs aufser der Rheinpfalz auch Baden, Elsafs und Lothringen. 
Hessen, die preufsischen Rheinlande und Würtemberg in Betracht 
kommen sowie des Weitern, dafs ich an meinem Wohnorte teilweise 
mit ungenügenden Hilfsmitteln arbeiten mufete, wird man es erklärlich 
finden, wenn mancher Ort unbestimmt gelassen und manche Bestimmung 
als der Bestätigung oder Berichtigung bedürftig bezeichnet wird. 
Nahe lag die Versuchung , zu diesem und jenem Personen- 
Namen die eine und andere weitere Belegstelle zu geben, in der 
Art, wie eben Professor Dr. Knod in Strafsburg die von Ernst 
Friedländer und Karl Malagola herausgegebenen Acta nationis ger- 
manicae universitatis Bononiensis unter Beiziehung der gedruckten 
Litteratur und ungedruckter Urkunden der deutschen Archive zu 
indizieren an der Arbeit ist. Doch mufste solcher Versuchung aus 
mehrfachen Gründen widerstanden werden. Einmal hat ein Register 
nicht mehr wiederzugeben als die Publikation enthält, wozu es der 
Index ist, und zum Andern würde zur Zeit doch nur ein wahres 
Stückwerk erzielt, wenn ich den Versuch wagte, das Leben dieses 
und jenes alten kleinen oder grofsen Würdenträgers näher zu belegen. 
Zur Ausführuug eines solchen Zieles scheint mir noch nicht die 
Zeit gekommen. Ehe etwas derartiges unternommen werden kann, 
mit dem Ansprüche als relativ vollständig zu gelten, müssen unter 
Anderem erst die sämtlichen Urkunden des Kgl. Kreisarchives Speier 
genau regestiert 1 ) und mit erschöpfanden Indizes versehen sein, 
eine Arbeit, deren Abschluis vor etwa zehn Jahren nicht in Aussicht 
zu stellen ist. Erst dann wird man einmal daran gehen können, 
unter Zuziehung der gesamten gedruckten Litteratur eine Zusammen- 
stellung der über den Personalstand der pfälzischen Geschlechter. 
Geistlichen und Beamten vorhandenen Einzelnheiten innerhalb eines 
gewissen Zeitraums zu versuchen. Aus diesen und andern Erwäg- 
ungen habe ich mir nur an wenigen Stellen gestattet, ein im 
Dr. Glaser'schen Texte nicht enthaltenes Surplus von Angaben im 
Index erscheinen zu lassen, z. B. wenn es galt, auf die litterarisehe 
Bedeutung eines Namens aufmerksam zu machen, wie bei Burgmann, 
bei Jodok Gallus, Johann Sefrit von Mutterstadt. 

l ) Läge das gesammte urkundliche Material, soweit es noch erhalten 
ist. schon heute übersichtlich vor, so hiltte es der Registermaeher u. A. 
auch für seine Aufgabe gehalten, bei jedem Auszüge aus den päpstlichen 
Rechuungsbiichern auch auf die event. noch vorhandene Originalurkunde, 
zu verweisen. 



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9i 



Hinter jedem Stichworte steht eine doppelte Zahl: eine ein- 
geklammerte , welche das Jahr des Vorkommens des Ortes oder 
der Person angibt und eine offene, welche auf die laufende Nummer 
des Regests verweist. 

Dies Doppelverfahren hat den Zweck, durch die Zeitangabe 
über die Identität einer gesuchten Person oder über die Zeit des 
Vorkommens eines Ortes sofort bei Benützung des Registers ohne 
weiteres Nachschlagen im Texte selbst Aufschlufs zu geben, ander- 
seits dient es zur Oontrolle für den Fall, dafs der Schreiber oder 
Drucker ein Citat falsch geschrieben oder gesetzt hätte ; denn dann 
führt immer noch die Jahreszahl in kurzer Zeit auf die Fundstelle, 
da es doch als ausgeschlossen erscheinen darf, dafs zu gleicher 
Zeit einmal Jahreszahl und Regestencitat unrichtig angegeben sind. 

Ein zu den Jahrzahlen gesetztes t bedeutet nicht, dafs der 
Träger des betreffenden Personennamens im angegebenen Jahre 
mit Tod abgegangen sei, sondern lediglich, dafs er darin als iodt 
erscheint. 

Die an sich differenzierten Ausdrücke plebanus = stell- 
vertretender Pfarrer, genannt Leutpriester, parochus oder pastor = 
Dorfpfarrer, und rector = Markt- oder Stadtpfarrer habe ich der 
Kürze wegen einfach mit „ Pfarrer" wiedergegeben; ebenso gab ich 
den vicarius perpetuus, d. h. den von Stiftern oder Klöstern über 
eine ihnen incorporierte Pfarrei gesetzten Vicar, der namens des 
Stifts oder Klosters, welches der eigentliche Pfarrherr war, die 
Pfarrfunktionen versah, einfach mit Vicar wieder. 

Für den einen uud andern Leser der „Mitteilungen" füge 
ich zum leichteren Verständnisse des Textes noch ein paar Notizen 
über die bis c. 1716 (cf. Frey. Beschreibung des Rheinkreises II, 98) 
bestandene kirchliche Einteilung der alten Diözese Speier bei. *) 

Zunächst zerfiel der ganze Kirchensprengel in vier Archi- 
diakonate ; jedes Archidiakonat umfafste 3 5 Dechanate oder Land- 
kapitel, jedes Landkapitel eine Reihe von Stiften, Pfarreien, Früh- 
messereien etc. 

Die vier Archidiakonate, welche sich nach den vier vornehmsten 
Stiften der Diözese und zugleich der Stadt Speier benannten, waren : 

! ) Näherp Angaben siehe bei Geissei: „Der Kirchensprengel des 
alten BUthinns Speyer 14 , Speier 18:5'2, sowie bei Remlm«.*: „(lesdnVhte clor 
Bischöfe zu Speyer**. Hand 1, S. 110~lf»0. 

7* 



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t. Das Archidiakonat der Domprobstei; auf dem linken 
ftheinufer gelegen, umfafete es vier Landdechanate, nämlich Weissen- 
bürg, Herxheim, Weiher unter Rietburg und Bohl und zählte 3 
Stifte, 176 Pfarreien, 181 Frtihraessereien, 80 Kaplaneien , 53 
Benefizien, 13 Klöster und 2 Ordenshäuser. 

IL Das Archidiakonat der Probstei des Collegiat- 
stifts St. German und Moriz auf dem rechten Rhein uf er zwischen 
Rhein und Schwarzwald, Murg und Saalbach, umfafste drei Land- 
dechanate, nämlich Kuppenheim, Durlach und Graben und zählte 
2 Stifte, 69 Pfarreien, 25 Frflhmessereien, 55 Kaplaneien und 
4 Klöster. 

III. Das Archidiakonat der Probstei des Collegiat- 
stifts St. Guido auf dem rechten Rheinufer, nördlich und östlich 
vom Archidiakonat St. German und Moriz, umfafste fünf Land- 
dechanate, nämlich Bruchsal, Bretten, Marbach, Pforzheim und 
Bönnigheim und zählte 131 Pfarreien, 97 Frühmessereien, 60 
Kaplaneien, 26 Benefizien, 3 Stifte und 9 Klöster. 

IV. Das Archidiakonat der Probstei des Collegiat- 
stifts Allerheiligen oder zur heiligsten Dreifaltigkeit, 
auf dem rechten Rheinufer gelegen und den südöstlichsten Teil 
der Diözese bildend, umfafste drei Landdechanate, nämlich Stadt 
Weil, Markgröningen und Vaichingen und zählte 73 Pfarreien, 
33 Frühmessereien. 30 Kaplaneien, 59 Benefizien, 5 Klöster und 
2 Ordenshäuser. 

Es lagen also ungefähr drei Vierteile der alten Diözese Speier 
im Gebiete des heutigen Grofsherzogtums Baden und des König- 
reichs Würtemberg und der ganze Kirchensprengel zählte 15 Land- 
dechanate, 464 Pfarreien mit Einschlufs der 15 Pfarreien der Stadt 
Speier, welche keinem Landdechanate sondern den Archidiakonaten 
direkt unterstanden, 286 Frühmessereien, 246 Kaplaneien und 154 
sonstige Benefizien. 

Bezüglich der Personal Verhältnisse am Domstifte Speier 
endlich mögen folgende Notizen noch aufgeführt werden. 

Das Domstift besafe jeweils zwei Dignitäre, den Domprobst 
und Domdechant; drei Person aten: den Domscholaster, Dom- 
cantor und Domcustos: daran schlössen sich 32 Kanoniker oder 
einfache Domherren. Den letzteren reihten sich an zehn Priester- 
präbendare; die Inhaber der ersten sechs Priesterpräbenden, deren 



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Ertrag je der Präbende eines Domherrn gleich kam, hiefsen Sex- 
präbendare, die Inhaber der letzten vier Pries terpräbenden, welche 
um ihres um die Hälfte geringeren Ertrages willen gewöhnlich an 
zwei Diakone und zwei Subdiakone vergeben wurden, hiefsen 
Semipräbendare; auf die Priesterpräbendare endlich folgten 
achtundsechzig V i c a r e. *) 

Analog dem Domstifte Speier waren auch die Collegiatstifte 
je mit Probst, Dekan, Kanonikern oder Chorherrn und Vicaren 
besetzt. 

! ) Wer sich über die Stellung und Bedeutung dieser einzelnen geist- 
lichen Würdenträger unterrichten will, sei auf das Werk von Philipp Schneider 
„Die bischöflichen Domkapitel, ihre Entwicklung und rechtliche Stellung 
im Organismus der Kirche 4 *, Mainz 1886, verwiesen. 

Speier, am Allerheiligen tage 1893. 

Dr. J. Mayerhofer, 

Kgl. Krei»reki?ar uid I. Sekretär des histor. Verein der Pfali. 



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94 



- A. 

Abel (Abbel) Jakob, Pensionär bei Allerheiligen in Speier und bei 
der Marienkaplanei in der Spitalkirche in Weifeenburg 
(1506): 457; Kanoniker bei St. Stephan in Weifsenburg 
(1514): 475. 

Abel Jakob aus Mainz (1519): 501. 

Aber che Jodocus, Kanoniker bei St. Guido in Speier, cediert 
(1556): 534. 

Adelzheim (= Adelsheim, bad. Amtsstadt, Landgericht Mosbach) 
Gottfried von — , Probst bei St. Peter und Paul in Oden- 
heim (1504): 441: (1505 f): 453. 

Albrant Jodocus, Königspfründen-Inhaber am Dom zu Speier etc. 
(1431): 178; 181; (1458): 220. 

Algesszheim (wohl Waldalgesheim Amtsgericht Stromberg), Pfarr- 
bezüge aus — durch Joh. v. Cronenberg (1424): 134. 

Alsenz (bayer. Rheinpfalz, Amtsgerichts Obermoschel) : Nikolaus 
Johannes von — (1425): 138. 

Pfarrer: Johann Frank in - und Pensionär Philipp Kam- 
berger (1497): 405. 
Zehent: (1365): 100. 

Alt he im (Rheinpfalz, Amtgerichts Zweibrücken, westlich von 
Hornbach): (1361): 63. 

Angelach (nach Gau- oder Wald-Angelloch in Baden benannt): 
Michael von — , Probst zu St. Michael bei Pforzheim 
(1502): 429. 

Philipp von — , Kanoniker bei St. Peter und Paul in 
Odenheim (1499 f): 420. 422. 

Angeli Georg, Augsburger - Kleriker, Pensionär der St. Lorenz- 
kirche in Flache und zuGöcklingen: (1514): 477: Pen- 
der Pfarrei Maisch (1515): 480. 

Angweiler (Anwilre), Dorf im lothr. Amtsgerichte Finstingen 
(1361): 63. 

Anseldinguen in Lothringen (ist vielleicht Azoudange am Ufer 
des Etang de Lindre in Lothringen) (1361): 63. 



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95 



Anter Johann (1494): 395. 

Aquensis episcopus (wohl ein griechischer Bischofssitz; cf. Garns, 

ser. epp. S. 428): Petrus Tortius (1536): 531; (1549): 

533. 
Arbelspach Nikolaus, Pfarrer bei St. Martin in Pforzheim 

(1501): 426. 
Arczat Johann, Vikar bei St. German in Speier (1364): 76 f. 
Arczt Konrad, Speierer-Kleriker (1536): 532. 
Arends Theoderich, Canonicus zu Lübeck (Lubioensis) (1482): 

327. 
Arles Erzbischof Peter von — päbstl. Kämmerer (1382): 115. 
Arzt des Kaisers (Reinboto 1358): 40 (zugleich Pfarrer zu Öst- 

ringen). 
Ärztliche Praxis, ausgeübt durch einen Speierer Priester Payer, 

unterliegt der kirchlichen Censur (1477): 282. 
Audebert Stephan, Pfarrer von Ottoweiler (1364): 77. 
Augsburg Diözese: Kleriker aus der — Angeli Georg (1514): 

477; Minde Joh. aus - (1515): 479; Wolff Georg 

(1514): 477. 

Kanoniker: Johann Michael von Bubenhofen (1517); 482. 
Avignon (1382): 115. 

Münze (1351): 20; (1372): 114. 

Palacium apostolicura (1338): 16. 

B. u. P. 

Päbste: von Innocenz VI. bis Paul III. (1352-1549), passini ; 
eine namentliche Aufzählung derselben und des Ausstell- 
ungsortes ihrer Provisionen erschien überflüssig, da weder 
für das Itinerar noch für die sonstige Lebensgeschichte der 
Päbste Neues zu gewinnen war. 

Bach Otto (Orto) de — , Probst von St. German und Moriz in 
Speier (1481): 308: — Domherr in Speier und bepfründet 
aus der Probstei St. German und Moriz (1492): 388 ff"; 
— Domscholaster in Speier (1497): 407. — Derselbe 
stirbt 1497, Mai 3 (ftemling Gesch. d. B. I, 177, N. 602.) 

Bach Peter von — , siehe Cach! 

Backe Johann von Spangenberg, Pfarrer bei St. Johann in Weifeen- 
burg i/E. (1427): 157. 



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96 



Baden Markgrafen von — (1461): 229. 

Christoph (1479): 298; (1480): 304 ; Probst in 

Pforzheim (1498): 415 f. 
Baden-Baden, St. Marien- und St. Peter- und Paulstift: 

Dekan: Johann Hörn (1482): 321. 

Cantor: Johann Hattemberg (1480): 304. 

Gefälle des Stifts beim Jubiläum (1479): 293; (1480): 

304. 

Pfarrkirche: (1356 f): 22. 28. 
Paderborn, Diözese: Kanoniker bei St. Peter und Andreas in 

— : Johann Schachecke und Hermann Ghyr (1517): 486. 
Kleriker: Ghyr Hermann; siehe diesen. Wosle Hermann 
(1521): 511. 

Padua: Franz von — , Thesaurar (1444): 206. 
Bagardus B., Pfarrer in Methingen (1491): 373. 
Baiern, Friedrich von — Domherr in Speier (1469): 254. 

Heinrich, Pfalzgraf und Herzog von — , Coadjutor des 

Bischofs von Worms (1524): 516. 

Rupert, Pfalzgraf und Herzog von — , Domherr in Speier 

(1492): 386. 

Johann, Pfalzgraf und Herzog von — , Wormser-Kleriker, 

Probst in Klingenmünster und Pfarrer in Offsheim und 

Hof heim (1499): 417; — Probsteicoadjutor zu Odenheim 

(1500): 424. 
Ba Idasar, Prokurator (1506): 458. 
B a 1 i s t a i n Gerhard, Vikar an der Pfarrkirche Bunenkeim (1421): 

124. 
Bamberg, Domprobstei (1364): 84. 

Kleriker Jakob Rann (1472): 266. 
Bann Jakob, wohl Kaplan bei St. Georg in Speier (1471): 259, 

cf. auch Nr. 266, wo der Name Rann heifst. 
Panna Franz von — , Vikar am Dom zu Speier (1489): 353. 
Baraylle (Barayle) Raimund, Probst in Odenheim (1507): 459: 

— resigniert zu Odenheim bezw. Bruchsal (1511): 468. 
Bardi siehe Boni! 

Bardis Johann Franz von — (1510): 466. 
Paris, Cisterzer-Kloster im Elsafs, Diöz. Basel, erhält die Pfarreien 
Niederhofen, Illingen und Bolschlar (1462): 230. 



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97 



Basel: Kanoniker Hartmann in — (1481): 315. 

Vikar am St. Agnetenaltar in — : EustachMunch(1482): 324. 

Cisterzerkloster Paris in der Diözese — : bezahlt Annaten 

für Speierer-Pfarreien (1462): 230. 
Passau, Kanoniker: Magister Joh. Stalberg (1427): 151 und 

Ulrich Enzberger (1468): 249: (1470): 258. 
Pastor Johann, gen. Geltz, Pfarrer in Zell bei Münsterdreisen 

(1364): 80. 
Bauel Andreas (1523): 514. 
Bauer, siehe auch Bayer! 
Pax Caspar, Pfarrer in Clingen (1520): 508. 
Bayer oder Bauer von Boppard, Theoderich, Cantor in Mainz 

und Kanoniker in Speier (1358): 41. 

Reimbold, Sohn des Simon Bayer v. B., Domprobst zu 

Speier (1359): 46. 
Payer Markwart, Priester der Speierer-Diözese, censurirt wegen 

Ausübung ärztlicher Praxis (1477): 282. 
Pazzii (Pazzi), Kaufmannsgesellschaft (1470): 258; (1475): 275. 
Beche Eberhard, Kaplan an der Pfarrkirche Flache (1505): 448. 
Bechutis Michael von - (1491): 374 f; (1492) 389. 
Beeden (Rheinpfalz, Amtsgericht Homburg) (1361): 63. 
Bedenburen (in Archipresbyterat Hornbach) (1361): 63. 
Bedersdorf in Lothringen (wohl Bidestroff nördlich von Verga- 

vüle (1361): 63. 
Beheymer Johann, suppliziert um die Pfarrei Grumbach (1364): 75. 
Beime Konrad (1357): 37. 
Belaqua Oliver, Priester, Kaplan des Kardinals Campeggio und 

Pensionär der Probstei St. Paul in Worms (1520): 510. 
Belhelin Leonard, Mainzer-Kleriker und Pfründen - Expektant in 

Augsburg und Speier (1512): 473. 
Bell he im, Rheinpfalz, Amtsgerichts Germersheim, Pfarrei, dem 

Domstifte Speier uniert. (1526): 517. 
Bender Lorenz, Domherr zu Speier und Semipräbendar am Dom- 

stifte Worms (1481): 313; - Kanoniker am Dom zu 

Speyer (1489): 357; ob auch Nr. 362? 
Bergamo Gabriel von — (1511): 469. 

Bergzabern, Rheinpfalz, Bezirksamtsstadt, Pfarrkirche, St. Jo- 
hannsaltar: Pfründner Nikolaus Gleser (1364): 82. 



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98 



Beringuier Joh., Kanoniker „eccl. Umburg Argent." (1365): 106. 

Bernardi Franz (1510): 464. 

Ber8cheim (wohl Berstheini, Dorf im Nieder - Elsafs , Canton 

Hagenau), Strafsburg. Diöz. : Pfarrer Heinrich von Landau 

zu - (1365): 103. 
Perugia Jakob, Bischof von — , Thesaurar (1450): 207. 
Berwis Nikol., Pfarrer in Zeiskam (1335): 101. 
Befselini Berthold aus Paderborn, Kanoniker bei 8t. German in 

Speier. (1366): 110. 
B est ho ff Johann, Speirer-Kleriker (1464): 236. 
Petra Johann von . Kanoniker in Camin (^1480): 303. 
Bettukeim, siehe Böttigheim . 

Beyer Johann, Kanoniker am Dom zu Speier (1458): 217. 
Be[y\) Gabriel, Pfarrer zu Zeiskam (1488): 350. 
Pez Gerhard aus der Diözese Münster, Pfarrer in Speck (1407): 

404. 
Pfaffenhouen Friedrich von , Pfarrer zu Rothenkirchen 

(1362): 65. 
Pfalzgrafen: Friedrich I. (1473): 267; siehe auch Bayern. 
Pfaw Jakob von Riepbor (Ripuer, Riepurg), Kanoniker am Dom 

zu Speier (1464): 239: (1477): 285; Scholaster am Dom 

zu Speier (1480): 305; Probst bei Allerheiligen in Speier 

(1471): 263; (1484 f): 332. 
Pfeffinger, Beiname des Johann v. Crauelsawe (1427): 159. 
Pf ist er Martin, Domvikar in Speier. resignirt auf Pension aus 

den Pfarreien Bischofsheim und Bittigheim (1520): 509. 
Pforzheim: Collegiatstift St. Michael aufserhalb der Stadt : Pröbste : 

Markgraf Christoph von Baden (1498): 415 f ; Michael von 

Angelach und Heinrich von Helmstadt (1502): 429. 
Pforzheim, Collegiatstift St. Michael: Unierung von 4 Benefizion 

und von den Pfarreien Synchingen, Ludolzheim und Ditt- 

lingen sowie von der St. Nikolauskapelle im Frauen kloster 

daselbst (1498): 415 f. 
Pforzheim, Pfarrei St. Martin: Pfarrer Nikolaus Arbelspach 

(1501): 426. 

Kirche zu - (1461): 229. 
Philippsburg, siehe Udenheim. 
Phock Radulph von Leoperg, Pfarrer (?) in Ettlingen (1467) : 247. 



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99 



Piccolomini Franz von — , Protonotar und Cantor am Dom zu 

Speier (1459): 223. 
Bickenhub Bernard, Notar (1520): 506. 
Bihel (Byhel) Johann sen. und jun., Sexpräbendare am Dom zu 

Speier (1427): 158. 
Bildungen, siehe Büdingen . 
B i 1 e s t e i n Balthasar, Kanonikus bei St. Guido in Speier (1511): 

470. 
B i 1 1 i g h e i m , Rheinpfalz, Amtsgerichts Bergzabern : Johann Hain- 
buche u. s. Frau Notburga und Peter von — (1469): 252. 
Pill us Peter von Speier (1459): 221, 223. 
B i n t z Georg, Vikar bei St. Peter und Paul in der Domkrypta zu 

Speier (151 9):. 503. 
Pirmasens (Birmesensem) Rheinpfalz, Bezirksamtsstadt (1361): 63. 
B ir t e n , Dorf im Regierungsbezirk Düsseldorf, Amtsgericht Xanten : 

Ludger Ghenen von — (1521): 511. 
PLseatoris Adam, päbstl. Schreiber (1466): 241. 
Bischofsheim am Berg, Dorf in Niederelsafe, Kanton Rosheim 

(Diöz. Strafsburg): Pfarrei St. Martin zu — (1473): 267. 

Pfarrer zu — : Albert Hard (t) und Nikolaus Weichbeck 

(1492): 383. 

St. Margarethenaltar zu — (1520) : 509 ; Kaplan desselben : 

Göl Martin. 
Pisia (Pisa?) Balthasar Turinus von - (1520): 505. 
Bis ping (Bisperingen) südwestl. von Finstingen in Lothringen 

(1361): 63. 
Pistia Anton von — , Bürger von Florenz (1431): 177. 
Blicker Eberhard, Speierer Kleriker (1464): 234. 

Johann (1357): 30, 35. 
Bock Jodock (1477): 28; Dekan in Wimpfen im Thal etc. (1479): 

294; (1502): 430; Kaplan am St. Nikolausaltare zu 

Ranspach (1493): 394: Pensionär der Dechantei St. Ger- 

man und Moriz in Speier (1505): 452. 
Poichelholtzen Georg, Freisinger Kleriker (1492): 392. 
Polagallis, siehe Leander. 

Bolland[en] Johann, Pfarrer in Hambrücken (1510): 465. 
Bolschlar (Bottwar?), Pfarrei der Diözese Speier. dem Cisterzer- 

Kloster Paris in der Diözese Basel eingeräumt. (1462) : 230. 



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100 



Pomersfelden (Dorf und Schlofs, Amtsgerichts Höchstadt an der 
Aisch bei Bamberg) : Melchior Truchsefs von , Domherr 
zu Speier (1478): 286; (1495): 398; Domherr in Mainz 
und Collektor: (1480): 299; (1481): 308; Cantor am 
Domstift Speier (1481): 310; erhält die „quartarie* am 
Dome zu Speier 315; Scholaster und Dekanats-Coadjutor 
in Speier sowie wirk!. Dekan (1517): 485 und 488, wo 
es falschlich Johann Tr. heilst; (1523 t): 515. 

Bonaparte Jakob von — , Lukaner-Kleriker, Scholaster etc. bei 
St. German und Moriz in Speier (1504): 440. 

Boni et Bardi, Kaufmannshaus (1471): 264. 

Bönnigheim (Bunenkeim), Stadt in Wtirtemberg. Nekarkreis, 
Amtsgerichts Besigheim, siehe Bunenkeim. 

Ponzettus Ferdinand, Kanoniker in Odenheim (1505): 447. 

Borchardi Johann (1501): 426. 

Borckheim Eduard. Speierer Kleriker resigniert auf die Sex- 
präbendarie am Dom zu Speier (1519): 501. 

Born Johann, Pfarrer in Rotenfels, resigniert und erhält eine pensio 
(1492): 382. 

Portioncirius (?), Beiname des Conrad Arczt (1536): 532. 

Bofsler Werner, Pfarrer in Rodenfels (1424): 133. 

Potchen Johann, Kölner Kleriker (1498): 413; wohl identisch 
mit Joh. Jochem in Nr. 412. 

Böttigheim (Bettukeim), Dorf im bayer. Regierungsbezirk Unter- 
franken, Amtsgericht Marktheidenfeld : Pfarrei der Mainzer 
Diözese: Frühmesse und Benefiziat: Göl Martin (1520): 
509. 

Bottwar (Grofs- und Klein-, würtemberg. Oberamt Marbach), 
vielleicht identisch mit Bolschlar (1462): 230. 

Brack Erfo, Abt von Klingenmünster (1480): 297. 

Brechel Johann von Offingen, Pfarrer zu Oberhochstatt (1431): 
182, 185. 

Brecheter Merkelin (1365): 89. 

Breitenbach welches ? (Diözese Mainz) : Pfarrer Thilemann in — 
(1365): 90. 

Bremen, Kanoniker Joh. de Cervo zu — (1364): 84. 

Bremersheim [ubi ?] (Diözese Mainz ) : Pfarrei St. Cyriacus zu - - 
(1473): 267. 



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101 



Bretten (badische Amtsstadt, Diözese Speier) : Pfarrei 3t. Stephan 
zu (1473): 267, mit der Schlofskapelle in Germersheim 
uniert (1475): 274. 

Brinconius Joh. Baptist, Vikar am Dom zu Speier, resigniert 
(1516): 481. 

B r o n a r d i Hermann, Benefiziat bei Allerheiligeo in Speier ( 1365) : 89. 

Bresch Blasius, Worraser Kleriker und Pfarrer in Eppingen 
(1520): 504. 

B r u c h i n Lorenz , Domherr in Speier (ist Bender zu lesen ?) : 
(1489): 362. 

Bruchsal (badische Amtsstadt) : Liebfrauenstift — in dasselbe 
das Ritterstift St. Peter und Paul von Odenheim verlegt 
im Jahre 1507 siehe Odenheim. 

St. Marien- oder Peter und Paulsstift: Pröbste: Joh. 
Trullet und Bischof Peter (Accolti) von Sabina (1530): 
524 ; Daniel Goler, Otto v. Falkemberg und Georg v. Sternen- 
fels (1532): 526; (1531): 531 f.; Raynard v. Rilpurg 
(Riepurg?) (1536) : 532. — Probsteikommandatare: 
Bischof „Aquensis" Petrus Tortius (1536): 531 ; (1549): 
533; Bischof Thomas Campegius v. Peltre (1549): 533. 
St. Marienkapelle in — : Benefiziat Jakob Seiler 
(1366): 113; Altar des hl. Michael in der - (1480): 298 
und Altarist an demselben: Anselm Pullis (1423): 131. 
Pfarrei St. Peter: Kaplan: Johann Gladiatoris (1479): 
294; (1480): 296. 

Bruchsal Heinrich von — , Pfarrer zu Zeiskam (1365): 97. 
Walter von - (1389): 116. 
Theodor Ribisen von — , Notar (1481): 309. 

Brügge (Stift St. Donatian): Stiftsprobst: Bischof Georg 
von Speier (1513): 474; — Pensionär eines Kanonikats: 
Philipp v. Flörsheim (1530): 522. 

Brum Heinrich, Vikar am St. Michelsaltar der Stephanskirche in 
Weifsenburg (1482): 327. 

Brun Heinrich, Pfarrer in Oberhausen (1501 f) •' 427. 

Brunhardi (Brunwarpi) Hartmann, Prokurator (1365): 99; 
(1366): 112. 

Bruninger Heinrich, Kanoniker bei St. Stephan in Weifsenburg i. E. 
(1428): 167. 



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102 



ßruniser Theodor, Kanoniker am Donistifte Speyer (1464): 238. 

P runph er Theodor von Rudesheim. Domherr zu Speier (1464) : 239. 

Brunweidt Hermann (1364): 77. 

Bruxella, siehe Bruchsal. 

Buben hofen Joh. Michael von , Kanoniker in Augsburg und 

Pensionär der Probstei bei Allerheiligen in Speier (1517): 

482. 
Buccamatiis Dominicus von — , päbstl. Schildträger (1518): 493.. 
Buchen bach (im Archipresby terat Hornbach : [ubi ?] 1361): 63 . 
Buchis Debolt von --, Scholaster bei St. Peter und Paul in 

Odenheim (1499): 420. 
Buchom Nikolaus, Kanoniker bei St. German und Moriz in Speier 

(1489): 361. 
Budell Andreas v. Weinheim, Notar, (1515): 479. 
15 u lach Gebhard v., Kanoniker am Dom zu Speyer (1460): 22(5. 

Gerhard, Domherr in Speier (1466 f): 241. 
Bule Andreas, Prokurator (1517): 487. 
Pullis Ansehn, Altarist von St. Michael in der Marienkapelle zu 

Bruchsal (1423): 131. 
Bunenkeim (Bönnigheim in Würtemberg), Vikare an der Pfarr- 
kirche: Hoen Dietrich und Balistain Gerhard (1421): 124. 
Buntsberg Georg (1495): 399. 
Burbach (Dorf im badischen Amtsgericht Ettlingen). Pfarrei, dein 

Kloster Hirschau incorporiert (1466): 242. 
Burchardus Joh., Kanoniker bei St. Thomas in Slrafsburg. 

(1481 f.): 313; 321. 
Bu rebus er (Burghuser) Dominikus, Kaplan bei St. Johann in 

Worms und Vikar in Klingenmünster (1494): 396; cf. 

auch 397; Semipräbendar in Speier und Kanoniker bei 

St. Maria in Worms (1495): 400; cf. 401: ferner noch 

erwähnt (1497): 407: 408; (1499): 418. 
Buren Johann, Mainzer-Kleriker (1515): 479; (1517): 482. 
Buren Melchior von — , Kleriker und Kanoniker der Diözese 

Münster, Kanoniker bei St. German und Moriz in Speier 

(1519): 500. 
Burgmann Nikolaus, Dekan am Domstift Speier (1421): 122. 

[Über diesen ältesten Speierer Geschichtsschreiber, Rektor 

und hervorragenden Förderer der Universität Heidelberg 



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103 



(feutoris nostre vniuersitatis permirandi), gest. 14. Aug. 

1443, siehe Remling, Gesch. d. B.. I, 5 f. und Töpkes Matrikel 

der Univ. Heidelberg im Personenregister (III, 64) und 

besonders I, 238]. 
Burlin Wolfgang Prokurator (1518): 492. 
B u s c h e r Friedrich , wofür vielleicht Rutscher zu lesen ist : 

(1473): 269. 
Buttung Theoderich, Kanoniker bei St. Peter in Mainz (1398): 

119. 

€. u. H. 
Cach (Bach?) Peter von, Speierer Kleriker und Domvikar in 

Speier (1523): 514. 
Kaiserslautern, Rheinpfalz, Bezirksamtsstadt, Job. Zanomeister 

von - (1364): 81. 
Knlbenberg (vielleicht Kallenberg, Amtsgericht Backnang in 

Würtemberg) Konrad von — , Pfarrer zu Osteisheim 

(1427 t): 159. 
('ampcgius Lorenz, Kardinalpriester tit. s. Anastasiae, Vikar am 

Georgsaltar im Speierer Dom (1520): 510. 

Thomas, Bischof von Feltre, Comraendatar der Probstei 

des St. Marienstifts in Bruchsal (1549): 533. 
K ii in b e r g e r Philipp, Mainzer Kleriker, Pensionär der Pfarrei 

Alsenz (1497): 405; Pfarrer in Dormenz (1498): 413. 
Ca m bris Johann von — (1482): 323. 
flamiuin, alte Bischofsstadt in der preufs. Provinz Pommern, 

Regierungsbezirk Stettin : Kanoniker Job. v. Petre in - 

(1480): 303. 
Carapanorum Alois von — (1497): 408. 
Candel Jakob, Kleriker der Speierer Diözese (1480): 301. 
Cantriflestis Bertold, päbstlicher Abbreviator (1430): 171. 
Kappe 1 [welches?], Härtung Molitariß von — (1431): 174. 
C a r a m , siehe Kratz. 
Carbe (vielleicht Altcarbe im preufs. Regierungsbezirk Frankfurt?) 

Viktor von --, Pfarrer in Dormenz (1498): 413; Pen- 
sionär der Pfarrei Dormenz (1500): 423. 
Cardinäle: Campegius Lorenz tit. s. Anastasiä (1520): 510. 

Franciscns tit. s. Eustachii (1488 f.): 348; 357. 

Achilles de (irassis von Bologna tit. s. Sixti : (1514): 478. 



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104 



Cardinäle: Mathaeus tit. SS. Cosmae et Daraiani, Domvikar in 

Speier (1514): 476. 

Raymund tit. S. Mariae novae, Probst in Odenheim 

(1507): 459. 
Carlebach (Grofs- oder Klein -Karlbach, Rheinpfalz, Amtsgericht 

Grünstadt) Johann von — , Sexpräbendar in Speier (1494): 

397. 
Caror Johann, Magister, Kaplan am hl. Kreuzaltar in Durlach 

(1502): 428. 
Carp Jodok, Vikar am St. Erhardsaltare in der St. Marienstifte- 

kirche zu Neustadt a/H. (1483): 328. 
Casa Antonius de la — , Kaufmann in Florenz (1436): 192. 
Caspar (wohl Weyshen), Meüsner Kleriker (1526): 517 cf. 518 f. 
Castelletum Johann von — , Benefiziat am Dom zu Speier 

(1363): 69. 
Castelli civitas (Cittä dicastello): Bischof: Achilles de Grossis 

(1506): 458 (cf. Garns, Series epp. S. 684). 

Lorenz de Virilibus, Kleriker von — (1514): 478. 
Castrum Petrus Guigo von — (1427): 11. 
Kaub Jakob, kaiserl. Notar (1499): 419. 
Kemenade Heinrich, Magister, apostol. Prokurator und Pfarrer 

in Eppingen (1421): 122. 
Kempchin (Chempchin) Peter, Kleriker der Diözese Worms, er- 
scheint als Benediktinerprobst von Quatuor turres bei 

Weifeenburg (1476) : 279 ; als Pfarrer in Michelstadt (1479) : 

291; als Dechant bei St. Guido in Speier (1473, 1476): 

268, 279 sowie als Probst am letztgenannten Stifte (1475 

und 1505 t): 276 und 444. 
Centgraf Konrad, Kanoniker im Allerheiligenstift (1361): 59; 

im Domstifte 60 ; wohl identisch mit ; 
Centgreue Konrad Ludwig, Kanoniker am Domstift Speier 

(1364): 79. 
K er eher Friedrich, Vikar an der Pfarrkirche in Neuhof en (1427): 

155. 

Peter, Kanonikus bei St. Guido in Speier (1463): 233; 

Priester der Diözese Speier und Vikar bei St. Viktor bei 

Mainz (1471): 264: Kaplan in der St. Katharinen-Kapelle 

in der Barthol. -Pfarrei in Speier (1493): 393. 



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j , . . mm* m 



105 



Oerdo Mathias, Kaplan bei St. Nikolaus in Speier und Pfarrer in 
Heppenheim (1364): 86. 

Kerfe nesser Joh , Pfarrer in Gleisweiler (1470): 257. 

Kerl er Martin, Kaplan an der St. Martinskapelle in Niddenhoven 
(1502): 433. 

Cervo Johann von — , Kanoniker in Bremen und ev. in Speier 
(1364): 84. 

Chempchin Peter, siehe Kerapchin. 

Christophori Valentin, Vikar bei St. German und Moriz in 
Speier (1477): 284. 

Chur, schweizerische Bischofsstadt, Kanoniker Bernhard Merch- 
lingerin — (1471): 262; Brocard Frey, Kanoniker zu — 
(1457): 215. 

Kieselbronn, badisches Dorf im Amtsgerichte Pforzheim, siehe 
Küsselbronn. 

K i r b e r g , Pfarrei bei Homburg i. Pf. : Pfarrer : Johann Korbichen 
und Simon Gletsche (1428): 165. 

Kirchberg Konrad, Kleriker der Mainzer Diözese (1492): 386. 

Kirchberg, Pfarrei u. Commende, Diözese Speier = Kirchberg a. d. 
Murr, Amtsgericht Marbach : Pfarrer : Wilhelm Schenk und 
Craft v. Heffingen (1426): 150. 

Kirchberg, Pfarrei der Diözese Mainz (wohl Regierungsbezirk 
Koblenz): Pfarrer: Pallas Spangel (1476): 281. 

Kirch heim, siehe Kranich v. Kirchheim. 

Kirchheim[erhof] bei Hornbach, Amtsgerichts Zweibrücken, 
(1361); 63. 

K i r k e 1 , ehemaliges Schlofs, Rheinpfalz , Bezirksamts Homburg. 
Conrad von — , Domprobst in Speier (1359) : 46 ; derselbe 
erscheint schon 1337 als Domsänger (Remling, Urkunden- 
buch I, 526), und starb 1360, Mai 31. (Remling, Ge- 
schichte d. B. 1, 627 N. 1657); über seine Thätigkeit 
vergleiche noch besonders Remling, Gesch. d. B. I, 598 
N. 1557. 

Kirpsch [ubi?J (1361): 63. 

K i r s b a c h [ubi ?] (weder Kersbach noch Gersbach passen, da Heinrich 
von Kirsbach als Speierer Priester bezeichnet wird) : 
Heinrich von — , Pfarrer in Gleis weiler (1365): 102. 

Cistel(?) Johann (1435): 190. 

8 



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106 



Clapis Peter Anton von — (1469): 254, Probst bei St. Andreas 
in Worms (1473): 267 : Dr. jur., Kanonikus bei St. Mariä- 
Steigen in Mainz und Domcantor in Speier (1474): 271 f . : 
(1475): 274; Domherr zu Speier (1512t): 471. 

Klekelberg [ubi?], vielleicht der Glöckelsberg bei Bläsheini. 
Kanton Geispolsheim im Unterelsafs, 1 ) Pfarrei in der Strafs- 
burger Diözese (1357): 3L 36. 

Oleen [ubi?], Richard von — , Kanoniker am Dom zu Mainz 
(1424): 136 f. 

Klingenmünster (Rheinpfalz, Amtsgericht Bergzabern): Bene- 
diktinerabtei, -seit 1491 Collegiatstift ad S. Michaelem : 
Union der Kapellen des hl. Nikolaus und der hl. Maria 
Magdalena bei der — und der Pfründen an den Altären 
der sei. Jungfrau Maria, des hl. Wendelin und der 
hl. Katharina in der Klosterkirche gelegen - (1480): 
297. 

Äbte: Erfo Brack (1480): 297; das Benediktinerkloster 
wird in ein weltliches Chorherrnstift verwandelt und Abt 
Euchar wird Probst (1491): 380. 

P r ö b 8 1 e : Rupert von Pfalz-Simmern, Freisinger Kleriker, 
und Herzog Johann von Bayern ( 1 499) : 417; Probate i- 
gefalle zur Kapitularen-Mensa geschlagen (1517): 484 ; 
Oustoden: Eyff Kaspar und Virmann Johann (1518): 
492. 

Stifts-Vicare: Dominicus Burchuser und Jodok Frank 
(1494): 396. 

Pfarrei der Diözese Speier: Pfarrer: Voltz Mathäus, 
Vafer Theoderich und Pax Kaspar (1520): 506, 508, 512. 
St. Nikolauskapelle am Fufse des Berges Klingen- 
münster mit dem Domdekanat Speier uniert (1481): 314. 

Knyber Johann, Pensionär der Pfarrei Mauchenheim (1495): 403. 

König Konrad, Speierer Kleriker und Notar (1520): 509. 

Cobe [Kaub?] Heinrich von , Mönch des Klosters St. Nabor 
(1392): 117. 

Kolb Georg wird Kanonikus in Wimpfen i/Th. (1476 f.): 278. 

Koler Augustin (1503): 435. 

l ) Ct. fipschiehte mid Beschreibungr des Elsasses. Ba«>l. Decker'sdu' 
Buchhandlung, 1782 8. 261. 



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107 



Collectoren päbßtl. in Deutschland l ) : Duranti (1320) : 5; die 
Bischöfe von Worms und Speier (1357): 26; Johann 
v. Sarwerden (L363): 68; Erpho v. Weingarten 
(1365): 102; Melchior Truchsefs v. Pommersfelden 
(1480): 299. 

Cöln (1360): 49; (1519): 498; (1522): 513. 

Dom stift: Thesaurarius : Gottfried v. Leiningen (1398): 

119. 

Notar Friedrich von — (1334): 15. 

Kleriker: Ghener Ludger (1521): 511; Johann Swis 

(1556): 534. Siehe auch Potchen Johann. 

Kolremann Peter, Pfarrer zu Freisbach (1365): 96. 

Commenda und commendatarius 2 ), z. B. Bischof Raban, der die 
ecclesia Spirensis als commenda erhält (1436): 191 f. 

Gönne ch Jakob, Pensionär bei St. German und Moriz in Speier 
und bei der Pfarrei Eppingen (1489): 355 f. 

Constanz, Kanoniker Johann von Segua (1364): 77; siehe auch 
Goldelin Heinrich. 

Contwig, Rhein pf alz, Amtsgericht Zweibrücken (1361): 63. 

Korbichen Johann, Pfarrer in Kirberg (bei Homburg i. d. Pf.) 
(1428): 165. 

Oornetum Anton von — , Sexpräbendar in Speier ( 1 4 3 f . ) : 
173, 180. 

Oornu Nikolaus von — , Magister (1363 f.): 68, 73; in Rom 
und Kanoniker am Domstifte Speier und Pfarrer in Oden- 
heim (1365): 106. 

Kranich v. Kirch heim Johann, Probst bei St. Guido in Speier 
und Domherr daselbst (1529 und 1534): 521, 527; er 
starb am 27. Mai 1534 als Jubilar und Kapitelssenior, 
als grofiser Wohlthäter des Domstifts und war der letzte 
seines Geschlechtes. (Remling, Gesch. d. B. II, 208 N. 867.) 

*) Über die päbstlichen Uollektorien erscheint demnächst ein Werk 
von Professor J. P. Kirsch unter dem Titel: „Die deutschen Collektorien 
des 14. Jahrhunderts* als III. Band der „Quellen und Forschungen aus 
dem Gebiete der Geschichte," herausgegeben von der Gürresgesellschaft. 

2 ) Commenda ist die Bezeichnung für ein in der Art verliehenes 
kirchliches Benetizium, dafs der Inhaber die Temporalien geniefst, aber das 
Amt nicht nach seiner spirituellen Seite verwaltet, in provisorischer Eigen- 
schaft (in commendam), nicht als wirklich instruierter Benefiziat (in titulum). 
entweder auf Lebens- oder nur auf kürzere Zeit. Vgl. Wetzer und Weite's 
Kirchenlexikon, 2. Aufl., Bd. III, Sp. 693 ff. und I, Sp. 135. 

8* 



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108 

kratz von Scharf enstein , Heinrich, Domherr in Speier (1492): 

385. 
Crauelsawe |ubi?] Johann von — , genannt Pfeffinger, Pfarrer 

in Ostelzheim (1427): 159. 
Kreuznach, Stadt im preufs. Regierungsbezirke Coblenz, Johann 

Dylonis aus — (1426 ff.): 145, 155, 163. 

Johann Symonis aus — (1358): 44. 
Cromtock: dürfte wohl [Joh. v.] Cronberk = Cronenberg zu lesen 

sein, der von 1490 bis nach 1504 Kanoniker war. 

(1490): 371. 
Cronenberg Joh. von — , bezieht Pfarreinkünfte aus Algesheim 

(1424): 134. 
Kucher Wilhelm, Dr. jur. can., Kanoniker am Domstifte Speier 

(1428): 164, 166; vermutlich heifst er Kyrcher: siehe 

diesem. 
Cudona Joh. von, Thesaurar der Kirche zu Syracns (1484): 335. 
Kuppenheim [Cuppenhain], bad. Stadt, Amtsgericht Rastatt: 

Pfarrer: Johann Heinrich Munch (1365): 98 und Johann 

Jung zu — (1485): 336. 
Küsselbronn, jetzt Kieselbronn, Amtsgerichts Pforzheim : Pfarrer : 

Friedrich Rutscher und Johann Simonis (1472 f.): 265, 

269. 
Kyrcher Wilh., Kanoniker am Dom zu Speier (1428): 166; in 

Nr. 164 heifst er, wohl verschrieben, Kucher. 

D. u. T. 

Tahren Johann, Magister, Kammernotar, Vikar von St. Gregor 

am Dom zu Speier (1425): 139. 
Dailhem [Diözese Trier, ubi?]: Pfarrei St. Christoph in — : 

Rektor: Heinrich Erntner (1471): 261. 
Dalberg [Dalburg] Joh., Cämerer v. — , Pfarrer in Waidenhausen 

(1481): 319. 
Talheim Gerhard von — , Domscholaster in Speier (1360): 51; 

(1366): 108. 
Dampneheim, siehe Dommenheim. 
Darmstadt, Joh. Rasoris von — (1502): 428. 
Tateren Joh. von — , Vikar bei St. Maria in Hamburg und 

Sexpräbendar am Dom zu Speier (1430): 173. 



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109 

Teclembach in Lothringen [ubi?] (1361): 63. 
Degen Johann, Probst in Sundelfingen (1462): 231. 
Deidesheim, Rheinpfalz, Bezirksamts Neustadt a/H. : Pfarrer: 

Fuger und- Grremre (1361): 56. 
Derleke J. von - (1382): 115. 
Terraapolensis episc. Heinricus (1486): 339. 

Stephanus (1484): 335. 
Terra ist Bezeichnung eines Teiles einer Mark (1497): 409. 
Testelmann Heinrich, Domherr in Speier (1535): 528. 
Deys Johann. Kanoniker am Dom zu Speier und Scbolaster zu 

Hamburg (1423): 127. 

Friedrich, Auditor in Rom (1423): 127. 
Theodericus, Sexprabendar in Speier; (1508 t); kann nicht 

der schon 1505 t Ribisen sein. 460. 

Kanoniker am Dom zu Speier (1482): 325 [ob identisch 

mit Theodor Arends Nr. 327?] 
Thesaurare päbstliche: Pranz von Padua (1444): 206, und 

Jakob, Bischof von Perugia, (1450): 207. 
Thilemann Pfarrer [plebanus] in Breitenbach (1365): 90. 
Thome Conrad (1500): 424. 
Thuinus Heinrich (1534): 527. 
Tibur (1423): 129 f. 
Diedesfeld, Rheinpfalz, Amtsgericht Neustadt a/H., Vikar am 

St. Katharinenaltar zu: Getlbatz Johann (1427): 154. 
Dieffenbach Thomas von — , Kaplan in Lufoheim (1520): 505; 

cf. auch Dueffenbach. 
Diemar Marsilius, Vikar am Dom zu Speier (1489 t) : 353. 
Tierberg Jakob, Würzburger Kleriker und Kanoniker bei St. 

Stephan in Weifeenburg (1499Y: 419. 
1 ) i e u z e [Doze] in Lothringen ( 1 &6 1) : 63. 
Tilo Balthasar, apostol. Abbreviatur (1439): 200, 203; Kanoniker 

bei Allerheiligen in Speier (1441): 204. 
D i [e] 1 1 i n g e n , Speierer Diözese, Dorf, Amtsgerichts Pforzheim: 

Pfarrkirche zu — , dem Collegiatstifte Pforzheim uniert 

(1498): 416. 
Doffis Jakob von -, (1513): 474. 
Tolner Hugo (1453): 210. 

Johann, Custos am Dom zu Speier (1434): 188. 



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110 



Dommenheim [Dampneheim] im lothring. Amtsgerichte Dieuze 

(1361): 63. 
Dorre Hugo, siehe Duiren. 
Dorfz Conrad von Durlach, Vikar des St. Philipp und Jakob-Altars 

im Dom zu Speier (1423): 126. 
Dorlach Johann, Sexpräbendar in Speier (1430): 173, Benefiziat 

der fl Königspfründe 44 und Kanoniker am Dom zu Speier 

(1431): 178; 180. 
Dormentz (Durmens, Dürrmenz, südl. von Mühlacker im würtemb. 

Amtsgericht Maulbronn) , Pfarrei : Pfarrer: Wernher 

Monich (1460): 228; Thomas von Gunstetten (1481) 

309; Viktor von Carbe und Philipp Kamberger (1498) 

413; Ghyr Hermann und Conrad von Haberen (1522) 

513; - Pensionär: Viktor v. Carbe (1500): 423. 
Dorsfelden Helfridus von --, Domherr in Speier (1490): 368. 
Tortius Petrus, episcopus Aquensis, Commendatar der Probstei 

des St. Marienstifts in Bruchsal (1536) : 531 ; (1 549) : 533. 
Doseberg Hermann, Kanoniker zu Speier (1429): 168. 
Toulley Johann, Kanoniker zu Tülle (1507): 459. 
Tournay, Doornick, Bischofsstadt in der belgischen Provinz 

Hennegau , Probst zu - ; Bischof Georg von Speier 

(1513): 474. 
Doze, siehe Dieuze. 

Drapp Anton von Ingelnheim (1497): 405. 
T rebe s mulle r Jodok, Pfarrer in Rotenfels (1482): 321; (1483): 

329. 
Trier, Erzbischof Raban v. (1438): 197; 

Kanoniker in — : Boemund von Saarbrückeu (1323): 

9; Bischof Georg von Speier (1513): 474; 

Cantor: Johann Zaler (1357); 37. 
Trippel Georg, Speierer Kleriker, Pfarrer in Maisch (1515): 480. 
Drollinger Nikolaus, Pfarrer in Flache (1508): 461. 
Truchses, siehe Pommersfelden. 

Egidius, Würzburger Kleriker (1481): 315. 
T r u 1 1 e t Johann, Probst des St. Marianstifts in Bruchsal (1530): 524. 
Tuba Paul (1502): 433. 
Ducuspreck Erhard, auf das Speierer Domstiftsmensalgut be- 

pfründet (1490): 367. 



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*u*Jl 



111 



Dueffenbach , Speierer Kleriker, Pfarrer in Monsheim (1518): 

494; cf. auch Dieffenbach. 
Duiren (Dorre) Hugo, Kanoniker bei St. German in Speier 

(1431 f.): 182, 185. 
Tülle (Tutela). französ. Diözese: Kanoniker zu — : Joh. Toulley 

(1507): 459. 
Dungel Johann, Pfarrer, aber nicht Priester zu Freisbach 

(1365): 96. 
Dürr Johann, Kanoniker am St. Martinsstift in Worms und Pfarrer 

in Stein (1482): 322. 
Duranti Peter, Collektor (1320): 5. 
Durchdenwald Nikolaus, Sexpräbendar am Dom zu Speier 

(1481 t): 318. 
Turin us Balthasar von Pisia, Kaplan in Luisheim (1520): 505. 
D u r 1 a c h , Kaplanei zum hl. Kreuz : K a p 1 ft n e : Johann Lachmann, 

Joh. Caror und Joh. Rasoris (1502): 428. 

Vikar Konrad Dorfz von — (1423): 126. 
D u r ] a c h Heinrich von — , Kanoniker bei hl. Dreifaltigkeit in 

Speyer (1357): 35; (1358): 39. 
Durlac Johann, Kleriker der Diözese Speier (1480): 305. 
Dürrmenz, siehe Dormentz. 
Dusperg Hermann, Kanoniker am Dom zu Speier (1425): 138; 

(1428): 167. 
Tylo Balthasar (1405): 207. 
Dyl onis Johann aus Kreuznach, Kanoniker bei St. Stephan in 

Weifsenburg i/E. (1426): 145: (1428): 163; Kanonikus 

bei St. Juliana in Mosbach (1427): 155. 
Dysmi (Deys?) Ludwig, resigniert das Kanonikat bei St. Guido 

in Speier (1492): 391. 

E. 

Ebernburg, Rheinpfalz , Amtsgericht Obermoschel : P f a r r e i 
(1358): 44. 

Ebetrisheim (Diözese Mainz = Ebertsheim, Rheinpfalz, Amts- 
gericht Grünstadt?): Pfarrer: Johann von Wachenheim (t) 
und Johann Zuderbarten (1366): 109. 

Eboracum, Erzdiözese York, Kanoniker : Thomas Hope (1466) : 
243. 



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112 



Edesheim, siehe Odeaheim. 

Ehinger Jodocus (1520): 510; (1522): 513. 

Elraandingen, siehe Ellmen dingen. 

Ellmendingen (Elmendingen, Elmandingen), bad. Flecken, Amts- 
gericht Pforzheim : Pfarrei, dem Benediktinerstifte Hirschau 
uniert (1452): 209. 

Elsz Conrad von Elmandingen, Präbendat der St. Alexiuskapelle 
in Speier (1427): 161; Kanoniker bei Allerheiligen und 
St. Gennan in Speier (1433): 187. 

Engel Georg, siehe Angeli. 

Enolf Johann, Kanoniker am Dometifte Speier (1464): 238. 

Ensingen, Pfarrei, siehe Essingen. 

Entingen in Lothringen (1361): 63. 

Entzberg, Pfarrdorf im würtemberg. Amtsgerichte Maulbronn, 
Georg von — , Pfarrer in Illingen (1425): 142. 

Enzberger Ulrich, Kanoniker zu Passau (1468): 249; (1470): 
258. 

Enzenberger, Beiname des Reinhard Nix, Probst bei St. Guido 
in Speier (1475): 276. 

Eppenstein Eberhard von — (1356): 25. 

Eppingen, badische Stadt, Pfarrkirche, dem St. Guidostift in 
Speier uniert (1503): 436; Pfarrer: Johann Gerter 
und Magister Heinrich Kemenade (1421): 122; Thomas 
Oszner (t), Bernhard Rouch und Johann Jochgrin (1485): 
337 f; Blasius Brosch und Peter Rinchart (1520): 504. 
Benefiziaten: Martin Hering u. Bernhard Fabri (1474): 
273; Pensionär: Jakob Connech (1489): 355. 

Erb ach, hessisches Städtchen im Odenwald, Eberhard Schenk 
von — , Kanoniker am Dom zu Strafsburg und Speier 
(1429): 168; (1430): 171. 

Efhjrenberg (Eremberg) Heinrich von — : Probst bei St. Guido 
in Speier (1360 f): 54, 61. — Derselbe erscheint 1376 
als Domsänger (Remling, Gesch. d. B. I, 653) und stirbt 
1394, April 2 (Remling, 1. c. I, 629 Note). 
Heinrich von — : Kanoniker und Probst am Dom zu Speier 
und Pfarrer zu Hochhausen, Michelfeld und Stettfeld 
(1365): 93. - Derselbe starb 1382, Juni 11 (Remling, 
Gesch. d. B. I, 629 Note). 



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^ 



118 



E|h]renberg (Ereraberg) Johann von — , Domherr zu Speier, 
erscheint 1506 als todt: 456; vielleicht war er auch 
Probst bei Allerheiligen, wenn der Name Herchaberg (1502) 
in Nr. 434 als Erenberg zu verstehen ist. 
Johann von — , Dechant am Dom zu Speier (1523): 515: 
Domprobst daselbst (1530): 523; er stirbt Nov. 1544 
(Remling, Gesch. d. B. II, 269 N. 867. 

Erkel Engelbert. Mainzer Kleriker (1497): 405; derselbe resigniert 
auf die St. Katharinenkaplanei in der Pfarrkirche St. Barthol. 
in Speier (1493): 393. 

Ernst weiler, Dorf, Rheinpfalz, Amtsger. Zweibrücken (1361): 6& 

Erntner Heinrich, Rektor der Pfarrkirche St. Christoph in Dail- 
heim [Diözese Trier] (1471): 261. 

Esseioncourt in Lothringen (1361): 63. [Nach der Homann- 
schen Karte lag E. südlich von Dieuze]. 

Essingen, Dorf, Rheinpfalz, Amtsgericht Landau: Pfarrei. Pen- 
sionär: Uriel v. Gemmingen (1503): 438 f. Pfarrer: 
wohl Friedrich v. Nippenburg (1503): 439. 

Esslingen, würtemberg. Oberamtsstadt, Conrad Nagel aus -- 
(1364): 78. 

Ettlingen, badische Aratsstadt, Pfarrkirche, welche in ein Col- 
legiatstift verwandelt wurde (1461): 229; Pfarrer: [?] 
Radulph Phock von Leoperg (1467): 247. 

„Execrabilis", Bulle (1364): 81. 

E jf f Caspar, Custos bei St. Michael in Klingenmünster (1518) : 492. 

F. u. V. 

Faber Heinrich v. Rodenberg, Vikar von St. Lorenz am Dom zu 

Speier (1423): 129. 
Fabri Bernhard, Kanoniker bei St. Martin in Worms und Bene- 

fiziat in Eppingen (1474): 273. 

Johann, Magister und päpstl. Protonotar (1426): 150. 

Hartmann, Wormser Kleriker (1520): 506. 

v. Leiningen, Kanoniker am Domstifte Strafeburg (1 429): 1 68. 

Johann von Wildungen, Sexpräbendar am Dom zu Speier 

(1431): 180. 

Johann aus Nürnberg, Kanonikus bei St. German und Moriz 

in Speier, Pensionär etc. (1480): 301 f. 



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114 



Fabri Erhard (Sohn des Thomas Fabri), Speierer Kleriker und 
Sexpräbendar am Dom zu Speier (1481): 316, 318. 

Vafer Theoderich, gen. Geschaydt, Speierer Kleriker und Pfarrer 
in Clingen[münßter] (1520 f.): 506, 508, 509, 512. 

Valdestein Johann von - (1329): 13. 

Falkenberg Otto (Orto) von — , Paderborner Kleriker und Dom- 
herr zu Speier (1512): 471; Probst des St. Marienstifts 
in Bruchsal (1532 t): 526. 

Falkenborch Johann von, Speierer Kleriker und Kanoniker bei 
St. German und Moriz in Speier (1519): 502. 

Falloncourt in Lothringen (ubi?| (1161): 63. 

ValBch Markus, Hildesheimer Kleriker (1514): 475. 

F a r c o n i 8 Johann, Dom vikar bei St. Andreas in Speier (1517): 487. 

Veghen Johann, Domherr in Speier (1489): 358. 

Fegliet Johann, siehe Goler Johann (1510 f.): 464, 468. 

Vehesheim [ubi?] (1361): 63. 

Feltre , Bischof Johann von. Kanoniker zu Strafsburg (1517) : 489. 
Bischof Thomas Campegius von (1549): 533. 

Vendehinep Simon Petrus von , kaiserl. Notar (1345): 18. 

Venningen, Dorf, Rheinpfalz. Amtsgericht Edenkoben, Jakob von, 
Domherr zu Speier und Kanoniker bei Allerheiligen (1489) : 
362 f. 

Johann von — , Kanoniker am Dom zu Speier (1433): 
186; Dekan am Domstifte (1456): 212. 
Sigfried von , Kanoniker am Domstifte Speier (1426): 
147; Domscholaster und später Bischof zu Speier (1456): 
211; war z. Z. seiner Ernennung Subdiakon. 
Sigfrid von — , Probst bei Allerheiligen in Speier (1471): 
263; Domkantor in Speier (1474): 271. 

Verbnen Gundefried v. Gozzia (1345): 18. 

Vergaville, Dorf im lothr. Amtsgerichte Dieuze. Äbtissin von — , 
und Archipresbyterat : 63. 

Fergenhaus (Vergenhaun) Johann. Rektor der Pfarrkirche in 
Weil [Wile] (1462): 231: Dr. jur. can., Probst in Stutt- 
gart (1466): 242. 

Fermo, Diözese: Priester der - , siehe Belaqua Oliver (1520) : 510. 

Vernatiis Leonhard von, Kaufmann in Florenz (1471): 260. 

Ferr Kilian, Würzburger Kleriker (1498): 416. 



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115 



Ferrara, Kleriker der Diözese — : Florian Moetinus (1529): 520. 

Vessalia Peter von (1464): 238; siehe Wesel. 

Vieburt, siehe Vilbel. 

Viedemont [vielleicht Vaudemont ?] Camerarius de (1357): 31. 

Vilbel Walter von, Probst bei Allerheiligen in Speier (1530): 
525. 

Fink Theodor, Pfründner im Dom zu Speier (1362): 67. 

Virilibus Lorenz von, Kleriker Civitatis Castelli: Pensionär der 
Sexpräben darie in Speier. Kaplan in Neumünster in Worms 
und bei hl. Kreuz in Nufsdorf (1514): 478. 

Vir mann Johann, Custos bei St. Michael in Klingenmünster 
(1518): 492. 

Visbeck Johann, Kleriker der Diözese Münster (1529): 521. 

Flacht [Flache], Pfarrdorf im würtemberg. Neckarkreis, Amts- 
gericht Leonberg in der Diözese Speier: Frühmesser: 
Jakob Scheck und Eberhard Beche (1505): 448. Pfarrer: 
Josenvoendel Johann und Drollinger Nikolaus (1508): 461. 
St. Lorenzkirche: Pensionäre Georg Angeli und Georg 
Wolff (1514): 477. 

Fle rsheim Philipp von, Goadjutor des Bischofs von Worms (1524) : 
516; Kanoniker und Probst am Dom zu Speier (1529 f.): 
520, 523 ; erwählter Bischof von Speier, Kanoniker am 
Dom zu Worms, Pfarrer in Wolfkelen und Pensionär bei 
St. Donatian in Brügge (1530): 522 f. 

Fliegehus Bernard, Pfarrer in Gelingen und Vikar bei St. Agnes 
im Dom zu Speier (1519): 498; derselbe resigniert seine 
Kaplanei bei St. Maria in der Pfarrei St. Jakob in Speier 
(1519): 499. 

Florenz (1431): 177; (1435): 189; (1436): 192. 

Kaufmann Leonhard de Vernatiis in — (1471): 260. 

Voesken Heinrich, päbstl. Notar (1426 f.): 147, 159. 

Foltz Theobald, Pfarrer in Grünau (1476): 277. 

Volz (Voltz) Matthäus. Wormser Kleriker, Prokurator (1515): 480; 
Domvikar im neuen St. Stephanschor zu Speier (1518): 
495; Pfarrer in Clingen (1520): 506. 

Voltzo Ulrich (ülmann) aus Strasburg (1365): 94, 98; (1366): 
111. 

Vonnecke, Diözese Mainz, Peter Kolremann von — (1365): 96. 



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HC 



V ond an Peter von. Vikar bei St. Peter und Paul in der Dom- 
krypta zu Speier (1519): 503. 
Fopsis Christian, Vikar bei Allerheiligen in Speier (1471): 261. 
Frank Jodok, Kaplan bei St. Johann in Worms und Vikar in 

KUi^enmünster(l494): 396: Pfarrer in Speck (149 7): 404. 

Johann (1478): 288; Pfarrer in Alsenz (1497): 405. 
Franken als Geldsorte erwähnt (1482): 326. 
Frankenberg Conrad von, Diözese Mainz, (1365): 99. 
Frankfurt, St. Bartholomäusstift, Probst Jakob von Heygere 

(1359): 46. 

Johann Wolder von (1356 f.): 22, 28. 
Fredeberg Johann, Läufer aus Speier (1458): 218. 
Freisbach (Frisbach), Rheinpfalz, Amtsgericht Germersheim, 

Pfarrer: Johannes Dungel [nicht Priester] und Peter 

Kolremann (1365): 96. 
Freising, St. Andreasstift: (1429): 170: Kanoniker: 

Johann Wissbecker von Germersheim (1423): 128. 

St. Veitsstift: Probst: Vitus Minor (1488 f.): 349, 

362 ff. — Kleriker: siehe Poichelholtzen. 
Frey Brocard, Kanoniker in Chur [?] (1457): 215. 
Friedsen, [Friedeisheim?] in der Dittzose Speier, Pfarrer: 

Johann Sfiolm und Martin Stob (1480): 303. 
Frischunger Georg, Pfarrer von St. Johann in Weifoenburg i/E. 

(1427): 157. 
Fritzlar, Probst bei St. Peter in, Adam Rotard (1479): 289. 
Fucher (Fugger?) Markus, Probst bei St. German und Moriz in 

Speier (1505): 443. 
Fugger, (Augsburger) Kaufhaus (U98): 4(15; (1502 f.): 429, 

435, 438. 
Fug er Johann, Pfarrer in Deidesheim (1361): 56. 
Funkhart Johann, Kaplan am St. Kiliansaltare bei St. German 

und Moriz in Speier (1497): 406. 

G. 

Gaillard, Commissär des Erzbischofs Peter v. Arles (1382) : 115. 
Galler Quirinus (1529 f.): 520, 525. 

Gallus Jodokus. Kanonikus bei St. German und Moriz (1505): 
445; derselbe war (Remling, Gesch. der B. 11, 221 und 



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11? 



8:31) Dr. th., Domprediger (1489-1492) und von ßept. 
bis Nov. 1507 Generalvikar in Speier; im Jahre 1507 
gab er das „ürarktm Spirense" heraus, wovon der histor. 
Verein der Pfalz, bezw. die Heydenreich'sche Sammlung 
ein Exemplar besitzt. \ Mitteilungen des histor. Vereins der 
Pfalz XVI. 217). Erstarb 1508. Im Orar. Spirense nennt 
er sich Rubeaquensis, was mit Rufach im elsafs. Kreise 
Gebweiler erklärt werden mufs. 

Geicheli Johann, Sohn des Johann, aus Weifsenburg, Kanoniker 
am Allerheiligenstift in Speier (1362): 64. 

Gelingen, Pfarrei der Diözese Speier, siehe Jöhlingen. 

Geltz, Beiname des Johann Pastor (1364): 80. 

Gemmingen, Dorf im badischen Kreise Heidelberg, Amtsgericht 
Eppingen: Anselm von , Pensionär (1480): 298. 
Erfo von - (1500): 425; Dekan in Worms (1502 f.): 
429, 432, 434, 439; Probst bei St. Guido in Speier 
(1505): 444; Probst von Odenheim bezw. Bruchsal 
(1510 f.): 467 f.; Domprobst zu Speier (1511): 469. 
Erpho v. G. starb 1523, cf. Remling, Gesch. d. B. II, 
224 N. 754. 

Georg v. G. (1490): 365; Dr. jur. utr., Domherr in 
Speier (1480): 306; entsagt seinen Pfründeansprüchen zu 
St. Alban in Mainz (1488): 344. Oantor am Domstifte 
Speier (1488): 348; Domprobst zu Speier (1488): 347, 
349; Kaplan am St. Marienaltar bei St. German und 
Moriz in Speier und Domherrin Worms (1492): 387; er 
starb als Domprobst zu Speier (1511): 469. 
Swiker v. G.. Mönch und Kanoniker im Peter und Pauls- 
stift zu Odenheim (1498): 412. 
üriel v. G., Pensionär der Pfarrei Eesingen (1503): 436 f. 

Gemmingen, Vitus Göler von — (1487): 842. 

Gemmingen, Pfarrei der Diözese Worms, mit dem Domstift 
Speier'schen Distributionsamte uniert (1487): 348; (1490) : 
865. 

Gemingher Bertold, Scholaster bei St. German und Moriz in 
Speier (1504): 440. 

Geminopons, siehe Zweibrticken. 

Genzani (1427): 159, 165. 



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118 



Gerbode Philipp, Pfarrer in Monchingen (1488): 851. 

Geridon, corrurapierte Form für Guido; mehrfach, z. B. N. 444. 

Germersheiin, Rheinpfalz, Bezirksamtsstadt : Johann Wissbecker 
(Weysbecker), Kanoniker zu 8t. Andreas in Freising von G. 
(1423): 128; Pfarrer zu Lonchinkeim (1426): 149; 
(1429): 170; Kanonikus zu Metz (1482): 183. 

Germersheim, Schlofskapelle ; mit ihr wird die Pfarrei Bretten 
uniert, (1475): 274. 

Gernsbach, bad. Stadt, Amts Rastatt: Meingot von - (1357): 
29; 34. 

Gerter Johann, gen. Hochdörfer, Pfarrer zu Eppingen (1421): 
122; Vikar bei St. Guido in Speier 125. 

Gertinger Berthold, Kanoniker bei St. German und Moriz in 
Speier (1505): 455. 

Gertweiler, Dorf in Niederelsafs, Kreis Schlettstadt : Pfarrei in 
der Diözese Strafeburg (1357): 31. 

Geschaydt, siehe Vafer. 

Getlbatz Johann, Vikar am St. Katharinen-Altar in Diedesfeltl. 
(1427): 154. 

Ghelly Martin von Heidelberg (1528): 514. 

Ghenen Ludger von Birten, Kölner Kleriker, Vikar bei Aller- 
heiligen in Speier (1521): 511. 

Ghyr Hermann, Kleriker der Diözese Paderborn, Vikar in Speier, 
Frühmesser in Rodenberch und Kanoniker in Paderborn 
(1517): 486; derselbe resigniert die St. Agnes-Vikarie in 
Speier (1519): 498; Kaplan bei St. Jakob in Speier 
(1519): 499; Kanoniker bei St. German und Moriz in 
Speier (1519): 500; 502; Notar an der Rota und Pfarrer 
in Dormenz (1522): 513. 

Giger Johann M. (1318): 3. 4. (1320 f): 6. (1323): 8. 

Gladiatoris Johann, Kaplan bei St. Peter in Bruchsal (1479): 
294; (1480): 296. 

Gleisweiler, Rheinpfalz, Amtsgericht Edenkoben : Pfarrer: 
Heinrich von Kirsbach zu — (1365): 102; Johann 
Lindelfels und Johann Kerfenesser zu — (1470): 257: 
Voiltricus Gotsmann (1364): 85. 

Gl es er Nikolaus, Sohn des Doldo, Beneiiziat von St. Johann in 
Bergzabern (1364): 82. 



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119 



Gleser Johann, Semipräbendar am Domstifte Worms (1481): 313. 
Gletsehe Simon, Pfarrer in Kirberg (bei Homburg i. d. Pfalz) 

(1428): 165. 
G 1 i s e r Nikolaus, Pfarrer der St. Georgskirche in Rot und Kaplan 

in Weifsenburg (1484): 330. 
Gochsheim (wohl im bad. Amte Bretten) Jakob von — , cediert 

seine Ansprüche auf ein Kanonikat bei St. Guido in 

Speier (1492): 391. 
G ö c k 1 i n g e n [ubi ?] Kirche der Strafeburger Diözeee : Pensionär : 

Georg Angeli und Georg Wolff (1514): 477. 
Gohelingen ~ Johelingen, siehe Jöhlingen. 
Göl Martin, Kaplan in Bischofsheim und Benefiziat in Böttig- 

heim (1520): 509. 
G o 1 d e 1 i n Heinrich, Konstanzer Kleriker und Kanoniker zu St. 

Stephan in Weifsenburg (1514): 475. 
.Goler Daniel [David?], Domherr und Scholaster in Speier (1517): 

488, Probst bei Allerheiligen in Speier und St. Marien 

in Bruchsal (1530): 525; (1532): 526. 

Georg, jun., Domherr in Speier (1495): 399. 

Johann, Probst von St. Peter und Paul in Odenheim, bezw. 

Bruchsal und Pensionär daselbst (1510): 464; ( 1511): 468. 

Martin, Kanoniker am Dom zu Speier (1433): 186. 

Vitus von Gemmingen (1487): 342. 

Wolfgang, Probst von St. Peter und Paul in Odenheim, 

bezw. Bruchsal (1510 f.): 464; 467 f.; liter. apost. 

scriptor (1517): 484 f. 
Golenk Martin, Kanoniker bei Allerheiligen in Speier (1519): 503. 
Goltzen Johann, Semipräbendar am Dom zu Speier (1431): 179. 
Gorchzen [ubi?] Paul Spruensack von - (1497): 409. 
Gottsmann Voildricus, Pfarrer zu Gleisweiler (1364): 85. 
Gozzia Gundefried Verbnen, kaiserl. Notar, von — (1345): 18. 
G r a s s i b , siehe Grossis. 
Gras lach Joh., Speierer Kleriker (1471): 263; Pfarrer in Mogstne 

(1483): 329. 
Grefenhofen bei Bisch weiler, dem Stifte Selz uniert (1480): 306. 
Gremre Heylo, Pfarrer in Deidesheim und Kanoniker in Worms 

(1361): 58. 
Greve Jodok, Dechant bei St. Guido in Speier (1474): 270. 



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120 



7 ^mM 



Griesheim, wohl eines der badischen Pfarrdörfer Ober- oder 
Unter-Griesheim, Amtsgericht Neckarsulm (Diözese Würz- 
burg), Pfarrei St. Crispinus und Crispinianus (1473): 267. 

G r i s 1 r e n Johann, Kanoniker bei Allerheiligen in Speier (1441): 204. 

Groefs Bernard, resign. Domherr zu Worms (1492): 387. 

Grossis [Grassi bei Garns Ser. epp. 684] Achilles von — , Sex- 
präbendar in Speier (1505): 451; Bischof von Castelli 
civitas, Sexpräbendar in Speier, Pensionär von der St. 
Johannes-Kapelle im Frauen kloster zu Worms und von der 
hl. Kreuzkapelle in Nussdorf (1506): 458; Kardinal tituli 
s. Sixti, Pensionär der Sexpräbendarie in Speier, Kaplan 
am St. Joh. Evangelist- Altare zu Neumünster in Worms 
und bei hl. Kreuz in Nufsdorf (1514): 478. 

Grumbach = Ober- oder Unter- Grombach im bad. Amtsbezirke 
Bruchsal: Pfarrei, besetzt mit Ulrich von Wirtemberg 
und vielleicht mit Johann Boheymer (1364): 75, mit der 
bischöflichen Mensa in Speier uniert (1463): 232; siehe 
auch Niedergrombach. 

Grünau, Grünau im alten Landdechanate Marbach in Württem- 
berg: Pfarrer: Jodok Rüb (t) und Theobald Foltz 
(1476): 277. 

Gry ser Michael, Kanoniker bei St. German und Moriz in Speier 
(1505 t): 455. 

Gud-ensberg Johann von — (1372): 114. 

Guebedingen in Lothringen [= Guebling bei Dieuze] (1361): 63. 

Guigo Petrus von Castrum (1327): 11. 

Gundstetten [Gunstetten = Gunstett in Niederelsafe, Kreis 
Weifsenburg] : Thomas von - , lic. jur., Kanoniker bei 
St. Guido in Speier (1460): 228; Kanoniker bei Aller- 
heiligen in Speier und Pfarrer in Durmenz (1481): 309. 

Gunthersperch = Günthersberg, Dorf im preufs. Regierungs- 
bezirke Stettin: Heinrich von — , Dekan bei St. Stephan 
in Weifsenburg (1508): 462. 

Gynseheim Conrad von — , Kanonikus in Speier (1361): 57. 

H. 

Haberen Conrad von — , Dechant von St. Michael in Suntzen 
und Pfarrer in Dormenz (1522): 513. 



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121 



Hagenbuch, Hagenbach, Rheinpfalz, Amtsgericht Kandel : Rektor 

der Kirche in — : .T. Giger (1320): 6. 
Haldewerg Conrad, Priester der Wormser Diözese (1363): 68. 
Hambrücken, Baden, Amtsbezirk Bruchsal : Pfarrer in — : Joh. 

Bollandfen] ; die Pfarrei der Mensa des Bischofs von Speier 

uniert, (1510): 465. 
Hambuch Johann u. s. Frau Notburga von Billigheim (1469): 252. 
Hamburg, St. Marienkirche : Vikar: Johann v. Tateren (1430): 173. 

Scholaster: Friedrich und Johann Deys (1423): 127. 
Hammilbach, Hammelbach, Dorf in der hessischen Provinz 

Starkenburg , Kreis Heppenheim : villa in dioc. Spir. 

(1365): 99. 
Hard Albert, Pfarrer in Bischofsheim (1492): 383. 
Hartmann, Kanoniker in Basel und „Quartär" am Dom zu Speier 

(1481): 315. 
Haselek Wiridus (1358): 45. 
Haslach (Strafsburger Diözese) = Oberhaslach, Dorf im elsäfs. 

Amtsgerichte Molsheim : St. Florenziusstift, Thesaurar des 

— : Peter Offmann (1466): 246. 
Hast Eberhard, Dekan bei Allerheiligen in Speier (1491): 377. 
Heckmann Hermann, Pfarrer zu Stettfeld (1431): 181. 
Hedemann Johann, Kleriker der Diözese Osnabrück, Domvikar 

zu Speier (1516): 481; (1517): 483. 
Hef fingen Graft von — Pfarrer in Kirchberg (1426): 150. 
Hegel in Jakob, Pfarrer zu Monchingen (1488): 351. 
Heidelberg, Ghelly Martin von - (1523): 514. 

Wipert Ulmann von — (1495): 403. 
Heidelberg, Schlofs, Kapelle der hl. Maria, Aller Heiligen und 

Hl. Kreuz im - (1473): 267. 
Heilbronn [Heilprunna, Helprunna], Wtirtemberg, O.-A.-Stadt: 

Joh. Heinrich Munch aus — (1365): 99; 

Bartholomäus von — , Domvikar in Speier (1365): 102. 

Berthold von — , Präbendar am Dom zu Speier (1366): 

108. 
Heinspach Johann, Kaplan bei St. Moriz in Speier (1466): 240. 
He ins heim [Heintzheim], Dorf im bad. Amtegerichte Mosbach, 

Pfarrei der Diözese Speier : Pensionär der — : Graf Ludwig 

v. Hohenlohe (1536): 529. 

9 



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122 



tlelmstadt, Dorf im bad. Amtsgerichte Sinsheim: Georg von — , 
Kanoniker bei Allerheiligen in Speier (1492): 392; Vikar 
am hl. Kreuzaltar im Dom zu Speier (1497): 409. 

Uelmstadt Heinrich v., Domprobst zu Speier (1424): 136. 

Heinrich v., Domdekan zu Speier (1484): 333; (1517): 

485 ; erscheint auch als Probstei-Coadjutor bei St. Michael 

in Pfortzheim (1502): 429; (cf. auch Remling, Gesch. 

d. B. II, 237 N. 797). 

Johann v., Kanoniker bei St. German und Moriz in Speier 

(1439): 200; Dekan daselbst (1481): 309. 

Ludwig v., erwählter Bischof von Speier [vorher Domherr] 

(1478): 288; (bestätigt 1479): 289. 

Nikolaus v., Kanoniker am Dom zu Speier (1457): 215; 

Domscholaster in Speier (1480): 305. 

Peter v., Kanoniker bei Allerheiligen in Speier (1492) : 392. 

Reinhard v., Domprobst zu Speier (1424): 136 f. 

Ulrich v., Domprobst in Speier (1439): 203; (1459): 224; 

(1488 t): 349. 

Henheim Johann v., Vikar (1360): 50. 

Henkim Jakob gen. Zuderhuben, Benefiziat am Dom in Speier 
(1363): 70. 

Hennbczheim, siehe Heintzheim. 

Heppenheim (gen. Saal) Johann von — , Domherr in Speier 
(1536): 530. [Nach Remling, Gesch. d. B. II, 835 ist er 
1535 bis 22. April 1555, wo er t, Domdekan in 
Speier.] 

Heppenheim, Pfarrer: Mathias Cerdo (1364): 86. 

Herbordi Johann, Pfarrer in Mauchenheim (1495): 403. 

Herchaberg [wohl Ehrenberg zu lesen] Johann von — , Probst 
bei Allerheiligen in Speier (1502): 434. 

Hergisheim, siehe Herxheim. 

Hering Martin, Kanoniker bei St. Martin in Worms und Benefi- 
ziat in Eppingen (1474): 273. 

H e r m 8 1 e Otto, Semipräbendar am Dom zu Speier (1431): 174. 

Herxemer Jakob, Pfarrer in Udenheim (1481): 317. 

Herxheim, Rheinpfalz, Amtsgerichts Landau, M. Anshelm von — 
1350): 19. 

Herzler Wipert, PfrQndner zu St. Moriz in Speier (1425): 140. 



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123 



Hesse Albert, Pfründner am Dom, bei St. Moriz and St. Niko- 
laus in Speier (1425 f.): 140, 141, 144; (1430): 172. 

Hetzeier Wipert, Vikar bei St. Guido in Speier (1427): 156. 

Hezeler Georg, dr. jr. utr., Domherr zu Speier (1466): 244 f. 

Heuben Heinrich, Münsterer Kleriker, Vikar bei St. Georg am 
Dom zu Speier (1520): 507. 

Heuchelheimer, Beiname des Michael von Speier (1518) : 498. 

Hey gere Jakob v., Probst zu St. Barthol. in Frankfurt (1359): 46. 

Heyo Johann v., Primicerius zu Metz (1361): 63. 

Hildesheimer — Kleriker: Valsch Markus (1514): 475. 

Hirsch Johann v., siehe Corvo. 

Hirsch au (= Hirsau in Würtemberg, Amtsgericht Calw, Bene- 
diktinerkloster zu St. Peter und Paul (1466): 242. 
Äbte: Gottfried (1365): 98; Wolfram (1452): 209; 
dem Stifte ist die Pfarrei Elmendingen incorporiert. 

Hischenberg Wilhelm v. , Sohn des Heinrich, Herrn v. Rudingen 
(1356): 25. 

Hobeher Wigand gen. Stahlberg, Pfarrer in Stettfeld (1427): 153. 

Hochdorf, wohl Rheinpfalz, Amtsgerichts Ludwigshafen, St. An- 
tonius-Pfarrei, 1 ) dem Domstift Speier' sehen Distributions- 
amte uniert (1487): 341. 

Hochdörfer, Beiname des Joh. Gerter (1421): 125. 

Hochhausen im bad. Amtsgerichte Mosbach, Pfarrer Heinrich 
v. Erenberg (1365): 93. 

Hockenheim (Hockekein), im bad. Amtsgerichte Schwetzingen, 
Pfarrer Conrad Nagel (1364): 78. 

Hof, Diethelm v., Domherr zu Speier (1360): 53. 

Hofheim, wohl Stadt Hof heim in dem preufs. Regierungsbezirk 
Wiesbaden, Amtsgerichts Höchst, Pfarrei in der Mainzer 
Diözese, siehe Ofsteyn. Pfarrer: Rupert und Johann, 
Herzoge von Baiern. (1499): 417. 

Hoff mann Albert, Pfarrer in Rodenfels (1424): 133. 
Heinrich, Speierer Kleriker (1511): 470. 

Hoffmeister Johann, Vikar bei St. Pankraz im Allerheiligenstift 
zu Speier (1518): 496. 



*) Heute ist St. Peter Patron ; ich möchte aber trotz der Verschieden- 
heit dor Kirchenpatrone in diesem Hochdorf das rheinpfälzische ersehen. 

9* 



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^ 



124 



flog Johann, Sexpräbendar am Dom zu Speier, Kaplan in Worms 

und Nufedorf (1506): 458. 
üoen Dietr., Vikar an der Pfarrkirche zu Bunenkoim (1421): 121. 
Hohe n eck (Hoeneck), Reinhard Nix von — (1475 t) *• 276. 

Baymund Nix von (1479 f): 291. 

Hohen lohe Ludwig, Graf von — , Pensionär der Pfarrei Heintz- 

heim (1536): 529. 
Hope Thomas, Kanoniker zu York (1466): 243. 
Hoppensach, Heinrich, apostol. Notar (1423): 127. 
Horb ach, Diözese Metz, wohl Rheinpfalz, Amtsgerichts Wald- 
fischbach, obwohl auch dies heute St. Peter als Patron 

hat: St. Nikolauspfarrei : Pfarrer: Valentin (t) und 

Johann Michelset (1492): 384. 
Horrheim (Hoerheim) im würtemberg. Amtsgerichte Vaihingen: 

Pfarrkirche (1358): 43. 
Hörn, siehe Cornu. 
Hörn Johannes, Dekan des St. Marien- und Peter und Paulstiftes 

in Baden und Pfarrer in Rotenfels (1482): 321. 
Hornbach, Rheinpfalz, Amtsgericht Zweibrücken : Kloster: A e b te : 

Anton (1389): 116; cf. auch 117; Gerhard (1392): 117; 

Hugo (1364): 71; Johann (1353): 21; Nikolaus (1361): 

62; Walter von Saarbrücken (1345): 18. 
Hornbach, Archipresbyterat, Orte im (1361): 63. 

Archipresbyter (1327): 11. 
Hornbach, Collegiatstift St. Fabian (1327) : 1 1 ; Kanonikus : Jakob 

von Zweibrücken (1353): 21. 
Hottenberg Johann, Cantor am Collegiatstifte St. Maria und 

Peter und Paul in Baden (1480): 304. 
Hug Caspar (1523): 515. 

Huppertus, Pfarrer in Gohelingen (1458): 216. 
Hyemel Nikolaus (1479): 293. 

I, J u. Y. 

Jadrus Conrad, Speierer Kleriker (1532): 526; (1536): 530. 
Jerche Johann, Kanoniker bei Allerheiligen in Speier (1364): 83. 
Illingen, Pfarrei im würtemberg. O.-A. Maulbronn, dem Kloster 

Paris, Diözese Basel eingeräumt etc. (1462): 230, 231; 

dem Kloster Maulbronn uniert (1479 f.): 294, 296; 



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125 



Pfarrer: Georg von Entzberg und Heinrich Silberza[h]n 
in - (1425): 142. 

Ingelnheim (Ober- oder Nieder - Ingelnheim in der hessischen 
Provinz Rheinhessen, Kreis Bingen) : Anton Drapp von — 
(1497): 405. 

Ingelnheim, Peter v., Kanoniker am Domstifte Speier (1425): 143. 

Interampnum, Johann Angelus von — (1323 f.): 9, 10. 

Joche m Johann, wohl als Potchen zu lesen, siehe dieses. 

J o c h g r i n ( Jockgrimm), Johann, Pfarrer in Mogstne ( 1 483) : 329 : 
(1484): 331; Vikar bei St. Stephan in Weifsenburg 
(1484): 333; Pfarrer zu Eppingen (1485): 338; (1486 f.): 
339 f. ; Vikar bei St. Anna am Dom zu Speier und Pfarrer 
in Oberachen, Diözese Strafsburg (1487): 340; Dekan 
bei St. Martin in Worms (1489): 353; Kanoniker bei St. 
German in Speier (1489): 354; 356; Kanoniker bei St. 
Guido in Speier (1492): 391; (1503): 436. 

Johannes Nikol. von Alsenz, Vikar am Dom zu Speier( 1425). 138. 

Johelingen, siehe Jöhlingen. 

Jöhlingen (Johelingen, Gelingen), im badischen A. Durlach. 
Pfarrer: Huppertus und Heinrich Sutor (1458): 216; 
(1459): 222; Bernhard Fliegehus (1519): 498. 

Yorck, Stadt in England, Northumberland, siehe Eboracum. 

Jorlandi Johann, päbstl. Cantor und Kaplan (1482): 326. 

Josenvoendel Joh. : Pfarrer u. Pensionär zu Flache (1508): 461. 

Isach Nikolaus, Kanoniker bei St. Guido in Speier (1361 f): 61 ; 64. 

lsaac Nikol., Pfarrer in Rot u. Kaplan in Weifsenburg (1484): 330. 

Ysel Johann, Pfarrer in Moychingen etc. und Kaplan in Strafs- 
burg (1436): 193. 

Isenburg (isenborg) Heinrich von -~, Wormser Kleriker und 
Domherr in Speier (1506): 456. 

Iseneck Bernhard, Wormser Kleriker und Vikar bei Allerheiligen 
und Kaplan bei St. Georg in Speier (1471): 259. 

Isengrin Lorenz, Vikar am St. Georgsaltare im Speirer Dome 
(1520 t): 510. 

Jung Johannes, Pfarrer in Kuppenheim (1485): 336. 

Junge zum — Peter, Sohn des Peter, Kanoniker am Domstift 
Speier (1365): 92. 

Jux Johann, Kanoniker am Dom zu Speier (1423): 132. 



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126 



Ii. 

Lachen, Rheinpfalz, Amtsgerichts Neustadt a/H., Pfarrei (1500): 

425; dem Domstift Speier'schen Distributionsamte uniert 

(1487): 341. 
Lachen, Cuno v. — , Pfründner im Dom zu Speier (vor 1362): 67. 
Lach mann Joh., Kaplan am hl. Kreuzaltar in Durlach (1502): 428. 
Landau, Rheinpfalz, Bezirksamtsstadt : Heinrich v. — , Pfarrer in 

Berschheim (1365): 103; 106. 

Johann von — , Vikar bei St. Guido in Speier (1359): 47. 

Siczo Peter von — , (1356): 24. 

Klosterpriorat zu — : Vereinigung des Benefiziums des 

St. Katharinen- Altars mit dem — (1427): 162. 
Langtorf, wohl Langendorf im bayer. unterfränkischen Amts- 
gerichte Hammelburg: Pfarrei der Diözöse Wtirzburg; 

Pfarrer: Stein Cyriacus (1484): 334. 
Lansteyn Enolf von — , Probst bei Allerheiligen in Speier 

(1484): 332. 
Lapide de, siehe Stein. 

Last Theoderich, Kanoniker am Domstift Speier (1365): 91. 
Lausane, Diözese: Kleriker: Martialis Stephan (1518): 491. 
Lauterburg, Amtsgerichtsstadt im elsäss. Kreise Weifsenburg, 

Johann Dungel aus — (1365): 96. 
Lauterburg, Rutherus von — , Theologieprofessor u. Kanoniker 

in Speier (1456): 212; (1459): 224. 
Leander Alexander gen. Polagallis (1505): 452. 
Lederhose Peter, Pfarrer in Methingen (1491): 373. 
Legat päbstl. in Deutschland: Kardinal Wilhelm (1382): 115. 
Leiningen, Graf Anton von — , Benediktinerprobst in Quatuor 

turres (1476): 279. 
Leiningen, Alt- oder Neu - Leiningen, Rheinpfalz, Amtsgericht 

Grünstadt: Pabri von --, Kanoniker am Dom zu Strafs- 
burg (1429): 168. 

Gottfried von — , Thesaurarius in Köln und Coadjutor im 

Kloster Weifsenburg (1398): 119. 

Zolner von — , Johann und Dietrich (1357): 31; 36. 
Leist, Eckart von — Kanoniker am Dom zu Speier und Probst 

zu St. Viktor bei Mainz (1365): 104. 
Lembring Jakob, Speierer Kleriker (1487): 342. 



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127 

Lenthelren [ubi?] Pfarrei in der Diözese Speier: Pfarrer: 

Johann und das Domkapitel Speier (1432): 183. 
Leoperg, = Leonberg, würtemb. Oberamtsstadt: Radulph Phock 

von -, (1467): 247. 
Lesch (Lösch) Valentin, Probst in Odenheim (1505): 453. 
Lett Jodokus, Dechant bei St. Guido in Speier (1473): 268; 270. 

Johann, Kleriker der Speierer Diözese (1442): 205. 
Lewenstein Johann, Mainzer Kleriker und Domherr zu Speier 

(1499): 418. 
Lindolsheim, siehe Ludolzheim. 

Lindelfels Johann, Pfarrer in Gleisweiler (1470): 257. 
Lindes (Lindre haute oder basse?) in Lothringen (1361): 63. 
Linkenheim, siehe Lonchinkein. 
Lipmann Johann, Frühmesser am St. Morizaltare in der St. Moriz- 

pfarrei in Speier (1428): 167. 
Lira Johann von — , Kanoniker am Dom zu Speier (1459): 225. 
Liry Johann (1461): 229. 
Lonchinkein, in der Diözese Speier = Linkenheim im bad. 

Amtsbez. Karlsruhe, Pfarrer: Conrad von Frauenberg 

und Johann Weisbecker (1426): 149; (1429): 170. 
Lübeck, Theoderich Arends, Kanonikus zu — (1482): 327. 
Lucca, italien. Erzdiözese, Kleriker der — : Jakob von Bonaparte 

(1504): 440. 
Ludolzheim — Lindolsheim im bad. Amtsbez. Karlsruhe, Diöz. 

Speier, Pfarrkirche, dem Collegiatstifte Pforzheim uniert 

(1498): 416. 
Ludovici Georg, Pfarrer in Rotenfels (1492): 381 f. 
Luna Reginald von — u. Cie., Geldwechsler (1456): 212. 
Lurenburg Johann von — , Pfarer in Stettfeld (1427): 153. 
Lurkehus Hermann, Vikar von St. Philipp und Jakob am Dom 

zu Speier (1423): 126. 
Lufsheim, Alt- oder Neu-Lufsheim im badischen Amtsbezirke 

Schwetzingen : Pfarrer: Johann Seghart ( 1 504) : 442; 

Kaplane: Balthasar Turinus und Thomas v. Dieffenbach 

(1520) 505. 
Luthenbach, vielleicht eines der verschiedenen Laudenbach: 

Johann von — , Altarist am St. Petersaltar in der Crypta 

des Doms in Speier (1362): 68; (1364): 73. 



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128 



Luthertum, Abwehr desselben am Domstift und an den Collegiat- 

stiften in Speier durch Besetzung der Kanonikatss teilen 

mit Adeligen (1526): 518. 
Lütt ich: St. Martinsstift (1429): 170. 
Lutzweiler (Lutzwilre) im lothringischen Kanton Wolmünster 

(1361): 63. 
Lyes Conrad, Semipräbendar am Dom zu Speier (1498): 410. 
Lyguan Mathias von — (1357): 31. 
Lysuri Johann von — , päbstl. Auditor und Cantor am Dom zu 

Speier (1459): 223. 



M. 

Mackart Balthasar, siehe Markart. 

Magstadt, Pfarrdorf im würtemberg. Neckarkreise, Amtsgericht 
Böblingen, siehe Mogstne. 

Magne Heilmann, Pfarrer in Rotenfels (1467): 248; (1469): 253. 

Mainz, Domstift, Probst : Bischof Georg von Speier, Pfalzgraf 
bei Rhein (1513): 474. 
Cantor: Theoderich Bauer von Boppard (1358): 41. 

Mainz, Diözese, Kleriker, siehe: Abel Jakob, Belhelin Leonard, 
Buren Johann, Kamberger Philipp, Kirchberg Konrad, 
Kolremann Peter, Frankenberg Konrad von - , Gottsmann 
Voildricus, zum Junge Peter, Lewenstein Johann, Minor 
Johann, Nithart Johann, Spier Theoderich. 

Mainz, Stadt: Abel Jakob aus — (1519): 501. 

Mainz, Stifte und Klöster in und bei — : 

St. Alban aufserhalb — : Kanonikus Johann Specht jun. 

(1488): 344. 

Benediktinerkloster St. Jakob: Abt Eberhard von — 

(1462): 230. 

St. Maria ad gradus, Kanoniker: Peter Anton v. Clapis 

(1474): 271. 

St. Peter bei — : Dekan: Ortwin v. Seligenstadt von — 

(1365): 104; Kanoniker: Theoderich Buttung (1398): 

119; Sander Marteshusen (1431): 175; 177. 

St. Victor aufeerhalb — : Probst Eckart v. Leist (1365): 

104. Vikar: Peter Kercher (1471): 264. 




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129 



Maisch, Flecken im bad. Amtsgerichte Ettlingen, Diöz. Speier: 

Pfarrer: Georg Trippel und Pensionär: Georg Angeli 

(1515): 480. 
Man Kaspar v. Marburg, Notar (1482): 327. 
Mandensum, Pfarrei in der Diözese Speier (1435): 190; der 

Name ist bis zur Unkenntlichkeit entstellt; klar ist nur 

die Endung um = heim. 
Mantua (1418): 120. 

Marburg: Kaspar Man von — , Notar etc. (1482): 327. 
Mar(en) Jakob, Kanoniker bei St. German und Moriz in Speier 

(1505): 450. 
Markart (Mackart) Balthasar, Würzburger Kleriker, Kanoniker 

in Worms (1484): 332; (1488): 344; Pfarrer in Mingols- 

heim (1488): 345; er verzichtet auf eine Domherrnpfründe 

in Speier (1489): 352. 
Martelshusen Sanderus (= Alexander), Prokurator an der päbstl. 

Curie (1427): 151; (1429): 170; Kanonikus bei St. Peter 

in Mainz etc. (1431): 175; 177, 
Martialis Stephan, Kleriker der Diözöse Lausanne, Semipräbendar 

in Speier (1518): 491; (1530): 522 f. 
M artini Johann, Vikar bei St. German und Moriz in Speier (1 468) : 250. 
Matz Nikolaus, von Michelstadt. Sexpräbendar am Dom zu Speier 

(1481): 318; (1491): 379. Siehe auch Maze. 
Mauchenheim, Rheinpfalz, Amtsgericht Kirchheimbolanden, Diöz. 

Mainz: Pfarrer: Johann Herbor di (1495): 403. 
Maulbronn, Pfarrdorf im würtemberg. Landgericht Heilbronn, 

Cisterz-Kloster : (1481): 307; es werden ihm die Pfarreien 

Illingen und Zeusenhausen uniert (1479): 294; Union der 

Kapelle Niddenhoven mit dem Kloster (1502): 433. 

Äbte: (1419): 121; Johannes (1480): 296; Wilhelm 

(1502): 433. 
Maze Nikolaus, Sexpräbendar am Domstift Speier (1490): 372. 
Medelsheim, Rheinpfalz, Amtsgericht Zweibrücken: (1361): 63. 
Mederium, Eblo von — , Kleriker (1357): 31. 
Medici, Cosmas und Lorenz von — , (1436): 192; (1438): 197 f 

(1439): 202. 

Peter und Johann von — (1459): 224. 

Peter von - u. Cie. (1464): 237; (1469): 255. 



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180 



Meifsen, Diözese, Kleriker, siehe Karl v. Miltiz und Caspar 

Weyshen. 
Meiler Vitus, Kanoniker am Dom zu Speier (1489): 357. 
Mengen, Bliesmengen oder eines der sonstigen Mengen? Walter 

von — , Priester in Strafsburg (1364): 71. 
Mennenbach, siehe Mimbach. 
Merchlingen Bernhard, Kanoniker bei Hl. Kreuz in Stuttgart 

(1466): 242; (1467): 247; (1469): 251; Kanoniker in 

Chur (1471): 262. 
Methingen (Diöz. Speier) = Mettingen im Württemberg. Amts- 
gerichte Efslingen, Pfarrer: B. Bagardus u. Peter Leder- 
hose (1491): 373. 
Metz (Dom): Dekan Ludwig und Scholaster Theobald an der 

Domkirche zu — (1845): 18; Primicerius Johann v. Hego 

in — (1861): 63; Kanoniker Johann Wifsbecker (1429): 

170; (1432): 183. 

Diözese: subsidium gratuitum (1327): 11. 
Meyer Georg, resignierter Benefiziat des Altars der St. Catharina 

und Margreth in der Kirche des Augustinerinnen-Klosters 

Shynhem (1498): 411. 

Conrad (auch Montzer geschrieben) : Dekan bei St. German 

und Moriz in Speier (1502): 430; 432. 

Johann, Pfarrer in Niedergrumbach (1432): 184; päbstl. 

Abbreviatur und Kanonikus bei St. German in Speier 

(1433): 187. 
Meytz(en) Conrad, Kanoniker und Dekan bei St. German und 

Moriz in Speier (1505): 450; 452. 
Mich eiset Johann, Pfarrer in Horbach, Diözese Metz (1492): 

884. 
Michelstadt, Dorf an der Mümling im hessischen Kreise Erbach, 

Pfarrer: Raymund Nix von Hoheneck und Peter Kempchin 

(1479): 291. 

Nikolaus Matz von — (1481): 318. 
Michelfeld, Pfarrdorf im bad. Amtsgerichte Sinsheim, Pfarrer 

Heinrich v. Erenberg (1365): 98. 
Miletum Bernard von — (1511): 469. 
Millinis Celsus de — , Kanonikus an der Basilika der hl. Apostel 

(1480): 301. 



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131 



Miltiz Karl von — , Meifsener Kleriker, resigniert auf die 
Georg -Vikarie in Speier (1517): 483 und auf seine Rechte 
auf die Pfarrei Monsheim (1518): 494; Kanoniker bei 
St. German und Moriz in Speier (1519): 500. 

Mimbach [Mennenbach], Rheinpfalz, Amtsgericht Zweibrücken (?) 
(1361): 63/ 

M i n c h Johann, Augsburger Kleriker, Domcustos in Speier, der auf 
die Custodie gegen Pension verzichtet (1515): 479. 

Minfeld, Rheinpfalz, Amtsgericht Kandel, Pastorei in — , dem 
Stifte Selz uniert ( 1480): 306. Rektor: Dilmann Scheck 
(1457): 214. 

Mingolsheim im bad. Amtsbezirke Bruchsal: Pfarrer: Konrad 
Schlichterer und Balthasar Marckart (1488): 845. 

Minor Hubert, Kanoniker bei Allerheiligen in Speier (1489): 359. 
Johann, Mainzer Kleriker (1497): 409. 
Ulrich, Kanoniker bei Allerheiligen in Speier (1489): 363. 
Pfarrer in Monchesheim (1489): 364. 
Vitus, Probst von St. Veit in Preieing (1488) f.: 349 ; 362 ff. 

Mintzenberg Johann von — (1363): 70. 

Mogstne (= Mockstadt, jetzt Magstadt), im würtemberg. Neckar- 
kreise, Diöz. Speier: Pfarrer: Joh. Graslag u. Joh. Jochgrin 
(1488): 329. 

Molitor Ulrich, kaiserl. Notar (1435): 189. 

Molitoris Härtung v. Kappel (1431): 174. 
Wendelin, Notar (1522): 513. 

Molring [en] = Malringen in Lothringen, Kr. Diedenhofen ( 1 86 1 ) : 63 ; 

Mönch Wernher, Pfarrer in Dormentz (1460): 228. 

Monchesheim, Diöz. Speier [ubi?] Pfarrer in — : Minor Ulrich 
und Weick Konrad (1489): 364. 

Monchingen, Mochingen, jetzt Münchingen, im würtemberg. Amts- 
gerichte Leonberg, Diözöse Speier, dem Kloster Hirschau 
uniert (1466): 242; Pfarrer: Hegelin Jakob, Gebode 
Philipp (1488): 351; vgl. auch Moychingen. 

Monsheim (Montzheim) im rheinhessischen Amtsgerichte Pfedders- 
heim, Diöz. Worms: Pfarrer: Miltiz Karl v., u. Dueffen- 
bach (1581): 494. 

Montemartis Conrad de — (1452): 209. 

Johann Nuenberg von — (1427): 152. 



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182 



Montestellarum = Stereberg, ubi? (Diöz. Trier): Mag. Rorich 
von - (1344): 17. 

Montisbilgardum (Mömpelgard oder Montbeliard, Hauptort des 
franz. Depart. Doubs) (1469): 251. 

Montzer Conrad, siehe Meyer Conrad. 

Mor Dietrich, Sohn des Johann, Pfarrer in Walsheim bei Landau 
(1862): 66. 

Mosbach, bad. Amtsbezirksstadt: Collegiatstift St. Juliana: Ka- 
noniker: Johann Dylonis (1427): 155. 

Moser Johann, Pfarrer in Selz (1435): 189. 

Mostin us Florian, Kleriker der Diözese Ferrara, Pensionär der 
Domprobstei Speier (1525): 520. 

Moychingen = Mondringen? siehe dieses. Pfarrer: Johann 
Ysel, Andreas Schonaw u. Johann Reynoldi (1436): 193; 
(1487): 195. 

Mozesenheym (wohl Münzesheim, bad. Amtsbezirk Bretten), 
Diözese Speier: Pfarrer: Conrad Weick (1489): 360; 
cf. 864. 

Müller Paul, Sexpräbendar in Speier (1512): 472. 

Munch Eustach, Speierer Kleriker (1477; 1479; 1481; 1491; 
1492): 283: 291; 319; 377; 380; 390 f.; erscheint 
als lic. jur. can. (1481): 309: als Vikar bei Allerheiligen 
in Speier am St. Paulsaltar (1479), (1481): 295; 316: 
als Pfarrer in Udenheim (1481): 317; als Sexpräbendar 
am Dom zu Speier (1481): 318: als Pfarrer in Rotenfels 
und Stein (1482): 321; als Kanonikus bei St. Martin in 
Worms (1482): 322, 326; als Vikar am St. Agneten- 
Altare zu Basel (1482): 324; als papae familiaris (1479 
u. 1483): 295; 328: als Vikar am St. Erhardsaltare am 
St. Marienstift in Neustadt a/H. (1483): 328; als Pfarrer 
in Wichelen und Winzingen (1482): 325 f.: als Cantor 
am St. Andreasstifte in Worms (1491 f.): 379 u. 387. 
(Lebt als Kanoniker zu Speier noch am 19. Dez. 1514 nach 
einer Urkunde desk. Kreisarchivs Hochstift Speier Nr. 1 1 72.) 
Johann Heinrich, Pfarrer zu Cuppenhain (1365): 99. 
Conrad, Domherr in Speier (1360): 52. 
Stephan Eustach, Sexpräbondar des Domstifts Speier 
(1491): 378 f. 



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138 



Münchingen (Monchingen, Mochingen), siehe Monchingen. 

Münchweiler, Mainzer Diözese, wohl Münchweiler a/Alsenz, 
Rheinpfalz, Amtsgerichts Winnweiler, St. Pirminiuspfarr- 
kirche in — : Pfarrer: Johann Neimester (1451): 208. 

Munseltein, Diözese Speier; ubi? Pfarrer: Nikolaus Wyshorn 
(1458): 210. 

Münster, Diözese: Kleriker: Pez Gerhard (1497): 404. Buren 
Melchior (1519): 500. 
Visbeck Joh. (1529): 521. 
Heuben Heinrich (1520): 507. 
Schachecke Johann aus -- (1517): 486. 

Münzesheim (Muntzesheim), bad. Amtsbezirk Bretten : Pensionär 
der Pfarrei: Conrad Nick (1510): 463; siehe auch Mo- 
zesenheim. 

Mutterstadt, Rheinpfalz. Amtsgerichts Ludwigshafen : Johann 
Sefrit von — (1426): 148. — Über diesen Zweitältesten 
Speierer Historiker, der hochbejahrt am 16. April 1472 
gestorben ist, siehe Remling, Gesch. der Bischöfe I, 6 f . ; 
von seinem Wissensdrange zeugt, dafe er sich noch in 
reifem Alter, am 5. Mai 1451 auf der Universität Heidel- 
berg immatrikulieren liefe ; cf. Töpke, Matrikel der Uni- 
versität Heidelberg I, 266.) 

N. 

Nabor, Benediktinerkloster in der Diöz. Metz, lothr. Kreis Forbach, 

jetzt St. Avold : Mönch und Cämmerer Heinrich v. Cobe 

in — (1392): 117. 
Nagel Conrad (aus Efslingen), Pfarrer zu Hockenheim (1364): 78. 
Nassau Johann von — , Domprobst zu Worms und Pfarrer zu 

Wachenheim (1364): 81. 
Neimester Johann, Pfarrer zu Münchweiler (1451): 208. 
N e p e r e n . Diözese Speier, Pfarrei, dem Domstift Speier uniert 

(1438): 199. 
Nepotibus Jakob von — , Speierer Kleriker (1466): 246. 
Neu bürg (Novum castrum), vielleicht Neuburg a/Rh., Rheinpfalz, 

Amtsgericht Kandel: Johann von — (1373): 114. 
Neuhofen, Rheinpfalz, Amtsgerichts Ludwigshafen : Pfarrkirche : 

Vikar: Friedrich Kercher (1427): 155. 



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134 



Neuhuser Eberhard; Kanoniker bei St. German und Moriz in 

Speier (1482): 325. 
Neustadt a/H., Rheinpfalz, Bezirksamtsstadt : St. Marienstifts- 
kirche: Dekan Martin Spirer (1480): 300; (1481): 319; 

Vikare am St. Erhardtsaltare: Eustach Munch und 

Jodok Carp (1483): 328. 
Nichemch (?) Johann v. — , Domherr zu Speier (1466): 245. 
Nick Conrad, Pensionär der Pfarrei Münzesheim (1510): 463. 
Niclauswilre, Diöz. Speier, im alten Landdechanat Bruchsal: 

Pfarrei, mit der bischöflibhen Mensa in Speier uniert 

(1463): 232. 
Niclosdorff Johann (1437): 195. 
Niederhofen, Diözese Speier, im alten Landdechanat Pforzheim : 

Pfarrei, dem Kloster Paris, Diözese Basel eingeräumt 

(1462): 230, identisch mit Niddenhofen. 
Niddenhoven, St. Martinskapelle, dem Kloster Maulbronn uniert 

und ihr Kaplan Martin Kerler (1502): 433. 
Niedergrumbach (Niedergrombach), bad. Amtsbezirk Bruchsal, 

Pfarrer: Joh. Meyer und Joh. Schehse (1432): 184. 
Nippenburg Christoph v., Probst bei St. Peter und Paul in 

Odenheim (1500): 424. 

Friedrich, Probst zu Allerheiligen in Speier (1491): 374; 

Kanonikus und Scholaster am Dom zu Speier (1497) : 407 ; 

wohl Pfarrer zu Essingen, da er an Uriel v. Gemmingen eine 

Pension zu zahlen hat (1503): 439; wohl auch (1503 t): 435. 

Martin v., Kanoniker in Odenheim (1505): 447. 
Nitel Mathias (1505): 443. 
Nithart Heinrich dr. jur. utr., Domherr in Speier (1466): 241; 

(1499): 418. 

Johann, Mainzer Kleriker (1493): 394; (1495): 403; 

(1497): 409; (1499): 417. 
Nix Reynart von Hoeneck gen. Enzenberger, Probst bei St. Guido 

in Speier (1475 t): 276. 

Raymund von Hoheneck, Pfarrer zu Michelstadt (1489 t): 

291. 
Northof Gottfried von (1357): 32. 
Nortlos Gottfried von — , aus Köln, Domscholaster in Speier 

(vor 1866): 100. 



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185 



Notar kaiserlicher: Molitor Ulrich 1435): 189; siehe auch Rode 

und Rudiger. 
Nova curia, siehe Neuhofen ! 
Novaria Simon von (1424): 134. 
Novum castrum, siehe Neuburg! 
Nuenburg Johann v. Montemartis , apostol. Scriptor und Sex- 

präbendar in Speier (1427): 152. 
Nünschweiler (Rheinpfalz), Amtsgericht Pirmasens [Nemmes- 

uilre] (1361): 63. 
Nürnberg: Fabri Joh., Kleriker aus — (1480): 301 f. 
N u f s d o r f (Rheinpfalz), Amtsgericht Landau : Hl. Kreuz- Kaplanei : 

Pensionär: Achill v. Grossis und Kaplan: Johann Hog 

(1506): 458. 

Hl. Kreuz-Kapelle : Pensionäre : Cardinal Achilles de Graasis 

und Lorenz de Virilibus (1514): 478. 

O. 

Oberachen, Diözese Strafsburg, wohl Oberachern im bad. Amts- 
gericht Achern: Pfarrer: Johann Joohgrin (1487): 340. 

Oberhausen, Diözese Speier, im bad. Amtsbezirk Bruchsal; 
Pfarrer: Heinrich Brun und Martin Ostringen (1501): 427. 

Oberhochstadt (Rheinpfalz), Amtsgericht Landau, Diözese Speier : 
Pfarrer: Johann Brechel v. Offingen (1481): 182, 185. 

Oberwilre (Oberweiher im alten Landdechanat Kuppenheim?) 
in der Diözese Speier: Pfarrkirche, Vikar: Ulrich Sutor 
(1424): 135. 

Oberstenfeld, Pfarrdorf im wurtemberg. Amtsgericht Marbach, 
Augustinerinnenkloster ad B. Mariam zu — (1471): 262; 
wohl identisch mit 

O b s t e n d e c k , (?) Frauenkloster in der Diözese Speier (1435) : 190. 

Ochsenstein Otto Frhr. v. und sein Sohn Rudolf, Domprobet 
zu Speier (1360): 50. 

Odenheim, im bad. Amtsbezirk Bruchsal : Ritterliches St. Peter- 
und Paulstift in — , wegen seiner im Kriege gefährdeten 
Lage unter Beibehaltung seines Namens in die Liebfrauen- 
kirche zu Bruchsal verlegt im Jahre 1507 (cf. Remling, 
Gesch. der Bischöfe zu Speier II, 223); die Verlegung 
erwähnt (1510): 464, 467. Pröbste: Christoph v. Nip- 



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186 



penburg und Herzog Johann von Baiern (1500): 424; 
Gottfried von Adelzheim (1504): 441; (1505): 453; 
Valentin Lesch (1505): 453; Cardinal Raimund und Rai- 
mund Baraylle (1507): 459; Johann und Wolfgang Goler 
und Erpho v. Gemingen(1510f.): 464, 467 f. Scholaster: 
Delbolt von Buchis (1499): 420. Kanoniker. Schwiker 
v. Gemingen [früher Mönch] (1498): 412; Philipp 
v. Angelach und Johann Seghart (1499 f.): 420, 422; 
Martin v. Nippenberg und Ferdinand Ponzettus (1505): 447. 

Odenheim: Pfarrer und Kanoniker Nikolaus von Hörn (Cornu) 
(1365): 106. 

Odesheim wohl Edesheim (Rheinpfalz), Amtsgericht Edenkoben: 
Frühmesser zu — : Hildebrand Scheme und Johann Stahel 
(1423): 130. 

Of fingen (welches?): Johann Brechel von (1431): 182. 

Offmann Peter, Thesaurarius bei St. Florenz in Haslach (1466): 246. 

Offsheim: (Oewesheim?) Diözese Mainz oder Speier, Pfarrer: 
Rupert und Johann, Herzoge von Bayern (1499): 417; 
vielleicht identisch mit 

Offsteyn, Dorf im rheinhessischen Amtsgerichte Pfeddersheim, 
Pfarrei der Diözese Mainz: Pfarrer: Bischof Georg von 
Speier (1513): 474; wahrscheinlich ist an dieser Stelle der 
Name Ofstein verhört oder verlesen für Hofheim (cf. Rem- 
ling, Gesch. der Bischöfe zu Speier, II, 233). 

Ohemyen [ubi?]: Raban von — , Semipräbendar am Dom zu Speier 
(1431t): 179. 

Oldendorf Eckard, Pfarrer in Wachenheim (1361): 55. 

Omens on (Omensein) Georg v., Kanoniker und Pfarrer bei Aller- 
heiligen in Speier (1458): 219. 

Omstadt (Ubstatt), im bad. Amtsbezirke Bruchsal, Diözese Speier, 
Pfarrer: Nikolaus Othmar und Johann Weyer (1505): 449. 

Oppenheim, Stadt in Rheinhessen: Nikolaus Berwis von — , 
Priester der Diözese Strasburg (1365): 101. 

Osnabrück, Diözese: Johann Hedeman aus — (1516 f.): 481; 
483; siehe auch Wedel Johann. 

Ostelzheim = Osteisheim im würtemberg. Amtsgerichte Calw, 
Diöz. Speier: Pfarrer: Conrad v. Kalbenberg und Johann 
v. Crauelsawe (1427): 159. 



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137 



Osteringen == östringen im bad. Amtsbezirk Bruchsal, Diözese 
Speier : Pfarrkirche u. Pfarrer : kaiserlicher Arzt Beinbot 
(1358): 40. 

Osterstat [ubi?] Wühelmv. - (1358): 43. 

Ost[r]ingen Martin, Speierer Kleriker (1500): 421; Pfarrer in 
Oberhausen (1501): 427; Kanoniker bei St. German und 
Moriz in Speier (1502): 431; Kaplan am St. Johannes- 
Altare im Dom zu Strafsburg (1505): 445. 

Oszner Thomas, Pfarrer in Eppingen (1485 tV- 337 f. 

Othmar Nikolaus, Pfarrer in Omstat (1505 t): 449. 

Ottoweiler, Diöz. Konstanz : Pfarrer Stephan Audebert (1364): 77. 

Qu. 

Quatuorturres (Vierthürn), auch St. Pantaleon, nach Frey, Be- 
schreibung des Rheinkreises I, 467 ein Benediktinerpriorat 
bei Weifsenburg auf dem Hügel gegen Steinselz hin ge- 
legen, im Bauernkrieg zerstört. Pröbste: Peter Kempchin 
(1476): 279; Nicolaus von - (1382): 115 (von da an Abt 
zu Weilsenburg 115); Anton Graf v. Leiningen (1476): 279. 

Queich Peter, Domherr in Speier (1497): 408. 

R. 

Ralp Heinrich, Vikar am Dom zu Speier u. Kanoniker in Wimpfen 
(1466): 243. 

Ramung Mathias, Kanoniker am Domstifte Speier (1459): 225. 

Ran deck Gottfried, Kanoniker in Speier (1358 t): 41. 

Rann Jakob, Bamberger Kleriker und Vikar bei Allerheiligen und 
Kaplan bei St. Georg in Speier (1472): 266; cf. Nr 259, 
wo er Bann heifst. 

Ransbach Johann Ludwig und Adam v. — , Vikare bei Aller- 
heiligen in Speier (1471): 261. 

Ranspach = Ranschbach, Rheinpfalz, Amtsgerichts Landau: 
Pfarrkirche: Kapläne am St. Nikolausaltare in der — : 
Jodok Bock und Johann Stoll (1493): 394. 

R a 8 o r Johann v. Darmstadt, Kaplan am hl. Kreuzaltar in Durlach 
(1502): 428. 

Rastadt, bad. Amtsbezirksstadt: Ulrich Sutor v. — (1424): 135. 

Ray m und, Cardinal tit. S. Mariae novae, Probst in Odenheim 
(1507): 459. 

10 



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188 



Regensburg: Bischof Conrad von — , vorher Kanoniker und 
Pfarrer am Dom zu Speier (1428): 164; (1430): 171. 
(Ist Bischof von Regensburg als Conrad VII. von Soest *) 
von 1428— 1437; siehe Garns, Series episcoporum S. 306); 
cf. Susatum. 

Reinboto, kaiserl. Leibarzt u. Pfarrer zu Östringen (1358): 40. 

Remchinger Johann, Speierer Priester, resigniert auf die St. 
Pangrazvikarie bei Allerheiligen in Speier (1518): 496. 

Renchelm Sigismund, Kanoniker bei St. Stephan in Weifsen- 
burg i/E. (1426): 145. 

Reese Friedrich, Kanoniker bei St. Stephan in Weiisenburg i/E. 
(1418): 120. 

Restat, wohl Rastatt: Johann Dürr von (1482): 322. 

Revergeren Johann (1536): 529. 

Reynoldi Johann, Pfarrer zu Moychingen (1437): 195. 

Ribisen Theoderich von Bruchsal (1481): 309; Sexpräbendar in 
Speier (1505 t)'. 454; ob auch 460? 
Theoderich, Sexpräbendar am Dom zu Speier (1519): 501. 
Nikolaus, Speierer Kleriker, Kanoniker bei St. Thomas in 
Strafeburg (1517): 489; Probst bei St. Paul in Worms 
und Vikar bei St. Georg im Speierer Dome (1520): 510; 
Dr. jur. can., Probst bei St. German und Moriz in Speier 
und Domvikar daselbst (1523): 514. 

Rieneck, Stadt im bayer. Regierungskreise Unterfranken, Amts- 
gericht Gemünden: Graf Johann von — , Domherr in 
Speier (1479): 289. 

Riepbor (Rietpver, Rietburg unter Weyher, Rheinpfalz, Amts- 
gericht Edenkoben?): Jakob Pfaw von — , Kanoniker am 
Dom zu Speier (1464): 239 und Probst bei Allerheiligen 
(1471): 263; auch (1480): 305. 

Righel Johann (1479): 292. 

Rilpurg (Riepurg?) Raynard von — , Probst des St. Marienstifts 
in Bruchsal (1536): 582. 

Rim Bernhard, Speierer Kleriker (1487): 341. 

Rinchart Peter, Priester und Pfarrer in Eppingen (1520): 504. 



l ) Das ist aber nur so aufzufassen, dafs Conrad, der mit seinem 
Familiennamen Koler hiei's, aus Soest stammte; s. TOpke, die Matrikel der 
Universität Heidelberg von 1386-1662, III. Teil (1893), S. 883. 



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139 



Rippach Leonhard, Würzburger Kleriker (1517): 490. 

Bisse Franz (1360): 54. 

Ritter Johann, Vikar und Sexpräbendar am Dom zu Speier 

(1489): 353. 
Rockenheim, Diözese Metz, Peter von - - , Vikar bei St. German 

in Speier (1366): 112. 
Rodalben (Rheinpfalz), Amtsgericht Pirmasens (1361): 63. 
Rode Ludwig, Speierer Kleriker und kaiserl. Notar (1518): 497. 
Rodemburg Heinrich von (1358): 42. 
Rodenberch, Pfarrei der Diözese Worms, wohl gleich Rothen- 

berg im hessischen Kreise Erbach: Frühmesser am St. 

Marienaltar: Johann Schachecke und Hermann Ghyr 

(1517): 486. 
Rodenberg Heinrich Faber von — -, Vikar am Dom zu Speier 

(1423): 129. 
Rodenfels, siehe Rothenf eis ! 

Rohrbach (Rorebach) westl. von Finstingen in Lothringen, Amts- 
gericht Dieuze (1361): 63. 
Roleder Johann, Semipräbendar in Speier (1518 f) : 491. 
Rom, Basilika der hl. Apostel: Kanoniker: Celsus de Mellinis 

(1480): 301. 

Montecelio: Kardinal Wilhelm, tituli St. Stephani in — , 

pabstl. Legat in Deutschland (1382): 115. 

Geld römisches (1396): 118. 
Rosebach (1861): 63. 
Rosenberg (Rosenburch) Philipp von — , Probst bei St. German 

und Moriz in Speier (1492): 389 f.; (1505): 443; 446; 

erwählter Bischof von Speier und Domkantor in Speier 

(1505): 443; 446. 

Thomas von — , Domherr in Speier (1497): 408. 
Rossewag, Diöz. Speier, im alten Landdechanat Vaihingen, südl. 

von Illingen, Pfarrkirche (1357): 27; 35. 
Rost Hermann (1372): 114. 
Rot, wohl Rott im elsafe. Kanton Weifsenburg: St. Georgspfarrei: 

Pfarrer: Nikolaus Isaac u. Nikolaus Gliser (1484): 330. 
Rotard Adam, Probst bei St. Peter in Fritzlar (1479): 289. 
Rothenfels, bad. Amtsbezirk Rastatt, Diöz. Speier: St. Lorenz- 
pfarrkirche (1857): 29; 34; Pfarrer zu — : Werner 

10* 



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140 



Bo&ler und Albert Hoffmann (14*24): 183; nach der 

Resignation des Johann Born, Georg Ludovici (149): 

381 f. ; Jodok Trebesmüller, Eustach Müneh und Johann 

Hörn (1482): 321; Heilmann Mag[n]e (1469): 253; 

cf. Nr. 248. 
Rothenkirchen, „aufserhalb der Mauern von Strafsburg fc : 

Pfarrer: Friedrich von Pfaßenhofen zu (1362): 65. 
Rothomagensis, Kardinal (1456): 211. 
Rouch Bernard, Pfarrer an der Marienpfarre in Eppingen (1485): 

837. 
Rub Jodok, Pfarrer in Grünau (1476): 277. 
Rudden Wipert, Kanoniker am Dome zu Speier (1427): 151. 
Rüdesheim, Stadt im Amtsgerichte Wiesbaden oder Dorf im 

Amtsgerichte Kreuznach: Theodorich Prunpfher von — , 

Domherr zu Speier (1464): 239. 
Rudiger Johann, Speierer Kleriker und kaiserl. Notar (1468): 249. 
Ru dingen, Herr v., 25. 
Ruffis Johann (1505): 449 f. 

Rummel Christian, Kanoniker am Domstifte Speier (1364): 74. 
Rupert, Pfalzgraf bei Rhein, Probst bei St. Guido in Speier 

(1437): 196; (war der Sohn des Herzogs Stephan von 

Zweibrücken; of. Haeutle, Genealogie des Stammhauses 

Witteisbach, S. 184). 
R usahat (vielleicht Rastatt?): Johann v. Hoaheim, Vikar in 

(1360): 50. 
Russeuilre [ubi?] (1361): 63. 
Rutherus, siehe Lauterburg! 

Ru[t]scher Friedrich, Pfarrer zu Küfselbwmn (1472 f.): 265; 269. 
Rutz Horbord, Sexpräbendar am Dom zu Speier (1505): 451. 
Ryse Franz (1856): 22 f. 



S. 

Saarbrücken, Stadt im preufs. Regierungsbezirke Trier: Boe- 
mund von — , Kanonikus in Trier (1323): 9. 
Walter von — , Abt von Hornbach (1345): 18. 

Saarburg, lothringische Kreis- und Kantonsstadt: Kanonikus 
Johann von Valdestein in (1329): 13. 



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141 



Saarwerden (Csarwerde), im elsafsisehen Kreise Zabera, Kanton 
Saarunion : Johann von — , Kollektor der Speierer Diözese 
(1363): 68. 

Sabina: Bischof Peter (V. Accolti) Ton --, Probst des St. Marien- 
stifts in Bruchsal (1530): 524. 

Sagittarius Egidiue, Würzburger Kleriker, Sexprftbendar in Speier 
(1505): 454. 

Sa[a]l (Savl), Beiname des Johann v. Heppenheim (1536): 530. 

Sanats Valentin, Sexpräbendar in Speier (1508): 460. 

Sarapons, siehe Saarbrücken! 

Saulheim, siehe Saulwelnheim ! 

Sauli, Kaufhaus (1489): 354, 359 ff., 366 ff., 371, 385. 

Saulwelnheim, QJ)er- oder Niedersaulheim im rheinhessischen 
Kreise Oppenheim, Amtsgericht Wörrstadt : Voildricus Gotts- 
mann von (1864): 85. 

Schachecke Johann, Kleriker der Diözese Münster, resigniert 
auf die Vikarie St. Agnes in Speier, die Frühmesse in 
Rodenberg und auf ein Kanonikat in Paderborn (1517): 486. 

Schadhusen Jodok, Kanoniker bei St. German und Moriz in 
Speier (1502 f): 481. 

Scharfenstein, Heinrich Kratz von — , Domherr in Speier 
(1492): 385 u. 386. 

Schek (Schecce) Dilman, Pfarrer in Minfeld (1457): 214. 

Scheck Jakob, Frühmesser in Flache (l. p )05 t): 448. 

Schehse Johann, Pfarrer in Niedergrumbach (1432): 184. 

S c h e m e Hildebrand, apostol. Scriptor (1421): 124; Vikar am Dom 
zu Speier und Frühmesser zu Odesheim (1423fh 129, 130. 

Schenk Albert, Domcholaster etc. m Speier (1426): 146. 

Wilhelm v. Wineden, Pfarrer zu Kirchberg (1426): 150. 

Schilling Albrecht Diethalp, Vikar bei Allerheiligen in Speier 
(1471): 261. 

Schirenteyg Christoph (1524): 516. 

Schlichterer Conrad, Pfarrer in Mingolsheim (1488): 845. 

Schmuger Jakob, Speierer Kleriker (1503): 437. 

Schonaw Andreas, Pfarrer in Moychingen und Kaplan im Dom 
zu Strafeburg (1436): 193; (1437): 195. 

Schonleben Heinrich, Probst bei St. German u. Moriz in Speier 
(1481): 320. 



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142 



Schorbach (Scorppach) in Lothringen, Kanton Bitsch (1361): 63. 

Schwalbach Georg von — , Domherr zu Speier (1510): 466; 
Domcustos in Speier (1515): 479; Domprobst zu Speier 
(1529): 520; Probst bei St. Guido in Speier (1529): 521. 

Scorpach, siehe Schorbach. 

Sefrit Johann von Mutterstadt, Vikar am Dom zu Speier (1426): 
148; vgl. Mutterstadt. 

Seghart (Segmora) Joh., Speierer Kleriker, Kanonikus bei St. Guido 
in Speier (1494): 395, cf. 402; Vikar am St. Kiliansaltare 
bei St. German und Moriz in Speier (1497 f.): 406, 410, 
411; Kanoniker und Scholaster bei St. Peter und Paul 
in Odenheim (1499 f.): 420, 422; Pfarrer in Lu&heim 
(1504): 442. 

Segua Johann von, Kanoniker zu Constanz (1364): 77. 

Seiler Jakob, Benefiziat in der Marienkapelle zu Bruchsal 
(1366): 113. 

Seligenstadt, wohl Stadt in der hessischen Provinz Starken- 
burg, Kreis Offenbach : Ortwin von — , Dekan von St. Peter 
bei Mainz u. Kanoniker am Domstift Speier (1365): 104. 

Selz, Kantonsstadt im elsäfs. Kreise Weifsenburg: Collegiat- 
sift St. Stephan (1482): 323; ünierung diverser Vi- 
karien und Beneficien (1480): 306. 
Pfarrei: Pfarrer Johann Moser (1435): 189. 

Seyler Johann (1438): 199. 

Sf iniin Johann, Pfarrer in Priedsen (1480 t): 303. 

Shynheim, siehe Steinheim. 

Sickingen, im bad. Amtsbezirk Bretten: Friedrich von — , Ka- 
noniker bei St. Guido in Speier (1358): 42. 

Siczo Peter, Sohn des Peter S. v. Landaw (1356): 24. 

Silberza[h]n Heinrich, Pfarrer in Illingen (1425): 142. 

Simonis Johann, Speierer Kleriker, Pfarrer in Küsselbronn 
(1472 f.): 265, 269. 

Sindelfingen, siehe Sundelfingen. 

Sinsheim, siehe Suntzen. 

Slederer Friedrich, Domherr zu Speier (1489): 352. 

Soest, siehe Susatum. 

Solner Conrad, mag. theol. (1396): 118. 

Spangel Pallas, Pfarrer in Kirchberg (Diöz. Mainz) (1476): 281. 



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143 



Spangenberg: Jobann Backe von — (1427): 157. 

Specht Jobann jun., Kanoniker bei St. Alban, aufserhalb Mainz 
(1488): 344. 

Speck, jetzt Spöck im badischen Amtbezirke Karlsruhe, Diözese 
Speier: Pfarrer: Jodok Frank und Gerhard Pez 
(1497): 404. 

Speck Johann, Kanoniker bei St. German in Speier (1433): 187. 

S p e i e r , Kreißhauptstadt der baier. Rheinpfalz : S t a d t ( 1320) : 5 ; 
Hasen pfuhl: St. Maria Magdalenenkloster im — , Kaplanei 
am Marienaltare, Pension von der — : (1519): 503. 
Joh. Fredeberg, Läufer aus — (1458): 218. 
Wiridus Haselek aus — (1358): 45. 
Michael von — , genannt Heuchelheimer, Speierer Kleriker 
(1518): 493. 

Peter Pillus von — (1459): 221, 223. 
Simon von (1459): 222. 
Johann Swinger von — (1358): 38. 
Diözese: siehe unten Kleriker. 
Hochstift, Kriegswesen im — (1431): 175. 
Bischöfe: Bertold (1328): 12; Walram (1329 f.): 
13, 14; (1334): 15; Gerhard (1350f.): 19f.;Lampert 
(1357):26,(l362):65,(1364):72,88,(1365):94f., (1366): 
111; Adolph (1371 — 1374): 114 (speziell seine Bedräng- 
nisse 1374); (1396 t): 118; Nikolaus (1396t): 118; 
Raban(1396):l 18 ;(1436ff.): 191, 192, 194, 197; Adolph 
(v.Eppenstein):(1431): 175- 177; Reinhard (1438 f.): 
198, 201 f.; (1444 von der Excommunikation gelöst): 
206; (1456): 211; Siefried von Veningen (1456): 
211—213; Johann (von Hoheneck): (1459): 224, 
226; (1463): 232; (1464): 235; Mathias (v. Ramung, 
siehe auch dieses): (1464): 237; (1469): 255; Ludwig 
(1478 f.): 288 f.; Philipp I. (von Rosenberg), ehemals 
Probst bei St. German u. Moriz, dann Domkantor (1505): 
443 — 446; demselben die Pfarrei Hambrticken zugewiesen 
(1510): 465; Georg, Pfalzgraf bei Rhein etc., Dom- 
probst in Mainz, Probst in Brügge und Tournai, Pfarrer 
in Ofstein, Domherr in Trier und Speier (1513): 474; 
Philipp v. Flörsheim (1530): 522 f. 



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144 



Speier. Weihbischöfe: Stephan, erwählter Bischof von Ter- 
mopolis (1484): 335; Heinrich, Erwählter von Ter- 
mopolis (1486): 339. 

Domstift: (1844): 17. Dasselbe erhält das Recht, auch 
in den apostol. Monaten den Dechant und Scholaster zu 
wählen (1477): 285. 

Besetzung der Kanonikatsstellen am Dome und an den 
Collegiatstiften mit Adeligen zur Abwehr des Luthertums 
(1526): 518. 

Pfarrer zu Sulzfeld und Neperen (1438): 199; uniert sich 
die Pfarrei Bellheim (1526): 517. 

Distributionsamt: Die Pfarreien Hochdorf und Lachen 
demselben uniert, ebenso die Pfarreien Gemmingen und 
Storbach (1487): 341, 343; Unierung der Pfarrei Gem- 
mingen (1490): 365. 

Mensalgut des Domstifts: darauf bepfründet: Erhard 
Ducuspreck (1490): 367. 
Inhaber der Pfarrei Lachen (1500): 425. 
Musikpflege und Kirchenfabrik im Domstift (1526): 519. 
Domprobstei: Dompröbste: 

Conrad von Kirkel und Reimbold Bayer von Boppard: 
(1359): 46. 

Rudolph v. Ochsenstein (1360): 50. 
Heinrich v. Erenberg (1365): 93. 

Heinrich und Reinhard von Helmstadt (1424): 136; 
Reinhard: 137. 

Ulrich v. Helmstadt (1439): 203; (1459): 224; (1488 t): 
349. 

Georg v. Gemmingen (1488): 347, 349; (1511): 469. 
Erpho v. Gemmingen (1511): 469. 
Georg v. Schwalbach (1529): 520. 
Philipp v. Flörsheim (1529): 520; (1530): 523. 
Johann v. Erenberg (1530): 523. 

Domdechantei: Unierung der St. Nikolauskapelle in 
Klingenmünster mit der — (1481): 314. 
Dechante: 

Nikolaus Burgmann (1421): 122. 
Johann v. Veningen (1456): 212. 



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■^ 



145 



Speier, Domdechante: Johann Stettenberg (1481): 314; 

(1484 t): 333. 

Heinrich v. Helmstadt (1484): 333; (1502): 429; sein 

Coajutor : Thomas Truchsefs v. Pommersfelden (1517): 485. 

Thomas Truchsefs v. Pommersfelden (und zwar seit 8. Juli 

1517 nach Bemling, Gesch. der Bischöfe zu Speier II, 

237 u. 797) und nicht Johann Truchsefs, wie es irr- 
tümlich heilst in unserer Stelle (1517): 488; (1523): 515. 

Johann v. Erenberg (1523): 515. 

Georg v. Sternfels (1532): 526. 
Speier, Doms cholaster : 

Gerhard v. Thalheim (1360): 51; (1366): 108. 

Gottfried v. Nortlos (1366): 108. 

Berthold v. Wildungen (1426): 146. 

Albert Schenk (1426): 146. 

Nikolaus von Helmstadt und Jakob Pfaw von Bietpuer 

(1480): 805. 

Otto v. Bach (1497): 407. 

Friedrich v. Nippenburg (1497): 407. 

Friedrich -? (1503): 435. 

Johann Zolner (1503): 435. 

Thomas Truchsefs v. Pommersfelden (1517): 485; 488. 

Goler Daniel (David?) (1517): 488. 

Domcustodie : 

Unierung der Pfarrei Stettfeld (1490): 366. 

Domcustoden: Johann Tolner (1434): 188. 

Johann Minch (resigniert) und Georg von Schwalbach 

(1515): 479. 

Domcantorei: davon bezieht ein Cardinal Pension (1488): 

348, 357. 

Domcantoren: 

Johann v. Lysuri und Franz v. Piccolomini (1459): 223. 

Sigfried v. Veningen und Peter Anton v. Clapis (1474): 

271 f. 

Peter de Lapide und Melchior Truchsefs v. Pommersfelden 

(1481): 310. 

Georg v. Gemmingen und Georg Stieber (1488): 348. 

Philipp (v. Bosenberg): (1505): 446. 



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146 



Speier, Domstift: Kanoniker: 
Franz Ryse (1356): 22 f. 
Eppenstein Eberhard v. (1356): 25. 
Hischenberg Wilh. v. (1356): 25. 
Gottfried v. Northof (1857): 32. 

Gottfried v. Randeck und Theodor Bauer von Boppard 
(1858): 41. 

Theoderich Bayer, erwählter Bischof von Worms (1359): 46. 
Diethelm v. Hof (1360): 53. 
Conrad Münch (1360): 52. 
Conrad v. Gynseheim (1361): 57. 
Conrad (Ludwig) Centgraf (1361): 60, (1364): 79. 
Johann v. Corvo (1364): 84. 
Christian Rummel (1364): 74. 
Heinrich v. Erenberg (1865): 93. 

Erphov. Weingarten (pabstl. Collektor)(1365): 99, 102, 105. 
Nikolaus v. Hörn (Cornu) (1365): 106. 
Eckart v. Leist (1365): 104. 
Theoderich Last (1365): 91. 
Peter zum Junge (1365): 92. 
Ortwin v. Seligenstadt (1365): 104. 
Gerhard v. Thalheim (1366): 108. 
Johann Deys (1423): 127. 
Johann Jux (t 1423): 132. 
Otto v. Wedelberg (1423): 132; (1426): 147. 
Hermann Dusperg (1425): 138. 
Johann Stalberg (1425): 143; (1427): 151. 
Peter v. Ingelnheim (1425): 143. 
Sigfried v. Venningen (1426): 147. 
Wipert Rudden (1427): 151. 

Conrad v. Soest, Bischof v. Regsnsburg (1428): 164, 166. 
Wilhelm Kucher (Kyrcher), Dr. jur. (1428): 164, 166. 
Martin Goler (1433): 186. 
Johann v. Veningen (1433): 186. 

Rutheni8 v. Lauterburg, Prediger und Theologieprofessor 
(1456): 212; (1459): 224. 
Nikolaus v. Helmstadt (1457): 215. 
Johann Beyer (1458): 217. 



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147 



Speier, Domstift: Kanoniker: 
Johann v. Lira (1459): 225. 
Mathias Rainung (1459): 225. 
Peter v. Stein (1459): 221. 
Johann v. Hoheneck (1460): 226. 

Gebhard (Gerhard) v. Bulach (1460): 226; (1466): 241; 
(t 1466): 245. 
Theod. Brunisa (1464): 238. 
Johann Enolf 1 ) (1464): 288. 
Theoderich Prunpher (1464): 289. 
Jakob Pfau (Pfaw) (1464): 239; (1477): 285. 
Heinrich Nithart (1466): 241; (1499): 418. 
Dr. jur. Georg Hezeler (1466): 244 f. 
Johann v. Nichemch (?) (1466): 245. 
Friedrich v. Baiern (1469): 254. 
Melchior Truchsefe v. Pommersfelden (1478): 286. 
Ludwig y. Helmstadt (1479): 289. 

Dr. jur. utr. Georg v. Gemmingen (1480): 806; (1488): 844. 
Lorenz Bender (1481): 313; (1489): 357. 
Johann (v. Dalberg), später Bischof v. Worms (1482): 825. 
Theoderich (Arends?) (1482): 325. 
Vitus Meiler (1489): 857. 

Friedrich Slederer (Balth. Markart verzichtet) (1489): 352. 
Johann Yeghen (1489): 358. 
Jakob v. Veningen (1489): 362. 
Cromtork (1490): 371. 
Helfrid v. Dorsfelden (1490): 368. 
Johann Stampf (1490): 369 f. 
Otto v. Bach (1492): 888. 
Rupert, Herzog von Baiern (1492): 386. 
Heinrich Kratz v. Scharfenstein (1492): 385. 
Georg Goler jun. (1495): 399. 
Thomas Truchsefe (1495): 398. 
Philipp v. Weifeenburg (1495): 402. 
Johann Zolner (1495): 401. 



l ) Ist wohl der Wormser Domdekan Joh. Enolf v. Lonstein, welcher 
nach Boo8, Urkundenbuch der Stadt Worms II, 559, 4 im Jahre 1491 als 
todt erscheint; s. in unserra Register auch Lansteyn! 



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148 



3peier, Domstift: Kanoniker: 
Peter Queich (1497): 408. 
Thomas v. Rosenberg (1497): 408. 
Johann Lewenstein (1499): 418. 
Johann v. Eremberg (1506): 456; (1523): 515. 
Heinrich v. Isenburg (1506): 456. 
Georg v. Schwalbach (1510): 466. 
Peter Anton Clapis (1512): 471. 
Orto v. Falkenberg (1512): 471. 
Bischof Georg v. Speier (1518): 474. 
Philipp v. Flörsheim (1529): 520. 
Johann Wagner (1535): 528. 
Heinrich Testelmann (1535); 528. 
Georg v. Sternenfels (1586 t): 530. 
Johann v. Heppenheim (1536): 530. 
4 Sexpräbendarpfründen sollen für musikverständige 
Sänger und 2 für die Domfabrik verwendet werden 
(1526): 519. 
Sexpräbendare: 
Peter Wisenloch (1427): 158. 
Johann Bihel sen. u. jun. (1427): 158. 
Johann Nuenberg v. Montemartis (1427): 152. 
Johann v. Tateren (1430): 173. 
Anton v. Cornetum (1430): 173; (1431): 180. 
Johann Dorlach (1430): 173; (1431t): 180. 
Johann Fabri v. Wildungen (1481): 180. 
Peter ürbach (1442): 205. 
Erhard Fabri (1481): 316, 318. 
Nikolaus Durchdenwald ( 1481): 318. 
Eustach Munch (1481): 318. 
Nikolaus Matz (1481): 318. 
Marsilius Diemar (1489): 353. 
Franz v. Panna (1489): 853. 
Johann Ritter (1489): 353. 

Nikolaus Maze (Matz) (1490): 372; (1491): 378 f. 
Stephan Eustach Munch (1491): 378 f. 
Johann v. Karlbach (1494): 397. 
Heinrich - (1494): 397. 



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149 



Speier, Domstift: SexprÄbendare: 

AchiUes de Grossis (1505): 451; (1506); 468. 

Herbord Rutz (1505): 451. 

Theoderich Ribeisen (Ribysen) (1505): 454; (1519): 501. 

Egidius Sagittarius (1505): 454. 

Johannes Hog (1506): 458. 

Ein gewisser Theodericus (1508): 460. 

Valentin Sanats (1508): 460. 

Paul Muller (1512): 472. 

Eduard Borckheim (1519): 501. 

Pensionäre der Sexpräbendarien: 

Cardinal Achill de Grassis und Lorenz de Virilibus ( 1 5 1 4) : 4 7 8 . 

Semipr&bendare: 

Otto Hermste (1431): 174. 

Johann Goltzen (1431): 179. 

Raban v. Ohemyen (1431): 179. 

Dominiku8 Burchuser (1495): 400. 

Conrad Lyes (1498): 410. 

Stephan Martialis (1518): 491. 

Johann Roleder (1518): 491. 

Vicarien und deren Inhaber: 

Vikarie St. Agnes: 

Vikare: Johann Schachecke (1517): 486. 

Hermann Ghyr (1517): 486, resigniert (1519): 498. 

Bernard Fliegehus (1519): 498. 

Vikarie zum St. Anna-Altare: 

Vikar: Johann Jochgrin (1487): 340. 

Vikarie St. Andreas: 

Vikare: Bexnard Spigel und Johann Farconis (1517) : 487. 

Pfründner: Albert Hesse (1425 f.) 141, 144. 

Vikarie St. Georg: 
Vikare: Carl v. Miltiz (1517): 483. 
Johann Hedemann (1517): 483. 
Heinrich Heuben (1520): 507. 
Lorenz Isengrin (1520): 510. 
Cardinal Campegius (1520): 510. 
Nikolaus Ribisen (1520): 510. 



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150 



Speier, Domstift: Vicarien and deren Inhaber: 

Vikarie von St. Gregor: 

Vikare: Mag. Joh. Tahren, Kammer-Notar (1425): 139. 

Joh. Brinconius (1516): 481. 

Joh. Hedemann (1516): 481. 

Vikarie zum Hl. Ereuzaltar: 

Vikare: Georg v. Helmstadt (1497): 409. 

Paul Spruensack (1497): 409. 

Vikarie St. Lorenz; 

Vikare: Hildebrand Scheme (1423): 129. 

Heinrich Paber (1423): 129. 

Vikarie St. Peter (u. Paul) in der Crypta: 

Vikare: Peter v. Vondan und Georg Bintz (1519): 503. 

Pfründner: Joh. v. Luthenbach (1362); 68; (1364): 73. 

Vikarie St. Philipp u. Jakob in der Crypta: 

Vikare: Hermann Lurkehus (1423): 126. 

Conrad Dorfz (1423): 126. 

Vikarie „Quarta" : 

Inhaber: Nikol. Johann von Alsenz (1425): 138. 

Die „Quartarie* wird dem Melchior Truchsefs verliehen 

nach dem Verzichte des Kanonikers Hartmann von Basel 

(1481): 315. 

Neuer St. Stephanschor, St. Marienaltar: 

Vikare: Johann Unrog und Mathias Voltz (1518): 495. 
Speier, Domstift: Priesterpfründe (1358): 42. 

Domvikare u. Benefiziaten: 

Pfründner: Cuno v. Lachen (1862): 67. 

Theodor Fink (1362): 67. 

Benefiziaten: Johann v. Castelletum (1363): 69. 

Jakob Henkim gen. Zuderhuben (1363): 70. 

Domvikare: Barthol. v. Helprunna (1865): 102; 

Präbendar (1366): 108. 

Königspfründner: Johann Dorlach und Jodocus Albrant 

(1431): 178. 

Vikare: Johann Sefrit von Mutterstadt (1426): 148. 

Heinrich Ralp (1466): 243. 

Kardinal Math&us tit. St. Cosmae (1514): 476. 



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151 



Speier, Domstift: Priesterpfründe: 

Vikare: Damian und Nikolaus Symler (1514): 476. 

Nikolaus Ribisen (1523): 514. 

Peter v. Cach (Bach?) (1523): 514. 
Speier, Collegiatstifte: Abwehr des Luthertums durch Be- 
setzung der Eanonikatsstellen mit Adeligen (1526): 518. 

Allerheiligenstift (siehe auch Dreifaltigkeit !) (1429)* 

170; die Union der Vikarie St. Pancraz und weiterer 4 

Vikarien (1471): 260 f. 

Pröbste: Jakob Pfawv. Rietburg (14 71): 263; (1484): 332. 

Sigfried v. Veningen (1471): 263. 

Enolf v. Lansteyn (1484): 332. 

Friedrich v. Nippenburg (1491): 374. 

Johann v. Herchaberg (1502); 434. 

Walter v. Vilbel (Vieburt) und Daniel Goler (1530): 525. 

Probstwahl (1479): 295. 

Pensionär der Probstei: Johann Michael v. Bubenhofen 

(1517): 482. 

Dechante: Erhard Wiser (1491): 376 f. 

Eberhard Hast (1491): 376 f. 

Kanoniker: Heinrich Durlach (1357 f.): 35, 39. 

Conrad Centgraf (1361): 59. 

Johann Geicheli (1362): 64. 

Johann Jerche (1364): 83. 

Conrad Elsz (1433): 187. 

Balthasar Tjlo (1441): 204. 

Johann Orialren (1441): 204. 

Georg v. Omenson (Pfarrer) (1458): 219. 

Thomas v. Gunatetten (1481): 309. 

Herbert Minor (1489): 359. 

Ulrich Minor (1489): 363. 

Jakob y. Veningen (1489): 363. 

Peter ü. Georg v. Helmstadt (1492): 392. 

Martin GoUink (1519): 503. 

Kanonikatspensionär: Jakob Abel (1506): 457. 

Vikarien und ihre Inhaber: 

Hl. Dreifaltigkeitsvikarie: (1357): 80, 35. 



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162 



Speier, Allerheiligenstift: 

Vikarie zum St. Pankrazaltare: 

Vikare: Bernhard Storrich (1460): 227. 

Johann Ludwig und Adam v. Ranspach (1471): 261 

Albrecht Diethalp Schilling (1471): 261. 

Christian Fopsis (1471): 261. 

Bernhard Iseneck (1471): 259. 

Jakob Rann (1472): 266. 

EustachMunch(1479): 295; (am St. Paulsaltare 1481): 316. 

Johann Remchinger (1518): 496. 

Johann Hoffmeister (1518): 496. 

Ludger Ghenen (1521); 511. 

Hermann Wosle (1521): 511. 

Präbendat: Hermann v. Wachenheim (1427): 160. 

Benefiziat: Hermann Bronardi (1365): 89. 

Hl. Dreifaltigkeit, siehe Allerheiligenstift. 
Speier, St. Germansstift: 

Scholaster: Anshelm (1359): 48. 

Kanoniker: Wilhelm Stesiken (1365): 107. 

Erpho v. Weingarten (1365): 107 u. 110. 

Berthold Besselini aus Paderborn (1366): 110. 

Hugo Duiren (Dorre) (1431): 182, 185. 

Conrad Elsz (1433): 187. 

Johann Meyer (1433); 187. 

Johann Speck (1433): 187. 

Johann Helmstadt (1439): 200. 

Vikare: Johann Arczat (1364): 76f. 

Peter v. Bockenheim (1366): 112. 
Speier, St. Germanstift, mit der Pfarrei St. Moriz vereinigt 

(1470): 256. 

Erlöschung des Titels „St. German in Campo", Erlaubnis» 

St. German abzutragen und die Baumaterialien nach St. 

German und Moriz zu überführen (1488): 346. 

Kirchenfabrik (1475); 275; (1476): 278. 

Pröbste: 

(Probstwahl 1479): 295. 

Peter de Lapide (1481): 320. 

Heinrich Schönleber (1481): 320. 



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158 



Speier, St. Germanstift: Probate: 

Otto y. Bach (1481): 308 (bepfründet aus der Probstei 

nach seiner Resignation) (1492): 388 ff. 

Philipp v. Rosenburch (1492): 388 ff; (1505): 443. 

Markus Fucher (1505): 443. 

Dr. jur. can. Nikolaus Ribisen (1523): 514. 

Dekane: Johann v. Helmstadt (1481): 309. 

Johann Stol (1493): 394; (1502): 430, 432. 

Conrad Meyer (1502): 430, 432. 

Conrad Meytz (1505): 452. 
Speier, St. German- und Moriz-Stift: 

Dekane: Andreas Wonimus (1505): 452. 

Dechanteipensionär: Jodok Bock (1505): 452. 

Scholaster: Jakob v. Bonaparte (1504): 440. 

Bertold Gemminger (1504): 440. 

Kanoniker: Johann Stoll (1475): 275; (1476): 278. 

Johann Fabri (1480): 302. 

Eberhard Neuhuser (1482): 325. 

Nikolaus Buchom (1489): 361. 

Jakob Connech, zugleich Kaplan am St. Katharinenaltare 

desselben Stifts (1489): 356. 

Johann Jochgrin (1489): 354, 356. 

Martin Ostringer (1502): 431, 445. 

Jodok Schadhusen (1502): 431, 445. 

Jodokus Gallus (1505): 445. 

Berthold Gertinger (1505): 455. 

Michael Gryser (1505). 455. 

Jakob Mar(en) (1505): 450. 

Conrad Meytz(en) (1505): 450. 

Karl v. Miltiz (1519): 500, 502. 

Melchior v. Buren (1519): 500, 502. 

Hermann Ghyr (1519): 500, 502. 

Johann v. Falkenborch (1519): 502. 

Vikare: Johann Martini (1468): 250. 

Raban Stoll (1470): 256. 

Conrad Weick (1477): 284 ; Kaplan am Altare des hl. Johann 

Baptist (1478): 287. 

Valentin Christophori (1477): 284. 

11 



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154 



Speier, St. German- und Moriz-Stift: 

Vikarien und deren Inhaber: 

Vikarie zum St. Kiliansaltare : Vikare: Johann Seghart 

und Johann Punkhart (1497): 406. 

Vikarie zum St. Marienaltare : Kaplan: Georg v. Gemingen 

(1492): 387. 
Speier, St. Guido-Stift (1429): 170; demselben die Pfarrei 

Eppingen uniert (1503): 436. 

Probstwahl (1479): 295. 

Probate: Heinrich v. Erenberg (1360): 54; (1361): 61. 

Pfalzgraf Rupert, Stephan's v. Zweibrücken Sohn (1437): 

196. 

ReynardNix v. Hoeneck, alias Enzenberger (1475 t)' 276. 

Peter Kempchin (Chempchin) (1475): 276; (1505): 444. 

Erfo v. Gemmingen (1505): 444. 

Georg v. Schwalbach (1529): 521. 

Johann Kranich v. Kirchheim (1529): 521. 

Georg Sternenfels (1531): 527. 

Dekane: Conrad (1357): 33. 

Peter Kempchin (1473): 268. 

Jodok Lett (1473): 268. 

Jodok Greve (1474): 270. 

Kanoniker: Friedrich v. Sickingen (1358): 42. 

Heinrich v. Rodemberg (1358): 42. 

Nikolaus Isach (1361 f.): 61, 64. 

Jakob v. Wattenheim (1365): 89. 

Thomas v. Gundstetten lic. jur. (1460): 228. 

Peter Kercher (1463): 233. 

Ludwig Dysmi (Deys?) (1492): 391. 

Jakob v. Gochsheim (1492): 391. 

Johann Jochgrim (1492): 391. 

Johann Seghart (1494): 395. 

Balthasar Bilestein (1511): 470. 

Jodokus Aberche, cediert dem 

Johann Swis (1556): 534. 

Vikarien und deren Inhaber: 

Altar St. Martin in der Krypta: Pfründner: Johann 

Gerter und Peter v. Wiesloch (1421): 125. 



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J 



155 



Speier. St. Guidostift: 

Vikarie St. Maria: (1359): 47. 

Vikar: Wipert Hezeler (1427): 156. 
Speier, Pfarreien: 

Dompfarrei: 

Kanonikus und Pfarrer : Der Bischof von Regensburg und 

Eberhard Schenk v. Erbach (1480): 171. 

St. Bartholomäus-Pfarrei: 

Kaplanei St. Katharina: Engelbert Erkel resigniert darauf; 

s. Nachfolger: Peter Kercher (1493): 898. 

St. Egidius-Pfarrei: 

St. Alexiuskapelle : Pfründner: Conrad Elsz (1427): 161. 

St. Georgs-Pfarrei: 

St. Katharinen- Altar: 

Kapläne: Bernhard Iseneck (1471): 259. 

Jakob Bann (1472): 266. 

St. Jakobs-Pfarrei: 

Kaplanei St. Maria: 

Kapl&ne: Bernhard Fliegehus und Hermann Ghyr (1519) : 

499. 

St. Johanns-Pfarrei (1482): 327. 

St. Moriz-Pfarrei: 

St. Morizaltar: Frühmesse auf dem — und Pfründner: 

Albert Hesse und Wipert Herzler (1425): 140. 

Benefiziat: Johann Lipmann (1428): 167. 

Altar des hl. Joh. Bapt. : Kapl&ne: Joh. Heinspach 

und Peter v. Stein (1466): 240. 

Die Pfarrei mit dem St. Germansstift vereinigt (1470): 256. 
Speier, Kapellen: 

St. Christophorus-Kapelle (1359): 48. 

St. Nikolaus-Kapelle: Kaplan: Math. Cerdo (1364): 86; 

Pfründner am St. Pantaleonsaltar : Albert Hesse (1430): 72. 

Kleriker: 

Joh. Swinger aus Speier (1358): 38. 

Rudolf Weyhingen (1360): 49. 

Conrad Zudel (1364): 87. 

Heinrich v. Kirspach (1365): 102. 

Johann Lett (1442): 205. 

11* 



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156 



~1 



Speier, Kleriker: 

S. Stockel (1458): 216; (1462): 226. 

Peter Pfflus (1459): 221. 

Simon Stolzel (1460): 226. 

Johann Stoll (1463): 232. 

Eberhard Blicker (1464): 234. 

Johann Besthoff (1464): 235. 

Jakob de Nepotibus (1466): 246. 

Johann Rudiger (1468) 249. 

Peter Kercher (1471): 264. 

Johann Graslach (1471): 263. 

Johann Simonis (1472): 265, 269. 

Michael Swigker (1476): 280. 

Eustach Munch (1477): 283, sehe diesen. 

Markwart Payer, Priester (1477): 282. 

Conrad Weick (1477-1489): 284, 287, 334, 360. 

Johann Durlac (1480): 305. 

Jakob Candel (1480): 301. 

Erhard Fabri (1481): 316, 318. 

Bernhard Rim (1487): 341. 

Jakob Lembring (1487): 842. 

Johann Seghart (1494 — 1504): 395, 406. 

Martin Ostringer (1500-1505): 421, 427, 431, 445. 

Jakob Schmuger (1503): 437. 

Heinrich Hoffmann (1511): 470. 

Nikolaus Ribisen (1517): 489 ; siehe auch Ribisen Theodor. 

[Thomas] Dueffenbach (1518): 494. 

Joh. ünrog (1518): 495. 

Joh. Remchinger (1518) 496. 

Ludwig Rode (1518): 497. 

Eduard Borckheim (1519): 501. 

Joh. v. Falkenborch (1519): 502. 

Konrad König (1520): 509. 

Theodor Vafer (1520 f.): 506, 508 f., 512. 

Peter Cach (oder Bach?) (1523): 514. 

Conrad Jadrus (1532): 526. 

Conrad Arczt (1536): 532. 

Subcollectoren (1318): 2; (1320): 5. 



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157 



Spengler Johann (1557): 37. 

S p e y f s z Johann, Dekan bei St. Stephan in Wei&enburg (1 508) : 462. 

Spier Theoderich, Mainzer Kleriker (1517): 490. 

S p i g e 1 Bernard, Vikar bei St. Andreas im Dom zu Speier (1 5 17): 487 . 

Spinis Jakob de - aus Florenz (1456): 213. 

Spirer Martin, Dekan des St. Marienstifts in Neustadt (1480): 

300; (1481): 319. 
Spruensack Paul, Vikar beim hl. Kreuzaltar im Dom zu Speier 

(1497): 409. 
Stade Theoderich (1519): 500. 

Stahel Johann, Frühmesser in Odesheim (1423): 130. 
Stahlberg, Beiname des Wigand Hobeher (1427): 153. 
Stahlberg Johann, Magister, päbstl. Scriptor, Kanoniker und 

Präbendat am Dom zu Speier (1425): 143 und zu Passau 

(1427): 151. 
Stampf Johann, Domherr in Speier (1490): 369 f. 
Stayn = Stein im bad. Amtsbez. Bretten, Diöz. Speier, resignirter 

Vikar Meyer am Altar der hl. Katharina und Margret in der 

dem Augustinerkloster Steinheim unirten Kirche (1 498) : 4 1 1. 
Stein [ubi?], Diözese Mainz, Pfarrer in — : Eustach Munch und 

Johann Dürr (1482): 322. 
Stein Cyriacus, Pfarrer in Langdorf, Diöz. Würzburg ( 1 484 f.) : 334. 
Stein (de Lapide), Peter v. — , Kanoniker am Domstift zu Speier 

(1459): 221 ; Kaplan bei St. Moriz in Speier (1466): 240; 

Kantor am Dom zu Speier (1481): 310; Probst bei 

St. German und Moriz in Speier (1481 t)*- 320. 
S t e i n h e i m (Shynhem), Pfarrdorf im würtembergischen Amtsgerichte 

Marbach : Augustinerinnenkloster zu — in der Diözese Speier : 

Altar der hl. Catharina und Margreth, dem Kloster uniert 

(1498): 411. 
Sternberg, siehe Montestellarum. 
Sterne [n]fels Georg v. — , Speierer Domdechant u. Probst am 

Marienstift in Bruchsal (1532): 526; (1536): 531 f; Probst 

bei St. Guido in Speier (1534): 527. 
Stesiken Wilhelm, aus der Diözese Köln, baccalaureus jur. und 

Kanoniker am Dom zu Speier (1365): 107. 
Stettenberg Johann, Domdekan in Speier (1481): 314; 

(1484 t): 383. 



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158 



Stettfeld, im badischen Amtsbezirke Bruchsal: Pfarrei, mit der 

bi8chöfl. Mensa in Speier uniert (1463): 232; der Dom- 

stiftskustodie in Speier uniert (1490): 366; Pfarrer: 

Heinrich v. Erenberg (1365): 93; Johann v. Lurenbnrg 

und Wigand Hobeher gen. Stahlberg (1427): 153; Her- 
mann Heckmann (1431): 181. 

Pfarrkirche: (1356): 24. 
Stiber Georg, Bamberger Domherr (1488): 348. 
St o ekel Simon, Speierer Kleriker (1458): 216; (1460): 226. 
Stob Martin, Pfarrer in Priedsen (?) (1480): 303. 
St oll Johann, Speierer Kleriker (1463): 232; Kanoniker bei St. 

German und Moriz in Speier (1475): 275; (1476): 278; 

Dekan bei St. German u. Moriz u. Kaplan bei St. Nikolaus 

in der Pfarrkirche Bansbach (1493): 394. 
S toll Raban, Vikar bei St. German u. Moriz in Speier (1470) : 256 ; 

Kleriker der Speierer Diözese und kaiserl. Notar (1480) : 296. 
Stolzel Simon, Speierer Kleriker (1460): 226. 
Storbach, Pfarrei, Diözese Worms, mit dem Domstift Speier'schen 

Distributionsamte uniert (1487): 343. 
Storrich Bernhard, Vikar bei Allerheiligen in Speier (1460): 227. 
Strafsburg, Walter v. Mengen, Priester aus — (1364): 71. 

Ulmann Voltzo aus - (1365): 94, 98; (1866): 111. 

Nikolaus Berwis, Priester der Diözese (1365): 101. 

Domstift: 

Kanoniker: Eberhard Schenk v. Erbach (1429): 168. 

Fabri v. Leiningen (1429): 168. 

Kapl&ne: Andreas Schonaw u. Job. Ysel (1436): 193. 

St. Johanns- Altar: Kaplan Martin Ostringer (150 5): 445. 

St. Thomesstift: 

Kanoniker: Bischof Johann v. Feltre (1517): 489. 

Ribisen Nikolaus (1517): 489. 

Burchart Johann (1481 f.): 313, 821. 
Strozzi, Kaufhaus (1487): 341, 343. 
Strumpf Johann, Cursor papae (1488): 345. 
Stulten Johann, päbstl. Abbreviator (1433): 186. 
Stuttgart, Collegiatstift, (Heilig Kreuz), Probst Johann 

Vergenhaus zu — (1466): 242. 

Kanoniker Bernhard Merchlinger( 1466): 242, (1469): 251. 



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159 



S u 1 1 z , wohl die elsäfsische Amtsgerichtsstadt Sulz im Kreise Geb- 
weiler: Pfarrei in der Diözese Basel (1357): 31. 

Sulzfeld im badischen Amtsbezirke Eppingen, Pfarrei, dem Dom- 
kapitel Speier uniert (1438): 199. 

Sun del fingen (= Sindelfingen, würtemberg. O.-A. Böblingen), 
Probst Johann Degen von — (1462): 231. 

Suntzen (= Sinsheim), Stiftsdechant zu St. Michael in — : Conrad 
v. Haberen (1522): 513. 

Sunatum = Soest im preufs. Regierungsbezirke Arnsberg : Conrad 
[Koler] v. - , Professor der Theologie (1419): 121 ; später 
Bischof von Regensburg; siehe Regensburg. 

Susra (Susheim?) Stephan (oder ist Insm = Insheim zu lesen?) 
(1490): 370. 

Sutor Heinrich, Pfarrer in Jöhlingen (Gohelingen, Johelingen) 
(1458): 216; (1459): 222. 
Ulrich aus Rastadt, Vikar zu Obernwilre (1424): 135. 

Swam Peter (1474): 272. 

Swiger Johann (1363): 69. 

Swigker Michael, Speierer Kleriker (1476): 280. 

Swing er Johann von Speier (1358): 38. 

S w i s Johann, Kölner Kleriker, Kanoniker bei St. Guido in Speier 
(1556): 534. 

Symler Nikolaus, Domvikar in Speier nnd im Dienste des Car- 
dinais Mathaeus (1514): 476. 

S y m o n i s Johannes v. Kreuznach, Pfarrer zu Ebernburg (1358) : 44. 

Synschingen [ubi ?] Diözese Strafsburg, Pfarrkirche, dem Collegiat- 
stifte in Pforzheim uniert (1498): 416. 

S y r a c u 8 , Thesaurar der Kirche zu — = : Johann von Cudona 
(1484): 335. 

C. 
Ubstadt, Pfarrei, siehe Omstat. 

Udenheim, jetzt Philippsburg *) im bad. Amtsbezirk Bruchsal. 
Pfarrer: Jakob Herxemer u. Eustach Munch (1481): 317. 

l ) Die Umtaufe aus dem alten Udenheim in Philippsburg erfolgte 
durch den Speierer Fürstbischof Philipp Christoph von Sötern am 1. Mai 
1623; siehe Nopp, Geschichte der Stadt und ehemaligen Reichsfestung 
Philippsburg S. 114. 



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160 



Ulman Wipert von Heidelberg (1495): 408. 

Umburgensis eccl. (Strafsbürger Diözese): Kanoniker: Johann 

Beringuier (1365): 106. 
Unrog Johann, Speierer Kleriker, resigniert auf die Vikarie St. 

Maria im neuen St. Stephanschor zu Speier (1518): 495. 
Urbach Peter, Sexpräbendar am Domstifte Speier (1442): 205. 
Urbino, Prazeptorie des hl. Antonius zu — (1480): 801. 
ützingen [ubi?] 1 ) Johann v. — (1357): 27, 85. 

W. 

Wachenheim, Rheinpfalz, Amtsgericht Durkheim: Pfarrkirche 

(1861): 55. 

Pfarrer: Eckart Oldendorf (1361): 55. 

Johann von Nassau (1364): 81. 

Johann Zanomeister (1364): 81. 
Wachenheim Johann v. — Pfarrer zu Ebetrisheim (1366f): 109. 

Hermann v. — , Prabendat im Stift Allerheiligen in Speier. 

(1427): 160. 
Wackewilre, vielleicht Weckersweiler im lothr. Kanton Finstingen 

(1361): 63. 
Wagner Johann, Domherr in Speier (1535 t) 528. 
Waldalgesheim, siehe Algesszheim. 

Waidenhausen (Waldenusen), Dorf im bad. Amtsgerichte Wert- 
heim: Pfarrei, Diözese Mainz (1480): 300. 

Pfarrer: Johann Cämmerer v. Dalberg (1481): 319. 
Waldenusen, siehe Waldenhaueen. 
Walsburen, siehe Walschbronn. 
Walschbronn (Walsburen), Dorf im lothr. Kreise SaargemQnd, 

Kanton Wolmünster (1361): 63. 
Walsheim, Rheinpfalz, Amtsgericht Landau: Pfarrer Theoderich 

Mor (1362): 66. 
Wattenheim, Rheinpfalz, Amtsgericht Grünstadt: Pfarrei, dem 

Stifte Zell incorporiert (1450): 207. 
Wattenheim Jakob von — , Kanoniker bei St. Guido in Speier 

und Benefiziat bei St. Andreas in Worms (1365): 89. 

l ) Johann Geifsel eibt in seinem Büchlein „Der Kirchensprengel des 
alten Bisthums Speyer" (Speyer, 1832) zwei Ützingen an; das Eine, eine 
Plebanie. ging im jetzigen Landau in der Rheinpfalz auf und unter 
(S. 51 f.), das andere lag im alten Landdechanate Bönnigheim (S. 68). 



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161 



Weckersweiler, siehe Wackewflre. 

Wedel Johann aus der Diözese Osnabrück (1519): 501. 

Wedelberg Otto v. — , Kanoniker am Dom zu Speier (1423): 
132; (1426): 147. 

Weick Conrad, aus der Diözese Speier, Vikar und Kaplan bei 
St. German und Moriz in Speier (1477): 284; (147k): 
287; (1484): H34; Pfarrer in Mozesenhdm (wohl Mon- 
chesheim) (1489): 360; cf. 364. 

Weingarten, Rheinpfalz, Amtsgericht Oermersheim: Erfo v. — 
(1351): 20; Kanoniker am Domstifte Speier (1365): 99, 
102; pftbstl. Collektor: 105; Kanoniker bei St. Gerraan 
und am Domstifte in Speier (1365 f.): 107, 110. 

Weinheim, bad. Amtsstadt: Andreas Budell v. — (1515): 479. 

Weifsenburg, Stadt im Elsafe: Joh. Geicheli v. — (1362): 64. 
Johann Jerche v. — (1364): 83. 
Spengler Johann v. — (1357): 37. 

Weifsenburg, Philipp v. — , Domherr in Speier ( 1 495) : 402. 

Weifsenburg, Benediktiner- Abtei St. Peter und Paul, bei der 
päbstlichen Kammer zu 1500 fl. Obligation eingeschätzt 
(1882): 115. 

Die Abteibesetzung päbstl. Reservat (vor 1882): 115. 
Freies Collationsrecht (1481): 3i l, Exemptimi < 1 481) : 3 1 2. 
Krankenhaus und Uniernng der Kapellen: Hl. Kreuz, 
St. Michael, St. Andreas, St. Paul, St. Lorenz, Aller- 
heiligen, St. Nikolaus, St. Katharina, St. Anna in der 
Kirche der hl. Maria und des hl. Willebrod im Kreuzgang 
des hl. Dionysius und der hl. Margret h, und der Altare 
der hl. Katharina und Maria Magdalena (1487): 342. 
Allerheiligen - Altarkaplanei : Kapläne: Nikol. Isaac und 
Nikol. Gliser (1484): 330. 

Äbte: Bartholomäus (morte preventus vor Sept. 1817): 
1, 6, 8. 

Wilhelm (1317): 1; (1318): 3; (1819): 3 f . ; (1320): 6, 
(1323, wo er schon tot ist): 8. 
Johann (1822): 7, (1323 f.): 8-10. 
Eberhard v. ~ (1338); 16; (1382 t) : 115. 
Nikolaus (bis dahin Probst von Quatuor turres) (1382): 115. 
Hugo u. sein Coadjutor Gottfried v. Leiningen (1398): 119. 



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162 



Weif genburg, Kloster St. Peter und Paul: 

Äbte: Phüipp (1435): 189. 

Jakob (1468): 249; (1470): 258 (das Kloster verarmt). 

Heinrich (1479): 290; 481): 311 f.; (1487): 342. 

Wilhelm (1498): 414; (1499): 419. 

Pfarrkirche St. Johann, genannt Vikarie (1357): 37. 

Pfarrer: Georg Frischunger (1427): 157. 

Johann Bache von Spangenberg (1427): 157. 

Burkhart von Zabern (1491): 375. 

St. Stephans-Stift: 

Dechante: Johann Speysz und Heb rieh v. Gunthersberg 

(1508): 462. 

Kanonikat und Präbende bei - , innegehabt von Anshelm 

(1359): 48. 

Kanoniker: Nikolaus Westermann und Friedrich Resse 

(1418): 120. 

Johann Dylonis und Sigmund Renchelm (1426): 145; 

(1428): 163. 

Heinrich Bruninger und Heinrich Wisseling (1428): 167. 

Wilhelm, erwälter Abt von St. Peter u. Paul in Weifsen- 

burg (1499): 419. 

Jakob Tierberg (1499): 419. 

Heinrich Goldelin (1514): 475. 

Jakob Abbel (1514): 475. 

St. Stephans-Kirche: 

Die Vikarie St. Michael (deren Vikar ist Heinrich Brum) 

mit 8t. Stephan uniert (1482): 327. 

Vikar: Johann Jochgrin (1484): 333. 

Spital-Kirche: 

Marienkaplanei : Pensionär: Jakob Abel (1506): 457. 
Welch eck Nikolaus, Pfarrer in Bischofsheim (1492): 383. 
Wesel, entweder Wesel, Stadt im preufs. Regierungsbezirk Düssel- 
dorf, Landgericht Duisburg oder Oberwesel, Stadt im 

preufe. Regierungsbezirk Coblenz, Amtsgericht St. Goar, 

siehe Vessalia. 
Westermann Nikol., Kanoniker bei St. Stephan in Weifsenburg 

(1418): 120. 
Weyer Johann, Pfarrer in Omstadt (1505): 449 



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168 



Wey hingen Rudolf, Speierer Kleriker (1360): 49. 
Weysbecker (Wifsbecker) Johann von Germersheim, Kanoniker 

bei St. Andreas in Freising (1423): 128; Pfarrer zu 

Lonchinkein (1426): 149; (1429): 170; (1432): 183; 

Kanoniker in Metz (1432): 183. 
Weyshen Caspar (1526): 518 f., cf. auch 517. 
Wichelen in der belgischen Provinz Ostflandern bei Gent (?); 

Diöz. Cambrai, St. Marienpfarrei: Pfarrer Eustach Münch 

in - (1482): 325 f. 
Wies loch (Wyssenloch), bad. Amtsstadt: Peter v. — , Pfründner 

am St. Martinsaltare in der Krypta bei St. Guido in Speier 

(1421): 125. Siehe auch Wisenloch und Wissenloch. 
Wile, opidum, Stadt Weil, Weilerstadt, im würteraberg. Neckar- 
kreis, Amtsgericht Leonberg: Pfarrkirche, Rektor: Joh. 

Fergenhaus (1462): 231. 

Pfarrer, plebanus: aber doch wohl zu diesem «Stadt 

Weil* gehörig: Johann Wunderer in - (1466): 242. 
Wildungen, Stadt im Fürstentum Waldeck-Pyrmont, Bertold v., 

päbstl. Auditor und Domscholaster in Speier (1426): 146. 

Johann Fabri von — (1431): 180. 
W impfen i/Th., Dorf in der hessischen Provinz Starkenburg, 

Kreis Heppenheim. 

St. Peter, Collegiatstift : 

Dekan: Jodok Bock (1479): 294; (1502): 430. 

Custos: Johann Wolmar (1433): 186. 

Kanoniker: Heinrich Ralp (1466V. 243. 

Georg Kolb (1476): 278. 
W ine den, Winnenden im würtemberg. Amtsgerichte Waiblingen: 

Wilhelm Schenk v. --, Pfarrer zu Kirchberg (1426): 150. 
W in z in gen, Rheinpfalz, Dorf zur Stadtgeraeinde Neustadt a/H. 

gehörig: Pfarrer: Eustach Munch (1482): 826. 
Wirt Caspar, Prokurator des Georg v. Schwalbach (1515): 479. 
Wifsbecker Johann, siehe Weysbecker. 
Wisseling Heinrich, Kanoniker bei St. Stephan in Weifsen- 

burg i/E. (1428): 167. 
Wisenloch Peter, Sexpräbendar am Domstift Speier (1427 t) : 158. 
Wissenloch, Wiesloch, bad. Amtsstadt, Johann v. — (1365): 89. 
Wiser Erhard, Dekan bei Allerheiligen in Speier (1491): 376. 



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164 



Wodenbacher Jakob, Notar in Speier (1518): 492. 

Wolder Johann von Frankfurt (1356 f.): 22, 28. 

Wolff Georg, Kleriker der Augsburger Diözese, Pensionär der 

"Pfarreien Flacht und Göcklirtgen (1514): 477. 
Wolfs kehlen (Wolf kelen), Dorf in der hessischen Provinz Starken- 
burg, Amtsgericht Grofsgerau, Diözese Mainz: Pfarrer: 

Philipp v. Flörsheim (1530): 522. 
Wolmar Johann, Custos bei St. Peter in Wimpfen im Thal 

(1433): 186. 
WolmOnster (Walmunster) Dorf im lothringischen Kreise Saar- 

gemünd (1361): 63. 
Wonimus Andreas, Deohant bei St. German und Moriz in Speier 

(1505): 452. 
Worms, Bischöfe: 

Johann (1857): 26. 

Theoderich (erwählter Bischof) 1359): 46, identisch mit 

D[iet]ericus von (1365): 95. 

Johann (von Dalberg) (1482): 325. 

Raimund (rectius Reinhard v. Rippur), Coadjutoren des — : 

Philipp v. Flörsheim und Pfalzgraf Heinrich (1524): 516. 

Domstift: 

Dom probst: Johann von Nassau (1364): 81. 

Dekan: Erpho v. Gemmingen (1502): 429; (1505): 445. 

Kanoniker: 

Balthasar Markart (1484): 332; (1488): 344. 

Bernhard Groefs (1492): 887. 

Georg v. Gemmingen (1492): 387. 

Philipp v. Flörsheim (1530): 522. 

Priesterpfründe: (1358): 38. 

Pfründner: Conrad Zudel (1364); 87. 

Semipräbendare: Lorenz Bender und Johann Gleser 

(1481): 313. 
Worms, St. Andreasstift: 

Probst: Peter Anton de Clapis (1473): 267; (1474): 272. 

Cantor: Eustach Munch (1491): 379; (1492): 387. 

Kanoniker: Heylo Gremre (1361): 58. 

Katharinenkapelle im Kreuzgang: 

Pfründner: Jakob v. Wattenheim (1365): 89. 



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165 



Worms, St. Johanns-Pfarrei: 

Altar St. Johann; Kapläne: Dominikus Burchuser und 
Jodok Frank (1494): 396. 

Worms, St. Marienstift: 

Kanoniker: Dominikns Burchnser (1495): 400. 

Worms, St. Martinsstift: 

Dekan: Johann Jochgrin (1489): 353. 

Kanoniker: 

Martin Hering und Bernhard Fabri (1474): 273. 

Johann Dürr und Eustach Munch (1482): 322, 326. 

Worms, St. Paulsstift: 

Pröbste: Gerhard (1356): 25. 
Nikolaus Ribisen (1520): 510. 
Kanoniker: Wilhelm (1330): 14. 

Worms, Vorstadt: 

Nonnenkloster Neumünster (Nonnenmünster) ; St. Johanns- 
kapelle : Pensionär Achilles von Grossis und Kaplan Johann 
Hog (1506): 458; Pensionär der Kaplanei am St. Joh. 
Evangelists- Altare : Cardinal Arhilles de Grassis und Lorenz 
v. Virilibus (1514): 478. 

Kleriker, siehe Blasius Brosch, Peter Kempehin, Hart- 
mann Fabri, Mathäus Volz, Martin Ghelly, Conrad Halde- 
wang, Heinrich v. Isenburg, Bernhard Iseneck. 

W o s 1 e Hermann, Paderborner Kleriker, Vikar bei Allerheiligen in 
Speier (1521): 511. 

Wunderer Johann, Pfarrer in Wile (1466): 242. 

Würtemberg, Graf Eberhard von (1469): 251; (1479): 292. 
Ulrich von — , Pfarrer zu Grumbach (1364): 75. 

Würzburger Kleriker, siehe Jakob Tierberg, Egid Truchses, 
Kilian Ferr, Balthasar Markart, Leonhard Rippach, Egid 
Sagittarius. 

Wyshorn Nikolaus, Pfarrer in Munseltein (1453): 210. 

Z. 
Zabern, wohl Bergzabern, Rheinpfalz, Bezirksamtsstadt : Burkhart 
von — , Pfarrer von St. Johann in Weifsenburg (1491): 375. 
Zaler Johann, Cantor in Trier (1357): 37. 
Zanomeister Johann aus Lautern, Pfarrer zu Wachenheim ( 1 4 64) : 8 1 . 



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106 



Z eis kam, Rheinpfalz, Amtsgericht Germersheim : Pfarrer: Heinrich 

v. Bruchsal (1365): 97. 

Nikolaus Berwis (1865): 101. 

Gahriel Befall? zu (1480): 350. 
Zell, Rheinpfalz, Amtsgericht Kirchheimbolanden, Benediktinerstift : 

hat die Pfarrei Wattenheim (1450): 207. 

Pfarrer: Johann Pastor genannt Geltz (1364): 80. 
Zeusenhausen, jetzt Zaisenhausen im bad. Amtsbez. Bretten, 

Pfarrei, dem Kloster Maulbronn uniert (1479 f.): 294, 296. 
Zipperer Marcus, Notar (1519): 503. 
Zolner, siehe Leiningen. 
Zolner Johann, Domherr zu Speier (1495): 401; Domscholaster 

in Speier (1508): 435. 
Zorn Adelheid von — , Augustinerinnen-Äbtissin in der Constanzer 

Diözese (1471): 262. 
Zucollus Sixt (1580): 524. 

Zudel Conrad, Pfründner am Domstift Worms (1364): 87. 
Zuderbarten Johann, Pfarrer zn Ebetrisheim (1866): 109. 
Zuderhuben, siehe Henkim. 
Zun Theodor, Notar (1488): 851. 
Zun (?) Johann (1505): 453. 
Zweibrücken, Rheinpfalz, Bezirksamtsstadt: Jakob von — , 

Kanoniker (1353): 21. 



Verbesserungen zum Index. 

S. 89 ZI. 2 v. o. lies grofsen statt grofssen. S. 90 ZI. 23 v. o. lies 
erschöpfenden statt erschöpf anden. S. 96 ist zu den Paderborner Klerikern 
noch Berthold Besselini hinzuzufügen. S. 101 ZI. ö v. o. lies Allerheiligen 
statt Allerheiligeo. S. 112 hat suh voce Erbach das flitat z. J. 1429 zu 
heifsen 169 statt 168; ebenso S. 126 sub voce Leiningen Fabri von — 
und S. 113 sub Fabri von Leiningen. S. 119 ist Gorcbzen als Gocbsheim 
im bad. Amte Bretten zu bestimmen. S. 138 ist Riepbor wahrscheinlich 
nicht als Rietburg in der Pfalz, sondern als Rüppurr im bad. Amtsbezirke 
Karlsruhe zu bestimmen. S. 146 ist vor Zeile 6 v. u. vor Martin Goler 
als Kanoniker einzusetzen: Eberhard Schenk von Erbach (1430): 171. 
S. 147 ZI. 8 v. o. lies Bruniser statt Brunisa. S. 152 unterste Zeile lies 
Schön leben statt Schönleber. 



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167 



Jahresbericht. 



Im letzten Berichtsjahre hat der Ausschufs des historischen 
Vereines insoferne eine Veränderung erlitten, als Herr Dr. Glas- 
schröder, Kgl. Sekretär des Kreisarchivs, in denselben koop- 
tiert wurde und zwar in der Eigenschaft eines zweiten 
Bibliothekars. Demselben wurde die Aufgabe übertragen, die 
Bibliothek des Vereins neu aufzunehmen, so dafs ein Katalog 
der Vereinsbibliothek nach ihrem heutigen gegen 1874 sehr 
erweiterten Bestände in absehbarer Zeit wird zur Veröffent- 
lichung gelangen können. 

Die Vereinsmandate für Frankenthal und Ludwigshafen 
wurden nach Ausscheiden der bisher mit diesen Bezirken be- 
trauten Mandatare, nämlich der Herren Bezirksamtmann a. D. 
Hierthesund Regierungsrat Conrad, deren Amtsnachfolgern 
übertragen, so dafs nunmehr für den Bezirk Frankenthal 
Hpit Bezirksamtraann Fischer, für den Bezirk Ludwigs- 
hafen Herr Bezirksamtmann Glaser als Mandatare aufgestellt 
sind. Den ausgeschiedenen Mandataren sei auch an dieser 
Stelle für ihr so verdienstliches Wirken zum Gedeihen des 
Kreismuseums gebührender Dank ausgesprochen. Als besondere 
Ehrung seitens des Vereins ist hervorzuheben die Ernennung des 
Herrn Grafen Karl Emich zu Leiningen- Westerburg 
zu München zum Ehrenmitgliede des Vereins. Es zählt 
demnach der historische Verein einschliefslich des Herrn 
Heinrich Hilgard- Villard in Newyork zur Zeit sechs Ehren- 
mitglieder. 



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168 



Die Sammlungen mehrten sich in erfreulicher Weise 
wie bisher. Die Einträge im Inventar hoben sich seit Aus- 
gabe des Heftes XVI von Nr. 1208 auf Nr. 1329. 

Nachstehend die Erwerbungen von September 1892 bis 
Ende 1893. Dieselben werden aufgeführt nach der im letzten 
Hefte beobachteten übersichtlichen Ordnung, wobei der einer 
Inventarnumraer beigesetzte Buchstabe 8 stets andeutet, dafs 
die bezügliche Erwerbung Eigentum der Stadt Speier ist 

A. Fundstücke, Waffen, Werkzeuge, Gefässe, 
Geräte, Denksteine, u. s. f. 

I. Vorzeit (Saal V). a) Prähistorische Funde aus Stein 
(cfr. H. XVI d. M. S. 183): Vorderteil eines durchbohrten Stein- 
hammers, noch 8 cm lang, 6 cm breit, 4 cm hoch, mit scharfer 
Schneide, graues Material, gefunden in Eppstein, übergeben von 
Herrn Bezirksamtmann Hierthes (1246). — Steinmeifsel, 7,5 cm 
lang, 3,7 cm breit, aus schwarzgrauem Material, Schneide sehr 
scharf, geschenkt von Herrn Lehrer Wilhelm Küstner in Ludwigs- 
hafen a/Rh. (1282 b). 

b) Bronze-Funde (H. XVI d. M. S. 185). Halber massiver 
Bronze a r m r e i f aus Limbach, geschenkt von Herrn Gymnasiasten 
Lederle (1270). — Prachtvoller Spiralarmreif und Spiral- 
fibel, Fundort unbekannt (1272 ab). — 8 Bronzearmreife 
von 6 mm Stärke, an den Außenseiten der Enden mit gestrichelten 
Verzierungen, ein neunter Armreif zu 2 /s, ein zehnter zu x /z er- 
halten, desgl. ein elfter, 7 mm dick; ferner 9 Armreife von 
3 mm Starke, mehr oder minder vollständig erhalten, sowie 4 
Bruchstücke von x /s Gröfse, sämtlich unverziert, gefunden beim 
Hausbau des Strafsen Wärters Seubert inSchwarzenbach, 1879 
(1279ab). — Bronzefund der la-Tdne-Zeit von Hochdorf, 
bestehend aus einem Halsreif, 2 Fufs-, 2 Oberarm- und 2 
Unterarmreifen mit petschaftähnlichen Schlufsknöpfen und 
ausserdem der Halsreif mit beiderseits je 5, die übrigen Ringe bis 
auf die beiden Fufsreife mit beiderseits je 2 Knöpfen, diese ver- 
ziert mit Kerben und Strichen : gefunden und überlassen von Herrn 
Landwirt und Blechschmied Johannes Appel in Hochdorf. Dieser 
stiels nach den Ermittelungen des Herrn Vereinsmandatars Begie- 



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169 



rungsrat Conrad im Sommer 1893 auf seinem Acker in der Tiefe 
von 3 — 4 Fufs auf ein menschliches Gerippe, welchem die Ringe 
am Hals, den Ober- und Unterarmen, sowie den Füfsen beilagen. 
Das Knochengerüst fiel bei der Berührung alsbald auseinander. 
(1284 a — g). — Ein massiver Fufsreif von 10 cm Durchmesser 
und 1 cm Dicke, ferner 2 Armreife von 6,7 cm Durchmesser 
und 0,5 cm Dicke, letztere offen und an den Enden mit je 3 Ein- 
kerbungen verziert, wie ersterer mit je 3 in jedem Drittel des 
Reifes aufgesetzten Ringen, gefunden mit verschiedenen andern, 
inzwischen leider zerstreuten Reifen zu Limbach schon 1884 
in der Nähe der katholischen Kirche (im Sande), Geschenke des 
Herrn Bezirksbaumeisters Löhmer in Homburg (1293 a — c). — 
Bronzekelt, 16,5 cm lang, mit schmalen seitlichen Schaftlappen, 
gefunden bereits anfangs der 70er Jahre auf der sog. Lambs- 
heimer Heide, geschenkt von Herrn Lehrer Küstner in Ludwigs- 
hafen (1319). 

c) Aus einem Geweihstück geschnitzter prähistorischer Löffel, 
22,5 cm lang, wovon 10 cm auf den 2 — 2,5 cm breiten zungenförmigen 
Stiel entfallen, der vordere Teil ist schuppenartig, 4 — 6 cm breit, 
stammend nebst einem Stück Tropfstein und einer Versteinerung 
aus einer Höhle bei Muggendorf, geschenkt von Herrn Rechts- 
praktikant Roesinger in Speier (1313 S Naturalienkabinet). 

IL Römische Zeit (Säle I, II, IV.) (50 v. Chr. bis 406 
n. Chr. cfr. H. XVI d. M. S. 187). 1. Funde aus Speier: 
a) aus Thon, Erde, Stein u. s. f.: Wohlerhaltener bauchiger 
Krug von 35 cm Höhe und 91 cm Umfang mit kurzem Hals in 
der gewöhnlichen Form der römischen Aschenkrüge, rötliches Ma- 
terial, gefunden beim Bau des neuen Schulhauses im früheren 
Heydenreich'schen Garten, erworben durch Kauf (1214 S). — 
Weitere Funde vom genannten Schulhausbau am Rofsmarkt : Bruch- 
stück einer Amphora, Basis und Bruchstück einer kleinen Säule 
aus weiüsem Sandstein, 12 cm hoher weiblicher Kopf als architek- 
tonische Verzierung, alles eingeliefert von Herrn Stadtbaumeister 
Büschelberger in Speier (1308 S). 

b) Geräte aus terra sigillata: Bruckstück einer grofsen, 
flachen Schüssel mit dem Stempel CONATI(us fecit), Bodenteil 
eines grösseren Gefäfses mit dem Stempel IANVARIVS F (in der 
Mitte durchbrochen), Bodenstück einer Schüssel mit im Innern er- 

12 



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170 



höhtem Boden und dem Stempel DOMITIVS F, Bodenstück eines 
Bechers mit dem Stempel VICTORINVS F, desgl. ein solches mit 
(LIL)LVS F, gefunden und gesammelt von Herrn Baumeister Moos 
beim Neubau des k. prot. Konsistorialgebäudes (1280). — Hierher 
gehörige Funde vom genannten Schulhausbau: Patera, 20 cm 
Durchmesser mit ausgeschnittenem Rand, in der Mitte ein runder 
Stempel IVVENIS FE, desgl. TerrasigiUata k r u g von 37,5 cm 
Umfang mit abgebrochenem Halse, Bodenstück eines Gefäfses mit 
dem Stempel (grofse Schrift) MATERNINVS ; Hälfte eines Terra- 
sigillatanapfe8, der in 2 Reihen oben abwechselnd ein schreitendes 
Pferd und einen springenden Löwen, unten je einen Bären und 
einen Hund, beide in gestrecktem Laufe, zeigt, alles durch Herrn 
Stadtbaumeister Büschelberger dem Museum überwiesen (1308 S). 

c) Funde aus Glas: Drei römische Gläser, das eine 8 cm 
im Durchmesser, mit wulstförmigem Körper, ursprünglich mit 
schlankem Hals und zierlichem Henkel, leider beim Aufdecken zer- 
trümmert, das andere 8,2 cm hoch, kugelförmig mit Fufs und hohem 
Hals, endlich ein drittes noch 7 cm hoch, mit bauchigem Gefäfse 
und abgebrochenem dünnen Halse, alles beim Konsistorialneubau 
gefunden (1271), dagegen beim Schulhausbau gefunden: römisches 
Kugelgläschen mit langem, oben abgebrochenen Halse, noch 8,4 cm 
hoch (1308 S). 

2. Übrige Römerfunde der Pfalz (Kleingeräte): Schön 
modelliertes linkes Bein einer Bronzestatuette, vom Knie bis 
zur Sohle 7 cm lang, 3eckiges Bruchstück von weifsem Marmor, 
9,5 cm hoch, 8 cm lang, Funde aus einer römischen Villa bei 
Bub ach, eingesendet vom Vereinsmandatar Herrn k. Bezirks- 
amtmann Heydel in Kusel (1299 ab). — Drei römische Mahl- 
steine, nämlich ein unterer aus 2 Stücken bestehend (40 cm 
Durchmesser) und 2 obere (34 bezw. 36 cm Durchmesser) nebst 
dem Bruchstück eines vierten, gefunden auf dem Donnersberg, 
Staatswaldabteilung VII 4 (Tränke, Plateau des Berges) auf einer 
Blöfse, je 4 m von einander entfernt, das Bruchstück fand sich 
bei Wegreparaturen in Abt. VII 3 Köhlerschlag (ebenfalls auf dem 
Bergplateau), eingeliefert durch Herrn k. Forstamtsassessor Halbinger 
in Dannenfels, bezw. Herrn k. Oberforstrat Ritter in Speier (1316). 
— Römischer Bronzelöffel mit stilisiertem Stielende, 14,3 cm 
lang, gefunden am Rheinufer bei Germersheim am Einflufs der 



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171 



Queich: römischer Bronze-Votivarm, 12 cm lang, desgl. 
Votivfufs, 10 cm lang, mit Dorn zum Aufstellen, 3 cm lang 
(ungemein selten!), gefunden bei G eins heim (1312 a — c). — 
Römisches Bleigewicht in Form eines Frauen- (Juno?) Kopfes, 
Fischerfigur aus Bronze mit Pallium und Fisch, 8 cm hoch, Frosch 
aus Bronze, 3 cm lang, angeblich stammend aus Hafsloch (pro- 
vinzielle, römisch-germanische Arbeit) (1289 a — c). — Grofser 
Fund eiserner Werkzeuge, wohl die Ausstattung einer 
römischen Schmiedewerkstätte darstellend : darunter : 3 grofse Stock- 
ambosse, 1 Dengelstock, 4 grofse Zangen, 8 Hämmer, 1 Holzbeil, 
1 Auftreibdorn, 4 Stemmeisen, 3 Nageleisen, 3 Locheisen, 2 Löftel- 
bohrer, 3 Hufmesser, 2 Werkzeuge zum Abstechen des Rasens, 
Tresters u. s. f., 1 Feile, 2 Zirkel, 1 Trummsäge, 1 Fuchsschwanz, 

1 Baumsäge, 3 grofse Sensen, 1 Sichel, 1 Mistgabel, 1 Misthacke, 

2 Wagbalken nebst Kugelgewicht. 2 Eimerbeschläge, 1 Rost, 1 Kelle 
mit Ring, Ketten, 3 Schlüssel, 1 grofse Pfeilspitze (?), Bänder, 
Scharnieren, Reibnägel : — gefunden bei den letzten im Auftrag 
des bist. Vereines unter Leitung des Vereinsmandatars Herrn Dr. 
Mehlis vorgenommenen Ausgrabungen auf der Heidenburg 
bei Kreimbach und zwar an der Südostseite der Umfassungs- 
mauer in 0,70 --1,30 m Tiefe auf einer Fläche von 1 qm. Über 
und neben diesem Massenfund lagen römische Münzen und Gefäfs- 
stücke, dagegen keine Spur von mittelalterlichen Gegenständen; 
dicht in der Nähe stiefs man auf das Fragment einer römischen 
Grabinschrift, sowie auf 2 ornamentierte Architekturstücke aus dem 
2. oder 3. Jahrhundert n. Chr. Ferner lagen in Gräben, die in 
westlicher Richtung gezogen wurden, mehrere neue Barackensteine 
aus der konstantinischen Zeit, aufserdem Münzen, Fibeln, Nadeln, 
geschnitztes Elfenbein (?), Bronzebeschläge, Glasbecher- und Eisen- 
sachenreste (1304). — Schöne Terrasigillata-Vase, 18,5 cm 
hoch, 42,5 cm Umfang, der Bauch mit en barbotine aufgetragenen 
Epheuranken und Farrenkrautblättern geschmückt, gefunden in 
Rheinzabern bei Anlage eines Eiskellers und dankenswert ge- 
schenkt von Herrn Heinrich Schwartz, Malzfabrikant daselbst 
(1325 S). — Schöner Terrasigillata-Becher von seltener 
Form und aufserord entlich er Leichtigkeit, 12 cm hoch, 29 cm 
Umfang. 9,5 cm hoch ; kleine graue Urne, 15 cm hoch, 41,5 cm 
Durchmesser, der Bauch mit parallelen senkrechten Linien verziert; 

12* 



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172 



Teller, aus grauem Material mit eingedrücktem, undeutlichen 
Töpferstempel; 3 kleine Aschenkrüge, geschenkt durch Herrn 
Bezirksbaumeister Münch in Speier, bezw. Herrn Distrikts-Strafsen- 
wärter Baibach in Waldsee, alles gefunden rechts am Schifferstadt er 
Weg (Gemarkung Waldsee) bei Aushub der Erde zu Fundamenten 
von Neubauten und beim Umroden von Äckern (1229 a — f). — 
8 römische Instrumente (1 gr. Filet- und eine andere Nadel, 
3 Schreibgriffel, Schäufelchen mit Kolben,, Feile, sog. Bocksfufs 
(Fundort unbekannt 1272 c). — Zierliches römisches Glas, 30 cm 
hoch, in der Mitte von 20 cm Umfang, nicht zum stellen, selten! 
durch Vermittlung des Herrn Lehrer Küstner in Ludwigshafen von 
Herrn Gutsbesitzer Philipp Roob in Lambsheim geschenkt, stammend 
aus einem im Herbste 1891 in der Gemarkung von Lambsheim 
aufgedeckten römischen Steinsarge (1282 a). — Thönerne Gufsform 
(11:13 cm) für einen jugendlichen, männlichen, von rechts darge- 
stellten Kopf, geschenkt von Herrn Bahnverwaltungsassistent Heuser 
in Landau (1315). 

III. Mittelalter (Saal IV, V, VI), a) Alemannisch- 
fränkische Zeit (406 — 752): Goldbracteat in Thalergröfse 
mit der Darstellung eines Vogels, mit Bruchstücken zusammen in 
D ei de s heim gefunden, erworben von Dr. Mehlis (1244). Selten! 
— Vorzüglich erhaltener thönerner Krug, 19 cm hoch, 64 cm 
Umfang mit Henkel und niederer Ausgufsröhre , der obere Teil 
geschmückt durch Kreise und eingedrückte, kleine Rechtecke, 
kleiner Scramasax, 45 cm lang, Lanzenspitze. 39 cm lang, 
wovon 16 cm auf die Tülle entfallen, mit schilfblattförmigem, unten 
3,6 cm breiten Blatte; kleines Eisenmesser, 15,5 cm lang, 
der Stiel noch 3 cm lang; 4 Bronzebeschlägstücke eines Schwert- 
gurtes, davon 3 in Scharnieren gehende Stücke zusammen 
15 cm, das vierte 9 cm lang, alles gefunden im Banne Waldsee, 
links an der Distriktsstrafse von Waldsee nach Neuhofen in 
der Gewanne n Lausgrube " beim Umgraben eines Sandhügels, 
wobei 2 gut erhaltene menschliche Skelette zum Vorschein 
kamen. (Frankengräber, aber ohne schmückende Beigaben, 
wurden 1892 beim Neubau des Konsistoriums zu Speier auch 
aufgedeckt.) Alles geschenkt von den Herren Bezirksbaumeister 
Münch in Speier, bezw. Distriktsstrafsenwärter Baibach in Waldsee 
(1229 g-l). 



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T'»' 



178 



b) Späteres Mittelalter (752 — 1500 n. Chr.): Eiserne 
viereckige Pfeilspitze, 9 cm lang, gefunden mit einem mensch- 
lichen Schädel an der Eisenbahnstrafse unter der alten 1086 
erbauten Stadtmauer im Velten'schen Anwesen in S p e i e r , östlich 
davon fanden sich unter der jetzigen, wohl 1462 angelegten 
Bachsohle eine Anzahl Gräber, in deren einem 2 Ledersohlen von 
Frauenschuhen 11 cm lang und 9 cm breit mit 4 cm hohem, aber 
sehr schmalem (stöckeiförmigen) Absatz (Tracht des 15. Jahrh.), 
nebst Sporen, Waffen u. s. f. ; Geschenk des Herrn Jakob Veiten 
(1220 ab S). — Funde vom Konsistorialneubau in Speier: Fragmente 
mittelalterlicher Gläser; Gabel, Bodenbelege in 2 Mustern 
(Wecken und Rosetten), rechteckiges Stück von einem gemalten 
Rundbogen glas fenst er. — Funde vom Speierer Schulhausneubau: 

2 gereifelte Töpfe 16 cm und 13 cm hoch, 21 cm und 29 cm 
Umfang, Fragmente mittelalterlicher Gläser, Bodenbelege in 

3 verschiedenen Mustern (1308 S). — Bruchstücke eines Boden- 
fliefses, 13. oder 14. Jahrh., gefunden zu Spei er beim Umgraben 
am Eseldamm (Altspeierer Weide), geschenkt von Herrn Kaufmann 
H. Moritz in Speier (1252aS). — 10 cm lange thönerne Form, 
Jesuskind (?) in roher Form darstellend, geschenkt von Herrn cand. 
med. Struppler in Speier (1247 S). — Im Main bei Frankfurt vor 
dem im Westen gelegenen Gutleuthofe beim Baggern 1892 ge- 
fundene Geschützkugel mit Kieselinkrustationen, geschenkt von 
Herrn 2liegeleidirektor Kirrmeier in Speier (1243.) — Eiserner 
Sporn von der Stauferburg, gefunden bei Aufräumung von 
Schutt 1880, eingesendet von Dr. Mehlis (1269). — Mittelalter- 
licher, ganz eiserner Degen, noch 8 1 cm lang, die Klinge 3 cm 
breit, der 13 cm lange Griff eigentümlich wegen der doppelten, 
beiderseits emporgebogenen Parierstange, gefunden in der Nähe 
der Falzziegelfabrik von Karl Ludowici bei Jockgrim am Rande 
des Bienwaldes, senkrecht in der Erde steckend, Griff nach 
oben (1287). — Zwei Bodenfliefse, 16 zu 24 cm grofe (je 4 
im Innern mit einem scharf gezackten Blatte verzierte Rauten 
kreuzweise zusammengestellt und die Winkel mit 6 speichigen 
Rädern ausgefüllt), geschenkt von Herrn König in Pirmasens, 
als Muster eines beim Bau eines Gartenhauses aufgedeckten Boden- 
belegs, vermittelt durch Herrn Dr. Grtinenwald in Neustadt a. H. 
(1294). — Mittelalterlicher Schlüssel, 9 cm lang, 4,3 cm breit, 



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174 



gefunden in der nördlichen Rheinniederung in S p e i e r (sog. Nacht- 
weide), geschenkt von Herrn G. Harster jun. (1297 S). — Funde 
bei Ausgrabungen auf der Burgruine K i r k e 1 , bestehend aus einer 
grünen glasierten Ofenkachel, die einen nach links schreitenden 
Löwen in sehr altertümlicher heraldischer Zeichnung aufweist, 4 
sehr schwere Mauerpfeile oder -bolzen, Ziegeln und besonders zahl- 
reiche Gefä&trüramer, sämtlich mittelalterlicher Art. eingesendet 
von Herrn Pfarrer Weigand in Neuhäusel, ausgegraben während 
der Herbstmannöver 1893 nordwestlich vom Burgturme. An der 
Fundstelle traten mehrere übereinander lagernde Brandschichten 
zu Tage (1806). 

IV. Neuere Zeit (Saal VI u. IX, seit 1500): Bronzenes 
Büchschen von 2 cm Höhe, 8,5 cm Durchmesser, enthaltend 
11 Schüsselpfennige, sowie 1 Silbermünze, letztere von 1577, ge- 
funden zu Heiligenstein, beim Strafsenbau, nahe bei der katho- 
lischen Kirche, geschenkt von Herrn Bezirksbaumeister Münch in 
Speier (1219 S). — Geräte aus Messing, 1,8 cm hoch, 10 cm 
Durchmesser, mit verschiebbarem Deckel in durchbrochener Arbeit; 
tragbare Sonnenuhr, beides geschenkt von Herrn Kaufmann H. Moritz 
in Speier (1223 ab S). — Untergestell aus gebranntem Thon für 
ein Bügeleisen (?), auf der Oberfläche und an den Seiten mit 
eingeprefsten, mathematischen Ornamenten verziert, geschenkt von 
Herrn Roos in Speier (1208 S). — Interessanter Kupferkrug, 
das Aichmafs von Dörrenbach : D : X : B : darunter • 1 7 6 • 2 • , 'erworben 
durch Dr. Mehlis (1213). Zwei altertümliche Hufeisen, von 

sehr kleiner, längst nicht mehr gebräuchlicher Form (von Kroaten- 
pferden, 30jähriger Krieg), gefunden bei Assenheim, übergeben von 
Herrn Regierungsrat Conrad (1236). — Eiserne, dreizackige Gabel, 
der Stiel von Bein und ursprünglich in Silber gefafst, Teil eines 
Reisebestecks, seltene Form, geschenkt von Herrn Moritz in Speier 
1 2 5 2 b S). — Viereckiges Messingschild mit dem eingravierten 
Wappen eines Küfers und der Inschrift: 17 Iohann Iacob Bäverle 39, 
gefunden zu Speier (1261 S). — Goldwage mit 22 gröfseren und 
7 kleineren Gewichten, verfertigt von Joh. Kaspar Mittelstenscheid 
in der , bergischen Hauptstadt Lennep*, geschenkt von Herrn 
F. Mühlhäuser in Speier (1291). Desgl. Gewichte einer französischen 
Goldwage (18. Jahrh.), geschenkt von Herrn Roesinger in Speier. — 
3 Marzipanformen aus Thon (17. Jahrh.), 10 cm hoch, 6 cm breit, 



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175 



2 Damen und 1 Herrn in reicher Tracht darstellend, Geschenk des 
Herrn Moritz in Speier (1817 S). — Knauf einer kurpfälzischen 
(Regiments-)Fahne 18 cm hoch: ein aufgerichteter, mit dem 
Meifsel gehauener Löwe aus Bronze, stark vergoldet, hält in den 
Vordertatzen das farbige, emaillierte Wappen von Pfalzbayern (Löwe, 
Rauten und Reichsapfel, von dem Kurhute überdeckt). (1292.) 
Prächtiges Stück. 

Frankenthaler Porzellan: Weifse Gruppe: 8 jugend- 
liche Künstler in Rococokostüm an einer Vase arbeitend (1287 S 
Heydenreich'sche Sammlung); schreitender Hirsch, weife (1288, 
Saal IX). Farbige Gruppe : Schäfer mit Schaf und Schäferin (Blumen- 
mädchen) mit Blumenkorb (1277 S). — Grofse farbige Gruppe: 
Kränze windende Frauen, auf Wolken lagernd und von Kindern 
mit Blumenkörben umgeben. (Heydenreichsche Sammlung, S.) 

V. Grössere Fundstüeke (Denkmäler) im Lapidarium : 

a) Römisch. Grosser Gipsabgufs des römischen Steindenk- 
mals bei Seng scheid (Ensheimer Staatswald), enthaltend zwei 
Nischen, in deren jeder eine Person, rechts eine männliche, links 
eine weibliche, trotz der weit vorgeschrittenen Verwitterung des 
Originals noch wohl erkennbar ist, Geschenk des Herrn Rud. 
Böckin g. Halbergerhtitte bei Saarbrücken, vermittelt durch den 
Vereinsmandatar für St. Ingbert, Herrn Forstmeister Gareis (1280). 
— Bruchstück eines neuen Exemplars der bekannten und auch in 
unserem Museum mehrfach vertretenen, gewöhnlich als Jupiter 
im Gigantenkampf gedeuteten Gruppe. Erhalten nur die liegende 
Figur und das Hinterteil des Pferdes. Das Ganze noch 52 cm 
lang, 82 cm breit, 30 cm hoch. Stammend aus Eisenberg und 
geschenkt durch Herrn Lehrer Feuerstein daselbst (1318). — Zwei 
verstümmelte Inschrift steine von der Heidenburg bei 
Kreimbach, der erstere 80 cm hoch, 57 cm breit, 6 Zeilen 
Inschrift zeigend, der andere 32 cm hoch, 24 cm breit, 3 Zeilen 
enthaltend. Skulpturstein: weibliche, langgewandete Figur, von 
der Brust bis zu den Knieen erhalten, 52 cm hoch, 55 cm breit, 
36 cm dick. Eingesendet vom Vereinsmandatar Dr. Mehlis (1321 
a-c). — Achtgötteraltar von Weisen he im am Sand, 
hoch 1,23 m, umfang 2,63m; Höhe der Nischen 0,80 m, Breite 
0,27 in; Höhe der Schilde unter den Nischen 0,35 m. Stark 
verwittert und namentlich die Attribute der Figuren zum Teil ab- 



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176 



gesplittert. Es folgen sich von rechts nach links: 1. Merkur 
mit Flügelhut und Flügelschuhen, Schlangenstab in der Linken und 
Geldbeutel in der Rechten; 2. Ceres (?), in der erhobenen Rechten 
ein Ährenbüschel (?), in der gesenkten Linken ein kurzes Scepter (?) 
haltend; 3. Herkules mit Köcher und Löwenhaut; 4. männliche 
Gestalt in kurzer Tunika mit stark verwittertem Gegenstand in 
der Linken (Vulcan oder Silvan?); 5. Minerva mit Schild (links) 
und Lanze (rechts); 6. Mars im Helm, Lanze (links) und Schild 
(rechts); 7. Viktoria, nach rechts gewendet, mit Palme in der 
Linken und Kranz in der erhobenen Rechten; 8. Fortuna mit 
Füllhorn nnd Ruder. Unmittelbar unter den Nischen Schilde, die- 
jenigen unter den männlichen Gottheiten (soweit erkennbar) mit 
einem Greife, die unter den weiblichen mit einer Urne. Gefunden 
zu Weisenheim a. S. auf demselben Grundstück, in welchem 1830 
der in unserm Museum befindliche Sechsgötteraltar entdeckt 
worden ist. Erworben durch gütige Vermittelung des Herrn Tier- 
arztes Henrich zu Weisenheim a. S. bezw. seines Sohnes (1322). — 
Römische Relief platte, 39 cm hoch, unt3n 20, oben 15 cm 
breit, mit der ganzen, wohlerhaltenen Darstellung des Apollo. 
Der Gott stützt sich in eigentümlicher Weise wie schwankend auf 
das rechte Bein, während das linke (Spiel-) bein weit seitwärts 
gesetzt ist und drückt die Rechte auf den Kopf des mit aufge- 
richteten Flügeln neben ihm sitzenden Greifes, mit der Linken hält 
er eine grofse, auf den Boden gestellte Leier. Der Kopf ist von 
dichten, bis auf die Schultern herabfallenden Locken umgeben. 
Material rötlicher Sandstein, gefunden zu Langmeil beim Neubau des 
Hauses Nr. 40 gütigst geschenkt von Herrn k. Oberförster Gareis zu 
Imsbach (1324). — Hierher ist noch zu setzen : a) Photographie eines 
1892 an der Felswand des Brunholdisstuliles bei Dürkheim von 
Dr. Mehlis entdeckten antiken Reliefs (Apollo mit Zweigespann) 
(1240). — b) Ausgrabung eines römischen Bades bei Erfweiler- 
Ehlingen, im Auftrag des histor. Vereines, geleitet von Herrn 
Pfarrer Rütter dortselbst, südöstlich von Erfweiler, Gewann Reitz- 
acker. Schon 1880 wurden Ausgrabungen veranstaltet und damals 
4 verschiedene Räume vollständig biosgelegt, hierunter das gut- 
erhaltene Badebassin, aus Ziegeln und einer Art Beton aus Kalk- 
mörtel bestehend mit einer dreistufigen, Abnützungsspuren zeigenden. 
Zugangstreppe; diese führte aus dem nordöstlich befindlichen An- 



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kleidezimmer, in welch' letzterem sich der Plattenbeleg — weifse 
and blaue Steine — noch teilweise vorfand. An das Bassin schlofs 
sich nordwestlich ein zweites Bassin, dessen südwestliches Kopf- 
ende einen wohlerhaltenen Bogen zeigte. Dessen nordöstlich an- 
stofsender Ankleideraum hatte einen Bodenbeleg von roten Ziegel- 
platten. Im ersteren Bassin und Ankleidezimmer fanden sich noch 
Rundstäbe aus Kalkmörtel in den Mauerecken, aufserdem Spuren 
von Maierei. Gefunden wurden hierbei Stücke von geschliffenem 
Marmor, etwa 2 Dutzend römische Münzen aus den Jahren 254 — 280, 
Fibeln, Handmühlen, Lampen. Eberzähne, Hirschgeweihe, u. s. f. 
Bei den 1893 bethätigten Ausgrabungen wurden in südöstlichem 
Anschlüsse 3 weitere Räume biosgelegt, zunächst ein Wartezimmer 
(links) und (rechts) nebenan ein Küchenraum (?), in weiterer Fort- 
setzung das Atrium, das nach Südosten durch die schöne vom 
Haupteingang durchbrochene Frontmauer abgeschlossen ist. Der 
Küchenraum, angefüllt mit Brandschichten, zeigt gegen Südwesten 
genau einen solchen Bogen wie oben Bassin 2. Im Atrium fand 
sich ein Säulenabschnitt von Meterhöhe und 50 cm Durchmesser, 
sowie Reste weiterer Säulen. 

b) Mittelalterlich: 1 Säulen kapital. 24 cm hoch, 
21 cm breit, zeigt über einem vorsprüngenden Wulst einen Kranz 
von aufrecht stehenden Schilfblättern und darüber Voluten; — 
2 Pfeilerkapitäle: das eine ist ein 26 cm hoher, 35 cm breiter 
glatt gehauener Quader mit 2 davor gestellten, vollständig runden 
Säulen trommeln, das andere ist 50 cm hoch, 39 cm breit mit 4 
nebeneinander gestellten kleinen Säulchen, darüber beiderseits je ein 
Adler mit halbgeöffneten Flügeln und zwischen diesen umgekehrt 
2 an assyrische Bildwerke erinnernde Köpfe (cfr. H. XVI d. M. 
S. 201b), unter denen je ein Fufs (oder Bart?) zum Vorschein 
kommt. Romanisch. Alles gefunden beim Neubau des Konsistoriums 
zu Speier (1230). 

c) Neuere Zeit: 3 nach jeder Seite 36 cm breite Kapitale 
aus rotem Sandstein (Renaissance), beiderseits einen in der Mitte 
eingeschnürten und mit Laubwerk geschmückten Wulst darstellend, 
während die beiden andern Seiten mit je 1 Eierstab geschmückt 
sind, gefunden beim Neubau des Dominikanerinnenklosters zu Speier 
(1231 S). 



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B. Münzen und Medaillen (Saal IV). 

1. Keltische, nach griechischem Typus geprägte Gold- 
münze in der Gröfse eines Zwanzigpfennigstückes, einerseits männ- 
licher Kopf von rechts, rückseits: Pegasus von rechts: gefunden, 
mit 5 (?) gleichartigen Münzen 1892 in Landau (1257). 

2. Römische Münzen: darunter Bronzemünzen: ein Nero 
(Mittelbronze), ein Licinius, eine „Urbs Roma* u. a.. (5 Klein- 
bronzen), gefunden zu Speier (Konsistorialneubau, 1230). — 
Mittelbronze von Antonin us Pius, durchlöchert, Kopf von links, 
gefunden in der röm. Villa bei Bubach (1299 c); desgl. rückseits: 
Trajanssäule, letztere eingesendet von dem Vereinsmandatar Herrn 
k. Rentbearaten Foofs in Dahn (1314 a). — Gallien us- Münze, 
rückseits Pegasus, gefunden zu Speier im Domgarten beim Heiden- 
türmchen (1312 d). 

3. Deutsche Münzen (cfr. Heft XVI 4. Mitteil. S. 204 ff ) : 

a) Pfalz '. 3 Schüsselpfennige (Rheinischer Münzverein, Pfalz, 
Mainz), gefunden zu Worms, geschenkt von Herrn Staatsbauprakti- 
kant Gröninger in Kaiserslautem (1221 b). — Goldgulden des 
Erzbischofs Dietrich von Köln (1414 — 1463), einerseits das qua- 
drierte Wappen des Stifts und des Erzbischofs auf befufstem Kreuz, 
andererseits die Wappenschilde von Pfalz, Mainz und Trier, klee- 
blattförmig zusammengestellt, gefunden in Speier (1228). — 
Johann Wilhelm, V« Jülicher Thaler, 1690; desgl. 1709; 
Karl Theodor, Thaler 1777 (1245 a-c). 

b) Herzogtum Zwei brücken! 2 verschiedene Groschen 
von Johann d. Älteren von Pfalz-Zweibrücken (reg. 1569—1604): 
l /i Thaler von Herzog Chistian IV. von Zweibrücken, 1747 
(1245 d, e). 

c) Speierer Münzen: 7 speierer Denare von Kaiser Otto I. 
(936—973), einerseits ein Kreuz mit 4 Kugeln und die Umschrift: 
otto hex, andererseits Kirche und -f spira civit. — 3 Speierer 
Denare ohne Kaiser- und Bischofsname: Vorseite: -j- sca mabia, 
Brustbild der h. Jungfrau Maria von vorn; Rückseite: Umschrift 
undeutlich, Kirche mit ch/on. - 2 Speierer Denare von Bischof 

Konrad I. (1056-1060): a) Vorderseite: cvn Brustbild 

mit segnender Rechten; Rückseite: civit und Dom-Kirche. 

Unediert. Von schönem zierlichen Schnitt; b) wie a, nur In- 
schrift vorn : cvn . . ., rückseits: nem . . . (c) ivit . . (1276 a-c). - 



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Speierer Heller mit S und Dom, geprägt um 1847, gefunden beim 
Neubau des Konsistoriums (1230). — Goldgulden des Speierer 
Bischofs Adolf I., Grafen von Nassau (1371—1381): Voreeits: 
-j- ADOLF* : ep : aministt' : ec : mo: Im Dreipafe der quadr. Schild 
Speier-Nassau , aufsen in den Winkeln je 2 Kleeblätter ; Rückseite : 

:mertjn — vs:arepv\ Auf gothischem Thron der sitzende Heiland, 
zu seinen Füfeen aus 9 Ringeln und Halbmond gebildeter Zierrat 
(1276 d). — Schüsselpfennig Bischofs Raban von Helmstädt 
(1396—1438), gefunden zu Worms (1221). - l / 8 Thaler Philipp 
Christophs von Sötern, Bischof 1610—1652: vorn: «phil:ohri. 
d. o. archiep. trev. pr. elect, Brustbild, darunter 1623 ; rückseits: 
epihc. spir. ad. prvm. prjBp. weiss : ha, Quadriertes Wappen, 1 und 
4 Speier, 2 und 3 Sötern, mit Weifsenburger (?) Herzschild. Une- 
diert. — Pfennig desselben Bischofs, über dem Stiftswappen 

pcpzs- mit den Schildern von Weifsenburg und Sötern und darüber 4- 

— Thalerklippe von 1617 auf das Reform ations- Jubiläum der 
Stadt Speier: vorn: Stadtwappen (Dom zwischen 2 Sternchen), 
Umschrift : erhalt o herr • die stat speier • bei deinem • wort 

— rückseits: im Felde -\- nvm/mvs • ivbi/ljbvs • anno/mdoxvii 
und 3 Rosen; Umschrift: evan«elii • repvrgati; ao. domini mdxvii. 

— Rheingolddukat von 1854, König Maximilian IL, Kopf 
nach rechts; rückseits: Stadtansicht von Speier (1276 e — h). 

d) Leiningische Münzen: Zwölfkreuzerstück von 
Johann Ludwig, Grafen v. Leiningen -Dagsburg, mit dem Titel Kaiser 
Ferdinands H., gefunden zu Speier (1314 b). — „Ein Gold- Gulden 
von Ludwigen, Grafen zu Leiningen -Westerburg, von 1614*, — 
der Wöchentlichen Historischen Münz-Belustigung 16. Stück (den 
20. April 1735); ein rarer Thaler Johann Ludwigs, Gr. z. L.-D. 
1623 (ebenda 18. Stück, den 3. März 1741); ein hauptrarer 
Doppelthaier Ludwigs Gr. z. L.-W. 1610 (ebenda 28. Stück, den 
5. Juni 1748), geschenkt von Herrn Grafen Karl Emich zu 
Leiningen- Westerburg (1212). 

e) Sonstige Münzen: Nürnberger Goldgulden, auf der 
einen Seite der h. Laurentius, auf der andern der Reichsadler mit 
N auf der Brust. Umschrift : monet' : omvnis : d : nvrembeko, andere 
Seite: sanctvs : la - vrentivs. gefunden beim Schulhaushau zu 
Speier (1305). — Wormser Gold gülden von 1619, stammend 
von Kandel (1314 c). — 12 Groschen, einerseits ein Kreuz und 



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180 



die Umschrift lvdovicvs rex, andererseits eine Kirche mit tvroxvs 
civis, Fundort Ormesheim, Geschenk des Vereinsmandatars Herrn 
Pfarrers Rütter in Erfweiler (1221 a). - Metzer Silbermünze 
von 1661 und den Aufschriften: Moneta Metensis. quarta solidi, 
gefunden auf der Burgruine Kirkel, geschenkt von Herrn Pfarrer 
Weigand in Neuhäusel. 

f) Denkmünzen: Medaille auf de Krönung der Eleonora 
Magdalena von der Pfalz, dritter Gemahlin Kaisers Leopold 1., und 
auf die Krönung seines Sohnes, des römischen Königs Joseph l. 
Einerseits die Brustbilder des Kaisers und der Kaiserin, anderer- 
seits Josephs und der 7 Kurfürsten, 1690 (1245 f). — 3 Me- 
daillen und ein Anstecker zum XIII. Verbandsschiefsen zu Speier, 
1892 (1207 S). — Bronzemünze mit der Umschrift: Ave Maria 
Gracia plena, gefunden in der Nähe des Tafelsbrunnens bei Speier 
(1301 b), geschenkt von Herrn Direktor Roesinger in Speier. — 
Denkmünze auf die Grundsteinlegung der Protestation skirche zu 
Speier 1893 (1314 d). - Freimaurermünze mit dem Datum: 
4. Januar 4052, geschenkt von Herrn Rechtspraktikant Roesinger 
in Speier. 

C. Ansichten und Pläne pfälzischer Orte und 
Gebiete. 

1. Speien Ansicht von Speier, von Joh. Jakob Senfftel, um 
1650 (1251 f S). - Desgl. von Joh. Phil. Steüdner, gestochen 
um 1700 nach Merian, einmal mit, das andere Mal ohne Rauch- 
wolken (1215kl). - Unruhen in Speier 1716 (aus Imhoffs 
Bildersaal 1727). Belagerung von Speyer 1735 (ebendaher 1744). 
Der Speierer Dom von der Hafenseite vor der Restauration (Bibl. 
Instit. in Hildburgh.) (1310 c — e). Nordöstliche Ansicht des 

Kaiserdoms zu Speier, lith. von J. D. Franz in Worms (18:22 cm), 
Ansicht des Doms von der Rheinseite, lith. (bei G. L. Lang, Speier), 
(18:23 cm), geschenkt von Herrn Buchhändler Lang in Speier 
(1302 S). -- 14 Photographien Hes Schützenfestzuges zu Speier 1892 
(1234 S). - Der Dom ZU Speier und verwandte Bauten. 
Aufgenommen und dargestellt von Wilhelm Meyer- Schwartau, 
Stadtbaurat (in Stettin). Mit Unterstützung des preufsischen Kultus- 
ministeriums. Das monumentale Werk, Grofsfolio, 32 prächtig aus- 
geführte Tafeln und zahlreiche in den Text gedruckte Abbildungen 



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181 



enthaltend, von welchen die Sammlung des historischen Vereins 
nicht wenige geliefert, ist in seiner eleganten Ausstattung das 
hervorragendste Werk, das wir über den Kaiserdom zu Speier 
besitzen. Mag auch der historische Teil de» Werks noch mancherlei 
Wünsche — insbesondere in Bezug auf Veröffentlichung des zu- 
meist in den Archiven zu Karlsruhe und München noch zu hebenden 
urkundlichen, b a u geschichtlichen Materials — rege machen, der 
architektonische Theil — eine kritische Darstellung des gegen- 
wärtigen Bestandes des Doms, sowie aller einzelnen Bauteile nach 
Ursprung und Schicksalen bildet ein Urkundenbuch des Doms 
von unvergänglicher Dauer und unschätzbaren Wert. Dem Herrn 
Verfasser gebührt für das mühevolle, preisgekrönte Werk der Dank 
der pfalzischen und speierer Geschichtsfreunde. 

2. Landau: Belagerung von Landau im Jahr 1702, aus 
Imhoffs Bildersaal 1710 (5,5:8,4 cm); Kapitulation von Landau 
1702 (ebendaher) (1310 ab). - Schönes Plugblatt auf die zweite 
Einnahme Landaus durch die Kaiserlichen 17 04: Jeremias Wolff 
excudit Aug. Vind : Joh. August Corvinus s culpa. Abraham Drentwett 
ornam. del. (1215 g). — Journal de la defense de L. en 
1704, commencee par M. de Villemont, Ingenieur en chef de la 
place, jusqu' ä sa mort, et continuee par M. de Joinville, ingenieur, 
jusqu' ä la reddition de la dite place. Folio. Gleichzeitiges 
Manuskript von 33 eng und deutlich beschriebenen Seiten, am 
Schlufs die -Kapitulation de Landeau** (Entwurf, Gegenvorschläge, 
Einigung) und ein schön in Farben gezeichneter Plan der Festung 
und der Belagerungsarbeiten (1255). — Kolorierte Ansicht von 
1780 mit 5 Zeilen Schrift (1215 f.). — Karte des Kreises Landau 
(bis Bitsch). Französischer Stich von R. Brunet sc. 1800. Grofs 
Querfolio (1253). - Landau, gemessen 1830, graviert 1832 (1215e). 

3. Frankenthal: siehe unten Abschnitt G Jahr 1613. 

4. Kaiserslautern: Plan der Schlacht von Kaiserslautern 
30. Nov. 1793. Aus dem Kgl. preufs. Militärarchiv in Berlin 
kopiert (1256 a). * 

5. Neustadt a. H. : Ansicht aus dem 17. Jahrh. (1215 h). 

6. Lauterecken: Ansicht (19:10,5 cm) (1323a). 

7. Oggersheim: Ansicht (32,5:12,5 cm) (1323b). 

8. Ebrebourg: petite ville forte du Palatinat . . . Le roy 
qui s'en est rendu maitre dans ces dernieres 'guerres, en a fait 



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J82 



fortifier le chateau. Holzschnitt, neue Variante, De Fer exe. 1693 
Querfolio (1288 d). 

9. Ansicht der Burg Altleiningen (15,5:24,5 cm), Stahl- 
stich, geschenkt von Herrn Grafen Karl Emich zu Leiningen- 
Westerburg (1300 b). 

10. Philippsburg: Prise de Philipsbourg 29. Octobre 1688, 
peint par Renoux, grave par Chavane, Diagraphie et Pantographie 
Gavard (1215 i). — Ölbild (23:17 cm), eine brennende Festung 
darstellend, auf der Rückseite der Leinwand die Aufschrift : Philips- 
burg, auf dem Rahmen : 1794. Geschenk des Herrn Moritz (1223 c). 

11. Heidelberg: T. H. Thum del., A. Reinhardt sculps. 
Übergeben von Herrn Lehrer Küstner in Ludwigshafen (1282 c). 

12. Karten: Die Pfalz um 1640, nach Wilh. Blaeu mit 
schön ausgemaltem kurpfälzischen Wappen und der Beschreibung 
der Pfalz auf der Rückseite (französisch) (1329 b). — Vorderpfalz 
zwischen Neustadt, Heidelberg, Selz und Frankenthal 1648 . . . 
Exactissima Palatinatus Rheni ac Ducatus Bipontini tabula . . . 
per Nicolaum Vischer Amst. Bat. . . . Partie du Palatinat du Rhein, 
le Duche de Wirtenberg, les Marquisats de Bade et de Duriao, 
les Eveches de Worms et de Spire, et le Comte de Linange. Par 
le S. Jaillot, Geographe du Roy. A Paris . . 1695 . . . Exactissima 
tabula sedis belli Palatinatus ad Rhenum, Vormaciensis et Spirensis 
Episcopatus, Bipontini Ducatus . . . per Nie. Vischer Amst. (1215 a— d). 
— Le cercle de Suabe par Prof. Hase, geschenkt von Herrn In- 
genieur Rettinger in Neustadt a. H. (1227 a). Homan'scher 
Atlas, geschenkt von Herrn Sekondlieutenant Fitting, k. b. 2. Fufs- 
Art.-Reg. in Metz (1216). 

D. Alte Drucke (Saal vi). 

a) Speier l 1 . [Albertus Magnus] Compendium theologicae veri- 
tatis. Edidit c. ind. Thomas Dorniberg 1 ) de Memmigen decretorura 
arciumque liberalium doctor et consulatus insignis ciuitatis 

*) Thomas Dorniberg, auch Dorneberg, Domenberg, Dornberg, von 
Memmingen, 1453 zu Heidelberg immatrikuliert, 1455 baccalaureus art. v. 
mod., 1456 mag. art., 1461 bacc. juris canonici, 1467 lic. jur. can., 1468 
23. .Juni Rektor magnificus der Universität Heidelberg. 1468 4. Okt. doctor 
jur. canon., war 1400— 1477, sowie seit 1486—1496 Syndikus der Stadt 
Speier, 1477—1486 Kanzler der Kurpfalz, f 1496. — Jacobue Dornberger 
de Spira (wohl sein Sohn), wird 1498 zu Heidelberg immatrikuliert, er- 
scheint 1507 (.f. Dornberg, Spirensis) als bacc. jur. utriusque. 



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183 

spirensis aduocatus (Spirae, Pet. Drach) 1473. (1268S). - 
2. Stephanus F 1 i s c u s de Sontino : Sententiarum Variationes (deutsch 
und lateinisch), gedruckt von Drach in Speier, 14 8 4. Mit Draohs 
Druckerzeichen (1224 aS). — Ludolfus de Saxonia ord. Carth., Ex- 
positio in Psalterium. Cum J. Wimphelingi praefatione et Franc. 
Petrarchae psalmis poenit. Sine loco, nomine, dato (Spirae, Drach 
1491) (1328). - 4. (Magistri Gabrielis Biel ex Spira . . . 
tractatus de potestate et utilitate monetarum. Impressum Oppen- 
heim 1516. 18 Bl. Kleinquart (s. Mitt. H. XV, S. 159 — 168) 
(1226 aS). — 5. Johann Tryttheimer, ord. Ben. (Abt zu Sponheim) 
Chronica vom Ursprung etc. der Franken. Gedruckt vnd volendt 
zu Speyer durch den Ersamen Johans Eckharten 1522. Mit 
prächtigem Titelholzschnitt (1259 bS). — 6. Vom Tag zu Hagenaw 
(siehe unten Abt. G) 1540 (1275 b). — 7. Bucoldianus, de puella, 
que sine cibo et potu vitam transigit, brevis narratio (1542, un- 
vollständig, 1283 bS). — 8. Pönalmandat Kaiser Ferdinand I. gegen 
die Stadt Mahlhausen wegen Steuerrückstands, Speyer 1562 (1266 a). ') 

— 9. M. T. Ciceronis de officiis librorum III analysis dialectica 
per Joan. Piscatorem Argentinensem. Spirae Nemetum Oivitate 
imperiali libera, apud Bemardum Albiniim, 308 S. Quart. 1582. 

— 10. Orationis M. T. Ciceronis pro rege Deiotaro Analysis 
dialectica. Gleicher Druck, 58 8. 1582 (1224 bcS). — 11. Volanus 
Andreas, Paraenensis ad omnes in regno Poloniae magnoque ducatu 
Lituaniae, Samosatenianae vel Ebioniticae doctrinae professores . . . 
Spirae apud B. Albinum 1582. 6 Bl. 203 S. Sehr selten (1254 a 8). — 
12. Orationis M. T. Ciceronis pro A. Licinio Archia poöta 
Analysis dialectica. Spirae Nemetum . . . apud B. Albinum 1583. 
40 S. (1224 dS). — 13. Beumler, Analysis . . . orationis pro S. Roscio 
Amerino . . . Spirae Nemetum apud B. Albinum 1583 (230 S. Auf 
dem Titel- und Schlufeblatte das Wappen der Stadt Speier) (1259 aS). 

— 14. Analysis dialectica M. T. Ciceronis Catonis maioris, sive 
dialogi de senectude, ad methodum Petri Rami accomodata per 

l ) Dasselbe ist urschriftlich unterzeichnet von „Dr. Wemher Koch, 
Verwalter 44 . Dieser war Assessor am Reichskammergericht für Kurköln 
1548—1565, seit 11. Mai 1555 im Dienste des Bistums Speier, seit 1. Aug. 
1556 Kanzler des Bischofs (Remling, Gesch. d. Bisch. 1 1. 331), seit 31. 
Okt. 1559 Vorstand der Reichskainmergerichtskanzlei, gestorben um 1573. 
ältester Bearbeiter der kammergericbtlichen Rechtsprechung (siehe Stintzing, 
Gesch. d. deutschen Rechtswissenschaft I, S. 481, Dr. J. Deckherr, imperial, 
eamer. advocat.. de scriptis adespotis 1686, S. 213.) 



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184 



Marcum Beuralerum, Spirae Nemetura, apud 6. Albinura, 1583 (123 8. 
Oktav). — 15. Analysis logica M. T. Ciceronis Laelii, siue de amici- 
tia . . . per Marcum Beumlerum. Ebenda 1583(128 S. Oktav). (1288a). 
— 16. Les lamentations et saincts regrets dv prophete 
Jeremie: Auec Paraphrase et exposition appropriee ä ce temps 
en toutes sortes lamentable. Povr consoler tovs vrais fideles qui 
sont 80ua la Croix, et sentent leur mal : et reueiller ceux qui ne le 
sentent non obstant les miseres de nostre temps. Par Daniel 
Tovsaain 1 ). A Spire, Pour Bernard Dalbin. MDLXXXnil [1584]. 
(248 S. Oktav.) (1283 a S). Höchst selten! - 17. M. T. Ciceronis 
de officiis libr. III Analysis dialectica ad praeceptiones P. Bami 
potissimum accomodata per Joann. Piscatorem Argen tin. Secunda 
editio . . . Spirae Nemetum Oivitate imperiali libera apud Bernardum 
Albinum 1585. (518 S. oktav) (1288 a). - 18. M. T. Ciceronis 
paradoxorum ad M. Brutum Analysis dialectica. Per Joann. 
Piscatorem Argen tinensem. Spirae. Nemetum Civitate Imperiali 
libera: Apud Bernardum Albinum (184 S.) 1585. (1259 dS). - 
19. Julii Pacii I. C. ad novam imperatoris Friderici Constitutionen!, 
quae est de studiosorum priuilegiis, liber singularis, Spirae, 
typia Bernardi Albini, 1587 (Erste Auflage) (1265b). Gewidmet 
vom Verfasser dem Kurfürsten Friedrich IV. von der Pfalz : Heidel- 
bergae, Kalend. Feb. 1587. — 20. Analysis Selectarum aliquot M. T. 
Ciceronis e p i 8 1. dialectica et rhetorica, ad methodum P. Rami confor- 
mata. Ration em conscribendi epistolasad earum imitationem quae 
ad familiäres vocantur, explanans. Omnibus tarn in scholis versantibus. 
quam latine et methodice scribere cupientibus utilis et necessaria : in 
gratiam praesertim juniorum a Marco Beumlero Tigurino exarata. 
Typis Bernardi Albini. An. 1588 (240 S.) Gewidmet, Spirae Neme- 
tum, idib. Sept. 1587 von Bernardus Aibinus typographus dem 
Kurfürsten Friedrich IV. von der Pfalz. — 21. M. T. Ciceronis 
de officiis libr. III. anal, dialect. Tertia editio von Job. Pis- 
cator, 1596 (458 S.) - 22. Analysis logica M. T. 0. Laelii, 



l ) Das Buch ist gewidmet „ä raadaraoiselle de l'isle, lez Orleans : 
vefue d« feu Monsieur lerosrae Grolstot, Baillif d'Orleans, Seigneur de 
ri8le. tt Die Vorrede ist datiert: de Neustat au Palati nat. 27. Sept, 1583. 
Dr. Daniel Tossanus (Toussaint), geboren 1541 zu Mömpeljrard , war 
Pfarrer zu Orleans, seit 1572 Hofprediger des Kurfürsten Friedrich 111. 
von der Pfalz, 1578 — 1583 Professor am Casimirianum zu Neustadt a. H., 
seit 1586 an der Universität Heidelberg, 1594/95 deren Rektor, | 1602. 



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165 



siue de amicitia dialogi von Bäumler, editio secunda, 1596 
(95 S.). — 23. Analysis dialectica, rhetorica, historica, ethica et 
politica de senectute, editio secunda von Bäumler, 1596 (156 S). 
(Nr. 20-23: Inv.-Nr. 1259 d S). — 24. Duodecim primorum 
Caesarum et LXIIII ipsorum uxorum et parentum ex antiquis 
nuraismatibus, in aere incisae, effigies: atque eorundem earundem- 
que vitae et res gestae, ex variis authoribus collectaeper Levinum 
Uulsium Gandauensem. Spirae typis Bernardi Albini. Impensis 
authoris 1599. Hübsche Titelbordüre und 77 Abbildungen in 
schön gezierten Rahmen, radiert von H. Sibmacher, 198 S. Quart. 
Prächtiges Exemplar (1303). — 25. Gregorius Rolbagius de fönte 
salutis iurisconsultus , Cer tarnen masculo-foemineum super aequi- 
tate, utilitate et necessitate differentiarum sexus in successionibus, 
quibus extantibus masculis excluduntur foeminae etc. Typis ac 
sumptibus Joannis Philippi Spiessii, Bibliopolae civitatis Spirae 
1602. Kleinquart. (1254 b S). - 26. Tractatus de Praescripti- 
onibus Joh. Franc. Balbi Taurinensis . . . Spirae Nemetum, ex- 
cudebat Joannes Taschner, sumtib. Antonii Hierati, Bibliopolae 
Coloniensis, 1610 (711 S. 12°) (1226 b S). ~ 27. Jesulus: 
Comoedia Sacra: De Nativitate Domini et Salvatoris Nostri Jesu 
Christi. Facta et acta a Mag. Henrico Hirtzwigio Gymn. Spir. 
Conrector. Spirae typis Hei iae Kembachi anno 1613 (1211 S). 
-- 28. Petri Denaisii J. C. (Assessor am Reichskammergericht 
1590— 1610) Jus Camerale. Editio V. Spirae Nemetum ex typo- 
graphia Heliae Kembachii 1616 (1267 a S). — 29. Articuls- 
Brieff Vnd Ordnung. Warnach . . von Burgermeister vnd Rath der 
Löblichen Freyen Reichs Statt Speyr angenommenes 
Regiment Fufsvolk . . . sich verhalten und richten sollen. 
Gedruckt zu Speyr bei Simon Günthern, Im Jahr 1622 (1298 b). 
— 30. Dissertatio philologohistorica de LXX interpretum translatione 
. . . exhibita a Phil. Christ. Weilero, Spira-Nemete . . . Giessae 
Hessorum, 1652 (VIII und 72 S. Quart. Doctordissertation) (1288 b). 
- 31. M. Friederich Christoph Steinhofer, Evangelischer Glaubens- 
Grund in der heilsamen Erkenn tnüs der Leiden Jesu Christi, Speyer, 
gedruckt und zu finden bey Ludwig Bernhard Friedrich Gegel, 
Stadt -Buchdrucker 1766 (1326 b). — 32. Gespräche der drey 
Vereinigten Brüder zu Sans-Souci, in welchem sich dieselben über 
das Neueste der Welt, von Staats-, Kriegs- u. Friedens -Begeben- 

13 



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186 

heiten, von den Cameral-, Finanz-, Policey- u. Ökonomie-Anstalten 
miteinander unterreden. Erster Band. Speyer, druckts und verlegts 
Ludwig Bernh Friedrich Gegel, Stadt-Buchdrucker 1766 (1210 c S). 

— 33. Biblia, das ist: die ganze Heilige Schrift u. s. f., von 
demselben, kommentirt, Speyer 1767, 9 Bände (1210 b S). — 
34. Johann Friedrich Starcks Sonn- u. Festtags- Andachten, Speyer, 
bei Gegel, Stadt-Buchdrucker 1772 (1326 c). — 35. Nachrichten 
von dem Leben und Ende gutgesinnter Menschen von Jak. Friedr. 
Feddersen, verlegt zu Speyer 1780, Worms, gedruckt mit Kranz- 
bühlerischen Schriften (1275 f). — 36. Beantwortung der Preifs- 
Frage : Wie können Fleischtaxen in Städten am sichersten bestimmt 
werden? (Von J. A. Weifs in Speier, h. Heft XV d. Mitt., S. 207 ff.). 
Speyer, gedruckt u. verlegt Joh. PaulEnderes, 1788(82 S. kl. Oktav, 
1248 b). — 37. Sechs Abendandachten im Bürgerhospital zu Speyer, 
gehalten von M. Joh. Ad. Mayer. Nebst einer getreuen Erzählung 
derjenigen Unfälle, welche Speyer während des dritten Aufenthalts 
der französischen Truppen betroffen haben. Speyer 1794 (1251 eS). 

— 38. Martin Luther, von Ledderhose, Speier, F. C. Neidhard's 
Buchhandlung, 1836 (1210 a S). 

b) ZweibrÜCken : Nubila Iubila Britannico-Stuartica. Zwei- 
brücken 1660, Druck von Joh. Frantz, Verlag von Joh. Wilh. Ammon 
und Wilh. Serlins (1268 a). Mit vielen schönen Kupferstichen. — 
(S. auch unter Abt. G, Jahr 1784). 

E. Pfälzische Persönlichkeiten (Portraits). 

Sophia, Tochter Kurfürst Friedrich V. von der Pfalz, Erbin 
des britischen Thrones. 1630 — 1714, ovales Brustbild in Holz 
schnitt, Joh. Stridbeck fecit . . Ruprecht von der Pfalz, eng 
lischer General, 1609-1682, Holzschnitt. Karl X. Gustav 
König von Schweden, als Pfalzgraf, schwedischer Generalissimus 
1622 — 1660, Holzschnitt (1249 b— d). — Karl, Fürst zu Löwen 
stein . . . Herr zu Schar feneck . . . Kurfürstl. Pfälzischer Ge 
neralmajor der Infanterie u. s. f. J. C. Fiedler pinxit, J. El. Ri 
dinger sculps. 1751 (1323c). — Bertholdus Comes a Leiningen, 
Bischof v. Bamberg, t 1285, Brustbild, Medaillonform, Holzschnitt 
(1212). Portrait der Landgräfin Maria Luise Albertine von Hessen- 
Darmstadt, geb. Gräfin zu Leiningen-Heidesheim, Grofsrautter der 
Königin Luise von Preufsen, geb. 1729, gest. 1818 (1260 e). 



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18? 



Photographie der Johanna Magdalena, Gräfin zu Leiningen- Dags- 
burg-Heidesheim, Gemahlin von Graf Joh. Karl August zu Leiningen- 
Heidesheim, geb. 1660, gest. 1715 (1286 a), geschenkt von Herrn 
Grafen Karl Emich zu Leiningen -Westerburg in München — Freher 
P., theatrum virorum eruditione clarorum, in quo vitae et scripta 
theo]., jureconsultorum, med. et philos. a seculis aliquot, ad haec 
usque florentium repraesentantur. Nürnberg 1688, mit 1312 Por- 
trait«, worunter viele Pfälzer (1233 a). 

F. Wappen, Siegel, Urkunden. 

a) Wappen. Lehensbuch des Kurfürsten Ludwig V. von 
der Pfalz (1508 1544), Kopie gefertigt von Karl Frhrn. v. Neuen- 
stein, Karlsruhe 1892 (116 Folioseiten mit je 2 Abbildungen) 
(1209). — Photographie der Flörsheimer Wappen und Inschrift- 
steine von 1492 und 1550, an den noch stehenden Resten des 
alten Schlosses zu Laumersheim, vermittelt durch Herrn Pfarrer 
Federschmidt daselbst (1278). — Wappen der Stadt Speier in 
Holzschnitt von Hans Rudolf Manuel Deutsch 1549 (1288 c). — 
Cfr. auch oben Abt. C 12 Jahr 1640. 

b) Siegel. Bleibulle des Papstes Eugen IV. (1431 1447), 
vorseits: -f~ • evoenivs • pp iiii, rückseits: spa(uIus) 9PE(trus), die 
Köpfe der Apostel Paulus und Petrus, gefunden zu Speier beim 
Fabrikneubau der Herren Wellensick u. Schalk, geschenkt von 
diesen (1217 S). - Siegel der Wolfsteiner Metzger- und Hut- 
macherzunft von 1750. Umschrift: zvNFTiNS(iegel) • mezger v(nd) • 
hvtmacher • des • Amts . wolffstein, geschenkt vom Vereinsmandatar 
Herrn Bezirksingenieur Göhring in Kaiserslautern (1273). -- Siegel 
der Gemeinde Heuchelheim bei Klingenmünster (Mairie d' Heuchel- 
heim — Departement du Bas-Rhin, 3 Lilien unter einer Krone, 
d. h. das Siegel entstammt der Zeit zwischen dem 1. und 2. Pariser 
Frieden (30. Mai 1814 bis 20. November 1815), geschenkt von 
Herrn Brauerei dir ektor W. Roesinger in Speier (1301a). 

c) Urkunden. Quittung des Hieronymus Huser, Doktors 
der Rechte und kaiserlichen Kammergerichtsadvokaten und Procu- 
rators über 16 Gulden Dienstgeld, Speier, 27. April 1532 (1327 b). 
— Original-Pergamenturkunde von Flurskappel (bei Ulmet) vom 
30. März 154/5 : Pfalzgraf Ruprecht verkauft dem Anthonius Priel, 
Pfarrer zu Flurskappel und seinen Erben sein Frwehaws, Scheuer 

13* 



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186 



und Gärtlein um 25 Gulden ä 26 albus gegen einen ewigen Jahres- 
zins von 2 Capaunen, die auf Martini nach S. Rimelsberg (= S. 
Remigiu8berg) zu liefern sind. Geschenk des Herrn Andreas 
Jakob Drumm III. in ülmet (1232). Papier- Originalurkunde : 

Ernennung des Grafen Wilhelm zu ötting (1568—1570 Assessor 
generosus am Kammergericht, seitdem kaiserl. Rat) und des Lehrers 
der Rechte Christoph Faber (1553—1561 Assessor für den nieder- 
rheinischen Kreis beim Kammergericht, seitdem kaiserl. Rat) zu 
kaiserlichen Bevollmächtigten bei der Reichsvisitationskommission 
des Reichskammergerichts zu Speier für 1587, gegeben am 
13. April 1587 zu Prag, von Kaiser Rudolf II. eigenhändig 
unterzeichnet, mit kaiserlichem Siegel (1242 S). — Dank- 
schreiben des Giacinto, Capucino da Casale an den Bischof zu Speier, 
aus Prag 26. Mai 1623 („Speier, diese Hauptstätte des Calvinismus, 
jetzt katholisch, bezw. im Besitz der Kapuziner durch das Verdienst 
des Bischofs k : gemeint ist das Patronatsrecht der S. Ägidienkirche 
zu Speier, welches der Probstei Hördt zustand und seit der Säku- 
larisation der letztern durch Kurpfalz (sicher seit 1566) in prote- 
stantischem, bezw. kalvinistischem Sinne ausgeübt wurde, während 
der Bischof 1623 die genannte Kirche den Kapuzinern einräumte 
(s. Remling. Gesch. d. Bisch, zu Speier II, S. 374, 473) (1327 a). — 
Schuldschein über 200 Gulden, welche die Gemeinde Mühlheim a. Eis 
von dem gräfl. leiningenschen Keller J. A. Weeber zu Kolgenstein 
zur Vollendung ihres Schul- und Rathausbaues empfangen zu haben 
bestätigt, 1714 (1260 d). — Pergamenturkunde, 4 Blätter in Folio, 
vom 20. Juni 1740, betr. die zu dem Hofgut in Reichenbach bei 
Lauterecken gehörigen Reichserblehengüter, geschenkt von Herrn 
Ingenieur Munzinger in St. Ingbert (1290). — Weifses, gelbgerändertes 
Taftband mit in Schwarz aufgedruckten Bildern pompejanischen Stils, 
dazu ein schmäleres, nicht gerändertes Spruchband (Schleife) mit 
der Aufschrift: VIVAT! Grehweiler, am 2K. Januar 1784. 
(Links): Empfang den Lorbeerkranz aus unsern treuen Händen! 
Die Kindesliebe weiht dies Siegeszeichen Dir! 
O Theurster ! Unsern Wunsch wird Gottes Hand vollenden : 
Leb lang! leb glücklich! — wünschen wir. 
(Rechts): Unserra gnädigsten Herrn Vatter 

Christiane Louise, 
Gräfin zu Orttenburg, gebohrne Rheingräfin. 
Louise Charlotte, Rheingräfin. 



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189 



Geschenk des Herrn Apothekers Wilhelm Schumacher in Kirchheim- 
bolandon (1274a). — Wormser Gesellenbrief (des ehrsamen Hand- 
werks derer Hosen- und Handschuhmacher) vom 19. Juli 1791, 
geschenkt von Herrn Hotelbesitzer Franz B. Schneider (zum Schwan) 
in Kaiserslautern (1320). - Brief Schillers, datiert Heilbronn, 
16. August 1793, an den Magistrat daselbst (1227 b). — Auszug 
aus der magischen Kabbala, . . . 1804 . . . zum ersten Male ins 
Teutsche übersetzt (1311b). — Vier Stammbäume (Lichtenberg, 
Ochsenstein, Zweibrück en-Bitsch und Hanau) auf 2 Blättern, von 
J. G. Lehmanns Hand (1260 c), endlich eine Anzahl Ex iibris 
(1222, 1235, 1260 ab, 1311c), geschenkt von Herrn Grafen Karl 
Emich zu Leiningen -Westerburg in München. — Pensees chretiennes 
et inorales de Jean Adam Reissinger natif de la ville de Spiro, 
potior de terre et fayencier, 1 809 ; . . . Conge absolu für den Sergen t- 
inajor Philipp Hoch aus Speier beim 16. Linien- Inf. -Regt. Gegeben: 
Montbrison, 15. Juni 1814 (1223 de S), geschenkt von Herrn 
H. Moritz in Speier. 

O. Flugblätter, Flugschriften, Gedenkblätter, 
seltene Einzelschriften zur Geschichte der Pfalz. 

Dr. Huberti, Gottesfriede und Landfriede, Ansbach 1892, 
geschenkt von Herrn Reg. -Rat Reger in Speier (1218). — Der 
Ursprung der Stadtverfassung in Worms, Spei er und Mainz. Inau- 
guraldissertation von C. Köhne, Breslau 1889 (1248 c) — C. F. 
Menzel, 2. Beitrag zur Geschichte des Rheinischen Städtebundes 
in der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts. Gymnasialprogramm von 
Ratibor 1859 (1268 d). — Die Landfrieden in Deutschland von 
Rudolf v. Habsburg bis Heinrich VII. Göttinger Inauguraldisser- 
tation von W. Wyneken (Reichstag zu Speier 1291) (1233 c). — 
Dissertatio inauguralis de monetariis principum ex civitatum Ger- 
maniae dictis Hausgenossen. Von Joh. Gerhard Münch, Jena 1751 
(behandelt auch die Speierer Hausgenossen) (1249 a). — Eruoderung 
vnd verkundung : des Edeln vnd vestn Francisco von Sickingen, 
zu Eberbürg, an vnd wider Prouincial prioren vnd Conuenten 
Prediger ordens teutscher nation (zum Schutze Reuchlins erlassen) 
. . . 1519. 4 Bl. Kleinquart (1250 a). — Factio memorabilis 
Francisci ab Siccingen cum Treuirorum obsidione tum exitus 
eiusdem : Barptolemaeo Latomo Arlunen. autore. Köln 1523. 



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(1250 b). — Franz von Sickingen. Eine Geschichte aus dem 
16. Jahrh. Prankfurt bei Fr. Efslinger, 1798 (1251 d S). — 
Artickel vnd clagstuck wider Johan Bader pfarher zu Landaw 
vom geystlichen Fiskal zu Speyer des Euangelii halben etc. Ant- 
wort Johan Baders vff gemelte artickel. — Banbrieff so vber 
genanten Johan Bader aufsgangen etc. — Appellation Joh. Baders 
etc. 1524 (1275 a). — Johann A g r i c o 1 a Eysslebens predig auff 
das Euangelion vom Phariseer vnd Zolner ... zu Speyer auff 
dem Reychstag gepredigt 1526 (1264a). — Der Erbren Frey 
Vnnd Reychstett gesandten, erste, vnd andere antwurt, über 
Kay. Maye. übergebne Instruction, durch sye, sambt ettlichen 
beschwernussen gegen den gaystlichen, yetz zu Speyr auff dem 
Reychfstag überantwurt 15 2 6. Höchst selten! (1250c). — 
Ad principes, magistratus, populosque Germanie in Spirensi con- 
ventu, Pauli Picii oratio (contra Turcos) 1529. Augustae Vinde- 
licorum MDXXX (1265a). — Abschidt des Reichstags zu 
Speyer Anno MDXXIX. -- Sampt der keiserlichen Constitution 
wie gebrtider oder schwisterkynder jhres verstorben Vatter oder 
muotter bruoder oder Schwester Erbschafft vnder sich theylen sollen. 
— Vnd einem Keyserlichen Mandat der Widertauffer halber aufs- 
gangen. ~ Getruckt zue Mentz. (1326 a). — Vom tag zu Hagenaw. 
Zwen verdeutschte Sendbriefe eins Thumdechants vnd eins weysen 
bescheidenen Thumherrns. — Datum zu Speyer am tag Bonifacii 
1540 (1275b). — Abschiedt des Reychfstags zu Speier aufT- 
gerichtet im Jar 1542 (1251 aS). — Annotata de personis 
iudicii camerae imperialis a primo illius exordio usque ad 
annum domini MDLVI . . . Impressum Ingolstadii per Alexandrum 
et Samuelem Weissen bornios fratres 1557 (Älteste, überaus seltene 
Ausgabe dieses als erstes im Druck erschienenen Verzeichnisses der 
Personen des Reichskammergerichts für die Zeit 1495 — t 556. 
in Speier seit 1527) (1295). — Warer Bericht von den Acten 
der Leipsischen und Speirischen Collocution zwischen M. Bucern 
und G. Wicelien. Köln 1562 (1259 cS). — Christliche trewe 
Warnung an die Stedte Wormbs. Speier, Landaw vnd andere Stende, 
so den Zwinglischen orts halben nahe verwandt, dafs sie iren 
irthumb im Nachtmal lernen kennen . . . Durch M. Laurent] um 
Albrecht. Gedr. zu Ursel durch Nie. Henricum 1563 (1275 c). — 
Catalogus testium veritatis . . . Guilelmo Ey sengrein de Nemeto 



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Spirensi Authore . . . Dilingae 1565 (1264 b). — Methodica oder 
Richtige vnd christliche Aufslegung defs Evangelii . . . vom Zinfs- 
groschen. Geprediget durch Philippum Fabionem Kirchendiener zu 
Gummerfeheim 1587 (1275 d). — Biblia, das ist die gantze heilige 
Schriift nach alter in christlicher Kirchen gehabter Translation 
trewlich verdeutscht. Durch 1). Johann Dietenberger, handschrift- 
lich zugesetzt: Carmen' Spirensis. — Getruckt zu Mayntz . . . 1609. 
Geschenkt von Herrn Lehrer Osswalt in Speier (1258S). — 
Beschreibung der Reifs: Empfahung des Ritterlichen Ordens: 
Volbringung des Heyraths: vnd glücklicher Heimführung : Wie 
auch der ansehnlichen Einführung: gehaltener Ritterspiel vnd 
Frewdenfests: (Kurfürst Friedrich V. von der Pfalz und 
der Prinzessin Elisabeth von England). Mit schönen Kupfer- 
stücken gezieret (es fehlen unter 25 nur 4, nämlich: die eine Seite 
des einen Triumphbogens zu Oppenheim, sodann die Ansichten der 
Triumphbogen von Frankenthal, dagegen ist unter andern der 
Theater-Festzug, die Parade der kurpfälzischen Armee, sowie das 
Theatrum zu Frankenthal tadellos erhalten. In Gotthardt Vögelins 
Verlag, 1613. Sehr selten (1298 a). 

[Dasselbe enthält auf 205 Seiten in 26 Kapiteln und in einem 
Anhang von 99 Seiten eine ausführliche Darstellung aller Festlich- 
keiten von der Werbung in London bis zur Hochzeitsnachfeier: 
nämlich: Kapitel 1. Reise des Kurfürsten durch Holland, Ankunft 
im Haag. 2. Meerfahrt. 3. Empfang in England, Einzug in London, 
.stattliches pancket" daselbst. 4. Tod und Begräbnis des Prinzen 
Heinrich von Wales. 5. Der Kurfürst wird Ritter des englischen 
Ordens de la Iarretiere. 6. „ Ehe versprechnufs * und „öffentliche 
Aufsruffung der new angehenden Eheleuth". 7. Ritterschlag des 
Kurfürsten. 8. „Anzeig . . . vnderschiedlicher kunstreicher Fewer- 
werck, vnd einer Kriegs- Armada zu Meer, so zur Kurtzweil vnd 
Eingang defs Königlichen Frewden-fests gehalten worden". 9. König- 
liche Hochzeit, „mit was ansehnlicher Magnificentz vnd herrligkeit 
solche den 14. tag Februarii durch öffentliche Christliche Einsegnung 
beider . . . newer Eheleut vnd andern Ceremonien, gehalten worden. " 
(Die TraiiUnQ vollzog der Erzbischof von Canterbury, indem er (englisch) 
die Frage stellte: „ Friederich, Wiltu difs Weib zu deiner ehelichen 
Gemahlin haben , mit Ihr nach der Ordnung Gottes im heiligen 
Ehestand zu leben? Wiltu sie lieben, trösten vnd ehren, vnd sie 
behalten, so wol in zufallender kranckheit, als in wehrender gesund- 
heit? auch allen andern absagend, dich zu Ihr allein halten, so 
lang Ihr beyde beysamen leben werdet?" Nach Bejahung Friedrichs, 
wurde die gleiche Frage an die Prinzessin Elisabeth gerichtet. 



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Als auch sie bejaht hatte, fragte der Erzbischof: „Wer begert 
dieses Weib diesem Mann zur ehe zu geben ? a , worauf der zwischen 
den Brautleuten stehende König Jakob erklärte, dafs er „solches 
verwillige 44 . Nun legte dieser beider Brautleute rechte Hände in- 
einander, Friedrich aber sprach dem Erzbischof (englisch) nach : 
„Ich Friederich, nemme dich Elisabeth, zu meiner Ehelichen Ge- 
mahlin, dich zu haben vnd zu behalten, von diesem Tag an fürter 
hin, in gutem vnd bösem zustand, in reich thumb vnd armuth, in 
Kranckheit vnd bey guter gesundheit, dich zu lieben, vnd werth 
zu halten, bifs vns wird Gott scheiden, vnd solches vermög Gottes 
heiliger Ordnung. Vnd zu dem ende gib Ich dir meine Trewe." 
Nachdem Elisabeth die gleichen Worte nachgesprochen, lösten sie 
die Hände, Friedrich aber gab Elisabethen einen Diamantring, 
diese Worte nachsprechend : „ Mit diesem Ring, vermähle vnd ehe- 
liche Ich Dich, mit meinem Leib ehre Ich Dich, vnd mit allem 
meinen weltlichen gut verwiedumbe Ich Dich, im namen defs Vatters, 
Sohns, vnd heiligen Geistes. 44 Der Erzbischof betete hierauf und 
schlofs , die Hände der Brautleute zusammenlegend : „ Was Gott 
zusammen gefügt hat, sol der Mensch nicht scheiden. 44 Zur Ver- 
sammlung gewendet sprach aber der Erzbischof: „Demnach Friederich 
und Elisabeth, mit einander in diese Eheverlöbnufs gewilliget, vnd 
solches vor Gott, vnd dieser gantzen Christlichen Gesellschaft 
bekennet haben, auch einander die Trew versprochen, vnd solches 
mit vbergebung defs Rings vnd zusammengebung der Hand bestetiget, 
als erkläre ich hiemit Sie beyde vor Mann vnd Weib, im namen 
defs Vatters, defs Sohns vnd heiligen Geistes. 44 ) — 10. „Was für 
zierliche Täntz. Ritterspiel, wunderliche Inventiones oder Comoedien 
. . . den newen Ehegenossen zu ehren, angestelt . . . worden.* 
11. Feste zu Canterbury, Oxford und London. 12. Abschied von 
England. 13. Überfahrt (die „Englische Schiff Armada* hatte 7 
grofse und viele kleine Segelschiffe), Empfang in Vliessingen. 
14. Ankunft im Haag. Der Kurfürst „nacher Heidelberg vmb 
anstellung der Heimführung f ortgeeilet * . 15. Beschreibung der 
Festvorbereitungen in der Pfalz: Empfangsschiffe — Feldlager. 
16. Die Kurfürstin reist vom Haag nach Köln, begleitet von den 
Prinzen von Oranien. 17. Dieselbe besteigt in Mundorff, wo sie 
vom jungen Kurfürsten von Brandenburg begrüfst wird, „der 
Churfürstlichen Pfaltz Schiff 44 . Rheinaufwärts überall grofser Empfang, 
so in Bonn, Coblenz, Braubach. S. Goar. Bei Geilsheim erwartete 
sie der Kurfürst. Grofse Feste in Bingen, Mainz und Oppenheim, 
wo 2 grofse Triumphpforten errichtet waren. 18. Mit was vor 
einem stattlichen Apparat vnd kurtzweil, Ihre Churfl. 
Gn. earabt dero Prinzessin vnd Comitat, in der Stadt 

Franckenthal 

empfangen worden 41 , (4. Juni 1613, Nachmittags 2 Uhr). 
„In welcher Stadt albereit zuvor . . . mit verwundernüfs zu sehen 



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gewesen, der gantzen Bürgerschaft^ dapfferes gemüht, fleifs, vnd 
begierige bemühung, mit dero sie sich gefasset . . . Ihre Churfl. 
Gn. ... zum herrlichsten vnd zierlichsten, vnderthenigst zu em- 
pfangen. Ein theil rüstet sich mit seinen Kriegswehren, ein theil 
mit zierlichen Kleidungen : etliche führeten meyen zu, die heuser 
zum Frew den fest zu bekleiden : andere zierten die Strassen mit 
blumen, krentzen vnd rosen : andere bemüheten sich mit Zurichtung 
kunstlicher Fewerwerk. In summa, es war keiner vnder den ge- 
ringsten, viel weniger vnder den fürnembsten, der seinem beruft, 
zu solchem Ehrenfest vnd Einzug, nicht mit höchstem fleifs vorstunde. " 

.So bald erstlich von dem Thurn das zeichen Ihrer Churfl. 
Gn. Ankunfft gegeben ward, ist durch sonderbare gute Verordnung, 
gleich als in einem augenblick. die gantze Strassen, von dem 
Wormbser thor bifs an die Schaffnerey. mit schönen wolriechenden 
Rosen, Blumen vnd Kreutem, gleichsam bedeckt vnd bestrewt ge- 
wesen. Dem gegenwertigen Churfürsten sind alsbald in die sechtzig 
Bürger zu Pferd in einerley Liberey, alle in blaw Casacken, mit 
goldgelb , vnd weissen schnüren verbrembt . grawen hüten . vnd 
grünen federn geziert, mit jhren Carabinem vnd andern wehren 
wol gerüst vnd gezieret, mit fliegendem Fahnen, vor der Stadt 
entgegen geritten, vor dem Thor auf dem freyen feld, vnd den 
wägen (darauf Ihre Churfl. Gn. mit dero vielgeliebten Gemahlin 
gesessen) spornstreich gerant, vnd darauff, beneben beyden Com- 
pagnien defs Auisschufs, mit salve vnd frewdenschiessen , Ihre 
Churfl. Gn. sambt dero Princessin vnd gantzen Comitat gegrüsset, 
empfangen, vnd mit grosser der gantzen Bürgerschaft frewd vnd 
frolocken in die Stadt begleitet. Zu dero Ankunft worden alsbald 
zehen grosser gegossener Stück, vnd hernacher viel kleine feld- 
stücklein, zu erzeigung der frewden, auf dem Wall, mit etlich vnd 
fünfzig gewehrter Mann bewahret, lols geschossen. Von der Stadt 
thor bifs an den Markt inwendig der Stadt, seind gestanden zwo 
Compagnien Mufsquatirer, eine in die andere auf 100. mann starck, 
deren die ersten in altem Römer habit, roter färb, die andere in 
grün auf Ttirckisch gekleidet, auf beyden seitten aufsgetheilet. * 
In der Mitte des Markts war eine Ehrenpforte errichtet, marmor- 
artig angestrichen, .inwendig mit einem blawen vnd mit stemen 
gezierten hiramel*, oben , standen gemahlet in schönen Tafeln" die 
Fides und Religio. Die Ehrenpforte zeigte Abbildungen folgenden 
Inhalts : auf der Nordseite : Friedrich den Siegreichen, darunter 
Tres Prinzipes Capti (Hinweis auf die Schlacht bei Seckenheim 1462); 
auf der folgenden Seite: Friedrich II. mit Religio Instaurata; auf 
der Stid(-Markt-)seite : Friedrich III. mit Exules Suscepti (Anspielung 
auf die Gründung Frankenthals): auf der vierten Seite: Friedrich IV. 
mit Foedus Unionis. 

,An dieser Ehrenport auf dem Marekt, ist ein fendlein junger 
Knaben von 12. jähren vnd darunder, alle grün gekleidet vnd 



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bewehrt, ohngefehr in die 80. stark, gestanden. Welche Ihre 
Churfl. Gn. vnd die Princessin, mit einem carmine, so Hie schrifft- 
lich tiberreicht, empfangen. An jhrem Fahnen, der auch grün, 
waren mit güldenen Buchstaben diese wort gesetzt: Aliquando 
maiora. das ist: Mit der zeit grösser". Nun folgten zu beiden 
Seiten Säulen mit Mayen, ,von Ephew vnd Pomerantzen gezieret*, 
bis über den Markt. Dann kamen zwei Säulen, auf der einen 
Minerva, auf der andern Gratitudo, zwischen ihnen, „ gleich einem 
Triumphbogen, ein angehengte Tafel", auf welcher die zu Franken- 
thal angesiedelten von den Spaniern verjagten Niederländer ihrem 
Danke gegen die Pfalzgrafen für den ihnen gewährten Schutz 
Ausdruck gaben. Nun folgte eine Pyramide mit dem Reichsapfel 
und darunter Name und Titel des Kurfürsten. Während des Ein- 
zugs stand auf derselben ein kostümierter Mann, der „das Bild, 
von dem Propheten Daniele beschrieben , so die Vier Monarchien 
bedeutet*, darstellte. Zu linken von der Pyramide gegen das 
kurfürstliche Haus war eine zweite „Frewdenpfort" aufgerichtet. 
Hier war der Kurfürst als römischer Kriegsheld zu Pferde dar- 
gestellt mit folgenden (lateinischen) Versen: (zu deutsch) 

„Scipio wird gelobet sehr, 
Ein solcher Held ist vnser Herr.* - 
„Ich grüfs Dich Fürst so hoch geborn, 
Vnd Dich, Englisch Venus, erkorn.* — 
„Der widerkunft defs Fürsten froh, 
Jederman hie schreit zu, Jo. fc 

„Die Gassen beyderseits waren vor dem Thor bifs an die 
Schaffherey obgemeldt, mit zwo Compagnien Musquatirer bestelt 
gewesen, deren die eine gantz schwartz im geeicht, vnd vber den 
leib mit schwartzem Schechter bedeckt, vnd an statt der schürtz, 
mit gelben kurtzen Hosen bekleidet : die andere aber, als Indianer, 
blohe Hosen, vnd sonsten, als wann sie nacket, in Leibfarb bekleidet. 
Diesen folgte noch ein Compagny von junger Mannschafft, in die 
200. stark. Hart an dem Thor der Schaffnerey oder defs Fürst- 
lichen Hauses, ist ein klein Theatrum auffgericht gewesen, so von 
den Goldschmieden der Stadt Francken thal, auff jhren kosten, an- 
gestelt. Daruflf sie Ihre Churfl. Gn. sampt dero Gemahlin, mit 
einer herrlichen, vnd sehr lieblichen Music, allerhand Seitenspiel 
vnd Instrumenten empfangen. In der höhe ist gestanden ein Engel, 
blassend auf zwoen Posaunen. Vmbher waren geh engt allerhand 
tugenden abgeraahlet, Fides, Constantia, Fortitudo etc. In der mitte 
war, durch ein Gemahl defs Königs Salomonis, vnd seiner braut, 
welche von einem Engel vom himmel kommend gekrönet worden, 
der heilige Ehestand, wie auch die Posaunen Faraam bedeutende, 
das jmmerwehrende Lob Ihrer Churfl. Gn. mit folgender (lat.) 
Schlifft angedeutet: (zu deutsch) 



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In dem ich durchflieg alle Land, 
Mach grosser Herrn Tugend bekandt. 
grosser Fürst, Jungfraw zart 
Aufs Engelland, verbunden hart 
Mit ehlich Lieb, Ewr lob vnd Ehr 
Ich wil aulsbreiten ohn aufhör. 
Nach dem nun Ihre Churfl. Gn. in das Fürstliche Haufs 
kommen, seind sie etwas in der höhe, vber dem Thor, in einem 
Tabulat oder Gallerien , beneben viel grosser Herren gestanden, 
da sie gerad in die Stadt haben sehen können. Denen zu ehren, 
erstlich die compagnia der Bitterschafften wider erschienen, die in 
dem fürüberreiten, alle mit einer sonderbaren behendigkeit, jhre 
Carbiner lofe geschossen. Nach diesem ist gefolgt der Edel vnd 
Mannhafft, Capitain Affenstein, mit dem Ausschufs der Stadt, mit 
fliegenden Fahnen, sehr wacker gerüst , bewehrt vnd bekleidet. 
Denen ist gefolgt, ein Fahnen Romanischer kleidung vnd wehren. 
Diesem, ein Fahnen Türeken, gantz grün gekleidet, vnd jhrer art 
bewehret. Diesen, ein Fahnen schwartzer Mohren, deren Fenderich 
vor andern sich zierlich gehalten. Diesem , ein Fahnen Indianer 
oder Persianer. Damach ein Fahnen junger Knaben, die waren 
alle grün gekleidet, wie auch jhr Fahnen gantz grün war, vnd 
darinn mit güldenen Buchstaben Aliquando Maiora, wie oben ge- 
meldt. Endlich ein Fahnen Handwercksgesellen, auch gantz sauber 
bekleidet vnd aufsgerüstet. 

Gegen der Schaffnerey vber, war ein herrlich vnd kunstreich 
Fewerwerck zugericht, in einer gestalt der Stadt Trojen, mit 
Thürnen vnd Zinnen. Davon nicht weit Equus Trojanus, von 
roter Färb, vnd einer weissen Blasen: darinnen Zwolff Soldaten 
oder Ritter verborgen. 

Defs andern Tags, gegen Abend vmb Acht vhrn, haben 
sich die vorgemelte vier Compagnien, so mit jhren vnderschiedenen 
Kleidungen die Vier theil der Welt bedeutet, in die Stadt Trojen 
begeben, mit jhren Fahnen vnd Wehren, die Stadt zu vertheidigen. 
Bald dar uff ist die Reuterey kommen, so die Stadt berent vnd 
aufgefordert. Welcher die beyde Aufsschufs fähnlein gleich gefolget, 
vnd vff Drey viertel stund an einander, die Stadt gestürmet. Da- 
gegen sich die in der Stadt nicht allein jnnerhalb der Mawren, 
sondern auch durch vnderschiedliche aufsfäll vnd Scharmützel sehr 
stattlich mit schiessen geweret, darunder auch viel Ragetlein ge- 
worfen, dals also nichts als schiessen vnd krachen gehöret worden. 
Nach solchem gewaltigen stürm, ist der Feind abgezogen, vnd hat 
das grosse Pferd vor der Stadthor stehen lassen. Darauf die in 
der Stadt sich gefrewet, vnd das Pferd in die Stadt geführet. Bald 
darauf ist in der Stadt ein zeichen mit Fe wer auf einem Thum 
gegeben worden. Darauff sich der Feind wider zu der Stadt ge- 
wendet, durch macht der Ritter oder Soldaten, so aufs dem 



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Trojanischen Pferd gesprungen, mit gewalt eingefallen, die in der 
stadt aufsgejagt, vnd erstlichen beyde Thürn, so von Fewerwerk 
zu gericht gewesen, angezündet, vnd folgende, als ob sie die 
mawren gantz zersprengen wolten, allerhand laufende Fe wer ge- 
worffen. Welches alles sehr kunstreich, artig, vnd also wol, ohne 
einigen schaden abgangen, dafs Ihre Churfl. Gn. sambt dero ge- 
liebten Gemahlin, vnd beywesenden Fürsten vnd Herrn, ein gne- 
digste6 gefallen, vnd sonderbaren lust daran gehabt. In dieser 
Stadt Franckenthal haben Ihre Churfl. Gn. Dero Gemahlin aufe- 
ruhen lassen, vnd haben sich nacher Heidelberg begeben, vmb Dero 
ankunft zu erwarten, dieselbige zu empfangen vnd einzubegleiten. fc — 

19. Kap. Empfang der Kurfürstin im Feldlager bei Laden- 
burg (gegenwärtig 12 Fürsten, viele Grafen und Herren, 16 Fahnen 
Fufevolk [jede zu 300 Mann „200 Muskatierer und 100 lange 
spiefs tt — , unter welchen auch je eine Fahne der Ämter Neustadt 
a. H., Hafsloch, Lambsheim, Wachenheira], 1 „Batterey von 26 halben 
Cartaunen*, die Ritterschaft mit 2000 Pferden). 20. Empfang 
in Heidelberg (Fischerkampf, Triumphpforten). 21. Begrüfsung 
seitens der Universität. 22. Empfang im Schlosse. 23. Dank- 
gottesdienst, Festtafel (8. Juni alten Stils). 24. „Ritterliches Spiefe- 
und Schwert- Th um ier", ,nach dem Nachtlmbifs ein kunstreich 
Fewerwerck" auf der Neckarbrücke und dem Neckar (9. Juni). 
25. Ringel-Rennen im kurfürstlichen Lustgarten zu 
Heidelberg (10. Juni) ? gehalten in acht Aufzügen: nämlich: 

1. Aufzug: „Invention defs Argonautischen Triumphs oder 
Palladis Posaun vom Triumph Jasonis (die Titelrolle 
des Jason spielte der Kurfürst selbst). Der Festzug ent- 
hielt folgende Gruppen: a) Pallas hoch zu Wagen, von 2 Drachen 
gezogen, zur Linken des Wagens Mercurius. b) Chiron, auf einem 
Felsen, c) Acht Trompeter zu Pferd nebst 1 Mohr als Pauken- 
schläger, d) Juno auf von 2 Pfauen gezogenem Wagen mit ihrer 
„Dienstjungfraw" Iris, e) Neptunus in goldner Meermuschel. 
f) Glaucus. g) Sechs Ritter: Meleager. Castor, Oileus, Pollux, 
Anceus, Admetus. h) Sechs «überwundene Ochssen, die Füsse von 
Ertz hatten, in Pflüge eingespannt, unter das güldene Joch gebracht* , 
je 2 geführt von Kriegern, mit Schlangenzähnen behängt, die teil- 
weise zu Boden fielen als Saat, i) Aus dieser Saat erwuchsen die 
9 Laster: Heuchelei, Faulheit, Furchtsamkeit, Geiz, Unraäfsigkeit, 
Schmeichelei, Hochmut, Thorheit, Wollust, k) Der grofse feurige 
Drach. 1) Die 3 Sirenen, m) ,Der herrliche Musicus Orpheus, 
auff einem schönen weissen Einhorn, so er nur mit einem güldenen 
Faden regiert, sung und spielete sehr lieblich auf einer Lauten die 
antwort vf der Sirenen Gesang/ n) Nun kam der Siegreiche Ritter 
, Jason, Ein Vberwinder der gefehrlichsten Abenthewren, Ein 
glückseliger Eroberer des grossesten Schatzes deiß Güldenen Flusses, 



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ein Triuniphirer vber allen Neid, vnd vornembster Favorit der Weisen 
vnd streitbaren Palladis. * Jason stand mit Peleus und Telamon auf 
dem Schiff Argo, dieses in prächtiger Renaissance ausgeführt, 
41 Schuh lang, mit 3 Masten, der mittlere 34 Schuh hoch, von 
Gold, mit dem oraculum, „daraufs ein lebendige singende stimm sich 
hören Hesse, vnd zukünftige Ding zu verstehen gäbe." An einem 
Eichbaum nahe der Mitte des Schiffs hing das goldene Vlies. Das 
Schiff war reichlich beflaggt mit Taffetfahnen in roth, gelb, blau 
und weifs. Der Mittelmast trug eine Fahne mit dem pfalzischen 
Wappen, umzogen von dem englischen Ordensbande mit der Auf- 
schrift : Hony soit qui mal y pense. Das Schiff war stark mit 
Matrosen besetzt, der Schiffskörper mit Wappen geschmückt, 
o) An das Schiff angeschmiedet war der „trewlofe Pelias, der vor 
neid sein eigen hertz frais." p) Den Schlufs bildeten die 5 Leib- 
rosse des Kurfürsten in reichstem Schmucke von Kriegern geführt. 
Während des Aufzuges nimmt Jason das Wort und wendet 
sich „an alle Ritterraessige vnd Heroysche Hertzen, die Ihme in 
Tugend nachfolgend, gleichmessige Ehr zu erlangen sich bemühen,* 
indem er sich der Eroberung des goldenen Vlieses rühmt. Peleus 
und Telamon fordern alle Ritter zum Zweikampfe auf. Es 
sprechen zur Kurfürstin nacheinander in Versen: Pallas, Chiron, 
Juno, Neptunus. Es folgt „Der Sirenen Gesang, welchem Orpheus 
allmahl antwortet, vnd nach jhrem Stillschweigen, endlich mit 
Jasonis Lobe beschleufst. " Hieran schliefst sich: „Orphei poetisch 
Gedicht, gelichtet auf die Ankunft der . . . Churfürstin. ." Es 
sprechen zu derselben ferner Jason, Peleus und Telamon, hierauf 
letztere beide „an das hochlöbliche Frawenzimmer" (d. h. die Ge- 
samtheit der anwesenden Damen). Nun erschallt: „Die Stimme 
des Oraculs in dem mittelsten güldenen Mastbaum: Zv der zeit, 
wann der junge Löwe, von dem alten Edlen Löwen entsprungen, 
wird das Königliche Lämblein, welches Er, zu trotz den schwartzen 
Seeraben, vber Meer geholet, mit sich in seine Hole gebracht, vnd 
durch sein frolockendes* brüllen die gantze Erde erschüttert haben: 
Alsdann werden des newen Jasonis hohe Ritterliche Thaten recht 
angehen, vnd durch dieselben, des Ersten vertunckelt werden: Zu 
grossem aufnehmen des herrlichen Stammes, davon Er entsprossen, 
vnd vnsterblichem Lob seines Grofsmütigen hertzens." Es folgen 
noch Gesänge des Orakels und des Pelias, schliefslich „Gelübd vnd 
Wundsch der gantzen löblichen Versamlung, vor die Wohlfart 
vnd zur glücklichen Ankunft der Durchleuchtigsten Churfürstin." 

2. „Martis vnd Veneris Auffzug:" Personen: Jason, 
Hercules, Mars, Venus, Penelope, Amor, die 9 Musen, die 
3 Charites, Martis Cavalieri, Veneris Cavalieri. (Aufgeführt vom 
Markgraf Joachim Ernst von Brandenburg). 

3. „ A r i o v i 8 1 , Weyland der Alten , Vnüberwündlichen, 
Weitherrschenden, Schwaben König, der Gallier Bezwinger, der Römer 



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Schrecken, der Teutschen Ruhm, vnd aller Tugend vnd Dapfferkeit 
Patron. (Aufgeführt von Herzog Johann Friedrich zu Würtemberg). 
(Portsetzung am 11. Juni.) 

4. Fama (gespielt von den Pfalzgrafen Friedrich Casimir 
und Johann Casimir u. a.). 

5. Cordato, Nolante, Foliato (aufgeführt von den Herzogen 
zu Württemberg). 

6. Penthasilea, die Amazonenkönigin (aufgeführt von der 
würtembergischen Ritterschaft). 

7. Türkisches Cartel („vffzug defe Türckischen Keysers 
mit Fünff Türckischen Fürsten vnd Bassa", mit französischem Text.) 

8. Der achte Aufzug wurde gegeben von Eberhard v. Rap- 
poltetein. Titel nicht angegeben. 

Im Ringrennen, beginnend nach dem dritten Aufzug, fort- 
gesetzt am 11. Juni, „hat den anfang gemacht der Streitbare vnd 
Sigreiche Held Jason Herr Friderich Pfaltzgraff Ohurfürst, so 
gerennet gegen den Cavalierum Martis, Cneum Marcura Cariolanum, 
Herrn Marggraft'en zu Anspach, der hat gewonnen 100 Gulden. * 
Es waren Preise ausgesetzt zwischen 6 Goldgulden bis 40 Dukaten. 
Alle Fürsten betheiligten sich hieran. 

Das 26. Kapitel „Ist eine kurtze beschreibung eines Lust- 
jagens, Ritterlichen Kopffrennens, kurtz weiligen Kübelstechens, 
vnd wie endlich difs Frewdenfest der Chur fürstlichen Heimbführung 
beschlossen worden. - (18. Juni: Dankgottesdienst. Nach dem 
Fürstlichen Mittagsimbifs :) , Kübelstechen. Don Quixote 
de la Mancha, Ritter von der trawrigen gestalt, An alle 
Vmbschweifende Ritter, seine Landsleute, die das ziperlen im gehirn 
haben, auch vnderm Hütlein nicht wol verwahret, vnd der Art vnd 
gewechfs der Baronci seind." Am 19. Juni beschlofs die Festlich- 
keiten das „Kopffrennen" auf gewöhnlicher Rennbahn, im Lustgarten. 

Die Hochzeitsgaste — ohne den pfälzischen Adel und die 
Beamten - zählten 1562 Köpfe: die Fourier- und Futterzettel 
weisen aufeer dem Bestände des kurfürstlfchen Marstalls während 
des Festes aus im Ganzen 2804 Pferde. Diese Zahlen illustrieren 
wohl zur Genüge die Grofsartigkeit des Festes.] 

De unionis obitu 1620 (1275c). - Aller defs Heiligen Römischen 
Reichs . . . Abschied. Gedruckt in Mainz 1621. Folioband. Über- 
geben durch Herrn Notar Grass in Speier (1307 aS). Übernahme 
des Reichs vikariats durch Kurfürst Karl Ludwig, 6. April 1657 
(1266 f). — Des iustes pretentions du roy sur l'empire par le sieur 
Aubery advocat au parlement et aux conseils du roy. Suivant la 
copie, imprime ä Paris 1668. 51 S. Quart (1225a). — Joh. Hof- 
mann, Rektor in Efslingen (1680 — 1689 am Retschergymnasium 
in Speier) Jugend- und Tugendlehr, 1672 (1267 b). - Zanthier, 



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199 



Feldzüge des Vicomte Tu renne, Marechal-General der Armeen des 
Königs von Frankreich. Mit 18 Schlachtplänen. Leipzig 1779. Quart. 
(1329a). — Das Geplagte und fast vorzagte Speyer, Oder 
Kurtzer und gründlicher Bericht, Was raassen durch der Frantzosen 
listige Anschläge und bezügliches Geld diese weltberühmte Stadt 
ohne eines eintzigen Mannes Verlust, den 19. Sept. dem Römischen 
Reich abgenommen, und mit 2000 Mann Frantzösischer Besatzung 
beleget worden, Dafs also, Wo nicht schleuniger Succurs erfolget, 
beym Gewinn, und siegreicher Eroberung, der in Ungarn unter 
der Türeken Bottmässigkeit bifshero gelegenen Haupt-Festungen, 
ein weit grösser Verlust der vornehmsten Reichs-Frey-Städte zu 
befürchten ist. Gedruckt zu Franckfurt am Meyn, 1688. Titel 
und 6 Seiten kl. Quart (1309). - Neu eigentliche Charta des 
Rhein-Stroms. Nürnberg 1689. (Enthält u. a. auch eine kurze 
Geschichte von Kaiserslautern und Frankenthal, sowie der Kriegs- 
eivignisse bis 18. November 1688.) (1268 b). — Gründliche und 
eigentliche Beschreibung Derer Weyland schönen Nun aber 
Durch unerhörte Grausamkeit der überbarbarischen 
Franzosen gäntzlich ruinirt- verbrannt- und desolirten 
Städten Speyer, Worms und Oppenheim, 1689. 8 Bll. 
Quart (1285). Selten! — Beschreibung von Frankreich, um 1692, 
geschenkt von f Herrn Bürstenfabrikant Fischer in Speier (1296 aS). 
— Einladung zur Rückkehr in die von den Franzosen 
verwüstete Pfalz seitens des Pfalzgrafen Johann Wilhelm, 
Düsseldorf, September 1697 (1266 b). -- Eleonore, römische Kaiserin, 
Gemahlin Leopold I. Wien 1837 (1268 c). — Churf. Pfaltz Gulden- 
und alten Landzolls- Ordnung und Rotul 1701 (1266c). — Inven- 
tarium über die Verlassenschaft der Weyl. Sybilla Hetzlerin. Landau 
17. Dezember 1702. Bibelübersetzung von Seb. Kirchmayer, Super- 
intendant in Rotenburg a. T. Geschenke des t Herrn Bürsten- 
fabrikanten Fischer in Speier (1281abS). — Diersburg, Kriegs- 
und Staatsschriften des Markgrafen Ludwig Wilhelm von Baden, 
kaiserlichen Feldherrn, Eroberer Landaus, den spanischen Erb- 
folgekrieg, insbesondere auch die Landauer Belagerungen 
1702, 1703 und 1704, sowie die Schlacht bei Speier 1703 
betreffend (1239). - Gedruckte General-Edikten an alle in Ch ur- 
pfälzischen Civil- als Militair- Diensten Stehende Bedienten und 
unterthanen, dem König von Franckreich alsDeclarirten 



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200 



Reichs-Feinden auff keinerlei Weifs mit Kriegs-Bedürf- 
nüsen Besonders mit Pferden zu Sekundiren 1704 (1266 d). — 
Sammlung der Reichsabschiede, 1747, Teil I u. IL Übergeben von 
Herrn Notar Grass in Speier (1307bS). - Aktenmäfsige Dar- 
stellung des zwischen dem Speierer Bischof und dem Kurfürsten 
von der Pfalz wegen der Dörfer örevenhausen und L ambrecht, 
entstandenen Streites seitens der ersteren Partei, 1753 (1266 g). 

— Hochfüretlich-Speyerische Universal- Steuer- Verordnung für die 
Hochfürstlich- Speyerische Obere- und Ämtere. Bruchsal 1767 
(1251 bS). — Lob- und Trauerrede auf den Tod des Bischöfe 
Franz Christoph von Hütten, 10. Mai 1770 (1266h). — Ordnung 
vor die Ober- und Ämtere des Fürstlichen Hochstifts Speyer in 
Betreif der Policey- Pflege sowohl als der Justitz- Pflege , 1772 
(1251 cS). - Ohmgelds-Ordnung im Hochstift Speyer 1775 (1266i). 

— Kurpfalz. Privilegium zur Errichtung einer Krap.pfabrik 1778 
(1266e). — 2 Vorstellungen des Fürstbischofs August von Speier, 
das Eigentumsrecht seines Stiftes an der Festung Philippsburg 
betr. vom 18. Juli 1778 und 16. Dezember 1779, je 7 Folioblätter 
(1225bS). - KurfÜrstl. Pfalz am Rhein Berg-Ordnung. Mannheim 
1781 (1274b). — Arröt du conseil d'etat du roi contenant les 
dispositions pour la forme dune nouvelle administration dans les 
forets communee du Mundat de Wisserabourg (1780, 13 Folioseiten, 
deutsch und französisch) (1248 a). - Fried. Christoph. Fischeri 
Novissima scriptorum ac monumentorum rerum Germanicarum tain 
ineditorum quam rarissiraorum collectio -- Halae 1781 (Pfalz- 
Bayerische Genealogie in Reimen, 1000 Jahre von 500 — 1500 
umfassend). Geschenk des Herrn Grafen Karl Emich zu Leiningen- 
Westerburg (1300a). Neue Pfalz-Zweibrückische Zunftordnung, 
1784, gedruckt bei Hallanzy in Zweibrücken (1329 c). — Reskript 
des Speierer Bischofs August an das Amt Deidesheim, 12. März 
1790. Protestation des Fürst-Bischofs August zu Speier gegen die 
Besitznahme und Verwaltung der Güter der Weifsenburger Kirche 
durch das Departement Niederrhein, 15. November 1790. Hoch- 
ftirstl. Speierische Verordnungen gegen fremde Werber 1791, 1792, 
1795. Desgl. gegen Unterstützung der Desertion kaiserlicher Truppen 
1792. An die Reichsversammlung zu Regensburg gerichtete Ver- 
wahrung des Speierer Fürstbischofs wegen des künftigen Schicksals 
der Reichsfestung Philippsburg 1791. Promemoria desselben betr. 



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201 



die Einquartierung des Prinz-Conde 'sehen Truppenkorps, nebst Nach- 
trag 1795 (1266 k—s). — Kurzgefalster Rückblick auf die Geschichte 
der Bischöfe zu Speier (bis 1802), Speier bei Kranzbühler, geschenkt 
von Herrn Moritz (1262 a 8). — Der Triumph der Reformation, 
von J. Frantz. Bethlehems erste Weihnachtsfeier, Speier bei Kolb 
1817 (1262bcS). — Briefe auf einer Wanderung in das Hartgebürge 
im Rheinkreis des Königreichs Bayern geschrieben. Frankfurt 1822 
(64 S.) (1286b). — Die Denkfreyheit . . ist wieder in Gefahr! Speier, 
bei Kolb 1828, Zweibrücker allg. Anzeiger (Nr. 27) 1832 (1262 dh S). 
— Joseph v. Stichaner, Kgl. b. Staatsrat, (Gründer des ersteh 
historischen Vereines der Pfalz 1827) nach Mitteilungen der 
Hinterlassenen von Ministerialrat Grafen Hundt, München 1856 
(1254 c 8). — Die Steuerüberbürdung der Pfalz von G. Fr. Kolb, 
Speier bei Lang 1847. . . 18 Petitionen vieler Bürger der Stadt 
Mannheim an die zweite Kammer der Landstände. Mannheim 1848 
(1262 g). . . Wahlaufruf des Kreisausschusses des pfälz. Volks- 
vereins, die Wahlen zur deutschen Reichsversammlung in Frankfurt 
betr., Kaiserslautern, 18. April 1848. Ausschreibung dieser Wahlen 
durch die Kgl. b. Regierung der Pfalz. Speier, 17. April 1848. 
Aufruf des Bevollmächtigten der provisorischen Zentralgewalt für 
die Pfalz, Eisenstuck, Speier 6. Mai 1849 (1256 b — d). — Rede 
des Abgeordneten Eisenstuck von Chemnitz, gehalten in der 220. 
Sitzung der Paulskirche (16. Mai) zu Frankfurt bei Verhandlung 
über die Verhältnisse in der bayerischen Rheinpfalz (1262 k). ~- 
Bamberger L., Erlebnisse aus der Pfälzischen Erhebung im Mai 
und Juni 1849. Frankfurt 1849 (1233 b). — Königl. Prokla- 
mation an die Pfälzer, datiert München den 10. Juni 1849 mit 
„ Erklärung der Rheinpfalz in den Kriegszustand" durch den Prinzen 
von Preufsen, Hauptquartier Marnheim, 14. Juni 1849 (1241). 
Eingesendet vom Vereinsmandatar Kgl. Regierungsrat Conrad. — 
Urteil des ObeVappellationsgerichtes . . zu München vom 25. No- 
vember 1850 in der Nichtigkeitsklage von 333 in der Pfalz wegen 
bewaffneter Rebellion u. s. f. Verurteilter (1262 i). — Programm 
zur Schillerfeier in Speier, 10. November 1859, geschenkt von 
Herrn Schuh in Speier. — Aufruf des Generallieutenants und Di- 
visions-Commandeurs von Barnekow und des Regierungs-Präsidenten 
von Ernsthausen, Trier den 15. Juli 1870 (1256 e — Inv.-Nr. 1256 
von Kaiserslautern anonym eingesendet). 

14 



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202 



Im Jahre 1893 haben und zwar für die Abteilungen der 
Stadt Speier die Volksbank und die Gewerbebank Speier den 
Betrag von je 100 Mark gespendet. Hiefür sei an dieser 
Stelle ebenso wie allen Mandataren, Spendern und Gönnern 
des Vereins für die bewiesene uneigennützige Förderung der 
Vereinszwecke, insbesondere aber für die Zuwendung und 
Überlassung von Funden und Antiquitäten an das Kreismuseum 
der Pfalz der geziemendste Dank zum Ausdruck gebracht. 
Möge auch das Jahr 1894 Zeuge dieses Wohlwollens der 
Pfälzer gegen das Kreismuseum sein. An Gelegenheit wird 
es nicht fehlen. Wie im laufenden und in den letzten Jahren, 
so werden auch für das Jahr 1894 Ausgrabungen historisch 
merkwürdiger Punkte ins Auge gefa&t werden und wäre es 
zum Wohle des Kreismuseums sehr erwünscht, wenn gegebenen 
Falles alle Freunde das Ihre beitragen möchten, entgegenstehende 
Hindernisse zu überwinden. 



Spei er, Ende Dezember 1893. 



Berthold, 

II. Vereinssekretir. 



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203 



Auszug 

aus der Rechnung des historischen Vereines. 



a) Für das Jahr 1891. 

I. Einnahmen. JC. 4 JC 4 

1. Aktivrest aus 1890 1064. 83 

2. Beitrag aus 1890 3. — 

3. Beitrage von 580 Mitgliedern zu 3 JC 

ftr 1891 1740. — 

4. Beitrag der Stadt Kaiserslautern für 

1891 nach Abzug der Quittungsgebühr 19. 80 

5. Abonnements auf das Korrespondenzblatt 
der Westdeutschen Zeitschrift zu 1 J(. 

für 128 Mitglieder 123. — 

6. Beitrag des Kreises für 1891 nach 

Abzug der Quittungsgebühr . . . . 654. — 

7. Geschenk der Speierer Ziegelwerke (S) 30. — 

8. Erlös aus verkauften Vereinsmitteilungen 30. — 

zusammen . . . 3664. 68 

VL Ausgaben. 

1. Postporti, Frachtkosten, Botenlöhne, 
Reiseauslagen 241. 51 

2. Regieausgaben 

3. Gehalt des Vereinsdieners .... 

4. Buchdrucker- und Buchbinderlöhne • . 

5. Bibliothek, einschliefsl. der alten Drucke 

6. Sammlungen und Ausgrabungen . . 

7. Korrespondenzblatt für 1891 . . . 

zusammen 

Demnach Aktivrest, auf 1892 übergehend . . . 48. 75 



98. 


96 






100. 


— 






1034. 


80 






1425. 


11 






687. 


50 






88. 


— 






• • 


• 


3615. 


88 



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204 



b) Für das Jahr 1892. 

1. Einnahmen. M. 4 JC. 4 

1. Aktivrest aus 1891 48.75 

2. Beiträge von 649 Mitgliedern zu 3 JC 

für 1892 1947. - 

3. Beitrag aus 1891 3. — 

4. Beitrag der Stadt Kaiserslautern für 

1892 nach Abzug der Quittungsgebtihr 19. 80 

5. Kreisbeitrag für 1892 nach Abzug der 
Quittungsgebühr 654. — 

6. Beitrag der Distriktsgemeinde Ludwigs- 
hafen a. Rh. für 1891 und 1892 nach 

JLbzug der Quittungsgebühr zusammen 59. 80 

7. Beitrag der Volksbank Speier (S) . . 100. — 

8. Abonnements auf das Korrespondenzblatt 121. — 

9. Erlös aus verkauften Vereinsmitteilungen 50. 70 
10. Zufällige Einnahme 1. — 

zusammen . . . 3005. 05 

II. Ausgaben. 

1. Postporti, Frachtkosten, Botenlöhne, 
Reiseauslagen 195. 39 

2. Regieausgaben 49. 30 

8. Gehalt des Vereinsdieners .... 125. — 

4. Buchdrucker- und Buchbinderlöhne . 1451.09 

5. Bibliothek, einschliefsl. der alten Drucke 339. 51 

6. Sammlungen 619. 45 

7. Beitrag zum Germanischen Museum für 

1892 10. - 

8. Korrespondenzblatt für 1892 und 1893 193. 50 



zueammen . . 2988. 24 

Demnach Aktivrest, auf 1893 übergehend . . . 21. 81 

Speier, den 13. Oktober 1898. 

Der Vereinsrechner: 

Schwarz. 



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MITTEILUNGEN 



DES 





DER 



PFALZ. 



XVIII. 



SPEIER. 

DRÜCK DER H. GILARDONe'sCHEN BUCHDRUCK EREI. 

1894. 



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Inhaltsverzeichnis. 



Seite 
I. Geschichte and Bibliographie der Buchdruckereien zu Speier 

im XV. und XVI. Jahrhundert. Bearbeitet von Archivar a. D. 

F. W. E. Roth. Erste Hälfte 1 

II. Römische Gebaudereste bei Ertweiler. Mit einer Tafel. Von 

Pfarrer Am. Riitter 81 

III. Vmi den Kanonikatshöfen des Speierer Domkapitels. Ein Bei- 
trag zur Geschichte der Lftsung der Wohnungsfrage in Älterer 

Zeit. Von Dr. J. Mayerhofer, Kgl. Kreisarchivar .... 85 

IV. Geschichtliches von Lambsheim aus den Jahren 1740—1745. 
Ein Beitrag zur Heimatskunde, geliefert an der Hand des 
Lambsheimer Geraeindearchives von W. Küstner in Ludwigs- 
hafen a. Rh 89 

V. Das Pffclzer Wappen. Mit Pialz-Bayeriseher Stammtafel und 
Wappentafel. Von Karl Emich Graf zu Leiningen-Westerburg, 
Rittmeister a. D., Ehrenmitglied des historischen Vereins der 

Pfalz 145 

VI. Die „Heidenburg - bei Kreimbach in der Pfalz. Von Dr. C. Mehlis. 

Mit zwei Originalzeichnungen 160 

VII. Jahresbericht, erstattet vom II. Vereinssekretftr G. Berthold 169 
VIII. Rechnungsablage über das Vereinsjahr 1893. Von Kgl. Re- 
gierungsfinanzdirektor Schwarz 199 



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Geschichte und Bibliographie der Buchdruckereien 
zu Speier im XV. und XVI. Jahrhundert. 

Bearbeitet von Archivar a. D. F. W. E. Roth. 



Die ersten Versuche, der Geschichte und Bibliographie der 
Speierer Drucke des XV. und XVI. Jahrhunderts gerecht zu werden, 
machte der Speierer Ratsconsulent und Syndicus E. C. Banr im Jahre 
1764. Er gab heraus: PRIMITIAE | TYPOGRAPHICAE SPIREN- 
SES, | Oder | Nachrichten | von | der ersten und berühmten | Drachi- 
schen | Buchdruckerey | in der | Reichs* Stadt Speyer | und | denen 
in dem XVten bis zu Anfang des | XVIten Seculi daselbst | gedruckten 
merckwurdigen Büchern, | Wie auch dem ersten und raren | Spey- 
rischen Neuen Testament, j Mitgetheilet | von | Erhard Christoph 
Baur, | der Reichsstadt Speyer Raths^Consu- 1 lenten und Syndico. | 
Speyer, | Verlegts Joh. Heinrich Zeuner, 1764. | Franckfurt, bey 
Joh. Friederich Fleischer. | Kleinoctavo. 8 il gez. Blätter + 87 gez. 
Seiten. Baur brachte in dieser Schrift eine Menge urkundliche 
Nachrichten zur Geschichte der Familie Drach und deren Beziehungen 
zu Speier bei und beschrieb eine grössere Anzahl ihm bekannt ge- 
wordener Drucke bis 1532. Seine Arbeit ist jetzt vom bibliogra- 
phischen Standpunkt aus wertlos, aber immerhin noch interessant 
durch die urkundlichen Nachrichten. G. W. Panzer lieferte in den 
annales typographici. Nürnberg 1795 Quarto Band 111 eine Beschrei- 
bung von 73 Speierer Wiegendrucken bis 1500. Hier erscheinen 
schon die ersten Anfange einer Typenvergleichung. Auch diese 
Arbeit ist jetzt bibliographisch wertlos. Erst L. Hain betrat in 
seinem repertorium bibliographicum. Stuttgart 1826 — 1828 Octavo 
den Boden wissenschaftlicher Bibliographie für die undatirten Speierer 
Drucke von 1471 an, der Familie Drach und Hist Hain beschrieb 
vorzugsweise die Exemplare der Münchener Hof- und Staatsbiblio- 

1 



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thek, stellte eine grössere Anzahl undatirter Drucke durch Typen- 
vergleichung als Speierer Druckerzeugnisse fest, nahm aber auch 
manches ältere Citat auf, welches mit Vorsicht benützt werden muss, 
da Verwechselungen vorliegen können. In den Jahren 1869 — 1870 
veröffentlichte Studienlehrer K. Weiss seine Programmarbeit: Nach- 
richten über den Anfang der Buchdruckerkunst in Speier mit be- 
sonderer Berücksichtigung der ersten Druckerfamilie Drach. Speier 
1869 - 1870. 2 Hefte Quarto. Die urkundliche Bearbeitung verdient 
Anerkennung. Vielfach fehlt eine schärfere Kritik. Die Biblio- 
graphie ist kurze Erwähnung der Büchertitel und fusst meist auf 
Hain. Leider liefen viele Verwechselungen unter, Drucke von Hain 
als Speierer Erzeugnisse nachgewiesen, fehlen; eine typologische 
Durcharbeitung wird vermisst. 

So standen die Vorarbeiten, als ich 1890 mich den Speierer 
Druckereien widmete, mehrfachen Aufenthalt zu München, Darm- 
stadt und Mainz den Vergleichungen Speierer Wiegendrucke mit 
Hains Angaben zuwendete und das von Hain Uebersehene beschrieb. 
Der historische Verein zu Speier besitzt eine herrliche Sammlung 
Speierer Frühdrucke, welche nach den Sammlungen zu Berlin und 
München die reichste Deutschlands sein dürfte. Meine Bestrebungen, 
dieser Sammlung näher zu treten und dann meine abschliessende 
Arbeit zu veröffentlichen, fand an dem Ausschuss des historischen 
Vereins der Pfalz die liebevollste Aufnahme und erfolgte die Ver- 
einbarung, meine Arbeit nach und nach in den „Mittheilungen" er- 
scheinen zu lassen. Für 1894 liegt nun der erste Theil vor, der 
Rest wird 1895 nachfolgen, so dass bis etwa 1600 die Speierer 
Druckereien bearbeitet sein dürften. — Meine Bearbeitungsart ist 
folgende: Ich liefere vollständig getreu wiedergegeben die ersten 
Zeilen der Anfänge und grösseren Abschnitte der Drucke sowie 
ihrer Schlussschriften, die Angaben über Format und Blattzahl, 
Zahl der Spalten und Zeilen, vielfach auch der Signaturen. Typo- 
logisch sind die meisten Drucke aus Autopsie bearbeitet, die Typcn- 
geschlechtcr bestimmt und benannt, sowie die meisten Drucke diesen 
Typenarten zugewiesen. Der erste Druck einer neu erscheinenden 
Type diente mit seinem Stichwort oder Verfassernamen zur Be- 
nennung der Type. So bildete ich eine wissenschaftliche Grundlage, 
welche für Datirung undatirter Drucke von grösster Wichtigkeit ist, 
und die Zuweisung firmen- und ortloser Drucke künftig erleichtert. 
Jedenfalls ist diese Arbeit der wichtigste Teil meiner Veröffent- 



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3^ 

lichung. Alle von mir gesehenen Drucke tragen nach der Nnmmer 
einen Stern und die Exemplare, welche ich beschrieb, ebenfalls bei 
Nennnng des Aufbewahrungsorts derselben. Mit Vorliebe sind auf 
besondern Wunsch die Speierer Exemplare herangezogen worden. 
Alle meine Angaben sind mit Hain verglichen, aber selbständig, 
ohne auf dessen Abweichungen zu achten. Eine grosse Anzahl 
dieser Abweichungen sind wirkliche Versehen Hains und ergeben 
sich dem Kenner bei Vergleichung sofort. Von andern Abweichungen 
müsste erst durch Vergleichung der benutzten Münchencr Exemplare 
festgestellt werden, ob nicht auch Versehen Hains vorliegen. Dieses 
und die Erwähnung der Abweichungen Hains hätte hier zu weit 
geführt. Unleidlich ist bei Hain das Nichterwähnen der leeren 
ersten und letzten Blätter sowie die Erwähnung von Puncten am 
Ende von Ueber- und Endschriften, wo die Drucke solche nicht 
haben. Da dieses auch zur Unterscheidung gehört, wurde das Fehlen 
stets bemerkt. Einige Drucke, welche Hain aus Autopsie beschrieb, 
mir aber nicht vorlagen, biete ich in abgekürzter Form unter Ver- 
weisung auf Hain. Es lag dieses in den mir von vornherein ge- 
steckten Grenzen meiner Arbeit. Typographisch sind die alten Ab- 
kürzungen, nicht aber auch die langen s, die D und i wiederholt, 
sondern es steht überall s und r. Von Literatur habe ich aus 
Platzmangel nur sparsam Gebrauch gemacht, zudem manches ältere 
Citat unsicher ist und oft sich nicht erkennen lässt, welche von 
zwei Ausgaben 0. J. gemeint sein dürfte. Der Biographie der ein- 
zelnen Drucker suchte ich möglichst gerecht zu werden und kriti- 
scher als der ungenaue Weiss zu arbeiten. Auf Einzelheiten der 
Technik ist vielfach verwiesen. Eine Anzahl Ausgaben habe ich 
lieber als zweifelhaft in den Anhang verwiesen, als durch deren 
Einfügen in den Text die Reihenfolge zu verunstalten. Die un- 
datirten Drucke sind nach Angaben in Vorreden oder dem Er- 
scheinen der Typenarten nach Möglichkeit chronologisch geordnet. 
Den Verwaltungen der Bibliotheken zu Mainz Stadt- und Seminar- 
bibliothek, Darmstadt, München, Jena, Kiel, Strassburg, Leipzig 
(Univ.-Bibl.), Wernigerode, Nürnberg germ. Museum, Wiesbaden, 
Paulusmuseum zu Worms und Gymnasialbibl. zu Speier danke ich 
zum Schlüsse für Erledigung meiner persönlichen und brieflichen 
Anfragen. 

Geisenheim im Juni 1894. 



1* 



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Angehörige der Stadt Speier haben das Verdienst, frtthe der 
Verbreitung der Typographie die Wege gebahnt zu haben. Johannes 
de Spira führte 1469 in Venedig die Typographie ein und druckte 
bis 1470, ihm folgte Wendelin von Speier 1470 bis 1477. Er ist 
zugleich Erfinder und Einffihrer der Custoden. Zu Granada in 
Spanien führte ein Speierer die Typographie ein. Es waren mithin 
sehr frtthe Speierer Kräfte im Dienste der Typographie thätig. 
Dass dieselben sich in Mainz und Strassburg bildeten, und von da 
ins Ausland gingen, ist wahrscheinlicher, als dass sie vorerst in 
Speier die Kunst ausgeübt und dann im Auslande weiter gearbeitet 
hätten. Urkundlich lägst sich die Ausübung der Typographie erst 
1471 zu Speier nachweisen, es ist aber wahrscheinlich, dass die 
undatirten Frühdrucke der Postilla- und Ariminensistype ein höheres 
Alter beanspruchen dürfen als die gedruckt vorliegenden Jahrzahlen 
1471 und 1472 und somit die Einführung und Ausübung der Typo- 
graphie zu Speier sich weiter hinauf erstreckt, als man bisher an- 
nahm. Die Geschichte und Bibliographie der Speierer Drucke ist 
nun chronologisch folgende: 

I. Ungenannter Drucker. 147L 

Im Jahre 1471 tritt zu Speier ein ungenannter Drucker mit 
gedruckter Jahrzahl auf. Die Type desselben ist eine Mittelantiqna- 
type mit um einen Grad grösserer Majuskel in Antiqua. Ihr Schnitt 
erinnert an die Antiquatype Mentelins zu Strassburg, 1 ) ist aber im 
Kegel kleiner. Dieser Drucker könnte mithin aus Mentelins Werk- 
stätte hervorgegangen zu Speier sich niedergelassen haben. Wer 
derselbe war, entzieht sich jeder Kenntniss. Man hat auf Peter 
Drach den Aelteren hingewiesen. Derselbe besass einen Verwandten 
wol Vatersbruder zu Strassburg, den Conrad Drach, um 1450 Decan 
des St. Thomasstifts zu Strassburg und Drachs Familie hatte das 
Patronatsrecht einer Capelle an diesem Stift Es wäre nun nicht 
unmöglich, dass P. Drach mit Mentelin bekannt geworden und Ein- 
richtung nebst Arbeitern von Strassburg bezogen hätte, aber er- 
wiesen ist das nicht Ebenso wenig hat der Speierer Anonymus 
von 1471 etwas mit Johann und Wendelin von Speier, Buchdruckern 
zu Venedig gemeinsam. Die Thätigkeit dieses ungenannten Speierer 
Buchdruckers war weder eine lange noch umfangreiche. Die meisten 



]) Burger, deutsche und italienische Incunabeln. Tafel 91. 



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Drucke desselben sind kleinen Umfangs und bilden .Denkmäler typo- 
graphischer Kleinkunst. Eine Eigenthümlichkeit der Type ist das 
Auftreten von deutschen Typenformen in der Antiqua, nämlich v, 
sowie d, p und o (neben den Formen Tier Antiquaschrift), so dass 
der Satz ziemlich eigentümlich aussieht Jedenfalls lag hier Typen- 
mangel vor, der durch ältere angekaufte Bestände in gothischen 
Typen ergänzt ward. Aehnliches treffen wir bei Helyas von Louffen 
zu Beromttnster in der Schweiz an, wo ebenfalls ein deutsches v im 
Antiquasatz vorkommt Typologisch läset sich vermnthen, dass dieser 
Speierer Typograph kein Formschneider von Beruf war, lieber ältere 
Bestände erwarb und verwendete, als die Lücken durch Schnitt und 
Guss conformer Typen zu ergänzen. Alle von diesem Speierer 
Anonymus gelieferten Drucke haben nur eine einzige Type, die 
Postillatype. Die Erzeugnisse sind nun folgende: 

Druckwerke. 
1. Mit Jahresangabe. 
1471. 
1. Postilla scholastica super Apocalypsin et super 
cantica canticorum. 

Blatt 1 Vorseite: postilla scolastica et ualde magistralis super | 
apocalipsim et super cantica canticorum | (ohne Punct). 

(P) Remittitur ante huic libro jjlogus Ma- 1 gistralis in quo vere 
omla que diximus | implioätur Et diuiditur in qulqy partes | etc. 
Am Ende: explicit Postilla stolastica (!) super Apocalypsin et 
super cantica canücou impssa Spire, anno LXXI. | 

Quarto, 15 n. gez. Blätter, ohne Signaturen, Custoden und 
Blattzahlen. 0. F., Antiquatype (Postillatype). — Stuttgart k. 
oeffentl. Bibl. 

Hain 13310. — Panzer, annales III, 17 n. 1. — Burger, Incu- 
nabeln III Tafel 89. — Hawskins, titles of the first books S. 6. — 
Weiss, Nachrichten I, 14 n. 1. — 

2. Ohne Jahresangabe. 
2/ Gallensis, Johannes, ord. Min., de sex aetatibus 
hominis. 

Blatt 1 leer. Blatt 2 Vorseite: Tractatus magistri Johannis 
Gal-|lensis de sex etatibus homls | (ohne Punct). 

Blatt 6 Vorseite Zeile 29: Et sie est finis huius tractatus magrf 
Johls | (ohne Punct) Rückseite leer. 



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6 

• 

0. 0. u. J. u. F. (Speier, um 1472). 

Quarto, 6 n. gez. Blatter, ohne Signataren, Custoden und Blatt- 
zahlen, Postillatype. 

München, Hofbibl., Spteier Museum (zwei Exemplare, jedes mit 
dem ersten leeren Blatt, das eine 1473 rubriciert)*. 

Hain 7474*. — Mittheilungen des histor. Vereins der Pfalz XVI 
(1892) S. 216. 

Angedruckt ist: 

3.* Gereon, Johannes, cancellarius Parisiensis, trac- 
tatus de arte audiendi confessiones et remedia contra 
recidiva. 

Blatt 1 Vorseite: Magister Johannes Gereon Doctor Sacre pagine 
et | Cancellarius Parisensis . de modo audiendi Confes- | siones . 
cü pulchris circüstancijs ac consideracöib9 | (E) Tsi uirtus qua 
assuefactio gignit cerci9 | qua ars opetur . non nichil tarnen 
j)dest | etc. 

Blatt 7 Vorseite: Explicit opus magistri Johänis Gereon | Sacre 
pagine Doctoris et Cäcellarij Pa- 1 rysien De modo audiendi con- 
fessiones cü | pulchris circüstancijs ac consideracöibus | (ohne 
Punkt). 

Blatt 7 Rückseite: Magister Johannes Gereon Sacre pagine 
Doctor | necnö Cäcellarig Parysien Remedia contra recidiua 
(ohne Punkt). 

Blatt 12 Rückseite: Explicit opus Magistri Johänis Gereon | 
Sacre pagine Doctoris necnö Cancellarij | Parysien Remedia contra 
recidiua | (ohne Punkt). 

0. 0. u. J. u. F. (Speier, um 1470—1472). 

Quarto, 12 n. gez. Blätter, 29 — 31 Zeilen, ohne Signaturen, 
Custoden und Blattzahlen, Postillatype. 

München Hofb., Speier Museum* (doppelt). Hain 7660*. 

4.* Aurbach, Johannes de, directorium curatorum. 

Blatt 1 Vorderseite: DIRECTORIVM CVRATORVM DOMINI | 
DOCTORIS AVRBACH | Hie liber satis bene dirigit pastores ac 
plebanos & eo- 1 rum adiutores sive capellanos quomodo se habere 
de- 1 beant in confessionibus audiendis et aliis sacramentis | etc. 

Titelrückseite leer. 

Blatt 2 Vorseite Zeile 1: Incipit directorium per dominum Jo- 
hannem Aurbach | Egregium doctorem compositum pro instruetione 
sl- 1 plicium prespiteroR in curia animaR etc. 



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Am Ende: ET SIC EST FINIS DEO GRACIAS | (ohne Punkt). 

0. 0. u. J. (Speier, um 1470 — 1472). 

Quarto, 64 n. gez. Blätter, deren letztes leer, 32 Zeilen, ohne 
Signatnren, Custoden und Blattzahlen, Postillatype, erste Ausgabe 
der Schrift. 

München Hofbibl., Speier Museum*. 

Hain 2125*. — Mittheilungen des histor. Vereins der Pfalz XVI 
(1892) S. 217. — Weiss, Nachrichten II, 28 n. I. — Baur, 8. 38 
(zu 1492). 

5.* Gerson, Johannes, cancellarius Parisiensis, do- 
natus ethimologisatus sive per allegoriam traductus. 

Blatt 1 Vorseite: (P) Artesoracionis quot sunt Octo que | Cög- 
nicio substancie Cögnicio qua- 1 litatis Cögnicio pcept I domi 
Opa- 1 cio etc. 

Blatt 9 Rückseite Zeile 5: vera sunt gaudia Amen | Explicit 
Donatus Ethimoloyzatus | (ohne Punkt). 

Quarto, 9 n. gez. Blätter + 1 leeren Blatt am Ende, 30 Zeilen, 
ohne Signaturen, Custoden und Blattzahlen, Postillatype. 

0. 0. u. J. u. F. (Speier, um 1472). 

München Hofbibl., Darmstadt Hofbibl. (Inc. II, 19)*. — Hain 
7727*. — Graesse, tr&or II, 421b. — Walther, Beiträge S. 96. 

6.* Augustinus, S. Aurelius, de vita christiana. 

Blatt 1 Vorseite: Famosus beati Augustini libellus De vita 
xpiana in- 1 titulatus Qui viris ecciasticis omibus Merito deberet | 
esse tarn acceptus Sicut vllus paruus über theologic9 | Ymmo 
digne venit alijs pferendus Necnon familiaris- 1 sime vtendus Vt 
patebit cunctis eum legentibus Qui | iudicare norunt de eins 
pfectibus | PROLOGVS LIBRI BEATI AVGVSTINI | DE VITA 
CRI8TIANA | (E) Go primus pctör et vltimus insipiStiorqy | etc. 

Blatt 2 Vorseite: (C) Ristum vnctum interptari . sapientum 
et | etc. 

Blatt 14 Vorseite Zeile 29: ExPLICIT L1BER BEATI AVGV- 
STINI | DE VITA CRISTIANA | Hie beati Augustini libellus 
parentilis (!) et famosus in | Ciuitate Spirensi est impressus | (ohne 
Punkt). 

0. J. u. F. (um 1470—1472). 

Quarto, 14 n. gez. Blätter, ohne Signaturen, Custoden und Blatt- 
zahlen. 31 — 32 Zeilen, Postillatype. 



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8 

München Hofbibl., Darmstadt Hofbibl. # . (V. 2800/18). — Hain 
2099*. — Panzer III, 18 n.2. — Burger, Incunabeln III Tafel 89. 
— Walther Beiträge 8. 96. — Weiss, Nachrichten II, 25 n. I. 

7. Incompositio (!) de virtutibus et vitiis sibi invicem 
impugnantibu8 . Et primo de snperbia. 

0. 0. u. J. n. F. (Speier, um 1470—1472). 
Quarto, Postillatype. 

Ein Exemplar besass die Abtei Weingarten, das jetzt zu Stutt- 
gart sein könnte. 
Panzer III, 27 n. 52. — Weiss, Nachrichten H, 29 n. IV. 

IL Ungenannter Drucker. 1472. 

Unabhängig von dem soeben besprochenen Speierer Anonymus 
tritt 1472 ein zweiter ungenannter Drucker zu Speier auf. In 
diesem Jahre lieferte er einen mit Jahreszahl versehenen Druck, 
welcher sich obgleich ohne Ortsangabe durch die Gleichheit der 
Typen mit der zu Speier geteilten Ariminensis- Ausgabe ohne Jahr 
und Firma bestimmt als Erzeugnis einer Speierer Presse nachweisen 
läset. Dieses typologische Verhältnis erschliesst den Nachweis 
einer ganzen Reihe undatierter Drucke als Speierer Druckerzeugnisse. 
Man hat auch hier den Anonymus in Peter Drach vermutet. Die 
als Anlage V. mitgeteilte Empfangsbescheinigung einer aus Erfurt 
geliehenen Handschrift giebt aber jedenfalls keine andere Handhabe, 
abgesehen von der durchaus falschen Jahreszahl, als die, dass die 
Restauflagen des Jacobus de Clusa und Ariminensis, welche hier 
als Pfand gegeben wurden, in Besitz Peter Drachs des Aelteren 
gelangten. Dass Drach ihr Urheber und somit auch Hersteller der 
Nr. 14 dieser Bibliographie ist, erscheint mir zu gewagt. Vorläufig 
dürfte sich der Name auch dieses Anonymus nicht erweisen lassen. 

Alle Drucke dieses ungenannten Druckers haben nur eine 
einzige Type gothischen Schnitts, keine besondere Ueberschriftstype, 
keine gedruckten Initialen, nicht einmal Kommata. Viele sind zwei- 
spaltig und mit starkem Durchschuss gedruckt, wodurch der Abdruck 
etwas Lichtes, leicht Lesbares erhielt. Custoden und Blattzahlen 
fehlen durchaus, häufig auch die Signaturen. Der Punkt am Ende 
der Sätze fehlt häufig, wie bei dem vorigen Anonymus. Ohne da- 
durch eine Verwandtschaft Beider zu bezeichnen, liegt dieses im 
Gebrauche der Zeit Man hat oft behauptet, diese Type, die Turre- 



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crematatype benannt, sei nicht gegossen, sondern geschnitzt und 
beweise ein hohes Alter der Kunst, aber bewiesen hat man diese 
Behauptung nicht, die Gleichheit der Typen erweist das Gegenteil. 
Manche dieser Drucke dürften ein höheres Alter als 1472 be- 
anspruchen, andere nach 1472 gehören. 

Druckwerke. 

1. Mit Jahresangabe. 

1472. 

1.* Turrecremata, Johannes, meditationes seu con- 
templationes. 

Blatt 1 mit Signatur a. j. Vorseite : Contemplaciones deuotis- 1 
sime per reuerendissimü dum | dum Joh'em de turre cremata | 
cardinalg quond' sancti Sixti | editg atqj in parietibus circu | itus 
Marie minerue ne dum | litterau caracteribg vey eciä | ymaginum 
figuris ornatissime | descripte atqj depicte Tcipiüt | feliciter Anno 
salutis millesi* | moquadringentesimoseptua* | gesimosecundo die vero 
vige | sima qta mesis decembris se | dente Sixto quarto ponti- 1 fice 
maximo. | 

Blatt 16 Rückseite Spalte 2: Contemplacöes deuotissel (!) p | 
reu'endissimü dum dum Joh'ez | de t're cremata cardinale quon | da 
sei sixti edite atqj in parie- | tiby cireuitus marie minerue | nedü 
lräu caracterib9 vcy eci | am ymaginü figuris ornatissio | descripte 
atqj depicte felicit'r | finiüt Anno salutis . M . cccc. | lxxii. die v'o 
vigesima qta me | sis decembris sedente Sixto | quarta (!) pontifice 
magno xc. | 

0. 0. u. F. (Speier). 

Folio, 16 n. gez. Blätter, 34 Zeilen, zweispaltig, mit Signaturen, 
ohne Custoden und Blattzahlen, Ariminensistype. 

Mainz Stadtbibl. (Incun. 233, am Ende defekt)*, München 
HofbibL 

Hain 15723*. — Panzer III, 30 n. 69. 

2. Ohne Jahresangabe. 

2.* Jacobus de Clusa, sermones dominicales per anni 
circulum. 

Blatt 1 Vorseite: Incipiunt s'mones auetorisan (!) a | dno Nicoiao 
papa q'nto Per exi* | miü dum doctore sacre theoloye (!) | prem 
Jacobü Cartusien domus | extra muros Erfordeü vicalm. | 



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10 

ScLIicsst Blatt 200 Rückseite Spalte 2 Zeile 34: coopäte cui 
sit laus et gl'ia Arne | (ohne Punkt). 

0. 0. u. J. u. F. (Speier, um 1470—72). 

Folio, 200 n. gez. Blätter, zweispaltig, 34 Zeilen, ohne Sig- 
naturen, Custoden und Blattzahlen, Ariminensistype. 

München Hofbibl., Spcier Museum*. 

Hain 9333*. — Panzer HI, 30 n. 72. — Weiss, Nachrichten II, 
8. 31 n. XVI. 

3. Albertus magnns, sermones notabiles de tempore 
et de sanetis. 

Blatt 1 Vorseite: Tabula siue directoriü pfitis li | bri iuxta 
alphabeti ordinem in- | cipit feliciter. | etc. wie Hain 469*. 

0. 0. u. J. u. F. (Speier, um 1472). Erste Ausgabe der Schrift. 

Folio, 250 n. gez. Blätter, 40 Zeilen, Signaturen a— r, A — M, 
Ariminensistype. 

München Hofbibl., Oldenburg grossh. Bibl. 

Hain 469*. — Serapeum XXII, (1861) 8. 287. 

4.* Ariminensis, Henricus, de quatuor virtutibus car- 
dinalibus. 

Blatt 1 Vorseite: (A) D süme et indiuidue Trinitatis patris et 
filij | et 8püs saneti Ac intemerate verbi incarnati | etc. 

Des Herausgebers Thomas Dorniberg Vorwort schliesst Blatt 10 
Rückseite: Omnes itaqj virtutum eultores pro bene actis gracias 
deo refe* 1 rant. etc. Cöpleta est hec tabula remissoria per me 
Thomä Dorniberg | antedictum de Anno dni Millesimoquadrin- 
gentesimoseptuage* | simosecüdo Jpa die saneti Martini pape | 
(oline Punkt). 

Blatt 11 Vorseite: Incipit traetatus de Quatuor virtutibus cardi- 
alibus editus & | expositus ad Ciues Venetos per fr£m Uenricu 
Ariminensem | (ohne Punkt). 

Blatt 147 Vorseite: Traetatus pulcherrimus de qtuor virtutibus 
cardinalibus per | fratrem Heinricum ariminensem ad venetos editus 
totam fere I philosophiam moralem complectens vnacum exemplis 
& histo- 1 rijs tarn ex diuinarü q> humanarü stripturarü (!) autori- 
bus suptis | ad conficiendum arengas collacöes & sermones vtilis- 
simos arte | impressoria Spire artificiose effigiat9 feliciter explicit | 
(ohne Punkt). Die Rückseite von Blatt 147 leer. 

0. 0. u. J. u. F. (Speier, Ende 1472 oder Anfangs 1473). 



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11 

Folio, 147 Blätter, 32 Zeilen, ohne Signaturen, Custoden und 
Blattzahlen. 

München Hofbibl. (rubriciert 1473), Speier, Museum * (Blatt 37 
beschädigt), Oymnasialbibl. Speier. 

Hain 1650*. — Panzer III, 29 n. 64. — Baur, primitiae S. 17 
bis 18. — Weiss, Nachrichten I, 8. 14—16 n. HI. — Schelhorn, 
diatriba praeliminaris S. 28. 

5. Huss, Johannes, gesta Christi. 

Blatt l mit Signatur au Vorseite: Incipiunt gesta Cristi. | etc. 
wie Hain 9057*. 

Folio, 11 Blätter, zweispaltig mit Ausnahme der letzten Seite, 
32 Zeilen. 0. 0. u. J. u. F. (Speier um 1473) Type des Ari- 
minensis Speier. 0. J. 

München Hofbibl. Ein Exemplar in der Senckenberg'schen 
Bibl. zu Frankfurt a. M. ist nicht auffindbar. 

Hain 9057*. — Panzer HI, 30 n. 71. — Weiss, Nachrichten 
II, 31 n. XIH. 

6. Augustinus, S. Aurelius, de fuga mulierum, de 
constantia, de contemptu mundi, de communi vita cleri- 
corum. 

Blatt 1 mit Signatur a t Vorseite: Incipit traetatus saneti Agu- 
stini (!) Epi* | scopi de fuga Mulierum. | (N) Emo dicit fratres <j> 
temporibus | etc. wie Hain 1961*. 

0. 0. u. J. u. F. (8peier, um 1473). 

Quarto, 28 n. gez. Blätter, 26 Zeilen, mit Signaturen, ohne 
Custoden und Blattzahlen, Ariminensistype. 

München Hofbibl. 

Hain 1961*. — Weiss Nachrichten II, 29 n. IX. 

7.* Damascenus, Johannes, über gestorum Barlaam 
et Josaphat 

Blatt 1 leer. Blatt 2 mit Signatur an Vorseite: (C) Vm 
cepißsent monasteria construi . ac raonacho^ | 9gregari mnltitu- 
dines . (!) & illoy virtutum & an* | gelice 9uersacöis felix fama 
fines orbis oecuparet. | etc. 

Blatt 78 Rückseite: Explicit Liber Barlaam et Josaphat | (ohne 
Punkt). 

0. 0. u. J. u. F. (Speier, um 1470 — 1472). 

Kleinfolio, 78 n. gez. Blätter, mit den Signaturen a — f 4 > 



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12 

G 4 , h 4 , J 4 , k 3 , 36 Zeilen. Type der Speierer Ariminensis- 
ausgabe 0. J. 

München Hofbibl., Speier Museum*. 

Hain 5914*. — Panzer III, 8. 30 n. 67. — Mittheilungen des 
bist. Vereins der Pfalz XVI (1892) 8. 217. 

8.* Nicolaus de Dynkelspiel, ord. 8. August., collecta 
et praedicata de passione Christi. 

Blatt 1 mit Signatur a. j. Vorseite: Incipiunt Collecta et predi* | 
cata etc. wie Hain 11761*. 

0. 0. u. J. u. F. (Speier, 1470—1472). 

Folio, 46 n. gez. Blätter, zweispaltig, 34 Zeilen, mit Signaturen 
A — E 4 , I 3 , Type der Speierer Ariminensisausgabe 0. J. 

München Hofbibl.*, Speier Museum. 

Hain 11761*. — Panzer IH, 30 n. 68. — Weiss, Nachrichten 
II, 30 n. XH. 

9.* Hieronymus b. episcopus Stridonensis, Aureola ex 
floribus s. Hieronymi contexta. 

Blatt 1 Vorseite: Aureola ex suauissimis salutiferisqj floribus 
griosi confessoris atqy do* | ctoris ecclesie beati Jeronimi ad fabre 
contexta Feliciter incipit. | 

Die Vorrede des Herausgebers schliesst: Hec 1 ) Thomas Dorni- 
berg de Memingen Decretozi & arciü liberaliü | Doctor. | 

Blatt 1 Rückseite Register. 

Blatt 2 mit Signatur an Vorseite: Flores Jeronimi | (F) Ratres 
karissimi non | queo que mente con | cepi etc. 

Blatt 42 Rückseite: Explicit doct'na beati Jeronimi | ex suis 
opibus dinüerata. | 

0. 0. u. J. u. F. (Speier um 1472—1473). 

Folio, 42 il gez. Blätter, 32 Zeilen, das letzte Blatt 33 Zeilen, 
zweispaltig, mit Signaturen. Herausgeber ist Thomas Dorniberg 
von Memmingen; Ariminensistype. 

München Hofbibl., Mainz (Incun. 233)*. 

Hain 8586*. — Panzer HI, 8. 29 n. 66. — Baur, primitiae 
8. 19—20. 

10. Bonaventura 8., Stimulus s. regimen conscientiae 
sive parvum bonum. 



1) Hain: Hie. 



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13 

Blatt 1 Vorseite: Incipit tractatus bone venture | de stimulo 
98tiencie (!) etc. wie Hain 3499*. 

0. 0. u. J. u. F. (Speier um 1470). 

Folio, 11 n. gez. Blätter, zweispaltig, 34 Zeilen, ohne Signaturen, 
Custoden und Blattzahlen, Ariminensistype. 

München Hofbibl. 

Hain 3499*. — Panzer III, 30 n. 70. 

IL* Albertus Magnus, compendium theologicae 
veritatis. 

Blatt 1 Vorseite Spalte 1 : Incipit prologus in compen* | diu 
theoloyce veritatis | (ohne Punkt). Spalte 2 unten: Explicit pro- 
logus | (ohne Punkt). 

Blatt 1 Rückseite : Incipiunt Tytuli capi- | tulou primi libri | 
(ohne Punkt). 

Blatt 1 Rückseite Spalte 2 Zeile 10: Incipit über p'mus de 
natura | deitatis . Qd' deus est . Ca . i. | t 

Blatt 171 mit Signatur ai Vorseite: (E) Go Thomas Dorniberg 
de Memingen Decreto^, | arciuqy liberaliü doctor et consulatns 
insignis | ciuitatis spirensis aduocatus etc. Hierauf Register. 
Schliesst Blatt 187 Rückseite : Sustipite (!) igit* queso omnes theo- 
logice veritatis fideiqy catholice | amatores hüc laborem grato alo 
gras agentes ennetipotenti deo | cnius munerc ac singulari adiu- 
torio hec ego Thomas dorniberg | pfatus feliciter pfui & 9pleui 
Anno dfii Millesimo qnadringen | tesimo septuagesimo tercio in 
vigilia ßaneti bartholomei apl'i | (ohne Punkt). Hierauf ein 
leeres Blatt. 

0. 0. u. J. u. F. (Speier um 1470 — 1472). 

Folio, 188 Blätter, 34 Zeilen, zweispaltig, Vorwort und Register 
einspaltig, Signaturen a — 1 4 , m 5 II — IUI, II — IUI, pl— p IUI, q 4 , 
r 4 , s 4 t 4 , v 4 , x 4 + a t — a 5 , Ariminensistype. 

München Hofbibl.*, Speier Museum (17 n. gez. Blätter mit 
Signaturen ai — a 5 + 1 leeren Blatt + Signaturen a r — x 4 , mithin 
anders gebunden als das Münchener Exemplar). 

Hain 434*. 

12. Albertus Magnus, compendium theologicae 
veritatis. 

Blatt 1 Vorseite: Incipit prologus in compendium theoloyce 
veritatis. I etc. wie Hain 435*. 



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14 

München Hofbibl. Type wie vorige Nummer. (Speier nm 
1470). Hain 435*. Eine beider Auflagen bei Panzer 111, 28 
n. 55. 

13. Jacobus de Clusa de Erfordia, sermones domini- 
cales per anni circnlum. 

Blatt 1 mit Signatur an Vorseite: Sermones Dominieales nota- 
biles et formales per anni circulum | Compilati per Eximiü sacre 
theologie professorem dominü Jacobum | domus Carthusien extra 
muros Erforden vicarium auetorisati a do- 1 mino Nicoiao papa 
qninto feliciter incipiüt | 

Blatt 138 Rückseite Zeile 20: Et sie est finis Deo gras. | 

0. 0. u. J. u. F. (Speier, um 1472). 

Folio, 138 n. gez. Blätter, 44 Zeilen, mit Signaturen, ohne 
Custoden und Blattzahlen, Ariminensistype. 

München Hofbibl., Oldenburg, grossh. Bibl. 

Hain 9334*. — Panzer 111, S. 30 n. 72. — IX, 282 n. 73b. 
Serapeum, XXII (1861) S. 287—288. — Weiss, Nachrichten H, 
S. 32 n. XVn. 

14,* Derselbe, sermones notabiles et formales. 

Blatt 1 Vorseite: Incipiüt sermones notabiles | & formales per 
eximiü dominü | doctorem sacre theologie patre | Jacobum Cartu- 
sieü domus ex | tra muros Erforden vicariü de | preeipuis festi- 
uitatibus celebri* | bns per anui circulum . tarn de | tempe qy de 
sanetis . auetorisa* | ti per dum papam Calixtü ter | cinm . anno 
sno p'mo In oetauo (!) | visitatöis marie gloriose virgi* | nis Anno 
drri. M . cccc . lv. | 

Blatt 2 mit Signatur au Vorseite Spalte 2: Incipiunt sermones 
scd'm or* | dinem Et p'mo de sactö andrea. | 

Blatt 254 Vorseite Spalte 2: Expliciüt sermones notabiles | & 
formales per Eximiü dum | doctorem sacre theologie pa* | trem 
Jacobum Cartusiefi do. | ext muros Erforden vicariü | De preeipuis 
festiuistatibus (!) | celebrius (!) per anni circulü tarn | de tempe qy 
de sanetis aueto- | risati . per dfim Papam Calix- | tum terciü anno 
sno primo in | oetaua visitacöis gloriose Ma | rie virgls Anno dili. 
M . cccc | lv. | Seqnitur nnnc excusatio fi- | nalis ipsius actoris (!) | 
(ohne Punkt). 

Blatt 254 Rückseite Spalte 2: cula Amen et sie est finia, | 

0. 0. u. J. u. F. (Speier, um 1472). 



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15 

Folio, 254 n. gez. Blätter mit den Signaturen a— f 4 , g 3 , h — q 4 , 

i— im, i— nn, i— im, i— im, i— im, i— im, i— im, i— im, 

A — G 4 , H 3 , 34 Zeilen, ohne Custoden und Blattzahlen, Arimi- 
nensistype. 

München Hofbibl., Speier Museum*. 

Hain 9329*. — Weiss, Nachrichten II, 31 n. XV. 

15. Hassia, Henricus de, expositio super orationem 
dominicam. 

Expositio venerabilis Magistri Henrici de Hassia super domi- 
nicam oracionem. Eiusdem expositio super ave maria et cetera. 
Exposicio beati Augustini episcopi super symbolnm. Eiusdem 
sermo super dominicam orationem. 

0. 0. u. J. u. F. (Speier, um 1472.) 

Kleinfolio, mit Signaturen, Ariminentistype. 

Panzer III, 30 u. 73. — Hain 8391. — Weiss, Nachrichten II, 
S. 31 u. XIV. 

III. Peter Drach der Aeltere. 1477—1480. 

§ 1. Lebenslauf. 

Peter Drach entstammte einer der angesehensten und reichsten 
Speierer Familien und war jedenfalls um 1430 zu Speier geboren. 
Seine Familie besass in und bei Speier ausgedehnten Besitz, eine 
eigene an die Pfarrkirche von St. Bartholomaeus angebaute und 
reich dotierte Capelle in der Häuserreihe zwischen der Wormser- 
und Hundsgasse, ungefähr dem Eingang zur Hagedorngasse gegen- 
über, zu Worms ein Haus nebst Gütern in der Stadtmark sowie zu 
Strassburg das Patronatsrecht einer Caplanei am St. Thomasstift. ') 
Um 1450 war Conrad Drach Decan dieses Stifts. Er war mög- 
licherweise ein Vatersbruder Peters und könnte diese Caplanei an 
die Familie Drach gebracht haben, welche solche urkundlich noch 
1503 besass. 5 ) 

Aus Peter Drachs Lebensverhältnissen ist wenig bekannt. Er 
war nach dem Ratsbnch der Stadt Speier 1477 Mitglied des „Rats 
im Sess" und 1478 „Herr am Gericht". Diese Stellungen sprechen 
von seinem Ansehen und dem Vertrauen seiner Mitbürger zu ihm. 



1) Baur, S. 6—7,79. — Weiss I, S. 6. 

2) Baur, S. 82. 



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16 

Er scheint sich nach 1480 von diesen öffentlichen Stellungen wie 
auch der Druckerei zurückgezogen zu haben. Er lebte aber noch 
1489, da sein Sohn Peter in diesem Jahre noch wie 1480 als Mit- 
glied des Rats zu Speier der Jüngere heisst. Sein Tod erfolgte 
frühestens 1489, so dass Drach nach der oben angesetzten Geburts- 
zeit annähernd sechzig Jahre alt geworden sein dürfte. Die Teilung 
des Nachlasses nahmen der Speierer Ratsadvokat Florentius von 
Venningen und Valentin von Dürkheim vor; 1 ) ein Jahr lässt sich 
nicht feststellen. An wen Peter verheiratet war, ist unbekannt, aus 
der Ehe war ein 8ohn Peter vorhanden, welcher 1481 als Leiter 
des Geschäftes auftritt und bis 1504 wirkte. 

§ 2. Peter Dracb der Aeltere als Verleger und Buchdrucker. 

Peter Drach tritt zuerst 1477 mit einem Druckwerk unter 
Nennung von Ort, Jahr und Firma auf. Die Einrichtung seiner 
Druckerei stammte, was den Speierer Bibliographen bisher entging, 
aus Eltville im Rheingau. Dort hatte Niclas Bechtermflnze, ein Ver- 
wandter Johann Gutenbergs des Erfinders der Typographie, auf 
Samstag St. Thomastag den 21. Dezember 1476 die vierte und 
letzte Eltviller Auflage des vocabularius ex quo vollendet 2 ) und 
damit seinem Wirken als Buchdrucker zu Eltville ein Ende gesetzt, 
da er bald darauf gestorben. Dieser Druck giebt zwar in der 
Schlussschrift das Jahr 1477 an; diese Angabe ist jedoch ein 
Irrtum. 1477 fiel St. Thümastag auf einen Sonntag, 1476 dagegen 
auf einen Samstag, wie die Schlussschrift verlangt. Es ist mithin 

1476 zu lesen, ein Eltviller vocabularius ex quo 1477 existiert 
nicht. Infolge der Teilung des Nachlasses des Niclas Bechtermünze 
1476 3 ) kam die Druckeinrichtung durch Kauf an Peter Drach, der 
damit bereits am 18. Mai 1477 den vocabularius iuris utriusque zu 
Speier beendete. Die Uebereinstimmung der Eltviller Vocabularius- 
type und der Type, welche Drach für den Speierer vocabularius 

1477 verwendet, ist sicher erwiesen. Es kann mithin nicht davon 
die Rede sein, wie Hesseis 4 ) vermutete, dass Drach den Eltviller 
vocabularius ex quo Auflage IV 1476 als fingierten Eltviller Druck 

1) Baur, S. 6. — Weiss I, S. 6 — 7. 

2) Ueber die Eltviller Druckerei vgl. mein Buch: Die Druckerei zu 
Eltville im Rheingau und ihre Erzeugnisse. Augsburg, 1886. 

3) Bodmann, Rueingauer Altertümer S. 130 Anm. 5. 

4) Was the Gutenberg, S. 181. 



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flttr Bechtermttnze gedruckt habe. 1 ) Die Verteilung des Nachlasses 
des Niclas Bechtermttnze kann Ende 1476 oder zu Beginn 1477 
erfolgt sein. Die Zeit von da bis 18. Mai 1477 reichte hin, ein 
nicht besonders umfangreiches Buch wie den Speierer vocabularius 
1477 zu fertigen. Drach war jedenfalls kein Formschneider von 
Beruf, sondern wandte sich als vermögender Mann aus Interesse 
und Gewinnsucht der Typographie zu. Er stellte das Kapital und 
hielt sich für das Technische der Typographie geschulte Leute, die 
er möglicherweise beim Ankauf der Eltviller Druckerei mit über- 
nahm. 

Von Anfang an war Drachs Verlag ein den Httlfsmitteln des 
Unterrichts, der Liturgie, dem Kirchenrecht sowie der Theologie 
dienender. Nur vereinzelt kommt ein Geschichtswerk der fasciculus 
temporum und ein deutscher Druck (1480) vor. Von Humanismus 
findet sich in Drachs Verlag nichts. Er bildet darin das Gegen- 
stück Peter Schoeffers zu Mainz, muss sich aber bei dieser Richtung 
geschäftlich gut gestanden haben. Seine Drucke sind saubere, gut 
registrierte Arbeiten, gefallig im Format und gut im Papier. Eigen- 
tümlicherweise sind gegen den Gebrauch der Zeit die Signaturen 
und Blattzahlen in den meisten und die Custoden in allen Fällen 
weggelassen. Die Zahl seiner Verlagsartikel ist für die kurze Zeit 
seines Wirkens eine ziemlich belangreiche. Das Meiste ist Nach- 
druck früher erschienener Bücher, von Erstlingsausgaben findet sich 
nur eine einzige. Ebenso treffen wir mit Ausnahme roher Holz- 
schnitte im fasciculus temporum 1417 nichts von Bücherillustration 
durch Holzschnitte und Initialen. Letztere sind stets noch rubriciert 
und nicht einmal klein vorgedruckt. Dagegen hat Drach das philo- 
logische Verdienst, korrekte Texte angestrebt zu haben. Vielen 
Wert legte er auf derartige Textemendationen, bessere Register und 
ähnliche Verbesserungen. Den Leonardus de Utino Hess er nach 
der Schlussschrift der Ausgabe 1478 gegen die Venediger und 
Ulmer Ausgaben textlich emendieren. Ob Drach hierfür wissen- 
schaftliche Bildung besass, oder gewiegten Korrektoren diese Arbeiten 
übertrug, wissen wir nicht Ueber das Personal und die Zahl der 
Pressen Drachs ist nichts bekannt. Dass er nebstdem Buchführer 
war, darf vorausgesetzt werden. In seinen Drucken war Peter 
Schoeffer sein Vorbild. Die Ausgabe des Speierer Breviers 1478 



1) Centralbl. für BibL IV (1887) S. 412—418. 



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18 

hat grosse Aehulichkeit mit der Marienthaler Ausgabe des Mainzer 
Breviers 1474, so dass Drach das Verdienst hat, sich bei Her- 
stellung seiner Drucke nach hervorragenden Meistern der Zeit ge- 
bildet zu haben. 

Drach verwendete für seine Druckwerke folgende Typen: 

1. Die Eltviller Vocabulariustype, nach ihrem ersten Auftreten 
im Speierer Vocabularius 1477 Vocabulariustype genannt. Drach 
fugte derselben eine zweite vollere Form des P bei und bediente 
sich einer grösseren Type für Ueber- and 8chlussschriften. Diese 
Type verdankt ihm jedenfalls ihre Entstehung. Dass er sie aus 
der Eltviller Druckerei tiberkommen habe, ist wenig wahrscheinlich, 
wenigstens kommt sie dort nie vor. Die Vocabulariustype hat 
gothischen auf Mainz und zwar Peter Schoeffers Offizin hinweisenden 
Ductus, aber auch Verwandtes mit Typen Guldenschaffs und Zells 
in Cöln. Drach verwendete die Vocabulariustype mit Vorliebe, sie 
ist die am meisten in dessen Drucken vorkommende Form. 

2. Die Breviertype, nach dem Breviarium Herbipolense 1477 
als erstem Vorkommen genannt, eine um einen Grad kleinere un- 
schöne durch das eigenartige N ausgezeichnete Form, gothisch, aber 
mangelhaft im Gnss. Ihr Ductus erinnert an Reysers Type. Mög- 
licherweise entstammt auch sie einer kleinen Druckerei, die ihren 
Vorrat an Drach absetzte. Die Type erscheint im Würzburger 
Brevier oder richtiger Diurnale als Texttype, wozu sie sich wegen 
ihres kleinen Kegels gut eignete, im Fasciculus temporum 1477 und 
Breviarium Spirense 1478 mit der Vocabulariustype gemischt. Mit 
Recht verschwand diese Type bald aus Drachs Drucken, nach 1480 
(dem Aquila) kommt sie nicht mehr vor. 

§ 3. Die Druckermarke Peter Drachs des Aelteren. 

Peter Drach bediente sich zur Bezeichnung seiner Firma in 
datierten wie undatierten Drucken einer Marke, die das Alliance- 
wappen seiner und der Familie seiner Gattin bildet Es sind zwei 
zusammengebundene, an einem Ast hängende Schilde, der rechts 
zeigt den Drachen als redendes Wappen der Familie Drach, der 
links einen Baum auf einem dreigipfeligen Felsen stehend mit 
einem Stern auf beiden Seiten. Das Ganze ist eine Nachahmung 
der Druckermarke Fust-Schoeffer zu Mainz. Während wir aber 
dort edlen, deutlichen Schnitt haben, kann die Darstellung des 



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Astes, woran die Schilde hängen, nur als undeutlich und stillos im 
Schnitt bezeichnet werden. Die Marke kommt 1477 im An- 
toninns zum ersten Male vor und findet sich stets nnr in Schwarz- 
druck. Eine Eigentümlichkeit der Drach'schen Druckerei ist die, 
dass diese Marke auch öfter fehlt, während andere Exemplare der 
nämlichen Auflage den Abdruck aufweisen, wie denn Verschieden- 
heiten dieser Art: Rotdruck von Ueber- und Schlussschriften bei 
Schwarzdruck in andern Exemplaren bei Drach nichts Ungewöhn- 
liches sind. Die Marko erhielt sich in Druckwerken der Familie 
auch nach Peters Tod. Speierer Lokalforschern könnte das Wappen 
der Gattin Drachs vielleicht noch den Weg deuten, festzustellen, 
welcher Familie dieselbe angehörte. 

§ 4. Druckwerke Peter Dracbs des Aelteren 1477 — 1480 
mit Orts-, Jahres- und Firmaangabe. 

1477. 

1.* Vocabularius juris utriusque. 

Blatt 1 leer. Blatt 2 mit Signatur a 2 Vorseite: Incipit Voca- 
bularins Juris utriusqy | (Q) vonüv iuri operam daturü | prins nosse 
oportet vnde | nomen iuris descendat | ff. de iusti. et in. 1. | j. 
in principio. Etiam vt ait phus primo | Elencou etc. 

Blatt 230 Rückseite Zeile 17: diät q sine fine viuit et regnat. 
Amen. | Finit feliciter opus egregiü Vocabulary Juris vtriusqj | 
impressum insigni in ciuitate Spirensi per Petrum Drach | Sub 
anno dnice iilcarnacionis. M. cccc. lxxvij. mensis May | die decima 
octaua | f ) (ohne Punkt). 

Kleinfolio, 232 n. gez. Blätter, deren erstes und letztes leer, 
40 Zeilen, mit Signaturen a, b, c, d, e, f, g, h, i, k, 1, m, n, o 4 , 
p 5 , q, r, s, t, v, x, y, z 4 , A, B, C, D 4 , E 5 , ohne Blattzahlen und 
Custoden, Type des Eltviller Vocabularius ex quo oder Vocabu- 
lariustype. 

Speier Gymnasialbibl.*, Darmstadt Hofbibl., Heidelberg, Univ. 
Bibl., Göttingen Univ. Bibl., Oldenburg grossh. Bibl. 

Fehlt bei Hain. — Panzer III, 18 n. 3. — Serapeum XXII (1861) 
S. 286. — Weiss, Nachrichten I, 16 n. IV. 

2.* Breviarium Herbipolense. 



1) 18. Mai 1477. 



2* 



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20 

Blatt 1 mit Signatur Ai Vorseite: In nomine domini Arne 
Inci | pit breniariü de omnibns qne cätanda et legenda sunt p 
anni | circnlü in choro sancti Kyliani et sociou eins Et p'mo de 
adue | tn domini etc. — 

Blatt 106 Rückseite Zeile 21: ^ Explicit breniariü nonü de 
Tempore . et de Sanctis | p totfi anni circnlü . scd'm chou scti 
Kyliani Herbipo | lefi . In pressum est p dum Petrü Drachen in 
Spira | Sub Anno M . CCCC . lxxvij. | 

Kleinquarto, 106 n. gez. Blätter, 39 Zeilen, ohne Blattzahlen 
und Custoden, mit den Signaturen A 4 — E 4 , F 3 , G 3 , I14, J 4 , K 4 , 
L 4 , M 4 , N 4 , 3 , Breviariumtype, die Ueberschrift Seite 1 in 
grosser Type. Dinrnaleansgabe. 

Mainz St. B. (Incun. 1378, am Ende defekt), Speier Museum* 

Hain 3844. — Weiss, Nachrichten I, S. 16 n. V. 

3.* Antoninus archiepiscopus Florentinus, summae 
theologicae pars II. 

Blatt 1 Vorseite in grosser Type: Clarissimi ac doctissimi 
viri | fratris Anthonini de ordine | Predicato^ Archiepiscopi | 
Florentini Secunda pars sn | me feliciter Incipit | (ohne Pnnkt). 

Am Ende in Schwarzdruck 1 ) und grosser Type: Finit feliciter 
opus celeberrimü Secüde partis Süme doctissi- | mi viri fratris 
Anthonini de ordine Predicatou Archiepi Flo* | rentini moraliter 
tractans de singulis vicijs in particulari per | modum predicacionis. 
et etiam per modü doctrine Impssum | per Petrü Drach insmgni (!) 
in ciuitate Spireü Sub Anno dnice | incarnacöis M . cccc . lxxvij. 
Vicesima mensis Augusti 2 ) | (ohne Punkt) Druckermarke (8childe) 
Schwarzdruck, erstes Auftreten dieser Marke. 

Hieranf 2 Blätter Register, an dessen Ende Spalte 2 Zeile 14: 
Laus honor z gloria sit deo | (ohne Punkt, grosse Type). 

Folio, 342 n. gez. Blätter, zweispaltig, 58 Zeilen, ohne Signa- 
turen, Blattzahlen und Custoden, Vocabulariustype. 

München Hofbibl., Darmstadt Hofbibl.* (Das Darmstadter 
Exemplar ist interessant durch einen am Ende des Registers an- 
gebundenen einseitig bedruckten Correcturabzug der vorletzten 
Seite des Registers. Dieses Blatt diente jedenfalls zum Schutze 
des Exemplars und ward beim Einbinden beibehalten. Das Blatt 



1) Nach Hain giebt es Exemplare, die diese Stelle in Rotdruck haben. 

2) 20. August 1477. 



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21 

ist mit roter Farbe verschmiert und dadurch als wertlos be- 
zeichnet.) 

Hain 1256*. — Panzer III, 18 n. 4. 

4.* Fasciculus tempornm auctore Wernero Rolevink 
Carthus. 

Blatt 1 Vorseite: Tabula breuis et | vtilis super libello | quodä 
qui dr fasci | culus tepo^ i vbi | inuenitur punctus | an niierü est 
in pri | mo latere . vbi v'o | post in secüdo late | re Incipit feliciter. | 
Rückseite von Blatt 9 leer. 

Blatt 10 Vorseite: Fasciculus tempou omnes antiquou Cronicas | 
complectens Incipit feliciter | (G) Eneracio et generacio laudabit 
opera tua.et potenciä | tuä jnüciabüt etc. 

Blatt 73 Rückseite: Finita est hec impressura Cronice Car- 
thusien | que Fasciculus tempou dicitur . juxta primü | suü ex- 
emplar . per me Petrum Drach Ciuem | Spiren Anno domini. 
M . cccc . lxxvij . octauo | Ealendas Decembris | J ) (ohne Punkt). 
Druckermarke (Schilde) Schwarzdruck. 

Folio, 73 n. gez. Blätter, mit Holzschnitten, ohne Signaturen, 
Custoden und Blattzahlen, Text Breviariumtype , nebstdem Voca- 
bulariustype, Zeilenzahl verschieden. Nachdruck. 

München Hofbibl., Worms Paulusmuseum, Wernigerode Fürstl. 
Stolberg. Bibl., dessen Univ. Bibl., Nürnberg, german. Museum, 
Speier, Museum*. 

Hain 6921* — Panzer HI, S. 18 n. 5. — Baur, primitiae S. 22 
n. U. — Weiss, Nachrichten I, S. 17 n. VI. — Bibliothek des 
german. Nationalmuseums zu Nürnberg. Nürnberg 1855 S. 217. 

1478. 

5.* Utino, Leonardus de, ord. Praedicat, sermones 
quadragesimales de legibus etc. 

Blatt 1 Vorseite: Sermones Aurei de | sanctis . ffis Leonhardi | 
de Utino . sacre theo- | logie doctoris . ordinis | Predicatorü feliciter | 
Incipiüt Prologus | (ohne Punkt). 

Blatt 332 Vorseite: Finiüt aurei Sermones de sanctis per anni 
circulü | Elegantissimi sacre theologie professoris fratris | Leon- 
hardi de Utina (!) ordinis Predicatorum iam de | nuo correcti . et 
cum Tabula noua inuentoria post- | posita arte et induatria Petri 



1) 24. November. 



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22 

Drache Ciui (!) Spiren. | impressi Sab anno Salntis nostre. 
M . cccc . lxxviij. j v. ydus Februarii | ! ) (ohne Punkt). Drucker- 
marke (Schilde) Schwarzdruck. 

Schüesst Blatt 333 Vorseite: Laus honör et gloria fit deo | 
(ohne Punkt). 

Blatt 334 Vorseite: (S) Equens tabula nö in cö- 1 grue apponit' 
huic excel- | letissimo 9pendio Sermo- 1 etc. Blatt 349 und 350 leer. 

Folio, 350 n. gez. Blätter, 42 Zeilen, zweispaltig, ohne Signa- 
turen, Gustoden und Blattzahlen, Vocabulariustype. 

München Hof bibl. (das Register am Anfange), Speier, Museum*, 
Darmstadt, Hofbibl. 

Hain 16135*. — Panzer HI, S. 18 n. 6. — Weiss, Nach- 
richten I, S. 17 n. VII. — Walther, Beiträge S. 96. — Baur 
S. 23 n. IV. 

6.* Breviarium Spirense. 

I. Winterteil. 

Blatt 1 Vorseite: Januarius habet dies . XXXI . luna . 20. | Cir- 
cücisio dni du . IX 1' | XIX b . b . IUI Octä 8ancti Steph' IX 1' | etc. 

Der Kalender umfasst 6 Blätter, hierauf 1 leeres Blatt 

Blatt 8 Vorseite: (D) Auid filius iesse | cum esset in re- | gno 

suo . qtuor | etc. 

Blatt 9 Vorseite: (B) Eatus vir qui non abijt | in consilio impi- 
orum . et | in via peccatou non ste- | etc. 

Blatt 90 leer, Blatt 91 Vorseite: In nomine dni nostri ih'u 
xpi | Incipit über matutinal* Scd'm ordine ecclesie Spiren . ab 
adue | tu dni vsqj ad festnm pasce In | prima ve aduesntu 
domini an | et ps feriales . Capitl'm. | 

H. Sommerteil. 

Blatt 1 Vorseite: Januarius etc. wie oben im Winterteil. 

Blatt 89 leer. 

Blatt 90 Vorseite: In nomine sancte t indiuidue tri | nitatis 
Amen . Incipit über | matutinaT scd'm ordinem ecclesie | spiren 
estiuo tempore a die pa- | sce vsqj ad aduetum dni In die | sancto 
pasce Ad matutinas dicit' | etc. 

Quarto, 2 Bände, 31 Zeilen, ohne Signaturen, Custoden und 
Blattzahlen, Vocabularius und Breviariumtype gemischt. Am Ende 



1) 9. Februar 1476. 



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23 

steht angeblich: Per Petrum Drach civem Spirensem Anno domini 
MCCCCLXXVIII. 

Mainz Stadtbibl. (beide Teile am Ende und auch im Innern 
defekt, Blattzahl daher nicht feststellbar) *, Speier Museum, 
(2 Blätter). 

Hain 3940. — Baur, primitiae 8. 24 n. V. — Weiss, Nach- 
richten I, 17 il IX. — Panzer III, 19 n. 8. 

7.* Vocabularius iuris utriusque tc. 

Blatt 1 leer. Blatt 2 Vorseite: Incipit vocabularius Juris 
vtriusqj. | [Q] Voniä iuri operam daturü | prius nosse oportet 
vnde | nomem (!) iuris descendat. ff. de iusti. et in. 1. | ?c. 

Rückseite des letzten Blattes: Finit feliciter opus egregium 
Vocabularij Juris vtriusqj | impressum insigni in ciuitate 3pirensi 
per Petrum Drach | 8ub äno dfiice incarnatöis. M . cccc . lxxviij. 
mensis septebris | (ohne Schlusspunkt). Darunter die Drucker 
marke Drachs (Wappenschilde) schwarz abgezogen. 

Folio, 231 n. gez. Blätter, Collation: a 5 , b, c, d, e, f, g, h, i, 
k, I, m, n 4 , o 5 , p, q, r, s, t 4 , v 4 , x 4 , y 4 (y t und y 2 fehlen), z, A, 
B, C, D 4 , E t — 5 , 40 Zeilen, einspaltig, ohne gedruckte Initialen, 
Texttype die Vocabulariustype, eine grössere gothische Type für 
Ueberschriften. 

Mainz Stadtbibl. (mit der Druckermarke am Ende), Krakau 
Univ. Bibl. (doppelt, ein Exemplar mit und eins ohne die Drucker- 
marke am Ende, Speier Museum* (ohne die Druckermarke). 

Panzer III, 19 n. 7. — Baur primitiae S. 23 n. III. — Weiss, 
Nachrichten I, 17 n. VIII. — Fehlt bei Hain. 

8.* Utino, Leonardus de, ord. Praedicat., sermones 
quadragesimales, de legibus dicti. 

Blatt 1 leer. Blatt 2 Vorseite: Excelletissimi viri . sacrarü lrä|rü 
interpretis subtilissimi . ma« | gistri Leonardi de Vtino diui | ni 
ordinis fratru predicatorü | quadragesimales sermöes de | legibus . 
etiä dominicales Ita | doctou quorüdam hominum | studio atqj 
industria per ta* | bulä sjm alphabeti ordine re* | gistrati . vt 
quisquis vel medi* | ocriter doctus de singulis do | minicis sermones 
per integer | annü facillime decerpere pos | sit . incipiüt feliciter . | 
(Grosse Type). 

Blatt 348 Rückseite am Ende des Registers Spalte 2: ^ Anno 
Incarnationis domini nostri Jhesu | xpi. Millesimo quadringentesimo 



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24 

septuagesi | monono. Nono kalendas JulijJ) Diai Leonardi | de 
Vtino 8acre theologie doctoris eximij ac predicatoris excelletissimi 
ordinis fratrum p- | dicatorü Quadragesimales sermones alpha | 
betico ordine industrie vti cernuntur registra | ti vt non solnm 
qaadragesimali verumetiam | quocunqj tempore quis predicaturus 
sit copi | osam ad predicandü materiä facilime inueni- | at. Cunqy (!) 
eorundem tabula . et illa quidem . vt | non facile cuiqy materia 
occurrere possit cu- 1 ins resolutio per ipam nö iudicet'. Vene- 
torum | nee nö Vlmensium post impressione compluri* | bus in 
locis diligentia possibili emendati . per | Petrum draeh einem 
spireii . impressi finiunt | feliciter | (ohne Punkt) Druckermarke 
(Schilde) Schwarzdruck. 

Grossfolio, 347 n. gez. Blätter, zweispaltig, 61 — 62 Zeilen, ohne 
Signaturen, Custoden und Blattzahlen, Vocabulariustype, ohne ge- 
druckte Initialen. 

München Hofbibl., Darmstadt Hofbibl., Zwickau Ratebibl., Speier 
Museum*. 

Hain 16120*. — Panzer in, 19 n. 9. — Weiss, Nachrichten 
I, 17 n. XI. 

9.* Nider, Johannes, ord. Praedicat., praeeeptorinm 
legis sive expositio decalogi. 

Blatt 1 Vorseite leer. Blatt 1 Rückseite Spalte 1; Dö pma 
in aduetu dni . Ser . pmus. | 

Blatt 2 Vorseite Spalte 1 : Incipiüt Aurei sermones totius | anni 
de tpe et de sanetis cü quadra* | gesimali . pluribusqy extrauagätib9 | 
sermonib9 sacre pagine eximij j)fes | soris mgri Johannis Nider 
ordinis | pdicatorü . etc . 

Blatt 154 Rückseite Spalte 2: Incipipit (!) quadragesimale 
reue- 1 rendi mgri Joh'is nider 9phendens | qlibet die duos ser- 
möes . vnü de epi* | stola et aliü de euägelio . cü questio- | 
nibus textualibus breuib9 . exceptis | dominicis diebus quarum ser- 
mones | ponuntur in parte de tempore supra | impressa. | 

Blatt 184 Rückseite Spalte 2: Finit quadragesimale. | 

Blatt 185 Vorseite Spalte 2: Incipiüt sermones de | sanetis 
Reuerendi pTis | fratris Johänis Nider | sacre theologie profes | 
soris ordinis pdicatoy | In festo beati Ändree | apostoli Sermo . | 
(Grosse Type). 

1) 23. Juni. 



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Blatt 264 Rückseite Spalte 2: Presens hoc opus Sermonum 
aureo- | rnm totius anni : de tempore et san- | ctis vnacum Qnadra- 
gesimali : qui* | bnsdam extrauagätib9 annexis. Sa* | cre pagine 
professoris eximij Magi | stri Joannis Nyder ordinis predica | tornm 
diuino suggerente spirami» | ne imprimendi arte transpictum . ac | 
aliam post impressionem diligentia | possibili (preter tabnlas ob 
temporis | penuriaj) reuisum z denuo correctü . | ad honorem 
cunctipotentis dei con- | summatum est et perfectum in cele- | bri 
Spirensinm vrbe . factore Petro | Trach eine inibi . Anno domini 
Mil | lesimoquadringentesimoseptuage- | simonono tredeeima die 
mensis no- | uembris. | Druckermarke (Schilde) Schwarzdrnck. 

Blatt 265 Vorseite Spalte 1: Tabula super Sermo* | nes de 
sanetis. | (Grosse Type). 

Folio, 268 Blätter, zweispaltig, 44 Zeilen, ohne Signaturen, 
Custoden und Blattzahlen, Vocabulariustype, für Ueberschriften 
grosse gothische Type. 

München Hofbibl., Darmstadt Hofbibl., Speier Museum*. 

Hain 11803* — Panzer HI, S. 19 n. 10. — Baur, primitiae, 
8. 24 n. VI. — Weiss, Nachrichten I, S. 18 n. XU. — Walther, 
Beiträge, S. 96. — 

1480. 

10** Aretinus, Angelus, lectura super institutionum 
libris quatuor partes duo. 

Blatt 1 leer. Blatt 2 Vorseite: Prologus in lecturam do | mini 
Angeli de Aretio su* | per libros institutionü Ju- | stiniani im- | 
peratoris. | (Grosse Type). 

Blatt 2 Vorseite Spalte 2 Zeile 10: Lectura Angeli de Aretio | 
super in8titutis Incipit. | (Grosse Type). 

Am Ende; Solennis et aurea famo- | sissimi leguj doctoris 
Ange | li de Gambilionibusde Are | tio super onübus Jnstituti | onii 
libris lectura (tribus so | luj titulis quos ad partem | 9mentauit 
exceptis) impres | sa in insigni Spirensiü vrbe | factore Petro Drach 
eine in | ibi . Octano (!) Kaie . Marcy ') An | no dni Millesimo- 
quadrin* | gentesimooetuagesimo fe- | liciter finit. | (Grosse Type). 
Druckermarke (Schilde) Schwarzdruck. 



1) 22. Februar. 



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26 

Folio, 343 Blätter, zweispaltig, 58 Zeilen, ohne Signataren, 
Custoden und Blattzahlen, Vocabularinstype. 

München Hofbibl., Speier Museum*. 

Hain 1599* — Panzer III, 20 n. 11. — Baur, primitiae, 8. 25 
n. VII. — Weiss, Nachrichten I, 8. 18 n. XIV. 

11.* Aquila, Petrus de, ord. Minorum, quaestiones in 
IV . libros sententiarum. 

Blatt 1 Vorseite leer, Blatt 1 Rückseite: Petri de Aquila secta- 
toris nobilissimarum subti- | etc. 

Blatt 2 Vorseite: Numerus et ordo questionü | in primü sen- 
tetiarü Magistri | Petri de aquila ordinis mino | etc. (Grosse 
Type.) 

Blatt 4 Vorseite: (Q) Veritur Vtrü preter | philosophicas disci | 
plinas sit simpliciter necessariü | etc. 

Blatt 178 Vorscite, Spalte 2: Verse, deren zwei letzte lauten: 
Hunc studiose tibi gaudet cudisse libellum. | 
Spirensis ciuis Drach Petrus artesua | 1480 | 
Druckermarke (Schilde), Schwarzdruck. Rückseite des letzten 
Blattes leer. 

Grossfolio, 178 n. gez. Blätter, ohne Signaturen, Custoden und 
Blattzahlen, 59 — 60 Zeilen, Vocabularinstype. Als Eigentümlich- 
keit des Satzes erscheint aus Mangel an Vocabulariustypen mehr- 
fach die Breviertype im Satze untermischt. 

München Hofbibl., Heidelberg Univ.-Bibl., Darmstadt Hofbibl. 
Mainz Stadtbibl. (Incun. 2359, das letzte Blatt beschädigt), Strass- 
burg Univ.-Bibl., Speier Museum* Wiesbaden Landesbibl., Zwickau 
Ratsbibl. 

Hain 1325*. — Panzer III, 20 n. 12. — Baur, S. 25 n. VIII. — 
Weiss, Nachrichten I, 8. 18 n. XV. — Walther, Beiträge, S. 96. — 
Serapeum IX, 153. 

IV. Peter Drach der Mittlere, 1481 — 1504. 

§ 1. Lebenslauf. 
Peter Drach der Mittlere war als Sohn Peter Urachs des 
Aelteren frühestens 1455, jedenfalls aber zu Speier, geboren. 1480 
erlangte er das Bürgerrecht der Stadt Speier und schwur den Bürger- 
eid, da es in den „exceptiones declinatoriae des Rates" vom 27. Sep- 



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27 

tember 1501 heisst: „Item das peter drach der widdertail zu zyten 
der vermeynten vfsbrachten königlichen ladung vnd davor ob zwentzig 
jar lang stets eyn Inwonender Bnrger zn Speier gewesen, als er 
auch noch ist vnd den obbestimpten Burger eydt mehr males ge- 
schworn hart". Peter mnsste zur Uebernahme des Bürgerrechts und 
einer Ratsherrnstelle mindestens 25 Jahre alt sein, da er 1480 
als Ratsmitglied erscheint, ergiebt sich obige Geburtszeit. Peter 
heiratete zu unbekannter Zeit die Christine vom Rhyne. Er ward 
1480 als Peter Drach „der Jung" Mitglied des „sitzenden Rathes" 
der Stadt Speier. Nach der zu Speier üblichen Gewohnheit ge- 
hörte er dem Rate alle drei Jahre an, mithin in den Jahren 1483, 
1486, 1489, 1492, 1495, 1498, 1501. Aemter der Stadt und des 
Rates bekleidete er sonst noch mehrfach. Er war 1481 und 1484 
„Fürsprech am Gericht", 1485, 1491, 1494, 1497, 1500 und 1503 
„Vierer vor dem Rate", 1488 „Fünffer vor dem Rate", 1487, 1493 
und 1496 „Herr am Gericht", 1491 und 1496 Baumeister, 1492 
und 1498 sowie 1500 „Rentherr", 1493 und 1501 Rechenmeister, 
1489, 1492, 1495, 1498 und 1501 war er Beamter bei dem Schlüssel 
zur roten Kiste, „by dem Sigel" oder „im Gewölbe". 1 ) Jedenfalls 
gehören alle diese Angaben der Person Peter Drache des Mittleren 
an, wenn auch nur die Einträge 1480 und 1489 den Beisatz: „der 
Junge" haben. Diese Aemter lassen Peter Drach als einsichtsvollen 
und thätigen Mann erscheinen. Ob er wissenschaftliche Bildung be- 
sass, lässt sich nicht nachweisen, aber voraussetzen. Reichtum und 
Einflu88 machten ihn allzu selbstvertrauend, hochmütig und sogar 
herrschsüchtig. Dieses bewirkte Drachs Fall und den Rückgang 
des Geschäftes. Dass sich Drach in manchen Drucken vir consu- 
laris nannte und damit seine Ratsherrnstelle andeutete, ist übrigens 
nichts Auffallendes, wenn auch starkes Selbstbewußtsein der Würde. 
Im Jahre 1496 hatte Drach eine Schuldforderung an den 
Speierer Domvicar Johannes Kempchin, worüber Streitigkeiten ent- 
standen 2 ), die beim Begegnen beider Teile auf der Strasse in Thät- 
lichkeiten ausarteten. Ein blutiges Ende verhinderte nur das Da- 
zwischentreten des Bürgermeisters Diebolt Beyer, der dem Drach 



1) Speierer Ratsbuch Ms. Die Angaben bei Weiss I, S. 7 sind grössten- 
teils falsch und irreführend. 

2) Diese Kämpfe hat schon Weiss a. a. 0. behandelt, aber vielfach 
fehlerhaft, weshalb die Sache hier nochmals in vollständigerer und besserer 
Fassung vorkommt 



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und dessen Angehörigen versprach, ihm bei dessen Recht gegen 
Kempchin helfen zu wollen. Kempchin verklagte den Drach jedoch 
bei dem päbstlichen Subconservator Eustachius Mönch, Sänger des 
St. Andreasstiftes zu Worms, welcher ihn in 100 Gulden Strafe und 
40 Gulden Kosten verurteilte, damit aber widerrechtlich handelte, 
denn die Sache gehörte weder als Schuldforderung noch als Thätlich- 
keit vor ein geistliches Gericht. Drach beschwerte sich beim Speierer 
Rat gegen dieses Urteil und berief sich auf das kaiserliche Privileg 
der Stadt Speier, wonach Streitigkeiten mit Geistlichen vor das 
Gericht des Abtes von Limburg als vom Pabst Alexander VI. be- 
orderten Conservator gehörten. Auf Drachs Antrag wendete sich 
der Stadtrat auch an das Domkapitel zu Speier. Dasselbe bedauerte 
den Abgeordneten: Paulus Hiltbrant, Bürgermeister, Melchior Weyss 
und Jacob Murer, Ratsherrn gegenüber am 20. Dezember 1496 «die 
Sache, wollte aber dem Kempchin wider dessen Willen nicht in 
die Sache eingreifen. Damit Hess der Rat die Sache beruhen. Das 
Urteil ward von dem geschworenen Anwalte des geistlichen Gericht», 
dem Sebastian Funckhart, am Dom und an P. Drachs Pfarrkirche 
zu St. Bartolomäus zwar angeschlagen, Drachs Druckerknechte über- 
fielen aber hierbei den Anwalt mit bewaffneter Hand, vertrieben ihn 
und rissen das Urteil ab. Am 22. Dezember 1496 erschien der 
Anwalt vor dem Rat und klagte über diese Vorgänge. Der Rat 
gebot den Knechten, Frieden zu geloben. Drach aber erklärte, sie 
sollten dieses unterlassen, der Rat habe ihm nichts zu gebieten, er 
habe in der Sache nur seine Schuldigkeit gethan. Als am 24. De- 
zember 1496 der Anwalt Funckhart selbst dem Drach das nicht 
vollstreckbare, weil nicht behändigte Urteil übergeben wollte, fuhr 
ihn dieser mit den Worten an: „Ob Sebastian nit wisse, wer P. 
Drach sy. Er sy der obersten einer im Rate, habe auch merg- 
lichen Anhange. Sy auch nit der mynst von der narung. Und 
dass Ime Sebastian solche Brieffe verkündet, damit habe er widder 
ein gantzen Rate gethan, vnd es solte Ime nit geschenckt oder 
nachgelassen werden, darnach solte er sich wissen zu richten. Und 
obe Ich Sebastian erstochen, es würden dannoch nit vil pferd daromb 
gesattelt. Und Peter sy syner knechte nit mechtig. Obe Ime Se- 
bastian schon die vier knechte vertribe, so hette er vier andere an 
derselben statte." Das war offener Trotz gegen den Rat. Drach 
ward von demselben zur Verantwortung gezogen. Er behauptete, 
Sebastian habe ihm „die Briefe gewaltiglich und unrechtlioh ver- 



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29 

kfint, das wolt er Ime mit recht nit nachlassen. Und so fern Peter 
selbe zn kommen were, als Sebastian die Brieffe über Ine an- 
geschlagen hette, wolt Peter ein Schwert in Sebastian gestossen han." 
Drach behauptete sogar „ Sebastian hette die knechte mit üppigen 
bösen wortten gereitzt, sie hetten Ime aber doch nichts gethan, anch 
habe Ime Sebastian zugesagt, hinfurth nit mehe widder Ine soliche 
verkundunge zu thun, und er sy also freuntlich von Ime abgescheiden. 
Das war offenbare Unwahrheit Funckhart stellte dieses in Abrede 
und erbot sich, Zeugen zu bringen, welche gesehen hätten, dass er 
von den Knechten bedrängt worden und kaum sein Leben gerettet 
habe. Die Knechte wurden verhört, gestanden das Abreissen des 
Urteils zwar zn, läugneten aber jede Gewaltthat Der Rat beharrte 
bei seinem Entscheid, die Knechte sollten Frieden geloben, was 
auch geschah, da der Bürgermeister bei fortgesetzter Weigerung mit 
Gefängnis drohte. Drach ward nun am 2. Januar 1497 mit 100 
Gulden Geldbusse vom Rate belegt und demselben dieses in der 
Sitzung des abgehenden und neu eintretenden Rates bei geschlossenen 
Thtiren durch den Bürgermeister Paulus Hiltbrant verkündigt. Drach 
nahm diese Erklärung mit Starrsinn auf und legte keinerlei Be- 
rufung ein. So sehr geachtet und geliebt war aber Drach beim 
Rat, dass dieser den Bürgermeister Paul Hiltbrant und den Rat 
Diebolt Beyer an denselben absandte, um wegen der Strafe zu 
unterhandeln. Jedenfalls wäre hierin ein Nachlass erfolgt, wenn 
Drach einiges Entgegenkommen gezeigt hätte. So beharrte er aber 
auf seinem Trotz und Starrsinn. Trotzdem liess der Rat die Sache 
beruhen und trieb die Strafe nicht ein. Ueber die Geschichte sollte 
jedenfalls das Gras der Vergessenheit wachsen. Als aber einige 
ebenfalls vom Rat um Geld gestrafte Bürger sich zu zahlen weigerten, 
ehe Drach bezahlt habe, musste der Rat einschreiten und drang am 
28. Januar 1501 auf Erhebung der Geldsumme. Am 30. Januar 
reichte Drach eine von dem Notar Nicolaus Riebys durch den 
kaiserlichen Notar Diether von Butschbach zu Worms verfasste Be- 
rufungsschrift an das Reichskammergericht in Abschrift beim Rat 
ein. Das Urteil vom 2. Januar 1497 war längst rechtskräftig ge- 
worden und konnte diese verspätete Berufung nicht mehr helfen. 
Die vom Rat herangezogenen Sachverständigen; Advokat D. Adam 
von Heimbach zu Frankfurt a. M. und D. Alexander Dietherich zu 
Mainz erklärten, das Geld sei laut Urteil eintreibbar, weshalb der 
Rat den Heimburger der Stadt, den Ludwig Decken beauftragte, dem 



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30 

Drach das Gold zu fordern. Drach war mit Frau und Rind nicht 
in seinem Speierer Haus zu finden. Ein anwesender Landsknecht 
sagte, Drach sei zu Worms. Der Rat schrieb an Drach nach Worms 
und lud denselben persönlich auf Mittwoch nach Appollonientag 1501 
vor. Auf diese Vorladung erschienen Drach, Doctor Jacob von 
Mossenheim, der Stadt Worms Advokat und Hans vom Rhyne, der 
Schwager Drachs auf St. Valentinusabend den 13. Februar 1501 
vor dem Rat und erhoben Einsprache gegen das Urteil. Unterdessen 
hatte der Heimburger nochmals aber ebenfalls vergeblich den Versuch 
gemacht, den Drach in seinem Hause zu treffen. Der Rat gab 
daher demselben am 16. Februar 1501 einen Notar, des Rats 
Schlosser und Zeugen mit. Thflren und Kisten des Drach'schen 
Hauses wurden gesprengt Zwei Nachbarn Drachs, der Heinrich 
Sydensticker und Mathis Bermenter gaben dem Heimburger 24 silberne 
Becher und eine Silberschale zum Pfand. Diese Sachen verkaufte 
der Rat und gab den Erlös über die 100 Gulden Strafe den beiden 
Bürgern zurück. Drachs Berufungsschrift war unterdessen an das 
Reichskammergericht gelangt. Am Samstag vor Palmsonntag, den 

3. April 1501, erhielt Bürgermeister Diebolt Beyer einen von des 
Reichs Statthalter und den Räten des Reichskammergerichts zu 
Nürnberg gefertigten Brief behändigt, der den Rat aufforderte, Drachs 
Sache nochmals zu prüfen. Drach hatte zudem bei dem Reichs- 
kammergericht geklagt, man habe sein Haus zu Speier mit Schlossern 
erbrochen, bis zwei Nachbarn Silberzeug aus ihrem Eigentum für 
ihn verpfändet. Drach wohnte damals zu Worms, hielt sich aber 
auch zeitweise zu Speier auf. Die Lage seines Wormser Hauses 
wird 1501 bezeichnet: „inn defs gemelten peter drachenn nüwen 
hufs by dem Burger hoiffe gelegen" und „Gescheenn sindt difs ding 
zu wormfs in genante her peters drachs nuwenn behusung gegenn 
Sant kylians Cappellen vber gelegenn*. Am 29. April 1501 gab 
Drach dem Christoffel Htttzhoffer, Liccntiat und Procurator am Reichs- 
kammergericht, Vollmacht, ihn in seiner Abwesenheit zu vertreten. 
Zeuge war Gabriel von Schwechenheim , Stadtschreiber zu Worms. 
Die Verhandlung geschah zu Speier in Drachs Haus. Am Montag 
nach Invocavit 1501 legte Kaiser Max I. gegen die in Drachs Hans 
zu Speier verübte Gewaltthat Einsprache beim Rat ein. Auf diesen 
und den Brief des Reichskammergerichts antwortete der Rat am 

4. Mai 1501 in einem ausführlichen Bericht über die Verhältnisse 
seit 1496 und ersuchte um Abweisung der Berufung Drachs. Das 



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31 

Reichskammergericht lnd jedoch den Rat am 12. Mai 1501 vor. 
Vertreter des Rates war dessen Anwalt Johann Rehelingen. Am 
30. Jnni 1501 reichte Drach durch seinen Anwalt Christoph Hitz- 
hoffer eine Klage ein, der Rat möge veranlasst werden, den beiden 
Nachbarn H. Sydensticker und M. Bermenter die 100 Gulden zu 
ersetzen und für die ihm angethane Gewalt und Beschimpfung 3000 
Gulden rheinisch zu bezahlen. Es folgte noch eine Reihe Schriften 
und Gegenschriften in der Sache, am 27. September 1501 die 
„Exceptiones declinatoriae des Rates", verfasst von dem Speierer 
Advokaten Florentius von Venningen, die Replik Drachs vom 
21. November, eine am 31. Mai 1502 zu Regensburg eingereichte 
Duplik des Rats, die Triplik Drachs vom 2. Oktober 1502 und die 
Quadruplik des Rats. Damit endete die Sache ohne Urteil. Auch 
von Kempchins Sache ist ein Vollzug des Urteils nicht bekannt. — 
Drach war bisher noch Mitglied des Rats gewesen. Als jedoch die 
Wahl für den Rat 1504 herrannahte, wurden am Donnerstag nach 
Neujahr 1504 (5. Januar) als Vertreter der Weberzunft, welcher 
Drach angehörte, sowie für Hans vom Rhyne den Schwager Drachs, 
zwei Andere in den Rat gewählt. Der Bürgermeister Heinrich von 
Rinckenberg, der Rat Hans Itel Fritz und der Stadtschreiber Michael 
Geilfuss waren als Abgeordnete des Rats zu Florentius von Venningen 
entsandt worden, um dessen Ansicht zu hören, ob Drachs Ratsstelle 
während des Prozesses unbesetzt bleiben solle oder nicht. Venningen 
riet das Letztere, sonst könnten aus diesem Drachen noch zehn 
Andere entstehen. Drach erschien infolge dieser Ausschliessung ans 
dem Rat am 19. Januar 1504 vor dem Rat und erhob Einsprache 
als gegen alles Herkommen verstossend, was ihn und seinen Rindern 
zum merklichen Nachteil gereiche. Zugleich erhob er schriftlich 
am gleichen Tage vor dem kaiserlichen Notar Konrad Syess von 
Heppenheim aus Mainz und den Zeugen Philipp Kneyp, Bürger, 
Hanns Machdolff, Stadtknecht zu Worms und Conrad Kremer, Pro- 
kurator des geistlichen Gerichts zu Speier gegen diese Ausschliessung 
Einsprache, jedoch vergeblich.*) Drach blieb aus dem Stadtrat aus- 
geschlossen. Am 4. September 1503 hatte Drach mit seiner Gattin 
seinen letzten Willen errichtet und darin ausser kirchlichen Stiftungen 
die Enterbung seines entarteten Sohnes Thomas festgesetzt. So mag 
er schon 1503 an ein baldiges Lebensende gedacht haben. Diese 
Voraussetzung erfüllte sich nur zu bald. Drach liess im April 1504 
noch einen Druck beenden, bald darauf muss er gestorben sein, 



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seine Gattin Christine folgte ihm sechs Wochen später nach. Von 
beiden Eheleuten ist kein Todestag feststellbar. Drach stand bei 
seinem Tode in keineswegs vorgerücktem Alter, etwa 50 Jahre alt 
Die Aufregungen des Prozesses seit 1496 und die Herabsetzung 
durch Ausschluss aus dem Rat dürften seine Gesundheit der Art 
erschüttert haben, dass er früher starb. Er soll mit einer Henschwerdt 
in erster Ehe vermählt gewesen sein 2 ), sicher ist nur seine Ehe mit 
Christine vom Rhyne. Aus einer dieser oder beiden Ehen hatte 
Drach drei Söhne. Es waren dieses: Peter, welcher das Geschäft 
übernahm und wohl der Aelteste gewesen; der zweite Sohn Johann 
ward als Johannes Trach de Spira 1498 am 16. November in 
Heidelberg immatriculiert und am 1. April 1501 als Baccalaureus 
in iure civile aufgeführt 1502 wurde er als Johann Trach de 
Spira in die Stammrolle der Tübinger Hochschule eingeschrieben. 3 ) 
Er war 1504 Licentiat der Hechte und Advokat des geistlichen 
Gerichts zu Speier. Am 4. März 1507 erscheint er als Doctor 
Johannes Trach in der Eigenschaft eines Zeugen einer Wormser 
Urkunde 4 ), wurde am 28. Februar 1509 Prokurator des Reichs- 
kammergerichts zu Worms 5 ), am 23. November 1516 wegen Un- 
gehorsams als kaiserlicher Kammergerichtegeschworener Procurator 
abgesetzt 6 ), aber 1517 wieder in seine Stellung eingeführt. 7 ) 1520 
kommt er als prozessführend vor. 8 ) Von ihm ging der Spruch: 
„D. Johannes Trach verderbt manche Sach". 9 ) 

Johannes Drach war „vf dinstag sanct Thome abent" 1519, 
1526 „Sampstags nach Appollonie virginis" und 1528 Montag nach 
Lichtmesse Vormund über minderjährige Kinder zu Speier. 10 ) Da 
er 1531 nicht mehr als Advokat am Reichskammergericht vor- 
kommt, fällt seine Todeszeit zwischen 1528 und 1531. 



1) Die ganzen Verhandlungen sind enthalten in fasc. 48 des Speierer 
Stadtarchivs: „Acta in Sachen Peter Drachen contra Stadt Speyer puncto 
appellationis anno 1496." — 

2) Weiss, a. a. 0. II, S. 33 Anm. 

3) Centralblatt f. Bibl. III (1886), S. 252. 

4) Boos, Quellen zur Gesch. der Stadt Worms III, 511. 

5) Harpprecht, Staatsarchiv III, 408. 
ß) Ebenda III, 153. 

7) Ebenda in, 154. 

8) Ebenda IV, 74. 

9) Ebenda III, 139. 

10) Bttrgerbuch Ms. Speierer Stadtarchiv. 



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33 

Der dritte Sohn hiess Thomas, er studierte zu Heidelberg 
Theologie, ward geistlich und erhielt die Kaplanei der Familie 
Drach am St. Thomasstift zu Strassburg als Pfründe, entartete aber 
und wurde deshalb am 4 September 1503 von seinen Eltern enterbt. 1 ) 
Dass er diese Anordnung nicht gelten liess und seinen Brüdern 
Schwierigkeiten machte, geht aus Peter Drachs des Jüngern Schreiben 
von 1505 hervor. 2 ) Welche Schicksale Thomas Drach noch hatte, 
ist unbekannt. 

§ 2. Peter Drach der Mittlere als Verleger und 
Buchdrucker. 

Als Peter Drach der Mittlere 1481 das Geschäft übernahm, 
befand sich dasselbe in blühendem Zustand. Peter behielt die Ge- 
pflogenheiten seines Vaters bei und brachte durch Umsicht in Aus- 
wahl der Verlagsartikel und fleissige Handhabung das Geschäft zur 
höchsten Blüte. Er dürfte nach dem falsch datierten aber jeden- 
falls zu 1479 gehörenden Leiheschein einer Handschrift von den 
Carthäusern zu Erfurt bereits 1479 im Geschäft thätig gewesen sein, 
er nennt sich hier geradezu Buchdrucker zu Speier. 3 ) Wie er sich 
hier als „der Junge " einführte, so zeichnete er auch seit 1481 
mehrere Drucke durch diesen Znsatz aus. Es war dieses eine Lieb- 
haberei, um sich als Drucker handelnd einzuführen. Nicht alle 
Drucke von 1481 haben diesen Zusatz, weshalb sich die Grenze 
zwischen dem Wirken Drachs des Aelteren und Mittleren nicht 
scharf ziehen lässt. Die Richtung seines Vaters, alljährlich patris- 
tische, kirchenrechtliche und theologische Folianten zu Tage zu 
fördern, behielt er bei und stand sich jedenfalls bei der Nähe 
Heidelbergs und dem starken Absatz der Ausgaben im Handel gut 
dabei. Möglicherweise hatte Peter Drach der Alte hier noch Einfluss. 
Fast alle Verlagswerke Drachs sind Nachdruck begehrter Schriften, 
nur vereinzelt finden sich Erstlingsausgaben. Den Schriften der 
Humanisten, der Volkslitteratur und Medicin hielt sich Drachs 
Verlag fern, nur wenige deutsche Drucke kommen bei ihm vor. 
Viele Ausgaben haben weder Angabe von Firma, Jahr und Druck- 
ort, was seine geschäftlichen Gründe gehabt haben mag. Vorbild 



1) Baur S. 81. 

2) Anlage IL 

3) Anlage V. 



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34 

des Geschäfts war Peter Schoeffer zu Mainz. Drachs Ausgaben der 
Gesetzsammlungen der Päpste Bonifaz VIII., Gregor IX. nnd Clemens V. 
sind in Satz nnd Ausstattung gut gelungene Nachahmungen der Aus- 
gaben Schoeffers, nur können sie handlicher und korrekter im Texte 
genannt werden. Auch hier verschaffte das Bestreben, gute Texte 
zu liefern, dem Geschäfte den grossen Ruf bei den Gelehrten. Die 
Drach'schen Drucke dieser Periode haben deshalb heute noch eine 
grosse Verbreitung in den Bibliotheken und sind, manche Liturgica 
ausgeschlossen, keineswegs Seltenheiten im Handel. Dieses lässt 
grosse Auflagen, starke Begehrtheit und vielseitige Verbreitung 
voraussetzen. Technisch pflegte Drach die Illustration ebenso wenig 
als sein Vater. Der einzige Luxus seiner Ausgaben sind kleine 
Initialen in den Missale's und hie und da ein Holzschnitt. Wie 
sein Vater Hess auch er die Custoden weg und brachte nicht einmal 
(gegen den Gebrauch der Zeit) fiberall Signaturen und Blattzahlen 
an. Drach war so wenig wie sein Vater Formschneider von Beruf, 
sorgte aber, mit der Zeit in dieser Richtung fortschreitend, für 
Schnitt und Guss einer Anzahl Typenarten, welche sein Geschäft 
auf der Höhe der Leistung hielten und demselben eine derartige 
Mannigfaltigkeit der Typen verliehen, dass Drach sogar dem Peter 
Schoeffer in Mainz überlegen war. Lange hatten beide Geschäfte 
miteinander am Mittelrhein rivalisiert, der Rückgang Schoeffers 
zwischen 1484 und 1502 war daher Drachs unbestrittener Vorteil 
und dessen Geschäft unstreitig um diese Zeit das bedeutendste am 
Mittelrhein. 1483 war zu Speier selbst die Firma Hist entstanden, 
welche aber mit ihren kleinen Drucken vorerst keine schwer 
wiegende Konkurrenz bieten konnte. Um 1484 trat Drach auch 
als liturgischer Drucker auf und bediente sich zeitweise hierbei des 
J. Sensenschmid in Bamberg. Drachs Missal- und Canontype ist 
als Schnitt und Guss eine grossartige Leistung. Darauf und auf 
das genaue Register der Arbeit gründete sich seit 1484 der Ruf 
als Liturgiedrucker und brachte Bestellungen aus Nah und Fern. 
Seit 1495 sind die meisten Erzeugnisse Drachs Liturgica, Dabei 
galten seine Ausgaben der Missale etc. für sehr korrekt, wenn auch 
Jodocns Gallus in den Zusätzen zu dem Speierer Missale (1501) 
von 1509 das Gegenteil angiebt und Drachs Korrektheit gerade 
nicht mit Lobsprüchen hervorhob. Drach führte auch eine ebenso 
nett als interessant geschnittene Schwabacher Type ein und bediente 
sich derselben zuerst in derWormser Reformation 1499. Von den 



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35 

Typen seines Vaters verwendete er nur die Vocabnlariustype, schied 
aber die unschöne Breviertype ans. Als Erzengnisse Drachs kommen 
folgende Typen vor: 

1. Die Bonifaziustype nach der Clemenstype Peter Schoeffers 
geschnitten und nach dem Bonifacius 1481 als erstem Auftreten 
genannt, eine kräftige gothische Type, welche Drach nur für 
kirchenrechtliche Drucke verwendete. Die dazu gehörige Glossen- 
type hat gleichen Ductus bei kleinerem Kegel. Sie tritt 1481 mit 
der Bonifaziustype auf und verschwand 1487 mit derselben. 

2. Die üomiliariustype nach dem Homiliarius 1482 als erstem 
Auftreten genannt, eine semigothische Form mit charakteristischem 
1, M und P, rein und schön im Schnitt. 

3. Eine Type 1482 im Azo Blatt 23 und im Fliscus 1484 
für deutsche Worte vorkommend, sonst nicht nachweisbar und wohl 
nur für Auszeichnung mancher 8tellen gefertigt. Ich nenne solche 
Fliscustype. Ihr Schnitt ist grösser als die Vocabulariustype. 

4. Die Missaltype in zwei Abstufungen seit 1484. Daran 
reiht sich die um einen Grad grössere Canontype. 

5. Die Summatype nach der Summa 1487 — 1488 genannt 
und wohl besonders für solche geschnitten. Sie ist kräftiger als 
die Homiliariustype und weicht in Einzelheiten ab. Sie ähnelt der 
Corpustype Wenfslers in Basel. 

6. Die 8ummulaetype 1489 in den summulae zum ersten Male 
vorkommend ähnelt diese Type der späteren Breviertype Johann 
Schoeffers zu Mainz, hat klaren Schnitt und eignete sich auch für 
kleine Liturgiedrucke. 8ie erhielt sich lange im Gebrauch und 
dürfte eine Nachahmung von Venediger Typen der Zeit sein. 

7. Eine kleine Type im Bernardus opuscula 15Ö1 vorkommend, 
die Bernardustype , der Glossentype zur Bonifaziustype ähnelnd, 
aber anders im Kegel bei andern Schnitt der Majuskeln. 

8. Eine kleine nette Missaltype im Lyra 1504 als Text- 
auszeichnungstype verwendet. Sonst lässt sich ihr Erscheinen nicht 
mehr nachweisen. 

9. Die Schwabacher Type seit 1499 vorkommend bildete 
lange Zeit den eisernen Bestand für die Wormser Reformationen. 
Die bekannte Druckermarke seines Vaters behielt Peter Drach der 
Mittlere bei, bediente sich aber ausschliesslich für Missale's einer 
grösseren viereckigen Druckermarke: Drachen mit Monogramm. 
Diese Marke ist stets in Rotdruck abgezogen, den Drach überhaupt 

3* 



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36 

sehr liebte. Die ältere Drnckermarke Hess Drach stets schwarz, 
in den kirchenrechtlichen Drucken aber nur rot abdrucken, eine 
Nachahmung des Verfahrens Peter Schoeffers in Mainz. 

Drach scheint sich auch mit Buchführen beschäftigt zu haben. 
Er war mit dem Chronisten und Canonicus des St. Barthol omaeus- 
stifts zu Frankfurt a. M., dem Job Rohrbach, bekannt. l ) Möglicher- 
weise lieferte er demselben Bücher und wäre dann die Bekannt- 
schaft durch Drachs Aufenthalt in Frankfurt a. M. zum Behufe des 
Buchhandels erklärlich. 

Druckwerke mit Angabe des Ortes, Jahres und der Firma. 

1481. 

1.* Bonifacius papa VIII, über sextus decretalium. 

Blatt 1 mit Signatur An Vorseite Spalte 2: Incip liber sext9 
decrcta* | liü dili bonifacij ppe. VIII. | (Rotdruck). | (B) Onifacins 
episcopus ser* | uns seruorum dei . dilectis | etc. (Schwarzdruck). 

Die Glosse beginnt: (Q) Via preposterg est ordo . prius humana 
subsidia | petere vt Ulis deficientibus diuini fauoris gratia | postu- 
letur . de con . di . i . omnis xpianus in fi . Id* | etc. 

Blatt 163 Vorseite Spalte 1 in Rotdruck: Decretaliü liber 
sextus vnacnm apparatu dili | Johannis andree in inclita Spiren- 
sium urbe | diligeter impressus . factore Petro drach iu* | niore ciue 
inibi Anno domini . M . cccclxxxi . | . xvij. mensis augusti 2 ) finit 
feliciter. | Druckermarke (Schilde) Rotdruck wie die ganze Schluss- 
schrift. Rückseite leer. 

Folio, 163 n. gez. Blätter, zweispaltig, 65 Zeilen im Commentar, 
Text unbestimmbar, Bonifazius- und Glossentype, ohne Blattzahlen 
und Custoden, mit den Signaturen A n — Ann, B, C, D, E, F, G, 
H, I, L, M 4 , N„ N 4 , 4 , P 3 , 0, P, S, T, V 4 , X 3 . 

München Hofbibl., Zwickau Ratsbibl., Speier Museum*. 

Hain 3600*. — Serapeum IX, 154. — Panzer III, 20, n. 13. — 
Baur S. 26 n. X. — Weiss, Nachrichten I, 19 n. XVI. 

2.* Clemens V papa, constitutione^ 
Blatt 1 leer. Blatt 2 mit Signatur Au Vorseite: Incipiüt 9stoiies 
cle. ppe | .v. cü apparatu io . andree . | (J) Ohannes eps seruus 

1) Archiv f. Frankfurts Gesch. u. Kunst N. F. (1S05) S. 162. 

2) 17. August 14*1. 



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37 

s'uo | rü dei . dilectis filijs . docto | ribus et scolaribg vniner8 , | 
bononie 9morätib9 salute | et apl'icä bndietönem. | 

Die Glosse beginnt: Ohannes (!) grosum hoc nome p inter- 
ptatönes deriuatöes | etc. 

Blatt 76 Rückseite Spalte 1 unten: Clementinarum hoc op9 
pclaru in inclita Spi | rensiü vrbe impressum . factore Petro Trach | 
inibi eine . Anno dfii. M . cccc . lxxxj . xxj. die me | sis septembris 
feliciter est 9snmmatnm. | Blatt 76 Rückseite Spalte 2 Register. 

Folio, 76 n. gez. Blätter, 49 Textzeilen, 66 Glossenzeilen, 
zweispaltiger Text, Bonifaziustype und Glossentype, mit den 
Signaturen An— Ami, B, C, D, E, F, G, H, I 4 , k 2 . 

Mainz Stadtbibl. (Incun. 398, defekt), München Hofbibl., Zwickau 
Ratsbibl., Speier Museum*. 

Hain 5425*. — Panzer III, 20 n. 14. — Baur S. 26 n. IX. — 
Serapeum IX, 154. — Weiss, Nachrichten I, S. 19 n. XVIII. 

3.* Calderinus, Johannes, auetoritates decretorum. 

Blatt 1 leer. Blatt 2 mit Signatur an Vorseite: (C)Vm ego 
thomas Dorniberg de meingen decreto^ artiü | qj liberaliü doctor 
ac 9sulatus insignis ciuitatis Spirn. ad | uocatus nup quosdam 
libros reuoluere in manus venerat | etc. 

Blatt 2 Rückseite unten: Incipit igitur Caldrini Tabula | (ohne 
Punkt). 

Blatt 3 mit Signatur am Vorseite Zeile 1: (S) Eriem huius 
tabule continetis Auctes z sentencias Biblie | put in cöpilatönib9 
decretoTf et decretaliü indueunt' insinua* | etc. 

Am Ende: Biblie auetoritatü z senteciau q in dectou et | decre- 
taliü 9pilatönib9 solet induci tabula p Jo | häng Caldrini iuris- 
canonici doctorej famatissi* | mü 9pilata et p Thomä Dorniberg 
de mem- 1 mingen einsde (!) facultatis doctore eximiü corre- 1 eta 
et Petrü Drach Spiresem Impssore impssa | exaetissime Anno 
dni. M . cccc . lxxxi. | explicit felicit*. | Druckermarke (Schilde) 
Schwarzdruck. 

Folio, 77 n. gez. Blätter, ohne Signaturen, Custoden und Blatt- 
zahlen, 42 Zeilen, einspaltig, Vocabulariustype. 

Mainz Stadtbibl. (Incun. 1302), Darmstadt Hofbibl., Oldenburg 
grossh. Bibl., Speier Museum*. 

Hain 4247*. — Panzer HI, 21 n. 15. — Serapeum XXII (1861), 
S. 286. — Walther, Beiträge 8. 96. — Baur, primitiae S. 26 n. XIL 
— Weiss, Nachrichten I, 19 n. XIX. -— 



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38 

1482. 

4.* Homiliarius doctorum a Paulo diacono collectus. 

Blatt l Vorseite leer. Blatt 1 Rückseite Zeile 1 : Incipit pro- 
logus Ka | roli magni in omelia* | riü per totum annü. \ (K)Arolus 
dei fretus auxi* | lio rex franco'y et longo | bardo^ . ac patriciu6 
ro | manou . Religiosis le* | ctoribns nostre ditioni | subiectis etc. 

Blatt mit Signatar a . j . Vorseite Zeile 1 : Opus preclarum omnium 
omeliarü | et postillarü venerabiliü ac egregiorü | doctou gregorij . 
augustini . hieronimi . | ambrosij . bede . herici . leonis . maximi . 
iohänis epi . atqy origenis integraliter | sup euängelia düicalia de 
tpe et de san* | ctis per toti9 anni circulü cü quibusdä | eorunde 
sparsim interpositis sermoni- | bus hincinde suis locis collectis et 
CO" | aptatis tpbus . in parte hyemalem ac | estiuale diuisum incipit 
feliciter . | 

Blatt 395 Vorseite, Spalte 2, Zeile 1: Omeliau opus egregiü: 
plurimou sä* | cto^ aliouve famosissimou docto^: su | per euängelijs 
de tpe z sanetis . quibus* | dam eorüdem annexis sermonib9 : fa- | 
ctore Petro drach iuniore . in inclita | Spiresium vrbe impressum . 
Anno in' | carnatönis dominice Millesimoqua* | dringentesimooetoage- 
simoseeundo : | In vigilia natiuitatis gioriosissime | marie virginis : ! ) 
ad eusebiä cüctipote* | tis dei feliciter est cösummatü . | Drucker- 
marke (Schilde) Sohwarzdrnck. 

Folio, 395 n. gez. Blätter, zweispaltig, 48 Zeilen, mit den Signa- 
turen a. j ., b— n 4 , x 3 , y 4 , z 4 , ? 4 , A 4 , B 4 , (C unbezeichnet), D — E 4 , 
F 3 , G 4 , H 4 , J 4 , K 4 , L 4 , M 4 , N 4 , 3 , (P unbezeichnet), Q,, R 4 , S 4 , 
T 4 , V 4 , X 4 , Y 4 , Z 4 , AA 4 , BE 3 , CC 3 , Homiliariustype. 

München Hofbibl., Mainz 8tadtbibl. (Incun. 832), Augsburg 
Stadtbibl., Darmstadt Hofbibl., Göttingen Univ.-Bibl., Speier 
Museum*. (Auf dem Rückdeckel steht handschriftlich der Preis 
eines rohen Exemplares: „196 Bögen vnbünden 1 fl 6 2 $.".) 

Hain 8790*. — Baur, primitiae S. 27 n. XV. — Panzer III, 
S. 21 n. 17. — Weiss, Nachrichten II, S. 3 n. XXI. — Walther, 
Beiträge S. 96. — 

5.* Ajo iurisconsultus, summa super novem libris 
codicis et quatuor institutionum. 



1) 7. September 1482. 



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39 

Blatt 1 Vorseite: (C) Vm dicat sanctus Fulgentins diiicum | ser- 
monc ita sue moderatönis tenere te | periem vt ex eo nee onibus 
pabtila nee | etc. — 

Blatt 22 leer. Blatt 23 Vorseite, Spalte 1: Incipit phemiü 
ad summa codicis per | dnm ajonem 9positä | (ohne Punkt). 

Blatt 315 Vorseite, Spalte 2: Explicit summa extraordinaria 
sup | institutis maxima cü diligetia spire im- | pssa Anno miilesimo 
qdringentesimo | octogesimo seeundo | (ohne Punkt). Drucker- 
marke (Schilde) in Schwarzdruck. Die Rückseite des letzten 
Blattes leer. 

Grossfolio, 315 Blatter + 1 leeres Blatt, zweispaltig, 62 Zeilen, 
ohne Signaturen, Custoden und Blattzahlen, Vocabulariustype, die 
Ueberschriften in grösserer Type. Erste Ausgabe. 

Mainz Stadtbibl. (Incun. 413)*, München Hofbibl., Zwickau Rats* 
bibl., Speier Museum (mit der Satzvariante der Schlussschrift: cü 
diligentia spire im* | pssa p me petrum drach | ciuem spirensem | 
[ohne Punkt] Druckermarke wie oben). 

Hain 2231*. — Panzer III, 22 n. 18. — Baur, primitiae, S. 27 
n. XIII. — Weiss, Nachrichten II, S. 4. n. XXII. — Serapeum IX, 
8. 154. 

6.* Vocabularius ex quo. 

Blatt 1 mit Signatur a, Vorseite Zeile 1: (E)x quo voeubularij 
va | rij autetici . videlicj Huguicio Ka | tholicö Breuilogus Papias 
alijqj | Codices sunt in compatöne peiosi. | etc. 

Blatt 171 Vorseite: Et si huiusmodi vocabularij opusculü tpa 
ante q' | plura impressoria arte diuulga | tu . pluribusqy sit co* | 
müicatü . Verü qt itidem si diligeter inspiciat' in nu* | meris fere 
in locis cernit' diminutü . Idcirco ad vti* | litate in latinitatis copia 
pficere cupietiuj per . Pe | trü . Drach . Spirensiü ciuey . correetöne 
possibili pre | uia . iterü impressum. Anno dni . Miilesimo qnadrinte | 
simo (!) octuagesimo seeundo | (ohne Punkt). Rückseite leer. — 

Quarto, 171 n. gez. Blätter mit den Signaturen a 4 , b 3 , c 3 , d 3 , e 3 , 
fi> §to> u unbezeichnet, i 4 , k 3 , 1 3 , m,, n 3 , n unbezeichnet, o 3 , p 3 , q 3 , 
r 3? 8-j» *3» v 3j ^4i ohne Blattzahlen und Custoden, 34 Zeilen, 
Vocabulariustype. 

Darmstadt Hofbibl* (Inc. H, 36). 

Panzer HL 22 n. 19. — fehlt bei Hain. — Walther, Beiträge 
S. 96. — Weiss, Nachrichten U, S. 3 n. XX. — 



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40 

1483. 

7.* Holkot, Robertus, ord. Praedicat, opus super 
sapientiam Salomonis zc. 

Blatt 1 Vorseite: [A]aron quo electus z vocatg fuit ad | honore . 
L. clxv . ante B. | — 

Blatt 18 leer. — 

Blatt 19 mit Signatur An, Vorseite: Opus preclarissimum eximij | 
dni magistri roperti holkot sacre theo | logie moralissimi atj doc- 
tissimi pfesso | riß ordinis fratrü pdicatou sup sapie* | tiä salomo- 
nis . qua philo disertissimus collegit Contines postillam accurate | 
ac summa enucliatöe elaboratä. Cum | singularib9 questionib9 ad 
oem mate* | riä tarn scolasticä atqj disputabile ; qj \ ad ppl'm 
pdicabile vtilissimis. Atqj so | lemnes nömodo diuinarum litterarü | 
verum z philosophorum atqj famoso | sorum (!) poetarum ad easdam 
materias | 9gruenter applicatas : allegatöes. | 

Blatt 348 Rückseite, Spalte 2: Opus preclarissimum eximij | 
domini magistri roperti Hol' | kot sacre theologie moralissimi atqj 
do | ctissimi jrfessoris ordinis fratrü predi | catoru snp sapientiä 
Salomonis Per | me Petrum drach einem Spiren . im- | pressuj. 
Anno incarnatönis dominice | Millesimo quadringentesimooetoge- | 
simotercio . quarta die kaledas Marcij | l ) finit feliciter. | Drucker- 
marke (Wappenschilde) Schwarzdruck. — 

Folio, 348 n. gez. Blätter, zweispaltig, 48 Zeilen, die 18 ersten 
Blätter ohne Signaturen, der Rest mit den Signaturen Au — A v , 
B 4 — L 4 , M 3 , N 4 — Z 4 , a 4 — c 4 , d 3 , e 4 — h 4 , i 3 , k— q 4 , r 3 , 83, t 4 , 
Homiliariustype. 

München Hofbibl., Heidelberg Univ.-Bibl., Augsburg Stadtbibl., 
Strassburg Üniv.-Bibl., Wernigerode, Mainz Stadtbibl. (Inc. 1469), 
Speier Museum*. 

Hain 8757*. — Panzer IH, 22 n. 20. — Baur, primitiae, 8. 27 
n. XVI. — Weiss, Nachrichten n, S. 5 n. XXIV. — 

8. Brack, Wenceslaus, vocabularium Archonium nun- 
cupatum. 

Spirae per Petrum Drach. 1483. 
Folio. 

Hain 3701. — Panzer HI, 8. 22 n. 22. - Weiss, Nachrichten II, 
S. 5 n. XXVI. — 



1) 26. Februar 1483. 



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41 

9.* Herolt, Johannes, alias discipulus, sermones de 
tempore et sanctis cum promptuario exemplorum et de b. 
virgine. 

Blatt 1 Vorseite: Sermones discipuli de te | pore et de sanctis 
cü prom | ptnario exemplornm | (ohne Punkt, grosse Type). Rück- 
seite leer. 

Blatt 2 Vorseite, Spalte 1: Tabnla presentis operis incipit | 
(ohne Pnnkt). 

Blatt 21 Rückseite: Expliciunt inhibitiones a | cömunione tempore 
pasce. | Blatt 22 leer. 

Blatt 23 mit Signatar aai Vorseite Spalte 1: Sermones disci- 
puli de tepore per- | circulü anni incipiüt Dominica pri | ma 
adnentns doml Sermo primns | de aduentu christi in carnem. | etc. 

Blatt 23 Rückseite Spalte 1 nnten: Explicit j)mptuariü disci- 
puli d T miraculis be* | ate Marie virginis | (ohne Punkt). 

Blatt 23 Rückseite, Spalte 2: Incipit tabula pmptuarij discipuli 
de mi* | raculis gloriose virginis Marie. | 

Am Ende Rückseite des letzten Blattes, Spalte 1: Finit opus 
perutile simplicib9 curam anima || rum gerentibus . p venerabile i 
deuotü Johä | nem herolt sancti dominici sectatore pfessum. | de 
tpe et de sanctis cum pmptuario exemplou | atqy tabulis suis 
collectü. Discipulus nücupa | tum. Impressum Spire. Anno a 
christi natali | Octuagesimotercio . supra millesimtim quater | qj 
centesimum. | Druckermarke (Schilde) Schwarzdruck. 

Folio, zweispaltig, 55 Zeilen, mit den Signaturen IUI rm, Z3, 
aa 4 , a 4 , bb 4 , b 4 , cc 4 , o 4 , d 4 , ea, f 4 , g 4 , h 3 , i 3 , k 4 , 1 4 , m 4 , n 4 , 

°4> P4> q4> r 4> r 4> %» 8 4> *3i v 4> x 4> v 4> z 4»^ 4 , B 4 , C 4 , D 4 , 

E 4> F 3 , G 4 , H 4 , J 4 , (vor K ein leeres Blatt), K 4 , L 4 , M 4 , N 4 , 

4 , P 4 , 04, R 4 , S3, T 4 , V 3 , X 4 , Homiliariustype. — 
Speier Museum* 

Hain 8488. — Panzer III, 22 n. 21. — Weiss, Anfange II, 

5. 5 n. XXV. 

1484. 
10.* Fliscus, Stepkanus, de Soncino, varietates sen- 
tentiarum seu Synonyma. 

Blatt 1 Vorseite: (S)Ephanus (!) fliscus de sontino iuue | ni 
peritissimo Johanni meliorancio . ci | ui vincetino cancellario Padu- 
anö . P . | d . s . tc . | 



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42 

Blatt 2 Vorseite: Sequuntur sententiarü variatiönes (!) cöue | 
nientes exordio. j 

Blatt 124 Rückseite: [^ Finis cöiunctio | (ohne Punkt). 

Blatt 125 Rückseite: ^ Finit hie Stephanns Fliscus de Sontino 
vir | desertus . (!) et mira eloquij dignitate fulgens | foeliciter . 
Anno . M cccc lxxx iiij. | Druckermarke (Schilde) Schwarzdruck. 

0. 0. u. F. (Speier, P. Drach). 

Quarto, 125 Blätter, ohne Signaturen, Custoden und Blattzahlen, 
Vocabulariustypo als Texttype, für die deutschen Teile eine grössere 
Type. Deutsch-lateinisches Wörterbuch. 

München Hofbibl., Speier Museum*. 

Hain 7150*. 

11. Missale Spirense. 

Am Ende: Spire per Petrum Drach M CCCC L XXXIV. 
Folio, mit der grossen Druckermarke P. Drachs. — 
Hain 11426. — Panzer 1U, 23 n. 25. — Baur, primitiae, S. 31 
n. XIX. — Weiss. Nachrichten II, S. 6 n. XXVIU. — 

12. Bernardinus Senensis, sermones de evangelio 
aeterno. 

Spirae per Petrum Drach. M CCCC LXXX1V. 

Folio. 

Hain 2829. 

1485. 

13.* Conradus de Alemannia, concordantiae bibli- 
orum. 

Blatt 1 mit Signatur an Vorseite: (Q) Vilibet vo | lenti req're- 1 
re cöcordä | tias in hoc | libro vnum | est p'mitus | attendendü | 
videlicy qy | cü in p'mis | etc. 

Blatt 271 Vorseite: Petro drach ciui spirensi 8alutem et cha* | 
tatem. (!) | Schliesst: Vale feliciter ex Spiris kalendas augusti I 1 ) 
Anno salutis nTe Millesimo quadringentesimo oetogesimo quinto. | 

Rückseite leer. 

0. 0. u. F. (Speier, P. Drach). 

Grossfolio, 271 Blätter, vierspaltig, 83 Zeilen, mit den Signa- 
turen aji — anii, b 4 , C3, d 4 , e 4 , ee 4 , eee 4 , f 4 , ff 4 , fff 4 , g 4 , h 4 , i 4 , k 4 , 
h> U 3> iu a» m 3> n 4» o 3 , p 4 , q 4 , r 4 , s 4 , t 4 , v 4 , xy 4 , z 4 , A 4 , B 4 , C 4 , 
D4, F 4 , 6 4 , Homiliariu8type. 



1) 1. August 1485. 



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43 

München Hofbibl., 8peier Museum*. 

Hain 5631*. — Panzer UI, 23 n. 27. — Baur, primitiae 8.31 
n. XX. — Weiss, Nachrichten II, 6—7 n. XXX. 

1486. 

14.* Gregorius IX papa, decretalium libri V. cum 
glossa. 

Blatt 1 Vorseite in Rot- oder Schwarzdruck: Compilatio noua 
decretaliü | domini Gregorij pape noni. | Rückseite leer. 

Blatt 2 mit Signatur a? Vorseite in Rotdruck: Incipit compi- 
latio decretaliü epi | stolarü domini gregorij pape noni | (ohne 
Punkt). | (G) Regorius Episco* 1 pus a seruus seruorum dei . Dile- 1 
ctis b filijs doctoribus z scholarib9. | etc. 

Die Glosse beginnt: (G) Regorius . In huius libri principio quinqy 
sunt pcipue | etc. 

Blatt 305 Vorseite in Rotdruck: Celebratissimus presens ac in- 
signis decretaliü epistolarum | codex vna cum apparatu domini 
bernardi . nö sine exacta dili | gentia vigiliqj studio . expensis Petri 
drach ciuis spiren . est | cösummatus . Anno Christiane salutis mille- 
simo quadrigen | tesimooctuagesimosexto . kalendas vero . XVII. sep- 
tembrias. | J ) Druckermarke (Schilde) in Rotdruck. Rückseite leer. 

Grossfolio, 305 Blätter, zweispaltig, Text in Bonifazius-, die 
Glosse in Glossentype, mit Signaturen, ohne Custoden und Blatt- 
zahlen. 

München Hofbibl., Darmstadt Hofbibl., Strassburg Univ. Bibl., 
Speier Museum*. 

Hain 8019*. — Baur primitiae S. 32 n. XXI. — Panzer III, 23 
n. 28. — Walther, Beiträge S. 96. — Weiss, Nachrichten H, S. 8 
n. XXXUI. 

15. Modus legendi abbreviaturas (Johannes de 
Urbach). 

Liber plurimornm tractatuum iuris, videlicet Libellus dans 
modum legendi abbreviaturas in utroque Jure . Processus Judi- 
ciarius eximii Doctoris Juris Canonici Johannis de Vrbach . Tracta- 
tus Praesumptionum . Summa Magisti Dominici de Civitate Visen- 
tina, qualiter notarii Archicpiscoporum et Episcoporum debeant 
notariae officium exercere . Tractatus de tabellionibus per Do- 

1) 16. August 1486. 



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44 

minum Bar. compilatus . Spire per Petmm Drach MCCCCLXXXVI. 
Druckermarke. 

Folio. 

Heidelberg Univ. BibL, Augsburg Stadtbibl. 

Hain 11483. — Panzer III, 23 n. 29. — Baur, primitiae S. 32 
bis 34 n. XXII. — Weiss, Nachrichten II, 8. 27 n. XXXI. 

1487. 

16. Missale Spirense. 

Blatt 1 Vorwort des Bischofs Ludwig von Speier an den 
Bistumsclerus gegeben Spire die 14. Martii a. 1487. Hierauf 
Kalender. 

Folio, 328 Blätter. 

Panzer IV, 424. — Hain n. 11427. — Weiss, Nachrichten II, 
S. 8 n. XXXIV. — Geschichte und Beschreibung von Speier von 
Dr. M. Speier und Heidelberg. 1814. 

17. Clemens V. papa, constitutiones cum apparatu 
domini Joannis Andreae. 

Spirae per Petrum Drach MCCCCLXXXVU. 
Folio. 

Hain 5439. — Panzer III, 24 n. 31. — Weiss, Nachrichten H, 
S. 8 n. XXXV. 

18.* Antoninus archiepiscopus Florentinns, summae 
theologicae partes IV. 

Teil I. 

Blatt 1 Vorseite: Prima pars Summe Anthonini | (ohne Punkt). 
Rückseite leer. 

Blatt 2 mit Signatur a-i Vorseite: Prima pars summe fratris 
Anthonini de | florentia ordinis predicatorü z Archiepi flo | rentini . 
In qua agit' de afa et de ptinentibus | ad ipam . Incipit jjhemiü 
totius operis. | 

Am Ende: Hie prime partis Summe Anthonini or | dinis pdi- 
catorü fratris clarissimi . archipsu | lis florentini finis extat . vigiläti 
cura eme | date . opera ac impensis Petri Drach con* | sularis 
Spirefi . ciuitatis . M . CCCC . octuage | simoseptimo natiuitat' domi- 
nice anno cur | rente . kalendas v'o Octobris. l ) vnde deo | omniuj 

1) 1. October. 



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45 

ßummo fanente gratiarü actiones | inxta modulü cösuetü referimus 
infinitas. | 

Folio, 271 Blätter, 56 Zeilen, Signaturen a— z 4 + A— M 4 . 

Teil II. 

Blatt 1 Vorseite: Secunda Pars Summe Anthonini. | 

Blatt 2 mit Signatur an Vorseite: Clarissimi ac doctissimi viri 
fratris An* | thonini de ordine pdicatorü archiepi flore | tini 
secunda pars summe feliciter incipit. | 

Am Ende: Anno incarnationis dominice . Millesi* | moquadrin- 
getesimooctuagesimoseptimo | Augusti vero Nonas pridie. 1 ) Pars 
sum* | me secunda Antonini Archiepiscopi flo- | rentini . ordinis 
Spire p Petrum drach virum consulare | ciuitatis predicte qj 
diligentissime impres* | sa . finit feliciter. | 

Folio, 357 Blätter, 56 Zeilen. 

Teil UI. 

Blatt 1 Vorseite: Tercia pars Summae Anthonini. | 

Blatt 2 mit Signatur A Vorseitc: In nomine sancte ac indiuidue 
trinitat' | Incipit prologus tercie partis Süme bea | ti Anthonini 
archiepi floretini . ordinis p- | dicatorü . ac sacre scripture exposi- 
toris dilU | gentissime. | 

Blatt 8 Rückseite: Incipit tercia pars Summe Anthonini | archi- 
episcopi florentini ordinis predicato | rum in qua agit' de officio 
cuiusqj hominis | cuiuscunqj conditionis . dignitatis vel gra | dus . 
de omni deniqj arte atqj vsu viuendi. | etc. 

Am Ende: Pars summe tertia prestantissimi Anthoni* | nij (!) 
florentinensis Eximij Accuratissime p pro | uidum viram Petrum 
trach consularem spi | rensis ciuitatis . His ereis figuris Impressa | 
studiosi8simeqj admodum emendata . Anno | salutis . M.cccclxxxviij. 
Sexto id' februarij. | 2 ) 

Folio, 485 Blätter, 56 Zeilen. 

Teü IV. 

Blatt 1 Vorseite: Quarta pars summe vene | rabilis domini 
Anthonini. | 

Blatt 2 mit Signatur a? Vorseite: Proemium in quartana | parte 
Summe domini Antonini archiepisco | pi florentini ordinis predi- 
catorum. | 



1) 4. August. 

2) 8. Februar 1488. 



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46 

Blatt 5 mit Signatur a 5 Vorseite: Incipit quarta pars sü | me 
maioris Antonini archipresnlis florentini | In qua agitnr de vir- 
tutibns i gratia . ac donis | spiritnssancti. | 

Am Ende: Opus qj pclaruy . qnarte partis summe An* | thonini . 

florentinorum archipresnlis . tractans | de virtutiby . zc . Ex- 

plicit feliciter Anno na- | tiuitatis dominice. M cccc lxxxvij. Ka- 
lendas ve | ro Martij. xiij - 1 ). Rückseite leer. 

Folio, 367 Blätter, 57 Zeilen. 

Teil V. enthaltend das Register Johann Molitors. 

Blatt 1 mit Signatur a, Vorseite: Incipit prologns in | tabnlas 
totius summe domini Anthonini ar | chiepiscopi florentinen . ordinis 
predicatorü | viri doctissiml | 

Blatt 135 Rückseite, Spalte 2: Laus deo. | 

Polio, 135 Blätter, 56 Zeilen. 

5 Teile, Folio, zweispaltig, mit Signaturen, ohne Custoden und 
Blattzahlen, Summatype. 

München Hofbibl. (komplett), Darmstadt Hofbibl., Mainz, 
Seminarbibl., Speier Museum (Teil I, Teil II, Teil III, Teil IV 
[Titel fehlt], Registerband [doppelt]). 

Hain 1247*. — Panzer III, S. 24 n. 30 und 32. — Baur, 
primitiae S. 34—35 n. XXIII. — Walther, Beiträge S. 96. — 
Weiss, Nachrichten II, S. 8 n. XXXVI. 

1488. 

19. Missale Olomucense. 

Am Ende: Liber missalis secundum ordinem ecclesie Olomucen . 
per magi8trum Johannem Sensenschmidt in civitate Babenbergen . 
impressus ductu et expensis Petri Trachen civis Spiren . Anno 
Christi M . CCCC . LXXXVI1I . quarto vero nonas marcii' 2 ) finit 
feliciter. 

Grossfolio. Erste Ausgabe des Olmützer Missale. 

Leipzig Buchgewerbemuseum (Sammlung Klemm). 

Hain 11337. — Klemm, Katalog S. 89 n. 150. 

20.* Clavasio Angelus de, summa angelica de casi- 
bns conscientiae ?c. 

Blatt 1 Vorseite: Epistola . F . Hieronymi tomieli leetoris. Ad 



1) 17. Februar. 

2) 4. März. 



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47 

R. p. F. Angela de clauasio presentis opc | riß auctore . in qua 
orat eins reuerentiaj . vt ipm opus imprimi faciat . j)pter talem et 
tantä di" | cti operis excellentiam et vtilitatem. | 

Blatt 2 Vorseite: In nomine domini nostri iesu christi . Amen | 
Incipit prologus in summa Angelicä de casibus conscientie j) fratrem 
Angelü de claua* | etc. 

Blatt 6 mit Signatur a, Vorseite, Spalte 1: Incipit summa 
angelicä. | 
Batt mit Blattzahl 354, Vorseite, Spalte 2, Zeile 9: 
Humano angelicas qcunqj audire loquelas. 
Ore cupis : presens perlege lector opus. 
Hie sacros canones : hie et ciuilia iura. 

Hie sanete inuenies religionis opes. 
Maxima multo^ qd* vix dabat ante librou. 

Sarcina : id Angelicä dat tibi süma breuis. 
Angelus est autor . sacri decus ordinis inges 

Seraphici . et tante religionis bonos. 
Auctore atqj opus impressum felicia dona. 

Clauissina tulit terra beata viro. 
Nee Spira minus gens felix vnde creatns. 
Angelus angelicis dignus adesse choris. | 

Opus qnoqy hoc angelicü arte . opera et im | pensis nö minimis . 
maxima cum emendatöe . | Spire impressum Finit feliciter. Anno 
salutis | M. cccc. lxxxviij. | Registrum huius operis. | etc. 

Die Rückseite dieses Blattes leer. 

Folio, 5 n. gez. Blätter + 354 gez. Blätter Text + 10 n. gez. 
Blätter Rubriken = 369 Blätter, zweispaltig, 53 Zeilen, ohne Cn- 
stoden, mit Signaturen und Blattzahlen, Signaturen a — s v + 2 — 5. 

Mainz Seminarbibl. (Incun. n. 221), München Hofbibl., Mainz 
Stadtbibl., Worms Paulusmuseum, Bingen Pfarrbibl., Strassburg 
Univ. Bibl. 

Hain 5386* — Baur, S. 36 n. XXIV. — Weiss, Nachrichten II, 
10 n. XXXVII. — Panzer III, S. 24 n. 33. 

21.* Salis Baptista de, summa conscientiae dieta 
Rosella seu Baptistiniana ?c. 

Blatt 1 Vorseite: Summa Baptistiniana | (ohne Punkt) Grosse 
Type. 
Rückseite dieses Blattes leer. 



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48 

Blatt 2 mit Signatur an, Vorseite: [E] Nimuero . cum grädes 
materias | ignorantia parua non ferat ad tä* | ti negocij pondu6 
subeüdü nö mi= | etc. 

Blatt 313 Vorseite Spalte 1: Qnod qdez opus ad | laude ipsius 
icsu totiusqj tiinitatis . ac virgi | nis gloriose . l omuiü sanctou 
fauente psi* | dio necnö i simpliciü confessorü utilitatez | vt ))logo 
pmittit' . expletum est . currete an | no M. eccc. lxxxviij. | 

Blatt 313 Rückseite, Spalte 2, Zeile 7: Datum Spire Anno 
domini. | M. cccc. lxxx viij. | 

Blatt 314 leer. 

Blatt 315 Vorseite, Spalte 1 bis Blatt 324 Vorseite, Spalte 1: 
Rubrice iur' ciuilis j canonici . et primo | rubrice . ffo^ . et primo: 
ff . veteris. | Rückseite des letzten Blattes leer. 

Folio, zweispaltig, 54 — 55 Zeilen, 324 n. gez. Blätter, Collation: 
an — aiiu, b, c, d, e, f, g, h, — v alle Quaternionen, A 4 — S 4 + 
T v + a — a v , Summatype. 

München Hofbibl., Mainz Stadtbibl. (Incun. 843), Speier 
Museum*. 

Hain 14180*. — Panzer 111, S. 24—25 n. 34. — Weiss, Nach- 
richten II, 11 n. XXXVIII. 

1489. 

22.* Platea, Franciscus, ord. Minorum, Opus restitu- 
tionum, usurarum et excommunicationum tc. 

Blatt 1 Vorseite, Spalte 1 : Tractatus restitutio* | num vsurarü et 
excö | municationum. | 

Blatt 1 Rückseite: Incipit tabula restitutionü vsurarü z | ex- 
comunicationii : edita per venerabilem | dnm fratrem Franciscum de 
platea ordi* | nis minorum. | 

Blatt 13 Rückseite: Petro drach ciui Consulari SpireO . Jacobus 
wympfelingU8 Sletstaten . Salutem . | Schliesst: Vale Ex Spira . | 
kaF. Junij Anno salutis . M. cccc lxxxix. | 

Blatt 14 mit Signatur a, Vorseite, Spalte 1: Tractatus Restitu- 
tionü eximij docto* | ris fratris Francisci de platea ordis fra- | trü 
minorü Bononieii. Incipit feliciter. | Restitutio primo | [U]Trum 
restitutio sit de necessi | täte salutis . R scd'm Scotü | zc. 

Blatt 113 mit Signatur qm, Vorseite, Spalte 2: Opus restitutionü 
perutile Reueren* | dissimi in christo patris fratris Fran- | cisci de 
platea bononiensis . ordi nismi | norum Spire impressum finit feli- 
citer . | Anno düi M. cccc. lxxxix. | 



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49 

Blatt 113 Rückseite leer. 

Blatt 114 Vorseite, Spalte 1: Casus papales epales et abbatiales. | 
Et primo papales viginti. | 

Blatt 115 Rückseite, Spalte 1 unten: Finiunt casus papales 
episcopales et | abbatiales. | 

Folio, 115 n. gez. Blätter, zweispaltig, 50 Zeilen, mit den Signa- 
turen aa^, aas, DD 3> *3i b 4 , c 3» ^3» e 3> *3. £2» n 4> *4> ^3» hi 
i, m 3 , n 3 , o 4 , p 3 , qs, Homiliariustype. 

München Hofbibl., Mainz Stadtbibl., Heidelberg Univ.-Bibl., 
Oldenburg grossh. Bibl., Speier Museum*. 

Hain 13041*. — Panzer HI, 25 n. XXXV. — Baur, primitiae, 
8. 37 n. XXVI. — Serapeum XXU (1861) S. 287. — Weiss, 
Nachrichten H, 12 n. XXXIX. — 

23.* Summulae logicales modernorum. 

Blatt 1 Vorseite: Modernorum summulg logicales cum | notabilibus 
topicorum ac disputa- | tis elenchorü librorum ex aristote | le, 
boetio, beato augustino, mar | silio et ab alijs, subtilioribus | sen- 
tentijs, viris doctissi* | mis fideliter enucleatg, ac | a magistris 
collegij mo | guntini regentibus | de modernorü | doctrina sunt | 
studiosissi^ | me inno- | uatg. | 

Blatt 2 mit Signatur an Vorseite: In modernorum summulas 
prgfatio incipit feliciter | (ohne Punkt). 

Blatt 180 Vorseite: Expliciunt syllogismo^ cautelg siue regulg | 
pfundissimg. Deo laus et gloria. | Huius logicg, s'm regentes almi 
studij moguntini in collegio maiori. Anno lxxxix | innouatg . cum 
vera orthographia ac diphthongandi arte diligeter obseruata. A 
Pe | tro drach viro consulari ciuitatis Spirg, scd'm primä correcturä 
impressg summulg | feliciter expliciunt. | Rückseite leer. 

Folio, 180 Blätter, 53 — 55 Zeilen, mit Signaturen, ohne Gu- 
stoden und Blattzahlen, Texttype die Summulaetype , nebstdem 
zwei andere Typen. 

München Hofbibl., Mainz Stadtbibl. (Incun. 1041, am Anfange 
defect, nochmals 2209 a ebenfalls defect). Speier Museum*. 

Hain 15185*. — Panzer 1H, 25 n. 36. — Baur, S. 37 n. 25. — 
Weiss, Nachrichten H, S. 12 n. 40. — 

1490. 
24.* Breydenbach, Bernardus de, opusculum sanctarum 
peregrinationum ad montem Syon xc. 

4 



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50 

Blatt 1 Vorseite leer. Blatt 1 Rückseite Holzschnitt: Frau mit 
dem Wappen: v. Breidenbach. — 

Blatt 2 mit Signatur an, Vorseite: [R]Euerendisaimo in christo patri 
et düo dno Ber* | tholdo sancte Maguntin . sedis Archiepiscopo | 
Sacri Rhomani Imperij per germaniä Archi | cancellario ac principi 
electori düo suo gratiosis- | simo . Bernardus de Breydenbach dicte 
ecclesie | Maguntinen . decanus simul et camerarius obe- | dientiam 
promptam et deuotam. | 

Am Ende Vorseite des letzten Blattes: Sanctarum peregrinationü 
in montem Syon ad venerandü christi sepulchrum | in Hierusalem . 
atqj in montem Synai ad diuam virginem et martyrß Katherinam 
0» | pusculü hoc cötentiuum per Petrum drach einem Spirensem 
impressum Anno salu- | tis nostre M. cccc. xc . die . XXIX. Julij . 
linit feliciter. | Die Rückseite dieses Blattes leer. 

Folio, 104 Blätter, mit Signaturen, ohne Custoden und Blatt- 
zahlen, die Signaturen reichen von an — p v und zählen die Karten 
mit, Summulaetype. Der Initial R am Anfang zeigt in Holz- 
schnitt das Mainz -v. Breidenbach'sche Wappen, Zweite lateinische 
Ausgabe der Reisen Breydenbachs. 

München Hofbibl., Mainz Stadtbibl. (Blatt 1 fehlt), Göttingen 
Univ.-Bibl., Speier Museum* (ohne das erste Blatt). 

Hain 3957*. — Panzer III, 25 n. 37. — Baur, primitiae, S. 38 
n. XXVIII. — Serapeum HI, 57. — Weiss, Nachrichten U, 12 n. 
XXXX1V. — Schaab, Gesch. d. Erf. d. Buchd. I, 534 Anm. 

25.* Carracciolus, Robertus, sermones de laudibus 
sanetorum. 

Blatt I Vorseite: Sermones Roberti | de Licio de laudibus | 
sanetorum. | Blatt 1 Rückseite leer. 

Blatt 2 Vorseite: [TJAbula presentis opis : de laudibus | sanetou. 
In qua ponuntur per ordi | nem Sermones et eorum capitula. | 

Blatt 5 mit Signatur a ( Vorseite: In nomine domini nostri iesn 
christi In | cipit prima pars sermonü de laudibus san* | ctorum 
scd'm fratre Robertü caraeolü (!) de Li | ceo ordinis mino^i: Epm 
Aquinaten. | 

Vorseite des letzten Blattes Spalte I : Clarissimi ac celeberrimi 
preconis Fra* | tris Roberti Garazoli de Licio : ordinis mi | norum. 
Pontificis Aquinatis : opus de lau | dibus sanetorü aecuratissime per 
Petrum | Drach Spire impressum. Anno düi Mil- | leeimo- 



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51 

qnadringentesimononagesimo: finit | feliciter. | Die Spalte 2 dieses 
Blattes and dessen Rückseite leer. 

Folio, 4 n. gez. Blätter ohne Signataren + 196 n. gez. 
Blätter, Coilation: a 4 , b 4l c-j, d 3 , e 3 , f 3 , g 4 , h 4 , i 3 , k 3 , 1 3 , m 3 , n 3 , 

O47 P37 <h> r 3> 83» *4i u 3i x 3> Vfr z 3> *»4i bb 3) CC 3> dd 3> ee 4> ff 4- 

Zweispaltig, 54 — 55 Zeilen, Summnlaetype. 

München HofbibL, Mainz Stadtbibl. (Inoun. 1636), Augsburg 
Stadtbibl., Zwickau Ratebibl., Dannstadt HofbibL, Speier Museum* 
(fehlt Blatt 1). 

Hain 4484*. — Panzer DI, 25 n. 38. — Walther, Beiträge 
S. 96. — Weiss, Nachrichten II, S. 12 n. XXXXI. — Baur, pri- 
mitiae 8. 37 n. XXVII. — Serapenm IX, 168. — Mittheilungen 
des histor. Vereins d. Pfalz XVII, 217. 

26.* Donathus, ethymologia. 

Blatt 1 Vorseite: Etymologia preclara do- | nati nouiter exarata: 
et in | duas: primo minore . et se<* | cundo maiore editiones | par- 
tita: etc. wie Hain 6389*. 

Vorseite des letzten Blattes: Finit fgliciter Editio donati nouiter 
exarata. | Impressa per dum Petra drach virü cösularem et eine | 
Spirensem expeditissimü . Anno dni . Millesimoqua* | dringentesimo 
nonagesimo . vicesimaprima die mensis | Augusti, 1 ) finita: s'm 
primä eins emendationem, ac im* | pressionem. | 

Quarto, 230 n. gez. Blätter, 35 bis 36 Zeilen, mit Signaturen. 

München HofbibL*, Zwickau Ratebibl. 

Hain 6389*. — Serapeum IX, 169. — Weiss, Nachrichten H, 
S. 14 n. XXXXV. 

27. Eusebius, historia ecclesiastica latine interprete 
Ruffino. 

Eusebii et Bedae Historia ecclesiastica . Spirae MCCCCXC. 
Polio. 

Hain 6712. — Panzer III, S. 26 n. 40. — Weiss, Nachrichten 
H, 12 n. XXXXIIL 

1492. 
28.* Gregorius IX papa, decretalium libri V. 
Blatt 1 Vorseite in Rotdruck: Compilatio noua decretaliü | 
domini Gregorij pape noni. | (Grosse Type). Rückseite leer. 



1) 21. August 1490. 



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52 

Blatt 2 mit Signatur au Vorseite in Rotdruck: Incipit compi- 
latio deccretaliü (!) epi | stola-y dni gregorij pape noni. j (6) Re- 
gorius EpiBcopus | seruus s'uou etc. 

Blatt 273 Vorseite Spalte 2 unten in Rotdruck: Celebratissimns 
presens ac insignis decretalium epistolarum co | dex vna cum 
apparatu domini Bernardi . nö sine exacta diligen* | tia vigiliqj 
studio . expensis Petri drach ciuis Spiren . est cösum | matus . 
Anno nostre salutis Millesimoquadringentesimonona | gesimosecundo . 
Ealendas vero . v. Junias. | l ) Rückseite leer. 

Grossfolio, 273 Blätter, zweispaltig, mit Glosse am Rande, mit 
den Signaturen an — aim, b 4 , c 4 , d 4 , f 3 , g 4 , h 4 , i 4 , k 4 , 1 4 , m 3 , n 4 , 
°4» P4> <U> Ui 84» *4» v 4> *4> y 4 , z 4 , A4, B 4 , C 4 , D 4 , E 4 , F 4 , G 4 , 
H 4 , I 4 , K 4 , L 4 , M 4 , N 3 , Bonifacius- und Glossentype. 

München Hofbibl., Speier Museum*. 

Hain 8028* — Panzer III, S. 26 n. 41. — Weiss, Nach- 
richten II, S. 14 n. XXXXVI. — Mittheilungen des bist. Vereins 
der Pfalz XVI, S. 217. 

1494. 

29. Johannis Reuchlin Phorcensis legum doctoris 
liber de verbo mirifico. 

Spire per P. Drach 1494. 

Folio, 48 Blätter. Erste Ausgabe der Schrift. 2) 

Baur, primitiae S. 39 n. XXXII. — Weiss, Nachrichten II, S. 15 
n. XXXXVÜI. — Graesse, tr&or VI, 95 (48 Blätter). — Fehlt 
bei Hain. 

1495. 

30.* Breviarium secundum consuetudinem domus hos- 
pitalis Hierosolymitani sancti Johannis. 

Winterteil war nicht zugänglich. 

Sommerteil: Blatt 1 Vorseite in Rotdruck, Missaltype: Breuiarij 
scd'm 9sue | tudine domus hospi | talis hierosolymita | ni sancti 
Johannis | Pars Estiualis. | 

Rückseite des Titels in Rotdruck, Texttype: Cum cösensu 1 
fauore totius capituli generalis venera | rabiliü (!) dfiorum cömen- 



1) 28. Mai. 

2) Eine undatierte Ausgabe des XVI. Jahrh. hat am Ende des Vor- 
worts des Conrad Leontorius Mulbrunnensis die Zeitangabe: Spirae. 
XI. kar Maias . M . cccc . xciiii. 



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53 

datou ordinis sancti Joänis Hie | breuiarig ex iussu gTosi düi 
cömedatoris in heytersshen . eor | recture traditus est in manus 
venerabiliü ac religiosorum | dOorum viridis campi Argetine . per 
quos 7 fideliter exa | minatns: necnö summa cum diligentia denuo 
correctus. | Dehinc ad imprimedum psentatus honorabili viro 
pe- | tro drach . ciui necnö cösulari Spireö . per quey et feliciter | 
impssus e z consümmatus . Anno nFe salutis . M . cccc . xcv. | In 
laudem i reuerentiä totius ordinis domus hospitalis | Hierosoly- 
mitani sancti Johänis. | 

Blatt 2 Vorseite bis Blatt 7 Rückseite Calendarium. Blatt 8 
leer. Blatt 9 mit Signatur a Vorseite: Dnica post oetauä petheco | 
stes . t cantatur vsqy ad kaT. | angusti Inuit . Deü verum | ic. 

Blatt 10 mit Signatur an Vorseite: (B)Eatus vir | qui non 
a- | bijt in cösi | ?c. 

Schliesst Blatt 75 Bückseite Zeile 17: tare dne xc. vt est in 
loco. | Blatt 76 leer. 

Blatt 77 mit Signatur i Vorseite: QVindecim psalmi qui ) 
dieütur qndeeim gra* | dus legütur semp ad matu- | ic. 

Schliesst Blatt 84 Vorseite Zeile 20: uationis parte restitue . 
P. | Die Rückseite dieses Blattes leer. 

Blatt 85 mit Signatur AA Vorseite: Incipit cömune sanetoy | 
Et primo de apFis . In vigi- | lia apostolo^ ^prietate non | ic. 
(Rotdruck). 

Schliesst Blatt 108 Rückseite: tum . Tu aüt domine . Mi | serere 
nobis. | 

Blatt 109 mit Signatur A Vorseite: Incipit pars estiualis bre | 
uiarij s'm consuetudinej do j mus hospital' iherosolymi- | ic. 

Blatt 186 Vorseite Zeile 12: R De historia. Vidi dnm. | Die 
Rückseite dieses Blattes leer. 

Blatt 187 Vorseite: Incipit pars estiualis de | sanetis a festo pasce 
vsqj ad | aduentü domini. | Das Ganze schliesst: bi in nobis in- 
ueniat mansio | nem . Qui tecum. | 

Eleinoctavo, 319 n. gez. Blätter, ohne Blattzahlen undGustoden, 
Collation: a, b, c, d, e, f, g 4 , 1^ + I— HII 4 + AA4, BB 4 , CC 4 
+ A, B, C, D, E, F, G, H, I, K, L, M, N, 0, P, Q, R, S, T, 
U, V, X, y, Z 4 + aa 4 , bb 4 , ccyi, zweispaltig, 34 Zeilen, mit nett 
gedruckten Versalbuchstaben im Text, Summulaetype. 

Der Winterteil hat gleichen Titel mit Abänderung: pars hiemalis 
und dem gleichen Vermerk auf der Titelrückseite. 2 Bände. 



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54 

Strasburg Univ. Bibl. (Sommerteil, K, 970, die Signataren 
ccy und cc\i mit ihren Gegenblättern sind von Hand des 
XVI. Jahrhunderts ergänzt.) 

Hain 3847. — Panzer HI, 26 n. 42. — Baur, S. 39 n .XXXIII. 
— Weiss, Nachrichten II, S. 15 n. XXXXIX. 

1497. 

31.* Missale Moguntinum. 

Blatt 1 Vorseite: Missale Maguntinense. | 

Blatt 2 Vorseite beginnt der Kalender: KL Januarius habet 
dies . XXXI . Luna . XXX. | XIX A Circumcisio domini. | VIII b. 
IUI Octaua sancti stephani. | etc. 

Blatt 8 Vorseite Spalte 1 : Incipit ordo qualiter se sa- | cerdos 
ad celebrandä missam p | parare debeat . Hymnus. | (Rotdruck). 

Blatt 13 mit Signatur i Vorseite Spalte 1 in Rotdruck: Pro 
missis huius voluminis de | Tpe z Sanctis inueniedis Pre | sens 
hec tabula cü foliou quoto | signata: in mediü omib9 datur. | etc. 

Blatt 20 Vorseite mit Signatur a und Blattzahl 1 Vorseite 
Spalte 1 beginnt das Hauptwerk: Incipit ordo missalis secundü | 
chorü MoguntineU . per circu- | lum anni . Dnica prima de ad- | 
uentu domini Introitus. | (Rotdruck). 

Nach Blatt lxxxii beginnen die Praefationen und der Canon. 

Blatt lxxxiii mit Signatur 1 Vorseite Spalte 1: In die sancto 
pasce Introit9. | (Rotdruck.) 

Blatt CXlvi Vorseite Spalte 1 : Incipit de sanctis pars hyema | 
lis . Primo in vigilia Andree | apostoli . Nota quando ista vi- 1 gilia 
in die etc. (Rotdruck). 

Blatt cclxiii Rückseite Spalte I: Magna missali- | um librorü 
pe- | nuria secundum ordinatione si | ue rubricam ecclesie Ma- 
gunti- | ne existente . eisdemqy Codicib9 | magna ex parte cor- 
ruptis de- | prauatisqj Reuerendissimus in | christo pater z 
dominus . domi | nus Bertoldus archiepiscopus | Maguntinen . pre- 
fato defectui occurrere cupiens . sui qj officij | esse, vt eiusmodi 
libri q; emeda- | tissimi haberent' animaduertes | in hanc ordi- 
natöy imprimi $- | (Spalte 2) uidit . Ad cuius Reuerendissi- | 
mi in christo patris z domini . | domini Bertoldi archiepiscopi | 
decorem z reuerentiä eiusqj de- | uoti cleri presens hoc missale 
di | uinorum officiorum denuo re- | uisum necnon in compluribus | 
locis castigatum nö paruis im | pesis honesti dfii Petri Drach | viri 
consularis ciuitatis Spi- | ren . Anno nostre salutis. M. | cccc . xcvij. 



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55 

scd'o nonas Septem* | brias l ) feliciter est consummatum. | Grosse 
Druckermarke Drachs, wie die Schlusssohrift Rotdmck. 

Grossfolio, 29 n. gez. Blätter Vorwerk + lxxxii gez. Blätter 
Hauptwerk -f- Praefationen und Canon + Blätter lxxxiii — cclxiii, 
35 Zeilen für die grössere und die kleinere Missaltype, zweierlei 
Typen, mit roten römischen Blatt zahlen, mit Signaturen, ohne 
gedruckte Initialen, Musiknotensysteme sowie Musiknoten. 

Giessen Univ. Bibl., Dresden K. Bibl. (fehlt Blatt 1 und von 
Blatt 254 der Rest), Kassel LandesbibL, Darmstadt Hof bibl* 
(Blatt 1 fehlt, der Canon nebst Praefationen sind auf Pergament 
geschrieben, ebenso im Vorwerk die Musiknoten nebst Systemen 
handschriftlich eingetragen. Das Exemplar ist im Vorwerk mehr- 
fach beschädigt und hat auf dem Vordeckel von Hand des XV. 
bis XVI. Jahrhunderts den Preisvermerk: Missale hoc emptum et 
comparatum est per me Petrum kelkem de Vrsel quinque fl. 
aureis et albis octo, quod ego nunc ordino et lego animo delibe- 
rato . . . (Rest verkratzt). 

Baur primitiae S. 42 n. XXXVI. — Panzer IU, 27 n. 47. — 
Gudenus cod. H, 645. — Walther Beiträge S. 96. — Centralblatt 
f. Bibl. HI, 308—310 (mit Auflösung der Abkürzungen). — 
Schelhorn, diatribe S. 40. — Weiss, Nachrichten II, S. 16 n. LV. 

1498. 

32. Missale Bursfeldense. 

Blatt 1 Vorseite: Holzschnitt: St. Benedict in ganzer Figur, 
dann der Kalender, hierauf in Rotdruck: Ordo missalis secundum 
ritum et consuetudinem ordinis diui patris Benedict! | 

Am Ende in Rotdruck: Cösummatü est hoc opus missalis 

(secundum morem et consuetudinem ordinis Sancti Benedicti) per 
honesta virum Petrü drach ciue et senatore insignis ciuitatis spi- 
rensis . Anno dni M . ccccxcviij . iij. kl' augusti 2 ) exemplari iterum 
emendato et in cöpluribus locis diligentissime castigato per 
solemnem virum eiusdem ordinis. | Druckermarke (Drachen). 

Polio, 7 n. gez. -f 264 gez. -f- 19 n. gez. Blätter Praefationen 
und Canon zwischen Blatt 144 und 145+1 leeren Blatt, zwei- 
spaltig, Rot- und Schwarzdruck, grosse rote gedruckte Initialen, 



1) 4. September. 

2) 30. Juli 1498. 



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56 

der erste derselben zeigt einen Mönch. Die Musiknoten sind 
handschriftlich eingetragen. 

Ein Exemplar besass Antiquar A. Cohn zu Berlin. Vgl. 
Katalog 175 n. 406. Preis 400 M. Dieses besitzt jetzt ein Herr 
Treu zu Wien. Hain 11274. — Weiss, Nachrichten II, S. 17 
n. LVI. — Panzer HI, 8. 27 n. 48. — Silbernagei, Joh. Tri- 
themius ed. U 8. 92. 

Es giebt von diesem Druck Exemplare mit abgeänderter Schluss- 
schrift: missalis Burszfeldensis und: exemplar emcndante dno 
Joanne Tritemio abbate Spanhemense eiusdem ordinis Maguntine 
Diocesis mit vorhergehendem Brief Trithems über die Art der 
Verbesserung handelnd. Der Sage nach besorgte Drach den 
Druck auf Anordnung Trithems zu Bursfeld selbst 

1500. 

33. Speciale secundum chorum Maguntinensem. 

O. 0. (Speier) P. Drach 1500. Mit Druckermarke. 

Ilain 14897. — Panzer IV, 424 (nach Katalog Thott VII, 30). 
— Centralblatt f. Bibl. IH, 318. — Weiss, Nachrichten II, 8. 18 
n. LIX. — Katalog Antiquariat Rosenthal XXII, 249, 5587 
(besass ein Exemplar). 

1501. 

34.* Missale Spirense. 

Blatt 1 Vorseite: LVdouicus dei i apl'ice sedis gratia Epus 
Spiren . vniuersis i | singulis ecclesiarü platis Canonicis Altaristis 
Capellanis | plebanis Rectoribus vicarijs presbyteris ac clericis per 
ciuitate et | dyocesim Spiren . vbilibet cöstitutis Salutem in eo qui 
est olm ve- | etc. 

Schlieft: Datum | in ciuitate nostra Spiren die sextadecima 
mensis Augusti . Anno | dni millesimo quingentesimo. | Hierauf 
Register. 

Blatt 4 Rückseite Spalte 1 : Sequunt' informationes z cau | tele 
obseruäde psbytero volente | diuina celebrare. | (Rotdruck). 

Blatt 7 Vorseite: KL Januarius habet dies . XXXI . Luna . XXX. | 

Blatt 13 Vorseite Spalte 1 in Rotdruck: Exorcismub salis x 
aque: in dni | ca die . etc. 

Blatt 14 Rückseite leer. (Vorwerk.) 



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57 

Hauptwerk: Blatt mit Blattzahl I und Signatur a: Incipit über 
missalis scd'm or- | dinem eccl'ie Spiren . Dnica pri» | ma in 
aduetu dfii . Nota si festü | sancti andree venerit in häc dni* | 
eam: etc. 

Nach Blatt 128 die Gesänge: Kyrie, Gloria, Credo, Ite missa 
est und Praefationen mit gedruckten Notensystemen und Musik- 
noten in Holzschnitt, Hufeisennotation, zusammen 22 n. gez. 
Blätter + Canon in Canontype, mit Initial T am Anfange (Dar- 
stellung des Opfers Isaacs) in Holzschnitt, Pergamentdruck von 
6 n. gez. Blättern, Blatt 5 Rückseite unten kleiner Holzschnitt: 
Lamm Gottes mit der Fahne (worin weisses Kreuz als Stifts- 
wappen von Speier). Hierauf Blatt CXXIX— CCXXXL 

Blatt 231 Rückseite Spalte 2 Zeile 1 in Rotdruck: Magna 
missaliü libroy penu* | ria scd'm ordinatione siue rubri« | cam 
ecclesie Spiren . existente . eisdeqj Codicibus magna ex par* | te 
corruptis deprauatisqj Reue* | rendissimus in xpo pater z dns: | 
dns Ludwicus de Heimstat: | Eps Spiren . pfato defectui oc- | 
currere cupies: sui qqy officij esse . | vt eiusmodi libri q; emen- 
datissi* | mi haberent' aiaduertes in häc | ordinatiöej imprimi 
puidit . Ad | cuius Reueredissimi in xpo pris | z dni: düi Ludwici 
epi: decorem % reuerentiam eiusqj deuoti cleri | psens hoc missale 
diuinou offici | orü denuo reuisum necnö in cö- | plurib9 locis 
castigatü non par | uis impensis honesti dni Petri | Drach viri 
consularis ciuitatis | Spiren . Anno n?e salutis . M. | ccccc . primo 
Idus Augusti: 1 ) fe- | liciter est 9summatü. | Grosse Druckermarke 
Drachs in Rotdruck. Das folgende letzte Blatt leer. 

Grossfolio, 14 n. gez. Blätter Vorwerk + 128 gez. Blätter 
Hauptwerk + 22 n. gez. Blätter Gesänge + 6 n. gez. Blätter 
Canon (Pergamentdruck) -f Blätter 129 — 231 des Hauptwerks, 
mit den Signaturen a — q 4 -f a — c 4 + A — N 4 , zweispaltig, 37 
bis 39 Zeilen der grossen Missaltype allein, bei Mischung der 
beiden Missaltypen verschieden mehr, Canon mit 19 Zeilen Canon- 
type, Rot- und Schwarzdruck, mit rot gedruckten Initialen in 
spätgothischer Form, Blattzahlen meist Rotdruck in lateinischer 
Type, ohne Custoden. 

Paris Nat. Bibl. (defekt), Speier Museum*. Dieses Speierer 
Exemplar ist bis auf das fehlende Titelblatt prachtvoll erhalten. 



1) 13. August. 



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58 

Die beiden Holzschnitte im Canon altkoloriert. Das Buch hat 
anf dem Vordeckel innen den Eintrag: Sebastianus Fabri et 
Adamus Hennica ambo possessores altaris sancte Catharine virginis 
dederunt et legaverunt hunc librum missalem ad usnm dicti altaris 
divae Catharinae virginis ecclesiae cathedralis 8pirensis anno mille- 
simo quingentesimo octogesimo primo. Orate pro fandatoribus et 
benefactoribu8. (Letzterer Satz von anderer Hand des XVI. Jahr- 
hunderts.) Das Exemplar kam in die Kapuzinerbibliothek nach 
Bingen, von da nach Bacharach an die katholische Pfarrei, 
welche es für 200 Mark an einen Münchener Antiquar ver- 
äusserte, der es nach Speier lieferte. 

Panzer VHI, S. 297. — Baur, primitiae S. 43 n. XL. — Weiss, 
Nachrichten H, S. 18 n. LX. — Weale, missale's S. 94. — Katalog 
Rosenthal Antiquariat München XL1X n. 3719. Preis 1000 M. 
(Das Speierer Exemplar). — Mittheilungen des histor. Vereins 
der Pfalz XVI, 217. 

35.* Bernardus abbas Claraevallensis, opuscula. 

Blatt 1 Vorseite: Opuscula diui Bernardi abba* | tis Clare- 
uallensis: vnacum epi* | stola sua ad clerü spiresem z ppl'm 
vniuersum cum cömen | datiöe ciuitatis spiresis necnö cü quibusdä 
alijs specialib9 | tractatibus pri' non impressis: quoijL tituli in fine 
libri hnt\ | Zeile 1 — 2 Missaltype, Rest Summulaetype. Titel- 
rückseite leer. 

Blatt 2 mit Signatur An Vorseite: Philothei monachi: De vita 
z morib9 | Diui Bernardi abbatis Clareuallis: cö* | gregatiöis Cister- 
ciesis; ex ordine Btissi* | etc. 

Blatt 13 mit Signatur a Vorseite: Deprecatio Ad gloriosam 
virginem. | 

Am Ende Vorseite des letzten Blattes Spalte 2: Impensis et 
opera prouidi viri | Petri Drach . ciuis Spiresis übel | lus iste . 
opusculorü diui Bernardi | Clareuallesis abbatis . plurib9 pri | us 
non impressis opusculis . docto | ris eiusde . diligenti castigatiöe 
pre- | habita . iüctis atqj cönexis . fine fe- | licit 1 attigit . Anno a 
natali xpi mil- | lesimoquingentesimo primo . tertio | nonas de- 
cembris. | *) Die Rückseite dieses Blattes leer. 

Quarto, zweispaltig, mit den Signaturen An — Bm + a — z 
-fr, 9 + t + A — 1 4 , ohne Custoden und Blattzahlen, kleine 



1) 3. Dezember 1501. 



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59 

semigothische Type als Texttype, für Signataren An — Bm 
Sammulaetype. 

Mainz, Stadtbibl. (drei Exemplare, eine derselben am Ende 
defekt), Speier Museum*. 

Baur, primitiae S. 43 n. XLL — Weiss, Nachrichten 11, S. 18 
bis 19 n. LXL — Simonis, Beschreibung 8. 71. 

1502. 

36. Rofredus Beneventanus super utraque censura etc. 

Solennis atque aureus tractatus libellorum Domini Rofredi 
Beneventani super utraque censura cum suis fructuosissimis questi- 
onibus et eorundem decisionibus exquisitissimis. 

Am Ende: Aureum domini Rofredi beneventani opus — Ex- 
pensis autem atque mandato circumspecti viri Petri trach ciuis 
Spirensis vehementer elimatum: insigni urbe Argentinensi opera 
Johannis gruninger his characteribus sedulo impressum — finit 
feliciter Anno dominice incarnationis secundo post quindecim 
centesimum . XVI Kai. septembris. l ) Diu Vale Lector. 

Grossfolio. 

Panzer XI, 355. 

37.* Breydenbach, Bernardns de, opusculum san- 
ctarnm peregrinationum in montem Syon etc. 

Am Ende Vorseite des letzten Blattes: Sanotarü peregrinationü 
in monte Syon ad venerandü christi sepulchruj in Hierusale . 
atqj | in monte Synai ad diuam virgine x martyrem Katherinä 
opusculum hoc contentiuü per Petrum | drach Spirensem im- 
pssum Anno salutis nTe . M . ccccc . ii . die . XX1III . nouebris. 2 ) 
finit feliciter. | Rückseite leer. 

Folio, 84 n. gez. Blätter mit den Signaturen an — lim, Blatt 6 
bis 7 Holzschnitt: Stadt Venedig und mehrere andere. Dritte 
lateinische Ausgabe. 

Mainz Seminarbibl. (ohne Titel, beigeklebt hinten ein doppelt- 
blattgrosser Holzschnitt, Palaestina in Vogelansicht, oben: Sep- 
tentrio Mittnacht, unten: Mittag. Meridies in Majuskeln. Schiffe 
auf dem Meere, welches in Majuskeln bezeichnet ist als: Das 
gros Meer. Mit Einteilung nach Graden. Möglicherweise ebenfalls 



1) 17. August 1502. 

2) 24. November 1502. 



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60 

Erzeugnis Urachs), Stuttgart k. öffentl. Bibl. (defect). — Panzer 
VIII, 279 n. 4. — Murr, memorabilia bibl. Norimb. II, 8. 220. — 
Serapeum III, S. 57. — Weiss, Nachrichten II, 19 n. LXV. — 
Schaab, Gesch. der Erf. der Buchdr. I, 534 Anm. 

1504. 

38.* Lyra, Nicolans de, Psalter deutsch zc. 

Blatt 1 leer. Blatt 2 mit Signatur An Vorseite: Die uorrede. 
Das erste blat. | (Rotdruck) | PRopheta magnus surrexit in nobis . 
Luce | septimo . 11 Leute es ist tzu mercken das etz | etc. 

Blatt CCCXVII Vorseite: 11 Hie endet sich der text des psalters 
zu latein | vnd zu deützsch mit einer schönen aufslegüg vnd ver- 
stentnyfs gemacht vn geordent durch den hoch | geiertesten bruder 
Nicolaus vö Lyra ein barftu | fser vnd miner bruder ein grosser 
doctor der heyli* | gen geschrifft. Gedrücket vn volendet durch 
den | Achtparn Peter drachen zu Speyer in der alten | Erbarn 
keyserlichen vnd hochgefreyeten Stadt | Worms auff Mittewoche 
den . XV . tag des Mo- | nats Aprilis. Nach vnsers heylmachere 
geburt | Tausent fünfhundert vnd vier iar. | 

Quarto, 1 n. gez. Blatt + CCCXVII gez. + 1 n. gez. Blatt 
Register, die Blattzahlen springen von CCLXXIX auf CCLXXXI, 
welcher Fehler später wieder gut gemacht, Signaturen An — Zun 
+ ä — qmi. Type der Wormsej Reformationen mit einer kleinen 
Missaltype im Text. 

Darmstadt Hofbibl., Mainz Stadtbibl. (Inc. n. 929). 

Panzer, Annalen I, 264. — Weiss, Nachrichten, 8. 20 n. LXX. 

V, Peter Drach der Jüngere, 1504 — 1530. 

§ 1. Lebenslauf. 
Derselbe wurde als Sohn Peter Drache des Mittleren um 1472 
bis 1475 zu Speier geboren. Er ward am 13. November 1490 als 
Petrus Drach de Spira zu Heidelberg in die Stammrolle der Hoch- 
schule eingeschrieben. 1 ) Dort scheint Drach Rechtswissenschaft 
studiert zu haben. Seine spätere Stellung als Gerichtsschultheiss der 
Stadt Speier lässt dies voraussetzen. Er war Mitglied der Weber- 
zunft wie sein Vater und Grossvater. Der Bischof von Speier besass 



1) Toepke, Heidelberger Matrikel I, 398, vgL Centralbl. f. Bibl. III, 
S. 252. 



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61 

die Gerichtsbarkeit zu Speier und damit das Recht, einen Gerichts- 
schnltheiss zu ernennen. Drach bekleidete zwischen 1500 und 1530 
dieses vom Bischof zu Speier verliehene Amt, welches ein lebens- 
längliches Lehen war. Im Speierer Stadtrat kommt er nicht vor, 
so dass sich die feindselige Stimmung des Rats gegen Drachs Vater 
auch auf ihn fortgesetzt haben mag. Drachs Amt als Gerichts- 
schultheiss spricht nicht allein von grossem Vertrauen seitens des 
Bischofs, sondern auch der Rechtskenntniss bei Drach. Dieses Amt 
fahrte ihn praktisch auf ältere Gesetze und Verordnungen. Im 
Jahre 1527 gab Drach eine Sammlung der Reichsabschiede heraus, 
deren Anreger jedenfalls die hierbei interessierte Mainzer kurfürst- 
liche Kanzlei als Vertreter des Erbkanzlers des Reiches war. Die 
Sammlung ward dadurch eine geradezu amtliche und erhielt deshalb 
kaiserlichen Schutz durch Druckprivileg. Diese Sammlung steht 
gerade nicht im besten Ruf bei den Rechtshistorikern, nachdem 
Heinrich Christian von Senckenberg in seinem Sendschreiben an 
Johann Daniel Olenschlager zu Frankfurt a. M. die Texte Drachs 
hart angegriffen und denselben der Aenderung derselben in sprach- 
licher Weise und damit der Verschlechterung beschuldigt hatte. 1 ) 
Welche Quellen Drach für seine Arbeiten vorlagen, lässt sich jetzt 
nicht mehr feststellen, jedenfalls suchte man der amtlichen Samm- 
lung auch solche Texte zugänglich zu machen, die amtliches An- 
sehen genossen. Wenn man sich hierin vergriff, so liegt die Schuld 
nicht an dem Herausgeber Drach, sondern an der Mainzer Kanzlei. 
Drach fand eine Sammlung ähnlicher Art: Das Buch des heiligen 
Rom. Reichs Unterhaltung etc. 1501 vor. 2 ) Auch existierte der 
Druck: Dieses Buches Inhalt ist die Gülden Bulle, Kayser Friderichs 
Reformation, des Reichs Landfrieden etc. 0. 0. u. J. Folio (um 1508). 
Dasselbe reicht bis 1507. 3 ) In wiefern Drach diese Vorgänger be- 
nutzt und wie sich seine Ausgabe von späteren Ausgaben, nament- 
lich der Senckenbergs 1747 unterscheidet, bedarf näherer Unter- 
suchung, jedenfalls kann aber Senckenbergs absprechendes Urteil 
nicht das Verdienst Drachs als einen der ersten Sammler auf diesem 
Gebiete mindern, zudem Senckenbergs Aussetzungen von demselben 



1) Sammlung der Reichsabschiede. Frankfurt a. M. 1747. Folio. I, 
S. 48. 

2) Litteratur des Kaiserlichen Reichskammergerichts v. £. J. K. von 
Fahnenberg S. 20. 

3) Reichsabschiede I, S. 48. 



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62 

nicht einzeln nachgewiesen nnd dabei ziemlich alleinstehendes Urteil 
sind. Es ist nicht ausgeschlossen, dass Drach auch an der Gerichts- 
ordnung des Bischofs von Speier 1528 einen Anteil hatte, sein 
Amt als Gerichts8chnltheiss machte ihn wenigstens dazu ganz ge- 
eignet. 

Drach starb 1530, der Todestag ist nicht bekannt. Seine Witwe 
Dorothea lebte noch 1543. Aus der Ehe war.cn vorhanden ein 
Sohn Eitel Peter Drach. Derselbe ward Canonikus des St Guido- 
stiftes zu Speier und war 1538 Vicar des heil. Kreuzaltars im 
Speierer Dom. 1 ) Der zweite Sohn soll Christoph geheissen und die 
Bürgermeisterstelle zu Worms bekleidet haben. 2 ) Er scheint prote- 
stantisch geworden zu sein und die Wormser Linie Drach eröffnet 
zu haben. Ein Sohn Peter Drachs des Jüngeren könnte noch sein 
der am 23. Oktober 1518 zu Heidelberg immatriculierte Alexander 
Drach Spirensis, geboren zwischen 1502 und 1504. Er ward geist- 
lich und schwur als Canonicus von St. Guido zu Speier am 24. Mai 
1525 den Bürgereid. 3 ) Peter Drachs des Jüngeren Brudersohn, Peter, 
Sohn des Advocaten Johann Drach, setzte den Speierer Stamm der 
Drach fort. Er war 1540 und 1542 Mitglied des sitzenden Rats 
der Stadt Speier und starb, wie der Stadtschreiber bei dessen Namen 
im Ratsbuch bemerkte, 1542 als junger Mann. 4 ) Ei* war 1541 Herr 
vom Gericht und Mistmeister, 1542 auch Vierrichter gewesen. 5 ) 
Seine Witwe gehörte 1543 zur Weberzunft, dessen Mitglied er eben- 
falls gewesen. Ob Peter Drach Familie hatte, ist unbekannt. Ohne 
dass sich die Verwandtschaft nachweisen lässt, kommt vor Johann 
Drach, Bürger zu Speier 1550, resignierte das Bürgerrecht und 
scheint sich nach Worms gewendet zu haben. Ferner erscheinen 
Heinrich Trach 1551 und Paul Drach 1577, welcher als Sohn des 
Johann Drach 1592 starb und ebenfalls der Weberzunft angehörte. 
1558 ward Helene Drach geborene Eraich, Gattin des Anton Drach 
zu Worms auf dem alten lutherischen Kirchhof beerdigt, ihre Kinder 
kamen in das nämliche Grab. 6 ) Weitere Schicksale der Familie 

1) Baur S. 14. 

2) Weiss II, 33 Anm. 

3) Speierer Bürgerbuch Ms. 

4) Weiss I, 12 Anm. 2. 

5) Ebenda I, 12. 

6) Grabstein im St. Paulusmuseum zu Worms, vergl. hess. Quartal- 
blätter 1887, S. 95. 



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63 

Drach sind weder ftlr Speier noch ftlr Worms bekannt. Ende des 
XVI. Jahrhunderts scheint die Familie an beiden Orten erloschen 
zu sein. 

§ 2. Peter Drach der Jüngere als Verleger und 
Buchdrucker. 

Als derselbe 1504 das elterliche Geschäft übernahm, befand 
sich dasselbe infolge der geschilderten Streitigkeiten mit dem Rat 
zu Speier in ziemlich zerrüttetem Zustand. Peters Bruder Thomas 
scheint der Thätigkeit Drachs als Buchdrucker ebenfalls Schwierig- 
keiten bereitet zu haben. Druckeinrichtung und Geschäft gehörten 
zu dem Gesamt vermögen des verlebten Peter Drach des Mittleren. 
Wenn derselbe auch seinen Sohn Thomas gerichtlich enterbt hatte, 
Hess Thomas sich dieses jedenfalls nicht gefallen und machte so 
lange Schwierigkeiten, bis sein Bruder Peter 1505 an den Rat mit 
der Bitte, die Verhältnisse zu ordnen, sich wendete 1 ) und für 2500 
Gulden die Druckerei und etliche Bücher käuflich erworben, um 
den Handel und die Werkstätte fortzuführen. 2 ) Wann diese Ver- 
hältnisse geordnet wurden, ist unbekannt, es erklärt sich aber aus 
diesen Schwierigkeiten, warum in den Jahren 1504 — 1506 kein 
einziger Druck Drachs Presse verliess. Die Zeit, wann Drach das 
Geschäft übernahm, war keine günstige. Zu Speier selbst waren 
die Hist'sche Druckerei und einige kleine Werkstätten in Betrieb, 
zu Oppenheim war 1503 die sehr rührige Druckerei des Jacob 
Koebel entstanden 3 ), zu Mainz hatte Johann Schoeffer das Geschäft 
neu belebt. 4 ) Als Drach Inhaber des Geschäfts ward, war es längst 
nicht mehr das erste des Mittelrheins, da Koebel und Schoeffer mit 
Hist von den Gelehrten mit Aufträgen reichlich bedacht wurden, 
Drach meist leer ausging. So blieb ihm nur eine beschränkte 
Thätigkeit zu Speier und Worms, verbunden mit Nachdruck, sowie 
ein kleiner Zufluss von Aussen. Dieses reichte nicht hin, seine 
Pressen stets im Gange zu halten und ständig ein geübtes Personal 
zu besitzen. Drach musste bei manchen Aufträgen aus Verlegenheit 
zu dem Notbehelf greifen und Drucksachen in Pforzheim und Oppen- 
heim herstellen lassen, wobei jedenfalls die geschäftliche Einnahme 



1) Anlage II. 

2) Baur, S. 13. 

3) Beiheft zum Centralblatt für Bibl. IV. 

4) Beiheft IX (1892). 



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64 

schlecht wegkam. Wie sein Vater hatte Drach gute Verbindungen 
zu Worms und wusste solche nicht allein zu erhalten, sondern auch 
auszubeuten. Drach trug sich sogar mit dem Gedanken, das Ge- 
schäft ganz nach Worms zu verlegen. Bereits 1504 hatte sein 
Vater einen Druck den Psalter deutsch mit dem fingierten Druck- 
ort Worms erscheinen lassen, mithin diese Richtung angeregt. Der 
Sohn nahm diesen Gedanken neu auf und schrieb am Donnerstag 
nach Simonis und Judae 1505 an den Wormser Rat, er habe dem- 
selben die corpora beider Rechte auf Pergament gedruckt, nämlich 
decret decretales sext, Clementis institutionum volumen und Codices 
geschickt. Er wolle demselben auch digestum vetus und digestum 
novum Venediger Druck de Tortis bestellen. 1 ) Dafür hätten sie ihm 
und seiner Gattin Dorothea zugesagt und versprochen, im Falle sie 
oder eins von ihnen sich zu Worms niederlassen wollten, ihr eigenes 
Gewächs an Wein, Frucht und anderem, was in und ausserhalb der 
Stadt und Gemark von Worms ihnen gehöre, frei von Abgaben an 
die Stadt sein solle. Ihr Wein dürfe jedoch nicht verzapft werden. 
Auch sollten sie frei sein vom Eintritt in Zünfte, von Schutz, Steuer, 
Wacht, Hut, Reisen, Pforten- und Ungeld. Die Druckerknechte 
sollten frei von Pflichten, Hut und Wacht sein. 2 ) Aus diesem 
Schreiben geht hervor, dass Drach sein Geschäft nur unter Vor- 
behalt nach Worms verlegen wollte und den Eintritt in Zünfte aus- 
schloß. Die Sache hing jedenfalls nicht mit der Erniedrigung 
seines Vaters zusammen, denn um die nämliche Zeit war Drachs 
Bruder Johann in hochangesehener Stellung zu Speier und Drach 
selbst als Gerichtsschultheiss thätig. Vielmehr mögen die Schwierig 
keiten mit dem Bruder Thomas, verbunden mit dem Umstand, dass 
Worms noch keine Druckerei besass, die Ursache gewesen sein, an 
eine Verlegung des Geschäfts vielmehr eine Neugründung zu denken. 
Die Sache blieb auch nur Plan und kam nicht zur Ausführung. 
Das Geschäft blieb nach wie vor in Speier und entwickelte sich 
noch 1507 immerhin wieder. Wenn es auch den alten Glanz nie 
mehr erreichte, so ist Drachs Druckthätigkeit seit 1507 eine ziem- 
lich normale, wenn auch keine besonders rege zu nennen. Seit 
1507 druckte Drach eine Reihe Auflagen der Wormser Reformation 
und Erlasse für die Stadt Worms. Zeitweise trat Stillstand im 



1) Es ist dieses die Justinianausgabe Venedig 1502 des Bapt. de Tortis. 
ßoos, Quellen liest falsch: Fortis. 

2) Boos, Quellen IU, S. 437—438 Anm. 



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65 

Wirken Urachs ein. Am 14. Oktober 1507 schickte der Wormser 
Rat an Drach Abschrift einer Urkunde und bestellte 400 Stück 
derselben in grobem Druck. Drach antwortete am 15. Oktober, er 
verfuge soeben über keinen Druckerknecht, habe aber trotzdem 400 
Stück bestellt, obgleich Deutsch und Lateinisch durcheinander zu 
drucken viele Arbeit mache, da eine Schriftart höher, die andere 
breiter sei. Drach muss denn doch Seitens des Wormser Rates 
nicht fttr leistungsfähig oder der Umweg der Herstellung in anderen 
Druckereien zu umständlich befunden worden sein, am 17. Oktober 
1507 befahl der Rat zu Worms dem Buchdrucker Köbel zu Oppen- 
heim 400 Stück einer Intimation mit der grössten vorhandenen Text- 
schrift zu drucken. 1 ) 

Die Hauptthätigkeit Drachs beruhte in der Anfertigung litur- 
gischer Drucke, wobei ihm der von seinem Vater überkommene gute 
Ruf vorteilhaft zu Statten kam. Drach rechtfertigte diesen Ruf 
durch einige treffliche Drucke för die Erzdiözesen Trier und Mainz 
und das Bistum Speier. Diese Erzeugnisse gehören in Bezug auf 
Papier, Druck und Ausstattung zu dem Besten der Zeit Dagegen 
Hess das Hochstift Speier das orarium Spirense (1509) nicht bei ihm, 
sondern bei Julianus de Castello und Johann Hertzog zu Venedig 
herstellen, übergab aber 1509 dem Drach wiederum den Druck der 
Nachträge zu dem Speierer Missale 1501. Drach war kein Drucker 
von Musikalien, deshalb liess er das psalterium Spirense 1515 aus- 
wärts herstellen, wie denn seine Musikaliendrucke in den Missales 
unbeholfene Holzschnitte sind. Nimmt man Drachs Thätigkeit 1507 
bis 1528 zusammen, so macht sie zeitweise einen normalen Eindruck, 
zeitweise fehlt ihr die Lebensfähigkeit, sie erscheint als Offizin, 
welche druckte, wenn etwas vorhanden war und häufig auswärts 
drucken liess, um nur den Namen der Firma zu erhalten. Doch ist 
die ältere Ansicht, welche von nur zwei Drucken Drachs spricht, 
unhaltbar, die Zahl der Drucke ist eine weit grössere. Von Typen 
führte Drach die Summulaetype, beide Missaltypen, die Canontype, 
die Schwabacher Type seines Vaters, neu eingeführt wurden mehrere 
semigothische Typen, die in der Speierer Agende 1512 vorkommen. 
Von Illustration findet sich auch hier wenig verwendet, das Meiste 
ziert die Missaleausgaben, namentlich das Trierer Missale 1516. Vieles 
seiner Drucke, namentlich Einblattdrucke, mag verloren sein, Drach 



1) Boos, a. a. 0. HI, 527. 



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j$6 

spielte aber immer noch im grossen Ganzen die Rolle eines amt- 
lichen Druckers des Wormser nnd Speierer Domkapitels, des Wormser 
nnd Speierer Rats. Von den ihm zugeschriebenen Ablassbriefen ist 
noch nichts zum Vorschein gekommen. 1 ) Wohin die Druckeinrichtung 
kam, ist unbekannt Die Schwabacher Type, welche 1499 auftritt, 
diente aber zur Herstellung der Practica Speier 1534 Quarto. In 
derselben findet sich auch die Missaltype der Wormser Reformationen 
verwendet 

Ueber die Zahl der Pressen Drachs und dessen Personal ist 
nichts bekannt. In Drachs Werkstätte könnte aber Ludwig Dietz, 
aus Speier gebürtig, seine Ausbildung als Buchdrucker erlangt haben. 
Er trat zuerst in Rostock in Barckhnsens Werkstatt? als Buch- 
drucker 1509 auf, erwarb 1529 das Bürgerrecht zu Rostock und 
scheint damit die Druckerei auf eigene Rechnung übernommen zu 
haben. Wenn auch Drucke von ihm zu 1515, 1518 und aus den 
folgenden Jahren vorliegen, dürften solche auf Rechnung Barck- 
hnsens gefertigt sein. 2 ) 

Druckwerke Feter Drachs des Jüngeren mit Orts-, Jahres- 
und Firma -Angabe. 
1507. 

1.* Missale Moguntinum. 

Blatt 1 Vorseite: Rubrica aüt siue titulus Hu- | ius voluminis 
talis erit. | (grössere Missaltype). | Missalis Mogütiaci hoc psens x 
lucule | tu profecto x diuinü opus, posterisq' | diebus nö reprehensibile 
vnqj . cö* | templatione reipublice eccle* | siastice altissimi opitu* | 
lamine, gnauorü | lucubratiöib9 | vberrime | castiga | tum | + | (Rot- 
druck). Titelrückseite leer. 

Blatt 2 Vorseite Kalender, sechs Blätter umfassend. — 

Blatt 8 Vorseite: Qualiter sacerdos ad celebrandä missam se 
pparare debeat. | (Rotdruck). 

Blatt 17 Vorseite: lnformatiöes x cautele obseruä | de psbytero 
volete diuiä celebrare | (ohne Punkt), Rotdruck, zwei Blätter um- 
fassend. Damit schliesst das Vorwerk = 18 n. gez. Blätter ab. 

Das Hauptwerk beginnt mit Blattzahl I und Signatur a. 



1) Weiss, Nachrichten I, S. 12. — lieber die Familie Drach vgl. allg. 
d. Biographie IV, 867. — 

2) Archiv für Gesch. des deutschen Buchhandels N. F. XVH (1893) 
S. 128. — 



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67 

Vorseite: Incipit ordo missalis scd'm cho | mm Maguntinefi . per 
circulum | anni . Dominica Prima De Ad- | uentu domini Introitus. | 
(Rotdruck). 

Nach Blatt LXX folgen die Praefationen mit godruckten Musik- 
notensystemen, aber ohne Notendruck, mit Blattzahl I — X, sodann 
der Canon mit den Signaturen II, III, (III nochmals anstatt IUI) 
= 9 n. gez. Blätter, hierauf der Rest des Hauptwerkes von Blatt 
LXXI— CCXXVII. 

Blatt 127 Rückseite: Ad cuius reuerendissimi in christo patris 
et domini . d . Jacobi Archiantistitis, eiusque venerabi- | lis ac deuoti 
cleri laudem, decorem pariter et reuerentiam . Istud opus | insigne 
quod missale diuinorum officiorum inscribitur, denuo reuisum | necnon 
ex omni parte exactissime castigatum, ac Anno eeptimo | post 
millesimum quingentesimum prospere terminatum. | Laus deo. | 
Druckermarke (die Drachen), Rotdruck. 

Folio, 18 n. gez. + 127 mit römischen Blattzahlen in Rot- 
druck gez. Blätter, 88 Zeilen im Hauptwerk, zweierlei Missaltype 
und Canontype, zweispaltig, mit gedruckten Initialen, vor dem 
Canon fehlt der Initial. Das Buch ist gegen das prächtige 
Speierer Missale 1501 typographisch geringer ausgestattet. 

Mainz Stadtbibl. (bricht defect mit Blatt CCXVI ab. Incun. 
2364)* 

Centralblatt f. Bibl. III (1886) S. 310 (hiernach die Schlnss- 
schrift wiedergegeben, leider sind dort die Abkürzungen im Ab- 
drucke alle aufgelöst). 

1515. 

2/ Psalterium Spirense. 

Blatt 1 Vorseite: Viuat felicit' Georgi9 Spirefi eps : Comespalatin9 
rheni : z dux bauarie. | Holzschnitt: Speierer Stiftswappen und 
Baiern als Alliancewappen, darüber Mitra und Stab. | PSalterium 
Spirefi : ad vsum orandi z cantandi. | 11 Cum Kaiendario 11 An : de 
B. virgine p9 completorium 11 Precibus maioribus z | minoribus : 
et sibi annexis 11 Letania 11 Cöclusionibg horary canonicarum. | 
11 Accessu % reoessu altaris 11 Triplicib9 mortuoy vigilijs : vespis | 
z obsequio . 11 Cömuni sancto^ in noue genera distinctoi/, | 11 De 
dedicatiöe 11 De cömemoratiöe B. v'ginis 1 11 Snffragys (!) cömunibus : 
etiam tempore | paschali 11 Hymnis 11 To* | nis : z finalibus. | 
Omnia que cantant' in notis. | Der Anfangsbuchstabe P, die 

5* 



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68 

Zeichen 11 und die letzte Zeile Rotdruck. Der Titel von acht 
Holzschnittstöcken in Renaissancemanier in höchster Feinheit aus- 
geführt umgeben. 

Titelrückseite: GEorgius dei l apostolice sedis gratia Episco | 
pus Spirefi : Comes palatinus rheni et dux Bauarie : xc . Vniuerso 
clero nostro Salutem in domi | no etc. 

Schliesst: Datum in arce nostra Udenheim . X. kalendas No- 
vembris *) anno domini M . D . XV . | — 

Folio, 12 n. gez. Blätter Vorwerk, Calender und Vorbereitungs- 
gebet + Blatt I— CCL, Rückseite des letzten Blattes leer. Die 
Bezifferung der Blätter lässt Vieles zu wünschen übrig. Blatt VI 
doppelt, VII fehlt, nach XII blieb ein Blatt unbezeichnet (Ev), 
XXII doppelt, XXIII fehlt, XXXIIÜ falsch als XXVIII bezeichnet, 
XXXVI fehlt, XXXVIII doppelt, XLIV fehlt, L1II doppelt, LVH 
doppelt, L1X fehlt, CXX fehlt, CXXI und CXXH doppelt, CXXIV 
fehlt, CXXV doppelt, CXXVI fehlt, CXLIH fehlt, CXLHH doppelt, 
CLIII als CXLVH bezeichnet, CLXXII doppelt, CLXXIUI als 
CLXXVIII bezeichnet, CLXXX fehlt, CLXXXVU doppelt, CXCVI 
fehlt, CXCVU doppelt, CXCIX fehlt, CCXVUI als CCXX be- 
zeichnet, CCXXIII fehlt, CCXXUII doppelt, CCXXXV als CCXXX 
bezeichnet Das Werk ist zwar von P. Drach verlegt, aber nicht 
von ihm gedruckt. Die Type ist die des Fr. Heumann in Mainz, 
kenntlich an der Missaltype (P mit Punkt mitten) sowie der 
kleinen semigothischen Type. Mit Musiknoten auf vier Linien 
(Hufeisennotation) in Holzschnitt 

Mainz Stadtbibl. (am Ende defect), Speier Museum*. 

Mitteilungen d. bist. Vereins d. Pfalz XVI, S. 218. — Central- 
blatt f. Bibl. 1893, 8. 482 — 483. — Hesseis, was the Gutenberg, 
8. 130. — 

1516. 

3. Missale Trevirense. 

Blatt 1 Vorseite: Missale Treveren. | (Rotdruck), Missaltype | 
Holzschnitt: mitten St Peter mit Schlüssel, hinter ihm St Helena 
mit Kreuz, neben derselben Erzbischof Richard von Trier, rechts 
von Petrus Papst Sylvester I. mit Kelch und Hörn in der Rechten, 
den Hirtenstab in der Linken, neben ihm rechts der Apostel 



1) 23. Oktober, Anlage IV. 



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69 

Matthias. Unter dem Holzschnitt steht in Missaltype: Cum gratia 
& privilegio. | (Rotdruck). 

Auf der Rückseite des Titels Einleitung Erzbischofs Richard 
von Trier nnd Anmerkungen für den Gebrauch des Missales 
(kleinste Missaltype Urachs). Hierauf 7 Blätter Vorwerk und 6 
Blätter Calender. Der Canon umfasst 8 Blätter, auf der Rück- 
seite des ersten Blattes desselben das Canonbild. (Pergament- 
druck). — 

Blatt CCXC Rückseite Spalte 2 Zeile 31 schliesst: nate rex 
miserere. | Hierauf 1 leeres Blatt. 

Blatt CCXCI: Officium Tunice gloriose dfii nri iesu christi. | 
Schliesst Blatt CCXCH. 

Blatt mit Signatur CC 7 Rückseite Spalte 2 Zeile 15 in Rotdruck: 
Explicit missale sed'm ri | tu dyocesis TrevereS . accu | ratissime 
noviter correctuj | ac emendatuj . cum q9 pluri* | mis prius nö 
inßertis . cüqj | numero foliorü süma dili- 1 gentia quotatnj . Impres* | 
sum Spire per honesta vi* | rum Petrum drach Expen | sis $vidi 
viri Mathie Gal | li bibliopole sancte civitat' | Trevereii . Anno 
domini . | Millesimo quingentesimo | decimo sexto . Mensis Au* | gusti 
die vicesima tercia. | Zeile 30 leer, Zeile 31: 11 Gloria in excelsis 
deo. | Hierauf ein leeres Blatt. 

Folio, zweierlei Missaltype und Canontype, mit grösseren ge- 
druckten Initialen. Gallus war Buchführer und Verleger zu Trier, 
das damals keine Druckerei besass. 

Trier StadtbibL, Dombibl., Seminarbibl. und Pfarrbibl. von 
St. Gangolf. 

Centralbl. f. Bibl. IV (1887) S. 112—114 (ohne Angabe des 
Fundortes) vgl. IV, S. 488 über das Officium tunice domini als 
Teil dieses Drucks. 

1517. 

4. Missale Moguntinense. 

Missalis Moguntiaci . hoc pre- | sens et lucuientum profecto et 
diuinum opus, poste | risque diebus non reprehensibile unquam : 
contem- | platione reipublice ecclesiastice al- | tissimi opitulamine, 
gnano | rum lucubrationibus | uberrime casti- 1 gatum | + | Auf der 
Rückseite des Titels gedruckte Kollekte zum Auffinden des Sonn- 
tags Septuagesimä etc., dann das Vorwerk, auf dessen letztem 
Blatt die duodecim articuli, decem precepta domini, novem peccata 



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70 

aliena, octo beatitudines, septem peccata mortalia, Septem sacra- 
menta et dona Spiritus sancti, Septem peccata in spiritam, Septem 
opera misericordie spiritualia, corporalia, Septem petitiones contente 
in pater noster, quinque sensns exteriores, quatnor peccata cla- 
mantia, virtntes card., tres virtntes theol. duo man data capitalia 
als katechetische Hauptstücke wohl zur Füllung der Seite stehen. 

Das Hauptwerk beginnt: Incipit ordo missalis secundum cho« | 
rum Maguntinensem . per circulum an- | ni . Dominica Prima de 
Aduentu | domini Introitus. Nach Blatt 70 Praefationen mit rot 
gedruckten Notenlinien ohne Notendruck und der Canon auf neun 
n. gez. Blättern, worauf die Blattzahlung wie in der Ausgabe 1507 
weiterläuft. 

Blatt 217 Rückseite: Pridie Nonas Julias 1 ) Anno | a christo 
humanato supra millesimum et quingentesimum Decimo soptimo. 
Grosse Druckermarke. — 

Folio, 38 Zeilen, Missaltype, 217 Blätter + neun Blätter 
Praefationen und Canon, wahrscheinlich Titelauflage der Auflage 
von 1507. 

Giessen Univ.-Bibl. (aus Butzbach), Dresden, Cassel. — 

Panzer Vn, 411, VHI, 298 (als Mainzer Druck bezeichnet). — 
Baumgarten, Nachrichten 1U, 394. — Weiss, Nachrichten U, S. 
23 n. LXXXIL — Centralblatt f. Bibl. HI (1886), S. 312 — 314 
(welche Beschreibung oben wiederholt). 

1527. 

5.* 3tetd)8abfc£)tebe unb Orbnungen ic. 

21836 beueld) faiferlidjer SWaicftat (Statthalters | bnb ^Regiments im 
^artigen 3tid) bnb mit ftatj- | fertiger frctjljait ift gcbrucft big buedj 
<5o inljclt ade \m ijcbe | bcä 9tid)$ orbnung (Sampt bcr gulbcn 
bull bnnb abfärben | Sefunberlid} aud) bie articfcl bnb orbnungcn 
©o tje&ucjetj* | tcn auffgeridjt ba$ Satjferlid) SRegcmcnt bnb Eamcr» 
gcridjt belangen rote | ban @oId)3 jum teljl ber abfdjib beä rtd)$ 
iagS ju roormS innljclt Darmit bie meniglid) befünbigt anb gemain 
werben mögen. | Holzschnitt: Reichsadler mit Krone, doppelköpfig | 
Rot- und Schwarzdruck des Titels; erste und zweite Zeile Missal- 
type. 

Auf der Titelrückseite: 2B3r &axl ber ftünfft bon got3 gnaben 
erroeltcr Storni | fdjer Saifer jü alle je^te merer bc$ reid)3 tc. | jn 

i) 6. Juli. 



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71 

©ermanien jit #t}ft>anien baiber ©irifien ju 3erufale | etc. Schliesst: 
©eben in tmfer tm be$ 9tetdj$ | Statt Gelingen am ©ieben tmb 
jmainfcigften tag be$ SWonat* Suntj | nadj ©J)rifti gepurb ftünff* 
^efjenfjunbert mtb im ©ieben intb jmaittfctgfte | imferer Steige be3 
9i6mifd)e im 3ld)te tmb b' anb'n aOer im 3tt>6Ifftc jam. | SB, ®, 
&, SWontfort be$ | $at)ferlid&en Statthalter | amptS toermefer xc. | Ad 
Mandatum domini lmpe* | ratoris in Consilio Imperialj. | ') 

Blatt 2 mit Signatur 2 Vorsehe : SRegifter inljattung bifj SudjS. | 

Blatt 1 des Textes mit Signatur A Vorseite: ©ulben bulla Saifcr 
©aroli be3 | oierben, Slnno 1356. auff geriet. | 

Blatt CLXI1I1 Vorseite nnten: Gloria in excelsis Deo. | Rück- 
seite des letzten Blattes leer. 

Folio, 8 n. gez. Blätter Titel, Privileg und Register + Blatt 
I — CLXIIU mit mehrfach falscher Blattzählung und den Signaturen 
A — Eemi, Schwabacher Type der Wormser Reformationen. Wasser- 
zeichen des Papiers teilweise der Ochsenkopf. 0. 0. u. J. u. F. 
(Speier P. Drach). 

Mainz Stadtbibl. (*W. 19), Speier Museum*. 

Baur, primitiae S. 46 n. LI. — Bnder, amoenitates iuris publici 
sacri Romani imperii Germanici S. 4. — Mitteilungen des hist. 
Vereins d. Pfalz XVI, S. 218. — Sammlung d. Reichs -Abschiede. 
Frankfurt a. M. 1737 1, S. 48. — Weiss, Nachrichten II, S. 24 
n. XC. — 

VI. Undatierte Drucke der Drach'schen Druckerei 
1480-1528. 

1.* ©intabungSfdjreiben ju einem ©peicrer ©d)ü|en- 
feft. 1480. 

Blatt Innenseite: $)enn furfidjtigen ©rfamen tmb mtjfcn Surger- 

meifter intb State ber ©tat (Lttcke für Einschreibung eines 

Ortsnamens) tmb gemeinen fdjte&gefellen ber arm | broft ba felbft 
imfern befunbern guten frunben . ©nbieten mir SBurgermcifter tmb 
Statt) ber ©tat ©pt)r tmb gemein fd^^efegef eilen ber | Slrmljroft (!) 
fäufcen ba fetbft onnfer mtlltg fruntlid) binft #wor befunber tmb 
gut frünbt. mir fugen od) ju miffen ba3 mir bie l)ie | etc. 

Letzte Zeile: 11 $u fcrfunb fjabe mtjr tmfer ©tat ©ecrett Ijerin 
tljun bruefe. Qatix off bonrätag nad) gjaubi . Anno zc . lxxx . | 

1) Anlage VL 



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72 

Folioblatt, einseitig bedruckt, Vocabulariustype mit hier noch 
vorkommenden eigenartig hoch geschnittenen w ähnlich der v in 
Peter Schöffers Drucken zu Mainz. — 0. 0. u. J. u. F. (Speier, 
Peter Drach, 1480). 

Speier Stadtarchiv (unbenutztes Formular). 

(1481.) 

2. Vöcabularius ex quo. 

0. 0. u. J. u. F. (Speier, Drach, 1481). 

Quarto, 282 n. gez. Blätter, deren erstes leer, 31 — 32 Zeilen, 
gothische Type. 

Panzer IV, 210 n. 1298 und Annalen, Zusätze 8. 28 n. 113. — 
Graesse, trösor VII, 384. — Catalog Antiquariat Rosenthal-München 
XLII, 88 n. 690. — 

3/ Geminiano, Dominicus de 8., leoturae super sexto 
decretalium partes duae. 

Band I. 

Blatt I Vorseite Spalte 1: (Q)Via glosa prima sine citaci | one 
est legeda s'm Jo . an . Hie ideo illa ob | missa etc. 

Blatt 289 Vorseite Spalte 2 unten: Explicit prima ps lecture 
famosissimi | doc . dfii domi . de sanc . gemi . sup . vj . li . dec . | etc. 
Rückseite leer. 

Band II. 

Blatt 1 Vorseite Spalte 1 : Rubrica de VI. et ho. cleri. | Oppo. 
q; rubrica nö fuerit bene formata qi | etc. 

Blatt 250 Rückseite Spalte 1: Explicit opus vsu non min9 
vtile qy ef* | fectu laboriosü pitissimi sacri pontificij iu- | ris 
interptis domini dominici de saneto ge | miniano sup sexto libro 
decretaliü qd' cuy | scripto-y ineuria atqy desulia mirü inmo- | dum 
corruptum esset adeo vt nö facile se | tentia repiret' illesa 
allegatioqy incorrup | ta . labore industriaqj assiduis venerabili- | 
um viroTji Johänis stoll . in canonico iure | licenciati . canoniciqj 
eccle8ic sanetoo: ger | mani et mauricij spirens' . et heinrici niffer | 
in impialibus legibus baccalarij ac dno* | rum archidyaconü 
spirensiü officialis ad | integritate verborüqy sentenciarü et alle | 
gationü intelligibile est redactü 9formi* | täte . arte quoqy et opa 
industriosa Petri | trach ciuis spirensis hijs cartis impssum. | Quare 
quisqj diligens scrutator 9stituti- | onü huius sexti libri decretaliü 
aliarumqj | q; plurimarü et canonica^ z ciuiliü legü | de integritate 



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73_ 

hui9 opis 8e nouerit modo | qy ante securiorc . Neqy vtilius aliud 
arbi ) tretur cü in eo ex apparatu Jo . mo . arch. | et Jo . an . ex 
lecturis etiä et sümis atqy cö* | filijs alioy fere oim x antiqu 
et moderno | rü iuriü interpretnm put materia req'rit | subiecta id 
quod veritati cöforme est ta* | ctnm saltem inneniat non sine 
angutis ao | ingeniosis autoi/, scordäcijs atqy inuetis | (ohne Punkt). 
Druckermarke (Schilde) Schwarzdruck. 

Folio, zwei Bände, Band I mit 289, Band II mit 250 n. gez. 
Blättern, zweispaltig, 58 Zeilen, ohne Signaturen, Custoden und 
Blattzahlen, Vocabulariustype. 0. 0. u. J. u. F. (Speier, Peter 
Drach, um 1481). 

München Hofbibl., Darmstadt HofbibL, Speier Museum*. 

Hain 7530*. — Panzer III, 28 n. 57. — Baur, priraitiae S. 43 
n. XXXIX (falschlich zu 1501). — Weiss, Nachrichten II, S. 27 
n.VH. 

4.* Bernardus s. abbas Claraevallensis, sermones de 
tempore et de sanctis. 

Blatt 1 leer. Blatt 2 mit Signatur. An Vorseite: Sermones 
beati ber- | nardi abbatis clareual j lis incipiunt feliciter. | Zeile 4 
leer. | De aduetu domini ser | mo primus. | 

Blatt 293 Vorseite Spalte 1: Sermones beati bernnardi(I) ab- 
batis | de monte clareuallis Expliciunt fe* | Heiter. | 

Blatt 293 Vorseite Spalte 2: Incipiüt tituli sermonü beati 
bern | nardi (!) abbatis . Et primo de tempo- | re et sanctis. | 
Hierauf Register. 

Blatt 294 Rückseite Spalte 2 unten: Expliciüt tituli. | Dann 
leeres Blatt. Blatt 295 Vorseite Brief eines ungenannten Heidel- 
bergers an P. Drach, hierauf Register, zusammen 11 Blätter. 
Am Ende: 

I nüc I tandem totum bernnarde(!) p orbem. 

Protin9 exilias ne tua fama cadat: 
Diuinas qy tuis sermonib9 exprime leges 
Crimina fac homines deseruisse velint 
Vade precor eunetis bernnarde (!) legare suauis 

Fleete ad virtutes pectora dura pias 
quecüqy iuuat sanetos cognoscere patres 
Bernnardü relegas inclita scripta colens 
Frigida iam dudum feruescet amore volütas 

Et mens dootrine dulcia mella feret (ohne Punkt). 



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74 

Die Rückseite dieses letzten Blattes leer. 

0. 0. u. J. u. F. (Speier, P. Drach, um 1481). 

Folio, 306 n. gez. Blätter, zweispaltig, 44 Zeilen, mit den 
Signaturen Au — m, B 4 , C — M 4 , N 3 , 0— Z 4 , Aa 4 , Bb 5 , Cc — Mm 4 , 
Nn 3 , Oo 3 , Pp 3 , ohne Custoden und Blattzahlen, Vocabulariustype. 

München Hof bibl. (ohne das erste leere Blatt), Speier Museum* 
(ohne das erste leere Blatt, das Blatt nach 294 fehlt), Mainz 
St. B. (defekt), Dannstadt Hof bibl, Zwickau Ratsbibl., Strassburg 
Univ. Bibl., Speyer Lyceumsbibl. 

Hain 2846*. — Panzer IH, 8. 21 n. 16. — Baur, primitiae 
S. 26 n. XI. — Weiss, Nachrichten I, S. 19 n. XVU. — Serapeum 
IX, 154. — Walther, Beiträge S. 96. 

5. Bernardus Parmensis, casus longi super quinque 
libros decretalium. 

Blatt 1 Vorseite: Casus lögi super quinqj libros de | cretalium 
a domino bernardo eorü* | de pcipuo glosatore vtilit' 9pilati. | 

Am Ende: Expliciunt casus longi domini | Bernardi. | 

0. 0. u. J. u. F. (Speier, Drach, um 1481). 

Folio, 303 Blätter, 45—46 Zeilen, zweispaltig, ohne Signaturen, 
Custoden und Blattzahlen. 

München Hofbibl. 

Hain 2929*. 

6. Guillermus s. Guillerinus, postilla super epistolas 
et evangelia. 

Blatt 1 Vorseite leer. Blatt 1 Rückseite: (V)Itam bonam et 
exitum beatum Ego frater Guil | lerinus sacre theologie jjfessor. 
minimus Parisius | etc. 

Blatt 2 mit Signatur A 2 Vorseite: Dominica prima in Aduentu 
dni. | wie Hain 8226*. 

0. 0. u. J. u. F. (Speier, Drach, um 1481). 

Folio, 168 Blätter, 40 Zeilen, Vocabulariustype, mit Signaturen. 

München Hofbibl., Oldenburg grossh. Bibl., Leipzig Univ. Bibl. 
— Hain 8226*. — Serapeum XXU (1861) S. 287. — Panzer 
HI, 28 n. 59. — Weiss, Nachrichten II, 30 n. XI. 

7. Modus legendi abbreviaturas. 

Blatt 1 Vorseite leer. Blatt 1 Rückseite Vorwort. Schliesst: 
Vive vale lector feliciter . arripe pulcrum | Quod tibi spirensis 
drach petrus edit opus. | wie Hain 11462. 



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75 

Grossquarto, 42 Zeilen, zweispaltig, ohne Signataren, Custoden 
und Blattzahlen. 

Hain 11462 (ohne Erwähnung des Aufbewahrungsorts des be- 
schriebenen Exemplars und der Blattzählung). 

0482.) 

8. Almanach. 

Deutscher Almanach. Speier P. Drach 1483 (mithin bereits 
1482 gedruckt). 

Format unbekannt. Wohl jetzt in England aufbewahrt. 

Fischer, typographische Seltenheiten III. Lief. n. 50 8. 129 und 
VI. 35, 3. 

9.* Aquila, Petrus de, ord. Minorum, quaestiones in 
IV libros sententiarum. 

Blatt 1 leer. Blatt 2 mit Signatur an Vorseite: Petri de 
Aquila sectatoris nobilissimarü | subtilissimi Johannis Scoti doctri- 
narü . libros hos sententiarü quatuor | etc. 

Blatt 2 Rückseite: Numerus et ordo | questionü in primü | 
sententiarum magi | stri Petri de Aquila | ordinis minorum se | etc. 

Blatt 6 Vorseite: Finis tabule primi HbrL | Rückseite leer. 

Blatt 7 mit Signatur bi Vorseite: [] Veritur vtrü | preter philo | 
sophicas disciplias^it | simpliciter necessariuj | etc. 

Am Ende Rückseite: Hunc studiose tibi gaudet cudissc li | 
bellum. | Spirensis ciuis Drach Petrus | arte sua. | 

0. J. 

Quarto, 1 leeres Blatt + 326 n. gez. Blätter, zweispaltig, 
42 Zeilen, mit den Signaturen an — am + b 3 — z 3 + A — S 3 
ohne Custoden und Blattzahlen, Homiliariustype (daher frühestens 
1482 gedruckt). 

München Hofbibl., Mainz Stadtbibl. (Incun. 2092), Wiesbaden 
Landesbibl., Speier Museum*. 

Hain 1324* — Panzer III, 27 n. 50. — Weiss, Nachrichten 
II, 26 n. II. 

10.* Herpf, Henricus, ordinis minorum, sermones de 
tempore, de sanctis etc. 

Blatt 1 Vorseite leer. 

Blatt 1 Rückseite: Petro Drach ciui insignis ciuitatis Spirensis. 
S . D . P . Res mihi | etc. Mit der Zeitangabe: Datü Spiris. 



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76 

xvj. kalendas Fe- | bruarias Anno salutis nostre . M . cccclxxxiiij. | 

Blatt 19 leer. 

Blatt 20 mit Signatar an Vorseite: Incipiunt sermones de tem-| 
pore fratri8 Henrici Herpf or- | dinis predicatou. | 

Blatt 213 Rückseite Spalte 2: Explicinnt sermones de tempore 
to» || tins anni. | Hierauf ein leeres Blatt 

Blatt 215 mit Signatur Ci Vorseite: Incipiunt sermöes de 
sanctis | fratris Henrici Herpff ordinis | predicatorum. In festo 
sancti | Andree apostoli. | 

Blatt 296 (Blatt vor Signatur Ni) Vorseite Spalte 2 unten: 
Expliciüt sermones de sanctis. | Rückseite leer. 

Blatt 297 mit Signatur Ni Vorseite: Incipiüt sermones de 
tribus | partibus penitetie . Et primo de | curribus dei et diaboli 
quib9 ne- | mo simul adherere vel sernire po | test . Sermo primns. | 

Blatt 427 Rückseite Spalte 2 Zeile 3: Suscipe sermones 
Herpfonis lector | opimos. | Hospiciüqy illis te penes esse sinas. | 
Nanque (!) hos si placide tua bybliothe | ca receptet. | Hospicij 
credas pmia magna dabüt. | Druckermarke (Schilde) Schwarzdrnck. 

Folio, 427 n. gez. Blätter, zweispaltig, 48 Zeilen, Signataren 
au — zun + A — Zin + AAi — FFim, Homiliariustype. 0. 0. 
u. J. u. F. (Speier, Peter Drach, um 1484). 

München Hofbibl., Darmstadt Hofbibl., rfainz StadtbibL (Incun. 
1618, am Ende defekt), Speier Museum*. 

Hain 8527*. — Panzer 1H, 23 n. 24. — Baur, primitiae S. 30 
n. XVIH. — Walther, Beiträge 8. 96. — Weiss, Nachrichten H, 
S. 5 n. XXVU. 

11. Urbach, Johannes de, modus legendi abbrevia- 
turas. 

Blatt 1 Vorseite leer. Blatt 1 Rückseite: (S) I te in expeditu 
agilem doctüqj practice iuridice executore | iuuat euadere: etc. 

Blatt 2 Vorseite: Incipit libellus das | modü legedi abbreui | 
aturas in vtroque iure. | etc. wie Hain 11481*. 

0. 0. u. J. u. F. (Speier, Drach, 1482). 

Folio, 206 Blätter, zweispaltig, 42 Zeilen, Homiliariostype, 
ohne Signaturen, Custoden und Blattzahlen. 

München Hofbibl., Jena Univ. Bibl. 

Hain 11481*. — Weiss, II, 26 n. HL 



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77 

12/ Formularium instrumentorum ad usum curiae 
Romanae. 

Blatt 1 leer. Blatt 2 Vorseite: Tabula huius libri. | Absolutio 
simpliciter vel | ad cautelä vigore cömissio | etc. 

Blatt 11 Rückseite Spalte 1: Finis huius tabule. | 

Blatt 12 leer. 

Blatt 13 Vorseite: Absolutio simpliciter vel ad cautelam vi» | 
göre cömissionis apostolice ab excümunicatöne lata ob | nü solu- 
tione pecuniarü. | 

Blatt 276 Vorseite Zeile 25: Laus gloriose virgini Marie. | 

0. 0. u. J. u. F. (Speier, Peter Drach, um 1482). 

Quarto, 279 n. gez. Blätter mit sehr unregelmässigen Signaturen, 
36 Zeilen, Homiliariustype. 

Mtlnchen Hofbibl., Speier Museum*. 

Hain 7277*. - Panzer IX, 282—283 n. 73 d. 

0*83.) 

13.* Vocabularius ex quo. 

Blatt 1 Vorseite: Vocabularius exquo | (ohne Punkt). Titel- 
rückseite leer. 

Vorseite des letzten Blattes: Lans deo vni et trino Amen. | 
Rückseite leer. 

Quarto, mit den Signaturen an — ym, 36 Zeilen, ohne Blatt- 
zahlen und Custoden, Homiliariustype. 

0. 0. u. J. u. F. (Speier, Drach, um 1483). 

Mainz Stadtbibl. (Blatt 2 fehlt)*. 

14.* Urbach, Johannes de, modus legendi abbrevia- 
t u r a s. 

Blatt 1 Vorseite leer. Blatt 1 Rückseite: [8] I te in ex- 
peditum agilem doctumqj practice iuridice | executorem iuuat 
euadere: vt non modo literis tecü ipse valeas: ve | etc. 

Schliesst: uantia vehementer profecisse. 

Viue vale lector feliciter accipe pulchrum. 
Quod tibi Spirensis Drach Petrus edit opus. | 

Blatt 2 mit Signatur an Vorseite Zeile 1: Incipit libellns dans 
modü le | gedi abbreuiaturas in vtroqj iu | re. | 

Blatt 26 Rückseite Spalte 2 Zeile 5: Explicit registrum ordinis 
siue j)cessus | iudiciarij: in quo faciliter inuenies quäli- | bet 



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78 

materiam eundem processuj concerne | tem cum aliquibus formis 
materiam con- | cernentibus. | 

Blatt 27 mit Signatur j Vorseite Zeile 1: Incipit processus 
iudiciarius | eximij doctoris iuris canöici Jo- | hannis de vrbach. | 

Blatt 69 mit Signatur im Vorseite Spalte 1 Zeile 1: Incipit 
summa magistri domi | nici de oiuitate Visentina: quali- | ter 
notarij archiepiscopoT/, x epi* | scopoy debeät notarie officio ex* | 
ercere. | 

Blatt 80 Rückseite Spalte 2 Zeile 6: Incipit tractatus notariatus. | 

Blatt 117 Rückseite Spalte 2 Zeile 35: Incipit defensorium 
iuris | (ohne Punkt). 

Blatt 131 mit Signatur qm Vorseite Spalte 1 Zeile 18: Contra 
literas et sigilla | (ohne Punkt). 

Blatt 134 Vorseite Spalte 1 Zeile 1: Incipit tractatus pre- 
scriptionum cö | positus per domin ü Dynum de mugilo le | gum 
doctorem. | 

Blatt 137 mit Signatur % Rückseite Spalte 2 Zeile 1: 
Tractatus breuis de arbitris et | arbitratoribus incipit | 

Blatt 139 mit Signatur r m Vorseite Spalte 2 Zeile 18: Incipiüt 
differetie legü t cano | nü domini Galnani de bononia. | 

Blatt 141 mit Signatur r T Rückseite Spalte 2 Zeile 25: 
Differetie legum ? canonü dni galuani | (!) de bononia expliciüt | 
(ohne Punkt). 

Blatt 142 Vorseite Spalte 1 Zeile 1: Que contineantur in hoc 
tra | ctatu. | 

Blatt 145 Rückseite Spalte 2 Zeile 14: Finit tractatus de 
tabe | lionibus. | Druckermarke Peter Drachs (Wappenschilde) 
Schwarzdruck. 

Folio, 145 n. gez. Blätter mit den Signaturen an — Cnu 
+ I — IUI + ei— r v , zweispaltig, 47 — 48 Zeilen, Papierzeichen 
meist g mit Kreuz aber auch ein Hirschkopf. Homiliariustype. 

Mainz Sem. Bibl.* 

Hain 11482*. — Panzer IH, 27 n. 51. — Weiss H, 26 n. IV. 

0489.) 
15.* Modernorum de collegio Maguntino exercitata 
librorum perihermenias clarissima. 

Blatt 1 Vorseite: Modernoy de collegio Ma | guntino exercitata 
librorum I Perihermenias clarissima. I Die Titelrückseite leer. 



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79 

(a) Nte initium libri Perihermenias Queri | tur primo . Vtrum 
Noticie libri Perihermenias enunciatio Bit subiectü. | Pro istius 
inicialis quesiti discussione | (ohne Punkt). 

Am Ende Vorseite des letzten Blattes: Et sie finiuntnr questi- 
ones et materia modernou libri perihermenias. | Anno M . cccc . xc. 
collectionis in collegio moguntino factg. | Die Rückseite dieses 
Blattes leer. 

Folio, 40 n. gez. Blätter, mit den Signaturen an — fm, ohne 
Chistoden. 0. 0. u. F. (Speier, P. Drach, die Type ist die der 
summulae logicales Speier 1489). 

Mainz Stadtb. (Incun. 1041)*, Darmstadt Hofbibl. 

Hain 11439. — Panzer III, 26 n. 39. — Baur, primitiae S. 38 
n. XXIX. — Weiss, Nachrichten II, S. 12 n. XXXXII. — Walther, 
Beiträge S. 96. 

(1490.) 

16.* Vocabnlarins ex quo. 

Blatt 1 Vorseite: Vocabnlarins Exqno | (ohne Punkt). 

Blatt 1 Rückseite: Proemium | (E)xquo vocabularii va | rij 
antentici . videlicet Huguitio Catholicö | Breniloqnus Papias . aliisqj 
Codices sunt | etc. 

Blatt 2 Vorseite: De littera A | (A)Lma interpretatnr | etc. 

Schlieft: Sermones isto ni potiare libro | (ohne Punkt). 

Quarto, mit den Signaturen a. 2 — Z3 + r — 9 4 , 36 Zeilen. 

0. 0. u. J. u. F. (Speier, P. Drach, um 1490) , Summulaetype. 

Mainz Stadtb. (Incun. 941)*. 

Fehlt bei Hain. 

17.* ©Jriegel ber menfdjtidjen beljattnifc. 

Blatt 1 Vorseite: (D) 3c ba tri! notcfeS | tmbernrifen gu gc | 

redjtifeit bic tuet | bent fdjtjnenbe ol | fo etc. wie Hain 14935* 

Eine der frühesten Ausgaben. Mit Drachs Druckermarke. 

0. 0. u. J. (um 1490 — 1495). 

Folio, 6 n. gez. + 228 gez. + 1 n. gez. Blätter, mit zahl- 
reichen Holzschnitten und Initialen, zweispaltig, 46 — 48 Zeilen, 
mit Blattzahlen, ohne Custoden und Signaturen. 

München Hofb * 

Hain 14935*. 



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80 

0498.) 

18.* Breydenbach, Bernardus de, opusculum gan- 
ctarum peregrinationum in montem Syon etc. 

Blatt 1 Vorseite: 2)i3 bud) ift inn^altcnb bic ^eilige reifen | geht 
Stjerufatem ju bem ^eiligen grab | unb furbafj ju ber ^gelobten 
jung^ | frotuen unb mertertjn fönt fatljcrtm. | Holzschnitt mit der 
Inschrift: Hec est dispositio et figura, | templi düici sepulchri . 
ab extra. | 

Blatt 2 mit Signatur An Vorseite: Igntyatt bife budjä toifet bifj | 
nadjgenbe SRcgiftcr. 

Blatt 4 mit Signatur Ann Vorseite: 11 ©in borreb in bifc nad)* 
genbc roeref ber fart | über metjr ju bem ^eilige grab mtferS tyerren 
icfu | crifti gen Serufalem nttyaltenbe lob bnb nufe ber felben retjfc, 
audj bfebruefen metmüg bnb ofttet)- | lung bife roercfcS uatjet an 
fcliglidjen. | 

Blatt 72 Vorseite: £ic enbet ftd) ba$ erft tljeljtt biß bud)3. | Die 
Rückseite dieses Blattes leer, es folgt eine Karte in Holzschnitt. 

Blatt mit Signatur N Vorseite: 3n bie anber retjfe bon $)ieru- 
fatem burd) bie | nmftcnctj gegen bem berg ©tmai jti fant Satyerin, 
ein borrebe biefelb ret$ lo- | benbe ba^et an fetigtidjen. | 

Blatt 112 Rückseite Zeile 13: Sie anber Steift bon $ierufatem 
jü fant ftatyerin gegen | bem gebirg ©tmai fidj ftrcrfenbe enbet fidj 
tjie feltglidjcn. | 

Blatt 113 Vorseite ein Holzschnitt mit Inschrift: Forma et 
dispositio dominici sepulchri. | 

Blatt 126 Vorseite schliesst: @rc fetj gort in ber fjotye. | 

Folio, 126 Blätter, ohne Oustoden und Blattzahlen, 48 Zeilen, 
mit Holzschnitten und Karten. 0. 0. u. J. u. F. Die Holz- 
schnitte sind die gleichen wie in Drachs lateinischer Ausgabe, 
Schwabacher Type Drachs. Ueberschriften Missaltype. 

München Hofbibl., Mainz Stadtbibl * (defekt). 

Clement, bibl. curieuse V, 228 f. — Zapf, Mainzer Buchdrucker- 
geschiente S. 138—139 n. 101. — Panzer, Annalen I, 40. — 
Serapeum III (1842) S. 57. — Baumgarten, Nachrichten II, 233 
bis 235. — Weiss, Nachrichten II, 32 n. XIX. 

(Zweite Hälfte folgt) 



Seite 1-80 Druck von Ehrhardt Karras in Halle a. 8. 



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Öl 



II. 

Römische 
Gebäudereste bei Erfweiler. 

Mit einer Tafel. 

In einer amphitheatralisch angelegten Mulde des Hölseh- 
berges südöstlich vom Orte Erfweiler (7,50 km südwestlich 
vou Blieskastel) liegt die Gewann „Reitzacker". Dieselbe ist 
terassenftrmig. Der oberste Teil ist mit Gemeinde-Hochwald 
bestanden, der mittlere besteht aus mehreren Äckern, die fast 
ausnahmslos mit römischen Scherben übersäet sind. Dieser 
zweite Teil schliesst ab mit einem mehrere Meter hohen Rech 
(Abhang), welcher einen Halbkreis bildet und einerseits ziemlich 
mit der Richtung gegen Ehlingen anderseits in der Richtung 
gegen Erfweiler verfolgt werden kann und hier im sogenannten 
„Rittersweg" am neuen Kirchhof vorbei in der Richtung nach 
ßiesingen seine natürliche Fortsetzung findet. Im Reitzacker 
sieht man diesem Rech es überall deutlich &n, dafs er seine Eben- 
heit und schöne Linienbiegung nicht der Natur sondern künst- 
licher Nachhilfe verdankt. Sein grofser Halbkreis umschliefst 
ein geräumiges Wiesenthälchen, welches die Sohle der grofsen 
Terasse bildet, wo fast unmittelbar vor dem zweiten Absatz 
aus 4 bis 5 Quellen ein Bächlein entspringt, der sogenannte 
Mutterbach, welcher au der Ehlinger Mühle in die von Afs- 
weiler kommende Mandelbach mündet. Der Mutterbach kommt 
aus dem römischen Gelände und hat heute noch die Eigenschaft, 
dafs er alle Gegenstände mit einer ordentlichen Kruste 
überzieht. 

6 



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In der Östlichen Ecke dieses Wiesenthälchens besafs der 
Bergmann Joh. Laug der Alte seit sehr langer Zeit eine Wiese, 
welche etwa 10 m vor der künstlichen Erderhöhung einen 
kleinen Hügel trug, in dem hie und da Mauerwerk sich zeigte. 
Der alte Lang grub auch früher schon darin nach und fand 
einen Fufsboden von roten Backsteinen, den er ausbrach, um 
den Hausgang damit zu plättein. Obwohl mehrfach aufmerksam 
gemacht, dafs die Platten römischen Ursprungs seien, war er 
zu weiteren Nachgrabungen nicht zu bewegen. Später lieis 
er sich pensionieren und ging in Vorbehalt. Die Wiese wurde 
unter seine 3 Kinder verteilt, von denen Jakob Laug den 
Teil mit dem Hügel bekam. Sogleich machte dieser sich daran, 
den Hügel abzufahren und die Wiese damit auszuebnen. Kaum 
angefangen traf er auf wohlerhaltenes Mauerwerk. Er liefs 
mich rufen und es unterlag um so weniger einem Zweifel, 
dafs wir es mit einem römischen Bauwerk zu thun hatten, da 
er dieses bereits mit einem halben Dutzend gefundener Römer- 
münzen beweisen konnte. Auf meine Mitteilung an verschiedene 
Altertumsforscher in Zweibrücken und an den historischen Verein 
in Speier wurden uns soviel Mittel zur Verfügung gestellt, 
dafs wir 4 verschiedene Räume vollständig biosiegen konnten, 
wobei das gut erhaltene Badebassin aus Ziegeln und einer Art 
Beton aus Kalkmörtel mit dem noch vorhandenen dreistufigen 
Treppchen, ähnlich den Ausgrabungen bei St Barbara in Trier, 
grofse Aufmerksamkeit auf sich zog. Für mich aber hatte der 
kreuzartige Nebenbau ein ganz besonderes Interesse, da am 
Kopfende ein wohlerhaltener Bogen stand, der offenbar zum 
Abflufs und Verschliefseu des Wassers eingerichtet war. Aller 
Wahrscheinlichkeit nach war es auch ein Bad, da vom Hauptbad, 
wenn wir es so nennen wollen, ein Abflufskanal in das Nebenbad 
sich vorfand. Zu beiden gehörte ein Auskleidezimmerchen, 
was beim ersten viel vornehmer eingerichtet war als beim zweiten. 
Dort war noch ein feiner Plattenbeleg von weifsen und blauen 
Steinen vorhanden, während hier rote Ziegelplatten lagen. 
Von den weifsen Platten behaupteten Kenner, dafs sie der 



Ic.j 



83 

Champagne entstammten und die Eigenschaft hätten, Wasser 
schnell anzuziehen. Versuche haben diese Eigenschaft bestätigt. 
Dabei ist noch hervorzuheben, dafs alle Sandsteinschwellen 
tief ausgetreten waren, auch die Treppchen zeigten deutliche 
Spuren sehr langer Abnutzung und die Fufsböden in den beiden 
Bädern waren an vielen Stellen verschiedenartig ausgebessert. 
Im Bad I und Nebenzimmer l liefen wohlerhaltene Ruudstäbe 
aus Kalkmörtel durch die Mauerecken am Fufsböden und im 
Bade selbst sah man anfangs noch klare und deutliche Spuren 
von Malerei. Wir fanden Stücke von geschliffenem Marmor, 
etwa zwei Dutzend römische Münzen von den Jahreu 254 bis 
280, Fibeln, Handraühlen, Lampen, Eberzähne, Hirschgeweihe 
u. dgl., welche dem historischen Verein in Speier überwiesen 
wurden. Interessenten kamen in grofser Anzahl von Zwei- 
brücken, Speier, Saarbrücken und Saargemünd, um die Aus- 
grabungen in Augenschein zu uehmen. Herr Müller, damals 
in Zweibrücken, hatte die Güte, eine Aufnahme der Mauerreste 
vorzunehmen, die aber damals noch etwas vervollkommt wurden, 
durch Freilegung der untersten linken Ecke. Etwa 3 Jahre 
war das Bad und die übrigen Räume frei gelegen, da wurde es 
wieder zugeworfen und bald ging die Sense darüber hinweg. 

Da indefs noch verschiedene Mauern angedeutet waren, 
so suchte ich im Dorfe die Angelegenheit rege zu erhalten 
und wandte mich im Frühjahr 1893 an den historischen Verein 
um weitere Mittel, den Plan des Bades ganz zu erlangen und 
meine Bitte wurde mir gewährt. Mit frischem Mut und 2 tüchtigen 
Arbeitern begannen wir im März 1893 aufs Neue die Arbeit. 

Von der künstlichen Erhöhung aus liefs ich 2 parallele 
Gräben gegen das Bad auswerfen und in kurzer Zeit trafen 
beide auf die schöue Frontmauer, wie das Plänchen sie zeigt 
mit dem Eingang nicht ganz in der Mitte. Dabei war bis 
auf das Fundament l 1 /« m Schutt, Scherben und Dachziegeln 
wegzuräumen. Ich mufste mich zunächst begnügen, von innen 
und aufsen die bisher unbekannten Mauern bis zum Fundament 
bloszulegen, um den Anschlufs an die früheren Ausgrabungen 



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u 

t\x gewinnen. Und das ist mit den 3 oberen Räumen auch 
vollständig gelungeu. Wir haben bis ins B*d gegraben und 
überall bis in bekanntes Terrain, allerdings die neuen Räume 
nicht wie damals ganz biosiegen können. Wir fanden ein 
richtiges Atrium uud noch 2 Zimmerräume vor dem eigentlichen 
Bade. Der Raum rechts hinter dem Atrium besteht fast aus 
lauter Brandschichten und wies eine Unmasse von nichts als 
Küchenabfällen auf. Er hat in der Seitenmauer bei Gelegen- 
heit c(er ersten Ausgrabung genau einen solchen Bogen, wie 
er beim zweiten Bad oben beschrieben wurde. Merkwürdig 
ist ein gut erhaltener Säulenstumpf von 1 m Höhe und 50 cm 
Durchmesser und verschiedene Teile und Stücke anderer Säulen 
von denselben Ausmafsen. Da das Atrium zu wenig grofs 
erscheint, um solcher Säulen zu bedürfen, und von der andern 
Seite auch eine Verschleppung eines so gewaltigen Steinblockes 
kaum anzunehmen ist, so bleibt dieser Fund vorläufig rätsel- 
haft. Die sonstigen Funde in diesen 8 Räumen waren unbedeutend. 
Aber, dafs wir den Plan eines ganzen Römerbades hiemit vor- 
legen können, freut ims um so mehr, als wir darin wohl in der 
Pfalz die ersten sein werden. Bei Zeit und Leben und Mitteln 
hoffen wir im Reitzacker selbst noch schönere und gröfsere 
Entdeckungen zu m^cheu, denn dort harren noch interessantere 
Dinge der Auferstehung. 

Die beiliegende Abbildung der Gebäudereste ist aufge- 
nommen 1880 durch Herrn Eisenbahuingenieur K. Müller in 
Zweibrücken und 1893 durch Herrn Ingenieur S. Lippert in 
Ludwigshafen a. Rh. 

Eifweiler. Arn. Rütter, Pfarrer. 



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Römische Gpundmau 





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Fundament. 


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GoosJi 



85 



III. 

Von den Kanonikatshöfen des 
Speierer Domkapitels. 

Ein Beitrag zur Geschieht« der Lösuug der Wohnungsfrage in ttlterer Zeit 



von 



Dr. J. Mayerhof er, 

Kgl. Kreiaarohivar. 



Vor der Zerstörung der Stadt durch die Franzosen im 
Jahre 1689 gab es in Speier so viele zur Domkirche gehörige 
Kanonikatshäuser oder Domherrnhöfe, auch Kurien genannt, 
welche in gutem Zustande sich befanden, dafs jeder präbendierte 
gnädige Herr eine genügende Wohnung haben konnte. *) 

Eigene Häuser, welche dinglich mit einem Kanonikate 
verbunden waren, gab es nur wenige, nämlich die d«r Dignitäre. 
Alle übrigen Domherruhöfe wurden durch die sogen. Options- 
ordnung persönlich erworben. 

War ein Domherrnhof freigeworden — sei es, dafs der 
bisherige Besitzer zu einer Dignität aufstieg und also eine 
damit verbundene Officiatswohnung bekam, oder dafs er starb 



l ) Nach dem von Fürstbischof August von Speier unterm 3. August 
1773 an den Pabst erstatteten Berichte über den Zustand seiner Diözese 
betrug damals die Zahl der Kanoniker in Speier 28, sämtlich Vorschrift« mttfsig 
von altem Adel, wovon 15 Kapitulare waren; darunter die Dignitttten 
des Probsts und Dechants und die Personaten des Scholasters, Kantors 
und Kustos' ; die anderen 13 Kanoniker waren Domicellare, ohne Residenz- 
pflicht aber auch ohne Einkommen. Der interessante Bericht steht bei 
Remling, Urkundenbuch zur Geschichte der Bischöfe zu Speier, II, 748 
bis 762, der passue concernens S. 752. 



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86 



oder auf die Wohnung verzichtete, so wurde 1. die Vakatur 
der betr. Kanonikatswohnung durch öffentlichen Anschlag 
Jedem, den es anging, bekannt gemacht und ein Termin von 
6 Wochen bestimmt, innerhalb dessen sich ein Domherr darum 
bewerben konnte; 2. innerhalb des Termines hatten die älteren 
vor den jüngeren Domherrn, je nach Mafsgabe des Alters den 
Vorzug; 3. nach Ablauf des Termins stand die Bewerbung 
um den Hof, wenn er innerhalb der 6 Wochen keinen Lieb- 
haber gefuuden hatte, jedem Domherrn frei und der Hof wurde 
nunmehr, ohne Rücksichtnahme auf das Alter des Bewerbers 
demjenigen Optanten zugesprochen, der sich zuerst darum ge- 
meldet hatte ; 4. war sodann die Option im Kapitel zur Sprache 
gekommen und ratifiziert worden, so hatte der Optant an die 
Rezeptur desjenigen domkapitePschen Amtes, wozu das Haus 
gehörte, ein für allemal eine gewisse Taxe zu erlegen, welche 
je nach der Gröfse und Bequemlichkeit des Hofes 100 bis 500 fl. 
und noch mehr betrug. Damit hatte der Optant die Nutzniefsuug 
des Hofes auf Lebenszeit erworben ohne irgend welche weitere 
Leistung, nur dazu war er verpflichtet, das Haus in I )ach und 
Fach zu erhalten. 

Im Jahre 1689 wurden aber sämtliche Domherrnhöfe in 
Asche gelegt. 

Nach dem Ryswiker Frieden 1697 sann zwar das Dom- 
kapitel auf Wege, die nötigen Wohngebäude wieder her- 
zustellen; allein keine der Domkapiterschen Recepturen war 
mehr reich genug, die Kosten solcher Neubauten zu bestreiten. 

Nun dachten mehrere Kapitulare daran, die eine und 
andere Brandstätte aus eigenen Mitteln zu überbauen. Allein 
trotzdem noch vielfach die Mauern und Gewölbe in gutem 
Stand waren, auch noch brauchbare Steine für den Neubau 
sich auf der Brandstätte vorfanden — die Beschaffung der 
nötigen neuen Baumaterialien und die Höhe der Haudwerks- 
löhne führten zur Überzeugung, dafs durch solche Neubauten 
die ehemaligen Taxwerte der Domherrnhöfe weit überschritten 
würden. 



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87 



Der Gedanke, dafs Neubauten solcher Domherrnhöfe not- 
wendig* seien, wurde aber nicht fallen gelassen. Aber insofern 
gingen jetzt die Ansichten der Kapitulare auseinander, dafs 
der eine Teil sich fragte: ja, wenn ich nun so grofse Kosten 
auf den Bau des Hofes verwende, wer entschädigt meine Erben 
dafür und in welcher Höhe? 

Und der andere Teil sagte: wir bauen neue Höfe, aber 
wir bauen sie für uns als Familienhäuser, welche direkt uns 
und unseren Stamm- und Namens- Verwandten, unsern Neffen 
u. s. w., die nach uns aufs hohe Stift kommen werden, in 
perpetuum als Wohnung dienen sollen. 

Diese beiden Anschauungen kamen in der unter dem 
Vorsitze des Domdechants Heinrich Hartard v. Rolliugen ab- 
gehaltenen Kapitelssitzung vom 19. Mai 1708 zur reiflichen 
Erwägung und Besprechung und führten zu einem am 5. Februar 
1716 bestätigten Statulum perpetuum. Hiedurch wurde bestimmt : 

1. Wenn ein Bauherr unter der Bedingung einen Dom- 
herrnhof baut, dafs seine Erben eine Entschädigung erhalten 
sollen, so hat derselbe nach Vollendung des Baues eine spezi- 
fizierte Rechnung über die gehabten Baukosten herzustellen, 
mit den Quittuugsbelegen zu versehen und dem Kapitel zur 
Abhör und Justifizierung vorzulegen; sind diese Bedingungen 
erfüllt, so zahlt die Domkirche im Falle des Ablebens des 
Bauherrn an dessen Erben 2 Drittel der Baukosten zurück; 
ein Drittel dagegen fällt der Domkirche bezw. dem für den 
betr. Hof verordneten Amte zu seinem Nutzen zu. 

Also z. B. es wird ein Domherrnhof, dessen alte Taxe 
400 fl. war, neuerdings von einem Kapitular als Bauherrn unter 
Aufwendung von 2025 fl. neu errichtet. 

Der Bauherr stirbt; eine Terz zu 675 fl. ftllt nun der 
Kirche zum Besten anheim, und 2 Terzen im Betrage zu 
1350 fl. fallen seinen Erben heim. 

Das Haus selbst war jetzt wieder frei und konnte nach 
der alten Optionsordnung optiert werden. Fand sich nun ein 
Optant, der die genannten 2 Terzen = 1350 fl. an die Erben 



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88 



seines Vorgängers auszahlte — er konnte sich aber auch über 
eine geringere Summe mit denselben vergleichen — so fiel 
nach dem Tode dieses ersten Optanten von der bezahlten Summe 
der 1350 fl. abermals eine Terz an die Kirche und die zwei 
übrigen Terzen, nämlich 900 fl. fielen seinen, des ersten Optanten, 
Erben zu. In dieser Folge fielen die Terzen des au seines 
Vorgängers Erben auszuzahlenden Quantums weiter von 900 
auf 600 und endlich beim vierten Optanten auf 400 fl., d. h. 
auf die von Alters her für den in Rede stehenden Hof ge- 
bräuchliche Taxe und in diesem Falle wurde die Summe der 
400 fl. nicht mehr an die Erben des letztverstorbenen Optanten 
ausbezahlt, sondern fiel der Kirche bezw. dem dafür bestimmten 
Amte zu, und damit waren wieder wirkliche Domherrnhöfe 
geschaffen und die alte Optionsordnung war wieder in die Reihe 
gestellt 

2. Wenn dagegen ein Kapitular mit grofsen Kosten eiuen 
Domhermhof erbaute in der Absicht, dafs derselbe seiner Familie 
erhalten bleibe, so hatte er diese seine Absicht, dafs der in 
perpetuum seinen Stammes- und Namens-Agnaten gewidmete 
Hof bei den wirklich präbendierten oder erst zu Präbenden 
gelangenden Agnaten verbleiben solle, entweder durch letzt- 
willige Disposition oder durch vorherige Willenserklärung zu 
veröffentlichen; zugleich ward festgesetzt, dafs dieser Hof im 
Falle des Aussterbens der Familie des ursprünglichen Bauherrn 
mit aller Eigenschaft der Domkirche anheimfalle, welche dann 
den Hof gegen eine zu normierende Taxe gemäfs der Options- 
ordnung zum allgemeinen Anschlag zu bringen und au einen 
Optanten abzugeben habe. 



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89 



IV. 

Gesehiehtliehes von Lambsheim 

aus den Jahren 1740 bis 1745. 

Ein Beitrag zur Heimatakonde. 

geliefert mi der Hand des Lambsheimer Gemeiudearchives 

von 

W. KQstner 

in Lndwigshafbn a. Rh. 

Von alters her durch Mauern und doppelte Wallgräben ge- 
schützt, an drei Heerstrafsen und einem von Bachen und zahlreichen 
Abiluisgräben durchschnittenen sumpfigen Terrain gelegen, hat das 
kurpfälzische Städtchen Lambsheim in allen Kriegen des vorigen 
Jahrhunderts noch eine gewisse Rolle gespielt, indem es dieser 
seiner Lage halber bald von gröfseren, bald von kleineren Truppen- 
körpern als Standquartier benützt wurde. Die Folge davon war 
natürlich, dafs die Bewohner jedesmal vieles erdulden mufsten. 
So geschah's auch im polnischen Erbfolgekriege von 1733 — 1735. 
Das dort Erlebte jedoch in Kürze mitzuteilen, geht hier nicht an. 
Möge dafür die Mitteilung genügen, dafs dieser Krieg und in seinem 
Gefolge verschiedene Naturereignisse, sowie eine schlechte Begie- 
rungswirtschaft die Ursache davon waren, dafs im Jahre 1740 
höchst traurige Zustände in Lambsheim geherrscht haben. 

Ein am 4. August 1740 ans Oberamt Neustadt abgegangener Nachrichten 
Stadtratsbericht 1 ) bezeichnet die Ernte dieses Jahres als eine sehr j anrc 1740. 
schlechte, so dafs „die mehreste unterthanne .... Kaum so Viel 
frucht Einbringe, wie Viel solche zur wieder aufs saat und häuft 
Consumption nöthig habe". Auch weist er auf den Wucher hin, 



x ) Aus dem Konzeptenbuch von 1740. 



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90 



der die Zeit her mit den Bedürftigen getrieben worden. An Weih- 
nachten 1739 hätten z. B. viele Bürger Korn aufnehmen müssen, 
das Malter für 5 fl. 30 kr., während sie jetzt zur Befriedigung 
der Gläubiger gezwungen wären, solches um den geringen Preis 
von 2 fl. bis 2 fl. 30 kr. loszuschlagen und von jedem geliehenen 
Malter noch ein „Vernsel* als Zins obendrein zu geben. Es käme 
dies aber die Leute um so härter an, als nunmehr auch die Zeit 
gekommen, wo die rückständigen Gülten entrichtet werden muteten. 
Um Hilfe und Abstellung solchen Wuchers wird daher am Schlüsse 
des Berichtes dringend gebeten. Doch der Ruf blieb unerhört. 
Dafür aber traf die Gemeinde, weil die herrschaftlichen Gelder 
nicht regelmäßig eingingen, Exekution auf Exekution, so dafs 
schliesslich der Stadtrat im November den Kurfürsten selbst um 
Beistand in dieser Not anging. Nach der betreifenden Bittschrift *) 
herrschte im Herbste 1740 eine solche Kälte, dafs die Trauben 
am Stocke völlig erfroren. Der Sommer war sehr nafe. Die Frucht 
stand gar zu dünn und kam so schlecht heim, dafs, wenn man die 
rückständige Gülte mit 122 Maltern und die laufende mit 580 Maltern 
berechnete, höchstens 1077 Malter für die „haufs Consumption* 2 ) 
übrig blieben. Ferner meldet das Gesuch, dafs „Täglich Von dene 
wenige habende liegende güthere auf Eingelegte mit gröfste Koste 
anhero Kommende Executione, Verstäiget, und umb dafe darauf 
gering biethende quantum belafse werde mufs", und dafs „der mittel - 
mann an jezo schon anfanget zu seiner haufs Conen mption über den 
Preifs und gegen auf-maafs fruchte auf zu nehme, und zu Entlehne. * 
Weiter wird dem Kurfürsten vorgestellt „die fatale letzterer Kriegs 
Jahre, worine im feld, und scheuer fouragiret, und mit recht zu 
sage 1735 gar gePlinteret worde", und an die vielen in diesem 
Kriege geleisteten Lieferungen erinnert ; nicht minder an den Mäuse- 
frafs und die Seuche im Jahre 1736 (welch* letztere „all unfeer 
hörn Vieh bey 700 stickh hingerifse * ) ; an den Maifrost 1738, der 
den Weinstock sehr beschädigt, und an den Hagelschlag 1738, 
welcher die wenigen Trauben völlig zerschlagen und die Halm- 
früchte zur Hälfte ruiniert habe; sowie daran, dafs von 1735 bis 



*) Konzeptenbuch von 1740. Ein Datum ist nicht näher angegeben. 

2 ) Nach Gemeindereohnung von 1767 betrug die Einwohnerzahl von 
Lambsheim 989 Seelen; man darf also wohl annehmen, dafs sie 1740 auch 
nicht mehr betragen hat. 



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91 



1740 nicht weniger als 10735 fl. Herrschaftsgeld schon entrichtet 
worden seien und viele Bürger sich vor Schulden nicht zu helfen 
wüfsten. „Erbarmens würdiger Zu stand", fährt der Bericht fort, 
„ Viele schulde, und die wir ohne dem nichts zu leebe, und alle 
Tag schlechtere Zeite mit Weinend auch ansehe müfsen, so sollen 
und mufeen wir geringe bürgerschaft all Jährlich an 

herrschafftl. Monnathsgeldere . . . 3434 fl. 27 kr. 

beeth 145 , 43 , 

Saltzgeld 172 „ - „ 

nebst dene alfs wie würcklich unfs an- 

gesezet Rhein Teüch 1 ) .... 600 „ — „ 

Dirckhesteüer 442 „ — „ 

land Milize 193 , 18 „ 

In Suma . 4987 fl. 28 kr. 
Nebst Täglich Vor Kommender andere Zu- und anseze, abtragen 



*) Diese „rhein bau und Neckhar Teichsgeldere* wurden der Ge- 
meinde durch Regierungsbefehl vom 29. August 1740 auferlegt gemäfs der 
vom Stadtrate kurz vorher eingeforderten Erklärung über die Grüfse der 
Allmenden. (Vom Stadtrat mit 1220 Morgen angegeben.) Darauf bat der 
Stadtrat den Kurfürsten um Befreiung davon und Heranziehung der besser 

situierten Gemeinden mit dem Hinweise, dafs „obgemelte allmente 

alle durchgehends zware die ackher auf der heyd, im sumb und sand liege, 
wovon in Zeit 20 Jahren bey 900 Morge der Vieh Wayri abgeschnitte, 
und umb die Vorfallende gemeine Koste befser zu Bestreitte, gegen Jähr- 
liche und zware über dafs andere Jahr zu Erlege angesezte Zinfs dene 
bürgere begebe, und damit auch Ein burger sage Kann dafs Er wege der 
schwehre Vorfallende gemeine frohnd dienste gegen diefse Vergünstigung 
Etwafs zu genüfse habe, aufsgetheilet wurde, Von welche allmente aber 
mannig Jahr Kaum die aufs saat zu weile auch gar nichts geniefset, dann 
wann Ein Nafses Jahr Ein fallet werden solche durchs wafser überschtormet, 
bey begebende trockhene Jahre die saat mit dem sand zu same auf Eine 
hiebel gejaget. u Bevor jedoch ein Bescheid erfolgte, erging vom Kriegs- 
komraissariat die Ordre an die Gemeinde, „bey Vermeidung der Militairischer 
Exemtion Va an dene aufsgeschriebene rhein Teuchs geldere ohnfehlbahr 
aufs Zu liefern", worauf der Stadtrat dasselbe um Verschon ung bat bis 
zur endgiltigen Regelung der Angelegenheit. — Alles das aus dem Konzepten- 
buch von 1740. Nach Stadtratsprotokoll vom 30. Dezember 1746 waren 
es nicht 000 fl., sondern 682 fl. 29 kr. 2 hlr., wovon die Gemeinde auf 
ihre inständigen Bitten hin schliefslich 305 fl. nachgelassen bekam. Von 
den ihr verbleibenden 377 fl. 29 kr. 2 hlr. bezahlte sie jedoch nur 191 fl. 
49 kr.; das andere war sie Ende 1746 noch schuldig. In obiger Stadtrats- 
sitzung wurde nun, da für den Fall der Nichtzahlung Exekution angedroht 
war, beschlossen, das Oberamt zu bitten, dafs die Restschuld „Von dene 
reis-Vorschufs geldere 14 (siehe bezüglich derselben Anmerkung 20 und den 
Schlufs vorliegender Arbeit) abgezogen werden möge. 



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nnd bezahlen. *) Efe sejnct unfeerer Kindes Kinder nit im 

stand solche schon wörckhlich gemachte schulde zu bezahle, allefs 
liegend und fahrend Versezet, and Ver Pf&ndet, dafs nit Ein lediger 
ackher schir mehr dahir an Zu Treffe; und wo wir hingehe und 
sehe, ist nichts alfs dafs weh geschrey, welches in aufs rufe unfserer 
ohne dem betrftnckhte Weib und Kindere ins hertz Tringend, und 
defs mit Weine nit Erhalte Könne. Eis löfset Eine zu abtragung 
obgemelter herrschaftl. geldere Eingelegte Execution die andere ab, 
und seynd Kein Tag frey, solche nehme, wafe zu Erst Er greife 
Könne und die leüth am nöthigsten brauche, umb sich defs Exe- 
cutions lohn bezahlt zu machen. So solle auch der zeit alle sonst 
auf den güther liegende herrschaff tl., geistliche, und andere Zinfee 8 ) 
bezahlt werde* etc. etc. 

Von einer Beantwortung dieses Gesuches melden nun die 
Akten der Jahre 1740 und 1741 nichts. Indes glaubt der Verfasser, 

! ) An dieser Stelle sei gleich darauf hingewiesen, was nach den 
Gemeinderechnungen in den folgenden Jahren von der Gemeinde wirklich 
bezahlt wurde: 
1741 waren es 145 fl. 43 kr. Beethgeld; 

3038 „ 27 „ Schatzungsgeld; (483 fl. 30 kr. mehr waren 
263 „ — „ Salzgeld; [nachgelassen worden.) 

252 „ 18 „ Milizengeld; 
120 „ 21 m 4 hlr. Oberamtsunkosten; 
340 w 11 „ Tiirkensteuer; 

212 „ 38 „ Oggersheimer Damm- und Rheindeichgelder; 
53 „ 20 „ „Vacanter güther gelder". 
(Über das 1742 Geleistete gibt die 1742er Oemeinderechnung keinen klarer Aufschluss.) 

1743 waren es 145 fl. 43 kr. Beethgeld; 

3465 m 49 „ Schatzungsgeld; 

82 „ — „ Salzgeld; 

97 „ 39 „ Lanzmilizengeld ; 

94 „ 07 „ Oberamtsunkosten; 

100 m — „ „ahn befehls geldern"; 

331 „ 54 „ Familienstener. 

1744 waren es 145 fl. 43 kr. Beethgeld; 

3477 „ 29 „ Schatzungsgeld; 

82 „ — „ Salzgeld; 

210 „ 11 „ Oberamtsunkosten; 

268 „ 52 „ Fonragegeld. 

1745 waren es 146 fl. 43 kr. Beethgeld; 

1588 „ 09 „ Schatzungsgeld. 

Das andere wurde nachgelassen. 
a ) Aus des Verfassers Abhandlung über die Adels-. Stifts-, Kloster- 
und Ptarrgüter zu Lambsheim (veröffentlicht in der Zeitschrift „PfUlzisches 
Museum" — Jahrgang 1898, Nr. 4, 5 und 6, sowie Jahrgang 1894, Nr. 1) 
geht hervor, dafs dieselben zirka 2500 Morgen ausmachten, den Morgen zu 
160 Ruten („Neumafs") gerechnet. Legt man aber das „Altmafs* (100 
Ruten pro Morgen), nach welchem die Lambsheiraer im vorigen Jahrhundert 
gewöhnlich rechneten, zu Grunde, so waren es zirka 4000 Morgen. 



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die unterm 14. November 1740 mitgeteilte kurfürstliche Verordnung, 1 ) 
wonach man zu Lamhsheini 8 unter Vermeydung seh wehrer Straf, 
und anderer Zwangs Mitteln dahiefisige im gau gelegene weingaxthe 
aufs rotte, und zu ackher feld an baue solle", als dadurch ver- 
anlafst ansehen zu dürfen. Doch dem sei, wie es wolle. Die 
Regierung wird bei dieser Verordnung jedenfalls der an und für 
sich richtigen Ansicht gewesen sein, dafs die Bürger von einer 
derartigen Umwandlung der im Gau (= der ebene und tiefer ge- 
legene Teil der Gemarkung) befindlichen Wingerte doppelten Nutzen 
hätten, einmal, weil ihnen dann dort keine Trauben und Trauben- 
stöcke mehr erfrieren würden, und das anderemal, weil hernach ein 
Frachtraangel nicht so leicht entstünde. Die entgegengesetzte 
Meinung teilte der Lambsheimer Stadtrat. Er schrieb deshalb auch 
am 24. November ans Oberamt zurück, 8 ) dafs, wenn «alle die in 
der Ebene und auf dene zum ackher bau füglicheren fehlem an- 
gerotteten wingerthe" ausgehauen werden sollten, die Leute zu 
stark geschädigt würden, „in mafeen (sie) Von Martini an durch 
dafs aufs dem wein welchen sich der unterthann Entschlagen und 
im haufs Entbehren Kann, Erlösende geld ihre herrschaftliche 
besch wehrten abtragen, aute fruchte aber wenig VerKaufen Könnten*, 
da die Gültherren alles an sich zögen. Nur wenige Bürger beaäfsen 
übrigens einen ganz gerotteten Morgen ; die meisten Wingerte wären 
schon halb Acker und beständen nur aus zwei Zeilen. Die Früchte 
zwischen diesen stellten sich besser, als wenn alles Ackerland wäre, 
und hei Mifslingen der Ernte hätte man noch immer Hoffnung auf 
den Herbat u. s. w. 

Man sieht also, dafs hier zwei Ansichten sich gegenüber- 
standen, die beide ihre Berechtigung hatten; welche indes die 
meiste, das bleibe dem geehrten Leser überlassen. Nur meine 
derselbe nicht, dafe in der vorerwähnten an den Kurfürsten ge- 
richteten Bittschrift übertrieben worden wäre. Die Verhältnisse 
in Lambßheim waren vielmehr dem Aktenmaterial nach wirklich so 
schlecht gelagert. 8 ) Richteten doch auch die „wild gänfs* im 



*) und *) Konzeptenbuch von 1740. 

8 ) Dochnahl sagt in seiner „Chronik von Neustadt an der Haardt 44 
(Seite 196) auch bezüglich des Jahres 1740: „Strengster Winter! Der Rhein 
i»ebt am 11. Januar zu und erst am 18. MUrz wieder auf, Kalte bis Mitte 
April. Am 25. Mai fallen die Schwalben von den Dächern, weil sie keine 
Nahrung finden. Die Weinberge haben sehr gelitten. Wenig und schlechter 



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94 

Spfttjahre 1740 an der jungen Saat solch' grofsen Schaden an, 
dafs sich am 6. Dezember der Stadtrat abermals an den Kurfürsten 
wandte mit der Bitte um Verhaltungsmafsregeln und mit der gleich- 
zeitigen Benachrichtigung, dafs man in den vorausgegangenen Jahren 
ebenfalls des gleichen Vorkommnisses wegen Vorstellung „bey Ihro 
Excellenz hr. Obrist Jägermeistere " gemacht, jedoch niemals Gehör 
gefunden hätte ! *) Und anhaltendes Regenwetter verursachte im 
Laufe des Dezembers eine grofse Überschwemmung, so dafs nach 
einem Bericht ans Oberamt 2 ) „ohnmöglich Einer die strafsen ohne 
zu beförgden habende gröfser gefahr Pafsire" konnte und bei den 
davon betroffenen Äckern der Verlust tler Saat sich erwies. 
Nachrichten Leider verspürte aber auch das Jahr 1741 keine Lust zur 

Jahre 1741. B e88erun 8- Die in Herrschafts- nnd Privatsachen erfolgenden Exe- 
kutionen, Pfändungen und Zwangsversteigerungen, denen man in 
allen Stadtratsprotokollen begegnet, sind der beste Kommentar dazu. 
So liefe, um nur einiges wenige von vielem herauszugreifen, das 
Oberamt Neustadt am 1. Februar eine Exekution „wege dene 
Censiten der Collectur* nach Lambsheim abgehen, „ welche so gleich 
im Erstere Tag sich mit 4 fl. hat zahle lause, und darauf hin mit 
hinterlafeung auf gehabten befehle dafs nach Verflofsenen drey Tag 
Von dere güther Verstaigt werde solle, forth gegangen. * Die drei 
Tage gingen herum, und der Stadtrat mufste auf Geheiis die Ver- 
steigerung am 6. Februar vornehmen. Da indes niemand auf die 
Objekte bot, so gab er den Schuldnern noch einmal 8 Tage Zeit. 
Am 7. Februar aber kam schon eine zweite Exekution, welche 
„mit 5 Kopfstickh wege obgemelte Censiten nit allein an bey mit 

5 Kopfstickh auf die backh haufsgilt Eingeleget worde. " 8 ) 

Desgleichen wurden im Laufe des Sommers, besonders um die Ernte- 
zeit herum, sämtliche mit herrschaftlichen Monatsgeldern Rück- 



Wein. Die Trauben wurden nicht reif, sind dazu noch erfroren. Der Wein 
taugt nicht einmal zu Essig. An vielen Orten wird gar nicht gelesen. 

Am 19. Dez. furchtbar hohes Wasser, grofse Überschwemmung 

dahier und viel Schaden." 

*) und 2 ) Konzeptenbuch von 1740. 

8 ) Aus dem Konzepten buch von 1741. Über das Vorkommnis be- 
richtete der Stadtrat am 9. Februar ans Oberamt zurück und bat unter 
Hinweis auf die schlechten Zeiten um Ausstand bis den 13. Februar. — 
Auf eine frühere Bitte um Nachlafs der in die Kellerei Neustadt fliefsendcn 
und 44 Malter Korn betragenden Uackhausgülte wurde durch kurfürstliche 
Ordre vom 10. Januar 1741 mitgeteilt, dafs der Konsequenzen wegen kein 
Nachlafs gewährt werden künne und die Oülte bald abgeführt werden müsse. 



Goosk^Ji 



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06 



ständigen durch den Stadtrat auf oberamtliche Ordre hin exekutiert. 
Da dies jedoch bei manchen nichts fruchtete, so liefe der Bat ihre 
Effekten und Güter in Versteigerung bringen, „wobey aber nit 
Ein Mann Erschiene, Viel weniger wafe darauf gebotte werde wolle, 
mithin Von dere Vieh zu Verstaigen umb so weniger anzu bringe 
ist, sintemahle Eine Zeit hero über 30 stückh gefalle, und täglich 
mehr und mehr durch Eine dermahle Eingefallene mutz seüch 1 ) 
hingerifse werde, und unfs Keines raths zu abwendung Erhohle 
Könne, bekant ist, dafe durch Ein im 1736te Jahr Eben falfs 
dahir Ein gerifsene seüch, und sonstige bifs hieher gehabte mifs 
Jahre , auch sonstige mehre zu fälle die unterthanne in solche 
armuth gerathe seynd, dafe zu Verwundere, wie nur bifeher die 
täglich mehr- und mehr zugesezte beschwehrnufe so Viel habe 
abtrage Könne, Efs wifee wir nichts mehr dene unterthane zu 
Verstaig" etc. etc. Vorstehendes meldete der Stadtrat unterm 
14. September 2 ) ans Oberamt mit der gleichzeitigen Bitte um 
fernere Verhaltungsmafsregeln. Darauf befahl dasselbe unterm 
22. September nochmals, „Eine Pflichtmäfeige Designation dere zu 
abführung schuldiger herrschaftl. gelder ohn Vermögender burger 
und Inwohner dahir Ein zu schickhe, die Vermögende und mit 
Etwafe angesefefeene Morose zahler Executione an zu halte, in nit 
Erfolgender Zahlung ihre effecte, und liegende güther in Verstäigung 
zu bringe." 8 ) 

Exekution und Zwangsversteigerung scheinen mithin Haupt- 
rezepte gewesen zu sein, mit welchen die kurfürstliche Regierung 
den Notstand aus der Welt zu schaffen suchte. In zweiter Linie 
kamen einige wenige Verordnungen. Welcher Art nun diese waren, 
(Lis zeigt das Stadtratsprotokoll vom 2. Januar 1741, woselbst 
es heifst : „ Hochlöbliches Oberambt befihlt unterm 1 7te xbris a : E 
dafe nach der im Truckh Vom 16te 9bris Ergangener Churfürstl. 
gdgst. Verordnung zum besten dere unterthane und respective 
bürgere Ein beysafe mehr nit dann Ein Kuh, oder zwey geifee oder 
zwey schwein zu halten Erlaubet seyn, forth die Jenige welche 



1 ) Diese Seuche war auch 1 743 noch nicht erloschen. Die vom Ober- 
amte dagegen erlassenen und vom kurpfUlzischen Medizinalkollegium an- 
geordneten Verordnungen und Rezepte hat der Verfasser mitgeteilt in der 
Zeitschrift „Bayerland* (6. Jahrgang Nr. 13). 

2 ) Konzeptenbuch von 1741. 

8 ) Stadtratsprotokoll vom 28. September 1741. 



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M 



mit Viele Rindere beladen dene unterthanne Entübriget werde solle, 
Ingleiohen Kein bürger mehr anzunehme Er habe dann in statten 
acht- uf dem land Vier hundert gülden, weniger nit bey Vor- 
nehmenden Theilunge dahin gedacht werden möge, dafe die guter, 
alfs Viel Thunlich ohn zersplittert oder wenigstens nur in Einige 
Theil Verlolset, dafern aber solches nit Thunlich gleich wohl Kein 
Erb portion, sowohl in Erb- alfs temporal beständsgütheren, geringer 
alle zehe Morge ackher, und Ein oder zwey Morge wein borg 
gemacht, da hingege in Eigenthumbliche güthere die Summ wohl 
auf Vier bife 5 Morge feld, und Ein oder ändert halbe Morgen 
weinberg reducirt werde möge und wann dene unterthanne Etwa 
dar Virte Theil, die halbscheid, auch gantze Morgen ackher, wingert, 
und wiefse Verstaiget werde rnufs, in Sub hastationibus proximis 
agnatis dafs Jus retractus hin Künftig gestattet werde solle, 

und leztlich zu befolge all obiges bej 100 Reichs - 

thalerm herrschafftl. straf, auch bey nebst die über flüfeige bürger, 
und bey safse in zeit Vier monnathl. friest fort Ziehe, nach Ver- 
lauf selbige ohne weitere anstand hinweg zu weiise." — Weiter 
teilte das Oberamt mit 

a) am 12. April 1741, dals in Verfolg eines kurfürstlichen 
Erlasses «die aufs schafung der überflüfeige bey safse bey 
Verlust der hierauf gesezter bestrafung angefange, und 
wie geschehe in Zeit 8 Tage berichtet, anbey Keine an- 
genohme werde sollete" ; l ) 

b) am 29. April, „dafs die der Bürgerschaft zu schade 

anhaftende beyfafse auf Eine gewifse nöthige zahl restringiret, 
die übrige, und in Specie die Jenige, welche die angesezte 
praestanda zu praestire aufeer stand seynd, bey Vermeydung 
seh wehrer bestrafung, forth zu weiise". 2 ) 

Dia Anlegung einer Fruchtsperre, das Verbot des Frucht- 
bvemnens zu Branntwein und einige unbedeutende Zahlungsnachlasse 
waren allerdings auch erfolgt. Allein gegen solch' einschneidende, 
inhumane Erlasse wie die vorgenannten und die groben Begehung»-, 
respektive Unterlassungssünden der kurfürstlichen Regierung be- 

l ) Sudtratsprotokoll vom 19. April 1741. 

a ) Protokoll vom 10. Mai 1741. — Derlei Verfügungen ist der Ver- 
fasser in den Gemeindeakten der trüberen Jahre nie begegnet; er wird 
daher vermutlich auch nicht fehlgehen, wenn er sie, wie oben geschehen, 
mit der geschilderten Not in kausalen Zusammenhang bringt. 



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deuteten sie doch eigentlich nichts ; denn, was durch sie den Unter- 
thanen gegeben, das wurde denselben wieder zehnfach genommen. 
Viele Bürger von Lambsheim waren daher auch in der 1. Hälfte 
des Jahres 1741 wieder gezwungen, sich die zum Hausbedarfe 
benötigte Frucht auswärts kaufen oder leihen zu müssen. *) 

Das in Kürze die gewifs bemitleidenswerte Lage der Gemeinde 
Lambsheim anno 1740 und 1741! Und dazu kam Krieg, nämlich 
der österreichische Erbfolgekrieg, der, wenn gleich ihn unsere 
Schulbücher und auch die meisten Lehrbücher der „Weltgeschichte" 
nur auf fremdem Boden abspielen lassen, so doch auch unsere Pfalz 
berührt und ihr übel mitgespielt hat. *) Es kam dies eben daher, dafs 
Frankreich und die Kurpfalz Karl Albrecht, den Kurfürsten von Bayern, 
in seinem gegen Maria Theresia von Österreich von 1741 — 1745 
wegen der Erbfolge geführten Kampfe mit Truppen unterstützt haben. 

Die erste Nachricht nun, die den Lambsheimern Kunde brachte 
von den damaligen Begebenheiten im Reiche, war die oberamtliche 
Mitteilung, „wie dafs alle die Jenige, welche wehrender Kayfsers 
wähl Zeit Etwafs zu Franckhfurth zu negotyren haben, mit glaub- 
haften Päfsen Versehen, wiederig ohne der gleichen niemand Ein- 
gelafsen werden wird. * 8 ) 

Darauf folgte die »Von Ihro Churfürstlichen Dhleücht Erlafsene 
gdgßte Verordnung, Inhaltlich, dafs Von denen ausgeschriebenen, 
zur Kayfeerl. wähl so wohl, alfs gemeindsamen reiche Vicariat zu 
augsburg Erforderlichen Kosten, Von denen Vermöglichsten, schult- 
heifsen, Zollern, accisern, und umbgeldern 500 fl. gegen Jährliche In- 
teressen, und in Vier nach Einander folgenden Jahren wieder zu bezahlen, 
und bey der ober Einnahm zu Vergüthen Jedefe jähr mit dem 4ten 
theil zu Erhalten, Erhoben, und Ein geliefert werden sollen/ *) Alle 
vermögende Leute waren indes darob sehr mifsstimmt und ver- 
langten vom Stadtrate eine gerechtere Verteilung der Summe. Daher 
beschlofs dieser, „dafs solche gelder aufs denen gemein schaftlich 

*) Nach Protokoll vom 8. Juni z. B. bekamen am 24. Mai 65 Lambs- 
heimer Bürger von dem in Fufegönnheim und Ruchheim reich begüterten 
kurptälzischen Oberhofkanzler Freiherr von Hallberg 96 Malter Korn und 
44 Malter 5 Siramern Gerste geliehen unter der Bedingung, dieselben „auf 
Michaeli wieder in Natura zu lieferen mit Einem simmeren auf gaab. tt 

2 ; Vergl. auch : Weifs, der Kriegsschaden, welchen die freie Reichsstadt 
Speier durch die Franzosen erlitten hat, in den Mitteil. d. bist. Ver. d. Pf. 
( Heft 11, S. 69 ff.) - Remling, Gesch. d. Bisch, zu Speier (Band II, S. 671 ff.). 

8 ) Stadtratsprotokoll vom 23. Februar 1741. 

4 ) Protokoll vom 19. April 1741. 

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sehafweyds gelderen abgetragen, und bezahlt werden sollen, welches 
der sehafweyds beständer herr Elias Koob zu Erlegen sich dahin 
Verstanden und Verobligirt hat." l ) 

Am 12. August befahl ferner die Regierung, „dafs Von hiraufs 
den 17te hujus. 5. mit 20. Pferd bespande wäge, Jede wage zu 

4 Pferd, zu landau sich Eintrefen sollen, Von welchen, Jeder 

wage 9. Gentner doppelt gebackhen brod für die französische Soltates 
den 18te und 19te abgeführt werden sollen, und hat bey Jede wage 
nur 2. Mann, welche Täglich 5 ?L brod, beKoraen sollen, zu seyn, 
forth wird auf Jede wage für die pferd Täglich = 5. livres gegeben. ft 2 ) 

Damit aber die Leute durch die neuen Kriegstrubel nicht zu 
sehr beunruhigt würden, mufete auf kurfürstliche Ordre hin überall 
publiziert werden, „dafs wegen denen beweg(enden) Ursache durch 
Ihro Königliche Mayestaet 3 ) im Elsafs, die unterthannen nicht fliehten 
sollen, in mafeen besagter Mayestaet Völckher dafs Chur Pfaltzl. 
territorium gar nit betretten, oder allem falfs, dafs Jenige, so sie 
betretten werde, und hirin nöthig haben, mit baare geld zahlen. " 4 ) 

Später liefen dann noch die Meldungen ein, „dafs nach Chur- 
fürstl. gdgst. rescript die mit der Oron Frankreich im 1736. Jahr 
getrofene Oartel hinwieder Erneueret, und die aufs löfsung der 
Deserteurs behörend geschehen solle", 6 ) und dafs sich die Lambs- 
heimer Schultheifsen aufs Oberamt begeben sollten, „umb mit dem 
Jude aron Von Edickhofen wegen fourage lieferung an die in 
bayeren Marchirte französische hülfs Völckher zu berechnen." °) 
Nachrichten Das ist nun das Wenige, das die Lambsheimer Gemeinde- 

Jahre 1742. ft kten über die Anfangszeit besagten Krieges enthalten. Von 1742 
dagegen fehlen derartige Nachrichten gänzlich, während sie die 
Stadtratsprotokoll- und Rechnungsbücher von 1743 bis 1746 wieder 
wie ein roter Faden von Anfang bis zu Ende durchziehen. Worin 
dies liegt, zeigt der Verlauf des Krieges. 7 ) 



x ) Protokoll vom 19. April 1741. — Die 500 H. werden in mehreren 
anderen Akten „reifs Kosten gelder zur Kayfserliche wahr oder auch kurz 
„reifs gelder* genannt. 

V Protokoll vom 14. August 1741. Wohin das Brot gefahren wurde, 
ist nicht gesagt. 

•) Damit ist der französische König gemeint. 

4 ) Protokoll vom 17. August 1741. 

5 ) Protokoll vom 31. August 1741. 

J|) Protokoll vom 16. November 1741. 

7 ) Die hier und spilter eingereihten Bemerkungen über den Verlauf 
des Krieges gehören eigentlich nicht zum Thema. Für den mit der Ge- 



X 



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99 



1741 und 1742 war dessen Schauplatz im Erzherzogtum 
Österreich, in Böhmen und im jenseitigen Bayern. Das Gros der 
französischen Armee hatte vom Elsafs 1 ) aus seinen Marsch gleich 
über den Rhein dorthin angetreten; die Kurpfalz bekam nur einen 
kleineren Teil zu sehen, was natürlich zur Folge hatte, dafe ihr 
in den zwei Jahren grössere Lieferungen, Einquartierungen und 
Fronen erspart blieben. Anfangs war der Krieg auch ganz nach 
der Verbündeten Wunsche verlaufen ; denn Maria Theresia konnte, 
weil sie gleichzeitig mit Friedrich dem Grofsen in Krieg verwickelt 
war, ihnen keine Truppen entgegenstellen und mufete es geschehen 
lassen, dafe Karl Albrecht sich am 2. Oktober 1741 in Linz als 
Erzherzog von Österreich und am 19. Dezember 1741 in Prag 
als König von Böhmen huldigen liefe. Doch verzagte sie nicht. 
Es gelang ihr, die Ungarn zu begeistern und mit ihrer Hilfe zu 
Anbeginn des Jahres 1742 soviel Truppen ins Feld zu stellen, 
dafe offensiv vorgegangen und der Krieg auf bayerischen Boden 
verpflanzt werden konnte. Im März 1742 war das Gebiet zwischen 
Inn und Lech schon von mehr als 50000 Feinden überschwemmt 
und Karl Albrecht, welcher am 24. Januar zu Frankfurt a. M. 
als deutscher Kaiser gewählt und am 12. Februar gekrönt worden 
war, jetzt ein Kaiser ohne Land und Macht. Die Franzosen indes 
hatten unter dem Marschalle de Belle Isle wohl noch ein Korps 
in Böhmen stehen; aber dasselbe befand sich in einem solch* er- 
bärmlichen Zustande, dafe der Marschall im Laufe des Juli und 
August, nachdem kurz vorher zwischen Friedrich dem Grofsen und 
Maria Theresia der Friede zu stände gekommen war, auf erhaltene 
Weisung hin ebenfalls Friedensunterhandlungen einleitete. Aber 
darauf ging Maria Theresia, die ja nunmehr alle Chancen des Er- 
folges hatte und für das verlorene Schlesien Ersatz in Bayern 
suchte, nicht ein. Belleisle wurde Ende Juli in Prag eingeschlossen 

schichte jener Zeit weniger Vertrauten dürften sie indes zur Erzielung 
eines besseren Überblickes und Verständnisses bezüglich der Archivmit- 
teilnngen erwünscht sein. Als Grundlage bei diesen Darstellungen dienten 
dem Verfassen Adelung „Pragmatische Staatsgeschichte Europens* 8. Band. 
Arneth „Maria Theresias erste Regierungsjahre". Häusser „Tagebuch des 
Kaisers Karl VII*. Lipowsky „Lebens- und Regierungs-Geschichte des 
Ohurfürsten von Bayern Karl Albert nachmaligen Kaisers Karl VII \ 
Schlosser „Geschichte des 18. Jahrhunderts*. 

*) Nach Weifs a. a. 0. Seite 70, waren am 16. u. 17. Sept. 1741 6 lnf.- 
und 6 Kav.-Reg. durch Speier gezogen. Weitere Durchzüge daselbst folgten 
1741 und 1742 nach. 



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100 

und von aller Verbindung mit Frankreich abgeschnitten. Trotz 
der furchtbarsten Entbehrungen hielt er jedoch aus, immer in der 
Hoffnung auf Ersatz durch den mit einem neuen Heere heran- 
rückenden Marschall Maillebois. Allein dieser erwies sich als ein 
schlechter Anführer; denn anstatt rasch nach Prag vorzudringen, 
zog er längere Zeit an der böhmischen Grenze hin und her und 
nahm schon Ende Oktober Winterquartiere in der Oberpfalz. 
Beileide blieb somit zuguterletzt nur die Wahl zwischen einer 
Kapitulation und einem Durchbruche, dessen Gelingen mitten im 
Winter von vornherein sehr in Frage gestellt war. Gleichwohl 
aber führte er dies Wagestück in der 2. Hälfte des Dezembers 
mit grofsem Geschicke glücklich aus. Doch hatten die Beschwer- 
lichkeiten des sehr kalten Winters in Verbindung mit den schlechten 
Gebirgswegen, der stetige Nahrungsmangel und die nachschwärmen- 
den ungarischen Husaren seine Truppen entsetzlich mitgenommen. 
Tausende kamen unterwegs auf elende Weise um, und von den 
Überlebenden zeigte sich bei der am 27. Dezember in Eger erfolgten 
Ankunft die grofee Mehrzahl zum Dienste untauglich. Zu ihrer Er- 
holung mutete sie daher auch Belleisle Ende Januar 1743 bis an die 
französische Grenze zurückführen. Maillebois dagegen wurde im Ober- 
befehle über die in der Oberpfalz und in Altbayern noch zurück- 
gebliebenen französischen Truppen durch den Marschall von Broglio 
abgelöst. 
Nachrichten So standen die Dinge zu Anfang des Jahres 1748. Beide 

Jahre 1748. kriegführenden Parteien rüsteten jetzt mit verdoppeltem Eifer, 
Österreich, um den Kaiser vollständig niederzuwerfen und die 
Franzosen über den Bhein zurückzujagen, Frankreich jedoch, um 
den Krieg von seinen Grenzen entfernt zu halten und sich nicht 
allen Einflusses auf die deutschen Angelegenheiten zu begeben. 
Ersteres war dabei im Vorteil, da es sich der Unterstützung Eng- 
lands mit Geld und Truppen zu erfreuen hatte. Schon im Sommer 
1742 war eine englische Armee in den österreichischen Nieder- 
landen gelandet. Durch Hannoveraner, Hessen und Österreicher 
verstärkt, zählte sie etwa 60000 Mann und nannte sich, um dar- 
zuthun, dafs sie Maria Theresia in der Aufrechthaltung der prag- 
matischen Sanktion beistehen wolle, pragmatische Armee. Sie 
sollte, wie Herzog Marlborough es anno 1704 gethan, nach Bayern 
vordringen und durch vereintes Schlagen mit der österreichischen 



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5^«*^ 



101 



Hauptarmee den Kaiser und Frankreich zu einem für Maria Theresia 
günstigen Frieden zwingen. Allein Lord Stair, ihr Oberbefehls- 
haber, war kein Marlborough. Ende Februar begann er schon mit 
dem Marsche rheinaufwärts ; aber im halben April erst ging er 
bei Andernach und Neuwied über den Rhein und den ganzen Mai 
hindurch blieb er unthätig bei Mainz und Frankfurt stehen, Frank- 
reich dadurch Zeit lassend, im Unterelsafs aus seinen besten Truppen 
ein zirka 55000 Mann starkes Heer zusammenzuziehen unter dem 
Oberbefehle des Marschalls von Noailles. Davon passierte dann 
am 24. April der kleinere Teil bei „Losheim überhalb Speier* 
(= Altlufsheim) den Rhein; der gröfsere blieb indes auf dem linken 
Ufer bei Speier 1 ) stehen und rückte erst Mitte Mai bis nach Worms, 
beziehentlich Oppenheim vor, um der pragmatischen Armee die 
Ausfuhr der Lebensmittel aus dem Pfälzischen unmöglich zu machen. 
Anfangs Juni dagegen marschierte Noailles über den Rhein nach 
dem Maine zu und zwang den König Georg II. von England, der 
mittlerweile bei der pragmatischen Armee eingetroffen war und das 
Kommando übernommen hatte, am 27. Juni bei Dettingen zur 
Schlacht. Georg blieb Sieger. Sein Erfolg war jedoch ein solch* 
geringer, dafs Noailles, ihn fortwährend beobachtend, bis in den 
Juli hinein zwischen Hanau und Offenbach verbleiben konnte. 

Im jenseitigen Bayern aber war es unterdessen wieder drunter 
und drüber gegangen, hauptsächlich durch die Schuld Broglios; 
denn derselbe hatte in allem und jedem des Kaisers Wünschen und 
Befehlen entgegen gehandelt, seine Truppen (zirka 40000 Mann) 
dem Rheine zugeführt und sie Mitte Juli bei Speier übersetzen 
lassen. Die Österreicher unter dem Prinzen Karl von Lothringen, 
dem Schwager der Maria Theresia, folgten natürlich unverzüglich 
und nötigten dadurch auch Noailles (am 12. Juli) sein Lager am 
Maine zu verlassen und (17. Juli) bei Rheindürkheim über den 
Rhein zurückzugehen. Auf dem rechten Rheinufer standen also 
jetzt keine Franzosen mehr, und die politische Sachlage hatte gegen 
früher eine totale Umgestaltung erfahren zu Ungunsten des Kaisers, 
Frankreichs und der Kurpfalz. Vom Kriege, resp. von den Vor- 
fallenheiten auf dem linken Rheinufer bringen daher auch die 1743er 
Lambsheimer Stadtratsprotokolle und Rechnungsbelege so vieles, 



l ) Schon am Ostermontag (15. April) hatte Noailles sein Haupt- 
quartier nach Speier verlegt (Weifs, a. a. O. S. 70). 



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102 



dals der Verfasser eine Auswahl des Wichtigeren treffen mutete, 
die, nach Monaten geordnet, anbei folgt. 

Nachrichten vom April. 

a) Von der Regierung war des Krieges wegen auf alle Gattungen 
Frucht und Fourage eine Sperre eingelegt und vom Oberamt dem- 
gemäß bestimmt worden, „dals sicherer umbstftnde halber der 
sambtliche Vorrath ahn fourage dahier, alfs heü, haber, speltz, 
gerat, und stroh aufs sorgfaltigste bey behalten, und aufeer dem 
o(ber)ambt sonste wohin Efs mach auch unter Vorwand geschehen 
wollen wie nur wolle, nicht Verabfolget, und diefe durch schultheife 
und Zoller e besorgt werden sollen." *) 

b) „hör fauth Müller" überbrachte am 18. April den ober- 
amtlichen Befehl, „dafe Von hier an fourage solle gelieferet werden 
alfs Morgen d: 19te in die Neüstatt, und wurde auch gelieferet 
Von folgenden dals heü zu rationen a 16 //., der Gent: ad 108 t&* 
(Hier folgen die Namen der Lieferanten.) *) Laut einer von J. H. Sar- 
torius am 20. April ausgestellten Quittung betrug diese in's Neu- 
stadter Fouragemagazin gekommene Lieferung 48 Zentner; ferner 
wurden danach auch noch 600 Gebund Stroh gleichzeitig eben- 
dorthin geliefert. 8 ) 

Nachrichten vom Mai. 

a) Am 1. Mai teilte das Oberamt mit, dals infolge Regierungs- 
befehls („besonders da Eine Zeit hero die fruchte in hohen Preyfs 
geEommen, und zu beförgten noch höher zu Kommen") die Frucht- 
und Fouragesperre fortbestehen solle, „worbey die Erz und hoch- 
stiftische ritterschaftliche, und alle geistliche und frey güttere mit 
Verstanden seyn sollen, und so der gleichen sich Äufeeren, Jedefs- 
mahlen ohne anstand berichtet werden solle. " 4 ) 

b) Weiter schickte das Oberamt Ordre, dals seitens der Re- 
gierung das „branden wein frucht brennen" verboten worden sei. b ) 

c) Am 7. Mai meldete das Oberamt, „dafe bey an hero Kunft 
defs Königl. französischen regiment Douphin täglich 240 rationen 
die ration zu 12. pfund heü, 5 pfund stroh, und x /% boisseau haaber 



l ) Stadtratsprotokolle vo?n 17. und 24. April. 
*) Stadtrateprotokoll vom 18. April. 
*) Stadtratsprotokoll vom 26. Mai. 
4 ) Protokoll vom 13. Mai. 
6 ) Protokoll vom 14. Mai. 



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108 



gegeben werden solle." So das Stadtratsprotokoll vom 8. Mai. Nach- 
getragen ist ebendaselbst: „heuth ist dafs Königliche Dophingische 
regiment in fanterie hieher Kommen, und d : 9te darauf forth gangen, 
welches bestanden in Einem obristen defs Douphin söhn, obrist leüt- 
nant, und Mayor, auch 36 Capitains, 47. lieutnants, nebst 1300 
gemeinen Mann. * Laut einer im Protokoll vom 26. Mai eingetragenen 
Quittung hatte es von den Bürgern „120. rationen fruchte, und 
hundert fünfzig sieben rationen heü a empfangen. 

d) Am 8. Mai erliefs das Oberamt die Mitteilung, „dafs in 
Verfolg Churfürstl. hohen regierungs befehl Vom 26te April, denen 
unter Königlich französischen hr. Marchai v. Nbailles stehenden 
französischen hülfs Völckher armee Erforderliche leebenfsmittel und 
Kriegsgeräthschaften gegen Vorzeigung Eines beglaubten Scheins 
Von Jezt gedachte hr: Marchal, oder dem Kriegs Commissario hr: 
gagord, allerorthen zu wafser- und zu land, frey, und ohn gehinderet 
pa&- und repafsiren, auch denen dabey befindlichen leüthen, all 
sonstiger gutter will und Vorschub Erwiefeen werden solle/ l ) 

e) Am 11. Mai stellte der „hörfauth" eine Untersuchung an 
„ wegen dem dahier Vorräthigen heü.* Alles in allem fanden sich 
nun blofs 83 Zentner vor. a ) 

f) „Es ist Ein Königlich französisches husaren regiment borsini 
d: Ute hieher geKommen und 12te darauf forth gangen welches 
bestanden in Einem Obrist Ein Mayor, 12. Oapitain, 12. lieütnant, 
6. Wachtmeister, und 6 Corneten nebst 200 gemeinen. * 8 ) 

g) „d: Ute diefo ist Ein Theil defs löblichen Clermonischen 
regiments ad 12. Capitain Ein Obrist, Ein Obrist lieutenant, 16. 
leutnants, 6. Cornet. 6. Marchal De loigie, und 400. gemeine zu 
Pferd dahier Ein loigiret, und d: 12te hin wieder ab Marchiret.* 4 ) 

h) Nach einem am 13. Mai an's Oberamt abgeschickten Stadt- 
ratsberichte war in Lambsheim ein Magazin eingerichtet worden, 
für welches durch Lambsheimer Bürger 1000 Gebund Stroh und 
260 Malter Hafer in Neustadt abgeholt werden sollten. Der Stadtrat 
stellte nun vor, dafs das Vieh infolge des grofeen Futtermangels 
und der beständigen Fronen für die durchkommenden Truppen sehr 



1 ) Protokoll vom 14. Mai. 

2 ) Protokoll vom 11. Mai. 
a ) Protokoll Tom 13. Mai. 
4 ) Protokoll vom 14. Mai. 



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104 



abgemattet sei, und bat, die Arbeit anderen Gemeinden zu über- 
tragen. l ) 

i) Als ihr Anteil mufete die Gemeinde Lambsheim in das 
dasige Magazin laut einer vom Zoller Georg Elias Koob ausgestellten 
Quittung (datiert vom 15. Mai) 166 Malter 4 Simmern Hafer und 
2059 Rationen Heu ä 15 iL liefern. 8 ) 

Nachrichten vom Juni. 

a) „d: 13te May ist die Königliche französische gard de Sual 
(cheval?) bestehend in Einem obristen, obrist lieutenant, Mayor, 
12. Capitains, und 12. lieutenant, auch 6. Wachtmeister und 270 
gemeinen dahier Ein geruckhet, und d: 6te Juny abmarchiret. * 8 ) 
„d : 7te dieJs Juny ist Ein Theil defeKönigl. tragoner regiments blauer 
rockh und rothe Cammissöhler, und Ein Theil weifeer röckh mit letter 
Koller Von 500 Mann zu sammen Ein Marchiret, und d : 8te darauf 
abgangen. * 4 ) „d : 8te ist dafs Königl. Noalische infantrie regiment Ein 
geruckhet, so bestanden in Einem Duc, Major, aide Major, 40 Capitains, 
43. leutnant, chyrurge Major, emonie (aumonier?) 104. gerganten, 
und 1673. gemeinen und ist d: 9te Juny wiederumb abgangen. " 6 ) 

b) Am 8. Juni berichtete der Stadtrat ans Oberamt: „Einem 
hochlöblichen 0(ber)Ambt sollen wir gehorsambst ohn Verhalten, wie 
dafs wir Morgen ohne sonstige neben fuhren, zwölf wagen Jeden mit 
4 stickh Vieh bespannet, zu abführen der hieher geKomener Völckher 
pagage hergeben müfeen, so seynd auch die fuhren, welche die 
pagage der gard de Sual (cheval?) d: 6te und heüth die pagage 
der tragoner abgeführet haben, noch nicht zu ruckhge Kommen, 
dafs also über 70 stickh daraufs seynd, und nicht mahlen mehr 
die ordinanz bestreuten Können, Viel weniger unfe zu helfen wifsen, 
wann andere Völckher anhero Kommen und deren pagage abgeführet 
werden solle. " Am Schlüsse wird um Verschonung mit obiger Frone 
und um Heranziehung anderer Gemeinden gebeten. 6 ) 

c) „Es ist heüth Von Königlichen französischen gavalliers 
Völckher Von obrist Meterdegang (oder Meherdegang) dahier Ein- 
geKommen, welches bestehete in Einem obriste lieutnant Coronale (?), 



*) Konzeptenbuch von 1743. — Dafs dies Gesuch aber nichts nützte, 
zeigt die unter den Nachrichten vom Juni angeführte „ Spezi ficatio*. 
*) Protokoll vom 26. Mai. 
8 ), 4 ) und 5 ) Protokoll vom 8. Juni. 
6 ) Protokoll vom 8. Juni und Konzeptenbuch von 1743. 



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105 



Major, ajde Major, 6. Capitata, 5. lieutnant, 6. fentdrich, 12. Marchai 
De logie, emunie, chyrurge Mayor, und 280. reither d: 11 forth 
gangen.* 1 ) 

d) Auf Verlangen des Oberamtes wurde am 11. Juni eine 
gerichtliche „Specificatio deren Von hier aufe gelieferter fourage, 

praestirter frohnd " aufgestellt und eingeschickt. *) Dieselbe 

führt atuser den Namen der betreffenden Bürger auch die Höhe 
ihrer Leistungen an und ist recht umfangreich. Aus der Zusammen- 
stellung ergibt sich: 

I. 62 Bürger haben je 4 Tage Heu gebunden und je 2 Tage 

die Ordonanz gehabt (Summa also 372 Tag Frone); 
II. 10 andere Bürger hatten zusammen 18 Tage die „ordinanz 

zu Pferd - ; 
III. Fourage fuhren: 

1. von Friesenheim nach Neustadt: 

1 Bürger 1 Tag mit 1 Pferd; 

1 9 3 „ * 3 „ 

10 „ je 3 „ . 1 , 

14 „ . 3 . . 2 . 



Summa: 76 Tage u. 124 Pferde, 
von Lamb8heim nach Neustadt: 

1 Bürger 1 Tag mit 3 Pferd; 

2 , je 1 , . 1 • 

3 n n 2 n n 1 „ 

2 . . 2 . . 2 . 



Summa: 13 Tage u. 19 Pferde. 
3. nach Neustadt (von wo aus ist nicht gesagt): 
1 Bürger 1 Tag mit 3 Pferd; 



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Summa: 25 Tage u. 42 Pferde. 



l ) Protokoll vom 10. Juni. 
*) Protokoll vom 11. Juni. 



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106 

4. von Neustadt nach Lambsheim: 

18 Bürger je 2 Tag mit 1 Pford; 



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Summa: 92 Tage u. 151 Pferde, 
von Frankenthal nach Lambsheim: 
9 Bürger je 2 Tag mit 1 Pferd; 



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Summa: 58 Tage u. 108 Pferde. 

6. von Wachenheim a. d. H. nach Lambsheim: 

2 Bürger jll Tag mit 2 Pferd; 

2 „ , 1 „ n 8 „ 

7. nach Hefsheim 1 „ 1 „ „ 4 „ 

8. „ Dannstadt 1 „ 1 „ „ 1 n 

9. n Wachenheim a/H. 1 „ 1 „ „ 1 , 



8um <kr UiitiigM oiier k 6 f 7 f 8 umi 9: 7 Tage u. 16 Pferde. 
IV. Holz von Fufegönnheim nach Lambsheim fuhren: 
18 Bürger je 2 Tag mit 2 Pferd; 



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Summa: 60 Tage u. 91 Pferde, 
e) „den 12te diefs ist dafs Königliche gavalier regiment de 
Clermont tonnere Ein ge Kommen, bestehend in Einem Colonel, Ein 



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107 



Major, Ein aide Major, 5. Capitains, 10. lieutenante, 6. Cornettes, 
10. Marchai de logie, Ein chirurge Major, Ein Marchai erpert 
(vielleicht expert?), 280. Cavaliers. d: 13te abgangen. * l ) 

f) , Obigen Dato (gemeint ist der 13. Juni) ist dafs König- 
liche infanterie regiment, bestehend in Einem Oolonel ; Ein lieutenant 
Colonel, Ein Mayor, Ein aide Mayor, 16. Capitains, 19. lieutenante, 
Ein Chirurgien Major, Ein aumonier, 34 Sergents 580 Soldats. 
dahier anEommen, und d: 14te diefee abgangen. 82 ) 

Dies waren, da damals der Marschall von Noailles, wie ja 
weiter vorne schon gehört, über den Rhein dem Maine zuzog, die 
letzten französischen Truppen, welche im Laufe des Juni in Lambs- 
heim durchkamen — zur höchsten Freude der Bürgerschaft jeden- 
falls. 3 ) Leider sollte es aber schon im Juli, nach dem Bückzuge 
der Marschälle Broglio und Noailles über den Rhein, wieder um 
so schlimmer werden. Vom 12. Juli bis 12. August z. B. finden 
sich folgende diesbezügliche Nachrichten eingetragen: 



x ) Protokoll vom 12. Juni. 

*) Protokoll vom 13. Juni. 

8 ) Für die damalige Lage der Gemeinde ist weiter noch kennzeich- 
nend, dafs sie schon am 4. und 5. Mai Heu in Frankenthal aufkaufen 
muf8te; dafs (nach Protokoll vom 5. Juli) verschiedene ihrer Bürger vom 
Stadtdirektor „griess 44 in Frankenthal Koni liehen mit dem Zugeständnis, 
„dafs Malter auf Martini mit Einem simmer aufmaafs oder aber 5 fl. an 

geld auf instehenden Martini abzutrage 44 ; sowie, dafs (nach Protokoll 

vom 10. Juni) dem Stadtrate seitens des Oberamtes mit gefänglicher Ein- 
ziehung und Exekution gedroht wurde, wenn nicht innerhalb 14 Tage die 
rückständigen und laufenden Herrschaftsgelder bezahlt würden. — In 
anderen Gemeinden der linksrheinischen Kurpfalz wurden in jenen Tagen 
offeubar aus Geldnot die herrschaftlichen Gelder mit Wein abgetragen ; das 
gefiel jedoch der Regierung nicht, und sie befahl nach Stadtratsprotokoll vom 
19. Juni, „dafs .... Künftig hin Keine wein mehr statt der herrschaftl. gelder 
abgenohme, sondern die leüth selbste VerKanfe, und Von den daraufs Erlöfs- 
fsende geld. die obrigKeit zu abführung der herrschaftlicher beschwehrte sorg 
trage sollen. 14 Ferner verfügte sie aus Anlafs mehrfach vorgebrachter Klagen 

a) am 28. Mai, „dafs .... (bezüglich der Fronen) alle Verschwiegene unter- 
schleif zu Vermittelen auch darauf weiters zu sehe, damit defs fuhrwefsens 
in den gemeinden ein iinterthan für den andern nicht überlade, am aller 
wenigst aber diefs falfs mit geld abgeKaufet, Von daher die derenthalber 
für dafs Verflofsfsene Zeither dem Jahre 1741 etwa eingeschlichene, und ferner 
Verspührende strafbahre mifsbräuche der schärfe nach geahndet, und abgestellet 
werde solle.* 4 Dazu hatte dann noch das Oberamt am 31. Mai mitgeteilt, dafs 
auch die Freileute, also die Adeligen etc. fronen müfsten; Widerspenstige 
sollten ihm sofort angezeigt werden. (Stadtratsprotokoll vom 19. Juni 1743.) — 

b) am 20. Mai, „dafs alle nnd Jede so wohl auf Dörfer, alfs privat 

güthere hie beVor gelegte schazungs recognitiones gänzlich auf gehobe, mit- 
hin die ordentliche schazung hin wieder angeleget, und hievon Erhöbe werde 
solle, welches so gleich zu Vollziehe ist.* (Stadtratsprotokoll vom 1 9. J uni 1 748.) 



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108 



a) „Hochlöbliches o(ber)anibt befihlt unterm 12te diefs, dafs 
bey Verlust, und zu abwendung der sonsten ohn Vermeintlicher 
fourage deren feld gütheren, und fruchte, zum behuf der aufs bayeren 
Kommender, und heüth und Morgen den rhein passirenden Königl. 
französischen armee zwey mahl hundert zwanzig fünf Tausend ratione 
heü also gleich bey geschaft werden, woran hiefsigem Neüstatter 
o(ber)ambt Von dem in dermahliger Kriegs angelegenheiten gdgst an- 
geordneten Comissario reg(ie)r(ung8) : rathe hr: lamazon die helfte 
mit 112500 rationen zu getheilet worden, Von hier aufe den Montag 
600 Cent: nacher Speyer den Cent: pro = 1 fl. welches der obgedachte 
hr : Commissarius lamazon bezahlen wird, gelieferet werden solle. u 1 ) 
Diese 600 Zentner wurden nun unter die Bürger nach dem Schatzungs- 
kapital ausgeteilt, jedoch sogleich fortberichtet, dafs wegen der 
Kürze der Zeit vorderhand nur 332 Zentner geliefert werden könnten. 
Dafs soviel alsdann auch geleistet wurde, bezeugen durch einen 
gewissen Jordan zu Speier ausgestellte Quittungen vom 15., 20. 
und 21. Juli. 2 ) [Die Bation ist darin zu 13 4L gerechnet.] 

b) „Eis ist heüth Dato dafs Königliche französische Mili- 
tärische haufs dahier anKommen, und wäre defs prinze quartier oder 
haubt quattier hier in loco, dafs lager aber auf unfserer weyd 
zwischen den beeden graben, 3 ) d: 25te diefs ist die Völlige armee 
(es war die des Marschalls Noailles) bey wormbfo auf gebrochen, 
und in 3. Colonen Marchiret, dahier durch ist die gaffavalari ge- 
gangen, und haben dafs lager im ruchemer (Ruchheimer), Eppsteiner 
und studemer (Studernheimer) feld geschlagen gehabt, dafs haubt 
quartier wäre zu Epstein dafs prinzen quartier zu ruchem, und wie 
dahier in fruchten und bäumen schaden geschehen, wäre bey o(ber)- 
ambt anzu fragen, wie zu Verhalten hätten. * 4 ) — Auf diese Anfrage 
hin verlangte 6 ) das Oberamt am 29. Juli eine Schaden tabelle, worauf 
deren Absendung am 23. August erfolgte. Der Gesamtschaden 
ist darin auf 323 fl. 52 kr. 4 hlr. beziffert. 6 ) 

c) Am 29. Juli befahl das Oberamt Neustadt, „dafs also 
gleich 1500 rationen heü zu 16. 4L gebunden, auf die rehehütte 



l ) Stadtrataprotokoll vom 13. Juli. 

*) Siehe ihre Kopieen in den Protokollen vom 20. und 21. Juli. 
8 ) und 4 ) Protokoll vom 24. .Juli. 
6 ) Protokoll vom 5. August. 

6 ) Die Abschrift der Tabelle findet sich im 1743er Stadtratsprotokoll- 
buche, Seite 128—131 incl. 



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gelieferet, forth hie bey alle Kräften angewendet, und Vor nichts 
abhalten lafsfeen sollen, wofern diefse lieferung längstens morgen abend 
nicht geschehen seyn sollete, die fouragarirung nicht mehr abzu 
wenden seye." l ) Ob diese Lieferung geschehen, ist ungewifs; dagegen 
bestätigte ein gewisser Wreden am 31. Juli die von Lambsheim aus in 
das Speierer Magazin erfolgte Lieferung von 1020 Rationen Heu 
ä 15 th und die Einhändigung der französischen Quittung darüber. 2 ) 

d) „hr: unterschultheifs zeiget an, wie daß* gestern (29. Juli) 
Von general oder obrist berscheni 8 ) hufsaren regiment Ein Wacht- 
meister, Corporal, und noch etliche gemeine hieher geKomen seyen, 
welche 8. fuhr Ver langten, wie mann nun aller orthen auf der frohnd, 
fuhren schon aufe gegeben, und wenig sich dahier Einfanden, hätten 
Er und die burgermeister gegen gebung Eines siebenr Kopf Thaler, 
mit dem Wachtmeister abgefunden, und auf zwey fuhren Eins ge- 
worden, worzu der Joel Münz und albert roth bestellet gewefefsen, 
alfs nun der Wachtmeister forth nacher weifsenheim geritten, und 
wieder zu ruckh geKommen, die zwey beordert gewe&fsene fuhren 
aber noch nicht sich parat gehabt, gedachter Wachtmeister die 
burgermeister zu sich rufen lafsfeen, und den 7. Kopf Thl Vor die 
fuefs geworfen, und absolute die 8. fahren haben wollete, Entlich, 
da ihm die unmöglichKeit in aller hand Vortragen recht Ercläret 
gcwefelsen, und Ein ducat wieder Vor den 7. Kopf Thlr. gegeben 
wurde, darzu noch Vor seine bey sich gehabte gemeine den 7. Kopf 
Thl. begehret und gegeben werden müfse, ohn angesehen defsen allem, 
haben diefee Soltaden oder husaren Ein Zech Von 9. fl. bey dem 
wOrth dahier gemacht und auf die gemeind stehen laMsen, wefsfalfs 
die anzeig gethann haben wolle. h 4 ) Dem Wunsch des Unterschult- 
heifsen gemäfs beschlofs nun der Stadtrat, dem Oberamte von solcher 
Unverschämtheit Mitteilung zu machen. 

e) Am 9. August hefahl das Oberamt, „dafe Von hier bifs 
Morgen abends 400. Malter spelz ohnfehlbahr nacher Dudenhofen 
gelieferet werden sollen, wiederigen falfs schultheifsen und rath für den 
daraufs entstehenden Schadens alleinig haften solle. " ß ) Ein zweiter 



*) Protokoll vom 29. Juli. 
a ) Protokoll vom 5. August. 

8 ) Gemeint ist jedenfalls der General Beresenyi. der Befehlshaber 
der französischen Reiterei. 

4 ) Protokoll vom 30. Juli. 

5 ) Protokoll vom 9. August. 



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110 



(erst abends) am 9. August eingelaufener oberamtlicher Befehl be- 
sagte indes , die Frucht solle nach Landau gebracht werden. *) 
Darauf beschlofs der Stadtrat, die Frucht nach dem Schatzungs- 
kapital auszuteilen und für jedes 100 fl. Kapital 1 Malter 1 Sim- 
mern 2 Zweiling zu erheben. Die in der Gemarkung begüterten 
Adeligen und Stifter mufsten auch dazu beitragen, so z. B. wegen 
ihrer Güter zu Ormsheim je 11 Malter das Pauli- und das Lieb- 
frauenstift zu Worms, 5'/* Malter der Stadtdirektor Gries von 
Frankenthal und 2 l /% Malter Jakob Ziegler von Ormsheim, des 
„hr. v. biedingshausen hofmann. * — Wie das Lieferungsgeschaft 
aber gerade im besten Gange war, da erschien (am 10. August) 
„die Königliche ungerische Teusche frey parthy" und nahm nach 
Schließung der Thore ungefähr 60 Malter nach Oppenheim weg 
mit der Drohung, dafs sie, „so- und wofern dafs geringste weiters 
an diefeen gesambleten fruchten an die Königliche französische 
Trouppen würde gelieferet, und Verabfolget werden, dafs orth dahier 
ansteckhen, und in ruin bringen wolleten.* — Auf Geheifs des von 
dem Vorfalle benachrichtigten Oberamtes wurde jetzt der Rest der 
gesammelten Frucht wieder den Leuten zurückgegeben nach Pro- 
portion ihrer Lieferung. 2 ) 

Was nun das plötzliche Erscheinen der ungarischen Reiter 
anbelangt, so ist hier nachzutragen, dafs ihrer einige Tausende 
schon am 14. Juli von dem österreichischen Hauptheere zur prag- 
matischen Armee abgegangen waren, weil es derselben an leichten 
Truppen gebrach. Über die ferneren Veranstaltungen gegen die 
Franzosen konnten sich jedoch Prinz Karl und König Georg erst 
Ende Juli verstandigen ; 8 ) aber auch jetzt noch folgte, obwohl sie 
den schlechten Zustand der französischen Rheingrenze 4 ) kannten 
und mittlerweile an den Holländern einen Bundesgenossen gewonnen 



l ) Protokoll vom 10. August. 

a ) Protokoll vom 12. August. 

■) In einem Briefe (datiert vom 27. Juli 1743) an seinen Bruder 
Frans nennt Karl das englische Hauptquartier eine Republik, in welcher 
jeder eine verschiedene Meinung hege und sie auch ungeschent ausspreche. 
(Arneth, Band II, Seite 265.) 

4 ) Der in den Reihen der Franzosen kampfende Moriz von Sachsen 
(der spätere Marschall) schrieb am 25. August 1743 an den französischen 
Kriegsrainister Argensohn, die Grenzorte im Elsafs wären gar nicht besetzt, 
ihre Festungswerke in einer sehr schlechten Verfassung und durchweg nicht 
mit den nötigen Magazinen und Pallisaden versehen. (Adelungs Staats- 
geschichte, 3. Band, 2. Teil, Seite 191.) 



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hatten, die That nur langsam dem Gedanken. Von drei Seiten 
wollte man nach Frankreich vordringen, Georg von Mainz, Karl 
vom Breisgau und die Holländer von Trier aus. Während indes 
Georg der Verabredung gemafs noch im Juli den Rhein überschreiten 
sollte, that er es erst am 22. und 23. August (bei Mainz), trotz- 
dem die ihm beigegebenen und mit dem Schlendrian unzufriedenen 
österreichischen Truppen ihren Übergang schon am 8. August bei 
Biebrich bewerkstelligt hatten. Sein weiterer Zug ging über Oppen- 
heim nach Worms, wo er am 30. August ankam und bis zum 
25. September verweilte, und hierauf nach Speier, das er am 
27. September erreichte. Die Holländer 1 ) folgten ebenfalls dahin. 
Allein eine Aktion gegen die Franzosen erfolgte weder von eng- 
lischer noch holländischer Seite, sondern beide Teile beschränkten 
sich darauf, auf Koston unserer armen Heimat zu leben und andere 
handeln zu lassen. 2 ) Diese anderen waren die ungarischen Frei- 
parteien, die Husaren der Generäle Baranyay und Trips und die 
Panduren des Majors Trenck und des Obersten Menzel. Letztere 
zwei waren die furchtbarsten Parteigänger ihrer Zeit und ihre 
Scharen zumeist Freiwillige von den Ufern der Drau und Sau, 
n welche gleichmäfsig den Gegenden, in die sie kamen, zum Schrecken, 
wie ihren eigenen Vorgesetzten zur Qual dienten. Gegen die 
Bewohner der ersteren ausartend in die wildesten Excesse, kannten 
sie gegen die letzteren weder Disziplin noch Subordination. Grau- 
sam gegen den wehrlosen Landmann, selbst in Maria Theresias 
eigenen Staaten, waren sie im offenen Kampfe nur von geringer 
Verwendbarkeit." Sie waren in Freikompagnieen, jede zu 50 Mann, 
eingeteilt, „auf serbische Art in weite Überwürfe mit roten Kapuzen 
gokleidet und starrend von Waffen aller Art." .Erst nach und 
nach gelang es besonders begabten Führern, wie Trenck und Menzel, 

etwas mehr Ordnung in diese zuchtlosen Schaaren zu bringen 

und sie dadurch auch kriegstüchtiger zu machen. * 8 ) Immerhin 
aber mehr nicht als etwas ! Denn Menzel und Trenck selbst waren 



l ) Schlosser gibt in seiner „Geschichte des 18. Jahrhunderts** (II. Band, 
Seite 80) ihre Zahl mit 20000 Mann an und die nunmehrige Gesamtstärke 
der pragmatischen Armee mit 80- bis 100000 Mann. 

*) Der schon erwähnte Lord Stair verlief« damals in tiefem Unmute 
über diese Unthätigkeit das Heer und verzichtete auf alle seine Stellen in 
demselben. (Arneth, Band II, Seite 270.) 

a > Das hier wörtlich Angeführte ans Ameth (Band I, Seite 308 n. 267). 



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112 



hinsichtlich des Charakters nicht viel besser. ! ) Ihre verheerenden 
Streifzüge dehnten nun zwar diese Freischaren weit in's Elsassische 
und Lothringische aus. „Es ist jedoch zweifelhaft, ob sie damit 
der Sache der Verbündeten nicht eher zum Schaden als zum Nutzen 
gereichten. Denn es läfst sich nicht in Abrede stellen, dafs sie 



*) Anbei einiges aus dem Lebenslauf dieser beiden Männer, nach 
Arneth, Adelung und Lipowsky: Menzel war in Leipzig geboren und 
diente anfangs im sächsischen, dann im russischen Heere. 1739 trat er in 
die österreichische Armee ein. Bezeichnend für ihn ist sein 1743 von 
Saarlouis aus an die Lothringer erlassenes Manifest, worin er in einem 
Atemzuge die Befreiung vom „unerträglichen französischen Joche* und 
für den geringsten Widerstand die Bestrafung mit Feuer und Schwert 
ankündigt. „Die Übertreter der gnädigen Befeie ihro Majestät der Königin" 
würde er nötigen, „sich unter einander selbst Ohren und Nasen abzuschneiden, 
worauf sie als Rebellen gehangen werden sollten.* 4 Auf Seite 331 in seiner 
Biographie Karls VII. schreibt Lipowsky, Menzel habe stets den geistigen 
Getränken sehr stark zugesprochen und gerade in betrunkenem Znstande 
die gefährlichsten Dinge unternommen. 1744 sei er nun einmal durch den 
Landgrafen von Hessen -Darinstadt zur Tafel gezogen worden. Bezecht 
habe er sich alsdann nach einer Aue am Rheine begeben, auf die gegen- 
über stehenden Franzosen weidlich geschimpft und sich schliefslich als 
Zielscheibe angeboten. Darauf ein Knall — und er lag tot am Boden. — 
Franz Freiherr von der Trenck war der Sohn eines in österreichischen 
Diensten stehenden Preufsen. Seine Laufbahn im gleichen Heere eröffnete 
er mit einem höchst ausschweifenden Leben und solcher Händelsucht, dafs 
er wieder entlassen wurde. Hierauf versuchte er sein Glück unter russi- 
scher Fahne, ward aber wegen derselben Reate wie oben und fortgesetzter 
Subordinationsvergehen zu inehrmonatlicher Schanzarbeit verurteilt und zu- 
letzt des Landes verwiesen. In Slavonien reich begütert, erbot er sich 
dann, aus seinen und nachbarlichen Dienstleuten auf eigene Kosten ein 
Freikorps gegen Friedrich IL auszurüsten. Die bedrängte Maria Theresia 
nahm dies Anerbieten an, und Trenck zog mit seiner nach und nach auf 
5000 Mann angeschwollenen Schar in den 1. schlesischen Krieg. Seine 
zügellose Wildheit brachte ihn jedoch bald bei dem Höchstkommandierenden, 
dem Feldmarschall Neipperg, in Verruf; „denn obgleich er, auf Streifzüge 
ausgeschickt, den strengen Befehl erhielt, sich nur gegen bewaffnete Feinde, 
nicht aber gegen wehrlose Landesbewohner, Gewalttätigkeiten zu erlauben, 
so fand doch gerade das Gegenteil statt. Reisende Kanfleute wurden be- 
raubt, Häuser geplündert und in Brand gesteckt und sonst allerlei Greuel 
verübt. 44 Neipperg schrieb daher auch an Trenck am 2. Juli 1741: „Es 
ist Ihnen ja von selbsten bekandt, dafs Sye nicht herein beruffeu worden, 
das Land zu plündern oder sonstige Ungebührlichkeiten ausüben zu lassen, 
sondern alleinig dem Feind Schaden und Abbruch zuzufügen ; so ist aber 
bis zu dato durch selbe dem Feind einiger Schaden nicht geschehen, wohl 

aber gegen dem Land und dessen Inwohner grosse insolenzien, als mit 

brüglen, schlagen, Gelderpressungen und sonsten ausgeübet worden * 

Später liefs ihn Neipperg wegen Insubordination vor ein Kriegsgericht stellen. 
Nach erfolgtem Ausbruche des Österreich. Erbfolgekrieges durfte er indes 
sein Kommando wieder übernehmen. Allein er blieb unverbesserlich und 
soll sich während der Dauer dieses Krieges über 2 Millionen Thaler an 
Wert durch Raub und Erpressung angeeignet haben. 1746 wurde er des- 
halb von einem Kriegsgericht zum Tode verurteilt, von Maria Theresia 
jedoch zu lebenslänglicher Haft begnadigt. Er starb am 4. Oktober 1749. 



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113 



Vieles dazu beitrugen, die Bevölkerung der Gegenden, durch welche 
sie zogen, zwar mit Schrecken, aber auch mit tiefer Abneigung 
zu erfüllen. 11 *) Der französischen Armee indes konnten sie keine 
nennenswerten Verluste bereiten. Noailles behielt gemachlich Zeit, 
eich im August aus der Gegend von Speier 2 ) hinter die Queich 
zurückzuziehen und sowohl die von früheren Kriegen her dort 
befindlichen zerstörten Schanzen wieder herzustellen und mit Gräben 
und Pallisaden zu umgeben, 8 ) als auch Landau mit dem nötigen 



l ) Arneth (Band II,. Seite 269 u. 270). 

*) Nach Adelung (3. Band, Seite 197 des 2. Teils) hatte Noailles 
so lange zwischen Worms und Speier verharrt, „um die vorhandenen Lebens- 
mittel in den dortigen Gegenden aufzuzehren, damit es den Alliirten desto 
schwel er fallen möchte, sich dort lange aufzuhalten, wenn sie ihm folgen 
sollten." — Im September war nach demselben Gewahrsmanne auch schon die 
ganze Gegend zwischen Speierbach und Wieslauter vollständig ausfouragiert. 

•) Ober die Lage der Queichlinien enthält die Sammlung pfalzischer 
Kriegskarten im Kreis museum zu Speier zwei interessante gleichzeitige 
Stiche. Hiernach erstreckten sich die Befestigungen dieser Linien und zwar 
von einem Punkte etwa 180 m westlich vom heutigen Ludwigsthor in 
Germersheim, bis zur Brücke südöstlich von Vorwerk „Wrede* nördlich 
der Queich, vom Vorwerk „Wrede* nach Westen gröfsten teils südlich der 
Queich. Das Lager der Franzosen war im September 1743 südlich der Queich. 

a. Der eine Stich (in deutscher Sprache, ohne Verleger, in Farben, 36*/2: 
22V2 cm grofs) enthält folgende Angaben : Situation. Von der Linie bey 
Germersheim, welche von denen Frantzosen den 27ten 7br: verlafsen, und 
von Ihro Majestaet von Grofs Brittannien den 3. 8br: 1743 Durch 2000. 
Mann Commandirte Pauren Rafsiret worden. Explication derer Buchstaben 
(im Plane). A. Die Linie, (wie oben beschrieben). B. Starckes Verhack 
(zwischen den einzelnen Schanzen der Linie. C. (8) Communications Brücken 
zwischen Der Linie und der Armee (über die Queich geschlagen). D. Oani- 
pement von 36000. Frantzosen (südlich der Queich). E. IV2 Stund lauger 
(Rhein-)Tamm (beginnend am Nordende Gennersheims, alteStrafse nach Speier). 
F. Starcke Patterie (nordöstlich vom heutigen Hauptbahnhot')« G. Pallisadirte 
abschnitte (auf Damm E). H. Cannal so die Frantzosen aus dem Rhein zur 
Innondatiou des Morastes (heute = Woog, Woogwiesen) geführt (nördlich an 
F vorbei), [1743 flofs noch ein Rheinarm direkt an Germersheim vorüber, 
vom Nordostende der Stadt an längs der Ostseite der Strafse nach Speier]. 

b. Der andere Stich trägt die Überschrift: Retrauchement pres de Ger- 
mersheim, quitte par les Francois le 22. Sept. 1743. et demoli par les 
Allies le 2. Oct. 1743. Unten steht: delin. par J. 0. S. — Se vend chez 
Philippe Henry Hutter, a Francfort sur le May 11. — A. Reinhardt, sc. ä 
Francfort. Gröfse : 27 : 18 cm. Die Erklärung der Buchstaben im Plane 
ist deutsch, französisch und englisch. Der deutsche Text lautet: A. Ver- 
fallene Festuugs-Wereke. (Nördlich der alten Queichmündung, östlich und 
westlich Germersheims, das damals noch ausschliefst!) auf dem Nordufer 
der Queich lag. Die alten Festungswerke sind abgebildet in Merians An- 
sicht von Germersheim 1646, welche die Nordseite der Stadt darstellt.) 
B. Weg nach der Stadt (Germersheim) über einen Damm, den die Frantzosen 
an 3. Orten verschantzet (oben a: E und G). C. Linie auf einer Höhe 
so die Gegend nach Speier bestreichen kau. (Linien-Abschnitt nördlich 
der Queich.) D. Stück der Linie, so nicht gautz fertig worden (Abschnitt 

8 



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114 



Kriegs- und Mundvorrat zu versehen. Und wenn er dann am 
22. September unter Aufgabe dieser Stellung die Weifsenburger 
Linien bezog, so that er es freiwillig und nur, um den im Elsafe 
stehenden Marschall Coigny im Kampfe gegen den Prinzen Karl 
unterstützen zu können. In der That wurde dieser an allen Punkten 
am Rheinübergange verhindert. König Georg jedoch trat trotz 
Karls inständiger Bitten um längeres Verweilen schon am 10. Oktober 
mit den Engländern und Holländern den Rückzug an und ging bei 
Biebrich wieder über den Rhein. Die ihm zugeteilten Österreicher 
und Karl dagegen blieben noch einige Wochen im Felde stehen, 
um dann ebenfalls unverrichteter Dinge die Winterquartiere in 
Luxemburg, bezw. Bayern zu nehmen. 

Das Lambsheimer Gemeindearchiv enthält nun über die vorbe- 
sagte Anwesenheit der pragmatischen Armee folgende Aufzeichnungen : 

a) Am 18. August wurden einem ungarischen Quartiermeister 
seitens des Stadtrates 9 fl. 30 kr. behufs Verschonung mit einem 
Nachtlager für 200 Mann bezahlt. l ) 

b) Den 18. und 19. August brachte Obersohultheiis Elminger 
auf ein vom ungarischen Offizier „von Wachenheim u erhaltenes 
Schreiben hin in Oppenheim zu, um Aufschluß wegen der am 
10. August hinweggenommenen Spelz zu geben. 2 ) 

c) „heuth Dato seynd Von den Königlichen ungarischen 
Völckher 12. hussaren, 4. Tragoner, und 37 Mann Von der frey 
parthey hier angelanget, welche die Verpflegung gesuchet, und 
geben werden müfse. und seynd solche d(en) 26te 7bris abgangen 
abends. - 8 ) 

d) „hoch löbli«hes oberamt befihlt unterm 3te diefs et hod(ie) 
praesent(atum,) dafs ohne zeit Verlust 6000 bofsen stroh Einge- 

südlich der Queich). E. Damm durch welchen das Thal worin ein kleiner 
Arm von der Queich (Altbach) fliefset, Überschwemmet worden (nördlich 
von Fort „Wrede*). FF. Überschwemmung von dem Wasser, so durch 
einen Canal über den Damm (oben a: H) gegangen (überschwemmt war 
die Niederung zwischen den Vorwerken „Friedrich 44 , „Wrede* und Bahnhof). 
G. Grosses Gehöitz, worin ein breites Verhack gemacht worden, so eine 
halbe Stunde oberhalb des Dammes angefangen, und sich auf 2 Stunden 
erstrecket (auf dem Nordufer des Altbachs, beginnend bei der Altbach- 
brücke nordöstlich vom Fort „Wrede"). — Das Lager südlich der Queich 
ist bezeichnet als : Camp de Francois compose* de Chaumie*res (400—500 Pas 
südlich der Queich, lang über 3000 Pas, der Pas grofs etwa l /2 m )- ~ **• 

l ) Gemeindprechnung von 1743, Belegnummer 127. 

a ) Gemeinderechnung von 1743. Belegnummer 04. 

8 ) Protokoll vom 2. September. 



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115 



samblet, in besondere scheüren gesezet, und bife auf weiteren befehl 
für die allirte armee parat gehalten werden solle.* — Der Stadtrat 
verteilte nun diesen Ansatz nach dem Schatzungskapitale so, dafß 
auf je 100 fl. 20 Gebund kamen. a ) 

e) Am. 4. und 6. September mufsten „Vor die Englenschen* 
zu Fu&gönnheim auf dem Holzhofe 30 Klafter Holz für 82 fl. 
gekauft werden. 8 ) 

f) w d(en) 1 7te diefe seynd Von den ungerischen Königl. Völckher 
und z waren hussaren Von heim Menzels regiment hieher geKomen 
Ein rittmeister mit 4. Pferd, lieutnant 3. pferd, Wachtmeister 3. pferd, 
drey Corporal Jeden mit 2. pferd, 30. Mann Jeder mit 2. pferd, 
und 40 Mann ohne pferd nebst Einem Caffe sieder ge Kommen, 
welche die gänzliche Verpflegung Vor sich auch fourage Vor deren 
pferd Verlanget, und gegeben werden mufefe, und seynd solche hin 
wieder abgangen, wie hie nach noch folgen wird. — so seynd obige 
d(en) 19te darauf nacher oggerfsheim gegangen und seynd Von denen 
obigen aufe gebliebe 30. Mann. — d(en) 21te Dito alfs solche zu 
Franckhenthal gewefefeen seynd selbigen abend 79. Mann zu obigen 
hieher gekomen, d(en) 22te Dito seynd abends 28. Mann geKomen, 
d(en) 23te Dito Vor mittag 9. Mann, mehr 2. Mann, sodann gegen 
den abend Ein chyrurgus. " 8 ) 

g) „Von obigen hussaren Verlangte hr: rittmeister de Sprung 
Ein attestat aufsgestelter, und gehaltener ordre, so dann wegen der 
Mund portion alfs seye diefse frey willig gegeben und gereicht worden, 
wie mann aber diefees, nicht Thuen Könne Vors teile te, Verlangte Er 
wie Viele portion, gereichet worden diefser zeit, aufs zu fertigen und 
zu reichen, wornach Mann diefees alles berechnet, und Thuet der 
Ertrag Von denen Erstem Vom 17te diefe bife 19te Von 70. Mann 

4. portionen ad 280 

Von denen 40. Mann, welche Von oggerfsheim wieder hie- 
her geKommen, und 5 portionen beKomen Thuet . 200 
Vom 2 lte diefe bife 24te früh ad 1 19. Mann, zu 7portionen Thuet 833 
Vom 22te diefe Von 28. Mann 3. portionen Thuet ... 84 
Vom 28te Von 9. Mann 2. portionen Thuet 18 

*) Protokoll vom 4. September. — Mit der alliierten Armee ist die 
pragmatische gemeint. 

*) Gemeinderechnung von 1743, Beleprnnmmer 69, und Gemeinde- 
rechnung von 1744, Belegnummer 78. 

8 ) Protokoll vom 19. September. 

8* 



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116 



Von 2. Mann ferner 4 

Von dem chyrurgo 1 

wie mann nun aufs absieht Ein und anderer umbstftnden sich gemtife- 
feiget befand, dafs mann attestiren mutete, alfe seye die Mund portion 
frey willig gegeben, wurde auch dafe attestat mit gegeben, wornach 
obiger herr rittmeister Ein quittung wegen beKommener fourage ad 
467. rationen heü, und 467 rationen speltz, welche die pferd beKomen 
zu ruckh gelafefeen. — p(ost) S(criptum) so ist auch getrohet worden 
wie hr: oberschultheifs angegeben, wann also dafe attestat nicht 
gegeben werden wollete, 500 Mann Ein quartiret beKommen solleten. " ! ) 

h) „Sub dato ist die Teüsche armee zu wormbfe auf gebrochen 
und hat sich solche zwischen hier und franckhenthal gestellet, zu 
franckhenthal wäre dafe haubt quartir, dahier general quartier Von 
den Englischen d(en) 26te gegen Speyer gezogen/ 8 ) 

i) „Sub dato seynd die holandische auxiliar trouppen in gegend 
oggerfeheim, und Studenheim zu stehen geKommen, und d(en) 30te 
wieder forth gegangen.* 8 ) 

k) „tit: hr: hof Oammerat hyermayer Von oggerfeheim über- 
schickhet Ein Schreibens Sub Dato ex Comissione, dafs Von hier 
aufs Morgen früh 1500 gebund stroh aufs dem Magazin nacher 
oggerfsheim in die altorten stehende holandische armee ahn hr: 
Zollbereither o(ber)ambts Neüstatt, und hörfauthen Creüzer Von 
Freinfsheim bey Vermeydung MilitAirischer Execution geliefert, und 
gegen 8. uhr Eintrefen solle. " 4 ) 

1) „hochlöbliches oberambt befihlt unterm 28te 7 bris a(nni) 
c(urrentis) dafe Morgen umb 11. uhr zu schieferstatt, Von hier 1000 
bofeen stroh für die alliirte armee parat stellen, umb so weniger 
etwafe mangelen solle, alfs an sonsten durch die schädlichste Mili- 
täirische Execution dieses stroh dahier Selbsten abgehohlet werden 
wird.* 6 ) 

m) Am 3 1 . September ging Stadtrat Schäfer mit einem Quartier- 
meister der ungarischen Freikompagnie nach Heuchelheim und Hefs- 
heim, um 100 Mann von derselben nach Lambsheim in's Quartier 
abzuholen. G ) 



l ) Protokoll vom 23. September. 

9 ) Protokoll vom 25. September. 

8 ) Protokoll vom 27. September. 

4 ) und 5 ) Protokoll vom 28. September. 

ö ) (lemeiiidereclinimg von 1743, Italegniimtuer 71 l /4. 



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•*1 



117 



n) Am 2. Oktober befahl das Oberamt, „dafs bey Vermeydung 
seh wehrer Militärischer Execution Morgen ohnfehlbahr Von hier 8. 
fuhren, Jede fuhr mit 4. stickh bespannt zu bohl sich Ein Trefen 
auf drey Tag mit futter Versehen, und alle 3. Tag die ablöfoung 
bifs zu weiterer Verordnung Von hierauüs befolget werden solle.* 
Der Stadtrat beschlofs nun, das Oberamt durch einen Expressen 
um Verschonung mit dieser Frone zu bitten mit dem Hinweis, dafs 
nicht genug Pferde im Orte wären und die Ochsenbauern sich zu 
fahren weigerten, da B unter dem hörn Vieh aller orthen die höchst 
schädliche seüch Eingerifsfsen. " x ) 

o) „hoch löbliches oberambt befihlt unterm heüthigen Dato, 
dafs, nach deme dem o(ber)ambt eine abermahlige lieferung Von 8000 
bofsüsen stroh nacher Speyer in die Engelendische armee unter würckh- 
licher angedroheter, abgeschiokh werden sollenter schwehrer Militai- 
rischer Execution Morgen früh geliefert werden solle, Von hier aufs 
800 bofefeen zu lieferen seye, bey Vermeydung der höchst schädlicher 
Execution und gar fouragirung, wor zu der Zehend mit anzugreifen, 
und befsfsere Veranstaltung (alfs leztens der holfs fuhr halber ge- 
schehen, wefefalfs unterschultheifs in = 4. und stattschreiber 2. rthl. 
herrschaftliche straf Condemniret) zu machen wären. * *) — Aus dem 
hiezu gefa&ten Stadtratsbeschlusse und einem am 24. Oktober an's 
Oberamt abgeschickten Berichte 3 ) geht nun ganz klar hervor, dafs 
die am 2. Oktober verlangten Fuhren (siehe oben unter Rubrik n) 
für die bei Speier stehende pragmatische Armee Holz von Bohl 
aus fahren sollten und zuguterletzt auch wirklich gefahren haben. 

p) Am 5. Oktober war der gemeine Bürgermeister Ferbert 
zu Heuchelheim und Hefsheim, um „ die ungrischen bartien auf Einen 
guten weg in unüser gemarckung zu weifsen. * 4 ) 

qu) Am 8. Oktober erhielt die Gemeinde durch den Expressen 
eines ungarischen Husarenrittmeisters den Befehl, 100 Mundportionen 
nach Neuleiningen abzuliefern. Stadtschreiber Schweizer mutete 
darauf sogleich dorthin abreisen, um die Lieferung mit Geld ab- 
zumachen, was ihm denn auch mit 6 fl. 40 kr. glückte. 5 ) 



! ) Protokoll vom 3. Oktober. 
*) Protokoll vom 4. Oktober. 
8 ) Konzeptenboch von 1748. 

4 ) Gemeinderechnung von 1743. Belegnummer 69. 

5 ) Gemeinderechnung von 1743, Belegnumraer 66, und Gemeinde- 
rechnung 1742, pag. 35. 



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118 



Was schliesslich das Betragen der Ungarn in unserer 
Heimat speziell anbelanget, so verdient hier mitgeteilt zu werden 
„die Von hoher regierung Ergangene, und aldort über Komene 
Verordnung Von dem zu Ungarn, Boeheim Königlichen Mayestaet 
Erzherzogin zu oestreich würckhlichen obristen der Cavallerie Com- 
mendant, defe errichteten Carabiniers und Musquetoviers hufearen 
regiment, wie auch bey dero hohen allyrten armee defe zu sammen 
gesetzten Corps volant Commandant v. Menzel Erlafefeene und im 
feld lager bey oggerfeheim publicirte ordre, dafe welcher hussar 
sich Von denen Königlichen ungarischen in hiefeigen landen zu 
Marodiren gelüsten lafefeen wird, nicht alfs Ein hussar angesehen 
werden solle, und solle dem landmann und übrigen Inwohneren Er- 
laubet seyn auf betretten solcher Marodeurs ohn Verzüglich anzu 
halten, an die nechste hussaren trouppen gebundener Ein zu lieferen, 
sollete aber eis seyn, dafe die Marodeurs sich zu wehr sezen, zu 
wafen greifen, oder andere weife sich Defendiren wollten, die Völlige 
macht, und gewalt gegeben seyn solle, wie möglich zu bemächtigen, 
diefee entweder tod, oder lebendig Ein zu lieferen, weilen solche 
nicht alfe Soldaten, sonderen alfe räubere anzu sehen seyen.* l ) 

Von dem Auftreten und den Thaten solcher Marodeurs ist 
nun allerdings in den Lambsheimer Akten nirgends etwas gesagt. 
Dafür bringt aber das 1743er Konzeptenbuch 

a) die Kopie eines am 23. September an's Oberamt ab- 
gegangenen Stadtratsberichtes, worin geklagt wird, dafs die Last 
der ungarischen Einquartierung nicht mehr länger zu ertragen wäre. 
Kost und Fourage müfeten die Bürger aus ihren eigenen Mitteln 
bestreiten. Mit der von ihrem Rittmeister verordneten reichlichen 
Bewirtung — „ Jeder täglich Y j% Maafe wein und Ein pfund fleisch, 
nebst allem zu gemüefe und gutter lager statt" — wären indes 
die Soldaten noch nicht einmal zufrieden ; sie hätten alles in Furcht 
und Zittern versetzt und mitunter sogar ihre Wirte mit Schlägen 
traktiert, aus dem Hause gejagt und mit Todschiefeen oder Tod- 
schlagen bedroht. 

b) die Kopie einer am gleichen Tage an den Kurfürsten 
abgeschickten Bittschrift. Darin wird demselben vorgestellt, dafs 
die Gemeinde schon seit dem 2. September Menzel'sche Truppen 

l ) Mitgeteilt vom Oberamte unterm 23. September und niedergelegt 
im Stadtratsprotokolle vom 28. September. 



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119 



in Quartier habe, ferner, „wie dan Viele Burgere Von hier dafs 
zur Haufs Consuroption höchst nöthige Brod aufe dem Mund Ver- 
Kaufen, umb fleisch und Wein Vor diefee Völckher anzuschaffen, 
wodurch Ein solche armuth und lamentiren unter den unterthanen 
Ein reüset, und Entstehet, dafe nicht genug zu beschreiben ist, so 
seynd auch theilfs deren Soldaten gar nicht zu frieden zu stellen und 
begehren solche mit gewalt mehr, alfs der burger Vermaget, und 
auf Treiben Kann." Eine Randbemerkung hierzu lautet: „dafs zu 
Unterhaltung Eines Mannte mehr Kostet in Einem Tag, alfs solcher 
den Monath herrschaiftl. geldere abzutragen hat." 

Weiter war am 6. November „Ein unter Königlichen ungarischen 
Von tit : hr. Obrist Von Menzels hussaren regiment Vorgeblicher 
rittmeister mit Einem bey sich habenden hussaren und 2. frohnd 
pferd aufs Pieffel Kom (das hessische Pfiffligheim, im Volksmunde 
heutzutage „Piffelkum" genannt) hieher geKomen, welcher auf Vor- 
gezeigte ordre seines obristen die ablöfsung Von 2 pferd bifß in 
die Neüstatt umb pagage Ein zuhohlen begehrte. 41 Es konnte ihm 
jedoch nicht sogleich willfahrt werden, da die Pferde der Bauern 
bei der Feldarbeit waren. Als aber die zwei Pferde des Heinrich 
Koob aus dem Felde heimkamen, nahm sie der Rittmeister mit 
Gewalt an sich und ritt davon — allein nicht nach Neustadt, 
sondern nach Mannheim zu. Man folgte seiner Spur bis nach der 
Bergstrafee; indes der saubere Patron und die Pferde fanden sich 
nimmer wieder. x ) 

Nach dem Gesagten wird man sich nun aber auch denken 
können, dafs es keine kleine Arbeit für den Stadtrat war, ein 
, Verzeichnuls waDs, und wie bey hinauf und ruckh march der Königl. 
ungerischen armee durch die Völckher dahier auf dem feld beschädiget, 
in den scheueren und häufseren hin weg genohmen, und nicht be- 
zahlet worden" zu machen. Unter der Rubrik „Praestirte frohnd" 
sind in diesem Verzeichnisse 8 ) angeführt 123 „stickh Vieh" mit 
494 „Tag" ; unter „Im feld Vermarchirte frucht felderund ab gewayde 
wiefsen" 24*/4 Morgen Korn, 22 3 /4 Morgen Spelz, 4 Morgen */2 Viertel 
Reps, 49 Morgen 2*/2 Viertel Kraut und Rüben, 6 Morgen l 1 /* Viertel 
Welschkorn, Tabak und „grund biere", sowie 9 8 /4 Morgen Wiesen; 
unter „beschädigte wingert" 240 fl. 45 kr. ; 

1 ) Bericht an's Oberamt in Konzeptenbuch von 1743. 
*) Kopie im Stadtratsprotokoll vom 17. Oktober. 



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1 



120 



unter „schaden in girthen, auch abgehauenen bäumen" . 90 fl. ; 
unter „aufs den haülser und scheueren genohmene und nicht 
bezahlte fourage" 8 Malter Korn, 12 Malter 7 Simmern Spelz, 
421 „bofefeen" Stroh und 67 l /2 Zentner Heu. 

Am Schlüsse des Verzeichnisses heilst es: „aber all daüs hin 
über Speeificirte haben die ungarischen frey partheyen dahier mit ge walt 
Von 400 Malter auf befehl Eines hochlöblichen o(ber)ambt zu samen 
getragenen fruchten hin weg genohmen = 56. Malter spelz ad 145 fl. 

so ist auch , alfe dafs Vieh Von der weyd in dafe hiefeige orth 

getrieben worden, Ein Kuh hinweg gef&hrt worden ad 23 fl. 30 kr. 
defs gleichen dem Zoller Elias Koob dahier 2. stickh rind Vieh ad 30 fl. 
forth seynd die Engländische Trouppen Von der Infantrie in hiefeige 
mühl eingefallen und ohne zu Thuen gewefefsenen wiederstand ge- 
nohmen 10. U. butter, 8. laib brod, 4 hänfene leülacher, l ) Ein hand 
zwelle, 2 ) Ein Tisch Tuch, 4. Neue Malter säckh, 5. 1t. fleisch, 

3. IL Inschlich, 4. Manns hembter aestimirt ad 17 fl. 41 kr. 

mehr ist dem hirsch würth Valentin Koob nach seiner aufe 

sag genohmen worden ahn aller hand Mobilien, und gethannen, 
zehrungen nichts bezahlt worden, ad .... 28 fl. 26 kr. 
dem Pflug würth adam baumann in gleichem ahn häufe Mobilien 

und nicht bezahlten zechen 10 fl. 

in gleichen ist nach Pflichtmäfeiger aufesag defs löven würths dahier 
durch Einige hr. officiere und dero Knechte Verzehret und mit 

den Pferd gefütteret worden ad 15 fl. 30 kr. 

so ist auch aufs der gemeind an Verschiedene hieher geKommene 
hr: officiere gegeben worden 39. ratione spelz, welche Keine quittung 

gegeben facit 3. Malter 3. sim(mern) ad 10 fl. 

Nun belaufet sich diefee beschädigungstabell Summarie ad 2130 fl. 
43 kr. ohne dem wafs Von hier an stroh Vermög o(ber)ambtlichen 
befehl und ansaz gelieferet worden ist.* 

Aufeer diesem Verzeichnisse wurde in der Stadtratssitzung 
vom 17. Oktober aber auch noch aufgestellt eine „Designatio 
wafs denen Königlichen ungarischen hr : obriste v. Menzel regiment, 
dahier an geKommenen, und still liegen gebliebenen trouppen, zeit 
dahier gehaltenen stillen lager, zu deren Verpflegung gereichet, und 
gegeben worden ist 1743." Dasselbe führt zunächst die schon 

x ) Bedeutet Bettücher, im Volksmunde „Leintücher 11 . 
2 ) Noch heute gebräuchliche Bezeichnung für Handtuch. 



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121 

erwähnten 1 ) 467 Rationen Heu, 467 Rationen Spelz und 1420 
Mundportionen an, welch' letztere mit 15 kr. pro Portion, in 
Summa also mit 355 fl. berechnet werden, und fährt dann fort: 
„so dann hat hr: rittmeister (jedenfalls der genannte de Sprung) 

bey hr: Koob Verzehret 30 fl. 

hr: lieutnant bey hr: Mayer 12 fl. 

Wachtmeister mit seinem Knecht bey hr: stahler ... 7 fl. 
mehr abergibt der Cronne würth Ein Conto, wafs hr: lieutnant 
Von der frey parthey mit frau und Kinder Verzehret hat ad 130 fl. 
die frey parthey ad 55 Mann Vom 2te 7 bris bifs 26te dito in 

der Verpflegung gehalten ad 860 fl. 

der frey parthey fourage gegeben, lauthen quittungen Vom 26te 
Septb ad 368. rationen heü und 368. rationen spelz. 
dem Postmeister unter Engländischen Volckh gegeben worden 19. 
rationen spelz, und 19. rationen heü. 

Einem Engländischen lieutnant und general vice quartiere Meister 
gegeben worden 5. rationen heü, und 5. rationen spelz. 
Ein 8. ausführliches Verzeichnis 2 ) endlich handelt von dem zu 
Ormsheim (Siebenbauernhof) durch die Menzel' sehe Truppe ange- 
richteten Schaden. Derselbe wurde auf nicht weniger als 2382 fl. 
38 kr. taxiert; Feder- und Borstenvieh waren gesuchte Objekte. 
Man sieht also aus dem allen, dafs die Freischaren Menzels 
trotz dessen Befehls sich in Lambsheim weniger als Soldaten, 
als vielmehr als Räuber geberdet haben. Und hält man mit den 
vorerwähnten Thatsachen die ferneren zusammen, dafs auch für die 
französische Armee anno 1743 insgesamt geliefert und zum Teil aus- 
wärtsgekauft werden muteten 1 79 Malter Hafer und Spelz, 944 Zentner 
17 //. Heu, 2263 Bofeen Korn- und 50 Bofeen Spelzenstroh; 8 ) dafs 
erst Ende Dezember blofe 977 fl. 30 kr. dafür rückvergütet wurden, 4 ) 



*) Nämlich in Rubrik g unter den Nachrichten vom September. 

*) Protokoll vom 19. Oktober 1743. — Diese sowie die 2 andern 
Tabellen wurden durch den „hör fauth* abgeholt und nach Mainz an die 
„Pfalz Coromission* überbracht. 

8 ) Das Stadtratsprotokoll vom 10. November 1743 enthält das aus- 
führliche Verzeichnis davon. Eine Abschrift mufste am 16. November dem 
Oberamte auf dessen Befehl vorgelegt werden. — Spelz. Heu und Stroh 
wurden nach diesem Protokoll im Mai 1743 aufser in Frankenthal auch 
noch in Grofs- und Kleinniedesheim und Hefsheim gekauft. 

4 ) Protokolle vom 30. Dezember 1743 und 13. Februar 1744. Der 
Stadtrat verteilte den Betrag so, dafs die Lieferanten des Heues 1 fl. pro 
Zentner bekamen und die der 600 Bofsen Stroh (siehe unter den Nach- 



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122 

für das an die pragmatische Armee und die Ungarn Geleistete hingegen 
rein gar nichts; sowie, dafs von den 1741 vorgeschossenen 500 fl. 
„ Kayfeerliche Wahl geldere " im Widerspruche mit dem regierungsseitig 
gegebenen Versprechen noch kein Heller anheim bezahlt worden war, 
so wird man es leicht erklärlich finden, warum die Gemeinde ihren 
herrschaftlichen Verpflichtungen nicht rechtzeitig nachkommen konnte. 
Die kurpfalzische Regierung allerdings konnte oder wollte es nicht 
begreifen und war immer hinter dem bedrängten Landmanne her. 
Am 5. September z. B. befahl sie, dafs „alle rttckhstandige herr- 
schaftliche geldere ohne aufsnahm, und zeit Verlust Ein getrieben 
und gelieferet werden sollen " ; x ) ferner am 24. September, dafe „bey 
VerKaufung deren wein, solcher nicht Verabfolget, auch Kein zoll 
zeige gegeben werde, Efs seyen dann defs VerKäufers alle herr- 
schaftliche geldere zu Vor Entrichtet, und abgeführet. * 2 ) Würde 
aber hiergegen „einige Conivenz gespühret*, so sollten nach ober- 
amtlicher Ordre 8 ) vom 30. Oktober Schultheife und ZoUer ,ex 
proprys" angesehen werden. In der Folge ist jedoch jedenfalls 
noch weniger Geld eingegangen, worauf „aufs gelegenheit (dieser) 

Von denen unterthannen bezeigender renitenz* der „general 

feld Marschall lieutnantv. Zastrow" durch Reskript vom 18. November 
beauftragt wurde, „denen schazungs receptoribus zu bey Treibung 
der gleichen gel deren die erforderliche Mannschaft zu zu geben. " 4 ) 
Nachrichten Frohe Gefühle waren' s deshalb auch gewifs nicht, die die 

Jahre* 1744 Lambsheimer in das Jahr 1744 hinüberbegleitet haben, und Furcht 
und Zittern wird über sie gekommen sein, als im Juni die feind- 
lichen Heere bei Speier 6 ) sich wieder gegenüberstanden. Indes ging's 



richten vom April, Rubrik b) je 3 fl. pro 100 Bofsen. Das Geld wurde 
jedoch nicht ausbezahlt, sondern für die noch ausstehenden herrschaftlichen 
Gelder vom Oberarate zurückbehalten. 

l ) Konzeptenbuch von 1748. Dieser Krlafs und eine in seinem Ge- 
folge eingelegte schwere Exekution veranlafsten den Stadtrat am 23. Sep- 
tember, an den Kurfürsten die schon erwähnte Bittschritt (siehe unter den 
Nachrichten bezüglich des Betragens der Ungarn, Rubrik b) einzuschicken 
und darin unter Hinweis auf die Lasten der Einquartierung um Nachsicht 
und Aufhebung der Exekution anzuhalten. 

*) und ■) Protokoll vom 5. November. 

4 ) Protokoll vom 10. Dezember. 

6 ) Im April 1744 waren die Franzosen wieder in Speier eingerückt. 
Auf Frohnleichnamstag 1744 (4. Juni) lag der Marschall von Coigny mit 
zweien französischen Prinzen in Speier, welche die Prozession feierlich 
begleiteten. Das 1734 im Hofe des bischöflichen Palastes daselbst erbaute 
Spital wurde wieder eingerichtet und mit Kranken und Verwundeten belegt ; 
als am 1. Juli 1744 Prinz Karl von Lothringen bei Schröck über den Rhein 



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123 



viel besser, als anfangs zu erwarten war. Das vereinigte, etwa 
55000 Mann starke französisch-kaiserliche Heer unter den Mar- 
schällen Coigny und SeckendorfF ') suchte damals dem mit 70000 
herangerückten Prinzen Karl den Übergang über den Rhein zu 
wehren. Doch dieser wufste die Gegner über seine wahren Ab- 
sichten zu tauschen, indem er an verschiedenen Orten Vorbereitungen 
zum Übergange 2 ) treffen und bei Mainz den General Bernklau wirklich 
mit einigen tausend Mann übersetzen liefe, was dann zur Folge hatte, dafs 
Coigny all' seine Aufmerksamkeit dorthin lenkte und rheinabwärts zog. 
Karl selbst aber konnte daraufhin vom 30. Juni bis 3. Juli 
weiter rheinaufwärts bei Schreck 8 ) unbehelligt das linke Ufer ge- 
winnen und am 4. Juli schon Lauterburg und Weifsenburg 4 ) ein- 



ging, verliefs der Commissaire ordinateur Ohenevier sammt den Franzosen 
in gröfster Eile Speier. Hierbei wurden die Betten, Decken nnd Vorräte 
des Spitals, welche auf Kosten der Stadt Speier beschafft worden waren, 
vom französischen Direktor des Spitals und seinen Unterbeamten um Spott- 
preise -— zum Schaden der Stadt Speier — - verschleudert. Remling a. a. O. 
S. 672. Weifs a. a. O. S. 70. 

l ) Seckendorff stand im Frühjahre 1744 mit dem kaiserlichen Korps 
noch bei Philippsburg und hatte sich erst am 30. Juni mit Coigny ver- 
einigt. — Nach dem Stadtratsprotokolle vom 6. März 1744 teilte das Ober- 
amt Neustadt in Verfolg kurfürstlichen Reskripts vom 13. Januar gl. Jh. 
mit. „dafs in dem Jenseits defs rheins befindlichen oberambt denen Kayfser- 
li«'hen regimenteren die freye Werbung unter denen ledigen Jungen Purschen 
z waren gdgst zu gelafsfsen, in diefsfseitigen oberambtern aber Keines weecs 
Verwilliget und der gleichen sich etwann einfindende Kayserliche wörbere 
abgewiefsen werden sollen." Dagegen sollte den kurpfälzischen Werbern 
nach Regierungsreskript vom 27. Juni (Stadtratsprotokoll vom 9. August) 
aller Vorschub geleistet werden. 

*) Nach Ameth (Band 2. Seite 894) wurde Menzel unweit Worms 
bei einem solchen Versuche von einer französischen Schildwache erschossen. 
(Vergleiche damit Lipowsky's Angabe in Anmerkung 1 auf Seite 112.) 

•> Das heutige Leopoldshafen, gegenüber Rheinzabern. 

4 ) Am 5. Juli 1744 kam es bei Weifsenburg zu einem Zusammen- 
stofs mit den Franzosen, welche von Norden her gegen die W ei fsen bürg er 
Linien anrückten . Die Sammlung pfalzischer Kriegskarten im K r e i s m u s e u m 
zu Spei er enthalt einen Stich, der das bezügliche Gefecht darstellt. Grüfse 
28:21 cm. Derselbe ist bezeichnet als: Plan de 1' Attaque des lignes de 
la Lantter le 5. Juillet 1744 par les Armees Imperial le et Franchise. — 
Weis Argent sc. — a Strasbourg chez Perrier Md. d'Estempes vis ä vis 
TEglise Nenve. — Die Bezeichnungen im Plane sind : A. Attaque de Weissem- 
bourg par M. de Montal. (Die Kaiserlichen rückten durch Kapsweyer und 
Schweighofen, die Franzosen östlich dem Haftelhof, bezw. durch Rechten- 
bach östlich Schweigen gegen Weifsenburg vor. Der erste Angriff fand 
statt zwischen Haftelhof und Schweighofen. morgens 10 Uhr. Weifsenburg 
selbst wurde angegriffen von Norden, Osten und Süden.) B. Attaque de 
M. de Clennont tonnerre au dessous de Weissembourg (gegen den Linien- 
abschnitt westlich Altenst&dt). O. Pont fait sur la Lautter par M. de 
Clennont (westlich Altenstadt). D. Attaque de M. le Ma(rech)al de Secken- 
dorf an Village d' Altstadt dit des Picards. (Nördlich Altenstadt, wo auch) 



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124 



nehmen. Der Weg nach Frankreich lag jetzt offen da. Trencks 
Panduren ergossen sich wie im vorhergehenden Jahre weit nach 
Lothringen hinein, und Karl konnte den Gedanken hegen, mit der 
Hauptmacht in seine Heimat 1 ) nachzufolgen und eine Erhebung 
der Bewohner gegen Frankreich in's Werk zu setzen. Allein 
Friedrichs des Grofsen neuer Einfall in Böhmen (Mitte August) 
machte diesen Plan zu nichte und nötigte das österreichische Heer, 
am 28. und 24. August (bei Beinheim östlich von Hagenau), über 
den Rhein nach dem neuen Kriegsschauplatze zurückzukehren, 
worauf Franzosen und Kaiserliche 2 ) sich wieder nach Bayern wandten. 
Infolge dieses Ganges der Ereignisse bekam natürlich Larabs- 
heim im Jahre 1744 auch nur selten Einquartierung, und die 



E. Pont retably sur la Lautter au d(i)t Village. F. Attaque du Marechal 
de Seckendorf au dessoiis du Village d' Altstadt (auf den Linien abschnitt 
zwischen Altenstadt und S. Remy). (Ebenda) G. Pont fait sur la Lautter 
par le Marechal. H. Fausse attaque du Ma(rech)al de Seckendorf au Chäteau 
de St. Remy. J. Corps repousse" 2 fois a la d(i)te attaque. L. Gros corps 
dp Oav(a)1(le)rie Franc,(ai)se demande* par le Ma(rech)al au secours de la d(i)te 
artaque (in Bereitschaft nördlich der Lauter, nordwestlich S. Remy). M. Armee 
en bataille apres T Attaque, tanf en-dela des lignes, que pour couvrir Weissem- 
bourg. (Stellungen : südwestlich und südlich Schweighofen, sowie bei Schlofs 
Geifsberg.) N. Affairedeshussardsüla retraite de l'En(ne)my. (östlich Schlofs 
Geifsberg griffen die Husaren die gegen Schleithal und den Geitershof abziehen- 
den Österreicher an. Dieselbe wiederholte sich nochmals Abends 6 Uhr. Um 
diese Zeit standen die Kaiserlichen und Franzosen zwischen SchlofsGeifsbergund 
Deutschenhof und südlich des Seltzbaches zwischen Riedseltz und Steinseltz. — 
Am gleichen Tage — 5. Juli — rückte Fürst Esterhazy mit seinen Ungarn 
und Croaten in Speier ein. Die ungarischen Truppen quälten die Einwohner, 
bei welchen sie französische Sympathieen vermuteten, auf lästige Weise; 
sie durchsuchten die Häuser nach französischem Eigentum, plünderten die 
Gärten und verwüsteten Wälder und Felder. Auch viele Dörfer des Bis- 
tums Speier erlitten Bedrängnisse. Remling und Weifs a. a. 0. — B. 

») Karl gehörte dem Geschlechte der Herzoge von Lothringen an. 
Sein Bruder Franz, der Maria Theresia, war letztregierender Herzog, mufste 
aber 1736 sein Erbland an Stanislaus Leszinsky, den polnischen Exkönig 
und Schwiegervater des französischen Königs Ludwig XV.. abtreten und 
zugleich einwilligen, dafs nach dessen Tod alles an Frankreich falle. Als 
Ersatz bekam er in Italien Parma, Piacenza und Toskana. 

*) Nach Lipowsky (Seite 434) waren darunter aufser 6000 kur- 
pftUzischen Truppen auch 6000 Hessen, welche der Kaiser von dem Land- 
grafen von Hessen- Kassel in Sold genommen hatte. Kleinere Trupps der 
ersteren hatten auf ihrem Marsche nach den Sammelplätzen Lambsheim 
berührt. Am 6. September z. B. waren „zwey Compagnie Chur Pfalz- 
c-avallerie" daselbst angekommen und übernacht geblieben. „Jede Compagnie 
(bestand) in Einem rittmeister. lieutnant, fendrich, quartier meister, 3. Wacht- 
meister, feld scherr, und troumpeder, nebst 47 Mann reittere." — Im Herbst 
1744 rückten die Franzosen wieder in die Vorderpfalz ein und hatten seit 
November ihr Hauptquartier unter Maillebois in Speier, später in Worms. 
Weiß a, a. 0. Seite 71. 



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125 



Lieferungen erreichten nicht entfernt die Höhe der vorjährigen. 
An die Franzosen waren alles in allem abgegeben worden nach 
Stadtratsprotokoll vom 30. Dezember 1744: 

a) Am 4. Juni 60 Malter Hafer nach Ruchheim in das dor- 
tige Lager; 1 ) 

b) Am 5. Juni 2000 Bofsen Stroh nach Friesenheim in das 
dortige Lager; 

c) Am 8. Juni 1700 Rationen Gras ä 24 iL nach Ruchheim 
in das dortige Lager; 8 ) 

d) Am 11. Juni 297 Rationen Heu ä 24 iL nach Ruchheim 
in das dortige Lager; 

e) Am 12. Juni 40 Malter Spelz nach Ruchheim in das dor- 
tige Lager; 8 ) 

f) Am 20. Juni 1200 Rationen Heu ä 24 U. nach Ruch- 
heim in das dortige Lager; 

g) Am 25. Juni 565 Rationen Heu ä 25 ft. nach Ruchhehn 
in das dortige Lager; 

h) Am 1. Juli 798 Bofsen Stroh ä 10 iL nach Ruchheim in 
das dortige Lager; 

i) Am 2. Juli 500 Bofsen Stroh nach Oggersheim in das dor- 
tige Lager; 

k) Am 3. Dezember 7 1 /* Klafter Holz, 1008 Rationen Heu 
a 18 //., 1008 Rationen Spelz und 360 Bofsen Stroh; 4 ) 

1) Am 5. Dezember je 1000 Rationen Heu ä 18 ü. und Hafer; & ) 
m) Am 15. Dezember 78 Rationen Heu ä 18 ft. und 156 
Rationen Spelz. 6 ) 

1 ) Der Gemeinde Weisenheim a, S. waren durch das Oberamt Alzei 
am 4. Juni ebenfalls angesetzt worden : 1629 Rationen Heu a 12 #, 3001 
Rationen Stroh a 10 ®, 1629 Rationen Korn a 3 #5. Solche schlug dann 
Weisenheim nach dem Schatzungsfufse aus, so dafs Lambsheim wegen seiner 
Anteilschaft an der mit Weisenheim gemeinschaftlichen Eyersheimer Ge- 
marknng daran zn liefern hatte 213 Rationen Heu, 213 Rationen Korn 
und 396 Rationen Stroh. (Protokoll vom 13. Juni.) 

2 ) Das Gras durfte anstatt Heu, welche« sehr rar war, geliefert 
werden. (Protokoll vom 5. Juni.) 

8 ) Nach Belegnummer 114 der 1744er Gemeinderechnung wurden 
60 Malter Spelz bei Georg Elias Koob für 3 fl. pro Malter gekautt seitens 
der Gemeinde. Es war am 4. Juni. Auch Hafer und Heu wurden etlichemal 
im Juni gekauft, ersterer zu 3 fl. pro Malter und letzteres zu 1 fl. pro Zentner. 

4 ) 5 ) und 6 ) Das hier Verzeichnete wurde an nach Lambsheim gekommene 
französische Kavallerie verabreicht. Nach Protokoll vom 26. November 
hatte das Oberamt Neustadt anfangs eine viel bedeutendere Lieferung an- 
gesetzt. Es teilte nämlich damals mit, »dafs den 3te futuri Mensis Eine 



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126 



Hiezu mufsten, wie im vorausgegangenen Jahre, Freie (Adelige, 
Klöster und Stifter) und Unfreie (Bürger) beitragen; ebenso auch 
zu den von der Regierung der Gemeinde pro 1744 angesetzten 
268 fl. 52 kr. Fouragegeldern *) und zu den Fronen. Wer sich 
gegen letztere weigere, sollte nach oberamtlichem Befehle vom 
25. Mai 8 ) jedesmal mit 5 Reichsthalern Strafe belegt werden. 
Diese Bestimmung brauchte indes in Lambsheim nicht herangezogen 
zu werden ; denn die wenigen ihm zugeteilten Fronen waren nicht 
schwer und wurden ohne Widerstreben geleistet. Der Erwähnung 
wert sind davon folgende drei: Am 30. Mai teilte das Oberamt 
Neustadt mit, „dafs aufs dortiger Kellerey zehen fuder herr- 
schaftlicher wein nacher Mannheim geführt werden sollen, wie dann 
wohl wifsfsend, dafe Von hier der gleichen frohnd zu Thuen nicht 
schuldig seyen, aber sonst alle andere oberamts gemeinden zu den 



Division Königl. franzosischer Cavallerie in acht esqnadrons bestehend da- 
hier Eintrefen wird, deren Vier d : 4te Xbris Von hier nacher Pfederfsheim 
abgehen werden wornach wir der stattrath dahier die quartiere sowohl, alfs 
wegen anschafung hier nach beschriebener fourage, holz, stroh und sonst 
Erforderlichen, zu besorgen, denen anKommenden Königl(ich)en Comissariis 
all solches aufs zu liefern, und die Von diefsen Einziehenden quittungen 
bey geEndigter Distribution unfs zu Ertheylen, dem nechst zum o(ber)ambt 
Ein zu schickhen hätten, stroh Täglich 90 boofsen p(er) esquadron, 
N: B: Jeden boofsen zu 10. Ä5. seh wehr, holz V2 Klafter tägl. p(er) esquadron. 
tourage260. rationen Einer esquadron Cavallerie, 232. rationen Einer esquadron 
Dragoner. N : B : Jede ration bestehet in 18. % heil, und zwey Drittel Eines 
pariser boiseau haaber. oder spelz, auch in Ermangelung beyder diefser friieht- 
gattungen in 7. ® gerst, über dafs milfsfsen auch für die herrn generals, und 
andere staabfs officiers deren anzahl mann noch nicht weiCs, Einiger Vorrath 
hereith gehaltenn werden." Das ging jedoch über diu Leistungsfähigkeit der 
Gemeinde hinaus, und der Stadtrat bat deshalb den Oberaratmann v. Stengel, 
die andern Gemeinden des Oberamts zur Beihilfe heranzuziehen. Das geschah 
denn auch. Zugeteilt bekamen jetzt nach Protokoll vom 27. November: 



Aisheim 


— Bofsen, 22 Rationen, 


Assenheim 


20 


w 





1» 


Bohl 


169 


»i 


156 


m 


Dannstadt 


100 


*i 


85 


M 


Edigheim 


36 


fi 


33 


n 


Eppstein 


21 


n 


21 


fi 


Friedeisheim 


37 


ti 


36 


w 


Friesenheim 


48 


m 


41 


*» 


Gönn heim 


86 


fi 


76 


ti 


Hafsloch 


318 


fi 


278 


t» 


Iggelheim 


90 


n 


84 


1» 


Lambsheim 


176 


fi 


166 


„ 



Maudach 40 Bofsen, 38 Rationen 


Meckenheim 210 


n 


— 


f» 


Mundenheim 48 


n 


46 


« 


Muisbach — 


* 


206 


* 


Mutterstadt 188 


n 


177 


M 


Neuhofen 75 


*» 


71 


fl 


Oggersheim 89 


n 


82 


fl 


Oppau 66 


» 


62 


fl 


Rheingönheira 60 


fi 


66 


„ 


Schauernheira 36 


fi 


34 


fl 


Studernheim 21 


fi 


21 


• 


Wachenheim 200 


*i 


189 





1 ) Protokoll vom 4. September 1744. Dem ganzen Oberamt waren 
darnach durch Reskript vom 22. Juli 5738 fl. Fouragegelder auferlegt worden 
„zu Verhüthiingdersonsten bevorgestandener land Verderblicher fouragirung." 

2 ) Protokoll vom 5. Juni 1744. 



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«ft*- 



127 

Kriegs frohnden gezogen, und deren praestation begrief(fen) seynd, wir 
aber dahier noch zur Zeit exempt geblieben seyen, dahero bedeutend 
die zu transportirung obiger anzahl fuder wein, Erforderlichen 
fuhren Künftigen Montag früh, Jedoch ohne die mindeste hindernufs, 
zu befahren habender Consequenz nacher Neüstatt zu schickhen, 
wiederigen falfs die fuhren auf den Kriegs frohnden abgelöfefoet, der 
wein durch diefse nacher Mannheim geführet, wir lambfsheüner hingegen 
zu Verrichtung der Kriegs frohnden angehalten werden solleten ; " l ) 
ferner am 19. September, „dafs zu forth bringung deren zu Neü- 
statt aufgehaltener Kayfserlicher hr: officiers sowohl, alfe deren 
bagages, Von hieraufe 1 geschierte Pferdt auf Mittwochen mittag 
ohnfehlbahr zu Neüstatt sich Einfinden sollen; 2 ) sodann am 21. 
September, „dafs in Verfolg Churfürstl. Special gdgst befehl Vom 
20te ejusdem, d(en) 23ten hujus zu transportirung der ach wehren 
artillerie und anderer Kriegs geräithschaften Von hier 10. angeschierte 
Pferd, bey sonst zu gewartten habenden unangenehmen Einsehens 

zu landau ohnfehlbahr sich Eintrefen, und Jedem fuhrmann 

Täglich Ein ration brod, und für Jedes pferd nebst dem fuder 
täglich Ein halber gulde baar sogleich abgereicht werden solle. " 8 ) 

Anders als 1744 ging es aber wieder 1745. Am 20. Januar Nachrichten 
dieses Jahres hatte der vom Unglück so grausam verfolgte Kaiser j a ], re 1745. 
Karl VII. 4 ) das Zeitliche gesegnet. Von allen Seiten suchte man 
jetzt seinen ihm als Kurfürst von Bayern nachfolgenden Sohn Max 
zu gewinnen, und zwar that es Maria Theresia, um seine Stimme 
ihrem sich um die Kaiserkrone bewerbenden Gemahle Franz zu 
sichern, Frankreich und dessen Anhang dagegen, um ihn gegen 
das Haus Habsburg zu benutzen. Anfangs hielt es nun Max noch 



l ) Protokoll vom 5. Juni 1744. — In Erwägung der Umstände be- 
schlofs nun der Stadtrat, obwohl die Gemeinde sich «Von unErdenckhlichen 
Jahren 14 her „ herrschaftlicher frohnd Freyheiten* zu „gaudiren* hatte, dem 
Befehle nachzukommen. 

*) und 8 ) Protokoll vom 29. September. 

4 ) Nach Protokoll vom 4. Februar 1745 teilte das Oberamt Neustadt 
infolge einer kurfürstl. Verordnung vom 1. Febrnar mit, „dafs wegen defs 
buchst bedauerlichen Todes falls weyl(and) Ihro römischen Kayfserlichen 
Mayestaet Caroli VII. nicht allein in hiefsigem ganzen oberambt aller orthen 
die glockhen sechs wochen lang, und zwarn Täglich 3. mahl, nemblich des 
Morgens Von 6. bifs 7, des mittags Von 11. bifs 12. und abends wiederumb 
Von 6. bifs 7. uhren gelaüthet, und darin it gleich Empfang diefses angefangen, 
sonderen auch wegen deren seithen, und anderer spiehl bei hochzeiten der 
Vorig Verstorbener Römischen Kayfseren, wie Verbotten gewefsfsen, solches 
Verbott nun wiederhohlet seyn solle. 4 * 



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128 



mit Frankreich ; allein die Ratschläge seiner Mutter und des Mar- 
schalls Seckendorff, sowie der Umstand, dafs gleich in den ersten 
Wochen seiner Regierung ganz Bayern wieder in die Hände der 
Österreicher fiel, dafs er ohne Truppen und Geld war, bewogen 
ihn, am 22. April 1745 zu Füssen Frieden mit Maria Theresia 
zu schliefen, den bayerischen Ansprüchen auf Österreich zu ent- 
sagen und in die Erwählung Franzens zum Kaiser einzuwilligen. 
Darauf setzte Frankreich im Bunde mit Preuüsen und Kurpfalz 
den Kampf fort und wollte durch Aufstellung einer Armee (unter 
dem Prinzen Conty) in der Nähe Frankfurts die Kaiserwahl vereiteln. 
Österreich sah sich daher ebenfalls genötigt, eine Armee (unter 
dem fähigen Traun) dorthin zu schicken. Beide Heerführer standen 
sich dann längere Zeit am Maine beobachtend gegenüber. Da dies 
jedoch für den Fortgang des Wahlgeschäfts von keinem Nutzen 
war, ging Traun gegen Conty vor und nötigte ihn durch geschickte 
Märsche und Stellungen, ohne eine Schlacht zu liefern, über den 
Rhein zurückzugehen 1 ) und bei Speier 2 ) in Unthätigkeit zu verharren, 
bis Franzens Krönung (4. Oktober) erfolgt war. Damit war aber 
die Hauptaktion am Rheine geschehen; denn mit der Hauptmacht 
über den Strom vorzudringen, hielt Traun für nicht ratsam, und 
so begnügte er sich damit, Winterquartiere in der Umgegend von 
Heidelberg zu nehmen und die Franzosen zu beobachten. Damit 
hatte sich wiederholt, was 1743 eingetreten war: Die Kurpfalz 
hatte längere Zeit zwei Heere zu unterhalten und mufste sich in 
dem von den Franzosen besetzten Gebiete namentlich wieder eine 
gründliche Ausleerung gefallen lassen. Ein Glück für unsere Heimat 
war's darum, dafe Friedrich der Grofse über Österreich Sieger blieb 
und die Kurpfalz in den noch vor Jahresschluß zu stände ge- 
kommenen Dresdener Frieden (25. Dezember) einschliefsen konnte; 



1 ) Geschab am 19. Juli bei Rbeindürkheim. Um nun zu verhindern, 
dafs Conty etwa später auf dem linken Rhein ufer gegen Mainz und von 
dort aus wieder gegen Frankfurt ziehen könne, liefs Traun bei Mainz und 
Biebricb je eine Krücke über den Rhein schlagen und dieselben durch eine 
ansehnliche Streitmacht bewachen. Sein Untergeneral Bemklau aber mufste 
den Franzosen auf das linke Rheinufer vorauseilen, ihre Schanzen bei Oppen- 
heim wegnehmen und dort bis zur Beendigung des Feldzuges verharren. 

2 ) Prinz von Conty hatte am 24. Juli bereits sein Hauptquartier in 
Speier. Er erteilte an diesem Tag dem Rate der Stadt Speier eine Sauve- 
garde zur Herbeiführung von Erleichterungen der Quartier lasten; Durch- 
züge von Truppen, Rekruten und Rekonvaleszenten der Franzosen folgten 
sich seit November 1744 fast ununterbrochen. Weifs a. a. O. Seite 71. 



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129 



denn Frankreich sah sich jetzt veranlagt, den Kampf am Mittel- und 
Oberrheine endgiltig aufzugeben und seine ferneren Unternehmungen 
blofs noch gegen die österreichischen Niederlande zu richten. 

Was nun das Lambsheimer Stadtratsprotokollbuch über das 
Jahr 1745 bringt, ist in der Hauptsache Folgendes: 
A. Nachrichten vom April und Mai. 

1. Am 4. April teilte das Oberamt mit, „dafs in Verfolg 
Chtirfürstlichen gdgst. rescripti Vom 3ten, bey Jezigen Zeit lauften, 
damit der allgemach zu steigen anfangende fourage Preys nicht 
allzu hoch getrieben, so forth die, in denen Chur Pfalz, und benach- 
bahrten landen würcklichen sich befindende, und noch weiters an- 
Kommende Kriegs Völckher, Von deren EinKaufung nicht abge- 
schröckhet, mithin das ungemach einer in diesem fall, dem land 
selbsten zu muthender beschwehrlicher lieferung abgewendet werde, 
dafs Malter spelz und haaber höher nicht dan 2. fl. 24. kr. Mannh. 
maas, und der Centner heü zu 108 //. gemeinen lands gewichts 
a 1. fl. die transport Kosten, so weit sich Jedes o(ber)amt Erstreckhot 
mit beg riefen, VerKauft, und Von dem aYgenthümer bey straf der 
Confiscation, auch sonstiger wülKührlicher ahndung nicht mehr ab- 
geforderet, noch genohmen werden solle, dahero auch die ausfuhr 
Von der gleichen fruchten, Efs wäre dann sach, dafs solche zum 
behuef ab Vor gemelter Kriegs Völckher geschehen Thätte, worzu 
sich die angeblichen Käufere mit Einem Von tit: Chur Pfalz ge- 
heimbten rathen, auch geheimen referendario herrn lamazon äigen- 
händig unterzeichneten, oder sonst beglaubten pafs legitimiren 
Können. Eingestellet seyn solle, und so ein oder andere gegen die 
Verordnung zu handien sich unterstehen würde , die halbscheyd 
Confiscirten guths dem Denuncianten zu Theil werden solle." l ) 

2. Am 1. Mai befahl die kurfürstliche Regierung, „dafs 

Von hier 3000 rationen haaber oder spelz Jede ration zu zwey 
drittel pariser simmere, so dann an heü 1500 ration, die ration zu 
18. U. pariser gewichts gerechnet, inner(halb) denen nechsten 8. Tagen 
Vom 2ten dieses angerechnet nacher Speyer ohnfehlbar Verschafet, 
forth Eines Jeden dahier ohne unterscheyd, niemand ausgenohmen, 
bey betrohung der Confiscation ihren habenden Vorrath obgemelter 
gattung fourage getreulich angegeben, auch nöthig deren hinter- 

l ) Protokoll vom 29. April. 



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130 



haltenter Vorrath mit gewafender hand ohne Einige nach sieht 
hin weg genohmen, auch in zeit Von 24. stund bey Vermeydung 
Churfürstlicher ungnad, und dabey nebens einer ohnnachlösiger 
straf Von 100 rthl. Eine genaue- und Pflichtmäfsige Specification 
hervorgefun denen Vorraths solcher gattung fourage zum oberambt 
Eingeschickhet werden solle." 1 ) Infolge dieser Verordnung geschah 
seitens des Stadtrates sofort eine Haussuchung und die Aufnahme 
aller Frucht Vorräte, wobei sich herausstellte, dafs im ganzen Orte 
blofe 79 Zentner Heu, 306 Malter Spelz und 8 Malter Hafer vor- 
handen waren. Es wurde daher auch das Oberamt um Verminderung 
des Fourageansatzes gebeten. 2 ) Allein man hatte dort kein Ein- 
sehen, und die Gemeinde sah sich genötigt, behufs Ankaufs von 
Heu Geld aufzunehmen. 8 ) 

3. „Hoch löbliches Oberambt Communiciret (am 13. Mai) die 
Von hochlöblicher hof Cammer, für die Ihro Churfürstl. Dhld. der 
Frau Churfürstin Dragoner leib regiment ä 486 Mann und 484 Pferd 
gemachte Marche routte, welche d(en) 15tehujus aufbrechen, zu Mann- 
heim über den rhein gehen, dahier und zu weisenheim übernacht liegen 
bleiben, Von hierin das oberambt lauter Eckhen ins quartier Kommen.* 

Von der Gemeinde sollte der Mannschaft die „Erforderliche 
Tägliche ration ä 6. //. haaber 10. 41. heü, und nöthige stroh", 
ferner auch als „ Mundportion * „hausmannsKost" gereichet werden 
gegen 15 kr. Entschädigung pro Ration. 4 ) 

Nach Protokoll vom 15. Mai wurden nun an die in Lamhs- 
hoim einquartierte Mannschaft aufser der „ Mundportion u abgegeben : 
Je 272 Rationen Heu und Spelz an die Gemeinen gegen Quittung; 
je 13 Rationen Heu und Hafer an die Offiziere gegen Bezahlung 
(15 kr. pro Ration); je 24 Rationen Heu und Spelz an den Stab 
„gratis .... für Erhaltene gutter ordre". 5 ) 



') Protokoll vom 6. Mai. 

2 ) Bei dieser Gelegenheit beklagte sich auch der Stadtrat heim Ober- 
amt, dafs trotz wiederholten Ansuchens sowohl von den anno 1741 vor- 
geschossenen 500 fl. Wahlgeldern als auch für die anno 1744 den Franzosen 
nach Ruchheim etc. gelieferte Fourage noch nicht das Geringste zurück- 
geleistet worden sei. 

8 ) Bei Georg Elias Koob von Lambsheim. Es waren 257 fl. 5f> kr.. 
zahlbar nach längstens 9 Monaten mit 6 % Winsen. Man kaufte dnmir 941 
Rationen Heu, die Ration zu 16 kr. — Protokoll vom 15. Mai. 

4 ) Protokolle vom 13. und 14. Mai. 

5 ) Nach dem letzterwähnten Protokoll wurden von den seitens der 
Offiziere erhaltenen 3 fl. 15 kr. nur 51 kr. in die Gemeindekasse gebracht, 



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181 



6. Nachrichten rom Juni und Juli. 

1. Am 30. Mai befahl das Oberamt, dafs am 8. Juni 25 mit 
4 Pferden bespannte Wagen (oder 50 Karren mit je 2 Pferden) 
in Speier eintreffen sollten, um von da aus Heu und Frucht nach 
Landau zu fahren. l ) 

2. Am 28. Juni übernachteten kurpfalzische Dragoner in 
Lambsheim. Es mufsten ihnen 15 Malter Spelz ä 2 fl. 24 kr. 
verabreicht werden. *) 

8. Am 2. Juli wurden 2000 Gebund Stroh nach Oggersheim 
geliefert. 8 ) 

4. 15 Mann mufsten auf oberamtlichen Befehl hin zu den 
Schanzarbeiten bei „rhein hinheim* gestellt und alle 4 Tage ab- 
gelöst werden; zugleich war ein Gerichtsmann zur Aufsicht mit- 
zugeben. 4 ) 

5. Am 22. Juli teilte das Oberamt mit, „dafs auf ordre 
Ihro Dhleücht defe herren generalen a schell prinz Conty 600 Pferd 
mit Vor wagen Versehen, und 200. wägen Jeder mit 6. ochsen 
oder 4. Pferd bespannet, wovon 50 Pferd Von hier zu getheilet 
worden, bey schärfster bestrafung längstens Morgen (den 80. Juli) 
zu Wormbfs Eintrefen sollen, und hätte sich Ein Jeder f uhrmann 
für 6 Tag mit fourage Vorzusehen, für die fuhrleüth aber dafs 
brod gegeben werden wird. " 6 ) 

6. Am 28. Juli 6 ) erteilte das Oberamt den Befehl, dafs zur 
„abwendung der lands Verdörblichen fouragirung Vom 29ten 



„in maasen ahn hr: lieutnant Vor gehabten neben beraühung und Erzeigter 
Sorgfalt 2. iL 24. kr. Ver Ehret wurden 44 . — In einem Protokolle vom 14. 
Mai ist gesagt, dafs andere kurpfälzische Truppen in den benachbarten 
Ortschaften die Mundportion angeblich ungenügend gefunden und deshalb 
Exzesse verübt hatten. 

*) Protokoll vom 23. Juni. 

a ) Gemeinderechnuug von 1745. Belegnummer 64. 

8 ) Gemeinderechnung von 1745, Belegnummer 40. 

4 ) Gemeinderechnung von 1746, Belegnummer 45. Das lungere Schrift- 
stück ist ein Diätenzettel des Ratsbürgermeisters Deffaa pro 1745. Wann 
diese Frone verrichtet wurde, ist nicht angegeben. Jedoch mufs es vor 
dem 21. Juli gewesen sein; denn gegen ein späteres Datum spricht die 
chronologische Anlage das Verzeichnisses, „rhein hinheim** aber ist jeden- 
falls die unrichtige Schreibweise für Rheindürkheim, wo am 19. Juli der 
Rheinübergang der Franzosen stattfand. 

6 ) Protokoll vom 29. Juli. 

6 ) Am nämlichen Tage bekamen (nach Gemeinderechnung von 1745, 
Belegnummer 53) französische Husaren 5 fl. 34 kr. Exekutionsgebühr wegen 
des fehlenden Strohes. — Bezüglich des ganzen, damals zu liefernden Stroh- 
quantums kann der Verfasser nur auf die im Protokolle vom 26. August 

9* 



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132 



hujus bifs d(en) Slten oder längstens bifs d(en) lten august in die 
zu Franckhenthal und Oggersheim Errichtete Königl. französische 
Magazinere. 9000 Complette rationen, deren Jede in 16. iL heü und 
Einer französischen Cavallerie maafe halb spelz und halb Korn 
bestehen mufs, gelieferet werden sollen, wobey zu merckhen, dafe 
Ein sackh Korn Von 200. U. für 40. rationen angenohmen werde. u 
Der Stadtrat bat nun sofort um Nachlafs; darauf verminderte das 
Oberamt seinen Ansatz um 2000 Rationen Heu, befahl aber, dafs 
5 /e der Lieferung nach Eppstein (also nicht nach Frankenthal) und 
der Rest nach Oggersheim gebracht werden sollten, jede Ration 
Heu zu 20 //. „teutschen Gewichts." l ) Nach Protokoll vom 1. 
August wurden indes nach Eppstein geliefert 6208 Rationen Spelz. 
2642 Rationen Korn und 4900 Rationen Heu. Mit 2100 Rationen 
Heu blieb man also im Rückstande, wovon dann nach Protokoll vom 
6. August wieder 600 Rationen nachgelassen wurden wegen des allzu 
grofsen Heumangels in der Gemeinde. Dafür muteten jedoch Lambs- 
heimer Fuhren diese 600 Rationen in Wachenheim a/H. abholen. 
C. Nachrichten vom August. 

1. Am 29. Juli befahl das Oberamt, in der Zeit vom 2. bis 
8. August incl. 12000 Rationen Frucht und Heu nach Eppstein 
zu liefern. Die Reparation solle auf den Morgen und nicht auf 
die Schätzung gemacht und niemand davon ausgenommen werden: 
der Zehnte müsse den 10. Teil an der Frucht beitragen. Das 
Neustadter Malter Spelz würde wenigstens 16 Kavallerierationen 
ausmachen und 4 //. Korn 1 Ration. 2 ) 

2. Am 4. August kam die Ordre, „dafs auf befehl der König- 
lichen französischen hochen generalitaet Von hieraufs 2200 boofeen 
stroh Jede zu 20. iL aufser der statt parat gelegt, forth durch 
die abgeschickht werdende Königl. französische trouppen gegen 



nachgetragene Kopie einer am 27. Juli zu Oggersheim ausgestellten Quittung 
hinweisen. Darnach waren von Lambsheimern Bürgern 2000 Oebund Stroh 
ä 10 Ä5 „in die armee bey Oggersheim 1 * gefahren worden. Ober das Mehr 
fehlt jeder Anhaltspunkt. 

1 ) Protokoll vom 30. Juli. — Weiter teilte das Oberamt am 80. Juli 
mit, w dafs die Jenige gemeinden, welche zu bestreitung der mahliger starokher 
fou rage lieferung, Einiges heü bedürftig seynd, defsfsen aufs dem so ge- 
nannten oberen dahlbergischen busch den Centner für Einen gülden zu 
Kauten beKommen Können.* 

2 ) Protokoll vom 1. August. — Der Stadtrat bescblofs, dafs von 
jedem Morgen 3 Zweilinge Spelz und 2 Zweilinge Korn beizutragen würeu. 



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133 



quittung abgehohlet , und hie Von niemand aufsgenohmen .... 
werden solle." *) 

3. Am 6. August mufsten 6 Wagen, mit 4 Pferden bespannt 
und auf 6 Tage mit Fourage und Proviant versehen, nach Worms 
zur Frone abgehen. 2 ) 

4. Mit der Lieferung der in Rubrik 1 angeführten 12000 
Rationen und der vom Juli her rückständigen 1500 Rationen Heu 
war bis zum 7. August noch kein Anfang gemacht worden. Da 
nun die Franzosen mittlerweile das Lager bei Eppstein-Oggersheim 
verlassen und ein solches bei Rheingönheim-Mutteretadt bezogen 
hatten, befahl das Oberamt am 7. und 10. August unter Androhung 
der militärischen Exekution, dafs obige Fourage in Zeit von 3 Tagen 
„ zwischen der rehehütte und rheingönheim Eingeliefert werden solle. " 
Es könnte deshalb nichts schaden, „so dafs Korn wenigstens aufs 
gebofsfset werden thätte. 8 ) Dazu kam dann das Oberamt am 11. 
August wieder mit einem neuen Ansätze, bestehend in 4000 Rationen 
Spelz und 7000 Rationen Korn und bestimmt in's Mutterstadter 
Magazin. 4 ) Der Stadtrat schlofs daher am 12. August mit dem 
„Jud aron Von Edickhofen* (an anderer Stelle heifst es „ Eden- 
koben") einen Vertrag ab, worin sich derselbe verpflichtete, gleich 
am nächsten Tage 3300 Rationen Korn und 3300 Rationen Spelz 
in das französische Magazin bei der Rehhütte zu bringen und zu- 
gleich die Verantwortung für das Städtchen zu übernehmen. 5 ) 
Den verbleibenden Rest indes brachte man im Orte selbst auf, 
indem man pro Morgen 3 Zweiling Korn und 3 Zweiling Spelz 
ausschrieb und die Gemeindewiesen mähen liefe. •) 



l ) Protokoll vom 4. August. — Das Stroh wurde an diesem und an 
dem folgenden Tage abgeholt. 

*) Protokoll vom 6. August. 

8 ) Protokolle vom 8. und 11. August. 

4 ) Protokoll vom 12. August. — Am 14 M 17., 20., 23. und 26. August 
««illten davon jeweils 800 Rationen Spelz und 1400 Rationen Korn geliefert 
werden. — Nach Protokoll vom 17. August und einem oberamtlichen Schreiben 
vom lö. August war in Mutterstadt das französische Hauptquartier. 

5 ) Protokoll vom 12. August. — Der Stadtrat verpflichtete sich da- 
gegen, dem Aron diese 6600 Rationen mit 3 kr. Autgeld pro Sack in Zeit 
von 14 Tagen in natura zurückzuerstatten. Die 3300 Rationen Korn wurden 
hiebei zu 91 2 / 3 Malter (d. i. 1 Malter zu 36 Rationen) und die 3300 Rationen 
Spelz zu 206 l /4 Malter (d. i. 1 Malter zu 16 Rationen oder 6 „ fernsei **) 
gerechnet. 

6 ) Am 13. August, dem vom Oberamte bezeichneten Endtermin, war 
jedoch jedenfalls noch kein Heu im französischen Lager eingetroffen ; denn 
im Protokolle vom 14. August heifst es: „Efs langte Ein französisches 



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134 



5. Am 16. August muteten 15 gut bespannte Leiterwagen 
nach Oggersheim abgeschickt werden, um von dort aus Früchte 
nach Mutterstadt zu fahren. *) 

6. Am 17. August wurde durch das Oberamt infolge kur- 
fürstlicher Ordre befohlen, „dafe sembtliche dahier befindliche geist- 
liche administrations Erb- temporal und Zehend bestandere auch güld 
gebere ohne den mindesten Verzug die in die geistliche administra- 
tions receptoren zu Mannheim, franckhenthal, Türckheim, Neüstatt. 
EdenKoben und Merlheim zu lieferen seyende fruchten, ahn Korn, 
und spelz auch haaber, in dafs zu Mutterstadt angelegte Königliche 
französische Magazin lieferen sollen. " 2 ) Von den der kurpfälzischen 
geistlichen Administration zustehenden Früchten brauchten jedoch 
laut oberamtlichen Befehls vom 23. August nur 2 /8 geliefert zu 
werden; das andere Drittel sollte „zu bestreittung der Pfarr herrn 
und schuhldienere" zurückbehalten werden. 3 ) Als aber am 26. August 
diese Früchte noch nicht durchweg in Mutterstadt eingetroffen 
waren, wurde vom Oberamte eine Stagige Frist gegeben und zu- 
gleich angekündigt, dafs nach Ablauf derselben Gewalt angewendet 
und französisches Militär zur Exekution erbeten würde. 4 ) 

7. Am 22., resp. 26. August teilte das Oberamt mit, dafe 
die Gemeinde Lambsheim bis längstens 2. September 10000 Bofsen 
Spelzenstroh ä 16 fl. ins Mutterstadter Magazin zu bringen habe. V) 

D. Nachrichten vom September und Oktober. 
1. Obige 10000 Bofsen reichten aber nicht hin, und so traf 
am 1. September die Ordre ein, „dafe in Verfolg lezt aufe ge- 



Commando unter Einem Oommandirenten general hier Ein, welche dabier 
scheuer Visitation halten liefsfse, und all dafs heü. bey Verlust der fouragirung 
aufser dem orth zu bringen anbeföhle." Dies wurde befolgt, das vorhandene 
Heu auf die Gewannen „Brand" und „Mittags weide" hinausgeschafft, dort 
zu Rationen ä 15 ÄJ gebunden und dann nach Mutterstadt gefahren. Im 
ganzen waren es 5644 Rationen. 

l ) Protokoll vom 16. August. — Eine zusammenfassende Notiz über 
die vom 28. Juli an angesetzten Lieferungen findet sich im Stadtratsprotokolle 
vom 24. August, woselbst es heifst: „Mann hat die quitt über praesrirte 
lieferung Eingesehen und befunde sich, dafs nach allen ansitzen bifs hieh^r 
Vom 28te July ad = 9000 rationen frucht und Vom 29te July = 1>000 
rat(ionen) frucht und Ute august = 11000 rat(ionen) frucht auch 28te July 
== 9000 rat(ionen) heü die fruchte mit 32169V2 ration(en) forth ahn heü 
mit dem wafs Vor dafs Thor gelieferet und zu wachen heim gehohlet worden 
ad 14900V8 aufsgelieferet wurden, mithin Kein ruckhstand haften." 

*) Protokoll vom 17. August. 

8 ) und 4 ) Protokoll vom 26. August, 6 ) Der Stadtrat schrieb darauf 
pro Morgen 2 Bofsen aus. 



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185 



Bchriebener quantitaet spelzenstroh bis d(en) lOte diefs weitere 
10000 boofeen wo Kein spelzen, haaber oder geraten stroh Vorhanden, 
Korn stroh solle gelieferet werden, forth dafs o(ber)ambt Von allen 
andern lieferungen befreyet seyn solle. " 1 ) Der erstere Ansatz war 
nun so nach und nach durch Lambsheimer Fuhren nach Mutter- 
stadt gefahren worden; die letzteren 10000 Gebund jedoch wurden, 
nachdem sie auf dringendes Verlangen eines am 14. September 
hierher geschickten Kommandos vor's Thor hinausgesetzt worden, 
am 17. September durch französische Kavallerie abgeholt. 2 ) 

2. Am 18. September teilte das Oberamt mit, „dals, nach 
deme Endlich beschlofsfsen worden, dafs die Königl. französische 
armee aufs ihren Eigenen Magazinen zu hörd, und landau fürs Künftige 
foumirt, und diefse Magazinen hinwiederumb Vom Elsas aufs Er- 
frischet werden sollen, zu welchem Ende Ihro Churfürstl. Dhld. 
gnädigst Verordnet haben, dafs zu dem benöthigten transport, und 
z waren Von dielsfseitigen oberambt 150 fuhren nacher landau gestellet, 
mit welcher anzahl fuhren Von Tag zu Tag Continuiret und Morgen 
d(en) 20te diefs darmit der anfang dergestalten gemacht werden solle, 
auf dafs diese fuhren längstens Morgen abends zu landau Eintrefen 
möchten, woran hiefsige statt 20 wägen Jeden mit 4 Pferd bespannt 
zu gesezet, und damit an der unfs zu repartirter anzahl Kein mangel 
Erscheine, und der hohen generalitaet zur fouragirung Kein anlafs 
gegeben werde, alle Vorsorg Erwählet und angespannet werden 
sollen. * 8 ) Darauf berichtete der Stadtrat sofort zurück, es wären 
in ganz Lambsheim nur 74 zur Frone brauchbare Pferde; die 
übrigen 1 1 könnten wegen hohen Alters nicht mehr dazu verwendet 

werden ; ferner, „ dafe die Frohnd mit denen nit genügsamen 

Pferd, Von hier nicht bestritten werden Könne, auch dafs die gäuls- 
baueren sich darwieder auflöhnen, und haben wollen, Efs solle ten 
die ochsen bauern mitfahren, dagegen aber die ochsenbaueren, wegen 
befahrender seüg sich hier zu nicht Ergeben wolleten." 

3. Das in der Ordre vom 1. September gegebene Versprechen, 
es solle das Oberamt Neustadt von weitern Lieferungen verschont 
bleiben (siehe unter Rubrik 1) erwies sich für Lambsheim schon 
am 20. September als ein trügerisches. Denn an diesem Tage 

1 ) Protokoll vom 1. September. 

2 ) Protokoll vom 17. September. 

3 ) Protokoll vom 19. September. 



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136 



erschien daselbst „hr: Baron Corsac aide Maul (Marechal?) general 
de logie de l'armee der Königlichen französischen trouppen, mit 
bey sich gehabten Commando Von ungefehr 50 Mann, (und) Ertheilte 
folgende ordre in französischer, nun aber in 's Teütscher vertiret, 
die gemeinde burgerschaft Von lambfsheim solle in angesicht 
diefees die quantitaet Von 4368 gebund strohe, dafs gebund zu 
16. tt. ohne anstand zu dem assignirten orth, zu lieferen wifefsen. 
Er solle die obge(nann)de gebund der 4368 in acht häufen Vertheylen, 
und Jeden häufen ad 546. gebund formiren. und 8736. rationen 
spelzen oder Korn nach der Magazins Maate, welche defs gleichen in 
acht häufen sollen Vertheylet werden, Jeden zu 1092. rationen 
die nembliche fourage solle bey sammen seyn an dem orth wo 
angewifsfsen T und dafs Volckh werde die fourage abnehmen d(en) 
22te diefses umb 6. uhren frühe morgens, der frey herr v. Corsack 
nach Verschehene lieferung wird ihnen schein der lieferung geben, 
[e Baron de Corsac aide maul general Des logie de l'armee. g l ) 
4. Bezüglich der Landauer Frone teilte das Oberamt die 
Bedenken der Ochsenbauern vollständig ; 2 ) es erlaubte ihnen, zuhause 
zu bleiben, und meinte, es sollten, falls keine 4 Pferde an jeden 
Wagen gespannt werden könnten, nur drei daran kommen. Ja. 
es sprach sich später sogar dahin aus, dafs die Pferdebesitzer. 
„wo nicht änderst Thunlich, statt Eines Jeden wagens zwey Karch, 
im nothfall Jeder mit Einem starckhen Pferd bespannet", gebrauchen 
dürften. — Daraufhin fuhr ein Teil der Bauern. Der andere aber 



*) Protokoll vom 20. September. — Nach Belegnummer 40 in Ge- 
meinderechnung: von 1745 wurden nun am 22.. 23. und 24. September 336 
Malter Korn und Spelz nach Mutterstadt geliefert und nach Seite 20 der- 
selben Rechnung von den französischen Kommissären mit 864 fl. vergütet. 

a ) Nach Protokoll vom 22. September befahl das Oberamt am 19. 
September, „dafs, nach deme die leidige Viehe seiich sich würckhlir.h hie 
und da wiederumb äuteeret. wo sich solche seüch spiehren lafsfse, Ein schöpf 
ins Feld weit Von der stattete Erbauet, und dafs mit Einer Krankheit 
bezeigende Vieh Vom gesunden ab, und darunter ins feld gestellet, auch zu 
Verpflegung Einige weibfs- oder Mannte personen angenohmen. aber solche 
zu Keinem anderen Vieh in die stelle gelafsteen werden sollen, anderen* 
wegen der Verscharr und diefen Vergrabung mit der hauth des Crepirten 
Viehs die defs falte Vor 2. Jahren Erlafsfsene generalien wiederholter auf 
dafs genaueste beobachtet werden solle, forth durch Betten und bute werekh 
Einen Eingezogenen Christl(ichen) wandel die schwehre land straf abzu 
wenden, eüserst befleiteen, und die öfters Comraunicirte praeservatio und 
andere Naturliche mittel, in fallen, wo es ntfthig brauche dai's Vieh bey 
dem lieblichen ohngesunden herbst weiter Von der wayd lateteen haupt 
sächlich aber Keine ochsen bey dermahlig und Künftigen Kriegs-frohnden 
anspannen lateteen sollen. 14 



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137 

weigerte sich zum gröfsten Ärger des französischen Hauptquartiers 
und Oberamts selbst noch nach mehrmaliger Exekutionsandrohung, 
und einige verkauften lieber in den letzten Septembertagen ihre 
Pferde, *) als dafs sie dieselben in harter Frone lahm und zu Tode 
gemartert hätten. Oberamt und Hauptquartier freilich liefeen dies 
nicht ungeahndet und schickten am 3. Oktober 2 Amtsreiter und 
„Eine Königl. französische Execution Von 6. retither nebst zwey 
herrn officiers* mit der schriftlichen Ordre hierher, so lange im 
Orte zu verweilen, bis die 20 Wagen nach Landau gestellt und 
von jeder ausbleibenden Fuhre 10 Reichsthaler Strafe erlegt worden 
wären. Momentan half nun das allerdings. Im Laufe des Oktobers 
wiederholte sich jedoch derselbe Vorgang trotz empfindlicher Strafen 
noch öfters. 2 ) 

5. Am 5. Oktober befahl a) der französische Generalquartier- 
raeister Frhr. v. Corsac , dafs seitens der Gemeinde sofort 4820 
Gebund Stroh a 16 //. vor das Thor hinausgebracht und in Haufen 
von je 540 //. gesetzt werden sollten; in der Frühe des 7. Oktobers 
würden dieselben durch die Truppen abgeholt werden ; b) der kur- 

l ) Nach Protokoll vom 1. Oktober waren infolge dieser Verkäufe 
und der gleich anfangs in der Frone erlittenen Anstrengungen, Beschädig- 
ungen etc.. blofs noch 53 brauchbare Pferde in Lambsheim vorhanden. 

*) Siehe dazu die Protokolle vom 19., 22., 26. und 29. September, 
ferner die vom 1., .% 8. und 25. Oktober. — Bis Ende Oktober muffet e die 
Gemeinde beständig, ohne einen Pfennig Entschädigung zu erhalten, Fourage 
von Landau nach Speier fahren und (nach Gemeindereehnung von 1745« 
Belegnummer 51, 52 und 72) für die kurze Zeit vom 10. bis 20. Oktober 
wegen Ausbleibens einiger Fuhren 37 fl. 20 kr. Rxekutionsgebühr bezahlen. 
Auf die viele Arbeit aber, die die Bauern zur Herbstzeit hatten, nahm man 
gar keine Rücksicht und scheute sich nicht, ihnen noch neue Fronen auf- 
zuhalsen. So z. B. war (nach Protokoll vom 29. September) am 27. September 
„"Ein Königliches Franz. Detachmand Von tit: general herr Sengur (sollte 
jedenfalls Segur heifsen) aufs wormbfs gegen abend Ein gelanget Von 20 
Mann, welcher Von besagte M(on)sieur Sengur die ordere Vorlegte, dafs 8. 
wägen zu abhohlung fourage aufs speyer nach franckhenthal Von hier ab- 
gehen solleten.* Dem anrührenden Offizier wurde nun vorgestellt, dafs 
die meisten Fuhren fort in Landau wären und man sein Begehren deshalb 
nicht erfüllen könne. Er wollte sich aber damit nicht beruhigen. Darauf 
schickte dann der Stadtrat durch einen Expressen ein diesbezügliches Schreiben 
nach Mutterstadt an die „haubt generalitaet* ab. Die desfalls erteilte Ordre, 
welche wirklich dahin lautete, dafs die Fuhren nicht zu stellen wären, hatte 
jedoch der Offizier nicht abgewartet, sondern sich schon vorher mit 8 Karren 
fortgeschafft. — Gewiis, die Pferdebesitzer waren damals höchst übel daran; 
sie mufsten unzufrieden werden und sich den Ochsenbauern gegenüber 
zurückgesetzt fühlen. Die deshalb entstandenen Klagen und Reibereien 
wufste indes der Stadtrat beizulegen, indem er am 25. Oktober beschlofs, für 
jedes Pferd, das nach Landau gefront, 1 Reichsthaler und eine Ration Heu 
pro Tag zu vergüten, sobald das Geld hiefür ausfindig gemacht worden wäre. 



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ist 



pfälzische Kriegsrat Simon, bis zum 6. Oktober längstens 100 Malter 
Korn in's Mutterstadter Magazin zu bringen gegen eine Entschädigung 
von 5 fl. pro Malter. *) 

E. Nachrichten vom November und Dezembor. 
In diesen zwei Monaten liefsen sich keine Franzosen mehr 
in Lambsheim erblicken ; es brauchte auch nichts für sie geliefert 
zu werden. Dafür stellten sich aber, allerdings nur auf kurze Zeit, 
andere ungebetene Gäste ein. Im Protokolle vom 13. November 
heilst es darüber: Nachdeme gestern gegen mittag und abend dahir 
ungefehr 100 Mann Königl. Ostreichischer hussaren unter Oomman- 
dir enden rittmeister herr farary des löbl. regiments unter herr 
general baranquay angeKoromen die Vor wachten Vorm Mühl Thor in 
hr: v. leysser garthen angestellet, dem Camp aber Vorm Neu Thor 
zwischen und auf dafo saamen feld beym Oreüz geschlagen, und dorten 
bifs d(en) 14ten sontags morgen frühe gestanden, so hat solche dafs 
fourage für deren Pferd, alfs haaber oder spelz, heü, stroh auch 
brod Vor die gemeine, und denen herren officiers die Verpflegung 
gegeben, und angeschaft werd, welche dann der bürgerschalt Vor- 
anlafsfseten, und zu last liefsfsen, ohne dafs solche Etwafs bezahlt, 
Viel weniger quittung geben wolleten. alfs wo aufgenohmen wurde" 

(An dieser Stelle folgen die Namen der Lieferanten ; sie 

hier mitzuteilen, dürfte überflüssig sein.) fl. kr. 

a) 76 Laib Brot a 20 kr 25 20 

b) 21 Malter Hafer und Spelz a 3 fl. 20 kr. . . 70 - 

c) 37 8 /i Zentner Heu ä 1 fl. 30 kr 56 37V 2 

d) 230 Bofsen Stroh, das Hundert zu 9 fl. . . . 20 42 

e) 7 ! /2 Klafter Holz (teils buchen, teils eichen) ä 6 fl. 45 - 
„so dann haben solche und zwaren die herrn officiers ahn wein 
und brod nach übergebenen Conto In dem würths haufs zur Cronn 
Verzehret, fl. kr. 

ahn wein 14 36 

branden wein 114 

ahn brod 2 57 

speckh und fleisch auch fetter Viehe 9 3 

Keefe und butter auch fisch . . 1 35 

l ) Protokoll vom 5. Oktober. — Nach 8. 20 der 1745er Oenminde* 
rechnung wurden jedoch am 8. Oktober für 99 Malter Koni nur 370 fl. 48 kr- 
bezahlt, also 1 fl. 16* kr. weniger pro Malter, als versprochen worden war« 



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189 



fl. kr. 

aüer — 30 

gewürz,zuckher,Citronen,baumöhlig,Ef8feig,gemiüfsütc. 5 30 

Caffe 2 24 

obst — 15 

holz zum gefeuer 4 — 

2 bund heü — 36 

schlaf und stall geld mit 2 Verbrochen Kläfsfse . — 28 

Ein Serviet mit genohmen — 20 

Summa . 43 28 
weiteres Vor abgehohlt fleisch bey hr: süefs zahlt obiger 4 32 

Sa. . 48 - Äl ) 
Hierzu das gerechnet, was nach dem Protokolle in andern Wirt- 
schaften an Speisen und Getränken verabreicht oder weggenommen 2 ) 
worden war, ergab für die Gemeinde eine Zeche von 293 fl. 29Ya kr. 
Die „Chur Pfalz und übrigen Crayfs Vöickhere" standen da- 
mals in Oggersheim. Zu ihrer Verpflegung wurden dem Städtchen 
Larabsheim seitens des Oberamte« am 24. November 100 Malter 
Spelz oder Hafer angesetzt, lieferbar innerhalb dreier Tage. Im 
ganzen Orte war aber soviel Frucht nicht vorhanden ; man mufste 
daher solche (es war lauter Spelz) auf der Scharrau ankaufen, das 
Malter zu 3 fl., und zu ihrer Bezahlung 335 fl. leihen. Zeugt 
nun dieser Umstand schon für die Gründlichkeit der stattgehabten 
Ausleerung Lambsheims, so thun es entschieden noch weit mehr 
einzelne Stadtratsprotokolle. Als z. B. am 23. August durch das 
Oberamt „ Eine Pflichtmäfslsige Designation " derjenigen Unterthanen 

*) In seiner Rechnung (Meiern «immer 133 in Genieinderechnung von 
1746) zählt der Kronen wirt Roland Friedrieb unter der Rubrik Fleisch 
unter anderem auf „2 fette gäufs pro 2 fl. 48 kr. — Ein Bnd 24 kr. — 
Ein alt Hun 30 kr. — 4 Junge Hahnen 48 kr. u , ferner auch 3 ® frische 
Butter a 15 kr. und für 20 kr. Fische. — Die Serviette wurde von den 
Offizieren bei ihrem Fortgehen verlangt „Zur Kalten Kiich Ein Zu packen 4 *. 

*) Darunter „Ein halb .Jährlich schwein aesrimiret 4 fl. 14 — Zwei 
kleinere Partieen ungarischer Husaren hatten das Städtchen schon am 6. 
November besucht, sich aber sogleich wieder entfernt. (Belegnummer 86 
in Gemeinderechnung von 1745.) — Nach Protokoll vom 11. November 1745 
haben die Ungarn damals im Oberamt Alzei Kontributionen erhoben. Der 
Gemeinde Weisenheim a/8. z. B. waren vom Oheramt Alzei „in zwey mahlen 
2668 fl. Kfinigl. ungarische fourage geldere zu repartiret 4 * worden. Etwas 
säumig in der Ablieferung, mui'ste sie noch 25 fl. Exekutionskosten ent- 
richten. Die in der Weisen heimer Gemarkung begüterten Lambsheimer 
Bürger hatten ebenfalls zu diesen Fouragegeldem beizutragen. 



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1 



140 

eingefordert wurde, welchen die Saatfrucht mangelte, da meldeten 
sich 65 Bürger (darunter recht vermögende) mit einem Bedarfe 
von 177 l /2 Maltern Korn und IIIV2 Maltern Spelz. 1 ) Ein anderes 
am 6. April 1746 vom Oberamte verlangtes Verzeichnis („Wie 
Viel Nehmblich jeder Singulus dahiesiger Gern ein d so wohl ahn 
sath-gerst als Korn zu defsen haus Consumption Vonnöthen habe 8 ) 
hingegen zählt sogar 106 Bürger auf und gibt ihren Bedarf mit 
287 Maltern 4 Simmern Korn und 280 Maltern Spelz an. 2 ) Heu 
war nicht minder rar. Am 5. September 1745 z. B. betrug der 
Vorrat im ganzen Städtchen nur 20 Rationen. 8 ) 
Bemerkungen Soviel im Einzelnen! Bezüglich der Gesamtleistung der Ge- 

"amtÄun^™ 6 " 1 ^ 6 Lamb8neim P ro 1745 8a 8 t das 1745er Stadtratsprotokoll- 
der Gemeinde buch am Schlüsse: „Pro Memoria, vor diefses 1745te Jahr ist Von 
a Jrh I ( * em or ^ kambsheim ahn die Militärische trouppen ahn fourage 
anno 1746. geliefert, Von selbigen fouragirt, auch ä Conto der gemeind Ver- 
zehrt worden, und wafs solches nach Jetzigem werth an geldt 
Ertragt; alfe Mltr. fl. kr. 

In Summa an hiefsigem Malter Korn ä 4 fl. per Mltr. 678 2712 — 

an Speltz und habern ä 3 fl. p. Mir 1370 4110 — 

hew (Heu) ä 1 fl. 30 kr. p. Ctr 2063 3094 30 

Strohe ä 7. fl. 30 kr. per 100. boofsen . . 40093 3007 — 
ahn Zehrung bey denen würth ungefehr ... 625 — 

Laut Eingeschickter beschädigungs-tabell ist durch 

die fouragirung schaden geschehen, in toto pro 5738 — 



Sa. 19286 30' 



l ) Protokoll vom 1. September 1745. 

a ) Protokoll vom 8. April 1746. Das Verzeichnis wurde verlangt 
mit der Bemerkung „damit die benOthigtc Bürgere die ahngegebene fruchte 
zu seiner zeith bey dem rlwin zu Mannheim Von denen daselbst Vorrathigen 
Herrsehaftl(ieh)en fruchten (entweder gegen baares geld od(er) geg(en) wider- 
stattung in na(tur)ä bifs zukünftige Erndt nebst der gewöhnl(ich)en aufgab) 
abgelanget werden Können. 14 

8 ) Protokoll vom 8. September 1745. Der w Hörfan th* Müller von 
Neustadt war damals mit einem französischen Husarenkommando angekommen 
„und prodneirte Einen o(ber)ambtli<hen Befehl, dals sie alle dafs dahier 
befindliche heu aufnehmen, scheuer haüfser und speücher visitiren solleten, 
soforth diefsen visitatoren oder Oommando die fourage für deren Pferth, und 
der mann8chaft die mund portion zu Verreichen und aufs gemeinen mittelen 
zu geben seye, welchem allem Vermög befehls nach geleebet, bey Untersuchung 
defs heüs aber mehr nicht dann 8 rationen bey Valentin Koob und 12 rationen 
bey henrich Koob gefunden worden." 



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141 



Die Franzosen, des Kurfürsten von der Pfalz Verbündete, 
hausten also damals in unserer Heimat wie Feinde. *) „ Alfs (am 
26. Juli) die Königliche französische arraee Von wormbfs in die 
gegend Frankhenthal und oggerfsheim allwo dafs haubt quartier 
gewefsDsen, zu stehen geKommen", da wurde in der Lambsheimer 
Gemarkung mir nichts, dir nichts „fouragiret". 2 ) Sodann liefe man 
tagelang die Pferde frei herumlaufen, 3 ) so dafs viele Fruchtfelder 
und zirka 200 Morgen Wiesen abgeweidet wurden. 4 ) Und die vom 
26. Juli an bis tief in den Herbst hinein überaus zahlreich auf- 
tretenden Marodeurs nahmen mit, was sie erwischen konnten, Kraut, 
Bohnen, „grund biere", Rüben etc. etc. und in den Weinbergen 
schnitten sie die Trauben samt den Reben ab. 6 ) Ferner wird auch 
fortwährend über die auf Kosten der Gemeinde seitens der fran- 
zösischen Soldaten verübten Zechereien geklagt; sie und die vor- 
erwähnten Plünderungen zu verhüten, that die französische Heeres- 
leitung allem Anscheine nach nur dann etwas, wenn es die Ge- 
meinde extra bezahlte. So z. B. erhielt diese dreimal einen „Salve 
garde" (oft auch „Salvagart* oder „Sauvegard" geschrieben). Der 
erste bekam laut Accords vom 26. August 1745 6 ) im voraus täglich 

1 ) In Speier betrugen die durch die französischen Truppen allein ver- 
ursachten Krieffskosten nach den Protokollen der Recbenkammer der 
freien Reichsstadt Speier und zwar für 1748 1483 fl. 8V 2 kr., für 1744 
1-900 fl. 10 kr., für 1745 9266 fl. 17 kr. 3 pf., für 1746 60 fl. 58 kr. und 
für 1747 noch 181 fl. 30 kr. für Nachtquartier und Durchmärsche, soweit 
die Stadt selbst die Leistungen zu bestreiten hatte. Für Speier war somit 
gegen Frankreich für die Jahre 1743 bis 1747 eine Entschädigungsforderuli g 
erwachsen von 23882 fl. 4 kr. 1 pf. Dazu kommen noch die Verluste der 
Zünfte und einzelner Bürger abgesehen von den Leistungen für die englischen, 
österreichischen und deutschen Reichstruppen, so dafs der Gesamtschaden die 
Summe von 50000 fl. übersteigt. Weifs a. a. 0. Seite 71. 

2 ) Protokoll vom 12. August 1745. 

8 ) Nach Gemeinderechnung von 1745, Belegnummer 52, sah sich der 
Stadtrat noch am 4. August genötigt, deshalb bei dem kurpfalzischen Hof- 
kammerrat Simon Vorstellungen zu machen. 

4 ) Die Brüder Franz und Philipp Mayer, welche den bischöflich speier- 
ischen Soramerzehnten zu 76 Malter Gerste und 76 Malter Hafer ersteigert 
hatten, erhielten infolge dieser Fouragierung nur 8 Malter Hafer und 52 
Malter Gerste; (Protokoll vom 15. Oktober 1745). Stephan Busche, Steigerer 
des „hart wiefse noval Zehnten pro 38. Malter habern *, nur 2 Malter 2 
Simmern: (Protokoll vom 27. November 1746). Philipp Stähler, Steigerer 
des „hevden Zehnt pro 70. Mir. Korn tt , nur 38 Malter; (Protokoll vom 27. 
November 1745). Georg Elias Koob, Steigerer des „Noval-Zehnte pro 52 
Malter spelz und reps hiefsigen Mefs*, nur 9 Malter 6 Simmem Reps und 
3 Malter Spelz; (Protokoll vom 27. November 1745). 

5 ) Protokolle vom 18. und 26. September 1745. 

•) Belegnummer 35 in Gemeinderechnung von 1745. 



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142 



1 fl. 12 kr. Lohn und für die Kost 1 fl. oder für die Zeit seines 
Hierseins 44 fl. 47 kr.; sein Nachfolger im ganzen 10 fl. 48 kr. 
und der letzte für die Zeit vom 11. bis 28. September (18 Tage) 
21 fl. 36 kr. Lohn (== 1 fl. 12 kr. pro Tag), 3 fl. 36 kr. „zum 
tranckgeldt* und dazu freie Kost. Der „ Grand provos" aber, der 
am 25., 26., 27. und 28. September mit seinem Kommando in 
dem Städtchen weilte und viele Marodeurs einbrachte, erlaubte sich 
bei Wirt Friedrich 26 fl. 35 kr. aufs Gemeindewohl zu verzehren. 
Überhaupt hat es den Anschein, als ob, so traurig die Verhält- 
nisse von 1740 bis 1745 auch waren, selten etwas für die Ge- 
meinde geschehen wäre, ohne dafs zuvor die darum Angegangenen, 
beziehungsweise damit Beauftragten sich hätten „Verehrungen" 
fiberreichen lassen. Die Beispiele hiezu zählen nach Dutzenden. 
So erhielt ein Offizier, welcher Fronfuhren begehrte, jedoch nicht 
bekommen konnte, am 16. November 1745 9 fl. 36 kr. verehrt 
„zu erspahrung sothaner frohndt-beschwehrung. * l ) Einem Haupt- 
manne „Degude" wurden am 14. August 1745 3 Paar junge 
Hühner im Werte von 1 fl. spendiert. 2 ) Als die Franzosen 1745 
in Mutterstadt standen, schickte man 4 Körbe voll Trauben im 
Werte von 4 fl. dorthin. 8 ) 1744 liefs sich ein französischer 
Kommissär, der eine Lieferung in Lambsheim in Empfang zu nehmen 
hatte, mit 10 fl. beschenken. Ferner: Wegen des anno 1740 
nachgesuchten und auch erhaltenen Nachlasses wurden 200 Gebund 
Stroh für 17 fl. angekauft und nach Mannheim „in Ein sicher orth* 
verehrt, sodann wegen derselben Angelegenheit ebenfalls „nacher 
Mannheim an Ein sicher orth" 2 Truthähne im Werte von 3 fl. 
Andere Herren dagegen bekamen Spargeln, so Oberamtmann Graf 
von Wieser für 3 fl. 46 kr., der Hof kammerrat Schell (könnte 
auch Scherer heifsen), welchem die Regelung des Eyersheimer Zoll- 
wesens aufgetragen war, für 2 fl. 45 kr. und ein Dritter ungenannter 
Herr 12 Hände voll im Werte von 1 fl. 10 kr. u. s. w. 4 ) 

Diese Verhältnisse und die Schwere der durchlebten Zeit, sie 
waren es auch sicherlich, die den Stadtschreiber „Ludovicus Schweizer* 
bewogen hatten, obiges „Pro Memoria" niederzuschreiben und dabei 



1 ) Gemeinderechnung von 1746, Belegnummer 72 3 / 4 . 

2 ) Oemeindereehnung von 1745, Seite 31. 
8 ) Gemeinderechnung von 1745, Seite 94. 

4 ) Das hier Angeführte aus Gemeinderechnung von 1741. (Beleg- 
numtner 78 und 79, sowie die beigegebene Zusammenstellung aller Ausgaben.) 



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U48 



all' die bei dieser Zusammenstellung auf ihn einstürmenden Gedanken 
in den Wunsch zusammenzufassen „Der Güthige Gott wolle unfs 
alle in dem 1746. und folgenden Jahren Vor solchen schwehren 
Aufslagen und schaden in gnaden behüthen amen." 

Der Wunsch ist denn auch in Erfüllung gegangen. Von 

1746 bis 1756 1 ) waren der Gemeinde Jahre des Friedens beschieden, 
und von ansteckenden Krankheiten oder besonders nachteiligen Natur- 
ereignissen blieb sie verschont. Gleichwohl reichte aber diese Zeit 
nicht aus, die von 1740 bis 1745 erlittenen Wunden auszumerzen, 
zumal die kurpfälzische Regierung dazu nur ungenügend baitrug. 
Diese letztere Behauptung an der Hand der Gemeinderechnungs- 
und Protokollbücher hier ausführlich zu begründen, würde jedoch 
zu weit führen. Mögen daher einige Hinweise genügen! 

Pro 1746 wurden der Gemeinde angesetzt: 

3568 fl. 43 kr. 2 ] /2 hr Schatzungsgelder 

170,11,,— „ .... Oberamtsunkosten 
170 , 50 „ 2 „ .... Beethgelder 
116 , 42 , — , . . . . Kriegsdiäten 2 ) 
Summa 4026 fT^6~kr71^2^hr. 

1747 indes begegnet man sogar auch noch 306 fl. 26 kr., auferlegt „zu 
bestreitung der reisKösten für Ihro ChurfÜrstl(ich)e Dhlt: Von Düssel- 
dorf nacher Mannheim" 3 ) und 55 fl. 55 kr., bestimmt „zu bestreitung 
deren flotz Kosten für das gehölz zur Churfürstl(iche)n parforce-Jagt. * 4 ) 

Weiter bedachte die Regierung von 1746 ab das Städtchen 
alljährlich mit mehr oder minder starker Einquartierung und gebot 
ihm aufserdem 1746, 

a) 18 Malter 2 Simmern Spelz und 14 fl. 45 kr. für Heu 
abzuliefern als seinen nachträglichen Anteil zum Unterhalte 
der vom Monat September bis anfangs November 1745 
in Neustadt gelegenen französischen Garnison; 6 ) 

b) für die französische Generalität in Landau 40 Stämme 
Kiefernholz von Waldhambach gegen Ottersheim zu fahren. 6 ) 

1 ) Im siebenjährigen Kriege stellten sich wieder die Franzosen in 
Lambsheim ein. 

2 ) Nach Belegnummer 3 in Gemeinderechnung von 1746 wurden dem 
ganzen Oberamt Neustadt an solchen Geldern 2542 fl. 26 kr. auferlegt. 

8 ) und 4 ) Eintrag vom 15. Juli in den Verordnungen von 1747. 

5 ) Protokoll vom 4. Februar 1746. 

6 ) Protokoll vom 25. Februar 1746. Das Holz kam nach der am 5. März 
1746 zu Queichheim ausgestellten (Quittung „sur les lignes de la queich.* 



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144 



Mit der Backhausgülte pro 1745 (44 Malter Korn) war die 
Gemeinde anfangs 1746 noch im Rückstand. Unfähig, sie zu leisten, 
und dennoch fortwährend mit Exekution belegt, machte sie Ende 
Januar ein Gesuch an die kurfürstliche Hofkammer, erhielt jedoch 
darauf nicht etwa diese 44 Malter geschenkt, sondern nur bis zur 
1746er Ernte gestundet. Und die vom Staate im Frühjahre 1746 
vorgeschossene Frucht mufste nach der Ernte entweder in natura 
mit dem üblichen 1 Simmern Aufmafs pro Malter zurückerstattet 
oder das Malter Korn mit 5 fl. und das Malter Gerste mit 3 fl. 
30 kr. bezahlt werden. 

Dagegen bekam die Gemeinde, welche infolge des Krieges 
1746 noch zirka 4000 fl. Verpflichtungen ihren Bürgern und andern 
Gemeinden 1 ) gegenüber hatte, die im Jahre 1741 dem Staate vor- 
geschossenen kaiserlichen Wahlgelder erst 1748 wieder zurück und 
als Vergütung für die gesamte anno 1745 geleistete Fourage und 
den erlittenen Schaden — sage ganze 3769 fl. 48 kr. — 2 ) 

*) Zum Beispiel den Gemeinden Grofs- und Kleinniedesheim und 
Hefsheini für die 1743 gelieferte Fourage. [Vergl. Anni. 8 ) Seite 121.J 
Für die Landauer Frone mufste sie allein 1398 fl. an die Pferdebesitzer 
entrichten. 

2 ) Davon wurden ihr erstattet oder, richtiger gesagt, an den jeweils 
angesetzten herrschaftlichen Geldern in Abzug gebracht, 1745: 1234 fl. 48 kr.: 
1746: 1750 fl.; 1747: 785 fl. 



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L. 



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145 



Das Pfälzer Wappen. 



„Gott erhalt die Pfalz beim Löwen gut!" 
(Inschrift v. 1579 am Bargthor von Kirkel, Pfalz ) 

Da es Pfälzer Forschern, wie mir mitgeteilt wurde, er- 
wünscht ist, Näheres über die Entwicklung der Wappen ihrer 
Regenten aus dem altangestammten kurpfälzischen Hause zu 
erfahren, so gebe ich im Nachstehenden eine kurze Besprechung 
der einschlägigen auf Siegeln, Münzen, Skulpturen und Malereien 
vorkommenden Wappen vom ersten Erscheinen bis zur Jetztzeit. 

Die hauptsächlichsten benützten Quellen sind hier unten 
in Anmerkung angegeben. 1 ) 



Da zur Zeit der älteren Besitzer der Pfalz, der Karolinger 
und Salier erbliche Wappen noch nicht bestanden, 2 ) so beginne 

1 ) Quellen: 1. Siegelsammlung im Kgl. Reichsarchiv, München. — 
2. Dr. Haeutle, Genealogie des erlauchten Stammhauses Witteisbach, 1870. 

— 3. Siebmacher, grofses und allgemeines Wappenbuch, von O. T. v. Hefner, 
1854. 1. 1. — 4. Monumenta boica, I. II. III. — 6. Anonym, Vollständige 
Wappenzeichnung von Churpfalz - Bayern ; ans dem 18. Jahrhundert. — 
6. Dr. K. Ritter v. Mayerfels, der Witteisbacher Stamm-, Haus- und Ge- 
schlechts- Wappen, 1880. — 7. K. Primbs, Entwicklung des Wittelsbachschen 
Wappens von Otto II. bis Max III. Joseph, 1882 ff. (Archival. Zeitschrift.) 

— 8. Dr. Jochner, dss Wittelsbachsche Hauswappen ; Bayerland, V. 33 ff. — 
9. Seyler, Geschichte der Heraldik, 1885 bis 1889. — 10. Gritzner. Grund- 
sätze der Wappenkunst, 1889. 

2 ) Ursprung allen Wappenwesens: Erst ums Jahr 1150; vgl. Hilde- 
brandts Wappentibel, 1887, S. 8 bis 9. — Die Siegel der ältesten Pfalz- 
grafen (ein Amt, das im 10. Jahrhundert entstanden zu sein scheint) bis 
einschliefslich Hermann von Stahleck und Konrad von Schwaben (1155 bis 

10 



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146 

ich die Betrachtung des pfälzischen Wappens mit der Zeit der 
Hohenstaufen, in welcher in der Pfalz das heute noch dort 
regierende Haus Witteisbach auftritt. 1 ) 

Zur Erläuterung diene die beigegebene abgekürzte genea- 
logische Stammtafel, aus der ersichtlich ist, dafs die Nach- 
kommen Otto's (VI.) I. von Witteisbach — 1180 von Kaiser 
Friedrich I. Barbarossa mit Bayern beliehen — in der Pfalz 
bis zum heutigen Tage in der älteren Rudolfiuischen Linie, 
in Bayern bis 1777 in der jüngeren Ludwigschen Linie 
und von 1777 an wieder in der älteren Rudolfinischen, 
speziell pfälzischen Linie regieren. Daraus erhellt, dafs das jetzige 
Witteisbacher Regentenhaus der Pfalz entstammt ; denn, nachdem 
die jüngere Ludwigsche Linie in Bayern von Ludwig dem Bayern, 
1329 (Vertrag von Pavia), bis Maximilian III. Joseph, f 1777, 
regiert hatte, fiel Bayern an Karl Theodor von der Pfalz- Sulzbacher 
Linie und nach dessen Tod, 1799, an Maximilian III. Joseph von 
der Birkenfeld-Bischweiler-Zweibrücker Linie, somit an Pfalz 
zurück ; von der Birkenfeld-Zweibrücker Linie aber stammen in 
direkter Linie die 5 Könige Bayerns u. Prinzregent Luitpold ab. Das 
heutige „herzogliche" Haus gehört der jüngeren Linie von Bir- 
kenfeld-Zweibrücken, nämlich der Linie Birkenfeld-Gelnhausen an. 

L Das pfälzische Löwen- Wappen. 

s. Tafei, Nr. i. 1- Schild: ein goldener 2 ) Löwe mit roter Krone 

in Schwarz. Der Löwe 8 ) ist das ursprüngliche Wappen- 

1195), mit denen die eigentliche „pfälzische" Geschichte ihren Anfang nimmt, 
enthalten sämtlich noch keine „Wappen 4 *. Siegel der wel fischen Nachfolger 
Konrads, — Heinrich des Weifen (1195 bis 1211) und dessen Sohnes Heinrich 
des Jüngeren (1211 bis 1214) — enthalten das Weifische Löwenwappen 
(Scheidt, Haus der Weifen, III. 215 u. 232). 

*) Da es sich hier speziell um eine Besprechung des pfälzischen 
Wappens handelt, liefs ich die Wappenvariationen Altbayerns, wie den 
Witteisbacher Adler, den gezackten Balken Ludwig des Kelheimers, den 
Ortenburgschen Panther, den Brandenburgschen Adler, die Holländer Löwen 
etc. hier unbesprochen. 

a ) Gold ist identisch mit gelb, Silber mit weifs. 

8 ) Nach Scheidt, Haus der Weifen, und K. Primbs, a. a. O. S. 12, 
darnach Dr. Jochner, a. a. 0. S. 403. 



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147 



tier der die alte Walzgrafschaft am Rhein vor den Wittels- 
bachera innehabenden Weifen. Nach deren Abgang erscheint 
dieses Wappentier zum ersten Mal, noch ungekrönt, auf dem 
Siegel Ludwigs L des Kelheimers, Herzogs von Rayern, vom 
Jahre 1220, welcher 1214 die Pfalz verliehen erhalten hatte; 1 ) 
leider aber ist die Quelle für dieses Siegel keine zuverlässige; 
denn die Siegelabbildungen der monumenta boica sind oft un- 
genau; ein, vorstehender Angabe genau entsprechendes Siegel 
von 1220 konnte bisher noch nicht gefunden werden. 2 ) Sicher 
nachweisbar dagegen erscheint der Löwe, ungekrönt, auf dem 
Siegel Otto's II. des Erlauchten vom Jahre 1230; 8 ) ein zweites 
und drittes Siegel dieses Pfalzgrafen zeigen deu Löwen 
gekrönt, und so verblieb er als Geschlechtswappen bis zum 
heutigen Tage. 

Ganz allein wurde der pfälzer Löwe in der Folgezeit nur 
mehr seltener geführt, so z. B. in Sekretsiegeln 4 ) Rudolfs i., 1294 
bis 1317, und Rudolfs II., 1314und 1334,aufserdemvouRuprechtI. 
in seinem Dreieckssiegel, 1333 bis 1338, und von Ruprecht II. 
in seinem runden von 1358 ; sonst sehen wir künftig immer Pfalz 
und Bayern vereinigt bezw. gleichzeitig auf einem Siegel. 

Interessant ist, inwiefern der pfälzer Löwe sogar ins 
herzogliche, bayerische Wappen überging; wird doch von 
Kaiser Ludwig dem Bayern, 1337, der Rautenschild als „insignia 
armorum et vexilli terre Bawarie" und der Löwenschild, 1338, 
als „Anna nostri ducatus Bauariae" bezeichnet. 6 ) 

Die erste litterarische Erwähnung des pfälzer Wappens 
geschieht im ältesten Wappengedicht Deutschlands, dem clipe- 



1 ) Abgebildet: Monumenta boica, III. Tafel I. 

2) K. Prirabs, a. a. 0., S. 100 bezw. 13. 

8 ) Original und Abgufs im Reichsarchiv; erwähnt und abgebildet im 
Bayerland V. Nr. 34. 

4 ) D. i. kleinere Herrschersiegel, die der Siegelherr eigenhändig b eh u f s 
besonderer Beglaubigung oder als Gunstzeichen meist auf die Rück- 
seite des grofsen Hauptsiegels aufdrückte oder aufdrücken liefs. Vgl. Leist. 
Urkundenlehre, 1882, S. 281. 

5 ) Seyler, Geschichte der Heraldik S. 79 u. 245. 

10* 



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148 

arium theutonicorum des Conrad von Mure, verfafst um 1250, *) 
wo es heifst: 

„Ecce palatini Beni stat forma leonis 

Ex auro, nigrum tarnen hinc campum fore poniß.* 

Die älteste farbige Darstellung des pfälzer Schildbilds 
findet sich in der Züricher Wappenrolle, 2 ) der ältesten Wappen- 
sammlung (um 1320 entstanden), auf dem letzten Banner (schwarz, 
darin gelber, rotgekrönter Löwe). 

2. Helmzier (Zimier): Sie war in der ersten Zeit der 
goldene, rotgekrönte (Schild-) Löwe zwischen einem mit 
goldenen Lindenblättern 8 ) bestreuten Adlerflug. 4 ) Der (pfälzer) 
Adlerflug wurde später an Stelle der Lindenblätter (bayerisch) 
blausilbern gerautet und bildete den speziell pfälzischen 
Helmschmuck, während das Zimier des bayerischen Helms 
stets die Stierhörner, mit Lindenblättern besteckt und auch 
ohne dieselben, waren. Häufig erscheint als pfälzer Zimier 
auch nur der sitzende, gekrönte Löwe allein ohne Flug. Hier 
sei gleich bemerkt, dafs der Zimierlöwe — ursprünglich uur 
beim pfälzer Helm! — frühzeitig auch in T s bayerische Zimier 
— die Stierhörner — aufgenommen wurde, und somit der pfälzer 
wie der bayerische Helm damit geziert waren. 

*) Vierteljahrsschrift für Heraldik, Sphragistik und Genealogie, 1880, 
S. 21 ff. Diese Nachricht ist also blofs um 20 Jahre jünger als das älteste 
8 ich er bekannte, oben erwähnte pfälzer Siegel von 1230. 

2 ) Herausgegeben von der Antiquar.-Gesellschaft in Zürich, von 
H. Runge, 1860. 

8 ) Eine im Mittelalter sehr beliebte Verzierung des Helmschmucks, 
die aber auch oft beliebig weggelassen wurde, z. B. wegen Raummangels 
auf Siegeln. 

4 ) Ob der Adlerflng «geschlossen* 4 oder „offen* 4 ist, hängt nicht von 
der Person des Siegelherrn, bezw. dessen Wunsch ab (wie dies Dr. Jochner 
a. a. O. S. 550, II. Spalte, II. Absatz bei Wilhelm III. bezw. Ludwig 
von Ingolstadt herzuleiten scheint), sondern von einer alten heraldischen 
Regel, derzufolge bei einem gerade nach vorwärts gekehrten Helme der 
Flug „offen 44 ist, d. h. beide Flügel sichtbar zeigt, während bei einem seit- 
wärts gestellten Helme (Profil) der Flug „geschlossen 44 ist. d. h. nur ein 
Flügel (oder höchstens vom zweiten nur der vorderste Rand) sichtbar wird. 
Die Stellung der Helme (bei einem meist vorwärts, bei zweien seitwärts 
zu einander) diktiert somit auch die Stellung des Flugs. 



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I 
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149 

3. Helmdecken: Antangs schwarz -golden, dann kon- 
stant: schwarz-rot. 

II. Wappenvereinigung Pfalz-Bayern. 

Die erste derartige Verbindung von pfälzer Löwe und s - Tafel » Nr - % 
bayerischen Rauten (auch Wecken genannt) findet sich auf dem 
Reitersiegel Ludwigs IL des Strengen vom Jahre 1290; hier 
sieht man die bayerischen Rauten im Armschild und deu pfälzer 
Löwen auf dem vorderen Schildchen der Pferdedecke. Als man 
aufhörte, auf den Siegeln die Schilde getrennt am Arm und auf 
der Pferdedecke zu führen, vereinigte man die beiden Einzel- 
schilde in einem einzigen Schilde durch „Vierung" (Quadrirung) 
desselben, indem man den pfälzer Löwen vorwiegend in Feld 

1 und 4, und die bayerischen Rauten in Feld 2 und 3 unter- 
brachte; die umgekehrte Reihenfolge (1 und 4 Bayern, 2 und 3 
Pfalz) findet sich auch, doch weniger oft. Ruprecht I. war der 
Erste, welcher die Vierung 1 und 4 Pfalz, 2 und 3 Bayern anwandte. 

Auf dem gevierten Schilde sitzen meist 2 Helme auf, 
vorn der bayerische: wie oben erwähnt, in älterer Zeit blofs 

2 mit goldeuen Lindenblättern besteckte, blausilbern gerautete 
Stierhörner, *) in jüngerer Zeit zwischen ebendiesen noch ein 
sitzender goldener, rot gekrönter Löwe (wie schon bemerkt, 
aus dem pfälzer Zimier herübergenommen); hinten der pfälzer 
Helm: sitzender goldener rotgekrönter Löwe zwischen dem 
blausilbern gemuteten Adlerflug. Die Helmdecken des bayerischen 
Helms sind blausilbern, die des pfälzischen schwarzrot 

Aufser der Vereinigung der Wappen Pfalz und Bayern 
durch Vierung in einem Schilde finden sich auf Siegeln, 
Münzen, Skulpturen etc. jedoch auch noch andere heraldisch 
berechtigte und vollkommen zulässige Kombinationen, so z. B. 
führen u. A. Ludwig VI. der Römer, 1351, und Otto V., 1363, 
Siegel, in denen der im Siegelfeld stehende, schildlose gekrönte 
pfälzer Löwe den bayerischen Rautenschild auf der vorderen 
linken Schulter trägt, also als sogen. „Schildträger" figuriert* 



l ) Auch Büffelhörner genannt; „Stierhörner* ist der richtigere Ausdruck! 



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150 



Oder die Schilde, Pfalz und Bayern, stehen neben ein- 
ander, wie z. B. am Schönsten bei der herrlichen Skulptur am 
Ruprechtsbau des Heidelberger Schlosses, das Wappen des 
deutschen Königs Ruprechts von der Pfalz (III.) darstellend, 
das uuter dem Reichsadler den pfälzer und bayerischen Schild 
nebeneinander enthält. 

Ruprechts Königssiegel (1400 bis 1410) hat heraldisch 
rechts neben dem thronenden König den Schild mit dem deutschen 
Reichsadler, links den von Pfalz und Bayern gevierten Stamm- 
schild. 

Auch 3 Schilde nebeneinander trifft man bei Wappen 
pfälzer Fürsten, wie z. B. unter Otto Heinrich, u. A. am welt- 
berühmten Otto-Heinrichsbau des Heidelberger Schlosses, wo 
3 Schilde: Pfalz, Reichsapfel (Erztruchsessenamt ; siehe unten) 
und Bayern nebeneinander stehen. 

Eine beim pfalzgräflichen Hause sehr beliebte Art war 
die Darstellung der Schilde in der Dreizahl unter einem, 
mit dem sitzenden Löwen gezierten Helme: die Schilde Pfalz 
und Bayern sind oben, während der untere dritte Schild teils 
leer ist (Regalienschild, Erklärung folgt nachstehend), teils 
den Reichsapfel (Erztruchsessenamt), teils den Veldenzer 
Löwen oder dasSponheimer Schach (siehe unten IV) enthält. 

Einer besonders schönen Zusammenstellung mufs Er- 
wähnung geschehen, die auf dem pompösen Reitersiegel 
Friedrich's I. des Siegreichen von 1463 zu sehen ist: das 
pfälzer Wappen ist repräsentiert auf dem Helm — gekröuter 
sitzender Löwe — , ferner auf dem Armschild, dann riesig 
grofs, ohne Schild auf der ganzen Länge des vorderen Teils 
der Pferdedecke und auf dem Ohrenstück der Kopfdecke des 
Pferdes, während man das bayerische Rauteuwappeu in 
einem besonderen Schilde hinter dem Reiter über dem Hinterteil 
des Pferdes und auf der ganzen hinteren Hälfte der Pferde- 
decke, sowie auf der Mauldecke des Pferdekopfes sieht ; ferner 
steht neben dem bayerischen Schild noch der leere Regalien- 
schild (siehe unter III). 



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151 



Interessante Wappenverbindungen mit dem Auslande 
erlebte das pfälzer Wappen durch die Besetzung auswärtiger 
Throne durch pfälzer Fürsten; so: 

Unter Pfalzgraf Christoph, erwählt zum König von Däne- 
mark und Schweden 1440, zum König von Norwegen 1441, 
der aufser den drei dänischen schreitenden Löwen in beson- 
derem Schilde, noch in geviertem Schilde in 1 das dänische 
Danebrogskreuz, iu 2 den pfälzer Löwen, in 3 die bayerischen 
Rauten und in 4 den wendischen Lindwurm in seinem Wappen 
führte ; im Secretsiegel desselben viert das Danebrogskreuz den 
Schild, und hat dieser in 1 die drei dänischen Löwen, in 
2 den pfälzer Löwen, in 3 die bayerischen Rauten, in 4 den 
wendischen Lindwurm ; in einem anderen (Dreipafs-) Siegel sieht 
mau aufser Bayern und Dänemark noch die drei schwedischen 
Kronen, den norwegischen Löwen mit dem Beil *) des heiligen 
Olaf und den wendischen Lindwurm (1444). 

Dann: unter Kurfürst Friedrich V. von der Pfalz, dem 
sogen. „Winterkönig", erwählt zum König von Böhmen 1619, 
der in dem einen Jahre seiner Regierung in Böhmen folgendes 
Wappen gebrauchte: Geviert; 1: böhmer Löwe, 2: pfälzer 
Löwe, bayerische Rauten und Reichsapfel (Erztruchsefs), 
3: mährischer und schlesischer Adler, 4: Zinnenmauer der 
Nieder- und Ochse der Oberlausitz. 

Ferner : unter Pfalzgraf Karl Gustav, Herzog von Zwey- 
brücken, Generalissimus der schwedischen Armee und Sohn 
der Halbschwester König Gustav Adolfs von Schweden, zum 
schwedischen Thronfolger 1649 ernannt und 1654 als Karl X. 
gekrönt, — bis zu dessen berühmtem Enkel König Karl XU. 
vou Schweden, Pfalzgraf und Herzog von Zweybrücken, 1697 
bis 1718, sieht man folgendes Wappen: Rückschild mit Mittel- 
and Herzschild; Herzschild: pfälzer Löwe; Mittelschild, ge- 
viert: 1: bayerische Rauten, 2: veldenzer Löwe, 3: clever 



l ) Nicht „Halbbarte tt oder Helmbarte, sondern hier das Attribut 
des heiligen Olaf: das Beil, mit dem er erschlagen wurde. S. Seyler 
a. a. O. Seite 136. 



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152 

Glevenrad, 4: jülicher Löwe; Rückschild, geviert: 1 und 4: 
die schwedischen drei Kronen, 2 und 3: der gothländische 
Löwe über drei linken Schrägströmen. 

Die Wappenvereinigungen auf den Siegeln etc. der Frauen 
und Geistlichen aus dem pfälzer Gesamthause sind äufserst 
mannigfach ; ich erwähne sie jedoch hier nicht einzeln, da dies 
zu weit führen würde, und man auch die hauptsächlichsten 
Bestandteile des pfälzer Wappens leicht aus den oft zahlreichen 
Feldern oder Einzelschildern der betreffenden Ehe- (Alliance-) 
oder kirchenfürstlichen Wappen herausfinden kann. 

HI. Der Kurschild. 

Obwohl die Pfalzgrafen am Rhein schon zu Zeiten des 
„Schwabenspiegels* (um 1280) und der „goldenen Bulle" (Kaiser 
Karls IV., 1356) Kurfürsten und im Besitz des Erzamte des 
„Erztruchsessen des heiligen römischen Reiches deutscher Nation* 
waren, kennzeichneten sie diese Würde lange Zeit uicht äufser- 
lich in ihrem Wappen; das Zeichen des Erztruchsessen- 
amts waren zwei aufeinander gestülpte goldene Schüsseln (der 
Schwabenspiegel besagt: „Der soll dem König die ersten 
Schüsseln auftragen"), die man denn auch im berühmten Grünen- 
berg' sehen Wappenbuch (vom Jahre 1483) als Attribut über 
dem pfalzgräflichen Wappen dargestellt sieht. Während Kur- 
sachsen — Erzmarschalk — das Attribut seines Erzamtes, die 
Schwerter, und Kurbrandenburg — Erzkämmerer — das Scepter 
in ihren Wappen aufnahmen, suchen wir die Schüsseln im Kur- 
pfälzer vergebens ; statt derselben finden wir aber meistens als 
dritten Schild unter dem pfälzischen und bayerischen Schild 
oder als Mittelschild den sogen. „Regalien schild", und in 
jüngerer Zeit den Schild mit dem Reichsapfel, letzteren 
auch mauchmal bei nur einem Schilde zwischen Pfalz und 
Bayern unten als sogen. „Spitze" eingepropft. 
s. Tafel, Nr. 3. „Regalienschild" nennt man den, den Blutbann be- 

deutenden, leeren, roten Schild, 1 ) über welchen es auch 

l ) Aufaer im pfälzischen auch im preufsischen, brainischweigischen, 
an baltischen, sächsischen etc. Wappen vorkommend ; vgl. Qritzner, a. a. O. S. 290. 



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Pfalz- Bayer« 



Otto (VI.) 

11») B 

Ludwig I. 

1183—1231, vereinigt 1214 durck 

Otto D 

1231— 1253,0 

Ludwig 

Pfalzgraf und H( 



Rudolf L, 

Pfalzgraf und Kurfürst 1294—1317. 

Ruprecht III., 

1388—1410 (deutscher König 1400). 



Ludwig III., 

1410—1436. 



Stephan, 

Zweibrücken-Simmern 
1410—1459. 



Otto Heinrich 

+ 1559. 



Kar 



II. 



t 1685. 



Ludwig L, 

Zweibrück en-Veldenz 
1444-1489. 

II 

Wolfgang 

1532-1569. 



Philipp Ludwig, 

Neuburg, 1569-1614. 



Wolfgang Wilhelm, 

Neuburg 1614—1653. 



Joh. Wilhelm Karl III. Philipp 

t 1716. t 1742. 



August, 

Sulzbach 1615—1632. 



Karl IV. Theodor, 

Pfalz und Bayern 1777 wieder vereinigt 
t 1799. 



Maxiiri 

König von Bayers»' 



Ludwig IL, 

König von Bayern, Pfalzgraf 1864— lftA 



| Direkte Abstammung vom Vater zum Sohn. 
|| Abstammung durch mehrere Generationen. 



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G©Q 



r Stammtafel. 



Witteisbach, 

beliehen. 

Celheimer, 

erleihnng Rheinpfalz mit Bayern. 

rlauchte, 

z von 1228 an. 

• Strenge, 

Bayern 12.55—1294. 



Ludwig IV. der Bayer, 

Kaiser; 1294—1847, Ober- und Niederbayern. 



Karl L, 

rkenfeld-Zweibrücken 1569—1600. 



Maximilian III. Joseph 

1745—1777. 



Maximilian Joseph, 

og von Zwei brücken 1795, 

^rst von Pfalz-Bayern 1799. 

g von Bayern, Pfalzgraf 1806. t 1825. 

Ludwig I., 

? von Bayern, Pfalzgraf 1825—1848. 



1848-1864. 



Luitpold, 

Regent von Bayern-Pfalz seit 1886. 



Otto, 

g von Bayern, Pfalzgraf seit 1886. 



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158 



heifst: 1 ) „Blutfahn oder Blutschild ist ganz roht und wird jeder 
Reichsfürste zum ersten damit belehnet, demnach der Keyser- 
liche Stuell dreymahl damit vmrennet ist, v. ist derselben ein 
Zeichen, das ein jeder Fürst, so ihn führen mag, ein Fürst des 
heiligen römischen Reichs genennet wird." 

Dieser leere, nur rote Regalienschild ist häufig „damascirt", 
d. h. mit einem Schnörkelmuster (Arabesken) verseheu, da die 
gute, alte Heraldik leere Flächen nicht liebte; dieses Muster, 
namentlich bei farblosen Darstellungen besonders zum Irrtum 
verleitend, ist jedoch kein Schildbild, keine Figur (namentlich 
kein „D a !), sondern nur eine Belebung der leeren Schildfläche. 

Zum ersten Mal fand ich diesen leeren Schild im Siegel 
Ruprechts III. von 1399, das oben zwei Schilde, Pfalz und 
Bayern, und unten einen, diesen ganz leer, aufweist ; ebenso ist es 
im Siegel Ludwigs IV. von 1444: unter einem Helm mit gekrön- 
tem Löwen drei Schilde, Pfalz und Bayern oben, der leere unten. 2 ) 

Kurpfalz dokumentierte durch Aufnahme dieses „Regalien- 
schildes", dofs die Pfalzgrafen am Rhein „Fürsten" des deutschen 
Reiches seien. 

An Stelle des leeren, roten Schildes verlieh Kaiser 
Karl V. 1544 dem Kurfürsten Friedrich II. von der Pfalz als 
Zeichen der Kurwürde bezw. des Erztruchsessenamtes den 
roten Schild mit dem Reichsapfel, welch' Letzterer aus s.Tafei, Nr. 4. 
der Mifsdeutung der Figur der zwei Schüsseln ent- 
standen (recte: verdorben worden) ist! 8 ) 

*) Vgl. Seyler a. a. 0. Seite 442. 

2 ) Das Reitorsiegel Friedrichs I. des Siegreichen von 1463, mit diesem 
leeren Schild, aber anderer Gruppierung, ist oben unter II schon erwähnt. 

•) Seyler, a. a. O., Seite 436 sagt wörtlich: „2 solcher (Truchsefs-) 
Schüsseln auf einander gestülpt sehen wir als Attribut des Erztruchsaes 
des hail. romischen richs (Kurpfalz) in Grünenbergs Wappenbuch. Aus 
diesem Bilde ist durch Mifsdeutung der Reichsapfel als Abzeichen der Erz- 
truchsessen geworden. 1 * Nach den zahlreichen Erfahrungen und Beweisen, 
wie sehr sich oft Wappenbilder im Laufe von Jahrhunderten durch Mifs- 
deutung und Verkennung total verändert haben, kann man sich dieser 
Ansicht des hervorragenden Sphragistikers und Heraldikers nur unbedingt 
anschliefsen ! 



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154 



Dieser Reichsapfel-Schild blieb bei der Pfalz bis zur Acht- 
erklärung Kurfürst Friedrichs V. von der Pfalz, des Winter- 
königs, 1 623 (im dreifsigjährigen Krieg), um welche Zeit Kur- 
würde und Erztrnchsessenamt, durch Übertragung derselben 
durch Kaiser Ferdinand II. an Herzog Maximilian von Bayern, 
von der Pfalz an Bayern übergingen. 

Kurbayern führte nun im gevierten Schild in l und 
4 Bayern, in 2 und 3 Pfalz, im Mittelschild den Reichsapfel 
des Erztruchsessenamts und die zwei Helme Bayeru und Pfalz. 

Als Ersatz für eben genannten Verlust wurde durch 
Belehnung Kurfürst Karl Ludwigs von der Pfalz durch Kaiser 
Ferdinand III. in Verfolg des westfälischen Friedens für die 
Pfalz 1652 das Erzschatzmeisteramt mit der K a i s e r k r o n e 
in rotem Schilde als Wappen geschaffen; doch gebrauchte 
Karl Ludwig diesen Extraschild nur selten und führte sonst 
aufser Pfalz und Bayern wieder nur mehr den leeren Re- 
galienschild. 

Nach Verhänguug der Acht über Kurfürst Max II. 
Emanuel von Bayern, 1706, bekam die Pfalz das Erztruch- 
sessenamt zurück, und sehen wir den Reichsapfel nun wieder 
auf pfölzer Münzen von 1708. 1709 cedierte Kurpfalz das 
nun überflüssige Reichsschatzmeisteramt an Kurbraunschweig. 
Nach der Rückkehr Max Emanuels, 1715, mufste Kurpfalz 
Titel und Wappen des Erztruchsessen wieder an Bayern zurück- 
geben, das 1717 wieder damit belehnt wurde. Kurfürst Karl III. 
Philipp nahm daher 1717 die Erzschatzmeisterwürde wieder 
in Empfang. 

Kaiser Karl VII (vou Bayern) überliefs uach seiner Thron- 
besteigung, 1742, sein bayerisches, ihm überflüssig gewordenes 
Erztruchsessenarat wieder an die Pfalz, die ihre Erzschatzmeister- 
würde nun an Kurhaunover abtrat. 

Als nun Kurfürst Maximilian III. Joseph von Bayern 
1777 sein Haus beendete, fiel Bayern samt der Kur und dem 
Erztruchsessenamt an Karl IV. Theodor, somit überhaupt an 
die Pfalz zurück, und sieht man von 1779 an wieder den 



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155 

Schild mit dem Reichsapfel im kurpfalz-bayerischen Wappen, 
indem Pfalz wieder in i und 4, Bayern in 2 und 3 stehen. 

Lange hatte der Streit zwischen Pfalz und Bayern um 
das Erztruchsessenamt und sein Wappen, den goldenen Reichs- 
apfel im roten Schilde, hin und hergeschwankt, — und als 
Beides endlich wieder beim ursprünglichen, altangestammten 
Besitzer: bei Kurpfalz augelangt war, erlosch Recht, Titel und 
Wappen — nur 27 Jahre darauf ein für allemal im allgemeinen 
Untergang des alten deutschen Reichs, anno 1806 traurigen 
Angedenkens ! 

In der ganzen vorstehend besprochenen Periode wurden 
über den Schilden zuerst 1 Helm, der pf&lzer Löwe, dann 
2 Helme, Bayern und Pfalz, oder nur die kurfürstliche Krone 
(der sogen. Kurhut) geführt. 

In Betracht kommen ferner: 

IT. Die Wappen der pfälzer Nebenlinien. 

Pfalz-Sulzbach und Pfalz-Birkenfeld: beide 
Linien führen in verschiedenen Gruppierungen (durch Teilung 
und Spaltung des Schildes) aufser Pfalz, Bayern und dem Schild 
mit dem Reichsapfel folgende Schilde bezw. Felder, teils alle, 
teils einzelne derselben: 

V e 1 d e n z : Schild : blauer , goldgekrönter Löwe in s. Tafel, Nr. 5. 
Silber; Helm: goldener Brackenkopf mit roter Zunge und rotem 
Halsband. 

S p n h e i m : Schild : rotsilbernes Schach ; Helm : roter s. Tafel, Nr. e. 
silbernaufgeschlagener Hut, darauf ein Pfauschwanz mit sil- 
bernem Band. 

Jülich: Schild : schwarzer Löwe in Gold ; Helm : goldener s. Tafel, Nr. 7. 
wachsender Adler mit schwarzen Flügeln. 

Cleve: Schild : goldenes Glevenrad auf silbernem Schild- s.Tafei, Nr. 8. 
chen in Rot; Helm: roter Ochsenkopf mit goldener, rotsilber 
geschachter Krone. 

Berg: Schild: roter, blaugekrönter Löwe in Silber; s.Tafei, Nr. 9. 
Helm: Pfauschweif. 



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166 

s. Tafel, Nr. 10. Mark: Schild: rotsilberne Schach balken in Gold. 

s. Tafel, Nr. n. Ravensberg: Schild: 3 rote Sparren in Silber. 

s. Tafel, Nr. 12. Mors: Schild : schwarzer Balken in Silber. 

s. Tafel, Nr. 13. Rappoltstein: Schild: 3 rote Schildchen in Silber; 

Helm: wachsender, armloser, silberner Mann mit 3 roten Schild- 
chen und rotsilberner Mütze. 

s. Tafei, Nr. 14. Hoheneck, früher Ifohenack: 1 ) Schild: 3 golden ge- 

krönte, schwarze Rabenköpfe in Silber ; Helm : schwarzer Flug 
mit 3 silbernen Pilgrimstäben. 

s. Tafei, Nr. 15. Bergen op Zoom: Schild: In Rot 1 grüner Dreiberg, 

über dem 3 silberne Andreaskreuzlein schweben (bald 2, 1, 
bald 1, 2). 

Diese sämtlichen Graf- und Herrschaften kamen vorüber- 
gehend an Kurpfalz-Bayern, wefshalb in der Verfallzeit der 
Heraldik, in welch' ersterer man gröfseren Prunkes halber 
möglichst viele Felder in seinem Wappen aufnahm, die zahl- 
reichen Schilde jener Graf- und Herrschaften den alten Stamm- 
wappen hinzugefügt wurden; so: 

Veldenz mit Sponheim: Pfalzgraf Stephan (fünfter 
Sohn König Ruprechts), 1410 bis 1459, ererbte nach dem Tode 
seines Schwiegervaters Friedrich III. von Veldenz die Graf- 
schaft Veldenz nebst einem Teil der Grafschaft Sponheim, und 
nahm 1448 den Veldenzer Löwen in sein Wappen auf, ebenso 
sein Sohn Friedrich I., der aber ebenso wie seiue Nachkommeu 
statt des Veldenzer Löwen auch den Sponheimer Schach- 
Schild führte. 

Kurfürst Otto Heinrich (f 1559) von der „alten" (ältesten) 
Kurlinie nahm in einem seiner verschiedenen Siegel auch den 
Veldenzer Löwen auf. 

Nach Leopold Ludwigs Tod ohne männliche Erben kam 
Veldenz 1733 an Karl III. Philipp von der Kurlinie. 



l ) Primbs a. a. 0., und nach ihm Jochner sprechen an Stelle Hohen- 
ecks von „ Raben kirchen". doch ist der auch im Siebmacher a. a. 0. und 
anderwärts gebrauchte Ausdruck „Hohenack" und „Hoheneck" der rich- 
tigere Name; gef. Mitteilung des K. Heroldsamts an mich. 



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167 

Jülich, Cleve, Berg, Mark und Ravensberg, 
teils ganz, teils nur mit Titel und Wappen — als „Anspruchs- 
wappen" — 1609 an Neuburg. 

Mors: Anspruchswappen seit 1706. 

Rappoltstein mit Hoheneck: 1667 (Heirat), 1678 
bezw. 1699 (Erbschaft) an Birkenfeld. 

Bergen op Zoom: 1728 an Sulzbach. 

Y. Knrpfalzbayerisches Wappen von 1804, 

Infolge des Luneviller Friedens (1801) wurde 1804 ein 
neues Wappen kreirt, das hier nur insofern interessiert, als es 
trotz Abtretung der Rheinpfalz doch noch den pfälzer 
Löwen, allerdings uunmehr, wie es iu der Verordnung vom 
3. Oktober 1804 heilst: „wegen dem Herzogtum der oberen 
Pfaltz" (!!), uud den Erztruchsessenschild mit dem Reichs- 
apfel aufweist. 

Das ganze Wappen besteht aus 16 Feldern mit einem 
von Bayern und Pfalz gevierten Mittelschild und dem Reichs- 
apfel im Herzschild; die 16 Felder, deren nähere Beschreibung 
überflüssig ist, da hier in erster Linie das pfälzer Wappen 
berücksichtigt wird, bestehen, der heraldischen Reihenfolge nach, 
aus: 1. Würzburg, 2. Franken, 3. Berg, 4. Cleve, 5. Bamberg, 
6. Augsburg, 7. Kempten, 8. Freising, 9. Passau, 16. Leuchten- 
berg, 11. Helfenstein, 12. Ravensburg, 13. Mindelheim, 14. Mark, 
15. Ottobeuern, 16. Rothenburg. 

VI. Königliches Wappen von König Max I. 
im Anfang des Jahres 1806. 

Derselbe bediente sich eines, mit der Königskrone be- s. Tafel, Nr. iö. 
deckten Schildes mit den bayerischen Rauten, und einem Mittel- 
sclrild, der gespalten, vorn den Reichsapfel (Erztruchsefs) und 
hinten den pfälzischen Löwen hatte. Als ein neues Wappen 
geschaffen wurde, 1806, war die Pfalz gar nicht mehr in s. Tafel, Nr. 17. 
demselben vertreten, da es nur einen blausilbern gerauteten 
Schild mit rotem Mittelschild zeigt, welch' Letzterer unter 



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158 

schwebender Königskrone 1 goldenes Scepter und 1 silbernes 
Schwert gekreuzt enthält Die direkte pfitlzer Abstammung ist 
somit gar nicht mehr heraldisch zum Ausdruck gebracht! 

YIL Königliches Wappen von 1835 (bis heute). 

s. Tafel, Nr. ia Diese Schöpfung König Ludwigs I. von Bayern, Pfalz- 

grafen bei Rhein, sollte die Hauptst&mme Bayerns heraldisch- 
geographisch-historisch repräsentieren. 

Unter dem Wittelsbach-bayerischen Stamm-Rautenschild 
(Mittelschild) liegt ein gevierter Schild (Rückschild), der in 
1 den pfälzer rotgekrönten goldenen Löwen in 
Schwarz, in 4 den pfalzveldenzer goldgekrönten, 
blauen Löwen in Silber, in 2 Franken und in 3 Schwaben 
(recte: Grafschaft Burgau) enthält. 

Es ist schade, dafs der Pfitlzer Löwe dadurch von seinem 
bayerischen Rautenschild räumlich getrennt und sogar gegen 
diesen zurückgesetzt wurde, mit dem er 6 Jahrhunderte lang 
vereint Freud und Leid geteilt hat ; der Veldenzer blaue Löwe 
soll zwar die Oberpfalz repräsentieren, doch ist das historisch 
nicht voll berechtigt, denn er war und ist das Wappentier 
einer rheinpfälzer Linie. 

TILL Schildhalter und Orden. 

Wo Schildhalter im pf&lzer Wappen auftreten, siud es 
fast immer Löwen (l, meist 2), die jedenfalls ursprünglich auf 
das einzig vorhandene „Thier* des Wappens, auf den Helm- 
schmuck des pfälzer Wappens, zurückzuführen sind und in der 
Folge beibehalten und mit Vorliebe gewählt wurden. 

Anfangs ungekrönt, haben die zwei schildhaltenden Löwen 
später im 18. Jahrhundert die geschlossene Kurfürstenkrone und 
in diesem Jahrhundert die offene Königskrone auf ihrem Haupte. 

Als Schildhalter kommen übrigens auch bei pfälzer Siegeln 
etc. Frauen, Knaben und Engel vor, doch sind diese nur auf 
den persönlichen Geschmack des betreffenden Siegelherren zurück- 
zuführen, zumal die alte Heraldik Schildhalter nicht als 



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TT 



159 



integrier euden Bestandteil eines Wappens ansah, sondern 
die Wahl von Schildhaltern Jedem selbst überliefs. Schild- 
träger haben wir schon oben unter IL kennen gelernt. 

Die den Schild haltenden zwei Löwen Otto Heinrichs, 
1556, sind besonders bemerkenswert, da sie nach guter 
heraldischer, oft geübter Sitte die äufseren zwei Helme 
des Wappens üder ihren Kopf gestülpt zeigen. 

Von Orden finden sich an und um pfälzer Wappen vom 
15. Jahrhundert an der hohe Ordeh vom goldenen Vliefs 
(gestiftet 1429) und vom 18. Jahrhundert an der Hubertus- 
Orden (gestiftet 1444, erneuert 1708 von Kurfürst Johann 
Wilhelm von der Pfalz), der Georgi-Orden (gestiftet 1494, 
erneuert 1729 von Kurfürst Karl III. Albert von* Bayern, 
nachmaligem deutschen Kaiser), und der Orden vom pfälzer 
Löwen (gestiftet vom Kurfürst Karl Theodor von der Pfalz, 
1768). Bei Kurfürst Friedrich V. von der Pfalz finden wir 
auch den englischen Hosenbandorden (1619), ebenso bei Karl IL 
(1682), während Letzterer auch den dänischen Elephantenorden 
(1681) führte. 



Ich schliefse nun mit dem Wunsche, dafs man der alt- 
gewohnten und altgeliebten Wappenverbind ung: Gevierter Schild: 
1 und 4 Pfalz, und 2 und 3 Bayern nicht vergifst, sondern, 
wie ich dies bei der Darstellung des Wappens eines königlichen 
Prinzen in den letzten Jahren schon sah, auch ferner treu 
eingedenk bleibt; diese Gruppierung entspricht historischer 
Berechtigung ebenso wie heraldischem Gefühle und Geschmacke, 
und drückt auch durch ihre Komposition aus, was im links- 
wie rechtsrheinischen Bayern heute wie ehedem gilt: 

„Bayern und Pfalz, Gott erhaltsl" 

München, Juli 1894. 

Karl Emieh Graf zu Leiningen-Westerburg, 

Rittmeister a. D., 
Ehrenmitglied des historischei Verein der Pfalz. 



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160 



Tl. 

Die „Heidenburg" bei Kreimbaeh 

in der Pfalz 



(mit zwei Originalzeichnungen) 

von 
Dr. C. Mehlis. 1 ) 



Im untern Lauterthale nördlich von Kaiserslautern erhebt 
sich rechts des tief eingeschnittenen Flüfschens ein steiler Kegel- 
berg. Seine bewaldeten Terrassen beginnen unmittelbar am 
Bahnhof Kreimbaeh. Zwischen letzterem und dem Orte Kreim- 
baeh steigt eine in der geologischen Litteratur wohlbekannte, 
schwarze Melaphyrwand als natürlicher Einschnitt an. 

Sowohl vom Bahnhofe aus als auch vom Orte ziehen steile 
Kufswege zum Plateau empor, dessen Fläche ca. 400 m über 
dem Meere, 194 m über dem Bahnhofe liegt. 

Die zweitoberste Terrasse ist von einem halbkreisförmigen 
Vorwall umzogen, an dessen Westseite wir in ziemlich starker 
Steigung zur Hochfläche gelangen. 

Letztere (vgl. Fig. 1) hat die Form eines Eies, dessen 
Spitze so ziemlich nach Norden gerichtet ist. Die Längenaxe 
misset 185 m, die Breitenaxe 107 m, der Umfang des ganzen 
befestigten Plateaus 410 m; die Fläche beträgt 1,5 ha. 



*) Die einzelnen wissenschaftlichen Resultate sind publiziert 
in den „Mitteilungen des historischen Vereines der Pfalz*, im „Ausland* 
und im „Korrespondenzblatt der westdeutschen Zeitschrift für Geschichte 
und Kunst", in den Jahren 1888 bis 1893. 



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161 



Die flache Kuppe, auf der nur wenige Kiefern stehen, während 
die Hänge sogenauuter Eichenschälwald umzieht, bot nach allen 
Seiten prächtige Blicke, als wir an einem Herbsttage des Jahres 
1893, mein getreuer Gehilfe bei den Ausgrabungen, Herr Ludwig 
Scheidt und der Berichterstatter, die steile Höhe unter Verlust 
manches Schweifstropfens erklommen hatten. Das Auge schweift 
nach Osten zum Donnersberg mit seinem breiten Scheitel, gen 
Süden zum Nordrande des Hartgebirges, aus dessen Nordostecke 
sich das Weinbiet und der Drachenfels emporheben, gen Westen 
blicken wir auf Hermannsberg, Potzberg und Höchenberg, 
während nach Norden die Kämme des Hunsrücks vom Hoch- 
wald bis zum Soonwald vor uns liegen, dessen Rücken nur 
durch den Koppenstein und die „Alteburg" wesentlich unter- 
brochen wird. Zu unsern Füfsen ruht tief in grünem Grunde 
Rofsbach, Rutsweiler und das altwittelsbachische Amtsstädtchen 
Wolf stein, malerisch an den Pufs des 550 m hohen Königs- 
berges hingeschmiegt, dem sich der Rothsellberg im S. anschliefst. 
Dartiber blauen die Höhen des Winterhauches, die Gegend, 
wo Schinderhannes seligen Angedenkens zu Hause war. 

Im Süden des Plateaus liegt die roh ausgehauene Öffnung 
eines Brunnenschachtes, dessen Seiten je 3 m Länge haben. 
Bis auf doppelte Mannshöhe ist dieser „Heidenbrunnen", der 
wohl bis zur nächsten Lettenschicht ursprünglich ausgegraben 
war, mit Steiubrocken zugeschüttet. 

In der Mitte des Plateaus sind einige Anlagen hergestellt, 
Ruhebänke angebracht u. s. w. Mitten darin erhebt sich ein über 
4 m hohes Lapidarium, errichtet aus gröfseren Fnndstückeu aus 
der hier redenden Römerzeit. Du siehst da einen römischeu 
Erntewagen abgebildet mit Rädern, Deichsel und Seitenleitern, 
tout comme chez nous, danebeo den üppigen Leib einer Tänzerin, 
die nach pompejanischem Muster geformt, vielleicht das Grab- 
mal eines Römers, der jugendlich im kalten Barbarenlande starb, 
geschmückt hat. Daneben ein nach rechts laufender Molosser- 
hund oder Wolf, vielleicht zum Denkmal eines Nimrod gehörig. 
Auf der Südseite steckt ein merkwürdiger Stein : er stellt einen 

11 



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162 

grofsen Käfig oder eine Menagerie vor, aus dessen verschiedenen 
Lucken Maulesel, Rind, Löwe (?), Schaf (?) ihre Köpfe stecken. 
Neben einigen Inschriftresten liegen Mahlsteine römischer Kon- 
struktion aus Niedermendiger Basalt sowie aus Quarzit, wie 
ihn der nahe jenseits des Thaies gelegene Rothsellberg, der 
südliche Nachbar des Königsberges, liefert. 

Den Rand des ganzen Plateaus umziehen die Reste einer 
Mörtelmauer, welche in einen älteren, aus gallischer Zeit stammen- 
den Ringwall eingebettet ist. 

Im Nordosten und Südwesten öffnete sich ein Thor mit 
Bogen und Gewölbe. Das Gewölbe des nordöstlichen Thores 
wollen ältere Leute von Kreimbach noch stehend gesehen haben. 
Zahlreiche Hausteine, Reste von Pfeilern, Säulen, endlich 
Dachziegel und Brandreste bezeichneten bei den seit 1887 
im Betriebe befindlichen Ausgrabungen die Stelle des nord- 
östlichen Eingangs. 

Auf der Ost- und Südseite stiefs mau im Verlaufe der 
Grabungen auf zahlreiche Inschriftsteine, Architekturstücke 
besonders Gesimssteine, auf zahllose Gefitfsstücke , Ziegeln, 
Glasreste, ferner auf Hunderte von römischen Bronzemünzen, 
welche meist dem 3. bis 4. nachchristlichen Jahrhundert ent- 
stammen, weiter auf Waffen, Lanzen, Dolche, Pfeile u. s. w., 
auch Geräte und Werkzeuge, Messer, Nägel, Kloben, Schlüssel, 
Schellen, Gewichte u. s. w., schliefslich auf auf Schmuck- 
sachen, Fibeln, Perlen, Armreife u. s. w. für Männer und Frauen. 
Innerhalb der Umwallung stiefs man auf 0,40 m im Geviert 
haltende, in regelmäfsigen Zwischenräumen von je 3 m gesetzte 
Hausteine, welche vielfach ursprünglich zu Grabbauten oder 
zu gröfsereu Gebäuden (Villen) gehört hatten. Nach einem 
vierkantigen Balkenloch in ihrer Mitte waren diese alle zur 
Aufnahme eines Tragbalkens bestimmt. Diese Pfeilerwand stand 
durch ein Sparrendach mit der 4 m hohen Umfassungsmauer 
in Verbindung, so dafs zwischen der Pfeilerwand und der 
letzteren ein regelmäfsiger Gang von 2,70 in Breite bestand 
(vgl. Fig. 2). In diesen Satzsteinen haben wir demnach die 



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Linien der Baracken vor uns, in denen die Vertheidiger der 
Anlage nebst Weib und Kind, kampiert haben. Dafür sprechen 
die zahlreichen Funde von Ziegelstücken, Holzkohlen, Nägeln, 
Klammern, welche sich im besprochenen Zwischenräume vor- 
fanden. Solche Baracken sind bereits nach ca. 50 Satzsteinen 
auf eine Länge von ungefähr 150 m der Umfassung nach- 
gewiesen und zwar bisher auf der Ost- und Südseite. Nach 
einem Satzsteine, der sich im Herbste 1893 auf der West- 
seite vorfand, scheinen diese Holzbarackeu auch diese Wallseite 
zum Teil begleitet zu haben. 

Nach den bisherigen Gesamtfunden ward zur Zeit der 
sogenannten „dreifsig Tyrannen" in Mitte des 3. Jahrhunderts 
auf der Stelle eines gallischen Refugiums mit Resten der la- 
Tene-Zeit ein Römerkastell mit stattlichen Thurm- und Thor- 
bauten angelegt und zwar wohl uuter dem Drucke der Preifs- 
gabe des rechten Rheinufers an die landgierigen Schaaren der 
Alamannen und nach dem Verluste des limes Romanus an 
die Beuteschaaren der Germanen. Für diese Thatsachen sprechen 
die verhältnismäfsig zahlreichen Münzfunde aus dieser Zeit, 
die sich an die Kaisernamen Gallienus, Posthumus, Tetricus 
knüpfen. Besonders das unter den Strahlensternen finster 
blickende, vollbärtige Antlitz des Usurpators vou Gallien, Tetricus, 
der erst 274 niedergeworfen ward, blickt dem Finder häufig 
vom „Herrengeld" (= Heidengeld), wie die Westricher die 
Römermünzen benennen, entgegen. Es ist nicht unwahrschein- 
lich, dafs diese stolze Römerveste in den Grenzkriegen gegen 
die unermüdlichen Alamannen zerstört wurde, bis sie unter 
Diocletian, dem Erneuerer der Befestigungen am linken Rhein- 
ufer, wieder hergestellt wurde (um 290). Sein Caesar, MaJmi- 
lianus Herculius züchtigte 286 die über den Rhein eingebroc enen 
Burgunder und Alamannen. Von ihm wurde eine Reihe von 
Burgen (<ppoop(a) im Rheinlande „aufgemauert", wie uns eine 
Stelle bei Julianus belehrt (orationes I. p. 12). Auch das 
wichtige Kastell am Lauterübergauge zwischen Bingen und 
Strafsburg wird unter dieser Zahl geweseu sein! 

11* 



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WIR 



164 

Damals mögen auch die 3 Thürrae aus Architekturstückeu 
und Inschriftplatten herrührend von benachbarten Villen und 
nahen Grabdenkmälern gethürmt worden seiu, welche im Süd- 
westen, ipi Südosten und wahrscheinlich im Norden die wichtig- 
sten Punkte deckten. 

Fast alle Inschriftsteine von der Römerburg — und es 
ist wohl ein Dutzend derselben vom Berichterstatter aufgefunden 
und veröffentlicht worden — gehören Grabdenkmälern an. Eines 
derselben verdient hier besonders Erwähnung, weil es einem öffent- 
lichen Beamten anzugehören scheint. Es ist ein leider verstümmelter 
Cippus aus rotem Sandstein, der noch 50 cm Länge und 40 cm 
Breite hat. Von drei Zeilen sind die Enden zu lesen. Sie lauten : 
V)P ja I Die erste Zeile gehört zu einem Eigennameu auf 
orius; die zweite Zeile bildet wahrscheinlich den 
Schlufs des Prädikates „Sevir", das den ständigen (?) 
Beamten des ordo Augustalium zukam (vgl. Mar- 
quardt: römische Staatsverwaltung, l. B. S. 514—515 u. S. 515 
Anm. 9). Der Gallier — oriu9 war demnach in einem der 
Heideuburg naheu Municipium oder Vicus ein Mitglied dieses 
dem kaiserlichen Kultus gewidmeten Kollegiums. — 

In pietätsloser Weise wurden diese Grabsteine hier wie au 
anderen ähnlichen Kastellen aus der Römerzeit, so aufderHeidels- 
burg bei Waldfischbach, der Heidenburg bei Oberstaufen bach 
u. s. w. zusammengerissen, um Material für den Burgbau zu 
bilden. 

Nur ein Inschriftstein macht eine Ausnahme. Er lag 
dort unten am Hange von Südwesten und besteht aus hübschem 
gelben Sandstein. Gewidmet ist der Altar dem Juppiter 
optimus und zwar von einem gewissen Gratia Vapo(li)a. Auch 
dieser Altarstein ist übrigens zum Teil zertrümmert wie fast 
alle Inschriftsteine und die meisten gröfseren Architektur- 
stücke. Welche Arbeit erforderte es, solche Blöcke hinauf zur 
steilen Höhe zu transportieren! Oder sollten die Grabmäler in 
unmittelbarer Nähe des Kastelies an einer „Gräbcrstrafse" 
gestanden sein? 



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165 

Übrigens hat man ein römisches Urnenfeld beim 
Bau der Lauterbahn am Westfufse der „Heidenburg" angegraben. 
Dies mag dem 3. Jahrhundert unserer Zeitrechnung angehören ! — 

Mächtige Grabplatteu und verzierte Gesimsstücke von 
über 2 m Länge bilden die noch sichtbaren Fuudamente des 
Südwest-Thurmes, während von den untersten Schichten im 
Südosten noch ein gewaltiger Block steht, dessen Inhalt 
1 Kubikmeter beträgt. Dicht daneben steht ein Architektur- 
sttick im Relief, geziert mit dem Rückenteil eines üppigen 
Bacchus oder einer drallen Bacchantin. Reben und Trauben 
daneben deuten auf den Thyrsusstab hin. Auch die gewaltigen 
Säulenreste, welche am Westhange liegen und zum Thor ge- 
hörten, das gerade ober ihnen stand, dürften aus der Zeit 
Diocletians stammen. 

Die nahezu uneroberbare Veste, nach allen Seiten frei 
stehend und sturmfrei, spielte unter dem Usurpator Galliens, 
dem Rheinländer Magnentius (350 bis 353) eine Rolle. Zahl- 
reiche Münzen, geprägt mit seinem Bilde, das durch ein stark 
ausgeprägtes Doppelkinn sowie durch die nach fränkischer 
Sitte ins Gesicht gekämmten Stirnhaare charakterisiert wird, 
finden sich zwischen den Trümmern der Römerveste. Ebenso 
von seinem Gegner Konstantius II., dem Sohne des grofsen 
Konstantin. Von byzanthinischem Gelde gelockt, brachen da- 
mals Ala mannen und Franken mit wilder Beutegier über den 
Mittelrhein und zerstörten 45 Städte am linken Rheinufer. 
Das ganze linke Rhein uf er bis über die Hart hinaus, bis 
zur Blies und Saar fiel damals iu die Hände der Alamannen und 
blieb so ziemlich seitdem in ihrem Besitze (vgl. Julian, orationes 
I. 1; aufserdem Mone: „Urgeschichte des badischen Landes", 
S. 293). Städte wie Kastelle, die nicht von stürmender Hand 
der Germanen genommen wurden, räumten die römischen Be- 
satzungen damals freiwillig! 

Ob unsere Burg mit Sturm erobert oder freiwillig ver- 
lassen war, läfst sich nicht mit Bestimmtheit mehr beweisen. 
Von menschlichen Überresten fand sich innerhalb der Ver- 



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166 



schanzung nur der Oberkiefer eines jungen kräftigen Mannes. 
Allein dies beweisen zahlreiche Brandreste, vermengt mit Münzen 
des Magnentius und des Koustantius IL, dafs damals unsere Burg 
durch Feuer zu Grunde ging. Die Landwehr, welche aus 
romanisierten Vaugionen bestand und das Kastell, wie auder- 
wärts im mittleren Rheinlande, wie am Donnersberg, wie am 
Drachenfels, besetzt hielt, stand wohl auf Seiten ihres Lands- 
mannes Magnentius. Wahrscheinlich zerstreute sie sich nach 
dem Einfalle der Alamannen in die nahen römischen Ansied- 
lungen. Wie Pferdekuocheu beweisen, bildeten auch Reiter 
einen Teil der Besatzung. 

Noch Münzen aus späterer Zeit, die bis auf Gratianus, 
Theodosius und Honorius herabgehen, mag unsere Römerbnrg 
auch noch in späterer Zeit eine kleine römische Besatzung 
gesehen haben ; doch ihre Blütezeit war dahin ! Um 400 n. Chr. 
zogen die römischen Legionen für immer aus dem Rheinlaude 
weg; immer dichter ward das Netz germanischer Ansiedlungen 
über die Thäler der Vogesen ausgebreitet. Zur Besetzung der 
zerfallenden Römerveste war kein Gruud mehr vorhanden, und 
so wuchs Gras in den Burgenstrafsen, und Dornen und Disteln 
erhoben sich über den gebrochenen Hallen, über den geborstenen 
Zinnen ! 

So lag die Römerburg wohl ein Jahrtausend oder länger 
in Trümmern, und Ziegen und Schafe weideten ruhig au ihren 
Hängen! Franz von Sickingen nahm von Nannstuhl nach 
Ebernburg seinen Weg an ihr vorbei, um über die Höhen 
zwischen Lauter und Alsenz nach der „Herberge der Gerechtig- 
keit" auf schnellfüfsigem Rosse zu gelangen. Doch er störte 
den Schlummer der Römerstätte nicht! — Und drei Jahr- 
hunderte später zogen denselben Weg Russen und Österreicher 
in den Befreiungskriegen. Weder Kosaken noch Kroaten 
jedoch kümmerten sich um das alte Schlofs, wo weder Wuttki 
noch Slibowitzer zu erhalten waren! 

Die „Acta" der von Kurfürst Karl Theodor gegründeten 
Akademie der Wissenschaften zu Mannheim berichten im ersten 



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167 



Bande (pag. 88) zuerst nach anderthalb Jahrtausenden von der 
„Hei den bürg", als einem Fundort römischer Alterthümer. 
Es heifst von ihr im Jahre 1766: „Nicht weit von Wolfstein 
stehen die Reste einer Burg, welche man nach ihrem Alter 
„Heidenburg" zu nennen pflegt. Gefunden ward hier eine 
Erzlanze, von Edelrost (aerugo nobilis!) bedeckt, den wir an 
Römermünzen lieben." — Um dieselbe Zeit stiefs man hier auf 
den jetzt zu Mannheim befindlichen Grabstein d^r Attonia 
Selma, der wahrscheinlich auch von diesem Kastelle stammt. 
In den Jahren 1821 bis 1827 wurden einzelne Münzen von 
Magnentius hier gefunden, auch die Fundamente von Ring- 
mauern und Gebäuden zuerst bemerkt. 

Allein erst die letzten Jahre: 1887 bis 1898 brachten eine 
systematische, hier in ihren Hauptresultaten angedeutete Unter- 
suchung der „Heidenburg", die auf Kosten des historischen 
Vereins der Pfalz unter Leitung des Berichterstatters vor- 
genommen ward. — 

Es ist Zeit die Höhe zu verlassen ! Schon werfen Rothsell- 
berg und Königsberg ihre Schatten auf das schluchtartige 
Lauterthal, schon erstrahlt der Potzberg im Westen purpurrot 
im Lichte der untergehenden Sonne. Wir wandern an der 
Stelle im Süden vorüber, wo jüngst im September 1893 der 
grofsartige Fund spätrömischer Geräte, Werkzeuge und Waffen, 
mehr als 100 wohlerhaltene Gegenstände, aufgedeckt worden 
ist (s. Heft XVII d. Mitteil. d. hist. Vereins d. Pfalz S. 171). 
Über die letzten Zeiten der Römerschaft am Rhein, ihre Kultur 
und deren mafs gebenden Einflufs auf die rohen Bauern- 
gemeinden der Germanen wird dieser Schatz den Archäologen 
ein helleres Licht anstecken, als ganze Bände von Kompilationen 
und Kombinationen! — 

Dann nehmen wir auf der „Marienruhe", dicht unter- 
halb der Ruinen Platz, um die im letzten Abendlichte er- 
schiraraernde idyllische Landschaft noch einmal zu übersehen. 
Kein Wunder, dafs Römern und Romanen diese liebliche 
Thallandschaft so gefiel, dafs sie, nur dem Rufe der „dira 



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168 



necessitas" gehorchend, wehklagend die Ahnenbilder vom Grabe 
ihrer Vorfahren heraufgeschleppt haben, um selbst mit diesen 
heiligen Steinen die Zinnen ihrer Burg zu verteidigen. 

Doch sieh ! Was glänzt zu unsem Füfsen ? Eine Bronze- 
münze hat der Regen hervorgeschwemmt. Das mächtige Haupt 
des Kaisers Magnentius ziert sie auf der einen, das Bild eines 
römischen Reiters auf der andern, der einen Germanen nieder- 
reitet, während ein zweiter lebenerflehend die Hände zum Sieger 
emporstreckt. Dartiber steht in deutlichen Buchstaben: „Gloria 
Romanorum". Das ward zu Trier geprägt vor anderthalb 
Jahrtausenden! Und heute das Gegenteil! — 

Von Wolfstein herauf schlängelte sich eine Rauchwolke. 
Sie htillt den Zug ein, der uns von der „Heidenburg" wieder 
hinausführen soll über Kaiserslautern zum belebten Rheinthale. 

Unten aber verabschieden wir uns von dem Wander- 
genossen und nicken dem schon erdunkelnden Bergeshaupt, 
das die Trümmer der Römerveste birgt, einen letzten Grufs zu : 
„Vale, moritura arx!" 



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169 



VII. 

Jahresbericht 



Im verflossenen Jahre blieb der Ausschufs von Veränderungen 
im Personalbestande verschont. Die Ämter in demselben sind 
wie bisher verteilt: I. Vorstand: der Kgl. Regierungspräsident 
Excellenz von Auer, II. Vorstand: Kgl. Studienrektor Ohlen- 
schlager, Rechner: Kgl. Regierungsfinanzdirektor Schwarz, 
Konservator: Kgl. Gymnasialprofessor Dr. Harster, I. Biblio- 
thekar: Kgl. Konsistorialrat Dr. Leyser, I. Sekretär: Kgl. 
Kreisarchivar Dr. Mayerhof er, II. Sekretär: Kgl. Rechnungs- 
kommissär, Ratsaccessist Berthold, IL Bibliothekar: Kgl. 
Kreisarchivsekretär Dr. Glasschröder, alle in Speier. 

Das Vereinsmandat für Zweibrücken erlitt durch Aus- 
scheiden des Herrn Kgl. I. Staatsanwaltes Schneider im 
Justizministerium infolge Beförderung, bezw. Versetzung nach 
München eine Änderung. Als Nachfolger im Vereiusmandate 
wurde Herr Kgl. Landgerichtsrat Gulden in Zweibrücken 
gewonnen. Dem ausgeschiedeneu Herrn Mandatar sei auch an 
dieser Stelle der Dank des Vereins bekundet. 

Weitere Mandate für besondere Fundgebiete wurden über- 
tragen: Herrn Lehrer und Gemeindeschreiber F. Sei z er in 
Kalistadt und Herrn N. Henrich in Weisenheim a. S. je für 
ihre Gemeinde und Umgegend, sowie Herrn Kaufmann Salomon 
Jean in Herschberg für Gebiete des Westrich. 

Die vakante Stelle des Vereins in der Museumskommission 
wurde unterm 15. September wieder besetzt und dem Herrn 
II. Vorstande Rektor Ohlenschlager übertragen. 



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170 



Von den Ereignissen des letzten Berichtsjahres stellen 
wir an die Spitze: den Besuch der Sammlungen des 
historischen Vereins durch Seine Königliche Hoheit 
den Prinzen Ludwig von Bayern am 28. Mai 1894. 
Bei diesem Besuche in Gegenwart der Museumskoramission 
und unter Führung des Herrn I. Vorstandes sprachen Seine 
Königliche Hoheit, alles eingehend besichtigend, Sich wieder- 
holt sehr anerkennend aus sowohl über das beträchtliche Wachs- 
tum des Museums seit Ihrem Besuche im Jahre 1881, als auch 
über die gelungene Aufstellung der Sammlungen, ein Haupt- 
verdienst des um das Museum so sehr verdienteu Konservators 
Herrn Dr. Harster. Insbesondere erregten unter andern das 
Interesse Seiner Königlichen Hoheit die Menge des Porzellans 
aus der Frankenthaler Fabrik Karl Theodors in der Heyden- 
reich 'sehen Sammlung, die prähistorischen Funde, die Bronze- und 
Terrasigillatasachen, die Münzsammlung, die alten Drucke, die 
Kupferstiche, worunter das Prachtblatt in Schwarzkunst, Pfalz- 
graf Friedrich Michael, Seiner Königlichen Hoheit Ururgrofs- 
vater darstellend, endlich die Ansichten vom Dom nebst Um- 
gebung, die Kaiserbulleu und ein eigenhändiger Brief Kurfürst 
Max I. von 1627. — 

Als freudiges Vereinsereignis ist die Thatsache zu regi- 
strieren, dafs es am 3. April 1. J. fünfundzwanzig Jahre 
waren, seit der 1869 neu gegründete historische Verein der 
Pfalz wieder ins Leben getreten ist. Was der Verein in diesem 
Vierteljahrhundert geleistet, ist wohl nicht nötig den Mit- 
gliedern und Freunden besonders vor Augen zu führen. Es 
genügt der Hinweis auf die 22 Vereinsgabeu, welche sich seit 
1870 zu einer der hauptsächlichsten Quellen für die Geschichte 
der Pfalz entwickelt haben, es genügt ein Blick in die heute 
20 Räume umfassende Sammlung von pfälzischen Altertümern 
aller Zeiten, eine wahre Schatzkammer der pfälzischen Ver- 
gangenheit. Als 1869 der Verein sich neu belebte, war kaum 
zu erhoffen, dafs den Bestrebungen desselben ein solch' stetiges 
von Erfolg gekröntes Wachstum zu Teil werden würde, wie 



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171 



die heutige Blüte zeigt. Es war dies nur möglich durch die 
unentwegte Unterstützung zahlreicher Freunde und Gönner. 
Ihuen allen sei heute für ihre Beihilfe gedankt. Vor allen 
aber gebührt der Zoll der Dankbarkeit bei der Jubiläumswende 
zweien Männern, welche unbekümmert um Schwierigkeiten 
geholfen haben, das Schifflein des Vereins vorwärts zu steuern, 
welche durch ihre dem Verein zur Verfügung gestellten wert- 
vollen Dienste wesentlich dazu beigetragen haben, den Verein 
zu dem zu macheu, was er heute ist, und die mit dem Verein 
das Jubiläum ihrer Vereinsamter zu feiern vermögen, wir meinen 
den hochverehrten Herrn Kgl . Regierungsfinauzdirektor Schwarz, 
welcher seit 10. April 1869 das Amt des Rechners versieht, 
und Herrn Kgl. Gymnasialprofessor Dr. Harster, welcher 
seit 4. Juni 1873 dem Vereinsausschusse angehört und in diesem 
bis 11. April 1883 das Amt des II. Sekretärs, von da bis 
28. Juli 1888 jenes des I. Sekretärs, nebenbei aber 1881/82 
und sodann seit 9. Februar bezw. 11. April 1883 das Amt des 
Konservators verwaltet hat. Möge es beiden verehrten Herren, 
die dem Vereine so vieljährige Treue bewiesen haben, noch recht 
lange vergönnt sein, des Dankes der Mitglieder sicher, die 
Interessen des Vereines zu fördern! 

Leider haben wir auch einiger traurigen Ereignisse zu 
gedenken. Am 24. September 1. • J. verschied plötzlich zu 
München Seine Excellenz der Herr Kgl. Regierungspräsident 
Sigmund von Pfeufer. Noch am Jubiläumstage konnte ihm, 
als dem Neubegründer des historischen Vereines der Pfalz, 
ehrerbietiger Grufs entboten werden. Bis zu seiner Ernennung 
zum Kgl. Staatsminister des Innern 1871 erster Vorstand, war 
er seitdem Ehrenmitglied des Vereins. — Gleichfalls zu München 
verschied am 11. gl. Mts. der Kgl. bayer. Generalarzt a. D. 
Herr Dr. Leonhard Mayrhofer, welcher seit 15. September 
1876 Mitglied des Ausschusses war und seit dem Tode des 
ersten Konservators Eduard Heydenreich (28. März 1877) das 
Amt des Konservators bis 1881 erfolgreich verwaltet hat. 
1880 erschien der von ihm verfafste erste Katalog des Mu- 



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172 



seums. — Endlich verstarb am 25. Oktober 1. J. zu Speier der 
Kgl. Reicbsarrhivrat Herr Dichter Ludwig Scbandein, welcher 
zu den Neubegründern des historischen Vereines zählt und dem 
Ausschüsse seit Januar 1869 provisorisch, seit 3 April gl. J. 
definitiv als I. Sekretär angehörte. Am 11. April 1883 schied 
er aus Gesundheitsrücksichten aus diesem Amte, in welchem 
er, insbesondere durch Erstattung der Jahresberichte in den 
Mitteilungen dem Vereine sehr schätzenswerte Dienste geleistet 
hat. — Mögen sie ruhen in Frieden! 

Unterm 19. Juni 1. J. bewilligte die Kommission für 
Urgeschichte in Bayern bei der Kgl. Akademie der Wissen- 
schaften in München dem historischen Vereine einen Beitrag 
von 500 Mark für gröfsere Ausgrabungen. Leider haben die 
bis jetzt untersuchten Gebiete keine erheblichen Ergebnisse 
geliefert. Für die Zwecke des Museums der Stadt Speier 
spendeten weitere Beträge : die Speierer Volksbank 100 Mark, 
die Gewerbebauk Speier 50 Mark. 

Was die Erwerbungen für die Vereinssamm- 
lnngen im Jahre 1894 betrifft, so führen wir dieselben in 
bisher gewohnter Weise nachstehend auf. Wir bemerken, daüs 
hierbei die Einträge des Inventars zu Grunde liegen, welch' 
letzteres vom Vereinskonservator Dr. Harster musterhaft geführt 
wird und insbesondere durch Feststellung der Fundumstände für 
viele Funde die für deren Würdigung allein mafsgebeude Grundlage 
schafft. Hiedurch gestaltet sich das Inventar geradezu zu einer 
Geschichtsquelle. Durch Aufnahme des Inhalts des Inventars — 
das chronologisch je nach der Erwerbungszeit der Funde geführt 
wird — in den Jahresbericht (iudes in anderer Anordnung des 
Stoffes) wird derselbe öffentlich bekannt, allen Freunden zugänglich 
und überdies das Wachstum der Sammlungen, deren wiederholten 
Besuch wir allen Mitgliedern und Gönnern nicht genug empfehlen 
können, am klarsten bezeugt. Die Einträge hoben sich von Nr. 1329 
bis 1385. Sind es auch nur 56 Nummern, so sind hierunter 
eine beträchtliche Anzahl, welche ganze Sammlungen aus Hun- 
derten von Einzelstücken in sich fassen. Nunmehr folgeu siel) : 



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173 

A. Fundstücke, Waffen, Werkzeuge, Gefasse, 
Oeräte, Denksteine, u. s. f. 

I. Urzeit 1 Fossile Mamutknochen, gefunden in Altrip, ver- 
mittelt durch den Vereinsmandatar Herrn Kgl. Bezirksamtmann 
Glaser in Ludwigshafen. Kohlenversteinerungen, sehr interessant, 
geschenkt von Herrn Verwaltungsassistent Heuser in Landau. Fos- 
siles Geweihstück, gefunden in Speier, westlich der Pionierkaserne 
hei einem Neuhau, Geschenk des Herrn Antz. 

II. Vorzeit (Saal V). a) Prähistorische Funde aus Stein 
(cfr. Heft XVI d. Mitteil. d. hist. Ver. d. Pf. S. 183, Heft XVII S. 168): 
Steinmeifsel aus nephritähnlichem, graugrünen Material mit 
haarscharfer Schneide, 4 cm lang, ehenso hreit, der hintere Teil 
abgebrochen, gefunden auf der Hochstrafse von Johanniskreuz nach 
Kaiserslautern, eingeliefert von Herrn Kgl. Forstmeister Gümbel 
in Trippstadt, jetzt in Speier (Inventar-Nr. 1331). — Wohlerhaltener, 
in der Mitte durchbohrter Stein h a m m e r aus weifsgrauem Material, 
15 cm lang, je 5 cm breit und hoch, erworben -durch den Vereins- 
mandatar Herrn Lehrer Wenz in Hafsloch, gefunden von Herrn 
Ackersmann Georg Stahler daselbst, etwa 1 Em unterhalb des 
Dorfes gegen Iggelheim zu, eine Ackerlänge nördlich der Chaussee, 
oberhalb der Weidigwiesen (1366 a). — Sammlung des Verein s- 
mandatars Herrn Salomon Jean, Kaufmann in Herschberg, 
der dieselbe, durchgängig wertvollen Charakters, bestehend auiser 
Steinwerkzeugen aus prähistorischen und römischen Bronzen, 
fränkischen und mittelalterlichen Altertümern, sehr dankenswerter 
Weise dem Kreismuseum überlassen hat: Steinartefakt, noch 
15 cm lang, an der flachen Unterseite 3 cm breit, der gewölbte 
Rücken 4 cm hoch, gefunden in Höheinöd; Steinbeil, 6 cm breit, 
noch 9 cm lang, gefunden in Wallhalben; Steinmeifsel, 10 cm 
lang, 4,7 cm gröfste Breite aus schwarzem Material, durchbrochen, 
Fundort: Weselberg; desgleichen, 7,3 cm lang, 4,1 cm breit, ge- 
funden zu Martinshöhe; desgl., 7,3 cm lang, 4,3 cm breit, ge- 
funden zu Lambsborn; desgl., 8 cm lang, 3,2 cm breit, gefunden 
zu Battweiler; desgl. 2 Steinmeifsel von Riedelberg, der eine 
4,8 cm lang, 4 cm breit, der andere, 5,1 cm lang, 4,3 cm breit; 
desgl. aus schönem, dunkelgrünen Gestein 7 cm lang, an der 
Schneide 3,9 cm breit, gefunden in Mafsweiler; desgl. (Beil oder 
Meifsel?), noch 6,2 cm lang, 5,4 cm breit, gefunden zu Hersch- 



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berg, wie auch die 2 folgenden Stücke: Glättstein (?), oval, 
7,5 cm lang, 4,5 cm hoch; Feuer steinsplitter, 5,3 cm lang. — 
Schöner, schwarzer Glattstein, oben flachgewölbt, noch 7 cm 
lang, 8,8 cm hoch. — Zwei Hirschgeweihzapfen, 17,4 und 18 cm 
lang, an dem einen Ende ausgehöhlt behufs Aufnahme eines Stein- 
meüßel8 oder dergl., gefunden in Schussenried. Vier Stein keile, 
je 4,7, 7,1, 7,4 und 11 cm lang (alles Inv.-Nr. 1371 A). — Stein- 
werkzeug aus schwarzgrauem Material zum Schaben oder Glätten, 
10 cm lang, schöne Pfeilspitze aus Stein, 6,2 cm lang, her- 
rührend aus der Sammlung des Herrn Gymnasiasten Eduard 
Antz in Speier, der seine gröfstenteils aus Speierer Altertümern 
bestehende sehr wertvolle Sammlung prähistorischer, römischer und 
mittelalterlicher Funde hochherziger Weise dem Kreismuseum dankens- 
wert überlassen hat (1378 59, ise), das Steinbeil in Grünstadt, die 
Pfeilspitze in Speier gefunden. 

b) Funde aus Thon, Erde, Glas u. s. f. : Kunstloser 
Napf, 6 cm hoch, 11,5 cm Durchmesser, aus schwarzgrauem 
Material, defekt; gehenkelte Tasse (Henkel abgebrochen), 5 cm 
hoch, 9 cm Durchmesser, la Tene-Zeit, erworben durch Vermittelung 
des Herrn Bahnverwaltungsbeamten Heuser in Landau (1370 x, y). 
— Hälfte eines Netzbeschwer er 8 aus Thon, 12 cm lang, 3 Thon- 
wirtel (Sammlung Antz, gefunden zu Speier, Inv.-Nr. 1373 und 
zwar Unternummer 158 gefunden im Reffenthal bei Speier. ie ge- 
funden in der Marienstrafse mit einem Netzbeschwerer aus Thon, 
28 und 29 gefunden beim Neubau im Dominikanerinnenkloster zu 
Speier). — Drei Thonwirtel (?), worunter zwei aus einem Grab- 
hügelfund auf dem Mollet bei Mafsweiler. Gallische Perle, gelb 
mit blauweifsen Augen und ringförmige Perle aus gelblichem Glas, 
beide der la Tene-Zeit angehörig. (Sammlung Salomon Jean, 
stammend aus Grabhügeln der Gegend bei Herschberg, 1871 A). 

c) Bronzefunde (Heft XVI, S. 185, XVII, S. 168) [auch 
im Saal IV] : Hübsches Exemplar einer 5 cm langen, sogenannten 
Certosa-Fibel: Der hochgeschwungene Bügel läuft einerseits in 
eine breite Nadelscheide aus, die, aufwärts und zurück bis zum 
Bügel gebogen, in 2 Knöpfe, einen gröfseren und einen kleineren, 
endet. Der Bügeldraht macht zuerst 2 Spiralwindungen nach links 
auswärts, geht dann auf die andere Seite hinüber und macht wieder 
2 Windungen von rechts einwärts, worauf er in die Nadelspitze 



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ausläuft. Bügel und, soviel ersichtlich, wenigstens der grössere der 
beiden Knöpfe sind mit linearen, durch den Rost allerdings stark 
beschädigten Ornamenten verziert. Aus der Gegend zwischen 
Mutterstadt und SchifFerstadt stammend, erworben durch Vermitte- 
lung des Herrn Kaufmannes Heinrich Moritz in Speier. (Inv.- 
Nr. 1335). Ranke, der Mensch, II, 597 u. 599 sagt hierüber: 
„In dem Begräbnisplatz in der Certosa bei Bologna tritt eine neue, 
scharf charakterisierte Fibelform auf, welche als Certosa-Pibel be- 
zeichnet wird . . . Der Nadelhalter schliefst mit einem nach vorn 
zurücktretenden Knopfe . . . Montelius ist der Meinung, dafs die 
la Tene-Fibel sich aus der Certosa - Fibel entwickelt habe. Der 
unmittelbar aus dem vorderen Ende des Bogens hervorgehende 
Draht macht links eine Anzahl von Windungen, geht dann nach 
rechts hinüber, wo er annähernd dieselbe Anzahl von Windungen 
macht und verläuft dann in die Nadel. Besonders charakteristisch 
ist es, dafs am untern Ende des Nadelhalters ein Schlufsstück sich 
mehr oder minder in der Richtung gegen die Spirale zurückbiegt. — 
Bronzekelt, 15 cm lang, an der Schneide 5 cm breit, mit beider- 
seits sich berührenden Schaftlappen, die wahrscheinlich vorhanden 
gewesene Öse am hintern Ende abgebrochen, im Rhein zwischen 
Ludwigshafen und Mannheim ausgebaggert, erworben auf gütige 
Anregung des Herrn Heuser in Landau von Juwelier Nagel in 
Mannheim (1374a). — Sammlung des Herrn Vereinsman- 
datars Salomon Jean (s. oben), stammend grösstenteils aus 
Grabhügeln der Gegend um Herschberg: Massiver geschlossener 
Bronzering, 1 cm stark, 8 cm Durchmesser ; zwei mit Strich- 
ornamenten verzierte offene, fast geschlossene Bronzeringe, 
6 mm stark, 6,8 cm Durchmesser; 48 kleine Bronzeringe, 
wovon 14 in verschiedener Weise durch Striche, Kerben, Knöpfe, 
u. s. f. verziert sind; sechs wirtelartige kleine Bronzeringe; 
geschlossener Bronzering, in Abständen gerippt, 1 cm stark, 
11 cm im Durchmesser; zwei Bronzebarren in Gestalt von 
offenen Ringen, etwa 1 cm stark und 15 bis 16 cm im Durch- 
messer; zwei rippen förmige Bronzestücke (Barren?), 19 bezw. 
29 cm lang; zwei seltene, nach Art der Morgensterne gezackte 
Stockbeschläge, 1,5 cm hoch; zwei Lanzenspitzen aus 
Bronze, 15 und 17,5 cm lang; zwei Sicheln aus Bronze; ein 
Palstab aus Bronze, 18 cm lang; eine Schwertklinge aus 



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Bronze, noch 44,5 cm lang; abgebrochen ist nur die äufserste 
Spitze, wie an dem oberen Teil der Klinge das kleine ovale Stück 
oberhalb der beiden Nietlöcher, in welchem ein drittes Nietloch 
sich befand; Schwertgriff, 15 cm lang, aus Bronze, zu einem 
Schwert der vorstehend beschriebenen Art, nicht aber zu diesem 
selbst gehörig ; sechs spiralförmig gewundene kleine Bronzeringe 
von 4 bis 5 cm Durchmesser; ein als Zierbeschlag dienendes Rad- 
kreuz von 3,1 cm Durchmesser; ein un verzierter offener Bronze- 
armring mit spitz zulaufenden Enden, 6 mm gröfste Stärke, 6,5 cm 
gröfste Weite; zwei Bronzenadeln, die eine 17,5 cm lang, die 
andere 18,5 cm, jene durch Beifelung, diese aufserdem auch durch 
(zwei) Knöpfe verziert; Messer aus Bronze, 19 cm lang; acht 
Bommeln aus Bronze, die gröfste von 27, die kleinste von 11 mm 
Durchmesser. Äufserst rohes Bronzefigürchen, 6,5 cm hoch: 
männliche, helmbedeckte, sonst nackte Gestalt, hielt in der ge- 
senkten Rechten und in der halberhobenen Linken eine nicht mehr 
vorhandene Lanze. Ferner: Griechischer Gürtelhaken von 9 cm 
Länge aus Bronze (Inv.-Nr. 1371 A). — Prähistorische Fibel aus 
5 mm dickem Bronzedraht, 4 cm lang, ganz roh (1370 oo). — 
Zwei offene, mit gestrichelten Ornamenten versehene Bronze- 
Armreife, gefunden zu Langmeil auf dem sogenannten Heiden- 
acker an der uralten Hochstrafse nebst 12 ähnlichen, leider ver- 
schleuderten Reifen, die durch Oxydation verbunden waren, in einem 
Grundstücke beim Ackern, geschenkt dankenswerter Weise von 
Herrn Kgl. Oberförster Gar eis in Imsbach (1379 ab). 

III. Römische Zeit (Säle I, II, IV.) (50 v. Chr. bis 406 
n. Chr. cfr. Heft XVI, S. 187, XVII, S. 169 ff.): 

1. Funde aus Speier: a) aus Thon, Erde, Stein u. s. f. : 
Hellgraue Urne, 23 cm hoch, 67 cm Umfang, mit verbrannten 
Knochen gefüllt; grofee, zerbrochene, aber die Möglichkeit der 
Wiederzusammensetzung bildende Urne aus schwärzlich - grauem 
Material; zwei rotgelbe Aschenkrüge der gewöhnlichen Form, 
der eine 28 cm hoch und 66 cm im Umfange, der andere 21 cm 
hoch und 51 cm im Umfange messend; ein 9 cm hohes und 13 cm 
im Durchmesser haltender Becher (schalenartig) aus weifsgrauem 
Thon mit hohem Fufs, anderwärts (Regensburg) Lampendeckel ge- 
nannt; kleiner Becher von 7 cm Höhe und 15 cm Umfang aus 
rotbraunem Thon ; ein Pfropfen von 4 cm Höhe und 5 cm Durch- 



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m 



raesser aus weifsem, steingutähnlichen Material ; zwei kleine Leuchter 
oder Untersätze aus Thon von 5, bezw. 4 cm Höhe; kleines zer- 
brochenes Lämpchen; Mundstück einer grofsen Amphora; ferner 
Bruchstücke aus Thon, 5 gröfsere Brocken duftenden Räucher- 
harzes, 4 kleine (2 cm im Durchmesser haltende) Spielsteinchen 
aus weifsem Bein, ein kleiner Wirtel — alles Funde bei Haus- 
bauten auf der Nordseite der verlängerten Ludwigsstrafee (Westseite 
der Paulsstrafee), erworben durch gütige Vermittelung des Herrn 
Gymnasiasten Eduard Antz in Speier (1358 f-p, S). — Funde aus 
der Sammlung Antz (alles Inv.-Nr. 1373 B, die beigesetzten 
Zahlen bedeuten die Nummer der Antz'schen Sammlung) und zwar 

a) aus der Marienstrafse, Moos'scher Doppelhausneubau der 
Ostseite: Kleine Urne, 8 cm hoch, 26 cm Umfang, defekt (i), 
desgl. 8 cm hoch, 38 cm Umfang (2); ferner Urne, rotgelb mit 
2 parallelen Streifen eingeritzter Wellenlinien verziert, 24 cm hoch, 
48 cm Umfang (4), zusammen gefunden mit einem ölkrug (s), 
Glasfluls, Nägeln, 1 Lanzenspitze und 1 Messer; graue Urne von 
18 cm Höhe, 60 cm Umfang (5), desgl. 15 cm hoch, 48 cm Umfang, 
der Bauch zwischen 2 parallelen Kreisen durch lange, senkrechte Striche 
verziert (e) ; weüse Terrakotta-Statuette einer Ceres, in der Linken ein 
Füllhorn, mit der Rechten den Griffeines Ruders (?) haltend (7), gefunden 
in einer Tiefe von 2,50 m; glänzend graue Urne von hübscher 
Form, 8,5 cm hoch, 32 cm Umfang (9); Urne, zerbrochen, gefunden 
beim Hausbau des Herrn Kgl. Bezirksarztes Dr. v. Hörmann (es). — 

b) Funde aus dem Grundstücke von Maurermeister Raisch zwischen 
Ludwigsstrafse und Berghäuserstrafse, an der Nord-Ostecke 
auf die Hilgardstrafse stofsend: hier wurden 13 römische 
Steinsärge geöffnet von welchen Nr. 1 bis 7 gegen die Ludwigs- 
strafse, die Nr. 8 bis 13 in der Mitte des Grundstückes lagen; 
diese Gräber waren bereits in früherer Zeit geplündert; von den 
Funden gelangten schon 1892 eine Anzahl durch Herrn Scherer 
in das Kreismuseum (cfr. Heft XVI der Mitteil., S. 187 bis 190). 
Der Befund der (1892) aufgedeckten Gräber war folgender: Stein- 
sarg Nr. 1 (Südwestecke des Grundstückes) : war leer ; in der Nähe 
fand sich Nr. 1373 17, siehe unten; Steinsarg Nr. 2 (nördlich von 1): 
enthielt Kalk, Gläser (Nr. 1373 18, 24 unten), sowie das in Heft XVI, 
S. 190 der Mitteil, aufgeführte Gefäfs (Inv.-Nr. 1132) mit der ein- 
geritzten Inschrift: amatori vitam sbmpbr; Steinsarg Nr. 3 (nörd- 

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lieh von 2) : es kam nur der Steindeckel zum Vorschein, der Sarg 
selbst blieb unaufgedeckt ; es fanden sich Glaserreste (Inv.-Nr. 1 128, 
s. Heft XVI, S. 1*90); Steinsarg Nr. 4 (östlich von 3): den Inhalt 
(Thongefcfee), Inv.-Nr. 1128, s. Heft XVI, S. 188; Steinsarg Nr. 5 
(östlich von 2): darin Nr. 1873 19, s. unten, ferner 1 Glas untl 1 roter 
Henkelkrug mit weüsen Tupfen und Strichen (Privatbesitz); Stein- 
sarg Nr. 6 (östlich von 4) : Inhalt Kalk, ein Schädel (Inv.-Nr. 137326), 
in der Nähe 2 Münzen; Steinsarg Nr. 7 (östlich von 5, südwest- 
lich von 6): Inhalt: Bronzebeschlägstück (Inv.-Nr. 1164, Heft XVI, 
S. 190); östlich von 7 fanden sich aufserhalb des Grabes: Ölkröge, 
2 Gläser (Inv.-Nr. 137320 unten), mehrere Teller und Grablampen 
aus Thon: nämlich Lämpchen mit dem Namen fortis und einer 
kleinen Satyrmaske (21), Untersatz 5,7 cm hoch, 21,5 cm Durch- 
messer (22, 25), nicht Inventarisirtes kam in Privatbesitz ; Steinsarg 
Nr. 8 (etwa 10 m nördlich von Nr. 3 u. 4): derselbe bestand aus 2 
Teilen, der Deckel von Thon war zerbrochen, enthielt nur Scherben; 
Steinsarg Nr. 9 (nördlich von Nr. 8), von auffallender Breite, darin 
fand sich ein eiförmiges Glas und Thonsachen (in Privatbesitz): 
Steinsärge Nr. 10 und 11 übereinander (beide nördlich von Nr. 9), 
nur im unteren Sarg fand sich noch ein wohlerhaltenes Glas, eine 
kleine Aschenurne, mehrere ölkrüge (in Privatbesitz); nördlich von 
beiden Särgen fanden sich fragmentierte Gefafse 46, 47, ferner 48. 49 
Bronzen (s. unten), ferner 2 fränkische Urnen, 1 Lanze und Beschläg- 
stücke (in Privatbesitz) ; Steinsarg Nr. 1 2 (etwa 10m östlich von Nr. 1 1) 
war ohne Inhalt, südlich davon lagen 1 Urne, 1 Bronzeknopf, 1 kleine 
Schüssel, 1 Krug (in Privatbesitz), ferner 2 Ölkrüge (Inv.-Nr. 1373 137); 
Steinsarg Nr. 13 (etwa 10 m nördlich von Nr. 12) ohne Inhalt, 
dabei lagen eine graue Urne, 13 cm hoch, 44 cm Umfang (&i), 
nebst zwei grünen Hör nr in gen, 6,5 cm hoch und 20 (50), bezw. 19 cm 
Umfang, zwei Urnen mit eingedrückten Seiten, 32 cm Umfang, 
14 bezw. 18 cm hoch («8,52). — In der Nordwestecke des Grund 
stückes fand sich eine Gesichtsurne (45), in der Nordostecke da 
gegen 2 zerbrochene Urnen, ferner 1 eiserner Steigbügel, Bruch- 
stücke von terra sigillata, ein Metallspiegel, eine Fibel (97,98), 
endlich eine Münze von Antonin us Pius (100). — c) Ferner gehören 
hierher: grofee graue Urne 31 cm hoch, 103 cm Umfang (54); 
desgl. 22 cm hoch, 68 cm Umfang (84); höchst primitives, nach 
oben sich erweiterndes Gefiäfs, 7,5 cm hoch, 41 cm Umfang (53); 



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6 Aschenkrüge von verschiedener Gröfse, gewöhnliche Form ; 2 un- 
verzierte Grablämpchen ohne Töpfernamen, eines mit dem Namen 
Fortis; gröfsere und kleinere Bruchstücke von Urnen, Amphoren 
u. s. f. Fundorte: Dominikanerinnenkloster, Weidenberg, Ludwigs- 
strafse. Hals eines grofsen Gefäises aus rotem Thon, gefunden 
beim Neubau westlich der Pionierkaserne mit fossilen Geweih- 
stücken, einer römischen Silbermünze und dem Kopfe einer roten 
mittelalterlichen Thonfigur. 

b) Funde aus terra sigillata: Hübscher Terrasigillata- 
becher, bauchig, nach oben sich verengernd, 9,5 cm hoch, 25 cm 
Umfang (1373 19, oben Steinsarg 5); desgl. mit höherem Fuls, 
en barbotine verziert, zu 2 /s erhalten (17, Steinsarg 1); gröfseres 
Bruchstück einer Terrasigillataplatte mit dem Stempel statvtvs (12s) ; 
drei zusammengekittete Bruchstücke einer Patera mit dem Stempel 
. . . iovs (90) ; Bodenstück mit lvtevs, die beiden ersten Buchstaben 
unsicher (107); desgl., kleiner mit fibmvs (39); desgl. mit vereovhd f 
(114); PRiMiTivs, ianvariv(8 f) (147); ferner mit repioii (?), lvtevs (07), 
mosgv (111), lv~ dos), itvs (Avitus?) (104), ncrof (Macro), ofi • ma (ss), 
toocivs f (112), bilmi und ilmi (106, ioö), drei Bruchstücke von ver- 
zierten Näpfen mit den Stempeln primitivs (rückläufig), (comi)tialis f 
und toni, beide rückläufig (190); alles zumeist gefunden bei Neu- 
bauten in der kleinen Geilergasse, sowie bei der Kreuzung der 
Ludwigs- mit der Paulsstrafse. — Verschiedene Bruchstücke ver- 
zierter Näpfe, worunter ein grofoes Bodenstück und 2 sich er- 
gänzende Stücke eines weiteren Napfes. (Alles Sammlung Antz, 
Inv.-Nr. 1373). — Ferner Funde von den Neubauten Kotter (Kreuzung 
der Ludwigs- und Paulsstrafse), erworben durch Herrn Antz: kleine 
Patera aus Terrasigillata, 14 cm Durchmesser mit dem Stempel 
ivlianvs; desgl. 12 cm Durchmesser mit amasinvs; Lämpchen aus 
Terrasigillata, 9,5 cm lang; 3 Bruchstücke eines mit zahlreichen 
Tierbildern (Pferden, Löwen, Hunden u. s. f.) verzierten Napfes mit 
dem Stempel per (rückläufig) (Inv.-Nr. 1358 a-d S). 

c) Funde aus Glas: Viereckiges 10,5 cm hohes Glas von 
bläulich-grüner Farbe mit breitem Henkel (1358 e S, Fundort: vor- 
bezeichneter Neubau Kotter). — Sammlung Antz: Schönes Glas, 
bauchig, mit engem Hals, aber weiter Mündung und breitem Henkel, 
hoch 15 cm, Umfang 37 cm, gefunden im Steinsarg Nr. 2 oben; 
Hals mit Mündung und Henkel eines ähnlichen Glases, 8 cm hoch, 

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ebenda gefunden ; bauchiges Glas mit trichterförmigem Halse, Höhe 
16 cm, Umfang 36 cm, defekt, gefunden bei Steinsarg Nr. 7 ; Gläschen 
von 4,3 cm Höhe, gefunden im Dominikanerinnen kloster ; Gläschen, 
beim Gufs zusammengedrückt und infolge dessen schlauchförmig, 

4.3 cm lang (Fundort: Marienstrafse, Doppelhaus) (1373 is,24, 20,27» 10). 

d) Funde aus Bronze: Römische, 9 cm lange Bronze fibel, 
seltene Form, gefunden in einer Urne beim Neubau des Doppelhauses der 
Marienstrafse, geschenkt von Herrn Baumeister Moos, aufgefunden vom 
Vereinsdiener Steinfeld (1359). — Sammlung Antz: Fibeln, Bronze- 
sporn, Beschlägstücke, Bronzelöffel, Kettchen, Metallspiegel, ferner die 
hintere Hälfte einer s. g. Trajansfibel (1873 11, 12, 13, 85, 48, 49, 86, »7, 98). 

2. Übrige Pfalzfunde: Sammlung Salomon Jean: Rö- 
mischer Bronzelöffel, 17 cm lang; 7 Instrumente (stili) aus Bronze; 
sechs Fibeln, wovon besonders interessant eine 11 cm lange, 
reich ornamentierte, mit muschelähnlichem Kopfe. — Gefafshenkel 
aus Bronze, den Oberkörper einer weiblichen Figur bis einschliefe- 
lich der Arme darstellend, roh gearbeitet. — Eine ähnliche Henkelöse 
von einem Bronzekessel (Kopf eines Genius mit Flügeln?). — 
Schelle aus Bronze, 8 cm hoch, 5,5 cm weit, viereckig. — 30 
gerippte blaugrüne Perlen, die kleinste von 1 cm, die gröfete von 
3 cm Durchmesser, alles der Westpfalz entstammend (Bliesthal und 
Sickinger Höhe) (Inv.-Nr. 1371 B). — Sammlung von Fundstücken 
der hessisch-pfälzischen Grenze (Kirchheimbolanden-Alzey), Samm- 
lung Major a. D. Nagel in Landau, erworben durch gütige Ver- 
mittelung des Herrn Bahnbeamten Heuser in Landau: a) Römische 
Gläser: ») bauchich mit trichterförmigem Ausgufs, 13,5 cm hoch, 
29,5 cm Umfang; — b) bauchig mit röhrenförmigem Ausgufs, 11 cm 
hoch, 26 cm Umfang; — c) desgl., 10 cm hoch, 21,2 cm Umfang; — 
d) bauchig mit niederem Hals, 5,4 cm hoch, 18,3 cm Umfang, 
beiderseits Ösen aus Glasflufs, in denen ein Bronzekettchen befestigt 
ist, das durchgerissen einerseits aus 8 kleinen Ringen und einem 
8 förmigen Haken, andererseits aus einem gröfseren und 20 kleinen 
Ringen besteht; — •) wulstförmig mit weitem, nach oben sich ver- 
engerndem Halse, 7,7 cm hoch, 20 cm Umfang; — f) walzenförmig 
mit niederem Halse und breitrandigem Ausgufs, 10 cm hoch, 14 cm 
Umfang; — g) Tasse oder Becher, 7 cm hoch, 25,5 cm Umfang; — 
i) desgl., 7 cm hoch, 31 cm Umfang, defekt; — k) kleine Phiole, 

6.4 cm hoch, 11,5 cm Umfang, bauchig mit röhrenförmigem Aus- 



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gufs; — 1) Thränenfläschchen von 11,5 cm Lange; — ■) desgl. 
von 8,5 cm. 

b) Terrasigillata-Gefäfse: l) Patera, 19 cm Durch- 
messer mit dem Stempel catvllvsf, der Band mit 5 Epheublfittern 
verziert; — •) desgl., 9,5 cm Durchmesser, ohne Töpferstempel; — 
p) un verzierte Patera, 16,5 cm Durchmesser mit tooiiio (?); ~ 
q) desgl., 16,5 cm Durchmesser mit rihvsfe; — r) desgl., 14 cm 
Durchmesser, ohne Stempel, darauf liegen einige 30 Stückchen Glas- 
flufe in verschiedenen Farben; — i) Becher in Gestalt eines ab- 
gestumpften Kegels, oben 15 cm weit; — t) desgl., von 12,5 cm 
oberem Durchmesser; — i) desgl., 11 cm Durchmesser; — f) zier- 
liche Schale von 18 cm Durchmesser, mit hohem, nach auswärts 
gewölbten Rand, Stempel unleserlich (defekt) ; — w) nach oben sich 
erweiternder Becher, 12 cm Durchmesser, mit senkrechtem Band, 
auf dem Grund in rohen Buchstaben oavra (?), rotgelber Thon, 
der noch den Geruch von Raucherwerk festzuhalten scheint; — 
ff) Grablampchen, 9 cm lang, mit dem Stempel fortis, aus geringer 
terra sigillata. 

c) Thongefäfse: z) graugelbes Töpfchen, 5,4 cm hoch, 
2 1 cm Umfang mit kurzer seitlicher Ausguisröhre ; — u) Miniatur- 
Aschenkrügelchen, 9,6 cm hoch, 30 cm Umfang ; bb) rotgelber Teller, 
18 cm Durchmesser; cc) graugelber , Weitling", 18,5 cm Durch- 
messer ; dd) kleines, doppelhenkliches, teilweise glasiertes Töpfchen, 
5,4cm hoch; m) glänzend graues, zierliches, bauchiges Gefäfs, 13,5 cm 
Umfang, 6,7 cm hoch, der enge und niedere Hals teilweise abge- 
brochen; ff) Grablampchen, 7 cm lang, mit fortis; gg) desgl. mit 
einem in rohen Buchstaben auf 8 Zeilen eingegrabenen Stempel. 

d) Bömisches Kleingeräte aus Bronze u. dgl. : hk) Bronze- 
pfanne, bezw. Becken von 4 cm Höhe, 25 cm Durchmesser mit 
2 schöngeformten massiven Henkeln, von denen der eine abgebrochen ; 

— ii) massiver Truhen henk el, noch 13 cm lang, das eine Ansatz- 
schild in Form eines Tier-(Pferde ?)Kopfes abgebrochen; — kk) voll- 
ständiges Bronzebeschläg (Schlote und 2 Henkel) einer kleinen 
Kasette, das Schlofe 10 cm breit, 7,5 cm hoch; — II) 2,7 cm hohes 
Büchschen ohne Deckel ; — mm) Bronzelöffel, noch 1 4 cm lang ; — 
ll) 1 7 cm langer Wagbalken einer Goldwage ; — w) Bruchstücke ; 

— pp) Pincette, 8 cm lang ; qq) Löffelchen, unten durch Einkerbungen 
verziert, noch 3,5 cm lang, Stiel abgebrochen; — rr) Beschlägestück, 



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182 



7 cm lang, mit Bronzeschlüsselchen, 3,5 cm lang, — n) 6,3 cm 
langer Bronzeschlüssel; - Bronzering, 2,2 cm weit, mit 1,7 cm 
hohem Schlüssel ; — Fingerring, aus 3 ühersponnenen Bronzedrähten 
geflochten, 2,6 cm weit; — Spiralreif mit 5 Windungen, 2,5 cm 
weit ; — Pingerring mit ausgebrochenem farbigen Stein ; — Schlüssel- 
griff, siegelringartig ; — Ring in Gestalt einer Krone mit 3 starken 
Zacken, 3 cm weit; — massiver Bronzering, 2,8 cm weit; — 
Thürring, 4,6 cm weit; zierlicher kleiner Henkel, 3,3 cm breit; 
— Doppelring, beiderseits mit einem eingehängten Ringe, der eine 
offen, der andere (mit 3 kleinen eingehängten massiven Ringchen) 
geschlossen; — durchbohrtes Bronzeplättchen mit Ringen; 
etwa 40 ineinandergehängte Ringe, je 1,4 cm Durchmesser (Teile 
eines Kettenpanzers?); — acht Bronze fibeln: eine verzierte 
Rundfibel, 3,3 cm Durchmesser; eine Armbrustfibel, 7,5 cm lang; 
Fibel von 4 cm Länge, Emaileinlagen ausgefallen; schönpatinierte, 
mit Zickzacklinien verzierte Fibel, 4,4 cm lang, desgl., 5,1 cm 
Länge, in ein an der Basis 1,7 cm breites Dreieck auslaufend; 
desgl., 5,8 cm lang, mit verziertem Bügel, schlecht erhalten; 
desgl., 3,8 cm lang, Bügel 2,2 cm hoch, einfach konstruiert: — 
Nadel einer silbernen Fibel, 5,7 cm lang, 6 mm dick: - 

2 hübsche, indes defekte Bronzesporen, der eine mit Scharnieren ; 

3 Bronze schnallen; Beschlägestück, 7,3 cm lang, nach Art eines 
Schlüsselrings ; kleine, durchbrochene Scheibe, 3,3 cm Durchmesser 
mit Öse; ferner: 18 kleinere Beschlägestücke, Schnallen, 
Haken, Ringe, Griffel, Nadeln, Kämme, 4eckiges Doppelpfeifchen 
aus Bein, und anderes. 

Figürliche Darstellungen: Thonlampe, 9 cm lang, 3 cm 
hoch, auf der Oberfläche ein Tänzer, rätisch (?); — Fibel aus 
Bronze, in roher Weise eine menschliche Gestalt nachahmend, 5,5 cm 
lang: — desgl., 4,8 cm lang; — weibliches Figtirchenin langem 
Gewand, die Rechte auf die Hüfte gestützt, in der erhobenen 
Linken ein Scept er (?) haltend, 4,5 cm hoch; — Bleifigürchen: 
Knabe in der erhobenen Rechten eine Traube (?) haltend, 4,2 cm 
hoch; — Bronzefigürchen: nach rechts laufender Knabe mit wag- 
recht ausgestreckten Händen, 8,7 cm hoch; — rechter Arm einer 
Bronzestatuette, 6,2 cm lang; Beschlag stück in Gestalt einer 
Taube, 6 cm lang; — 3,1 cm hohe Vogel kr alle aus Bronze als 
Fufs eines Gerätes dienend ; — Gefäfe h e n k e 1 (?) in Gestalt einer 



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188 



Eule (?), 4,6 cm hoch; — fratzenhaftes Gesicht aus Bronze, 

3.4 cm hoch; -- in einem 3 cm weiten Bronzering nach links 
schreitende, nackte weibliche Gestalt; — Phallus (?), 4,5 cm lang. 
(Alles Inv.-Nr. 1370, 120 Nummern.) — Zwei kleinere Bruchstücke 
eines römischen Mühlsteines, gefunden bei D ü r k h e i m , geschenkt 
von Herrn Stationseinnehmer Hänchen in Kaiserslautern (1354 a). — 
Ausgehöhlter, künstlich bearbeiteter Stein der eine — leider nach 
Berlin an einen Antiquar verkaufte — grofse Glasurne umschlofe, 
gefunden zu Venningen, geschenkt von Herrn Verwaltungsassistent 
Heuser in Landau. — Funde von Rothselberg: i) schöner Kopf eines 
Attis, 19 cm hoch, roter Sandstein, mit phrygischer Mütze; k) 70 cm 
hohes Relief, erhalten linkes Bein und Fels dahinter; c) 55 cm hoher 
Rumpf mit gegürtetem Chiton, vielleicht Diana; d) 50 cm hohes 
Bein eines Reiters in 2 Stücke zerspalten ; 6 u. f) je 30 cm hohe 
Fragmente einer menschlichen Figur, vielleicht zu d gehörig; 
g, k, k) 3 Gesimsstücke 90, bezw. 67 und 35 cm lang; i) römische 
Lanzenspitze, 12 cm lang; römische Backsteine, u. s. f., alles er- 
worben durch Herrn Vereinsmandatar Dr. Mehlis. Ferner Funde von 
der Südseite der Heidenburg bei Rreimbach: 1. Inschrift- 
stein mit eingemeißelter Schafschere; 2. Satzstein; 3. römische 
Fibel, römisches Armband, 1 Münze, Kleinbronze; 4. Eisensachen, 
als: Ahlen (2), Schlüssel (3), Feilen, eingesendet gleichfalls durch 
Herrn Dr. Mehlis (1378). — Zwölf rot kolorierte und mit ange- 
drehtem Rand und Fuüb versehene Gipsabgüsse der schönsten 
zur Sammlung des historischen Vereins der Pfalz gehörigen römi- 
schen Formschüsseln, Geschenk des römisch-germanischen Zen- 
tralmuseums zu Mainz (1381 a-m) hergestellt von demselben. 

IV. Mittelalter (Saal IV, V, VI), a) Alemannisch- 
fränkische Zeit (406 — 752): Kleine, grauschwarze Urne, 8 cm 
hoch, 28,5 cm Umfang, in der oberen Hälfte verziert mit kurzen, 
aber breiten senkrechten Strichen und darunter einem Kreis sehr 
manichfaltiger geometrischer Figuren, gefunden zu Obrigheim 
im fränkischen Leichenfelde, Geschenk des Herrn Wirt J. Baum 
daselbst, vermittelt durch Herrn Dr. Mehlis (1862). — Bronze- 
schnalle, ferner fränkisches Beschlägestück, 8,2 cm lang, 

1.5 cm breit (1870 w, x); — Eine gröfsere Anzahl von fränkischen 
Perlen aus Glasflufs, mit etwa 20 Bernsteinperlen und einem 
kleinen flachen Anhängezierrat, zusammen auf einem Karton zu 3 



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1€4 



grofeen und einem kleinen Gehänge arrangiert. Von den Bernstein- 
perlen sind 3 von seltener Gröfee, 3 und 2,7 cm hoch, 11 cm 
Umfang (1371 C, Sammlung Salomon Jean); ebendaher: 38 cm 
lange Lanzenspitze (Eberspeer), bei Harsberg in einem Topf mit 
Asche gefunden ; S p o n t o n von 40 cm Länge mit Seckiger, 1 7 cm 
langer Spitze, gefunden beim Bahnbau Landau-Zweibrücken (1371 D). 
— Bronzesporn; geschnitztes beinernes Figürchen eines Knaben 
(Engels), 6 cm hoch, gefunden in einer Aschenurne (Spielzeug des 
begrabenen Kindes (?), gefunden zu Speier in der Ludwigsstrafse bei 
Neubauten, Sammlung Antz (1373 C). 

b) Späteres Mittelalter (752 — 1500 n. Chr.): Interessante 
mittelalterliche Steinschleuder (Baiester) 53 cm lang, aus Zwei- 
brücken stammend; gut erhaltene Hellebarte von 42,5 cm Länge, 
aus Stambach (1371 D, Sammlung Jean). — Drei Eisenschlüssel 
von der Hardenburg bei Dürkheim, 17,5 cm, 16 cm und 14,5 cm 
lang (1374 b-d). — Grünglasierte Ofenkachel aus dem 15. Jahr- 
hundert, einen schreitenden Hirsch darstellend, gefunden auf der 
Ruine Lindelbrunn, nebst einem Kugelfragment und Gefafsstücken 
eingesendet vom Vereinsmandatar Dr. Mehlis in Neustadt (1353). — 
Zwei Köpfe von Thonfiguren, der eine das gelungen modellierte 
Geeicht einer Nonne darstellend, gefunden zu Speier, übergeben von 
Herrn Antz (S.) 

V. Neuere Zeit (seit 1500 n. Chr.): Eiserner, ohne die 
abgebrochene Spitze 71 cm langer Säbel, die Lederscheide war 
bei der Auffindung durchaus mürb und bröckelte sich ab, gefunden 
von dem Speierer Spitalwaldhüter Lenhard zu Iggelheim im Wald- 
distrikt: Elendherberg, Schlag: Gutleutschlag, Böhler Bannes. 
Hölzerne Feldflasche zum Stellen, 34 cm hoch, der Durchmesser 
des kreisrunden Gefafees ohne Ausgufs 23 cm (1366 bc). — Kunst- 
volles achteckiges Schlofs mit Schlüssel (Meisterstück aus Speier 
stammend) (1344). — Drei Renaissance- Bronzebeschläge (1370z). 
Renaissance-Thürklopfer, 11,5 cm lang (1370 o). — Hölzerne, mit 
giebelförmig aufgesetzten Leisten geschmückte und mit schönem 
Schlofs und Beschläge versehene, auf 4 Füfsen ruhende Truhe, 
29 cm tief, 27 cm hoch, 44 cm breit (Zunftlade?), geschenkt von 
Herrn Kaufmann Heinrich Moritz in Speier (1376 S). — Renaissance- 
krug aus Steingut von etwa 1580, geschenkt von Herrn Bau- 
meister Moos in Speier (S). — Eiserne Schachplatte, gefunden 



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165 



im alten herzoglichen Schlosse zu Zweibrücken. Die ganze Rück- 
seite nimmt ein farbiges Wappen ein, das, von zwei geflügelten 
Greifen gehalten und von einer Krone und 8 Helmen überdeckt, 
in Feld 1 und 4 den Doppeladler, in Feld 2 und 3 durch einen 
roten Querbalken getrennt schreitende blaue Löwen, im Herzschild 
aber eine vor einem Haspel sitzende Frau zeigt, welch' letzterer 
Schild auch von einer Krone bedeckt ist. Geschenk des Herrn 
Stationseinnehmers August Hänchen in Kaiserslautern (1375 c). — 
Zwei Goldwagen mit Gewichten, die eine von Joh. Wilh. Forst- 
hoff in Solingen, die andere von Joh. Peter Braselmann auf Wich- 
linghausen in Oberbarmen ; Strickmuster-Lappen, gezeichnet S. M. H. 
1730, unter einer Krone (1378 C, S, Antz'sche Sammlung). — 
Französischer Tambourmajor - Stab aus dem Jahre 1870, Geschenk 
des Herrn Stationseinnehmers Hänchen in Kaiserslautern (1368 a). 
Weifse Frankenthaler Porzellanfigur, einen Piqueur mit geschul- 
tertem Gewehr darstellend, 17 cm hoch, das Rohr der Flinte ab- 
gebrochen (1363). -- Eine Anzahl Denksteine und Skulpturen, teil- 
weise mittelalterlich, herrührend vom ehemaligen Allerheiligen- 
stift zu Speier, geschenkt von Herrn Hoflieferant und Kaufmann 
J. C. Eberhardt in Speier. (S). 

B. Münzen und Medaillen (Saal IV). 

1. Römische Münzen: Mittelbronze des Kaisers Nero, ge- 
funden zu Speier in der Ludwigsstrafse (1358 S); ferner Silber- 
münze des Kaisers Alexander Severus, gefunden zu Speier beim 
Neubau gegenüber dem Eingang der neuen Pionierkaseme ; schöne 
Mittelbronze der Kaiserin Sabina, Gemahlin des Hadrian, gefunden 
zu Speier beim Tafelsbrunnen (Sabina Augusta Hadriani Augusti, 
Kopf der Kaiserin von rechts; Rückseite: S — C. die Kaiserin (?) 
sitzend, 2 /s von links (1373 BS); eine Anzahl Silber- und Bronze- 
münzen gefunden zu Speier (Domgarten, Pionierkaserne), Gommers- 
heim, Rumbach, Schwarzenacker u. s. f. 

2. Deutsehe Münzen: Merovingischer Goldtriens: 
Vorderseite: bertvlfvs, Kreuz zwischen 2 Sternen, darunter eine 
kleine Scheibe ; Rückseite: «avrilianis* (Münzstätte Orleans), Kopf 
von rechts, im Letten gefunden zu Mechtersheim am Rheinufer, Ge- 
schenk des Herrn Ziegelfabrikanten Scheurer in Speier (1369 S). 
Selten! — Mittelalterliche Bischofsdenare (Speier?), Sammlung Antz. 



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186 



— Kipper-Zwölfer ohne Jahr von Philipp Christoph von Sötern, 
Bischof zu Speier (1610 — 1652). Selten wegen der Zahl 12 im Reichs- 
apfel auf der Rückseite (1382 a). — ZweialhusstQck der Kurpfalz 
1708. — Prachtvolle, 52 mm grofse und 58 gr schwere silberne 
Medaille auf die Vermählung der Prinzessin Maria Anna Augusta, 
Tochter Friedrich Michaels von Pfalz-Birkenfeld, mit Friedrich 
August III. von Sachsen, 1769 (geschnitten von Schäfer) (1382 b). — 
Z e h n kreuzerstück des Bischofs August zu Speier: Wappen von 
Speier, Weilsenburg und Limburg über dem gekreuzten Schwert 
und Krumstab, darüber der Fürstenhut, unten die Legende : Suaviter 
et fortiter sed iuste. Umschrift: Augustus D. G. Episcopus Spir. 
8. R. J. P. & Pr. Weis. Rückseite: „CXX eine feine Mark Silb, 1770\ 
Umschrift: ad Normam Conventionis. — Z w a n z i g kreuzerstück, 
ähnlich, Rückseite: ,240 ein fein Mark 1772", Umschrift: ad 
Normam Convent. iustirt. (Geschenkt von Herrn E. Heuser). 

C. Ansichten und Pläne pfälzischer Orte und 
Gebiete. 

1. Speief. Palatinatus Rheni nova et accurata descriptio . . . 
per Nicolaum Joannem Piscatorem, umgeben von den Ansichten der 
Städte Mainz, Frankfurt, Speier, Heidelberg, Worms, des Heidel- 
berger Schlosses, des Klosters Neuburg, des Heiligenberges und des 
Wolfsbrunnens, des (alten, grofeen) Heidelberger Fasses und des 
kurfürstlichen Wappens, der Wappen von Friedrich V. und der 
Elisabeth, sowie von 4 pfälzischen Trachtenbildern (Nobiles und 
Oives Palatini), gestochen um 1615 (1361). — Ansicht von Speier 
11,4 cm breit, 5,8 cm hoch, nach Merian, um 1685 gestochen 
(1342). — Verschanztes Lager bei Speier (um 1709, öffc. Weüs, 
Geschichte der Stadt Speier, S. 103), Kupferstich von Strachowsky 
1755, der Stich selbst ohne nähere Bezeichnungen (1341 e). — 
Ansicht von Speier, del. Th. Koester 1852, Federzeichnung unter 
Glas und Rahmen, 36 : 44 cm, Geschenk des t Herrn Bauamts- 
assessors H. Süfs in Speier (1364 S). — Cosmographia oder Be- 
schreibung der gantzen Weltt durch Sebastianum Muensterum. 
Jetzo wiederumb auffs neüwe übersehen, in richtigere Ordnung ge- 
bracht und sonsten merklichen gebessert . . . Basel, bey den Henric- 
petrinischen . . . MDCXXIIX, enthält auch eine Ansicht von Speier 
(Holzschnitt), Geschenk des Herrn Hospitaleinnehmers Krömer in 



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187 



Speier (1345 S). — Proteetation der evang. Stände auf dem Reichs- 
tage zu Speier 1529. Kupferstich von Randel 1840 23 : 32 cm 
(1341 1). — „Der Kaiser-Dom zu Speyer", Lieferung 1 in Band 4 
der „Baudenkmale in der Pfalz*, gesammelt und herausgegeben von 
der Pfälzischen Kreisgesellschaft des bayerischen Architekten- und 
Ingenieur- Vereines, Ludwigshafen, A. Lauterborn, 1894. Der Text 
— 18 Seiten — von der kundigen Hand des Herrn geistlichen 
Rates, Domkapitular Dr. S. J. Zimmern ^- gibt in übersichtlicher 
Kürze die Baugeschichte des Domes wieder. Die Baubeschreibung 
wird in einem spätem Hefte folgen. Beigegeben sind 43 Pläne, 
Risse und Ansichten des Domes. Soweit letztere auf photographischen 
Aufnahmen beruhen, bilden sie unstreitig eine Bereicherung der bis 
jetzt vorhandenen Dombilder. Zu einigen der Beilagen erachten 
wir einige Bemerkungen für geboten: Figur 1, Seite 17. Lageplan 
des Domes und seiner nächsten Umgebung im Jahre „1688*. Diese 
Jahreszahl 1688 ist irrig. Sie mufs 1768 heifeen. Denn der 
Plan, wie er vorliegt, kann nicht früher als 1768 und nicht später 
als .1771 aufgenommen worden sein. Derselbe enthält die ehemals 
auf der Nordseite des Domes befindlichen Kapellen — abgesehen 
von der Set. Afra-Kapelle — nicht mehr, da sie 1754 abgerissen 
wurden (s. Meyer, der Dom zu Speier, S. 154). Dagegen enthält 
der Plan die bischöfliche Residenz, die Pfalz genannt in der Aus- 
dehnung nach Norden und Süden unter Anbau von 4 starken Eck- 
türmen, welche sie erst im Jahre 1703 erhalten hat (s. Remling, 
der Speyerer Dom unter den Saliern, S. 184), ferner östlich der- 
selben das „Lazaret Haus von denen Franzosen (und zwar 1734) 
erbaut* (Reml. a. a. 0.: Auszug aus dem Saalbuch der freien 
Reichsstadt Speier von Senator Johannes Becker 1773), weiter 
enthält der Plan südlich vom Heidentürrachen an der Stadtmauer 
noch der „Schieferdecker Kreittin Wittib (Wohnhaus)*, welches nach 
dem Zeugnis des Senators Becker 1773 bereits niedergerissen war. 
Auch hatte der südlich hievon befindliche Zimmerleuth-Thurm seit 1771 
nur noch die halbe Grundfläche, wie sie der Plan zeigt (Remling 
a. a. 0. S. 180, 181). Endlich enthält die Kopie des Originalplanes 
im Kreismuseum, abgebildet auch in Molitor, die Immunität des 
Domes zu Speyer, südlich der „Jesuitter-Kirch* die Worte: Locus, 
worauf der Stuhlbruder Weis arretiert worden. Dieses Ereignis 
fällt in das Jahr 1768 (Remling, Geschichte der Bischöfe II, 694, 



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1S8 



Molitor a. a. 0., 8. 84). Gemessen ist der Plan von Johan Anton 
Maynz. der Domkirche Oberschaffner, Fabrikmeister und Renovator. 
(Dieser lebte Mitte des 18. Jahrhunderts. Das Kreismuseum besitzt 
von seiner Hand einen Grundrifs der Set. Johanniskirche zu Speier 
gefertigt nach 1689.) Der dem Originalplan beigegebene Extrakt 
aus dem Vertrage von 1628 ist übrigens datiert vom 19. September 
1768. — Bei Figur 3 ff. (S. 19 ff.) sind die Bauperioden nur unge- 
nügend, d. h.jene von 1306 — 1689 gar nicht, bezeichnet. Figur 7 
(S. 23), die älteste Ansicht der Westseite des Domes, Original im 
Kreismuseum, enthält in dem kurz beigesetzten Texte 3 Irrtümer: die 
Ansicht entstammt nicht dem XV., sondern dem XVII. Jahrhundert, 
der Kupferstecher heilst nichi Edelmann sondern Ebelmann und 
publizierte das Blatt nicht 1490, sondern erst 1609. Ebelmann lebte 
um 1590 — 1615 zu Speier, Strafsburg und Köln (s. auch unten lit. E). 
Figur 10 kann nicht früher als 1856 gesetzt werden. Figur 12 
und 13 — photographische Aufnahmen — scheinen zeichnerisch — 
jedoch mit Ungeschick — ergänzt zu sein, so zeigt Fig. 12 statt der 
Süd -Westwand des Querschiffs augenscheinlich die Nordwestwand, die 
Südseite des Querschiffs gar 3 hohe Fenster nebeneinander, während 
4 in 2 Reihen vorhanden sind; auch fehlt der Strebepfeiler. In Figur 13 
zeigt die Südostwand der Vorhalle ein Fenster, das nicht vorhanden 
ist. Die wirklich auf photographischer Aufnahme beruhenden Ab- 
bildungen sind dagegen durchaus wertvoll und gelungen ausgeführt. 
2. Landau : Allererfreulichste Vorstellung und Beschreibung 
der durch glücklich siegreiche Kayserl. und Alliirte Waffen eroberten 
Welt-berühmten Stadt und Vestung Landau 1704. Einblattdruck 
mit Darstellung der belagerten Festung und 2 Kolumnen Text (1340). 
— Die Belagerungen von Landau in den Jahren 1 7 02 Mnd 17 03 
von E. Heuser, Beamten der Pfälzischen Bahnen, Hauptmann a. D., 
Landau, Ed. Kaufeler, 1894. Das vortreffliche, reich illustrierte 
Werk entspricht nicht nur einem im Jahresbericht des Heftes XV 
der Mitteil. d. histor. Ver. d. Pf. S. 255 ausgesprochenen Wunsche, 
sondern unterstützt geradezu die bisherigen Bestrebungen des histo- 
rischen Vereines, nämlich alles auf die ruhmvollen Belagerungen 
Landaus Bezügliche zu sammeln, in hervorragender Weise. Diesen 
Bestrebungen nützt das Werk ebenso, wie dem Herrn Verfasser die 
Sammlungen des Kreismuseums genützt haben. Kein Wunder! 
Denn gerade von Landau besitzt dasselbe etwa 50 Nummern von 



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189 



Abbildungen, Plänen und Belagerungskarten, worunter eine Anzahl 
Handzeichnungen, dagegen von den 15 auf die Belagerungen 1702 
und 1703 und während derselben geschlagenen Münzsorten und 
Medaillentypen allein elf, während von den übrigen vier 2 nur 
in Wien, 1 in Paris, 1 überhaupt nur noch in Abbildung existieren. 
Den Wert des Kreismuseums für die Pfalz schildert das Schlufs- 
wort des Werkes in rückhaltloser Anerkennung! Heusers Werk ist 
das Beste, was wir über die Belagerungen Landau's kennen. — 

3. Kaiserslautern: Photographie der anläfslich der 100- 
jährigen Erinnerungsfeier der Schlacht bei Kaiserslautern zusammen- 
gebrachten Denkstücke, veranlafst und geschenkt von Herrn Stations- 
einnehmer Hänchen daselbst (1354a). Burg in Kaiserslautern, 
1706 in: Martin v. Neumann, die Schlösser des bayer. Rheinkreises, 
wie sie waren und wie sie sind. Zweibrücken 1837 (1356). 

4. Neustadt! Serie von 7 Kupferstichen betr. die Geschichte 
der Franzosen in Neustadt a. H. 1794, gestochen von A. W. Küffher, 
1795 (je 10:7 cm grofs), (1341 n), nämlich: Nr. 6. Rougemaitre 
und die alte Witbe zu Neustadt (deren letzte Habe plündernd). 
Nr. 7. Rougemaitre zerschlägt das Porzellan der Einwohner von 
Neustadt. Nr. 8. Rougemaitre spottet der Verzweiflung der Ein- 
wohner von Neustadt. Nr. 9. Die Einwohner von Neustadt müssen 
ihr Eigentum selbst nach Landau führen. (Zu Nr. 6 bis 9 vergl. 
Dochnahl, Chronik von Neustadt a. H. S. 229, 1794 Febr. 2 — 20.) 
Nr. 10. Rougemaitre und der Wagner zu Neustadt (R. wird von 
letzterem mit Schlägen traktiert). Nr. 11. Wegführung der Geissein 
von Neustadt nach Landau (10. Mai 1794). Nr. 5. Freude der 
Einwohner zu Neustadt bey der Ankunft der Preufsen (25. Mai 1794). 
(Aus einem gleichzeitigen Alm an ach, selten!) 

5. ZweibrÜOken: Schlofs daselbst, Fasanerie (Residenz des 
Polenkönigs Stanislaus Lescinsky), Guterbrunnen , Karlsberg bei 
Homburg (1356). 

6. Blieskastel; Schlofs daselbst (1356). 

7. Landstuhl: Burg Sickingen (1356). 

8. Pirmasens: Exerzierhaus daselbst (Inv.-Nr. 135*6). — 
Plan der Schlacht bei Pirmasens vom 14. September 1793. Kolo- 
rierte Lithographie von Bock 1824. 12:17 cm grofs (1341 f). 

9. Oggersheim: General Hoche und die schöne Wirtin zu 
Oggersheim. Kupferstich von Tromlitz 1 795. 10 : 6 cm grofs (1341 m). 



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10. Hornbach: Plan des Lagers der französischen Vosgen- 
Armee bei Schweyen oder Neu-Hornbach 1793. — Kolorierter 
Kupferstich von Jäck, 1797. 36:40 cm grofs (1341 g). 

11. Dirmstein: Drei Bleistiftskizzen, 23 cm hoch, 36 cm 
breit, von Francois . Boucher (1703 — 1770), das Schlofs daselbst 
darstellend, nebst Lageplan, dieser von der Hand des Herrn Ingenieur 
Lippert in Ludwigshafen a. Rh. (1365 a-d). 

12. Philippsburg: Grundrifs der Brückenschanze, welche 
1734 die Philippsburger Brücke deckte. Kupferstich von Strachowsky 
1755. 12:24 cm grofs (1341 d). 

13. Worms: Historische Karte der Stadt Worms und ihres 
Territoriums, herausgegeben im Auftrag des Freiherrn Heyl zu 
Heimsheim, geschenkt von Herrn Professor Dr. Weckerling in 
Worms (1330). 

14. Pfalz: Florentissimus Rheni Palatinatus. Coloniae Agrip. 
excudit Joan. Bussmecher. Anno 1592. Oben links das Brustbild 
des Kurfürsten Friedrich IV., zwei Drittel von rechts, ganz ab- 
weichend von einer im übrigen identischen von Graf Leiningen- 
Westerburg geschenkten Karte. Bemerkenswert auch die Ver- 
tauschung der Himmelsrichtungen: Occidens rechts, oriens links, 
statt umgekehrt (1329 d). — Karten des Kur- oder Niederrheinischen, 
sowie des oberrheinischen Kreises, 1791, ferner des Herzogtums 
Zweibrücken, 25 : 29 cm grofs (1341 a-c). Siehe auch oben 1. Speier 
(Pfalzkarte 1615). 

D. Alte Speierer Drucke (Saal vi). 

1. Breviarium Spirense, Spirae Peter Drach 1478, zwei 
Druckblätter des Werkes, geschenkt von Herrn Archivar a. D. Roth 
in Geisenheim, selten! (1360). — 2. Johan von Trittenheym, das 
Wunderbüchlein. Wie die Weldt von Anfang geschaffen und erhalten 
ist etc. Gedrückt zu Speyer den X. Tag des Monats Septembris 
Anno MCCCCCXXIX (=1529). 6 Blätter, Kleinquart (1350 a). -- 
3. Kaiser Karl V. warnt bei Strafe der Acht jeden Angehörigen 
deutscher Nation dem König von Frankreich in seinem gegenwärtigen 
Krieg gegen Kaiser und Reich zuzuziehen. Einblattdruck 45 X 36,5 cm, 
datiert Speier 2. Juni 1544. — 4. Abdruck der allgemeinen gegen 
den Eintritt in fremde Kriegsdienste gerichteten Bestimmung des 
Speierer Reichstagsabschiedes von 1544. Einblattdruck 42 X 33 cm - 



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191 



— 5. Vorladung des Bischofs Johann v. Münster wegen eines 
zwölfmonatlichen Rückstandes „Beharrlicher Türeken Hilff" im Be- 
trag von 9984 fl. vor das Reichskammergericht durch Kaiser Ma- 
ximilian IL, bezw. den kaiserlichen Kammer- Procurator-Fiskal, Speier, 
20. März 1571. Querfolio, 46X31,5 cm (Nr. 8 bis 5 : Inv.- 
Nr. 1332 a-c). — 6. Lasitzki, de Russorum, Moscovitarum et Tar- 
tarorum religione, sacrifieiis, nuptiarum, funerum ritu. Spirae libera 
civitate veterum Nemetum exeudebat Bernardus Dalbinus anno 
MDLXXXII (= 1582) (1348 c). - 7. Mundi Synopsis siue de 
imagine mundi libri tres ab Honorio solitario Augustudunense ante 
annos (463) scripti . . . Spirae ciuitate veterum Nemetum apud Ber- 
nardum Albinum, a° MDLXXXIII (=1583), 184 S. (dazu Vorrede 
und Inhaltsverzeichnis), Kleinoktav (1385 S). — 8. Nonni Pano- 
politani poötae Graeci paraphrasis evangelica . . . carmine heroico 
Latino reddita ab Ulrico Bollingero. Spirae Nemetum apud Ber- 
nardum Albinum . . .1587, 146 S. Kleinoktav (1337). - 9. Trac- 
tatus de antiquitatibus temporura dn. Aymonis Cravettae a Sauiliano, 
iure consulti clarissimi et senatoris illustrissimi ducis Ferrariensis. 
Spirae Nemetum apud Bernhardum Albinum. MDXCV (= 1595), 
Kleinoktav, 687 S., samt Index (1367). — 10. Christiichs Be- 
dencken vnd erhebliche wolfundirte Motiven. Defe Durchlauchtigen 
Hochgeborenen Fürsten vnd Herrn, Herrn Ernst Friederichen Marg- 
graven zu Baden vnd Hochberg . . . Welche jhre Fürstl. Gn. bifs 
dahero von der Subscription der Formulae Concordiae abgehalten, 
auch nachmaln / die selbige zu vnderschreiben / bedenckens haben . . . 
Getruckt in Ihrer F. G. Schlote Staffort. Durch Bernhardt Albin 
(aus Speier). MDXCIX (= 1599). 8 Bll. 555 SS. (Letzter Druck 
Albins vor seinem Tode, seine Frau druckt 1600 als Witwe) (1377 S). 

— 11. Chronographia sacra utriusque testamenti historias continens 
. . . Durch den Ehrwürdigen vnnd Wolgelehrten M. Jacobum Zickwolf, 
Diener am Wort Gottes zu Hailbrunn ... In teutsche Reimen ge- 
bracht durch Joh. Jac. Haug, der Artzney Doctorem ... zu Hayl- 
brunn. Spirae, Exeudebat David Albinus, Impensis Simonis Günteri 
et Heliae Kembach. Ao. 1607. Kleinoktav (1383 S). - 12. Denk- 
würdige, warhaffte vnd eigentliche Historische Beschreibung, welche 
sich bey Lebzeiten Elisabetha Königin in Engelland, so wo] auch 
unter jetzt Regierendem König in Frankreich begeben vnd zuge- 
tragen. Gedruckt zu Speyer vnd verlegt durch Johan Taschnern / 



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198 



Im Jar MDCVm (= 1608). 96 S. Kleinquart (1348 a). — 

13. Autographica vitae humanae delineatio iatrica cum ejusdem 
praecipuorum morborum genealogia, das ist: Neuwe Medicinalische 
Invention vnd Gründlicher Discurs von defs Menschen Leben etc. 
Durch Georgium Graseccium, Med. Doct. Burgern zu Strafeburg 
vnd Pürstl. Würtenbergischen ordinirten Physikum. Gedruckt zu 
Speier bei Elia Kembach Anno 1615. Kleinquart (1350 b). — 

14. Änderung nnd Verbesserung des im Jahre 1383 vom Rate der 
Freien Reichsstadt ßpeier publizirten Statutes „über dero uhralte 
Gewohnheit / wie es zwischen Eheleuthen in Erb-Fällen gehalten 
werden solle", aus dem Jahre 1667. Auf Papier gedrucktes Plakat, 
geschenkt von Herrn Kaufmann H. Cron in Speier (1380 S). — 

15. Sturm C. C, Betrachtungen über die Werke Gottes im Reiche 
der Natur und der Vorsehung auf alle Tage des Jahres. 4 Teile 
Speier 1772 (1343 c). — 16. Vogler, G. J. Vesperae chorales 
modulis musicis ornatae, quas . . . Domino Friderico Carolo Josepho 
sacrae sedis Moguntinae Archiepiscopo . . . D. D. C. Autor. Spirae, 
cura et sumptibus societatis (Bossler) (Sopran o, Contralto, Tenore 
e Basso, 2 Violini, Viola, Organo solo, Contrabasso et Basso generale, 
2 Tromb. e Timpan). Op. 4. — 17. Psalmum Miserere decantandum 
a quatuor vocibus cum organo et bassis . . . Pio VI summo ponti- 
fici D. D. C. compositor. Georgius Josephus Vogler. Spirae (Bossler, 
um 1780), impressum cura et sumtib. ejusdem et societatis (vergl. 
auch: Fdtis, Biogr. VIII, p. 378, Nr. 6 und 7). (Inv.-Nr. 1357 abS.) 

E. Kupferstiche. 

Architectura, Lehr- und Kunstbuch, allerhand Por- 
talen, Reisbetten und Epitaphien, allen Schreinwerckern, Stein- 
hewern sampt andern Kunstliebenden zu Gefallen gestellt und an 
Tag geben durch Johan Jacob Ebelmann von Speier. — 
Getruckt zu Collen durch Johan Bussemecher im Jahr Christi 
MDC (= 1600). 20 Blätter in Kleinfolio. Sehr selten ! Ebelmann 
gab noch heraus : Bauwerke und architektonische Details, mit dem 
Speierer Dom (Westfacade) als Titelblatt, 1609, ferner gemeinsam 
mit Gückeisen: „ Seh weyff buch tt . Köln 1599, „ Seilenbuch ", Köln 
1615. Die Familie Ebelmann gehörte in Speier urkundlich in den 
Jahren 1562 bis wenigstens 1605 zu der Zunft der Zimmerleute, 
Schreiner, Steinmetzen (1343 a). Photographische Abbildung der 



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198 



Titelblätter zum Schweyffbuch und Seilenbuch, sowie der Vorrede 
zu ersterem, „Geben zu Strafsburg, den 30. Octobris, Anno der 
weniger zahl, Neuntzig vnd acht. Ewer Ehren Dienstwillige, Jacob 
Guckeissen, Burger vnd Schreiner zu Strafsburg, vnd Hans Jacob 
Ebelmann, Schreinergeselle von Speyer * (1884 a-c). — Die Ent- 
hauptung der hl. Katharina mit der Widmung: Reverendissimo 
nobilißsimoque viro, domino Adolpho Wullfio condicto Metternach, 
cathedralis Spirensis ecclesiae decano, protonotario apostolico, S. 
Guidonis et S. Andreae Wormatiensi praeposito . . . Augustinus Braun 
et Abraham Hogenbergius Agrippinates observantiae ergo dedioant 
consecrantque. — Aug. Braun ine. 19 : 27 cm grofs (1343 b). 
(Adolf Wolf v. Metternach war Domdechant zu Speier 1603 bist 1619). 
— Christophorus Strass, geb. 1509, Assessor am Reichskammer- 
gericht zu Speier 1538 bis 22. März 1542, hierauf im Dienste des 
Kurfürsten von Brandenburg, t 1557. Johann Posthius, kur- 
pfalzischer Leibarzt, Portrait, geb. 1537, gest. 1597, Schwarzkunst, 
Joh. Jac. Haid exeud. (1747). M. v. Oben traut, General in der 
Rheinpfalz, Portrait, Kupferstich 1635 (1341h,i,k). — Aigent- 
liche Abbildung defs Fried- und Freuden-Mahls, welches der 
Durchleuchtigste, Hochgeborne Fürst und Herr, Herr Carol Gustav 
Pfalzgrav bey Rhein etc. nach Abhandlung der Präliminartractaten, 
in defs Heiligen Reichs Statt Nürnberg auff dem Rahthaus Saal 
den 25. September Anno 1649 gehalten . . . Sandrart del. Wolffg. 
Kilian sculpsit. Nürnberg bey Jeremia Dümlern. 58 : 68 cm grofs. 
Vorzüglicher früher Abdruck vor den Nummern über den Köpfen 
(1349). 

F. Wappen, Siegel, Urkunden. 

a) Wappen: Pfalz-bayerisches Wappen: ovaler Schild, 
quadriert (1 und 3 Bayern, 2 und 4 Pfalz) mit dem leeren Regalien- 
schild als Herzschild, von dem Kurhut überdeckt und mit einer 
Ordenskette umhangen, beiderseits Löwen, wovon derjenige rechts 
den Reichsapfel hält. Das Ganze als Relief an einer 16,5 cm 
breiten und 9 cm hohen Balustrade aus Alabaster und mit Gold- 
bronze überstrichen. Geschenk des Herrn Verwaltungsassistenten 
Heuser in Landau (1372). — Siehe auch oben Abt. A V (Schach- 
platte), ferner Abt. C 1 : Wappen der Kurpfalz, des Kurfürsten 
Friedrichs V. und seiner Gemahlin. 

13 



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194 

b) Siegel : B 1 e i b u 1 1 e : Vorderseite : segnender Bischof mit 
der Umschrift : t petrvs • oaesariensis • abchieps, Rückseite : taufen- 
der Apostel mit der Umschrift : petrvs • baptizat • cornelivm (Petrus, 
lateinischer Metropolit von Cäsarea in Palaestina, erscheint nach 
Garns, Series episcopor. S. 452 im Jahre 1222. Der dargestellte 
Vorgang ist der in der Apostelgeschichte Kap. 10, 48 erzählte.) 
Fundort: Speier, Garten südlich des ehemaligen Pischerthores. — 
Ovales Siegel aus Messing zum Anhängen: stellt dar: einen in 
einem Buche lesenden Geistlichen, darüber Halbmond und Sterne: 
Umschrift : s' eb'hardi • can • sce • t'nitatis • i • spiba (ein Kanoni- 
kus Eberhard am Allerheiligenstift zu Speier erscheint urkundlich 
1262); Fundort Speier, Dudenhofer Strafoe. — Siegelstock von 
2,3 cm Höhe (am Puls eines Baumes ein ovaler Schild, worauf die 
Buchstaben NS, daneben ein von der Jakobinermütze überragtes 
Liktoren- Bündel, auf der andern Seite ein Gegenstand ähnlich einem 
davon fliegenden Vogel), stammend von Pfeffingen. — Siegelstock, 
3,8 cm hoch (der Napoleon'sche Adler, darum die Inschrift: Con- 
sistoire local de Durkheim conf(essi)on d* Au(g)sb(ourg). M(ont) 
T(onnerre). (alles sub lit. b Inv.-Nr. 1873 CS, Sammlung Antz.) — 
Drei Zunftsiegel von Bergzabern a) der Bäcker und Müller, mit 
der Umschrift : behwdbuminaibzs. — b) der 
Metzger, mit der Umschrift: der stat berzaberen mbtzger zvnft 
insigel anno 1 700 — c) der Kubier, mit der Inschrift: bebgzaberer 
kvbler • zvnfpt • sigel 1730 (1346 a-c). — Grofses Wachssiegel der 
freien Reichsstadt Speier (1373 cS). 

c) Urkunden". Eigenhändiges Schreiben des Speierer Ge- 
schichtsschreibers Wilhelm Eysengrein an den Baron Georg Fugger 
von Kirchberg- Weissenhorn, 5. Dezember 1565 (1351). — „Procefe 
des Grafen Ludwig von Löwenstein gegen die ganze Gemeinden 
der Dorfschaften zu Bur, Flemlingen, Rofsbach, Waltzheim, Bechingen, 
Gleifsweiler und Dernbach, die MittelHaingereidens genofsen genant, 
wegen Bamberg", 1594—1597. Erworben aus dem Nachlafe des 
proteat. Pfarrers Lehmann in Nu&dorf (1383). — Pergamenturkunden, 
wovon 9 aus Speier (Kaufbriefe von 1556, 1585 (zweimal), 1608 
Domkapitel), ferner der Stadt: von 1663, 1748, 1761, 1767, 1769 
— mit anhängendem Stadtsiegel — und 1780, ferner von 1735, 
sowie eine aus Beichenbach im voigtländischen Kreise des Kur- 
fürstentums Sachsen stammende Urkunde (1693, Leumundszeugnis 



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195 



für Balthasar Ufelaub aus Ginnen mit anhängendem Stadtsiegel) 
(1373 C S, Sammlung Antz). — Drei Speierer Kaufbriefe auf Per- 
gament von 1578, 1677 und 1705, die beiden letzten mit an- 
hangendem Stadtsiegel aus Wachs. „Attestation ehelicher Geburth für 
den Müller Georg Simon Low aus Schwäbisch-Hall tt , der sich in Speier 
niederlassen wollte, durch „Stättmeister vnd Rhat" von Schwäbisch- 
Hall, Pergamenturkunde von 1683. Geschenk des Herrn Kauf- 
manns Heinrich Cron in Speier (1380 S). — Auf Pergament ge- 
schriebener Kaufbrief von 1778 mit anhängendem grofsem Siegel 
der Stadt Speier, den Verkauf eines Hauses in der Korngasse da- 
selbst betreffend zwischen dem Chirurgus Georg Heinrich Drexel 
und dem Handelsmann Johann Karl Alexander Drexel, geschenkt 
von Herrn Kaufmann Heinrich Moritz in Speier (1352 S). — Bibliothek- 
zeichen der Bibliothek des historischen Vereins der Pfalz, gestiftet 
von Graf Karl Emich zu Leiningen- Westerburg. Ferner 
Hausarchivzeichen desselben (1334 ab). 

G. Flugblätter, Flugschriften, Gedenkblätter, 
seltene Einzelschriften zur Geschichte der Pfalz. 

ürkundenbuch der Stadt Worms (bis 1400 2 Bände, Chro- 
niken Band 3 : Monumenta Wormatierisia) von Prof. Boos, Geschenk 
des Herrn Freiheim Heyl zu Herresheim auf Heylshof bei Worms. — 
Leiningische Hausgeschichte von Brinkmeier, grofsenteils bearbeitet 
von Herrn Grafen Karl Emich zu Leiningen- Westerburg in München. — 
Examen compendii theologici recens correcti a D. Christophoro 
Pelargo etc. . . . disputationis ordinariae loco publice propositum in 
inclyta academia Wittebergensi . . . respondente M. Johan-Thomae 
PhrysioSpirensi-Nemetano . . . 1617. Klein Quart (44 Blätter) (13 48 b). 

— Johannis Henrici Ursini Spirensis de ecclesiarum Germanicarum 
origine et progressu ab adscensione Domini usque ad Carolum 
Magnum. Norimbergae . . . MDCLXIV. 268 S., Klein Oktav (1332dS). 

— Fried- und Freudenmahl zu Nürnberg 25. September 1649 
zur Wiederaufrichtung der pfälzischen Kurwürde (1349), siehe oben 
Kupferstiche. — Trauer-Reden und Lieder bei dem am 6. Dezember 
1723 erfolgten Tode des Grafen Karl Ludwig zu Nassau-Saarbrücken 
und Saarwerden-Itzstein 1724, Folio, geschenkt von Herrn Stations- 
einnehmer Hänchen in Kaiserslautern (1375 b). — Vaterfreude, Vor- 
spiel von W. A. Iffland, bey der Vermähl ungsfey er Karls, Erb- 



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196 



prinzen zu Leiningen etc. mit Sophie, Gräfin zu Reufe-Plauen 
etc. aufgeführt auf der Füretl. Leining'schen Gesellschafts -Bahne 
zu Dürkheim 1787. Heidelberg, zu finden in der Pfählerischen 
Buchhandlung. 30 S. 8 ° Geschenk des Herrn Grafen Karl Einich 
zu Leiningen-Westerburg (1855 a). — Die Schlacht bei Pirmasens 
am 14. September 1793. Aus Anlafe des 100jährigen Gedenktages 
herausgegeben vom Fest-Comite\ Pirmasens 1893. 19 8. mit Plan 
(1355 c). — Memoire pour les habitans et communautes composant 
le Grand-Bailliage de Guttemberg, en Alsace ; contre Charles- Auguste, 
Prince Palatin, Duc regnant de Deux-Ponts. Quart (1375 a). Geschenk 
des Herrn Stationseinnehmers Hänchen in Kaiserslautern, der auch 
sehr dankenswerter Weise das folgende sehr seltene Flugblatt ge- 
schenkt hat: Lobhymnus auf Napoleon I. von Philipp Reuter, 
Kantonspfarrer und Dechant zu Frankenthal unter dem Titel : „ Die 
Sprache des Gemeind - Geistes. Eine Uebersetzung aus dem La- 
teinischen" (3 Folioseiten) und „ Napoleon Bonapart Kaiser der 
Franzosen mit dem Erbrecht auf Seine Familie. Epigramm. Eine 
Uebersetzung in ungebundener Rede.* Von ebendemselben (4. Seite). 
Frankenthal, gedruckt bei Johann Friedrich Enderes (1368 b). Das 
Gedicht ist entstanden bald nach dem 7. November 1804, Tag der 
Erlassung des Senatus-Consults, betr. die Erblichkeit der Kaiser- 
würde Napoleons (Bulletin des lois, empire, 4. serie, t. II, Nr. 21, 
S. 1), welch' letztere in dem Gedicht erwähnt wird. — Die Prote- 
stantisch-Evangelische unirte Kirche in der Bairischen Pfalz . . . 
Von Dr. Heinrich Eberh. Gottlob Paulus. Heidelberg 1840. 307 S. 
8° (1355 b), Geschenk des Herrn Lehrer Osswalt in Speier. — 
Fürst und Volk. Patriotische Klänge aus dem Werke: „Unterm 
Rebendach " beim Sänger am Rhein von August Hänchen. Gedicht. 
Geschenk des Letzteren (1368 c). — Photographische Abbildung 
der am 24. August 1893 in dem Grundstein der Gedächtniskirche 
der Protestation von 1529 zu Speier eingelegten Urkunde (1347). 
Die Hafen- und Uferbauten zu Worms 1890 — 1893. Mit geschicht- 
licher Einleitung (54 Seiten von A. Weckerling), Tafeln und Ab- 
bildungen im Text. Worms 1893, 100 Seiten. Grofequart (1336). 
Geschenk des Altertumsvereins Worms. 

Überblicken wir die vorstehend aufgeführten Erwerbungen 
des Kreismuseums im Jahre 1894, so können wir nur mit 
Befriedigung aussprechen, dafs auch dieses Jahr ähnliche 



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197 



Mehrungen wie die Vorjahre gebracht hat. Ob das auch in 
Zukunft noch der Fall sein wird, steht dahin. Der pfälzische 
Boden, der schon so vielfach durchwühlt worden ist, fördert 
zufolge der sei es zielbewufst sei es planlos vielerorts statt- 
gehabten Ausbeutung naturgeraäfs Altertümer nur stets seiteuer 
zu Tage. Bedauerlich ist daher, wenn von den jahraus jahrein 
noch ans Licht tretenden wenigen Funden, wie leider 1894 
geschehen, wertvolle Stücke in nichtpfälzischen Besitz 
übergehen. Das Kreismuseum will d*e Fahne der Pfalz 
hochhalten, dem heutigen Geschlechte den Spiegel der Kultur 
seiner eigenen Altvordern in den Vereinssammluugen vorhalten 
und dadurch Gefühle des Stolzes über den Wert der Kultur 
der Heimat in der Vergangenheit und Gegenwart erwecken. 
Erfreulich ist daher, wenn Entdecker und Besitzer neuer Funde 
solche dem Kreismuseum zuwenden, wenn solche in den Besitz 
idealsammelnder Privaten übergehen, um, sei es früher oder 
später, sie im Kreismuseum zur Aufstellung zu bringen event. 
unter Vorbehalt des Eigentumrechtes zu deponieren, oder ihnen 
auch in einem Lokalmuseum der Pfalz ihre Erhaltung für die 
Zukunft zu sichern. In den letzten Jahren haben sich in der 
Pfalz mehrere lokale Alterturasvereine gebildet, welche Lokal- 
sammlungen anlegten. Der historische Verein der Pfalz steht 
solchen lokalen Bestrebungen durchaus sympathisch gegenüber. 
Er findet durch sie eine gewisse Entlastung. Möchten aber 
die Lokal vereine sich auch ihrerseits dem Kreismuseura nähern: 
der gegenseitige Verkehr wird die beiderseitigen Bestrebungen 
zum Gewinue der Gesamtgeschichte der Pfalz nur fördern. 

Wir unterlassen daher nicht, auch heute alle Mitglieder 
und Freunde des historischen Vereines zu bitten, demselben treu 
zu bleiben, neuauftauchende Altertümer demselben zuzuführen, 
von neuen Funden Kenntnis zu geben ; bezügliche Kosten trägt 
der Verein. Wir verweisen auch auf die heute noch giltigen 
Präsidialerlasse vom 29. April 1875, 10. September 1877 und 
21. Juni 1888 (siehe Kreisamtsblatt S. 415, 681 und 55), deren 
Vollzug selbst seitens der berufenen Behörden leider vielfach 



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198 



zu wünschen übrig läfst. Auch bitten wir dem Vereine neue 
Mitglieder zuzuführen, um demselben die Mittel zu verschaffen, 
den gestellten idealen Zielen ganz zu entsprechen. Häufig 
können pfAlzische Altertümer für das Kreismuseum und somit 
für die Pfalz selbst nur im Wege des Kaufes erworben werden. 
Die Preise der Altertümer aber steigen von Jahr zu Jahr! — 

Die Katalogisierung der Bibliothek ist erheblich vorge- 
schritten. Gleichsam zur Zierde derselben hat das Ehrenmitglied 
des Vereines Herr Graf Karl Emich zu Leiningen- Westerburg 
ein Ex li bris gestiftet, wofür dem hochsinnigen Gönner des 
Kreismuseums auch an dieser Stelle ehrerbietigster Dank hier- 
mit ausgesprochen sei. — 

Seit Neubegründung des Vereines sind fünfundzwanzig 
Jahre verflossen. Die Bestände der Sammlungen haben sich 
gewaltig vermehrt, sie füllen zwanzig Säle. Doch besitzt das 
Kreismuseum für seine so kostbaren Schätze noch kein eigenes 
Heim. Möge das kommende Vierteljahrhundert ein solches 
nicht nur erstreben, sondern auch Mittel uud Wege finden, ein 
solches zu errichten! 

Spei er, 9. November 1894. 



Berthold, 

lt. Vereinssekretär. 



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199 



Auszug 

aus der Rechnung des historischen Vereines 

für das Jahr 1893. 

I. Einnahmen. JC 4 JC 4 

1. Aktivrest aus 1892 21.81 

2. Beiträge aus 1892 6.— 

3. Beitrage von 646 Mitgliedern zu 8 JC 

für 1893 1988.- 

4. Beitrag der Stadt Kaiserslautern für 1 893 20. — 

5. Abonnement auf das Korrespondenzblatt 
zur Westdeutschen Zeitschrift von 115 
Mitgliedern zu 1 M. für 1894 . . 115.— 

6. Beitrag des Kreises nach Abzug des 
Stempels für 1898 654.— 

7. Beitrag der Gewerbebank Speier . . 100.— 

8. Beitrag der Volksbank Speier . . . 100.— 

9. Beitrag des Distriktsrates Ludwigshafen 80.— 

10. Erlös ausverkauften Vereinsmitteilungen 15.— 

11. Zuschufs der Museumskasse .... 2000.— 

zusammen . . . 4999.81 
II. Ausgaben. 

1. Postporti, Frachtkosten, Botenlöhne, 
Reisekosten 217.07 

2. Regieausgaben 142.— 

3. Gehalt des Vereinsdieners . . . . 125.— 

4. Buchbinder- und Buchdruckerlohne . . 1209.83 

5. Bibliothek 1588.70 

6. Sammlungen 1883.85 

7. Beitrage an fremde Vereine .... 70.— 

8. Korrespondenzblatt für 1894 . . 48.20 

zusammen . 4734.15 

Demnach Aktivrest auf 1894 übergehend 265.66 

Speier im November 1894. 

Der Vereinsrechner: 

Schwarz. 



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MITTEILUNGEN 



DBS 



HISTORISCHEN VEREINES 



DER 



PFALZ. 



XIX. 



SPEIER. 

DRÜCK DER H. GILARDONE'SCHEN BUCHDRUCKEREI. 

1895. 



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G< 



Inhaltsverzeichnis. 



Seite 
T. Geschichte und Bibliographie der Buchdruckereien zu Speier 
im XV. und XVI. Jahrhundert. Bearbeitet von Archivar a. D. 

F. W. K. Roth in Wiesbaden. Zweite Hälfte 1 

IL Der Burgfriede von Dürkheim. Von Friedrich Ohlenschlager, 

Kgl. Gymnasial-Rektor in Speier 113 

III. Wittelsbachische Denkmäler und Jahrgedächtnisse in der Stifts- 
kirche zu Neustadt a/H. Mit 4 Abbildungen. Von Dr. Lukas 
Grünenwald, Kgl. Gymnasiallehrer in Speier 129 

IV. Johann Michael Frey 1788 bis 1864. Von Dr. Joh. Mayer- 
hofer, Kgl. Kreisarchivar in Speier % . . . 170 

V. Historische Nachrichten über Kloster Haningen. Mitgeteilt 
von Karl Emich Graf zu Leiningen- Westerburg, Rittmeister 
a. D., Ehrenmitglied des historischen Vereines der Pfalz in 

München 177 

VI. Jahresbericht, erstattet von Karl Luxenburger, Kgl. Rechnungs- 

kommissUr in Speier 186 



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Geschichte und Bibliographie der Buchdruckereien 
zu Speier im XV. und XVI. Jahrhundert. 

Bearbeitet von Archivar a. D. F.W. E. Roth. 
Zweite Hälfte. 



0499.) 

19.* Deformation ber ©tabt SBormS. 

Blatt 1 Voreeite in Holzschnitt: Der «Statt SBormbS | Defor- 
mation | (ohne Punkt). Titelrückseite leer. 

Blatt 2 mit Signatur II Vorseite: Jeljlung big 93udj3 | (ohne 
Punkt). Blatt 10 Rückseite leer. 

Blatt 11 Vorseite: $er Statt SBormbS | Deformation | (ohne 
Punkt). Holzschnitt wie oben Blatt 1. 

Blatt 11 Rückseite Holzschnitt in blattgrosser Darstellung des 
Stadtwappens Worms. 

Blatt 12 mit Signatur a a Vorseite: (f) D ba3 tuefen ber menfdjen 
| oon angeborner natur gc- | prettylid) bie gefd)idlid>feit | mtglid) 
tntnb bie etc. 

Blatt 176 Vorseite in Missaltype: Deformation ber ©tot SBormbS 
Dedjt . ge- | fefce . orbemmg . tmb ftatuto ju lobe be almedj- | tigen 
got . jubeljaltcn friben tmb einigfeit . ju | furbernuS redjtS önb merüg 
gemeines mtjjS | getrutoer guter meljnung burd) einen erbam | Dat 
cgemelter ©tat SBormbS furgenommen | audj ju notburfft be ge- 
meinen öold bor jtoelj | tredjt 3rt§um Wegen foften tmb fdjeben 
SU* | uer^uten ingefefct eroffenet tmb begangen in | bem 3are nadj 
Srifti tmferS lieben ijerrn gc- | purt Sufent öier^unbert 9hmfeig tmb 
2ld)t. | nadjmalS jn (!) truden angebben tmb boHenbet | in bem 9hin 
unb nunfcigiften uff SWontoge | nadj bem ©ontag Jrinitatte. | Dfld- 
feite leer. 

Folio, 12 n. gez. Blätter + 163 gez. Blätter + 1 n. gez. 
Blatt = 176 Blätter mit den Signaturen II, III, HU, v, a 4 , b 4 , 

1 



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°i, <* 4 , (d 4 leer), e 4 , f 4 , g 4 , h 4 , i 4 , (k leer), k 4 , 1 4 , m 4 , n 4 , o 4 , p 4 , q 4 , 
r 4j 8 4? *4> v 4> ) r 2i Schwabacher Type, für die Ueberschriflten Missal- 
type, mit Blattzahlen, der Druck geschah mit Durchschuss und 
ist überhaupt sehr splendid im Einteilen des Raums, so dass oft 
halbe Seiten leer blieben. 

München Hofbibl., Mainz Stadtbibl. (Incun. 371)*, Darmstadt 
Hofbibl., Worms Paulusmusenm. 

Hain 13719* 

20. Ausschreiben des Rats zu Worms 1499. 
Die Auflage betrug 500 Stück, welche der Wormser Rat an 
Fürsten, Grafen, Herren und Städte in Nah und Fern versandte. 
O. 0. u. J. u. F. (Speier, Drach, 1499). 
Worms Stadtarchiv Band 1922. 
Boas, Quellen HI, 437. 

(1500.) 

21.* Vigiliae mortuorum maiores et minores secundum 
chorum ecclesiae Moguntinensis metropolitanae. 

Blatt 1 Vorseite in Rotdruck : Vigilie mortuou . ma | iores i 
minores . scd'm | choTji ecclesie Mogüti* | neu: Metropolitana | 
Titelrückseite leer. 

Blatt 2 mit Signatur an: Incipiunt vigilie mortuorü scd'm | chcri 
eccPie Maguntin . Sup ps aii | (ohne Punkt). 

Schliesst: requiescat in pace. | 

Quarto, 53 n. gez. Blätter mit den Signaturen an — tun, Rot- 
und Schwarzdruck, mit gedruckten Musiknoten auf vier rot ge- 
druckten Linien (Holzschnitt), Missaltype. 

0. 0. u. J. u. F. (8peier, P. Drach, 1500 — 1510). 

Mainz Stadtb.* 

Monatshefte f. Musikgeschichte ed. Eitner XXI (1889) 8. 31. 

(1503.) 

22.* Capet, Johannes, sermo de ortu, conversa- 
tione etc. virginis Katherine etc. 

Blatt 1 Vorseite: Hunc sermone de ortu cöuereati- | one ?ir- 
tutibus pclarissimis i martyrio beatissime virginis | Christi sponse 
Katherine . fecit imprimere in Spireü . Ciui* | täte Reuerendissün9 
in christo pater i dominus dös Ray | mundus miseratione diuina . 
tituli Sancte Marie Noue | sacrosancte Romane ecclesie psbyter 



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Cardinalis Gurcen. | ad Germania Daciam xc. Apostolice sedis 
de latere Lega | tus . Anno dfii M° . D° . iij° . Vt distribuat gratis 
suis ami* 1 eis z ecclesijs ad ipsius virginis honore z landem . In 
quo | per preclara testimonia sacre scripture et doctorü probatur 
vita ipius Katherine excellentissima. | Titelrückseite leer. 

Blatt 2 mit Signatur an Vorseite : (H) Anc amaui z quesiui 
spon* | sam mihi assumere: z amator factus sum forme il | lins. 
Sap . viij . Erat eni formosa valde z incre- | etc. 

Blatt 8 Vorseite unten: Finit sermo ad mädatuy ipi9 Rmi dni 
noiati (!) cöposit9 p | frgm Joh'em Capet ordis miou de ob- 
sernätia sacre theo«* | logie professorem. | Rückseite leer. 

Quarto, 8 n. gez. Blätter, mit den Signaturen an, Am, Ann, 
Summulaetype. 0. F. (Peter Drach der Mittlere). 

Speier Museum*. 

Panzer VIII, 297. — Hocker, bibliotheca Heilsbronnensis. 
Nürnberg, 1731. S. 154. — Weiss, Nachrichten II, S. 20 
n. LXVUI. — Baur, S. 45 n. 49. 

22a.* Copiae literarum cardinalis Raymundi etc. 

Blatt 1 Vorseite Zeile 1: Copie litterarü quas scripsit Reuere- 
dissimus domi* | nus Cardinalis Germanie ?c. Legatus Illustrissimis 
principib9 Saxoinie (!) fratrib^ serenissi* | me z virtuosissime Regine 
Dacie: in quib9 eorum excellencijs congratulatur ppter libera- 
tioney | etc. 

Zeile 1 ganz, in Zeile 6 und 26 die Worte ülustrissimi und 
Ceterum autem in Missaltype. 

Blatt 1 Rückseite Zeile 11 excelletie: quibus nos plnrimü 
recömissos esse cupimus . Ex ciuitate Spiren . xij. Decembris | 
Anno domini . M° . D° . iij. | 

Quarto, 1 Blatt, 23:33 cm zu 52 und 12 Zeilen, Summulae- 
type und Missaltype. 0. 0. u. F. (Speier, P. Drach der Mittlere). 

Speier Museum*. 

Mitteilungen des hist. Vereins der Pfalz XVI, 217. 

0507.) 

23.* S)cr ©tobt SBormä Stefortnation :c. 

5)er ©tat SBorntS | Steformacion : ftatute . orbenüg | ©afcung bie 
alle ©tettc : cöntunen : SRcgtmeten : Surfte* 1 t^um : §erfdjaffte : 2lmpt- 
leätc : nufcltdj ffirberltdj : mtb | bef)itf(td) ftm : bnb ju guter regierung 



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erf d)teffen möge. | Holzschnitt: Stadtwappen von Worms von Drachen 
gehalten. | 

Anf der Titelrttckseite Holzschnitt: Kaiser anf dem Throne von 
den Kurfürsten umgeben, nnten überreichen zwei Personen ein 
Bnch: Die Wormser Reformation. 

Blatt CXHII Vorseite in Missaltype: Steformacion ber ©tot 
mormbS SRedjt gefefce . or | benung bn Statuta ju tobe bau atmedjtige 
got . $ube- 1 Ratten friben bn entgleit . (!) ju furbernuS redjtS bnb ute- 1 
rung gemeine« nufe getrutuer guter metjnung burd) | eine erbam 9tat 
egemelter ©tat toormbS furgenöme | 8lud> ju notburfft bem gemeine 
bofef bor jtnetjtredit | 3rt^um Wegen foften bnb fdjeben juuerfyfiten 
inge | fcfct eroffenet bnb aufegangen in bem | Sare nad) Sri- 1 fti 
bnferS lieben Ferren gepürt Jaufent bierljunbert | SReünfcig bnb 9ldjt. 
9tod)mate getrueft bnb boHen | bet in bem gunfftgeljetnntbertften bnb 
©tjbenben jar | bff SRontag nad) bem ©ontag ßetare ! ) in ber Safte. | 
Die Rückseite dieses Blattes leer. — 

Folio, 6 n. gez. Blätter Titel, Register + Blätter I— CXHH 
mit römischen Blattzahlen, Schwabacher Type, Ueberschriften 
Missaltype. 

Mainz Stadtbibl. (Inc. 393), Worms St. Paulusmuseum (doppelt), 
Leipzig (Sammlung Klemm), Jena Univ.-Bibl., Darmstadt Hofbibl. 
(X, 2697/1). Diese Bibliothek besitzt als X, 2697 eine Satzvariante 
in der Schlussschrift Zeile 2 von unten: in bem güntjetyen* 
fnmbertften. — 

Klemm, Catalog, S. 55 n. 96. — Roth, Buchdruckerfamilie 
Schoeffer, S. 157. — Muther, Bücherillustration I, S. 102. — 

24. Appellation des Wormser Rats an Papst Julius IL 
1507. 3. Juli. 

0. 0. u. J. u. F. (Speier, P. Drach, 1507). 
Worms Stadtarchiv, Band 1922. 
Boos, Quellen IH, S. 512. 

25. Edikt Kaiser Max I. für die Stadt Worms. 1507. 
15. Juli. 

0. 0. u. J. u. F. (Speier, P. Drach, 1507). 
Worms Stadtarchiv, Band 1922. 
Boos, Quellen III, 521. 



1) 16. März 1507. 



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26. Edict Kaiser Max I. für die Stadt Worms. 1507. 
16. September. 

0. 0. u. J. u, F. (Speier, P. Drach, 1507). 
Worms Stadtarchiv, Band 1922. 

In zweierlei Format. Die Auflagen betrugen 200 und 400 
Stück, das Hundert kostete einen Gulden. 
Boos, Quellen III, 524. 

27. Edict Kaiser Max I. für die Stadt Worms. 1507 
18. September. 

0. 0. u. J. u. F. (Speier, P. Drach, 1507). 
Worms Stadtarchiv, Band 1922. 
Boos, Quellen III, 524 — 525. 

28. Vollmacht des Wormser Rats für Reinhard Noltz. 
1507. 8. Oktober. 

0. 0. u. J. u. F. (Speier, P. Drach, 1507). 
Worms Stadtarchiv, Band 1922. 
Boos, Quellen III, 527. 

0508.) 

29. Reformation der Stadt Worms. 

Dritte Auflage, 0. 0. u. F. 1508. (Speier, Drach). 

Folio. 

Panzer, Annalen, Zusätze 108 n. 618. — Archiv für hessische 
Geschichte III, 2 8. 6. — Roth, Buchdruckerfamilie Schoeffer, 
S. 157. 

(1609.) 

30. S)er ©tabt SBormä SReformation. 

Der ©tat SBortnS | SReformacion : ftatute . orbenüg etc. 

Am Ende: aufcgangen in bem Qare nadj 6$rifti bnferä Ferren 
gejmrt 1498. SRodmiate getrueft rnib öoücnbct im 1509 3ar auff 
gretjtag nad) bem ©onntag Dcult in ben Saften. 

0. 0. u. F. (Speier, Drach). 

Folio. Auf dem Titel Wormser Stadtwappen, auf der Rück- 
seite blattgrosser Holzschnitt: Kaiser mit den Kurfürsten. — 

Leipzig Buchhändlermuseum (Sammlung Klemm). — 

Klemm, Catalog, 8. 55 n. 97. — Roth, Buchdruckerfamilie 
Schoeffer, S. 157. 



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6 

31.* Znsätze und Verbesserungen des Jodocns Gallus 
zum Speierer Missale 1501 von 1509. 

Blatt 1 Vorseite: 11 Renerendo in christo patri z domino : Domino 
Philippo, diuina pie- 1 täte Spirefi . episcopo etc. 

Schliesst: Ex Spina sexto idus Januarii anno snpra millesimum 
quingentesimum nono. 

0. 0. n. J. n. F. (Speier, Peter Drach der Jüngere, 1509). 

Grossfolio, 8 n. gez. Blätter, Signaturen Ai — Ann + B — Bu, 
zweispaltig, Summulaetype. — 

Die Schrift enthält Fehlerverbesserungen und als Anhänge das 
(von Joh. Trithemiu8 verfasste) officium de sancto Joseph nutritore 
Christi, officium de transfiguratione domini, Sequenzen zu Ehren 
der Heiligen Kilian, Anna, Augustinus und Dyonisius. 

Speier Museum* (an das Missale von 1501 angebunden). 

32. @ntf djeibt unb bertreg.e| jttnfdjenn bcr pfaffljeibt 
unb gcntctj | ncr ftatt SBormbS be£ roctjn | fdjencfenS unb 
anbercr | ftucf falber etc. 

0. 0. u. J. u. F. (1509, 30. Juli gegeben, daher wohl 1509 ge- 
druckt, Speier, P. Drach). 

Quarto, 10 Bogen. — Worms Stadtarchiv. 
Boos, Quellen III, 541. Abdruck in Schannat, bist. ep. Wormat. 
II, 294 f. 

(1510.) 

33.* Agenda ecclesiae Wormatiensis. 

Blatt 1 Vorseite: Agenda scd'm ritü z orcü | ne ecclesie wor- 
maeiensis. | Rotdrnck in Missaltype. | 

Am Ende: Finit feliciter agenda scd'm morem ecclesie wor- 
maciensis. | 

Quarto, 76 n. gez. Blätter mit den Signaturen an— i V i, 22 Zeilen, 
Rot- und Schwarzdruck, Missaltype. 

0. 0. u. J. u. F. (Speier, P. Drach, um 1510). 

Mainz Stadtbibl. (zwei Exemplare).* 

Roth, Buchdruckerfamilie Schoeffer 8. 155. — Roth, Wormser 
Buchdruckereien S. 2 Note 3. 

(1512.) 
34.* Sacforbnung. bcr ©tabt ©peter. 
Drbenuna, be8 2)uto brott Sacfen in bcr ©tot ©pljer betreffen. | 
Missaltype wie in den Wormser Reformationen. | 



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9S9*feer fjerren öom Watt . berfünben allen jren ©urgent . bnb anbcr 
ben jren . IKadjbent in SR&ntifdjer Setjferltdjer 3Ra | teftat imferä aller 
gnebigften Ferren SanbtuogtS in önber ©tfa3 . önb anberer jü tmte. 
nerorbenter ©ömifjarten . @nt* | fdjeibe, ober etnfcfyen . off ben adjt- 
je^enben artidel, ba$ SBrotbadfcn, in Ijeüßern berürenbe, befdjef)en> 
Derleibt ift. 3)efc | etc. 

Einseitig bedrucktes Plakat, ans zwei aneinander geklebten Folio- 
blättern bestehend, etwa 3 / 4 Meter lang. Schwabacher Type der 
Wormser Reformationen. Gegeben 1512. 

0. 0. u. J. n. F. (Speier, P. Drach, 1512). 

Speier Stadtarchiv.* 

35.* Agenda ecclesiae Spirensis. 

Blatt I Titel in Rotdruck: Agenda Spirensis. Mit Holzschnitt: 
Wappen des Bischofs von Speier. 

Blatt 2: Epistola proemialis in agendä Spireil . | (Rotdruck in 
kleiner Missaltype). | PHilippus dei z apostolice sedis gratia : Episco* | 
pus Spiren . vniuerso clero nostro : preeipue au* | etc. Schliesst: 
Datum in arce nostra Vden* | heym. XVI. Kaien . Julias. 1 ) Anno 
dOi . M . D . XII. | Mit Druckermarke Drachs am Ende des Druckes 
und Musiknoten. 

Quarto, 12 n. gez. Blätter Vorwerk + Blatt I— CXLI mit Blatt- 
zahlen. Missaltype, zwei semigothische Typen. — 

Mainz Stadtbibl. (ohne Titel und Schluss).* 

Catalog Antiquariat Rosenthal-München XLI n. 56. — Weiss, 
Nachrichten II, 27 n. VIII. nach Mone, Geschichte und Beschreibung 
von Speyer (ohne Angabe der Seitenzahl). 

(1513.) 

36.* 5)er Stabt SBorntä Sieformatton 2c. 

Der Stat SSormä | 9teforotacton : ftatuten orbenung 8afeung bte 
alle | Stctten, cömunen : SRegttnenten : fürftcntljum : £er- | Rafften : 
Slmptleüten : mtfcttdj : fürberltd) : bnb bctytlf* | Itdj fetm : mtb ju guter 
regterung erfdjieffcn mögen. | Holzschnitt: Stadtwappen von Worms 
von Drachen gehalten. | Text des Titels Rotdruck. Titelrück- 
rückseite leer. 

Blatt XCIIII Vorseite: SReforntocion ber Btat tooxmU SRedjt: 
gefejje : or* | benung tmb ©tatuta $ü tobe bem atmedjttgen gut . jü | 

1) 16. Juni. 



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8 

behalte fribc tmb ehtigfrit . gu ffirbertmfj rechts ön tne | rang gemeines 
nüfc getrutucr guter ntetnung burdj | eine erbam Stat gemetter ©tat 
tuorntbS fürgenöme | 2lud) jü notburfft be gemeine" bolcf bor jtuelj- 
treckt: 1 Srttjum friege: foften: tmb fd)eben jüuerfjuten: jnge- 1 fefct 
eröffnet: bnnb außgangen jn bent 3are nadj (£ri* | fti tmfet3 Ferren 
gepurt Saufent bterljunbert !Mcun* | feig önnb 9ld)t. 9?ad)tnate getauft 
tmb öoHenbet jn | bem ftfinff jeljenfnmbertften tmnb .xüj. \ax . auff 
grlj- 1 tag nad) bem ©ontag ffijaubi. | (Missaltype.) Die Rückseite 
dieses Blattes leer. 

Folio, 6 n. gez. Blätter, Titel + Register + XCIIII mit I— XCIIH 
gezifferte Blätter, Schwabacher Type, Ueberschriften Missal type. 

Mainz Stadtbibl .* (Incun. 387), Mainz Seminarbibl., Wernigerode, 
Darmstaflt Hofbibl. (X. 2698). 

Panzer, Annalen I, 310 n. 647. — Roth, Buchdruckerfamilie 
Schoeffer S. 158. — Deschamps, gäographie col. 1366. 

0520.) 

37.* Missale Moguntinum ?c. 

Blatt 1 Vorseite in Rotdruck: Missalis Moguntiaci . hoc pre-|sens 
i luculentü profecto et dininü opus, poste- 1 risqy dieb9 nö reprehen- 
ßibile vn(Jy: conte* | platione reipublice ecclesiastice al- 1 tissimi 
opitulamine, gnauo | rum lucubrationibus | vberrime casti* | gatum. | + | 

Titelrückseite : 11 Nota ista collecta ad inueniendam .lxx. et per 
consequens alia festa | mobilia perpetuis temporibns. | Rotdruck (mit 
Ausnahme des Zeichens H). 

Blatt 2 Vorseite beginnt das Calendarium, welches Blatt 7 
Rückseite Spalte 2 schliesst. 

Blatt 8 Vorseite Spalte 1: Qualiter sacerdos ad celebrandä 
missam se pparare debeat. | (Rotdruck.) Das Vorwerk schliesst 
mit Blatt 20 ab. 

Hauptwerk Blatt mit Blattzahl I und Signatur A Vorseite Spalte 1 : 
11 Incipit ordo missalis scd'm cho | rum Maguntinen . per circulü 
an* | ni. Dominica Prima de Aduetu | domini Introitus. | (Bis auf 
das Zeichen 11 Rotdruck.) Nach Blatt 70 mit Blattzahl LXX des 
Hauptwerks befinden sich X foliierte Blätter Praefationen mit 
Musiknotensystemen in Rotdruck aber ohne Musiknotendruck und 
auf 10 nicht bezeichneten Blättern mit den Signaturen II — ULI 
der Canon (das Canonbild ist in dem Mainzer Exemplar aus- 



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9 

gerissen) und hierauf die Blätter LXXI — CCXVII Rest des 
Hauptwerks. 

Blatt CCXVII Rückseite: Sacerdotibus salutem. | 11 Habet 1 deo 
sacrati sacerdotes diuinissimi sacrificij librü: denno. | longe autem 
exactiore qy antea cura impressnm. Quam quide gra- | uissimam 
multi laboris prouinciam libetius subij : quo uestri offi- | cij munere 
non tarn facilius qy rectius defungi possetis. Quando | quidey 

mellifluo regij pphete dauid etc. Maxime aute id 

mu | neris mihi desumpsi honoris gratia Reueredissimi in Christo 
pa- | tris: Ulustrissimi principis: ac domini . dni Alberti: sancte 
Roma | ne ecclesie . tituli scti Crisogoni: psbyteri Cardinalis Mo- 
guntine* | eis et Magdeburgensis ecclesiarum Archiepiscopi : Sacri 
Roma- | ni imperij archicancellarij : Principis electoris: Primatis 
per Ger | maniam: Halberstadiensis administratoris: Marchionis 
Bran | denpurgensis: 8tetinensis: Pomeranie: Cassubiorum: Sclauo- | 
rüqy ducis: Burgrauy Norimbergen . et Rhugiae principis: Qui | ea 
sem j) fuit in Christiane religiöis profectü dexteritate : vt hac vel | 
vna nobilis animi prerogatiua tot tanqy ciaris ecciesijs prefici 
me | misse censendus sit. Cuius ductu et fauore hoc quätumcüqy 
est la*|boris pnbiicauimus: z emisimus magna spe i fere sola 
tanti princi | pis gratiam demerendi . Verum cü pauci multa: ne 
dicam omnia | peruidere non possint: et aliquädo etiam nolenti 
incuria obrepat: | velim . vos ea qua pollere debetis mansuetudine: 
si quos vt fieri so* | let errores reperietis! occurrent ante pautiores 
scio! id non negli* | gentia factü credere: sed potius arbiträr im (!) 
tanto opere id genus | alia quätumcüqy reluctemur vitari non posse. 
Valete et labore no- 1 strum vel gratuitum boni equiqy facite. 
Pridie Kai' . May. J ) Anno | a christo nato supra millesimü X (juin- 
gentesimü vigesimo. | (Rotdruck.) 

Die Rückseite dieses Blattes leer. 

Folio, zweispaltig, 20 n. gez. Blätter Vorwerk + 217 gez. 
Blätter Hauptwerk, zwischen 70 und 71 zehn gez. Blätter Prae- 
fationen ohne Musiknotendruck + 10 n. gez. Blätter Canon in 
Canontype und rot gedruckten Initialen. Blatt 194 ist doppelt, 
193 nicht gezählt, Blatt 203 in Rot- und Schwarzdruck foliiert, 
208 falsch als 213 bezeichnet. Am Ende noch ein n. gez. Blatt, 
dessen Rückseite leer. 36 Zeilen, Canon- und zwei Missaltypen- 
0. 0. u. J. n. F. (8peier, Drach, 1520). 

1) 30. April. 



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10 

Mainz Stadtb. (a 182 a)*. 

Centralbl. f. Bibl. in (1886) S. 314 (mit Auflösung der Ab- 
kürzungen). — Roth, Buchdruckerfamilie Schoeffer S. 103, wo- 
selbst weitere Literatur. 

0521.) 

38. SDccIttracion unb crflcrung bcr | cntfd)eibt unb ber- 
trege atuifdjcn ber | pfafftjeit unnb gemeiner ftabt | 2Borm§ 
be£ tueinfdjcncfenS unnb anberer ftuef falber auffgcridjt etc. 

0. 0. u. J. u. F. (Gegeben 15. Mai 1521, daher gedruckt 1521, 
Speier, Drach.) 

Quarto, 16 Blätter. 

Worms Stadtarchiv. 

Boos, Quellen III, 541. — Druck: Schannat, hist. ep. Wormat. 

II, 345 f. 

0528.) 

39. ©erid)t3orbnung ©eorg3 Sifdjofä bon ©pcier. 
Unfer ©cörgen bon ©Dtte3 ©naben, Sifdjoffä au ©pt)cr, *ßfatj- 

grafen bet) Stycljn unb ^er^ogS in Satyern *c. Drbnung, ©ajjung, 
unb Statuten, nrie unb melden 2Raf$, an Unfern Unbergcridjtcn unb 
burd) bicfelbtgcn, nun tyinfuro, in rechtlichen ©adjen, bife auf unfter 
felbft ober Unferer 9?adf)fommenben, (Snberung unb SBiberruffe, ge* 
f)cnbelt unb bollfaren, and) urie in cttüdjcn fetten, puneften unb 
2(r tief ein, ungcuerlidj ju urtijeljlen unb ju fprcdjen fety, unb bann 
cttlic^e ajtyfjbreud&e abgeftelt unb wie furtljer bie ©infinbfdjafftS 
berebung befdjloffen unb auffcridfjt (!) fotten toerben. 

SSorrebc unb Sngang biefer Drbnung, and) auf} roaf} Urfadje bie- 
felbe furgenommen. 

Datiert: Udenheim 1528, Montag nach Jubilate. 

Octavo, 5 Bogen. Aeltesto Gerichtsordnung des Hochstifts 
Speier. Baur S. 49 f. n. LI. — Weiss, Nachrichten II. 33 n. XX. 

VI. Wahrscheinliche Drucke der Drach'schen 
Druckerei 1485—1510. 

(1485.) 

1. Oratio in cathedrali ecclesia Spirensi dieta in 
festo annuntiationis B. V. M. Accedit decretum episcopale 
ad parochos. 



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11 

0. 0. u. J. u. F. (8poier, P. Drach, um 1485.) 
Quarto, ohne Signataren, Custoden und Blattzahlen. 
Hain 12025. — Panzer III, 28 n. 60. 

(1491.) 

2. Officium de compassione Mariae virginis. 

Blatt 1 Vorseite: Officiu de Compassione | beate Marie uirginis. | 
Wie Hain 12001*. — Quarto. 
München Hofbibl. 
Weiss H, 28 n. IL 

(1494.) 

3. Oratiuncula habita in templo Spirensi anno 1494. 
Blatt 1 Vorseite: Oratiuncula que dicenda fuit in presentia| 

Regis z Regine Ro. In templo Spiren. | Anno . M . cccc . xciiij. die 
Junij. IX. | etc. wie Hain 12036*. Quarto. 
München Hofbibl. 

0495.) 

4. ©inrcitung römifd) föniglidjer äRctjeftät ju SBorntS. 

Blatt 1 Vorseite: 3nljalt bi£ budjlinä. | Links mit grossen Buch- 
staben | ^nreitung | Serfamelung | SRatfdjtagüg | ficfjeenpfatyiig | fyerfcogcr- 
roef . | Stomc ünb jal | etc. wie Hain 6556*. Quarto. 

München Hofbibl. 

(1510.) 

5. Cöpedios9 | tractatul9 pstatissimi Doctor' Danielis Zaggen- 
ryed | Canonici z Contionatoris cathedralis ecclesie . Worma | tiens' 
de Forma absoluendi j) eum tradita dnis peniten | tiariis Wor- 
matie tpe Jubilei Anno dni .M . D . x. | Holzschnitt: Beichtvater 
im Beichtstuhl, die Rechte auf das Haupt eines vor ihm Knieenden 
legend. Titelrückseite leer. 

Blatt 2 Vorseite: Tractatulus de Absoluendi. | forma dnis peni- 
tcntiariis tratita (!) I vrbe Wangionum | per Egregiü virü magistrü 
Daniele Zanggenryed sa- 1 cre theologice (!) professore cathedralis 
ecclesie Wormati- 1 ensis Canonicü z pdicatore famosissimü tempe 
Jubüei | Anno MCCCCCx. | 

Schliesst Blatt 4 Rückseite Zeile 36: trin9 z vn' in secula 
seculoy sit bndict' Arne. | 



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12 

Kleinquarto, erste Zeile in sehr grosser langer Type, Text 
gotische Type, 4 Blätter, ohne Blattzahlen, Signataren und Custoden. 

O.'O. u. J. (Speier, Drach). 

Serapeum XVII (1856) S. 27 (ohne Angabe des Aufbewahrungs- 
orts des benutzten Exemplars, als Wormser Druck bezeichnet. 

VII. Zweifelhafte und unechte Speierer Drucke 

1472-1501. 

1. Johannis de Turrecremata contemplationes. 

Hain 15720. Panzer IV, 9 n. 42, IX, 282 n. 69. Diese Aus- 
gabe war nicht aufzufinden, sie ist jedenfalls identisch mit der 
Speierer Ausgabe 1472 und diese demnach von Panzer dreimal 
angefahrt. 

2. Directorium Herbipolense. 

Speier, P. Drach. Quarto. 1477. Herausgegeben von Bischof 
Rudolf von Wirzburg. Vgl. A. Niedermayer, Kunstgeschichte der 
Stadt Wirzburg. 1864. S. 235. Jedenfalls liegt eine Ver- 
wechselung mit dem Breviarium Herbipolense 1477, welches 
ebenfalls Quartformat hat, vor. 

3. Fasciculu& temporum. 

Speier, Drach, 1478. Folio. Maittaire, annales I, 393. Weiss, 
Nachrichten I, 17 n. X. Verwechselung mit der Speierer Aus- 
gabe 1477. 

4. Nider Johannes ord. Praedicat. sermones totius 
anni de tempore et de sanctis. 

0. 0. u. J. u. F. Hain 11800. Möglicherweise sind die Aus- 
gaben Hain 11798*, 11800 und 11801 nur eine einzige, nämlich 
11798* (Leipzig Univ. Bibl.), oder ein defektes Exemplar von 
Nider Speier 1479 war Veranlassung des Citats. 

5« Bernardus s. abbas Clarevallensis, sermones de 
tempore et de sanctis etc. 

Hain 2842. — Panzer HI, 23 n. 26. — Weiss, Nachrichten U, 
S. 6 n. XXIX. — Panzer III, 28 n. 54. Auch hier könnte ein 
Exemplar, das defekt mit Blatt 293 abbrach, zur Verwechselung 
mit der Speierer Ausgabe (1481) veranlasst haben. 

6. Wimphelingii Stilpho comoedia. 



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13 

Speier, 1480. Qnarto. Dieser Druck existiert nicht als Speierer 
Ausgabe. Eucharius Henner war kein Buchdrucker, sondern 
Domvikar zu Speier. Er Hess 1509 des Georg Gemminger prae- 
positus Spirensis annotatiuncula pro confessoribus Spire impensis 
Eucharii Henner, eiusdem ecclesie vicariis zu Strassburg bei 
Schurer in Quarto auf 22 Blättern drucken. Das Spire bezieht 
sich auf confessoribus, nicht auf den Druckort. Weiss, Nach- 
richten I, 18 n. XIII. Eine Ausgabe der Schrift druckte 1495 
C. Hist zu Speier. 

7. Modernorum de collegio Maguntino exercitamenta 
librorum perihermenias clarissima. 

Spirae Drach 1490. Hain 11440. Eine Verwechselung mit 
der 1490 erschienenen Ausgabe 0. J. Drachs. 

8. Bartholomaeus Pisanus de 8. Concordio, ord. 
Praedicat. summa de casibus conscientiae. 

Hain 2524* Kein Speierer Druck, da derselbe arabische 
Blattzahlen hat 

9. Biblia cum concordantiis et terminorum hebrai- 
corum interpretationibus. 

Folio. Hain 3104*. Vielfach Drach zugeschrieben, aber nicht 
von ihm gedruckt. 

10. Wympfelingii de laudibus et caeremoniis ecclesiae 
8 p i r e n 8 i s Carmen. 

0. J. u. 0. u. F. Speier zugeschrieben. Weiss, Nachrichten II, 
S. 7 n. XXXII. Vgl Hain 16189. Panzer HI, 28 n. 53. (Riegger) 
amoenitates Friburgenses II, 174. Weller, Altes und Neues 371. 
Baur S. 78. Aus dem Entstehungsorte der Schrift, nämlich Speier, 
entstand der Druckort Speier. 

11. Cassiodorus M. Aurel. historia tripartita. 

0. J. Hain 4571*. Panzer IX, 282 n. 73 c. Speier zu- 
geschrieben, aber von Ulrich Zell zu Cöln den Typen nach 
gedruckt. Vgl. Burger, Incunabeln IU, Tafel 65. 

12. Breviarium Spirense. 

1501. Ist ebenfalls kein Erzeugnis Drachs. Weiss, Nach- 
richten H, 20 n. LXXI. 



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14 



IX. Anlagen. 
I. 

Brief eines unbekannten Heidelbergers an P. Drach 
in Bernardns s. abbas Claraevallensis sermones de tem- 
pore et de sanctis. 0. J. Blatt 295. ^ 

„Petro Drach civi Spirensi salntem p. Placuit mihi vehementer 
diebns superioribns te in eam sententiam incidisse, nt dulcissimi 
et devotissimi Bernardi sermones eximios imprimere decrevisses. 
Nam etsi singulari eum semper doctorem observantia amoreqne 
prosccntus sum, quia tarnen non solnm mihi iocunditatem, sed et 
mnltis aliis magnum profectnm novi operis lectio conferret, maiori 
sum leticia perfusus, dum te in optatissimos mihi labores descen- 
disse cognovissem. Quid ni gauderem passim nunc demum lecti- 
tari, accuratissimos optimi patris sermones, quibus facile homines 
ad omne virtutum genus incendere et ab obscenis viciorum ille- 
cebris retrahere concionator possit? Quis unquam scripsit ser- 
mones adeo plenos divine scripture et veteris et nove legis et si 
loca distinctionum et numeros capitulorum preter aliorum consue- 
tudinem clausis labris pretereat? Ubi legimus tarn dulces et 
devotas sententias, quibus et misericordem Jhesum ad benignitatem 
solitam castissimamque et beatissimam eius genitricem magnificare 
atque suaviter alloqui possemuß? magnam eloquentiam! 
plena charitatis precordia! sermones fecundissimos, quorum 
profecto summa utilitate permotus legens et relegens directorium 
conscripsi registrum, ut facilius sit inventu, quicquid reperire quis- 
piam exoptarit. Et hie mihi ordo in primis cordi fuit, ut ad ser- 
monem eiusque columnam aut capitulum, nam clxxiv et clxxvi 
sermones in capitula nonnulla distributi sunt, lector diligens 
remitteretur. Confideo, me tibi laborem impendisse eo gratiorem, 
quo maiori diligentia id effeci, quoque magis senties plerisque 
propediem emptoribus profuturum. Vale Petre et me ama. Ex 
Heidelberga pridie Kalendas Septembris 2 ) anno domini lxxxi etc." 

IL 
Brief Peter Drachs des Jüngeren an den Stadtrath zu 
Speier. 1505. 



1) Die Abkürzungen sind in diesen Anlagen überall aufgelöst. 

2) 31. August. 



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15 

„gurfidjtigen, (Srfamen bnb topfen lieben fjernn. 3Kit erbitten 
aimlidjer geljorfam | önb binft S3itt idj fleifjtidjen, uroer roetyfftcit 
tootlen in ©adjen 3ttmfdjen | Jijoman $rad)en mtb mir 31t redjt- 
fertigung be3 £eftament$ mtyicr öatter | bnb mütter feiigen fürberlid) 
redjttage in ber J)au})t fachen feejen bnb ttyun berfünben, in ber fjaunt 
fad&en gu boHenfarn, wie bie SRomtfd) ffoniglidj SKajeftat umer 
ttrtjftyeit folidjS §ie bor audf) l>at tlnm fd&reiben bnb befolgen bnb fidf) 
uroer rol^eit in fottd&em furberlidj bnb guttroiHig belügen, ba mit 
bie Sachen ju enbe bnb bfetrag fomen bnb betybcrtatyte fjaben $1 
galten. Datum ©amStag nadj ®atli im fünften 3fore." 

$eter fcradf) ber Statt ©n^er ©dfntltljctjS. 

Aufschrift: „3)en fürfidjtigen ©rfamen bnb mijfen fyernn burger- 
meifter bnb ratt ber ©tatt ©ptyre mtjnen Ijeren." 

(Original Papier im Speierer Stadtarchiv Fase. 48.) 

in. 

Vorwort des Jodoous Gallus Rubeaquensis zu den 
Zusätzen und Verbesserungen des Speierer Missale 1501, 
verfasst 1509. 

„Reverendo in Christo patri ac domino, domino Philippo divina 
pietate Spirensi episcopo domino suo et benefactori colendissimo 
Jodocus Gallus se commendat. Jussus a reverenda paternitate 
tua clementissime antistes, ut librum aliquem missalem emendarem, 
ex quo tanquam vero exemplari plerique alii corrigi possent, 
delegi ex pluribus unnm, qui a calcographo nostro Spirensi sub 
anno domini millesimo quingentesimo primo est impressus. Tum 
quia eo ipso quandoque inter celebrandum usus, certa quedam 
prius errata consignaveram, tum quia ex eodem castigato, tarn 
scriptorum quam impressorum facilior mihi, quoad fieri potest, 
visa est correctio futura. Occurrebat igitur primum mihi eiusdem 
impressi libri epistola illa exhortatoria : quam prefatus impressor 
sub nomine domini Ludovici Spirensis, dum viveret, episcopi, 
novissimi antecessoris et consanguinei tui in ipsius libri fronte 
premisit Eam cum legissem, dubitavi mecum, ei mendas in eadem 
inventas eque ut in reliquo toto opere sigillatim annotarem, verum 
habita paululum deliberatione manum a limo ex duplici causa 
continul Una, quoniam nihil videbatur ad sanetum illud animi 
tui propositum conferre, quod te in hanc emendationem a me 
uteunque fiendam induxisse memineram, utpote, ne circa altaris 



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16 

officia sacratissimaque corporis et sanguinis Christi mysterii errores 
et pericnla contingant ipsiqne sacerdotes opus domini negligenter 
agant, quo sanguis eorum de manibus tuis requireretur. Altera, 
quia si singula eiusdem epistole errata e medio tollere salva 
vcritate voluissem, vii abfuisset, quin, quod semper cavendum 
existimavi, certas quasdam personas iamdudum demortuas vel 
negligentie vel mendacii accusandas insimulare coactus fuissem. 
Tarne tsi negare nemo poasit pleraque in ea tarn aperta esse, ut 
lectorcm latere non possit negligentiam esse commissam. Et hec 
mea qualiscunque necessaria tarnen emendatio, nolim velim, in 
lucem prodire faciet, quam incaute impressor multa promiserit, que 
si ut pollicitus est, servaverit, ipse viderit. Verum epistole errori- 
bus eo facilius ignosceremus, si modo artis et operis magister, 
id quod et pluris eetimandum venit, et esset, ipsi quidem operi 
suo prudentius, lucro vero suo utilius prospectum, inter imprimen- 
dum castigatorium hunc laborem adhiberi fecisset Sed est, cur 
etiam impressor venia dignus debeat existimari. Quippe quia 
credidit exemplar suum satis foisse correctum, ex quo et pluribus 
annis et a non indoctis sacerdotibus, et in celebri ecclesia misse 
lecte fuerant. Itaque si tarn longo tempore a tantis viris et in 
tarn digna ecclesia defectus et mende in eodem prothotypo tolerate 
sunt, apparet impressorem non indigne, quod ei imputetur, in alios 
transferre posse. Quod cum ego animad vertissem , nolui cui- 
cunque vel scripto vel impresso missali satis conüdere, quin 
securiorem, ut arbitror, viam amplexus, omnem meam caatigati- 
onem, presertim in propheciis, epistolis, evangeliis ex novi et 
veteris testamenti originalibus, unde sumpta sunt, locis facerem, 
quo factum est, ut pleroque invenirem, que non in uno tantum, 
sed et pluribus impressis et scriptis libris sunt omissa, perinde ac 
si ex uno omnes incorrecto exemplari essent et rescripti et im- 
pressi. Unde non est me iudice usque adeo impressori vicio 
dandum, quia in plures mendas omissionesque et ipse inciderit, 
cecum quem videre putavit, cecus ipse sequutus. Tue autem 
reverende pater et prudentie et auctoritatis fuerit, curare et iubere, 
ut sanctum hoc animi tui propositum hü mei qualescunque labores 
et impressionis vel exiles impense effectu suo non destituantur. 
Quod tunc spero futurum, si universos et singulos per eivitatem 
et dyocesim tuam Spirenses, qui huius impressionis libros vel iam 
empto, dono aut quocunque alio titulo sunt vel aasequuti, vel 



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17 

deinceps assequuturi, presentes illas annotationes sub impressas 
iussu tuo sibi (quod facili precio fieri potest) disponant, quibus 
habitis singula ad huius indicis directionem errata emendent, snper- 
flua tollant, omissa locis suis adiungant, et reliqua Studiosi cor- 
rectoris officia exequantur. Quibus f actis possunt deiude reliqui 
etiam scripti libri iuxta reverende paternitatis tue voluntatem 
maiori facilitate et minori labore castigari ad condignam missarum 
celebrationem, ad debiti sacerdotalis nostri officii satisfactionem, 
ad tollendas, que ex incorrectis libris emergunt, celebrantium 
distractiones, ad occurrendum conscientiarum scrupulis, ad honorem 
denique venerabilis sacramenti eucharistie et illius, cuins corpus 
et sanguis tractatur, conficitur et sumitur, domini nostri Jesu 
Christi in secula cum patre et spiritu sancto benedicti, fiat, fiat! 
Ex 8piris sexto idus Januarii 1 ) anno supra millesimum quingen- 
tesimum nono. | tf 

IV. 

(Vorwort aus dem psalterium 8pirense 1515.) 

„Georgias dei et apostolice sedis gratia episcopus Spirensis, 
comes Palatinus Rheni et dux Bavarie: tc. Universo clero nostro 
salute m in domino sempiternam. Expositum est nobis, fratres in 
Christo charissimi, honestum virum Petrum Drach scultetum 
nostrum Spirensem fidelem dilectum proposuisse, si cum assensu 
nostro fieri possit, psalterium, mortuorum vigilias, commune 
sanctorum et alia quedam generalia eorumque appendices ad 
cantum et notas iuxta usum ecclesie nostre Spirensis, qualia 
prius nondum habuimus, et ea quidem maioribus formis ac litteris 
impressioni tradere velle. Cum autem (ut intelleximus) a bone 
memorie Philippo, dum in humanis esset, episcopo Spirensi, ante- 
cessore nostro consultissime profecto et rationabiliter ex bono et 
equo inhibitum sit, ne quisquam calcographorum aliquos horarum 
canonicarum, missaliumve diocesis nostre libros sine expresso 
antistitis pro tempore favore et permissu imprimere debeat. Pro- 
inde habitis super hoc dicti Petri instituto matura deliberatione 
et scrutinio, reperimus ex prototypo sive exemplari, futurum hoc 
opus suum non modo ecclesie nostre Spirensi, et eins libris con- 
cordare, verum toti etiam dicte diocesi nostre neque ingratum 

1) 8. Januar. 



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18 

neque onerosnm fore, cultui divino passim et multiphariam opitu- 
lari, ecclesiis ditioni nostre subiectis in primis antem non abun- 
dantibus optime inservire. Horas canonicas legere vel cantare 
debentibiiß et iis precipue, qui oculorum caligine vel Ophthalmia 
laborant, apprime necessarium. Magnam pro vitandis in choro 
confusionibus et erroribus opportnnitatem prebere, ad precavendas 
antiphonarium, quos vocant, sumptuose in pergamenis scriptorum 
destructiones, non parum condncere. Et nt multa paucis dicamus, 
quotidianis sacerdotnm psalmodiis et orationibus tarn in sacris 
quam privatis aedibus abnndanter posse accomodari. Nos igitur 
supradictis utilitatibus aliisque legitimis causis adducti decrevimus 
huic petitioni sue, quam et honestam et rationi consonam repu- 
tamus, clementer annuere, eique presentinm tenore nostros et 
consensnm et favorem liberaliter impertiri. Potissime cum sit in 
omnium vestrorum arbitrio constitutum, venalia hec sua calco- 
graphata emere, nee ne. Qoinimo si quispiam sponte sna animum 
iuduxerit, velle se huius codicis, quo alioqnin carere potest, como- 
ditate et fruetu potiri; huic semper liberum sit, mercedem an 
mercem, precium an appreciatum, et suum, an hoc bibliopole 
psalterium pluris estimare. Datum in arce nostra Udenheim. 
X. kalendas Novembris l ) anno domini M . D . XV. | * 2 ) 

V. 

(Entleiheschein des Peter Drach des Mittleren über eine Hand- 
schrift ftir die Carthäuser zu Erfurt [1479]). 

„3$ peter S)radj ber jung, Sodjtrucfcr jit ftrir befenn mit 
meiner $anbgef grifft, baS mir fjebent geluroen bic $ent $u ben 
Sartufer in ©rfort fermoneS jacobi cartufiani bc tempore bnb be 
fant. Star for ^abent <3tj ju pfant be tempore 3acobj gebrudft bnb 
be 4 oirtutybuS carbinalibu3. Unb obe ben |>eren fc^abe gefdje ju 
jrem 2htd), ba£ berfpred) id) mid) jen roiber ^u fem." 

(Taschenbuch ftir die vaterländische Geschichte ed. J. v. Hormayr. 
XXXVin (1849) S. 167. Fehlerhafter oben mehrfach berichtigter 
Abdruck mit der unmöglichen Jahrzahl 1519. Die Jahrzahl 
durfte aus 1479 (der altertümlichen 7 für 1 gelesen) verlesen 



1) 23. Oktober. 

2) Vgl. Monatshefte ftir Musikgeschichte ed. R. Eitner XXV, (1893) 
n. 3 S. 41 n. 8. 



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19 

sein. Drach hätte dann schon 1479 an dem väterlichen Geschäft 
Anteil gehabt. Das Serapenm 1861 XXII druckte S. 169 den 
Schein im Auszug ab, aber wiederum falschlich zu 1516). 

VI. 

(Druckprivileg Kaiser Karl V. für P. Drach aus der Sammlung 
der Reichsabschiede). 

„SBir Sari bcr günfft bon gotö gnaben erroelter 9tömifd)er 
Saifer *c. Sefennen öffentlich mit bicfem brieue bnb tlmn funbt 
attermenigflidf) bnb funberlid) allen bnb tyegftidfjen 33ued()trurfern, 
S3uedf)ffirern bnb S3ucdf) berf auffern, 2Bo bnb an roeldfjen orten bie 
im fyriligen SReidf) fein, 9ttö mir bnferm bnb be3 reidjS Heben ge- 
treroen Metern Iradjen ©djuttyaiffen $u ©peijr, auft beroegenben 
brfadfjen bem Steid) ju gut, alle onb tjebe beffelben 9teid)S orbnungen 
fantyt V gulben ©utt unb abfärben, Sefunbertidf) audj bie Strticfet 
bnb orbnungen fo tyecjucjeiten auffgeridjt bnfer Saiferlid) Kanter- 
geriet belangenb, toie ban foldjS jum tail ber abfdnb bnferS ge- 
Ijaltnen 9teid)£ tag£ jü SBormbS Snfjalt barmit bie menigflidj be- 
fünbigt onb gemain toerben mögen, je aincn Srucf bnb SSuedj zu- 
bringen beuelljen laffen, bnb bietoeil ®r nun fidf) beffelben bn3 jü 
bnbertijeniger gelrorfam bnb bannodjt mit tttoaä bnftatten bnber- 
fangen S)a8 mir bemnadj bnb barmit berfelb Sradfj, in bem er alfo 
bn£ au gefjorfam ainen gemainen nufc bient, auf} berurtem feinem 
bletjs, müe bnb arbatjt nit nadjtail erlange, t>m bi§ fret$ait ge- 
geben ijaben, alfo ba3 jme benfelbcn feinen Jrucf berürter beä 3teidf)£ 
Orbnungen bnb 9tbfd#ben in ©ecf)^ Qaren bem nedjften nadj S)ato 
bifj bnferi faif erfidjen brieffs ntyemantö nadjtrucfen fotte, SSnb ge- 
bieten barauff eud) allen obgemelt, fampt bnb funberlidf), bnb fünft 
menigflidf) bon Stömifdfjer raiferlidfjer matyt, bei) peen jet)en SRarcf 
lötigS gölte, bn§ ijalb in bnfer faif erlief Eamer bnb ben anbem 
falben tail gebautem Sßeter Srad^en bnabläfjtid) ju bemalen, t)iemit 
ernftlid) bnb motten, ba£ tjr ober ainidfjer auft eudf), burdj eudf) 
felbS ober fünft ijemantS bon ©roerntroegen bte obberurte 3teid)£- 
orbnung bnb 2lbfcf)t)b in obbeftimpter jcit ber <Sed()3 jaren ben 
nedftften nadf) ainanber bolgenb nit nadjtrucfet ober gu fahlem fauff 
fjabet ober aufleget, bei} berfierung obgemelter peen bnb berfelben 
eroer getrudften Süed^er, bie and) genanter $eter $rad) burdf) fidf) 
felbft ober atm anbem bon feinet toegen, roo er bie bei) eroer tjebem 
finben würbet, aufs aignem geroalt on berl)inberung mentgfltdjS jü 



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20 

fidj ncmen, tmb barntit nadj feinem gefallen tyanbeln tmb tljun, boran 
er audj nit gefreuelt Ijaben fol, ©unber alle geuerb. 3)a3 mainen 
mir ernfttid), 3Rit urfunbt bifc brieffö befigelt mit unferm faifer* 
liefen an^angenben 3nftget. ©eben in bnfer 2c. 1 ) 

X. Johann und Conrad Hist. 

§ l. Lebenslauf. 

Neben dem Geschäft der Familie Drach entstand nm 1483 ein 
zweites, begründet von den Verlegern und Buchdruckern Johann 
nnd Conrad Hist, Gebrüdern. Johann Hist stammte aus Hilpolstein, 
südlich von Nürnberg, im Bistum Eichstätt, und ward als Johannes 
Hyst de Hiltpoltstein dyoc. Eystetensis am 3. Juni 1471 in die 
Heidelberger Matrikel eingetragen. 2 ) Rund gerechnet dürfte er um 
1455 geboren sein. Er war um 1483 librarius oder Verleger sowie 
impressor oder Buchdrucker zu Speier und Hess mit seinem Bruder 
Conrad einen Druck ohne Angabe von Ort, Jahr und Firma ums 
Jahr 1483 erscheinen. 3 ) Es ist dieses die Ausgabe des philobiblion 
des Engländers Richardus de Bury, gewidmet den librarii und im- 
pressores Gebrüder Johann und Conrad Hist in Speier mit der Zeit- 
angabe 1483 und daher wohl von denselben im gleichen Jahr auch 
verlegt. Ob die beiden Hist das Buch auch druckten, bleibt un- 
gewiss. Die in dem philobiblion verwendete Type kommt sonst in 
Speierer Drucken nicht vor. Mit diesem einmaligen Auftreten ver- 
schwindet Johann Hist wiederum als Speierer Verleger, und es 
erscheint wahrscheinlicher, dass er um 1483 starb, als dass er sich 
von seinem Bruder Conrad trennte und anderswohin wandte. Sein 
Tod scheint eine längere Störung im Geschäft veranlasst zu haben, 
denn abgesehen von möglichen Verlusten an Drucken aus der Zeit 
von 1483 bis 1492, zeigt sich erst wieder 1492 ein Lebenszeichen 
in dem von Conrad Hist fortgesetzten Geschäft. Conrad war jeden- 
falls der Jüngere beider Brüder und wurde am 7.(?) December 1472 



1) Abdruck in: Neue und vollständigere Sammlung der Reichs -Ab- 
schiede etc. Frankfurt a. M. 1747. Folio. I, S.48. 

2) Toepke, Heidelberger Matrikel I, S. 337. — Centralblatt für Biblio- 
thekswesen, ed. Hartwig. IV, S. 254. 

3) G. C. Hamberger, zuverlässige Nachrichten I, S. 120, schreibt dem 
Conrad Hist zum Jahr 1465 die Einführung des Buchdrucks in Speier 
fälschlich zu. 



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21 

als Conradus Hist de Hilpelsteyn dyoc. Eustatensis zu Heidelberg 
in die Stammrolle der Hochschule eingetragen. *) Er erscheint zum 
ersten Male mit einem Druck, welcher Jahr, Ort und Firma angiebt, 
als Verleger zu Speier im Jahre 1492. Sein Wirken als Buch- 
drucker und Verleger lässt sich bis 1515, möglicherweise bis 1519 
nachweisen. Wann Conrad Hist starb, ist unbekannt. Seine Witwe 
kommt 1534 noch als lebend vor. Dass Conrad einen Sohn gleichen 
Namens besessen und dieser als Conrad Hist der Jüngere bei Thomas 
Anshelm zu Pforzheim sowie Heinrich Gran zu Hagenau in den 
Jahren 1506 bis 1515 sechs Drucke herstellen liess, 2 ) ist ent- 
schieden falsch, denn Conrad Hist ist Urheber auch dieser Drucke. 
Der Conrad Hysch und Hies mancher Drucke ist nur graphischer 
Schnitzer der Setzer für den Conrad Hist 3 ) Falsch ist ferner die 
Angabe, Conrad Hist habe ein zweites Geschäft um 1502 zu 
Heidelberg besessen. 4 ) 

§ 2. Conrad Hist als Verleger und Buchdrucker. 

Conrad Hist besass jedenfalls bei Eröffnung seiner Thätigkeit 
als Speierer Verleger eine eigene Druckerei, bediente sich aber 
auch zur Herstellung seiner Verlagsartikel anderer Werkstätten des 
Buchdruckes. Sein erster Verlagsartikel, das Formulare und Tefitsch 
Rhetorica 1492, ist mit einer Schwabacher Type gedruckt, welche 
grosse Aehnlichkeit teilweise sogar Uebereinstimmungen mit der 
Type hat, welche Peter Drach der Mittlere seit 1499 zur Her- 
stellung deutscher Drucke benützte. Es ist kaum annehmbar, dass 
Drach für seinen Eonkurrenten Hist Drucke herstellte, da er selbst 
bei Andern drucken liess, ebensowenig aber auch denkbar, dass Hist 
diese Type besass und an Drach abtrat. Letzterem widerspricht 
vom technischen Standpunkte die Thatsache, dass die Type im 
Formulare breiter und abgenützter erscheint als in der Wormser 
Reformation 1499. Zudem ergeben sich bei näherer Prüfung auch 
gewisse Abweichungen und Unterschiede zwischen beiden Typen- 
arten, so dass nur Verwandtschaft keine Gleichheit nachweisbar ist. 
Nochmals erscheint die im Formulare verwendete Schwabacher Type 



1) Toepke a. a. 0. I, S. 339. — Centralblatt f. Bibl. IV, S. 254. 

2) Vgl. Kirchhoff, A., Beiträge zur Geschichte des deutschen Buch- 
handels I, S. 147. 

3) Kapp, Geschichte des deutschen Buchhandels S. 173. 

4) Weiler, repert n. 245. 



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22 

in einem Druck Hists der Stylphoausgabe Wimphelings. 0. 0. 1495 
als Texttype und 1496 im Dacus als Ueberschriftstype. Nach 
dieser Zeit lässt sich diese Type in Hists Verlagsartikeln nicht mehr 
nachweisen. Die Type der Rhetorica ähnelt der im Hortns sani- 
tatis deutsch, Mainz 1485, von P. Schoeffer verwendeten Schwabacher 
Type und geht möglicherweise auf eine Mainzer Schriftgiesserwerk- 
stätte zurück, i) 

Die in der Rhetorica verwendete Type war etwas gross und 
für kleinere Formate nicht recht geeignet. Seit 1496 erscheint 
daher eine andere semigothische Mitteltype in Hists Verlagsartikeln, 
später gegen 1499 noch eine zweite um einen Grad kleinere. Beide 
Typen finden sich auch in den nämlichen Drucken vereinigt an- 
gewendet. Seine Drucke tragen entweder Ort und Firma in voller 
Angabe, vielfach nur C. hist de S. oder C. H. de S., häufig fehlt 
jede Bezeichnung, dass Hist der Urheber der Drucke ist. 

Hist besass wissenschaftliche Bildung und erfreute sich jeden- 
falls als Verleger und Buchdrucker einer gewissen Beliebtheit bei 
den Gelehrten. Männer wie Wimpfeling, Johann von Lambsheim, 
Theoderich Gresemund der Jüngere, Gabriel Biel und Andere Hessen 
ihre Schriften bei demselben drucken. Wie aus den Widmung?- 
schreiben und Vorreden zu ersehen, waren es namentlich Speierer 
und Heidelberger Gelehrte, die mit Hist in Verkehr standen. Der- 
selbe nahm auf diese Weise an der litterarisclicn Bewegung der 
Stadt Speier und Umgebung einen eingreifenden Anteil Einige 
Schriften erschienen bei Hist als erste Ausgaben. Sonst ist dessen 
Verlag ebenfalls nur Nachdruck stark begehrter Lehrmittel für den 
wissenschaftlichen Unterricht. Dahin gehören der Briefsteller des 
Franciscus Philelphus, Schriften des Baptista Mantuanus, Corvinns 
Wimpfeling, Solinus, Niavis, Picus Mirandula, Wenceslaus Brack 
und Andere. 

Die Zahl der von Hist verlegten Druckwerke ist keine un- 
bedeutende, aber auch keine besonders grosse. Fast durchgängig 
haben Hists Drucke Quartformat, selten erscheint das Kleinfolio. 
Er ähnelt hierin seinem Zeitgenossen Peter Friedberg zu Mainz, von 
dem auch nur ein einziger Foliodruck bekannt ist 2 ) Was die tech- 
nische Seite seiner Drucke betrifft, sind solche handliche, gut ge- 



1) Vgl. Burger, Incunabeln, III— IV. Lief., Tafel 75. 

2) Centralblatt für Bibl. 1887, S.393. 



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23 

setzte, richtig registrierte und sauber gedruckte Arbeiten. Die 
Type I war so recht geeigenschaftet, Deutlichkeit des Satzes bei 
Kleinheit der Type zu verbinden. Eine Eigentümlichkeit Hißte 
muss hervorgehoben werden, da sie ein wohl angelegtes Geschäfts- 
princip kund giebt. Er Hess häufig einen Druck mit Jahres-, Orts- 
und Firmaangabe herstellen und lieferte den gleichen Druck noch- 
mals ohne alle Bezeichnung gewissermassen als Titelauflage, um 
der Verbreitung für längere Zeit sicher zu sein und einem Veralten 
durch die angegebene Jahreszahl vorzubeugen. Die Illustration der 
Bücher pflegte Hist sehr wenig. Mit Ausnahme eines Holzschnitts 
(Lehrer auf dem Katheder) auf den Titelblättern mehrerer Drucke, 
einer Nachbildung eines Holzschnitts bei H. Quentel zu Cöln, einigen 
Wappen auf Titelblättern von Bracks Wörterbüchern und mehreren 
Initialen findet sich figürlicher Schmuck in Hists Drucken nicht vor. 
Hist sah bei Herstellung der Drucke nur auf die Einfachheit und 
dadurch bedingte Billigkeit seiner Erzeugnisse. Gar häufig fehlen 
sogar die gedruckten Initialen, sind entweder klein vorgedruckt oder 
der Raum ist für den Rubrikator freigelassen. Eine Druckermarke 
ist von Hist nicht bekannt. Er ist in seinem Verlag das Gegenteil 
des Drach'schen Geschäfts. Peter Drach der Mittlere und Jüngere 
legten ihre ganze Kraft auf Herstellung kirchenrechtlicher und theo- 
logischer Folianten sowie hervorragender Liturgiedrucke. Hierin 
erreichten sie Grosses, bei Hist tritt das Folioformat ganz zurück 
die Liturgie fehlt gänzlich, die Theologie sowie das Kirchenrecht 
vermissen wir fast ganz. Dass dieses Geschäftsprincip bei Hist war 
und somit dessen Geschäft neben dem Drach'schen sich existenz- 
fähig machte, ja geradezu eine Lücke in dem Verlag des Letzteren 
ausfüllte, leuchtet ein. Somit konnte jeder seine eigenen Wege 
gehen. Auch von Philologie und wissenschaftlicher Medicin findet 
sich bei Hist Nichts, sparsam vertreten ist die deutsche volkstüm- 
liche Litteratur. Als Verleger liess Hist nach Sitte der Zeit auch 
auswärts drucken. 1506 beschäftigte er den Thomas Anshelm zu 
Pforzheim, 1514 und 1515 den Henricus Gran zu Hagenau, mit 
Wahrscheinlichkeit auch 1519 den Adam Petri von Langendorf zu 
Basel. Die betreffenden Drucke tragen jedesmal den Vermerk: im- 
pensis C. Hist als. Besteller derselben. 1 ) 



1) Ueber die Gebrüder Hist vgl. allgemeine deutsche Biographie XII. 
S. 503, wo dem Conrad Hist als letzter Druck der Solinus memorabilia 



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24 



1. Drucke mit Angabe des Orts, des Jahrs und der Firma. 

1492. 

1.* Sormulare unb leutfd) Stljetorica. 1 ) 

Blatt 1 Vorseite: (g)Drmulare . tmb | Jutfd) retfjorica. | (Grosse 
Typen in Holzschnitt). Die Rückseite des Titels leer. 

Blatt 2 Vorseite Spalte 1 Zeile 1: ($)3$ SRcfliftcr werfet | bic 
orbenung btjefer | 9letf)orica tmb be3 | formutarfe, Stern | be3 erften 
ift bic ge- 1 fefct bic SRetljorica mit frag nnnb | etc. 

Blatt 3 Rückseite: ©nbe big SRcgiftcrö. | 

Blatt 4 mit Blattzahl 1 Vorseite: $ie bafjet an etjn SRettjorica. 
tjattebe bic tritte ftat bcr ftbe frtjen fun- 1 ftcn 5)aru& jctcmc ift 
ttrie man tütfd) miffiuen, ba£ fint fenbtbrieff, or- 1 bentid), tjegtidjetn 
nod) fone ftatt ön roürbqt, fcfcen fott. $)iatogu8. | 2)a3 ift ba$ 
ctyner fraget ön tym fetb£. antttmrtet. 2)ic erft frage. | NV fag mir 
roorufc lernet man brieff bieten Slntttmrt | 9$f$ SRetfjorica etc. 

Blatt 9 mit Signatur b und Blattzahl VI. Vorseite Zeile 37: 
£l)enad) meref öon ber ©eifttic^cn ttjteln nn cmberS. | Sapft. | 
(H)SIer Ijeljligtfter eto. 

Blatt 30 mit Signatur emi und Blattzahl XXVII. Vorseite 
Zeile 7: ©ijnomma, Ober gl^beteutenbe roJrter | (ohne Punkt). 

Blatt 33 mit Signatur f und Blattzahl XXX Rückseite Zeile 12: 
£tje nad) öolget fdpn borreb, | SSorreb nff beretymtng | (ohne Punkt). 

Blatt 84 Vorseite: SSoIenbet nadj ber geburt (£f)rifti bnfer8 Ijerre 
a!3 man jalt | M . CCCC . xcij . jor . C . hist von . S. | 

Kleinfolio, 3 n. gez. Blätter mit den Signaturen am + 81 
gez. Blätter (das letzte ohne Blattzahl) mit den Signaturen b 4 , 
c 4 , d 4 , e 4 , f 4 , g 4 , h 4 , i 4l k 4 , l 3l m 4l n 4 und den Blattzahlen I 
bis LXXX, 46 Zeilen, Schwabacher Type ähnlich, vielfach auch 
gleich derjenigen Peter Drachs des Mittleren, aber weit stumpfer 
und abgenützter als in der Wormser Reformation 1499. 



mundi 1515 zugeschrieben, aber auch eine Druckerei zu Heidelberg neben 
der Speierer beigelegt wird. — Graesse, Literärgeschichte III, 1, 163. — 
Weiss, Nachrichten S. 12—13. — Weller, rep. S. 462, 466, 470. — Kirchhoff, 
A., Beiträge zur Geschichte des deutschen Buchhandels I, S. 147. — Baur, 
primitiae S. 28 — 29. — Falkenstein, Geschichte der Buchdruckerkunst 
S. 170—171. 

1) Verfasser ist Heinrich Gessler. 



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25 

München Hofbibl., Berlin königl. Bibl.* 

Hain 7265* — Maittaire, Supplement I, 8. 326. — Weiss, 
Nachrichten II, S. 15 n. XXXXVIL 

1493. 

2. Donatus cum vulgari expositione. | Holzschnitt: Lehrer 
mit Rute in der Hand. 

Am Ende: Donati minoris editio finit per C. Hißt .de S. 
CXHI. | i) 

Quarto, gotische Type. 

Hain 6366. — Panzer, annal. XI, 338 n.41b. — Weiss, Nach- 
richten II, S. 23 n. LXXX zu 1513. — Klemm, Katalog S. 131 
n. 230.2) 

1495. 

3« Lampsheim Johannes de, arra salutis aeternae. 

Speier 1495. 

Centralblatt f. Bibl. HI, (1886) S. 539. 

Fehlt bei Hain. Eisengrein, catalogus testium veritatis. 
Dillingen 1565. Quarto. Blatt 185. 

1496. 

4« Auctoritates Aristotelis etc. 
Blatt 1 Vorseite: Autoritates Arestotilis Se | nece Boetii Pia- 
tonis Apu- 1 lei affricani Porphirii i Gil | berti porritani. | 

Blatt 2 Vorseite Register. 

Blatt 5 mit Signatur a x und Blattzahl 1 Vorseite: Sequuntur 
nunc Auto- | ritates etc. 

Am Ende: Impressum Spire per Conradum hist | Anno dni . 
M . CCCC . xcvi. | Laus Deo. | 

Quarto, 4 n. gez. Blätter + 56 gez. Blätter, 38 Zeilen, mit 
Signaturen und Blattzahlen. 

München Hofbibl. 

Hain 1936*. — Panzer annal. HI, S. 26 n. 44. — Baur, pri- 
mitiae S. 41 n. 35. — Weiss, Nachrichten U, n. LH. 

5.* Lampsheim, Johannes de, speculum conscientiae 
et novissimorum. 



1) Jedenfalls ist XCIII zu lesen. 

2) Demnach wäre dieser Druck aus Hists grosser semigotischer Type 
gesetzt. 



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26 

Blatt 1 Vorseite: Speculum conscientie. | et Nouissimorum. | 
Soliloquiü regia eterni superni. | Soliloquium anime delicate | Alpha- 
betum exhortatorium. | 

Blatt 1 Rückseite: Metra in specnlü conscie- 1 tie z nouissi- 
morum. | 

Blatt 2 mit Signatur au und Blattzahl II Vorseite: Prologus 
in Specnlü cö* | scientie z Nouissimorü fratris Joannis lampsshey. | 
Canoni (!) regularis. | 

Am Ende: Impressum Spire per Conradum bist, Anno | dfii 
M . cccc . xlvi. (!) *) | Laus Deo. | Das folgende Blatt leer. 

Quarto, 22 gez. Blätter, 37—38 Zeilen, Type 1 Hists, mit 
Blattzahlen und Signaturen an — ajm + bmi + Cm. Erste 
Ausgabe. 

München Hofbibl., Mainz Stadtbibl., Mainz Seminarbibl., Augs- 
burg Stadtbibl., Speier Museum*. 

Hain 9845*. — Braun, notitia II, 284. — Panzer, annal. III, 
S. 26 n. 45. — Maittaire Supplement I, S. 410. — Weiss, Nach- 
richten II, S. 15 n. LL — Baur, primitiae S. 40 n. 34. — Central- 
blatt für Bibl. III (1886) S. 539. — Graesse, tr&or IV, S. 91. — 
v. d. Linde, Gutenberg S. 142. — Eisengrein, catalogus testium 
veritatis. Dillingen 1565. Blatt 185. 

6«* Datus, Augustinus, de variis loquendi regulis 
sive poetarum praeceptis. 

Blatt 1 Vorseite (A)Vgustinus | Dacus. | Titelrückseite leer. 

Blatt 2 mit Signatur au Vorseite: Eloquentissimi viri ac pcipui 
oratorie artis doctoris Augu | stini senensis de varijs loquendi re- 
gulis sine poetarü preceptis | tractatulus feliciter incipit. | (C)Redimus 
iam dudum a plerisqy viris etiä | dissertissimis psuasum demü etc. 

Schliesst Rückseite des letzten Blattes (25): Adest tibi studio- 
sissime adolescens eloquetissimi Augustini 86" | nensis pceptioni 
finis optatus . quarü si te z lectioni z exercitio | insudanfö pbueris . 
ne dubita te paucis post diebg non mö diser | tum euasurum . 
verum z cuius etiam epistolarü generi fore ao | comodatissimum • 
Vale . | C. H. de S. anno . XCVj. | 

Quarto, 26 Blätter, deren letztes leer, mit den Signaturen an 
bis Cmi , Type 1 Hists, mit der Schwabacher Type der Rhetorica 
1492 für die üeberschriften. 



1) Statt M . cccc . xcvi. 



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27 

München Hofbibl., Mainz Stadtbibl*. 

Hain 6009*. — Panzer annal. HI, S. 26 n. 46. — Weiss, Nach- 
richten II, S. 16 n. 53. 

1497. 

7. Compendium octo partium orationis. 

Blatt 1 Vorseite: Compendium octo | partium orationü. | Holz- 
schnitt: Lehrer mit drei Schülern, wie öfter in Hists Drucken. 

Blatt 2 mit Signatur a n Vorseite: Opusculum quintupartiü grä- 
maticale pro pueris | in lingua latina breuiter erudiendis . Con- 
tinens primo | Dns que pars aptatü ad regulas que sequütur etc. 

Blatt 70 Vorseite: Impressum Spire per Cöradum hist | Anno 
döi . M . cccc . xcvij. | 

Quarto, 70 Blätter, 41 Zeilen, mit Signaturen. 

München Hofbibl. 

Hain 5568*. 

8. Niavis (Schneevogel) Paulus, latinum idioma pro 
parvulis sive dialogus parvulis scholaribus ad latinum 
idioma perutilissimus. | 

Blatt 1 Vorseite: Dialogus magistri Pauli | niauis paruulis scho- 
laribus | ad latinum ydioma perutilissimus | Holzschnitt: Lehrer mit 
drei Schülern, wie öfter in Hists Drucken. 

Blatt 2 mit Signatur an Vorseite: (P)Aulus Niauis artiü mgP 
Magnific9 vi | ris . sapientiqy senatui Remnitzensi (!) dnis suis | 
plurimü coledis Salute plurimü dicit etc. 

Blatt 12 Vorseite: Latinum idioma magistri Pauli Nia | uis 
breui hoc dialogo . cöpediose editü | Primis schola^ alumnis puti- 
lissimü. | Impressum per . C. Hist de . S. | Anno dni. Mcccc . xcvij. | 

Quarto, 12 Blätter, 39 Zeilen, mit Signaturen. 

München Hofbibl. 

Hain 11713*. 

Ueber Niavis vgl. Böcking epistolae obscur. vir. S. 429. 

1499. 

9.* Vocabularius de partibus indeclinabilibus. 
Blatt 1 Vorseite: Wocabularius | de partibus in | declinabilibus | 
(ohne Punkt). 
Blatt 1 Rückseite: Praefatio (31 Zeilen). 



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28 

Blatt 2 mit Signatur an Vorseite: Incipit vocabularius de | 
partibus indeclinabilibns | (c)Wm tempusculo bru | mali multe lucu- 
brationis nisa . vsqj ad cöticiniü | fame apponassem in letheü . 
tandem sopore hir- | cisqy etc. 

Blatt 54 Vorseite Zeile 26: Impressum per C. Eist. | Anno 
M . CCCC . XCIX. | Blatt 54 Rückseite leer. 

Quarto, 54 n. gez. Blätter, 40 Zeilen, ohne Custoden und Blatt- 
zahlen, mit Signaturen. 1 ) 

Wien k. k. Hof bibL 

Baur, primitiae S. 42 n. 37. — Panzer HI, S. 27 n. 49. — Weiss, 
Nachrichten II, S. 18 n. 58. 

Fehlt bei Hain. 

0500.) 

10. Burlaeus Gualterus, de vita et moribus philo- 
sophorum et poetarum. 

Spirae per Conradum Hist. Ohne Jahresangabe. (Um 1500). 
Hain 4119. — Panzer, annales III, S. 29 n. 63. — Baur, pri- 
mitiae S. 43 n. 38. — Graesse, tr&or I, S. 577. 

1501. 

11.* Sedulius, Coelius, Carmen paschale et hymni duo. 

11 Paschale quod Sedulius | Carmen dedit . Discipulus. | Doctor 
legat . et Monachus | nam puerorum studio | Scientiam solatio. | 
Monastico euchiridio. 

Rückseite des letzten Blattes: Finit opus Diui Sedulii | in 
quattuor libris absoluta Spir' a Conrado Hist . Ciue | Spiren . 
Anno domini . M . d . j. | 

Quarto, 47 n. gez. Blätter mit den Signaturen A — Jini» am 
Ende ein leeres Blatt, 27 Zeilen, Initialen nicht eingedruckt, 
sondern rubriciert. Grosse Ueberschriftstype und Type 1 Hists 
in durchschossenem sehr splendid gehaltenem Satz. 

Mainz Stadtbibl. (Titel fehlt, Incunabel 128), Wiesbaden 
k. Landesbibl * 

Panzer annal. VHI, S. 297. — Weiss, Nachrichten U S. 19 
n. LXHI. 

1) Mitteilung aus Wien. 



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12.* Brack, Wenceslaus, vocabularius rerum. 

Blatt 1 Vorseite: Vocabulari- 1 us Rerum. | 

Blatt 1 Rückseite: Tabula | Incipit tabula vocabu | larij Rerum. | 

Blatt 3 mit Signatur b und Blattzahl I Vorseite: (w)Enceslaus 
brack ar- 1 tis jrfessor . z examinator in Constan . suis sco- 1 lipetis . 
8. P. dicit . Multa ad te prestans in" | uenta z assidua eruditöne z 
beniuolentia affi | etc. 

Blatt mit Blattzahl XLVI Vorseite: Qui velit lapidü z gemma^ 
scire natura . colore z quantitate . et | locü natiuitatis . posse z 
virtute . legat auicennä in libro proprio | z in numerabilibus . z in 
scd'o libro canonis . legat Euacem z al | bertü. Et pliniü vltimis 
duobus libris naturalis historie puta | libro . XXXVI . Et XXXVij . 
hec pauca in manifestioribus pueris suffi- 1 cient . Impressum Spir . 
Anno dni . M . d . I . Laus deo | (ohne Punkt). 

Die Rückseite dieses Blattes leer. 

Mainz Stadtbibl. (Incun. 190)*. 

Quarto, 2 n. gez. Blätter ohne Signatur 4- XLVI gez. Blätter 
mit den Signaturen b — km, 41 Zeilen, Type 1 Hists mit dessen 
Ueberschriftstype. 

Weiss, Nachrichten II, S. 19 n. LXflL 

13.* Vocabularius rerum. 

Blatt 1 Vorseite: Vocabulari | us rerum: | 

Am Ende: Impressum Spir . Anno dni . M . d . i . Laus deo |. 
Mit Titelholzschnitt. 

Quarto, 2 n. gez. Blätter + 46 gez. Blätter. Verfasser Wenzes- 
laus Brack, neue Auflage voriger Ausgabe. 

München Hofbibl. 

Weller, repert. n. 209. 

1502. 

+ @tnt furfc ^Regiment öon | bem föderierten meifter ©onrabt 
©djetting bon | $eibetberg boctor ber 9trfcent), bnb imferS gnebigfte | 
fjerit Sßfatfcgraue furfürfte *c. fyb arfcet, ju @ren bn | gefallen fein 
furfttidjen gnaben 2ludj fljner gnaben | bnberttjanen ju nufc, bfe ben 
fumentfte Sßljilofopljen | mit flet$ gefcoge önb jufamen bracht SBte 
man ftd) | bor ber Sßeftitenfc enthalten, t>n aud) ob b' menfdj ba- 1 
mit begriffen tourb jm griffen fol. | $el)brfberg. | 

Am Ende Blatt 20: ®eenbet an fant Stafiuä tag bö (£. | $ift bö 
©. 3m tufent funfffceljetjü* | berften tonb jtoel} jar. | Mit Titel- 



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30 

holzschnitt, welcher am Ende sich wiederholt und dort noch 
einen kleinen Holzschnitt: Christas am Kreuz, über sich hat 

Quart o, 24 Bl&tter, anf den letzten 4 Blättern Recepte in 
anderer Type als im Text. 

München, Hofbibl. 

Die Schrift ist eine deutsche Ausgabe der Schrift des nämlichen 
Verfassers in lateinischer Sprache: Inpustulas malas mor|bü que 
malum de fräcia | vulgus appellat que süt | de genere formicau: 
Salubre 9siliü doctoris Cöradi | Schellig heydelbergens': illu- 
strissimi clemetissimiqj | prlcipis Philippi Comitis rheni palatini 
bauarie du | eis et electoris: phisici sui expertissimi. | Auf der Rück- 
seite des Titels Vorwort J. Wimpfelings. 

0. 0. u. J. u. F. (um 1501). 

Quarto, 10 nicht gez. Blätter mit den Signaturen an — *$ + bj — bu. 

Münz StadtbibL* 

Vgl. Schmidt, histoire litteraire de l'Alsace II S. 332. 

Weller, repert. n. 245 und Verbesserungen S. 454 n. 245. — 
Neuer literarischer Anzeiger, 1807, Spalte 105. — Weiss, Nach- 
richten H, S. 20 n. 66. — Catalog St. Goar Antiquariat zu Frank- 
furt a. M., 65, S. 12 n. 250 (als Heidelberger Druck bezeichnet). 1 ) 

1503. 

15« Autoritates Aristotelis etc. Summa cum diligentia 
revisae et correetae. Spirae. 1503. 

Ohne Firmenangabe. (C. Hisi) 

Baur, primitiae S. 44 n. 44 ohne Angabe des Formates. — 
Weiss, Nachrichten ü, S. 20 n. 69. 

1506. 

16. Epistolae Francisci Philelfi ex originario exem- 
plari transsumptae. 

Am Ende: Phorce in aedibus Thomae Anshelmi: Impensisque 
providi Conradi Hies (!) civis Spiren . mense Decembri Anno 
M . D . VI. 

Quarto. 

Panzer, annal. VIII, S. 229 n. 12. 



1) Weller schreibt im repertorium S. 466 diesen Druck Heidelberg 
zu, aber mit Unrecht. Die Angabe: Heidelberg auf dem Titel bezieht 
sich nur auf den Ort der Ausgabe der Schrift, nicht des Druckers. 



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31 

1508. 

17.* Jacobi Wimpfelingii | Schletstatensis Elegantiarum | 
medulla : Oratoriaqj pre- | cepta in ordinem in- | nentn facile : co- 
pio | se : clare : breui* | terqj redu- | cta. | 

Auf der Rückseite des Titels: Jacobns . W . Schietstatten | sis 
Theoderico Gresmnndt Mognntino iuniori . 8. P. D. | 

Auf der Rückseite des vorletzten Blattes: 11 Impressum Spyre 
per Conradnm | Bist . Anno incarnationis . M . cccccviij. | Das fol- 
gende letzte Blatt leer. 

Quarto, 24 n. gez. Blätter mit den Signaturen An, Am, Ann, 
B — Bm, C — Clin, D — D\-. Die Initialen für den Rubrikator 
klein vorgedruckt, Type 1 Hists. 

Mainz Stadtbibl. (Incun. 1564)* 

Panzer, annal. X, 8. 27 n. 9. — Weiss, Nachrichten II S. 21 
n. 73. — Schmidt, histoire litteraire de TAlsace II, 8. 319. — 
(Riegger), amoenitates litterariae Fribnrgenses. II, S. 181. 

18.* Francisci Philelphi conviviorum libri duo de 
multarum ortu et incremento disciplinarnm etc. 

Blatt 1 Vorseite: Francisci Philelfi poete et | oratoris Clarissimi 
Conuiuio^ libri duo : de multarum ortu Z incre | mento disciplinarü . 
Plane Aurei: | Epistola Leonardi Jnstiniani Panegyrica. | Epithome 
epnlaris Lanticie Jodoci Galli Rubeaquensis | Theologi. | Appen- 
dix cöpendiosus indicans qne his in libellis cötinean | tur: Ad 
oalcem adpressns: | Johannes Eierherns Slettstattinns Lectori | foe- 
licitatem. | Dieses Gedicht schliesst: Rompere liuor. | 

Auf der Rückseite des Titels: Thome Vuolphio Jnniori | Ponti- 
ficij iuris . hnmanarumqj literarum Clarissimo professori: | Joannes 
Kierherns Slettstattinns foelicitatem: | 

Mit dem Datum: Spiris, Ex pedagio nostro | Anno a natali 
Chris tiano M . d . viij. | 

Am Ende Vorseite des letzten Blattes: Spiris Cöradus Histius 
impmebat Anno A natali M . D . vüj. | Rückseite dieses Blattes leer. 

Quarto, 55 n. gez. Blätter mit den Signaturen am, ami, b 3 , c 4 , 
d 3i e 3 , f 4 , g 3 , h 4 , i 4 . Type 1 Hists. 

Speier Museum* Mainz Stadtbibl. 

Panzer, annal. VQI, S. 297 n. 8. — Baur, primitiae S. 47 n. 45. 
— Weiss, Nachrichten II, S. 21 n. 72. — Graesse, tr&or V, 
S. 264, 



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32 

19.* Laurentiu8 Corvinus, hortulus elegantiarum. 

Blatt 1 Vorseite: HOrtulus . Elegan | tiarü Magistri | Laurentii | 
Coruini. | 

Blatt 1 Rückseite: Hortulns Elegantiau magi* | stri Laurjtäi 
Coruini Nouo | forensis .Partim ex Marci| Tullii Ciceröiß surculis: 
par | tim ex suo germine cösitus. | In cui9 fine describitur Cra- 1 
couia Polonie Metropolis | carmine Saphico. | Laurentius Coruinus. | 
Has tibi Sarmaticum: doctissima Croca : sub axem. | Coruinus 
leto etc. 

Blatt 2 mit Signatur a u Vorseite : Lau . Corui . Academie Cra- 1 
couiesis Studetibus .S.D. | CUm quod pluris facere restra in 
bo- 1 nis artibus etc. 

Blatt 2 Rückseite: SCripturi aut locutu | ri p verbü futuri t'pis: 
qd J etc. 

Blatt 22 Vorseite Zeile 19: Impressum Spiro per Conradum 
Hysch (!) | Anno dni Millesimo quingentesimonono. | Holzschnitt: 
Erlöser. 

Blatt 22 Rückseite leer. 

Quarto, 22 Blätter, 44 Zeilen, ohne Blattzahlen und Custoden, 
mit Signaturen. 1 ) 

Panzer, annal. VHI, S. 298 n. 10. — Estreicher, bibliographia 
polsca. — Weiss, Nachrichten H, S. 21 n. 75. 

1509. 

20.* Franciscus Philelphus, epistolae breviores ele- 
gantiores et adolescentibus magis conducentes etc. 

Blatt 1 Vorseite: EPistole Fräcisci phi- 1 lelphi equitis aurati. | 
Oratoris atq; Poete laureati breuiores elegä* | tiores z adolescentib9 
magis cöducentes . ex toto | Epistolarum eins volumine conquisite . 
Quib9 | etenim supraposita sunt argumeta seu tituli suc- 1 cinete 
declarantia ipsarum materias . Ideoqj egregium Opuscu- 1 lum hoc 
imprimi curauimus . vt studiosi z facilius et sepius lecti- 1 tent . quo 
quidem nihil ipsis accömodatius fuerit. | 11 Addita preterea est 
Tabula . vt facile quisqj possit in- | uenire quam desiderauerit 
materiam. | 11 Preterea familiäres Epistole Angeli Policiani ad | 
viros illustres 9ducent' pnöiatis ad calce adiecte sunt. | 

Auf der Titelrückseite: Tabula | (ohne Punkt). 

1) Mitteilung aus Wien. 



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33 

Blatt 7 mit Signatur a: Pagina prima | Fräciscus Philelphns 
po- 1 eta Francisco barbaro Oratori Salutem dicit. | 

Blatt LVIII Vorseite: 11 Epistolio breuiori eloquetissimi viri 
Francisci | Philelphi . adinnctis aliquot illustris viri Epl'is | ter- 
min9 arte impssoria imponit' exoptat9 Spire | Anno a natali 
christiano Mülesimoquingente" | simonono. | Die Rückseite dieses 
Blattes leer. 

Quarto, 6 n. gez. Blätter mit den Signaturen A u — Ann + Blatt 
I — LVIII mit Blattzahlen und den Signaturen a — kxm. 

Speier Museum * 

Weiss, Nachrichten II, S. 21 n. 76. 

21,* Brack, Wenceslaus, vocabularius rerum. 

Blatt 1 Vorseite: Vocabulari | us rerum: 8 | Holzschnitt: Ein- 
köpfiger Adler. 

Auf der Rückseite des Titels: Tabula | Incipit tabula vocabu- | 
larij Rerum. | 

Blatt 3 mit Blattzahl I und Signatur b Vorseite: (w)Enceslaus 
brack ar- 1 tis jfessor . i examinator in Constan. suis sco* | lipetis . 
S. P. dicit Malta ad te prestans in- | uenta etc. 

Blatt XLVI Vorseite : Impressum spir . Anno dni. M. d. ix. | Laus 
deo. | Die Rückseite dieses Blattes leer. 

Quarto, 2 n. gez. Blätter -f Blatt I— XLVI mit Blattzahlen, 
mit den Signaturen au + b 4 , c 3 , d 4 , 63, f 4 , g 3 , h 3 , i 4 , k 8 . Type 
1 Hists. 

Speier Museum* Mainz Stadtbibl. 

22.* Brack, Wenceslaus, vocabularius rerum. 

Blatt 1 Vorseite: Vocabulari | us rerum: 8 | Wappen von Pfalz- 
baiern in Holzschnitt. 

Auf der Rückseite des Titels: Tabula | Incipit tabula vo- 
cabu- | etc. 

Blatt XLVI Vorseite : Impressum spir. Anno dni. M . d . ix. | Laus 
deo. | Die Rückseite dieses Blattes leer. 

Quarto, 2 n. gez. Blätter + 46 gez. Blätter,f mit den Signaturen 
b — bim, c — c m , d — dim, e — em, f — fnii, g — gm, h — hm, 
i — iiin, k — km. Type 1 Hists. 

Mainz Stadtbibl. (Incun. 1711)*, Berlin k. Bibl. 

23. Brack, Wenceslaus, vocabularius rerum. 
Blatt 1 Vorseite: Vocabulari- | usjrerum. | 

3 



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34 

Am Ende: Impressum spir. Anno dfii. M . d . ix. | Laus deo. j 

Quarto, 2 n. gez. Blätter + 46 gez. Blätter. Mit Wappen auf 
dem Titel in Holzschnitt 

München Hofbibl., Freiburg i. B., Frauenfeld Cantonalbibl. 

Weller, repert. n. 519. 

Eine dieser drei Ausgaben angefahrt bei: Panzer annal. VIII, 
8. 298. — Serapeum XXII, (1864) S. 13. — Baur, primitiae 
S. 45 n. XLVI. — Weiss, Nachrichten II, S. 21 n. LXXIV. 

23 a . Werth, Wilhelm, lilium grammaticae. 

Spirae. Conradus Hist, 1509. 

Quarto. 

Speier Lyceumsbibl. (war 1894 bei meinem Aufenthalt nicht 
auffindbar). 

Baur, primitiae S. 45 n. 47. — Weiss, Nachrichten II, S. 21, 
n. 77. 

1512. 

24.* Solinus, de memorabilibus mundi etc. 

Blatt 1 Vorseite: SOlinus de Memo | rabilibus Müdi dili | geter 
annotatus et | indicio alphabetico | prenotatus. | Auf der Rückseite 
des Titels: 11 Jodocus Badius Ascensius Magistro Joanni de | 
Falce viro litteratissimo ac prudentissimo ciuiüqj 6an | danou 
optimo Salutem plurimam dicit. | 

Blatt XLIUI Vorseite unten: Impressum Spire Impens' . C. H. | 
M . D . XII. | Die Rückseite dieses Blattes leer. 

Quarto, 4 n. gez. Blätter + Blatt I— XLIUI mit Blattzahlen, 
mit den Signaturen A 4 , a 4 , b 5 , c 5 , d 4 , e 5 , f 5 . 

Speier Museum*. 

Baur primitiae S. 45 n. 48. — Weiss, Nachrichten II, S. 22 n. 79. 

25.* Dasselbe. 

Blatt 1 Vorseite: SOlinus de memorabi | libus Müdi diligenter | 
annotatus et indicio alpha | betico prenotatus. | Auf der Rückseite 
des Titels: % Jodocus Badius Ascensius Magistro Joanni de | Falce 
viro litteratissimo ac prudentissimo ciuiüqj Gan | dauoy optimo 
Salutem plurimam dicit. | Mit der Zeitangabe: Vale ex officina 
nostra | litteraria ad idus Julius (!) Anni . M . D . XII. | 

Letztes Blatt mit Blattzahl XL1III Vorseite unten: Impressum 
Spire Impens' . C. H. | M . D . XII. | Die Rückseite dieses letzten 
Blattes leer. 



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35 

Quarto, 4 n. gez. Blätter ohne Signaturen + Blatt I — XLIUI 
mit Blattzahlen und den Signaturen A 4 , a 4 , b 6 , c 5 , d 4 , e 5 , f 6 , 
42 Zeilen, Type 1 Hists, Initialen klein vorgedruckt. 

Wernigerode fürstl. v. Stolberg'sche BibL (Pc. 430)*. 

Graesse, tr&or VI, S. 431. 

26.* Baptiste Mantuani et Augustini Dathi de vita 
beata libellus. 

Blatt 1 Vorseite: Baptiste Mantuani | AVGVSTINI DA- 1 thi 
Senensis, viri illustrissi- 1 mi, de vita beata | libellus. | Die Rück- 
seite des Titels leer. 

Blatt 2 mit Signatur an Vorseite: COnstat neminem posse beate 
viuere, qui idem | non bene et cum virtute viuat. Quid enim 
beati- 1 tudo etc. 

Schliesst Blatt 24 Vorseite: et iucunde et beate viuere. | Laus 
deo. | Impressum Spire per C. H. de S. Anno | dfii Millesimo 
quingentesimoduodecio. | 

Quarto, 24 n. gez. Blätter mit den Signaturen An — Dv, ohne 
Blattzahlen und Custoden. 

Wiesbaden Landesbibl.* 

27.* Laurentius Corvinus, hortulus elegantiärum etc. 

Blatt 1 Vorseite: HOrtulus Elegan|tiarü Magistri | Laurentii | 
Coruini. | Holzschnitt. | 

Blatt 1 Rückseite : Hortulus Elegantiarü magi | stri Lauretii 
Coruini Nouo | forensis. Partim ex Marci | Tullii Ciceröis sur- 
culis . par | tim ex suo germine cösitus. | In cuius fine describitur 
cra | couia . Polonie . Metropolis | carmine Saphico. | Laurentius Cor- 
uinus. | Has tibi Sarmaticum : doctissima Croca : sub axem. | Cor- 
uinus leto etc. 

Blatt 2 mit Signatur An Vorseite: Lau . Corui . Academie Cra- 1 
couiesis Studetibus . S. D. | CUm quod pluris facere vestra in 
bonis | artibus etc. Schliesst Zeile 22: Ex Uratislauia pri | die 
nonas Septembres . Anno millesimo quingentesimo secüdo. | Holz- 
schnitt 

Blatt 22 Vorseite Zeile 19: Impressum Spire per Conradum 
Hyst | Anno dni Millesimo quingentesimo . XU | Holzschnitt: Drei- 
faltigkeit 

Blatt 22 Rückseite leer. 

3* 



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36 

Quarto, 22 Blätter, 44 Zeilen, ohne Blattzahlen und Custoden, 
mit Signataren. 1 ) 
Wien k. k. Hofbibl. 
Panzer annal. VIII, S. 298. — Weiss, Nachrichten II, S. 22 n. 78. 

28«* Statuta provincialia Moguntina. 

Blatt 1 Vorseite : Statuta pro* | uicialia Mo | guntina | (ohne 
Punct) Neben und unter diesem Titel Inhaltsverzeichnis des Buchs. 
Titelrtlckseite leer. 

Blatt LXXVIII Vorseite: Statuta prouintialia ve | nerabiliü dno^ 
Siffridi | wernheri : Gerhardi : Petri : archiepou Mo- 1 gütinen . expesis 
puidi viri Cöradi hyst ein' | Spiren . p industrium Henricü Gran 
in Ipe | riali opido Hagenau ciuem accurate impssa : | ipso die 
sancti Kiliani Anno dni . M . D . XII . ü* | niunt feliciter. | Die 
Rückseite dieses Blattes leer. 

Quarto, 8 n. gez. Blätter + LXXVIII gez. Blätter mit den 
Signaturen A 2 — A v + a — o 5 . 

Blatt 2 mit Signatur A 2 Vorseite: Emptori Impressor Salutem. 
etc. vgl. Anlage II. 

Mainz Stadtbibl* 

Panzer, annal. VII, S. 77 n. 79. — Weislinger, armamentarium 
S. 240. — Catalog Thott VU, 179. 

1514. 

29.* Wimpfelingius Jacobus, diatriba etc. 

Blatt 1 Vorseite : Diatriba iacobi wim | phelingij Seletstattini : 
sacre | pagine licentiati | H De proba institutöe puerorü in triuia- 
lib9 : z | adolescentü in vniuersalibg gymnasijs. | 11 De interptädis 
eccl'ie collectis. Regule. XVI. | 11 De ordine vite sacerdotaüs. | 
Ad conteptores litterarü : z | bellorü sectatores. | Cur homo marte 
peris ? que febris : pustula : pesf | Bilis : vina : venus : nix : aqua : 
fläma necat. | Natus es ad marte? vir belli es? prelia queris? | 
Bellü cum vicijs : demone : carne geras. | Mit Holzschnitteinfassung 
bestehend aus vier Stöcken, unten Monogramm H G. (Heinrich 
Gran). 

Auf der Titelrückseite : Joanni Sigrist rubeaquensi | iure cösulto 
gdis diue Thome Argentine scholastico : Cleriqj Arge- | tin . morü 



1) Mitteilung aus Wien 



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37 

Censori maiori plurimü obsernädo Jacobns wimphelin | gas Sa . 
Pa . licentiatus . S. | 

Blatt XV Vorseite unten: Excusum Hagenaw p Henricü Gran 
Expensis Conradi | Hißt Anno dm . M . D . XIIII. Mese Augusto. | 
Die Rückseite dieses Blattes leer. 

Quarto, 16 n. gez. Blätter mit mehrfach falscher Foliirnng in 
römischen Zahlen und den Signaturen Au, Am, Ami, A v , B — Bm, 
C — Cm. 

Mainz Stadtbibl. (Incun. 1564)*. 

(Riegger), amoenitates litterariae Friburgenses IL, S. 357. — 
Panzer, annal. VII, S. 78 n. 91. — Heitz, Elsässer Druckermarken 
S. 130 mit Abbildung der Titeleinfassung. — Schmidt, histoire 
littemre de l'Alsace II, S. 329. 

30.* Scheurl, Christophorus, libellus de sacerdotum 
ac rerum ecclesiasticarum prestantia etc. 

Blatt 1 Vorseite : Christophori scheur- | li J. U. Doctoris Libellus 
De | Sacerdotü ac reu ecclesiastica^ pstantia, tarn | christianis 
qf ethnic' exeplis, abüde demösträs | deo dicatis bonis sub inter- 
minatione futuri et | presentis iudicij laicis abstinendü fore atqj 
par | cendum. Clericos ante etiä malos honorädos : | z cum eorum 
bonis : diuino ac humano iure ab | omnibus exactönibus i munerib9 
ita immunes | esse : vt eis aut rei ecclesiastice iniuriantes ana- | 
thema sint:et plerüqj mala morte pereant. Qd' | z inscribi pla- 
cuit. | Sacerdotü defesoriü | (ohne Punct). 

Mit Titeleinfassung von vier Stöcken wie in Wimpfelingii dia- 
triba 1514. 

Auf der Titelrückseite: Ad" Joanne Scheurlü Juri | um doctorem : 
Canonicü multijugum : Vratislauiensis Anti- | stitis Vicariü : Richardi 
Sbrulij Endecassyllabon. | und : Richardus Sbrulius ad do | ctorem 
Christophorum Scheurlum | (ohne Punct). 

Auf der Rückseite des vorletzten Blattes: Excusus est Hagenaw, 
ere Conradi Hist. | per Henricum Gran, Anno salutis | nostre. 
M. D. XIIII. mense | Septebris | (ohne Punkt). Das folgende letzte 
Blatt leer. 

Quarto, 14 n. gez. Blätter mit den Signaturen Au — Am, B — Bin, 
C — CuiT, ohne Blattzahlen. 

Mainz Stadtbibl. (Incun, 1564)*. 



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38 

31.* Baptistae Mantuani opuscula. 

Blatt 1 Vorseite : Fratris Baptiste Man- | tnani carmelitae theologi 
et | poetae prestantissi | Partheice tertia | Dinarü Margaritae Aga- 1 
thes Luciae et Apo- 1 loniae Agonas | cötinens. | Die Rückseite 
des Titels leer. 

Auf der Rückseite des letzten Blattes: Excusum Hagenaw im- 
pensis | Conradi Hist. | per Henricnm Gran | anno salatis nostre. | 
M.D.XIHI. | 

Quarto, 34 n. gez. Blatter. 

Freibnrg i. B. Stadtbibl*. 

Fehlt bei Panzer annal. unter Hagenan. 

1515. 

32.* 8olinn8, de memorabilibns mundi. 

Blatt 1 Vorseite : SOlinus de memorabi | libus Müdi diligenter | 
annotatos et indicio alpha | betico prenotatns. | (grosse Type). 

Auf der Titelrückseite : 11 Jodocns Badius Ascensins Magistro 
Joanni de | Falce viro litteratissimo ac prndentissimo ciniüqj Gan | 
dauou optimo Salutem plnrimam dicit. j Schüesst: Vale ex offi- 
cina nostra | litteraria ad idus Julias (!) Anni. M. D. XII. | 

Blatt 2 Vorseite: Tabula Alphabetica | (ohne Punkt). 

Blatt 4 Rückseite : m Julii Solini. | Solinus Autino Salutem. | 

Letztes Blatt mit Blattzahl XL1I1I Vorseite unten: Impressum 
Spire Impens' . C . H . | M . D . XV. | Die Rückseite dieses Blattes leer. 

Kleinquarto, 4 n. gez. Blätter ohne Signaturen + Blatt I — XLTIII 
mit den Signaturen A — Ami, a — f v , = 48 gez. Blatter zusammen, 
43 Zeilen, dreierlei Type Hists, die grösste für Titel und Ueber- 
schriften, die Type I für die Satzanfange im Text, Type 2 als 
Texttype. 

Mainz 8tadtbibl. (Incun. 937 und 2569)*, Gotha, herzogl. BibL 

Panzer, annal. HI, S. 298 n. 16. — Jacobs und Ukert, Bei- 
träge I, S. 317. — Weiss, Nachrichten EL, S. 23 n. 81. 

2. Drucke ohne Angabe des Ortes oder des Jahres 
oder der Firma. 

(1483.) 
1. Bury, Richardus de, philobiblion sive de amore 
librorum. 

Blatt 1 Vorseite leer. 



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39 

Blatt 1 Rückseite : Minim9 sacerdotü Optimis fratriby Jo | häni 
z Cörado hijst Inclite spiren vrbis li* | brarijs Saluts . etc. 

Schliesst: Ex aedi* | b9 meis idib9 Januar ij. Anno xpi zc. 
lxxxiij. | vgl. Anlage L 

Blatt 2 Vorseite: Phylobyblon disertissimi viri Richardi | dil- 
melmen epi . de qrimonijs libro^ omib9 | lTa-y amatorib9 putiT 
plog9 Incipit. | 

Schliesst Blatt 39 Rückseite Zeile 31: ctum Amen. Valete z 
sclaz lTa^, colite. | 

Quarto, 39 Blätter, 31 Zeilen, ohne Signaturen, Custoden und 
Blattzahlen. — 0. 0. u. J. u. F. (Speier, Johann und Conrad Hist, 
um 1483). 

München Hofbibl. 

Hain 4150*. — Panzer, annal. III, S. 22 n. 23. — Maittaire, 
annales 449. — Baur, primitiae S. 28 n. 17. — Clement, bibL 
curieuse V. S. 433. — Weiss, Nachrichten II, S. 4 n. XXIII. — 
Graesse, trösor I, S. 579. — Burger, Incunabeln. Abbildung 
Lieferung II Tafel 41. 

(1493.) 

2.* Wimpfelingus, Jacobus, elegantiarum medulla. etc. 

Blatt 1 Vorseite : Jacobi Wimphelin | gi Sletstattensis Eleganti- 
arum medulla. | oritoriaqj (!) precepta. In ordinem inuentu | faci- 
lem . copiose . clare breuiterqj reducta. | Holzschnitt : Darstellung 
einer Schule. 

Auf der Rückseite des Titels : Jacobus . W . Sletstatensis | Theo- 
derico Gresmundt Moguntino iuniori Salutem | plurimam dicit. | 

Letztes Blatt Vorseite : Vale . Ex Moguncia . XVH. | kalefi. No- 
uembris 1 ) Anno salutis nostre . M . cccc . xciij. | Die Rückseite dieses 
Blattes leer. 

Quarto, 34 n. gez. Blätter mit den Signaturen an — f, 35 Zeilen, 
Type 1 Hists. 

0. 0. u. J. u. F. (Speier, C. Hist, 1493). 

München Hofbibl., Freiburg i. B. Stadtbibl.*. — Hain 16167*. 

(1494.) 
3. # Wimpfelingus, Jacobus, de triplici candore Ma- 
riae etc % 

1) 16. Oktober. 



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40 

Blatt 1 Vorseite: De triplici Candore Ma|riae ad reuerendissi- 
mum | D. Bertholdnm Hennen | bergen. Archiepiscopü Maguntinü . 
et princi- 1 pem sacrosancti Ro . imperij electorem. | 

Blatt 1 Rückseite : 11 Renerendissimo in Christo patri Domino | 
Bertholdo Sacrosancte Maguntine ecclesiae | Archiepiscopo : maximo 
optimoqj sacrosancti | Romani impii pncipi electori Jacobns Vymp | 
felingüs Slettstattensis . obedientiam et foeli* | citatem | (ohne Pnnkt). 
Mit der Zeitangabe: ex Spira kalen. Maii. | l ) anno etc. 1493. 

Blatt 7 mit Signatur a Vorseite: (M)Axima nostrarü spes portns 
et ancora rernm | Quo cumulet priscnm nacio nostra decns | etc. 

Schliesst Blatt 29 mit Signatur e Vorseite . Blatt 29 Rückseite 
bis Blatt 33 Rückseite Epigramme von Wimpfeling an Bernard 
von Breitenbach, Robert Grafen von Solms, Friedrich Cantor, Ger- 
hard von Erenberg Scholaster am Dom zu Mainz, Georg Gem- 
mynger Propst zu Speyer, ferner Epigramme des Georg Gemminger 
Propst zu Speier (zwei), Peter Schott Rechtsgelerten zu Strassburg, 
Judocus Gallus Rubiacensis, Petrus Bolandus Laudenburgensis an 
Wimpfeling. Derselbe Elegie (mehrfach), Conrad Leontorius 8uevus 
aus Maulbronn Secretär des Abts von Cisterz, Adam Wernher von 
Themar an Jacob Wimpfeling über Marias unbefleckte Empfängnis, 
des Jacob Han zu Strassburg und Johannes Beckenhubius zu Mainz. 

Schliesst Blatt 34 Vorseite: Mende castigatae | (ohne Punkt). 

0. 0. u. J. u. F. (Speier, C. Hist, 1494). Erste Ausgabe der 
8chrift. 

Quarto, 36 Blätter, 34 Zeilen, mit den Signaturen 2, 3, 4, a 4 , 
h|, c 4 , d 4 , e 4 . Type 2 Hists. 

München Hofbibl., Berlin kön. BibL, Speier Museum .*. 

Hain 16170*. 

(1495.) 

4.* Tractatus de libertate ecclesiastica. 

Blatt 1 Vorseite : Tractatus de Liber- 1 täte Ecclesiastica | Ad- 
uersus Bohemo^i suorüqj cöpliciü erro- 1 res. Juris Natural' et 
Diuini parit'qy huma- | ni fulcimeto recentf i magistraliter editus. | 

Blatt 12 Vorseite : Laus deo. | Die Rückseite dieses Blattes leer. 

0. 0. u. J. u. F. (Speier, C. Hist, um 1495). 

1) 1. Mai. 



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41 

Kleinfolio, 12 n. gez. Blätter, mit den Signataren Aj — A4 + 
B — B. 2 , 54 Zeilen, einspaltig, Type 1 üists. 
Mainz Seminarbibl*. 

5. Han, Jacobns, Wymphelingi Jacobi isidonens Ger- 
manica etc. 

IsidoneuB Germanicus ad Georgium de Gemmyngen, spirensem 
prepositum Jac. Wympfelingi Sletstadini. 
0. 0. u. J. u. F. (Speier, Hist, um 1495). 
Qnarto, 4 Blätter. 
Ehedem in meinem Besitz. 
Schmidt, histoire litttraire de l'Alsace II, S. 320 (zu 1496). 

6.* Wimpfelingus, Jacobus, Stylpho. 

Blatt 1 Vorseite: Stilpho Jacobi | Vympfelingij Sletstatini. | 

Blatt 1 Rückseite: Eucharius Gallinarius Brethemius Bertholdo 
kyrsmanno de Horb philo- 1 sophie magistro. | 

Mit dem Datum: Vale ex Spins kalen septembris 1 ) Anno | 
M . cccc . xciiü | 

Blatt 2 mit Signatur an Vorseite : Argumentum | (Q)Vo quondä 
cötertanei ex scholis particu- 1 laribus, etc. 

Schließet Blatt 10 Vorseite Zeile 12: Valete et plaudite Jacobus 
Vympfe | lingius, Sletstatinus recensui Anno christi im | pressü M, 
cccc, xcv. | 

0. 0. u. J. u. F. (Speier, C. Hist, 1495). 

Quarto, 10 n. gez. Blätter mit den Signaturen au — aim, b — hm, 
ohne Blattzahlen und Custoden, 27 bis 29 Zeilen, Type die 
Schwabacher Type, welche zur Herstellung der Teutsch Rhetorica- 
Ausgabe Speier 1492 diente. 

München Hofbibl., Berlin kön. Bibl.*. 

Hain 16183* (und wohl auch 16182). — Maittaire Supple- 
ment I, 126. — Weiss, Nachrichten I, 18 n. XIH (zu 1480, was 
eine Unmöglichkeit ist). — Schmidt, histoire littöraire de l'Alsace 
I, S. 320. 

7.* Picus Johannes, Mirandulae comes, aureae episto- 
lae ab Ascensio recognitae. 

Blatt 1 Vorseite: Epistole. | Auree Epistole JOannis | Pici Mi- 
randule viri | omniü mortaliü doctissimi eloquentissimiqj | ab As- 



1) 1. September. 



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4a 

censio recognite. | Holzschnitt: Lehrer auf dem Katheder, vor 
ihm drei Schüler, Einer derselben hält ein Buch in der Hand, 
wie öfter in C. Hists Drucken. Die Titelrückseite leer. 

Blatt 2 mit Signatur Au Vorseite : Epistole Jo . Pi . miran. | 
JOANNES PICVS MIRAN.JO. | Francisco Nepoti.S.jn eo qui 
est vera salus. | (D)Jscedenti tibi a me plu | rimas statim etc. 

Auf der Rückseite des letzten Blattes : Impressum. S. per. C. H. | 

Quarto, 24 n. gez. Blätter mit den Signaturen A 4 , B 4 , 4 , D 4 , 
E 4 , 43 bis 44 Zeilen, einspaltig, Type 2 C. Hists. Der letzte 
Brief des Buchs ist von 1495, 3 Januar Mantua. 

Mainz Stadtbibl*, Berlin kön. Bibl*, Bonn Univ.- Bibl. 

Hain 12995. — Panzer annal. HI. S. 26 n. 43. — Maittaire 
Supplement I, 396. — Weiss, Nachrichten H, S. 15 n. L. — 
Voulli&ne, Die Incunabeln der Univ.- Bibl. zu Bonn. Leipzig. 
1894. S. 154 n. 950. 

8,* Philelphus, Franciscus, epistolae breviores etc. 

Blatt 1 Vorseite : (E)Pistole fran* | cisci Philelfi equitis au* | rati 
Oratoris atqj Poe | te laureati breuiores elegätiores et adulescenti- 
bus magis condu- 1 centes . ex toto epl'au eins volumine conquisite. 
Quib9 etefii supra | posita sunt argumenta seu tituli succincte 
declarantia ipa^ mate | rias. Ideoqy egregiü opusculü hoc imprimi 
curauim9 . vt Studiosi | et facili9 et sepi9 lectitet . q quide nihil 
ipis accommodatius fuerit | 11 Addita preterea est tabula . vt facile 
quisqj pos | sit inuenire quam ipse desiderauerit materiam | 11 Pre- 
tera familiäres Epistole Angeli Policiani ad viros | illustres con- 
ducenter prenominatis ad calcem adiecte sunt. | 

Blatt 1 Rückseite bis 6 Rückseite enthält das Register. 

Blatt 7 mit Signatur Ai und Blattzahl I Vorseite: Franciscus 
Philelphus Poeta | Francisco barbaro Oratori. Salutem dicit | 

Schliesst Blatt 66 mit Blattzahl IX Vorseite Zeile 16: Anno 
a natali chTiano . M . CCCC . XCHH. | 

0. 0. u. J. u. F. (Speier, C. Hist, 1495). 

Quarto, 6 n. gez. Blätter -f 60 gez. Blätter, mit Signaturen 
und Blattzahlen, 41 Zeilen, Type 1 C. Hists. Erste Ausgabe 
dieser Schrift. 

München Hofbibl., Speier Museum.*. 

Hain 12951*. — Mittheilungen des hist. Vereins der Pfalz XVI T 
(1892) S. 217. 



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43 

0496.) 

9.* Niavis (Schneevogel), Paulus, latinum idioma pro 
parvulis sive dialogus parvulis scholaribus ad latinum 
idioma perutilissimus. 

Blatt 1 Vorseite : Dialogus magistri Pauli | niauis paruulis scho- 
laribus | ad latinum ydioma perutilissimus | (ohne Punkt) Holz- 
schnitt : Lehrer auf dem Katheder wie öfter in 0. Hists Drucken. 

Auf der Rückseite des Titels : Prefatio | (P)Aulus Niauis artium 
magister. Magnificis vi | r' . sapientiqj senatui Kemnityensi . dnis 
suis plu | rimü etc. 

Auf der Vorseite des letzten Blattes: Latinum idioma magistri 
Pauli Niauis | breui hoc dialogo . cöpendiose editum Pri* | mis 
scholarum alumnis putilissimum | Impressum per C. Hist de S. | 
Die Rückseite dieses Blattes leer. 

Quarto, 12 n. gez. Blätter mit den Signaturen an — aim, b — bim, 
36 Zeilen, Type 1 Hists. 

Mainz Stadtbibl .* 

10.* Manuale parrochialium sacerdotum. 

Blatt 1 Vorseite: Manuale parrochialium | sacerdotü multü 
perutile. | 

Quarto, 12 Blätter, 39 Zeilen, die Zeichen 11 sind nicht ein 
gedruckt, sondern rubricirt, Type 2 Hists. 

0. 0. u. J. u. F. (Speier, C. Hist, um 1496). 

Darmstadt Hofbibl.*. 

Centralblatt f. Bibl. IV (1887) S. 403. — ob Hain 10725*? 
(nach Exemplar zu München Hofbibl.). 

0497). 

11.* Elegantiarum viginti praecepta. 

Blatt 1 Vorseite : ELegantiarum vigin* | ti precepta ad perpul- 
chras conficiendas | epistolas. | Holzschnitt: Lehrer auf dem Ka- 
theder, wie öfter in Hists Drucken. 

Die Rückseite des Titels leer. 

Blatt 2 mit Signatur an Vorseite : Precepta | Elegantiarü viginti 
precepta incipiunt. | 

Am Ende Vorseite des letzten Blattes : Elegantiarü viginti pre- 
cepta finiunt. | Anno dm . M . cccc . xcvij. | Die Rückseite dieses 
Blattes leer. 



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44 

0. 0. u. F. (Speier, C. Hist). 

Quarto, 10 n. gez. Blätter mit den Signaturen an — bui, Typen 
1 nnd 2 Histe, fttr Ueberschriften dessen grosse Type und Ein- 
zelnes der Schwabacher der Rhetorica 1492. 

Mainz Stadtbibl.* München Hofbibl. 

Hain 6574* 

(1498). 

12.* Mannale parrochialinm saeerdotnm. 

Blatt 1 Vorseite : Mannale parrochialinm sa* | cerdotum mnltnm 
perntile. | 

Capitnla in isto libro | contenta sunt ista. | 

Blatt 9 Vorseite: 11 Explicit mannale parrochialiü . Anno . 1498. | 

Quarto, 10 Blätter, 39 Zeilen. 0. 0. u. F. (Speier, C. Hist). 
Die Zeichen 11 sind schwarz gedruckt. Type 2 C. Histe. Die 
Ausgabe weicht textlich von der andern Speier 1496 ab. 

Dannstadt Hofbibl .*. 

Centralblatt f. Bibl. IV (1887) 8. 403. — Fehlt bei Hain. 

(1499). 

13.* Datus, Augustinus, elegantiae minores sive de 
variis loquendi regulis sive poetarum praeceptis. 

Blatt 1 Vorseite: (E)Legätie minores | Augustini DacL | Titel- 
rückseite leer. 

Blatt 2 mit Signatur an Vorseite: Augustini Daci Senensis. 
sagogicus (!) libellus in | eloquentie precepta . ad Andream dni 
Christofen filiü | (c)Redimus iam dudü | a plerisqj viris etiä disser- 
tissimis psuasuj | etc. 

Schliesst Blatt 20 Vorseite Zeile 5: sequeris exercitationi ac- 
cömoda. | Hierauf: (p)Ro maiori autem exercitatione nancisce | 
da etc. 

Schliesst Blatt 25 Rückseite : Adest tibi studiosissime adolescens 
eloquentissimi Augustini se* | nensis pceptioni finis optatus . quarü 
si te z lectioni z exercitio | insudante pbueris . ne dubita te paucis 
post dieb9 nö mö diser* 1 tum euasurum . verum z cuius etiam 
epistolarü generi fore ac* | comodatissimum . Vale. | Anno . XCIX. | 

0. 0. u. F. (8peier, C. Hist). 

Quarto, 25 Blätter, mit Signaturen An — ami, 03, c 4 , d 4 . eni, 
Type 1 Hists. 



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45 

München Hofbibl., Berlin kön. Bibl .*. 

Hain 6013*. 

14.* Dasselbe. 

Blatt 1 Vorseite: ELegätie minores | Augustini Daci. | Titel- 
rückseite leer. 

Blatt 2 mit Signatur au Vorseite: Precep . Augusti . Daci | (ohne 
Punkt). 

Auf der Rückseite des vorletzten Blattes: Anno.XOIX. | 

0. 0. u. F. (8peier, C. Hist). 

Quarto, 26 n. gez. Blätter mit den Signaturen a u — ann, b 3 , c 4) 
d 4 , cm, Type 2 C. Hists. 

Mainz Stadtbibl. (Incun. 180)*. 

15.* Gresemundus, Theodoricus, junior, oratio ad sanctam 
synodum Moguntinam habita. 

Blatt 1 Vorseite : Oratio Theoderici gresemun | di ad sanctam 
synodum Mogü | tinam elegantissima. | 

Blatt 1 Rückseite : Theoderici gresemundi oratio habi | ta ad 
clerum Maguntinum . Anno salutis nostre . M . | cccc . xcix . presi- 
dente reuerendissimo domino Berthol- 1 do archiepiscopo. | 

Blatt 2 Vorseite: (O)Pere preciuy est etc. 

Schliesst Blatt 3 Rückseite Zeile 28: pi . Dixi. | 

Blatt 4 zwei Gedichte Gresemunds auf Wiesbaden und einen 
Brand zu Worms. 

Quarto, 4 n. gez. Blätter, 38 Zeilen, mit Randnoten, ohne Sig- 
naturen, Custoden und Blattzahlen, Type 2 Hists. 

0. 0. u. J. u. F. (Speier, C. Hist, 1499). 

München Hofbibl., Mainz Stadtbibl.*. 

Hain 8050*. — Centralblatt für Bibl. IV, (1887) 8. 403. 

(1500.) 
16*. Biel, Gabriel, Epitome expositionis canonis 
missae. 

Blatt 1 Vorseite : (E)Pithoma expositionis ca | nonis Misse ma- 
gistri | Gabrielis Biel 8pi- 1 r\ sacre theologie | Licenciati. | 
Heu Gabriel cecidit : cui vix Germania magna 

Et cui vix aluit itala terra parem 
Consilio scriptis cathedra certamine Sacra 
In sophia laudem dignus habere fuit 



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46 

Abstemius : mitis : castus : dans sepe fideles 

Suasns z sanctos dux Eberarde tibi 
Et quia diuinam stndiose exercuit artem 

Dat sibi defuncto premia digna deus | (ohne Punkt). 

Auf der Rückseite des Titels: Ad sacerdotes de huius operis 
vtilitate l necessitate | Epigramma Hainrici Bebel Justingensis | 
(ohne Punkt). Mit der Zeitangabe: Hand Ex Thübingen 
Anno. 1499. | 

Blatt 2 mit Signatur au Vorseite: Ad Fridericü Meinberger 
bibliopolä : wen | delinus stainbach : sacre theologie gfessor ?c. | 

Blatt 4 mit Signatur Ann Rückseite Holzschnitt: Gott Vater 
und Sohn. 

Auf der Rückseite des letzten Blattes: Explicit Epithoma ex- 
positiöis sacri Canonis | misse laudatissimi viri Gabriel' Biel de 
Spyra | sacre theologie Licentiati. In Spira impres* | sum. per 
Conradum Hyst. | 

Quarto, 64 n. gez. Blätter, deren letztes leer, mit den Signa- 
turen An — L v , 31 Zeilen, Texttype Type 2 Hists, nebstdem 
die Type 1 und die Ueberschriftstype, letztere auch für den Titel 
teilweise verwendet 

Mainz Stadtbibl. *, Mainz SeminarbibL, München HofbibL, Berlin 
kön. BibL, Speier Museum (wo Titel und Blatt A4 fehlen), Bonn 
Univ. Bibl. 

Hain 3182 * (mit der Angabe: 63 Blätter und 41 Zeilen). — 
Panzer, annal. III, S. 29 n. 62. — Weiss, Nachrichten H, S. 17 
n. LVU. — Voulli&ne, die Incunabeln der Univ. Bibl. zu Bonn. 
Leipzig, 1894, S. 37 n. 242. 

(1508.) 

17*. Francisci Philelfi poete et | oratoris Clarissimi Conuiuio^ 
libri duo : de multarü ortu % incre | mento disciplinarü. Plane 
Aurei : | Epistola Leonardi Justiniani Panegyrica. | Epithome epu- 
laris Lauticie Jodoci Galli Rubeaquensis | Theologi. | Appendix 
cöpendiosus indicans que his in libellis cötinean | tur. Ad calcem 
adpressus : | Johannes Eierherus Slettstattinus Lectori | foelicitatem : | 

Accipe facundi, conuiuia lauta, Philelfi 

De magnis humilem lector amice librum 

Luculli cene non hie : vel mollis Apici 

Luxus erit : vel quos regia mensa tenet 



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47 

Non hie qua nituit qnondam Sybaritica mensa 
Cena : Syracusij quamqj dedere viri 
Ampla nee hoc cernes Saliaria prandia libro 
Nee Milesiaca fercnla strueta mann 
Sobria sed potius dinini mensa Piatonis 
Qnam Charites : docte Pieridesqy parant 
Qnalis t in nostra celebrauit Peutiger ora 
Nuper. Vindelici, gloria firma, soli 
Hie eernis veternm, que sint inuenta, sophornm 
Queqj tenent saneti, condita multa, libri 
Deqj penn vatum snmes : nö sangnine scombri 
Conditum laute, mnnera chara, Garnm 
Hie conuiuales, sed nö sine pectore, lnsns 
Sensa : ioens : nnmeri : seommata : verba : sales. 
Archetypum tribnit Thome libraria Trnchses 
Hnic leetor faciles oro precare dies 
Rnmpere linor. 

Auf der Rückseite des Titels Kierhers Vorwort: Speier 1508. 

Quarto, 2 n. gez. Blätter und Signaturen am — imi. 0. 0. u. 
J. u. F. (Speier, C. Hist, 1508). — Mainz Stadtbibl.*. 

18*. AVtoritates | Aristotelis, omniü recte philosophätiü 
facile | prineipis . insuper % platonis . Boetij Senece | Apulei Aphri- 
cani . Porphyrij . Auerrois Gilberti Porri | tani . necnö quorundam 
aliorü nouissime castigatiori | studio recognite et pigmentate. | 
Holzschnitt: Lehrer mit drei Schülern vor sich, wie öfter in Hists 
Drucken. Die Rückseite des Titels leer. — 0. 0. u. J. u. F. 
(Speier, C. Hist, um 1508). 

Quarto, 56 n. gez. Blätter mit den Signaturen An — Knn, 
Type 1 Hists. 

Mainz Seminarbibl*. 

3. Zweifelhafte Drucke C. Hists. 

1*. HO r tu 1 us. Elegä|tiarum Magistri | Laurencij | Coruini | 
(ohne Punkt). Dieser Titel in Canontype. Auf der Rückseite 
des Titels: Hortulus Elegantiarü magistri | Laurentij Coruini 
Nouoforesis . | etc. 

0. 0. u. J. u. F. 



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48 

Querto, mit den Signaturen An — Eim. 
Mainz 8tadtbibl. (Incun. 963). 

2. Parochiale Cnratornm : libellns perqnam vtilis , sacerdo- 
tibns , etiam ernditis mediocriter : quo docentnr quid eorum officium 
requirat. Michael Lochmeyer Autore. 

Am Ende: Hoc Michaelis Lochmeyers de officiis pastorum 
ecclesiarum opus, summa cum diligentia et castigatione impressum 
est Basileae, in officina Adae Petri de Langendorff, Sumptu et 
impensis Conradi Hysch, Anno Jesu nati M . D . XIX. 

Quarto. 

Panzer, annal. VI, S. 215 n. 305. 

Möglicherweise liegt in dem Jahr des Erscheinens dieses Drucks 
ein Fehler, da nach 1515 ein Auftreten Hists als Verleger nicht 
nachweisbar. 1514 ist nicht zu lesen, die Baseler Ausgabe 1514 
hat keinen Vermerk, dass Hist dieselbe herstellen Hess, auch 
erschien dieselbe im Juli 1514 bei Michael Furter, nicht Petri 
von Langendorf. 

3. Oratio pul ehr a et elegans de statu clericali Jacobi Han 
argentinensis ad clerum spiris habita. 

0. 0. u. J. (Speier ? 1493). 
Quarto, 8 Blätter, deren letztes leer. 

Schmidt, histoire littfraire de TAlsace II, 2,392. — Fehlt bei 
Hain und Graesse. 

4. Uliächte Drucke C. Hists. 

1*. Biel, Gabriel, traetatus utilis artis grammaticae. 

Blatt 1 Vorseite: Traetatus vtilis artis | grämatice . regiminü 
98tructionü et 9gruitatü ge» | neralia fundamenta declarans j) iuni- 
orib9 ex diffu | sis grämaticou prineipijs stilo facili defloratus. | 
Auf der Rückseite des Titels : 11 Incipit tractat9 vtilis atq gräma- 
tice . regiminü | 9structöm ? 9gruitatü g'nalia fnndamta (!) decla- 
rans | p iuniorib9 ex diffusis g co * |)cipijs stilo facili deflo | ratus. | 

Schliesst Blatt 12 Rückseite: 11 Explicit traetatg breuis 1 vtil' 
9gruitatü . p iunio | rib9 studiose stiloqj facili collect9 ex radi- 
calib9 atq | g^ fundamt' edit9 p venerabile viu mgrm Gabrie | 
lern byel Ex spira sacre theologie pfundissimü. | Sodann Schema. 

Quarto, 12 n. gez. Blätter mit den Signaturen am , b . i . , b. u ., 
b. üi*> 34 Zeilen, einspaltig, ohne Signaturen und Blattzahlen. 



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49 

0. 0. u. J. u. F. (Reutlingen, Michael Gryff, um 1488—1490). 
— Mehrfach C. Hist in Speier zugeschrieben. 

Berlin kön. B}bl. # . 

Hain 3189. — Panzer III, S. 29 n. 61. — Strauss, opera ra- 
riora 8. 278. — Weiss, Nachrichten II. 8. 27 n. 5. 

2*. Ludolfus de Saxonia, Carthusiensis, expositio 
psalmorum. 

Blatt 1 Vorseite: Expositio Ludolfi carthu | siensis in Psalterium : 
qui | et auctor fuit vite christi. | 

Auf der Rückseite des Titels: Jacobus wimpfelingus Sletstatensis 
Vniuersis optimarum | litterarum cultorib9 felicitatem | (ohne 
Punkt). 

Schliesst: Ex Spiris Kl'n . Januarij. ] ) Anno virginei partus. 
M cccc x c i. | 

Am Ende Vorseite des letzten Blattes Spalte 2 unten: Finiüt 
psalmi cöfessionales . Fran. Pe. | Die Rückseite dieses Blattes leer. 

Folio, mit den Signaturen an, am, ann — z 4 + A — Ds. 

0. O. u. J. u. F. (Strassburg, Knoblauch, um 1491). 

Vielfach C. Hist zugeschrieben, aber weder von ihm noch 
überhaupt zu Speier gedruckt, nur zu Speier herausgegeben. 

Speier Museum*. 

Hain 10305. — Panzer, annaL IX, 8.282 n. 46. — Baur, 
primitiae S. 38 n. 30. — Weiss, Nachrichten II, S. 16 n. 54. 

3*. Tractatus rovus de nigromonte etc. 1502. 

Baur, primitiae 8. 44 n. 42. — Panzer, annal. VIU, S. 297.— 
Weiss, Nachrichten H, S. 19 n. LXIV. 

Diese Ausgabe existiert nicht zu 1502, wohl aber zu 1602. 
Ihre Beschreibung ist folgende: 

TRACTATVS NO WS | ELEGANS | OMNIVM PVL- | 
CHERRIMVS ET DOCTISSIMVS | DE IVRE VENANDI, AVCV- 
PANDI, ET PISCANDI, | In quo hae materiae non solum ex- 
actissime sed etiam dootissime ac soli- 1 dissime quoad forum 
tractantur et decidantur, in gratiam | illorum, qui hisce egregiis 
exercitationum generibus | delectantur atqy voluptantur, | in lucem 
editus, | AVTHORI8 | GEORGH MOR DE NIGRO MONTE, 
BRIGANTLNI IVRI8 | vtriusque Doctoris Olarissimi atque prae-| 

1) 1. Januar. 



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so 

stantisstmi, | AD1ECTA SVNT SINGVLK CAPITIBV8 8VM- 1 
maria doctissima, et in fine index rerum ac verborum memoria | 
dignarum, locupletissimus atque | ditissimns. | Cui aecessit dispu- 
tatio perfectissima de eadem materia habita. | CVM GRATIA AC 
PRIVILEGIO INVICTIS8IMAE | 8ACRAE CAE8AREAE MAIE- 
STATIS. | IN NOBILI SPIRA | TYPIS AC 8VMPTIBVS IOAN- 
NIS PHILIPPI 8PIE88II | Ciuis Typographi ac Bibliopolae Li- 
berae | Imperialis Ciuitatis | Spirensis. | ANNO MDCII. | 

Die Rückseite des Titels leer. Dem Kaiser Rudolf II gewidmet 
idibos Novembris 1 ) 1599. 

Quarto, 3 n. gez. Blätter + 144 Seiten + 9 n. gez. Blätter 
Index. 

Mainz Stadtbibl .* Wien HofbibL 

4. JtoS ift t^efe ber gemäht tmb | nett) gebrcmd) . in melc^ | em 
boS boM ber toett | ju biffcn gefeiten | ganfc fccr be* 1 laben ift. | 
Mit Titelholzschnitt (Lautenspieler), worin nnten das Monogramm 
C. H/ und V. G. 

Quarto, 8 Blätter, deren letztes leer. 

München HofbibL 

Nener liter. Anzeiger. 1806. Spalte 228. — Weiler, repert 
n. 28 und Supplement II S. 23 deutet das Monogramm C. H. für 
Conrad Hißt und spricht den Druck diesem Drucker und Heidel- 
berg als Druckort zu. Das Monogramm C. H. bedeutet aber nicht 
C. Hist, sondern einen Meister der Elsässer- Schweizer Schule, 
vgl. Nagler, Monogrammisten II S. 43. 

Anlagen. 

L 
(Vorwort aus des Richardus de Bury philobiblion 1483.) 
Minimus sacerdotnm optimis fratribus Johanni et Conrado hyst 
inclite Spirensis urbis librariis salutem. Gravem quidem (studio- 
sissimi impressores) ac per difficilem dudum exiguis viribus 
comisistis provinciam, quam inter ambigendum primo fronte haud 
ab re recusavi subire. Nam hoc exemplar ita viciatum reperi, 
ita denique depravatum litaris (!), tum grecis tum latinis, ut emen- 
datum forme nnsquam videretur. At ubi eins iocundissimam 



1) 13. November. 



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51 

fructum tarn incipientibus quam perseverantibus perutile senserim 
(quam et lemario, sudore et iooo et sale conditus sermo) potissi- 
mum reatus, nt in multorum noticiam prodeat, ne vere obscuris 
tenebris lateat vel differetur in annos, tametsi opus non decies 
castigatum, neqne ad ungern sed nee paucis offensum maculis. 
Res etenim scitu digna aboleri non debet, qnoniam ymo (poeta 
testante) melius sab lnce patebit, deniqne nee publica fiat, labitur 
et multas vires acquirit eundo. Scholastica itaque sollicitndine 
crebro compulsus ne quoque hunc forte laborem subterfngere 
vobiß viderer, ingressns sum rem sane meis humeris periculoßam, 
atque in alto et precelloso pelago divino suffragante spiritn vela 
ventis dabo, qnoniam et satius visnm nunc fuerit, opus minus 
perfectum mnltis committere, quam prorsus preterire, hi autem 
amplius castigare velint exhortatio pociusque describere posteris, 
quorum maior est noticia literarum, ut res communis communior 
opulenciorque fiat. Valeat humanitas vestra, quibus me plurimum 
satisfecisse velim. Ex aedibus meis idibus Januarij Anno Christi 
öclxxxiii. 

IL 

(Vorwort aus: Statuta provincialia Moguntina Hagenau 1512 
Blatt 2 Vorseite.) 

Emptori ünpressor salutem. Ne credas amice, hec provincialia 
statuta ad solam Moguntinam diocesim et eius sacerdotes pertinere : 
Ignarus fortasse: qui et quot episcopatus sub prefata provincia 
comprehendantur : quidque veniat appellatione provincie Moguntine. 
Ecce operam dedi : ut ex tabula pendente a tergo dextri lateris 
ornatissimi chori Spirensis omnium episcopatuum nomina , quae 
sub predicto militant archiepiscopatu Moguntino (ordine forsan 
incerto) simul hie, ut videre licet coimprimerentur. Ex quibus 
certiorem te reddere volui, has constitutiones ad omnes et singulas 
subsignata8 dioceses et omnem earum clerum speetare, omnibus 
prodesse, omnes habere et scire debere, universos complecti, li- 
gare et tueri. Quippe quod statuta ipsa de episcoporum omnium 
8ubimpressorum auetoritate et consensu: in provincialibus conciliis 
promulgata sunt et decreta. Per assignatum tarnen hie ordinem 
multi omnino episcoporum volumus, sicut neque possumus, neque 
debemus, in digniori suo ordine, si quem pretendit, preiudicium 
fecisse, sed sola tibi emptori nomina insinuasse. Vale. 

4* 



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52 



Geschichtlicher Ueberblick 

über das Wirken der Druckereien zu Speier 

im XVI. Jahrhundert. 

Das XV. Jahrhundert hindurch blühten zu Speier die Druckereien 
von Drach dem Aelteren und Mittleren sowie Conrad Hist Ihr 
Wirken hatte die Stadt unter die berühmten Stätten der Typo- 
graphie erhoben. Wenn auch abgeschwächt, doch noch im alten 
Abglanz dauerte deren Wirken im ersten Viertel des XVI. Jahr- 
hunderts fort. Namentlich wirkte Peter Drache des Jüngern 
Auftreten in dieser Hinsicht. Speier bildete aber nicht allein 
Drucker, welche ihr Wirken der Stadt widmeten, sondern ent- 
sandte auch Jünger der schwarzen Kunst nach auswärts. Von 
Johannes de Spira, Wendelin von Speier in Venedig und einem 
geborenen Speierer, welcher die Typographie in Granada ein- 
führte wie auch Ludwig Dietz Buchdrucker zu Rostock, aber aus 
Speier gebürtig, war bereits die Rede. 1 ) Bartholomaeus Kystler 
aus Speier druckte zu Strassburg (auf Grüneck) von 1497 bis 
1506. 2 ) Johann Schwab aus Speier arbeitete als Drucker zu 
Lyon und Pforzheim. Zu Lyon druckte er 1497: S. Vincentius 
sermones de tempore und lieferte 1524 zu Pforzheim einen 
Druck. 3) 

Der Buchdruck zu Speier im XV. Jahrhundert hatte vorzugs- 
weise der Liturgie, dem Kirchenrecht, verschiedenen Abteilungen 
der Theologie sowie dem Humanismus verbunden mit Pädagogik 
gedient, im XVI. Jahrhundert betrat derselbe, abgesehen von 
einer Nachströmung dieser Richtung, ganz abweichende Bahnen. 
Hist pflegte noch die Nachblüte des Humanismus, betrat aber 
bereits hier und da den volkstümlichen Boden, der zu Speier für 
die Auswahl der Verlagsartikel bis ins letzte Viertel des XVL Jahr- 
hunderts mit wenigen Ausnahmen der tonangebende blieb. Eine 
besondere Blüte kann der Speierer Buchdruck von 1515 bis 
1580 gerade nicht genannt werden. Grosse Verluste abgerechnet 
kommen kaum auf das Jahr im Durchschnitt drei Drucke. Ums 
Jahr 1520 waren die Speierer Druckereien so wenig leistungsfähig, 

1) Teü I S. 4 und 66. 

2) Weller repert S. 469. 

3) Ebenda Supplement n. 278. 



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53 

dass selbst Gelegenheitsschriften wie H. Buschins, Hypanticon 
antistiti Spirensi Georgio comiti Palatino Rheni super solenni 8uo 
in Spiram introitu nicht zn Speier, sondern zn Basel bei Cra- 
tander 1520 (Qnarto) gedruckt wurden. Grossen Einfluss anf den 
Speierer Verlag hatte Luthers Auftreten. Die Schriften desselben 
und der Reformatoren beherrschten damals den Büchermarkt 
Das katholische Speier beteiligte sich nicht an dieser Strömung 
des Buchdrucks, nur vereinzelt trat dort die eine oder die andere 
Schrift im Geiste der Reformation ans Tageslicht. Auch die Gegen- 
reformation beschäftigte Speierer Pressen nicht. Wenn Speier 
auch Sitz eines Bischofs und zahlreichen Clerus blieb, griff der 
Protestantismus unter der Bürgerschaft sowie der Beamtenwelt 
namentlich des Reichskammergerichts so um sich, dass Speier 1555 
eine lutherische Stadt ward, in der sich von 1570 bis 1580 viele 
französische Protestanten niederliessen. Dieser Umschlag wirkte 
gewaltig auf den Buchdruck. Die Verbindung katholischer Schrift- 
steller in und ausserhalb Speiers mit Speierer Verlegern ward 
gestört Wir sehen, dass katholische Gelehrte der Stadt ihre 
Schriften zu Tübingen, Ingolstadt und München drucken Hessen. 
Die katholische Liturgie fand für die Speierer Diözese keine 
Druckstätte mehr, ganz abgesehen davon, dass sich die Diözese 
an Mainz anschloss und Bischof Rudolf von Speier 1558 die 
Mainzer Agende Mainz 1551 allen Pfarreien seines Sprengeis zum 
Geschenke machte. ] ) In Folge der Abnahme des Buchdrucks zu 
Speier kommt in den Messcatalogen von 1564 bis 1581 Speier 
gar nicht als genannt vor. Wenn auch in diesen Jahren manches 
Buch dennoch zn Speier erschien, lässt mangelnde Verbindung 
mit der Frankfurter Messe auf das Stillliegen des Speierer Buch- 
drucks schliessen. Mit 1581 ward dieses plötzlich anders. Al- 
binus hatte sich seit 1581 als städtischer Buchdrucker und Ver- 
leger niedergelassen nnd entwickelte eine bedeutende Thätigkeit 
An der Hand des Messcatalogs lässt sich ermessen, was damals 
zn Speier an Drucken entstand. Es waren: 

1582 11 Drucke, 8 lat 3 deutsche (Albinus), 

1583 6 , 5 „ 1 ohne Verlagsangabe, 

1584 5 „ 2 „ 2 deutsche, 1 französ. Davon 

Albinus 3, 2 ohne Firma. 



1) Widmann, Franz Behem S. 86. 



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54 

1585 5 Drucke, 3 Ut 2 deutsch, Albinos davon 4, 1 ohne 

Firma, 

1586 5 „ 5 „ davon Albinos 3, 2 ohne Firma, 

1587 10 „ davon Albinus 4, 6 ohne Firma, 

1588 13 „ 10 „ 3 deutsch, davon Albinos 7, ohne 

Firma 6, 

1589 6 „ 5 „ 1 deotsch, davon Albinos 4, ohne 

Firma 2, 



1590 


7 


n 


6 


n 


1 deotsch, alle von Albinos, 


1591 


4 


n 


4 


r. 


alle von Albinos, 


1592 


3 


n 


2 


n 


1 deutsch, alle von Albinos, 


1593 


2 


n 


2 


n 


alle von Albinos, 


1594 


8 


n 


7 


n 


1 deotsch, davon Albinos 6, Smes- 
mann 1, 1 ohne Firma, 


1595 


4 


n 


4 


n 


alle von Albinos, 1 bei Smes- 
mann gedruckt, 


1596 


8 


w 


8 


n 


alle von Albinos, 


1597 


9 


w 


7 


n 


2 deutsch, alle von Albinos, 


1598 


2 


w 


2 


n 


alle von Albinos. 


1599 


3 


n 


2 


n 


1 deotsch, alle von Albinos, davon 
1 in 8chlos8 8tafford, 


1600 


1 


n 


1 


n 


Albinos Wittwe, 


1601 


3 


n 


3 


n 


Albinos Erben 2, 1 ohne Firma 
in Commission gedruckt von 
Spiess, 


1602 


5 


n 


4 


n 


1 deotsch, 1 von Theobald Schön- 
wetter, 1 von Joh. Phil. Spiess. 


1603 


3 


n 


2 


» 


1 deotsch, Peter Eberth Advokat 
Selbstverlag 1, Simon Günther 1, 


1604 


3 


» 


3 


n 


Elias Kempach alle, 


1605 


6 


n 


6 


n 


Melchior Hartmann 2, Elias Kem- 
pach 4 (davon 2 gedruckt zu 
Luxemburg. 


1606 


4 


n 


3 


n 


1 deutsch, Elias Kempach 2, 1 ge- 
druckt zu Marburg. 1 ) 



1) Schwetschke, codex nundinariue. Balle 1850. Folio. 



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55 

XI. Hartmann Biber 1602. 

Hartmann Bibers Herkunft und Lebensverhältnisse sind nicht 
bekannt. Er lieferte im Jahr 1502 zu Speier einen einzigen 
Druck ans dem Gebiete der deutschen Volkslitteratnr nnd scheint 
zu den wandernden kleinen Verlegern und Buchdruckern gehört 
zu haben, welche mit kleiner Einrichtung kleine Schriften her- 
stellten und ohne dauernd festen Sitz der Arbeit nachzogen. So 
mag auch Hartmann Bibers Auftreten als Drucker zu Speier kein 
allzulanges gewesen sein; ums Jahr 1525 druckte er zu Ingolstadt 
eine Volksschrift: „Vnser lieben frauen Rosenkrantz" etc. 1 ) Wann 
er Speier verliess, ist nicht bekannt. 

Drucke Hartmann Bibers» 
1502. 

+ (Sin furfc regtment bon beut Ijodjgelerte meifter £on|rabt 
(SdjeHtng tum $el)belberg boctor bcr erfcnei, bnb | bnferS gnebigften 
Ejerrn ^Sfatfcgrauen furfurftcn tc, | arfcet. 3u wwi bnnb gefallen 
feinit gürftttd^cn gnaben | Sludj feiner gnaben bnbert^anen ju nufc 
SSß ben füme|ften $pt)tofopt)cn (!) ntit flete gebogen bnb jefamen 
bradjt | SBie man fid) bor ber ^eftüenfc enthalten bnb audj ob | ber 
menfdj ba mit begriffen tofirb Reifen fot, | 

Am Ende: ©eebrueft (!) ju ©peier bon Hartman | 93iber am 
famftag nadj SRatfjte 2ln|no taufet (!) fünf Jjunbert bn 11, iar | 
(olnte Sßwtft). 

Quarto, 22 Blätter, mit Wappen in Holzschnitt auf dem Titel- 
blatt und dasselbe nochmals am Ende. 

München Hofbibl. 

Weller repert. S. 454, Verbesserungen n. 245* 

XBL Jaoob Sohmidt 1514—1580. 

Ueber Jacob Schmidts Herkunft und Verhältnisse ist Nichts 
bekannt. Es bleibt dahingestellt, ob er mit dem Speierer Buch- 
drucker Jacob Faber oder Fabri eine Person ist oder micht. Die 
Uebertragung des Namens Schmidt in Faber oder Fabri ist um 
diese Zeit nichts Ungewöhnliches, zudem Fabers Wirkungszeit 
1523 bis 1525 zu dieser Annahme einer Idendität verbunden mit 
der Geschäftsrichtung Beider nämlich Veröffentlichung volkstüm- 
licher Ldtteratur ganz gut passt Aus den bei Beiden verwendeten 

1) Weller, repert. n. 3630. 



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56 

Typen läset sich keine üebereinstimmung oder Verschiedenheit 
nachweisen. Schmidts Verlag zu Speier war unbedeutend, nur 
zwei Drucke sind bis jetzt von ihm bekannt. Auftraggeber eines 
dieser Drucke war Arnold Schlick. Siehe unten. — Mit der 
Frankfurter Buchdruckerfamilie Schmidt hat Jacob Schmidt keiner- 
lei Verbindung, da Johann Schmidt aus Neustadt bei Coburg 
stammte und am 9. November 1569 sich zu Frankfurt verheiratete. 1 ) 

Drucke Jacob Schmidts. 

0514.) 

1. Sie aufelegung äRagiftri joljamS | SSirbung oon $a&furt jü 
bem burdjleudjtigen Ijodjgebornen | Surften onb fjerre . Ferren 2ub* 
roigen ^Sfatfcgraff bet) SRtjeht. | &erfcog in Sägern . befc Ijeügen So- 
mifdjen reidjä ®rfc brudj- 1 feffen . onb fifirfürften :c . ober bie roüber* 
bartidjen jetdjen bie bo | gefefje roorbe fein . bei) bem 3Ron uff bem 
©d)IoJ3 I)oljem oradj | jm SBirttenbeger (!) lanbt . gm . M . ccccc . xiiii. 
3are . 2lm binftag | nad) ©rfjarbi frtoe, omb bretj oren, bo ber. ©cor* 
pion jm an | fang ber Sonnen gefefjen roart. | 

Am Ende : ©ebrütft burd) jacob ©dnn^eben jfi ©p^er | oon megen 
2lrnolt Soliden <ßfalfcgrautfdjen | Drganiften 2 ) off fein Saiferlidj 
freigibt onb mä | baten, nid)t nadE) jü brüden. | 

0. J. (1514). Mit Titelholzschnitt. 

Quarto, 4 Blätter. 

München Hofbibl. 

Weller, repert n. 863. 

1530. 

2. Blatt 1 Vorseite: U ©n fonberüdje practica Stoctor | Sotymfen 
SSirbung oon #a3furt, | ober betjbe finftemiß | ber ©omten onb be$ 
SRonS, ffirfclidj begriffen jm tau-|feni gfinffljttnbert breiig jare. | 
£oljfdmitt | ©ebrfidt ju ©peljer mit Setyferfidjer fre^ett, tfy ptm j 
jeljen marrf Sottige« goIbeS, burdj Qacoben fdmtljbt. | 

Quarto, 4 Blätter. 
Nürnberg, german. Museum. 3 ) 



1) Archiv für Frankfurts Geschichte und Kunst, n. F. VII (1881) S. 36. 

2) Arnold Schlick Pfalzgräflicher Organist zu Heidelberg, Verfasser 
des: „Spiegel der Orgelmacher und Organisten". Mainz 1512 und der: 
„Tabulatoren etlicher lobgesang und lidlein uff die orgeln und lauten". 
Mainz 1512. vgl. Monatshefte für Musikgeschichte I, S. 77 und 115. 

3) Mitteilung aus Nürnberg. 



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57 

XTTT. Hans Eokhardt 1522—1525. 

Woher Hans Eckhardt stammte und wann er sich zn Speier 
als Verleger und Buchdrucker niederliess, steht nicht fest Im 
Hinblick auf seine Ratsherrnstelle kann er ein Speierer von Ge- 
burt gewesen sein. Er ward am Dienstag nach Misericordia do- 
mini 1522 als Ratsmann der Stadt Speier mit dem Ratsmann 
Hans Walsporn Vormünder über minderjährige Kinder zu Speier. 1 ) 
Demnach muss er schon längere Zeit Bürger der Stadt Speier 
gewesen sein. Er druckte von 1522 bis 1525 drei Schriften der 
deutschen Volkslitteratur. Seine Schwabacher Schrift hat einen 
netten Schnitt; auch die Illustration ging bei Eckhardts Erzeug- 
nissen nicht leer aus. Seine Ausgabe der Chronik der Franken 
des Abts Trithemius ist eine gute Leistung und erhebt ihren Ur- 
heber in technischer Beziehung über die kleinen wandernden 
Buchdrucker. Wegen dieses Druckes trat er mit dem D. Jacob 
Schenk zu Speier in Beziehung 2 ), einem Mann, der sich überhaupt 
durch Uebersetzungen aus dem Lateinischen ins Deutsche ver- 
dient gemacht hat. Eckhardt kommt im „Ratsbuch" der Stadt 
Speier im Jahr 1523 als „Ratt Im Sess" vor und bekleidete zu 
gleicher Zeit die Stelle als „Vierrichter* 1 . Ebenso erscheint er 
als „Ratt Im Sess" und als „Vierrichter" im Jahre 1525. Bei 
letzterem Eintrag steht aber an der Stelle, wo er als „Ratssess" 
erwähnt wird, von gleichzeitiger Hand am Rande: „obiit Anno 
xc xxvj".3) Eckhardt starb demnach 1526 und dieses erklärt 
das Aufhören seiner Druckerei unter seinem Namen. Es scheint 
aber, dass dieselbe fortbestand und des Jacob Sehenk Lucianüber- 
setzung 1528 sowie Tritheyms Wunderbüchlein 1529 lieferte. 4 ) 
Wohin die Druckerei nach dieser Zeit gelangte, steht nicht fest. 

Drucke Hans Eckhardts. 
1522. 

1.* SritljemtuS 3oI}., ©fjronif bcr granfen. 

Blatt 1 Vorseite: ffitjn fdmne. | ©ronica t>ö @r|ftctn nrfrrücf tm 



1) Btirgerbuch der Stadt Speier. Ms. Stadtarchiv zu Speier. 

2) Er schwur am Samstag nach Pfingsten 1525 zu Speier den Bürger- 
eid. Das Bürgerbuch Speiers sagt hierüber: „Item doctor Jacob schenck 
emit et iuravit civilitatem in forma consueta Sampstags noch penthecosten 
Anno IC XXV." 

3) Mitteilung des Herrn Kreisarchivar Dr. Mayerhofer zu Speier. 

4) Siehe unter den Drucken ohne Ort und Jahr etc. 



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J>8 

nftoadjfen | ber gräden mie fU in S)ent- 1 fd> fianbt fcraten. Hnd) (!) 
non | beeren fömig, $er|ogen, gentetytä Stbetö k>ft | uoldfö berünt- 
Keiften Äriegä tmb anbem %u | gentlidjen obungen, 3)a burd) jte 
betjnadj | ganfce (guropam beftritten nnnb erobert. SSo | bem ©r- 
mirbigen natter #ern Soljanfen melj|lant Slbbt ju ©ponljeint, auf* 
tril fel|amen | toenig gehörten &iftorien, beim fürfcften | uerfaft, SRenv 
lidjft burefj ben #o<t}- 1 gelerten #em Qacoben ©djenef | ber redeten 
3)octor auf* Sa* | tin in 3)eütfdfj tranS- 1 feriert t>nb ge- 1 sogen. | 
Zeilen 1 und 2 Canontype, Zeilen 3, 4 nnd 5 kleine Missaltype, 
Rest Schwabacher Type. Mit Holzschnitteinfassung, worin oben 
drei Könige auf Stillen sitzend: Basanns, Dagobertus, Marcomims, 
längs darunter in stehender Figur die Könige (Links): Francus, 
(Rechts): Clodoueus, mit ihren Wappen zn Füssen, unten quer 
Schlachtscene. Die Rückseite des Titels leer. 

Blatt 2 mit Signatur +u Vorseite: ©Cnbbrieff $em Sofyrafen 
Irtjttentyeijntera metjfont gu | ©anet Qacob oorntate ju ©pan^ehn 
Sfbt an be !)od) | nrirbigen in got patter tmb Ferren, #em Soren- 1 
|en ffibete oft altes gef$ie$3 (!) nö 8ty | bera be« ^benun^ten 
ftifftö | gu SBurfcburg ©ifcfjoffen | orientifdjen granefe | lanbtä einige | 
Ijerfcoge | öon aufejug t>ft | begriff grandiföer Ijifiorien | (ohne Punkt) 

Schliesst Blatt 3 Vorseite unten: U @nbe ber ntiffmen. (!) 1 11 golgt 
bie oorrebe. | 

Blatt 3 Rückseite: SSorrebe 3of>anfen Srtttenljegin »WS be$ | 
9Rerern ©and SacobS ?tyoftel3 au&- | toenbtg SBurfcburg gotöljauß 
k)ö | gefd(jid)te im Gtyronid ber | branden anfigejogen | ©untntarte | 
begriff. | »teebWttd&en | 

Blatt 4 Rückseite: @nb ber oorrebe. | 

Blatt 5 mit Signatnr =fc Vorseite: 11 JRegtfter biefed budjS | (ohne 
Punkt. | 

Blatt mit Seitenzahl I und Signatur A : $3* f a ^ e * an ein lurfe* 
mehlig Ijiftori nö | erftem prfarund, Ijerfonte bn nffnwt^en ber 
3rancß | Jtorcfj ben ©rtuerbigen nn #od>berfintie #ent, | Sfrem So* 
Ijanfen oon Srittentyeun tneilät | Slbt ju ©päljeim auf* anbern glaub | 
nmrbigen ftiftorien öerfantlet | nn gejoge neulich auf* latein | in 
£efiifd> bracht ön | tranSferirt. | SMeeMättd)en. | 

Seite CXX unten: ^©ebrudt tmb bolenbt ju ©peljer, burd) ben 
©rfamen | Solans ©Charten, btnftagS naefj tmfer | fratoe Sic^tmefe, 
nadj Efjrift geburt | baufent funfffjunbert gmen- 1 fctg tmbjfregiar. 



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59 

gre fet) got in ber ^o^c. | Auf der Rückseite dieses Blattes : 11 ©or- 
rectorium ober bi$ bljdjlein. | 

Folio, 8 n. gez. Blätter mit deo Signaturen +n, ±, ±n, 
zfcni, + CXX gez. Seiten mit den Signaturen A 4 , B 4 , C 3 , D 3l 
E 4l F 4 , 6 4 , Hnn, J4, K 3 , L. Schwabacher Type, die Namen der 
Könige im Text in Canontype, mit gedruckten Initialen. 

Speier Museum*, Nürnberg germ. Museum (No. 6302), Stras- 
burg Unhr.-BIbL 

Panzer Annalen n, S. 118 n. 1560. — Hummel, neue Biblio- 
thek I, S. 87. — Weiss, Nachrichten ü, S. 23 n. LXXXV. — 
Mitteilungen des histor. Vereines der Pfalz XVII S. 183. — 
Silbernagl, Johann Trithemius. II. Auflage. Regensburg. 1885. 
8. 243. — Fehlt bei Weller, repert. — Bibliothek des germa- 
nischen Nationalmuseums in Nürnberg. Nürnberg. 1855. S. 256. 

1525. 

2. $ie Sünff Bücher äRofi. | 

Am Ende: §k enben fiel) bic gunf | büdjer 2Rofi (Sebrucft | ju 
©pe^er burd) | #on3 ecf^art | jm 3or. 1525 | (ohne Punkt). 
Anfang: «28 gott erfc^uff bj tiedjt uff erb 

(Sagt er bj firmamente roerb 

S)ie burre tmb ba3 meer 

©un, tnon tmb liedjte fterne 

3)a$ lebenb ttmdrfe meer 

9bam tjnt gtetjd) fdniff er. 
Octavo, 3 Bogen. Gedicht in Sechszeilern, 50, 40, 27, 36 und 
34 Strafen, ohne Blattzahlen. 
Helmstedt (ohne Titelblatt). 

Waokernagel, Kirchenlied I, S. 385 n. XXVI. — Weller, repert. 
n. 3336. — Weller, Annalen II, S. 460 n. 893. 

3. 33fid)Im über bte 4 . Smingetiften . 3n be tljö bie tagfoetjft be$ 
frölittd im f)oß ftetyt. | 

Am Ende: ©ebrudt ju ©petjer burdj #an3 etfljart . 1525. | 
Octavo, mit acht Holzschnitten. In Versen. 
Collection Kuppitsch. Halle a. d. 8. 1846. dl 2122. 
Weller, repert. n. 3337. 



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60 

XIV. Jaoob Fabri 1523—1585. 

Ueber Jacob Fabers Lebensverhältnisse nnd Herkunft ist Nichts 
bekannt. Möglicherweise war er mit dem Johann Faber Buch- 
drucker und Verleger zu Freiburg i. B. als Zeitgenossen verwandt. 
Er scheint Protestant gewesen zu sein, wenigstens giebt dieses 
seine Hinneigung für derartige Schriften in seinem Verlag kund. 
Seine Thätigkeit war keine unbedeutende, gehört aber durchgängig 
der volkstümlichen Litteratur an. Vieles ist nebstdem gut illu- 
striert Faber scheint teilweise Typen Drachs erworben zu haben, 
wenigstens ist die Schwabacher Type Drachs und die in den 
Practica's des Jacob Faber verwendete einerlei. Ueber seine 
mögliche Identität mit Jacob Schmidt siehe oben. 

1. Druckwerke mit Angabe von Ort, Jahr und Firma. 

1523. 

1. ©in ©fjriftenlidj nüfc | par ©etyfidjletn mit bcm | aufeng bcr 
laugen | ©uägelion, tmb | aller fanct | *ßaute | ©tüfteln, | aud) bcm 
^eilige | ©tauben . SSaier mt- 1 ßer . Sieben büß pfalmen | mit jrem 
redete berbeüfcfdjten | berftanbt, tmb einer redjt- 1 georbente djriftfidjen | 
befentnufi, ober | peidjt, fampt | anberm. | Mit Titeleinfassung. 

Am Ende: ®etrfictt ju <5pt)tt burd) | Sacoben gabrt. | 3m 
1523. jar. | 
Octavo, 15 l / 2 Bogen, letztes Blatt leer. 
München Hof bibl. 
Weller, repert n. 2359. 

1524. 

2. practica beüfcfdj gebogen anß ber | läre tmb propfjcjetjen, @t- 
bitte, »rigitte, ©irim, | Soadjim be$ 8lbt3, 2Retl)obij, tmb bru- 1 ber 
SReinfjartS, roirbt meren bifc | pt& . XXV . jar . tmb fagt | toon mün- 
berli | d>en bin- 1 gen. | Holzschnitt : SaturouS, 3$enu$ | ©ebrücft ju 
©ptjer burd) Sacoben gabri. | 

Am Ende 54 Verszeilen: 

Stile ftenbt ber roett fjaben ftdj bertert 
Storumb nrirt mit plagen fie groß gemert. etc. 

0. J. (1524). 

Quarto, 8 Blatter. 

Basel Univ.- Bibl. 

Weller repert n. 3105. 



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61 

1525. 

3. 3)retj Eljrtftfidje ermanüng an bie 93auroerfd)afft, bic jfoü, c^c 
ftc t>or SBetjnftyerg gejogen, pon jrem ffirnemen abjuftefjen. 3)te 
britt nad) bcr gretofenfidjen t!jatf)e ju Sßeiniffyerg perioffen juge* 
fdjicft oon Sofjan Sadjanton Sßrebicanten ju #atjtyron. (Sebruclt 
ju ©petjer burdj Jacoben Sabri. 

0. J. (1525). Verfasser ist Johann Lachmann. 

Quarto, 3 Bogen. 

Panzer, Annalen II, S. 379 n. 2766. — Strobel, Miscell. III, 
163 und Strobel, Beyträge II, 1, 77. 

1530. 

4.* #an£ SBirbung t>on &af$furt, practica etc. 

Blatt 1 Vorseite: practica beüfcfd), beä rofirbigen fjodjgc- 1 lerten 
tmb roetjtberümpten 3)octor Soljanfen Sßtrbügö öon f)aß|furt, t>ff 
baS . M . CCCCC . tmb . XXX . \ax . gemalt ju (Seren bem | bürstend)- 
tigiften #ocf)geborne Surften tmb Jjerren, #errn 2ub|roigen, Sßfalfc- 
grauen bt) SRfiein, $erfcogen jnn Sägern, be3 fietjU* 1 gen 3tdmifcf)en 
9leid)3 (grfcbrudjfeffen tmb E^ürfürften tc. | Holzschnitt | U (Sebrücft 
jü ©pier mit Satyferfidjer fret#ett, ba3 nljemanbt be3 SBfirbigen | 
Ijodjgelerten tmb ipetjtberfimpten $)octor Soljanfen SStrbungS tum 
#afcfurt | practica lafjjettel ober anbem budjfin in Slftronomia, fo 
er jerfidj au&geen left | 9?ad)trit(f, fetjt Ijab, fauffen ober oerfauffen 
top, jnn funff jaren ben negften, | bann allein roem er$ aufiju- 
gefjen beueld) tl)üt, be$ peen . X . mard lottigä golbä. | 3acobu3 gaber | 
(ohne Pnnkt). 

Quarto, 8 Blätter, letzte Seite, die Rückseite von Signatur B 4 , leer. 1 ) 

Nürnberg, german. Museum (No. 38, 285). 

5.* 2)a3 aller berodrteft tm fürfeeft SRegintent, Sfir btye neroe 
feinde, b^e englifdj @djroel#fudjt genant, ntye mä btje Ijefcunber ju 
grandfort, 3Wen|, SBormbS tm ©^e^r gebrauchet. (Sebrudt ju @^r 
burdj Qacoben gabri. 1530. 

Quarto. 

Bingen Pfarrbibliothek* 



1) Mitteilung aus Nürnberg. 



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62 

2. Druckwerke ohne Angabe des Ortes, des Jahres 
oder der Firma. 

(1523). 

1.* Blatt 1 Vorseite: U (£in getreroe öerotanung eins | liebljabcr3 
ber Cuangeltfdjen warfst an ge- 1 meinte Sßfafföeit nit ju ftibber* 
fedjten | ben (BGelidjen fianbt, fo ein (Er- 1 fanicr Sßriefier }u SBorrabä | 
(jm bon got im neümen | bnnb Sitten lefta- 1 met ju gelaffen) | an 
ftcf) genö- 1 men !jat. | Holzschnitt. 

Anfang: 9?9$n rabt jr jartten Ferren jfi 
ttrie mir biefen fachen t^un | etc. 

Am Ende: M.D. XXIII. | 

Die ganz in Versen verfasste Schrift behandelt die Verheiratung 
des Wormser Predigers Ulrich Sitzinger. Der in dem Gedichte 
genannte Schafhirte Ulrich ist Ulrich Preu Prediger zn Worms. 
Ueber die Angelegenheit vgl. Becker, Beiträge zur Geschichte 
der Stadt Worms S. 47 f. 

Qnarto, 4 n. gez. Blätter. 

0. 0. n. J. n. F. (Speier, Jacob Faber, 1523). 

Mainz Stadtbibl .*. 

052*). 

2« ©m inarfytfftiger bnb | grftntftdpr beruht, oft | fpt)Uger ge- 
föriffte, öon bent Se^b bnb | ©tut rniferS Ferren 3$efu Cljrifti | 
nriber ben neüroen tjrtyunt | 2)octor SnbreaS öö | (Earfffcabt tmb j 
feiner an | Ijeger | 3o^an . ©ugen^agen | bon Römern. | Mit Titel- 
einfassnng. 

Am Ende: ©ebnuft $u ©petjr. | 

0. J. n. F. (1524, Jakob Faber). 

Qnarto, 6 Blätter. 

Freibnrg i. B. Univ.-Bibl. 

Weller, repert. n. 2806. 

3.* practica beutfd) äReifter #anfen SSirbung | bon #afcfurt, off 
ba$ ffirfdjrotftid) 3are . M . ccccc . tm xxiiij . ?c . ®e- 1 mat^t ju cren 
bent S)urd)lefid}tigiften fjodjgepornen Surften bnb ljer-|ren Ferren 
Subttngen Sßfalfcgrauen bet) SRljein #er$ogen in Sauren | befi $ettgen 
9t6ntifd)en SRe^d^ö ®rfcbrud)feffen tmb Sfurfürften xc. | Holzschnitt | 
U S)urd) ßetjferlidj manbat ift öerbotte ba3 niemanbt bife practica j 
tmb Sag gebet nadj brude in vj . jare betj peen jefje mard I5tig$ 
Auf der Titelrückseite Widmung. 



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63^ 

0. 0. u. J. u. F. (Speier, Jakob Faber, 1524). 
Quarto, 8 n. gez. Blätter, Schwabacher Type , ohne Custoden, 
Blatteahlen und Signaturen. 
Maine Stadtbibl .*. 

(1525.) 

4*. practica SReifter $anfen 33irbung nö #afc« | fürt, öff baS. 
M.cccoc . XXV. Sorc . ic . ®emad)t ju cre bcm $itrc$Iefid}ti- 1 giften 
ljodjgebornen Surften tm Ferren Ferren Snbtmgen Sßfatygraue | betj 
Styein #erfcogen in Bahren beft fettigen 9t4mtfd)e <8btqifi <8rfc| 
brudrfeffen tmb fötrfßrften. xc. | Holzschnitt : Mars , Venus, Luna. | 
Unterhalb die Verse: 

SJtajn natur ift frei) fr6Itd) tmb gut. 
Seijl eudj mit metjn Ijilff m% freiem nritbt. 
3)rumb gun id) eud) mit mir regiren. 
5)od) nit über ntid} bominiren. 
Auf der Rückseite des Titels das Dmckprivileginm mit der 
Zeitangabe: Nürnberg 10 October 1522. 
0. 0. n. J. n. F. (Speier, Jakob Faber, 1525). 
Quarto, 8 n. gez. Blätter, Schwabacher Type Fabers, ohne Blatt- 
zahlen, Signaturen und Custoden. 
Mainz Stadtbibl*. 

5. (Sfyn forudj bin idj non ber toett Iauff, 
mer mein begert ber fetb midj fauff. 
Sefe midj uorn an bift an ba$ enn, 
id} ftraff manchen ben idj nit fenn. 
Mit Titelholzsohnitt. 
Am Ende: ®ebrwft ju ©peljr. | 
Beginnt: £Drt mir ju ein abentfjeütoer, 

2)ie mir ttriberfarn ift Ijeütoer tc. 
In der Sohlnsszeile nennt sich als Verfasser: Panper Henricus 
als anonyme Bezeichnung eines Unbekannten. 
Octavo, 12 Blfttter. 
0. J. u. F. (Jakob Faber 1525). 
Ehedem in W. v. Malizahns Besitz. 

Abdruck in Bechstein , Museum II, S. 203 sowie Soheible, das 
Schaltjahr ELI, S. 101 . vgl. Mone, Anzeiger 1833, S. 178. — 
Weller, repert. a 3643. . 



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64 

0526.) 

6. @ijn gut Ijerfcigf bebenden ttrie auff | bem 3efctfürgetumtenen 
9tet)d)3 tagt atyie $ü ©pet)er. | 3n fachen ©otte$ ßtyr, fein »ort, 
tonfer feien, trnb | bie genriffen, berürenb Kljrrftlid) bnb beften-| 
bigfTidj au faren, juljanblen trnb | jubefdjttefeen fein folt. | 9nno. 
M . D . XXVI. | gbert SRfiell £efftfc*Jer «an« fecretarj. | ©ebrürft $ 
©peljer. | 

Quarto, 4 n. gez. Blätter mit den Signaturen An — Am. 

0. F. (Jakob Faber). 

Ehedem in meinem Besitz, jetzt Privatbesitz zn Land&hnt (Herr 
G. Berthold) * 

Fehlt bei Weller, reperi — Germania ed. Pfeiffer - Bartsch. 
N. F. XXV (1892) 8. 289 n. 9. 

7. ©in gut !>erfeig bebenden wie | auff bem 3fefc fürgenomneit 
9tetyd>S tag attljie | $u ©pe^er in fadjen ®otte$ ©er , fein »ort, | 
tmfer feelen, tmnb bie genriffen, berürenbt, | Eljrifilid) tm beftenbigf- 
lid) ju faren, ju | Ijanblen bnb ju beföliefcen fein folt. j 9tono. M.D.XXV1. | 
(Sbert SHieH &efftfdjer Kanter fecretarj. | Aufgängen ju Speyer. | 

Quarto, 4 Blätter. 

0. F. (Jakob Faber). 

8t Gallen Stiftsbibl., Augsburg Stadtbibl. 

Weller, repert. n. 3963. 

0534.) 

8. practica befitfdj be3 nrirbigen Ijodjge- 1 lerten bn toeljtberümWe 
3)octor 3o!janfen SMrbügS öö #a&|furt, bff bj .M.CCCCC.lm 
xxxiiii . jare . gemacht ju Sre | bem burd^Icüd^tigfte^oc^gebomengürfte, 
bnb Jjerrn £errn | Subttrige , ^Sfalfcgrauen bei) 9tyn &erfcog in SBatjern 
be$ f)tt) | ligen SR&mifdjen reidjS ©rfcbrudjfejfen bn ©!)urfürften . k. \ 
Holzschnitt | U ©ebrudt $u ©pe^er , SRit Sfetfertidjer fre^eit , ba$ 
nijemant be3 nrirbige | föderierten t»nb tueljtberampten 3)octor 3o* 
Jjanfen SSirbungS öö &afefurt | practica Safe jettel . ober anbete 
budjlin in Slftronomia fo er jerlidj auf* geen | Ieft 9?ad>brude . fei)l 
Ijabe . fauffe ober öerfauffen la§ . inn et)m jare be£ negft | ben attetjnc 
wem er3 aufc jugeljnt beuddj tljut , bety peen . X. mard lotigä goti$,| 

Am Ende: SlHe^n ®ott bie ®ere. | 

Quarto, 8 n. gez. Blätter mit den Signaturen An — Bni, zweierlei 
Schwabacher Type. 

0. 0. u. F. (Speier, J. Faber). 

Speier Museum* und in meinem Besitz (defeot). 



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65 



1535. 

9*. practica beutfcf) be3 ttnrbigen Ijodjge | lerte on toeijtberümpte 
2)octor 3o^anfen 33irbüg3 bö #afc | fürt , t>ff ba,M.CCCCC.tm. 
XXXV . jare . gemacht ju Seren beut $)urdjleüd}tigfte Ijodjgebornen 
Surfte , t>fi Ijerrn #errn | Subnrige, $falfcgraue bei) SRetjn £erfcog in 
Sägern be£ §ei | ligen SRömifdjen reidjS ©rfcbrudjfeffen °n 8$ur- 
färften . it. | Holzschnitt: Links Gelehrter, Rechts Ritter, Mitten 
Mann Regen ausgiessend | U (Sebrudft $u Speyer mit Äe^ferlic^er 
fret#eit , ba3 ntjemant be3 nrirbigen | föderierten tmb metjtberuntyten 
$)octor Soljanfen SSirbungS nö &afifurt | practica Safeettel, ober 
anbere budjlin in äftronontia fo er jerüd} aufege^en | left 9?adjbrucfe, 
feljte Ijabe . fauffe ober oerfauffen lag . inn biefem . 1535 . jare, | bau 
attetnte toem er3 auf* augeben beueldj tfjut , bei) peen .X. maref lotigS 
golb£. | Auf der Rückseite des Titels die Widmung Virdungs an 
den Pfalzgrafen. 

Schliesst auf der Rückseite des letzten Blattes: $anb 9ltteQn 
©ott bte gtjre. | 

Quarto, 8 n. gez. Blätter mit den Signaturen An — Bin, Schwa- 
bacher Type Fabers. 

0. 0. u. F. (Speier, Jakob Faber). 

Wernigerode fürstl. von Stolberg'sche Bibl. (Jo 22)*. 

3. Wahrscheinliche Drucke Jakob Fabers. 
1524. 

* ©in ©ernton getfjan | ju Sßforfcljetyn im ©pittal, | geprebiget 
burdj Sofymn | ©djioeblin (Ecclefiaften | jü jmetjnbrücf , 2lm | ©on- 
tag SRiferi- 1 corbia bo- 1 mint . | ©ebrfieft jü ©pljer. | 3fm jare . 
M . D . xxiiy. | Mit Titeleinfassung. *) 

Ohne Schlussschrift. 

0. F. (nach Weller repert. n. 3161 von Jakob Faber gedruckt.) 

Quarto, 4 Blätter. 

Giessen Univ. Bibl., Wolfenbüttel herzogl. Bibl*. — Allge- 
meiner literar. Anzeiger . 1800, Spalte 422. — Weller, repert 
n. 3161. 



1) Mitteilung aus Wolfenbüttel. 



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66 

XV. Anastasius Noltius 1523—1542. 

Anastasius Nolt oder Noltius stammte ans Hainfeld. *) Er ward 
1527 Bürger der Stadt Speier und gehörte der Salzgüsserzunft 
an. Er druckte zu Speier, soweit nachweisbar, bereits 1523 und 
zwar als Hintersasse oder Staatsschutz geniessender Nichtbürger. 
Sein Wirken als Drucker läset sich bis 1542 nachweisen. Nolt 
war 1543 noch im Leben, da er in diesem Jahr noch in der 
Zunftrolle erscheint. Wann er starb, lftsst sich aus den Zunft- 
rollen nicht ersehen, da die Jahrgänge 1544 bis 1557 im Speierer 
Stadtarchiv fehlen. Die Wittwe lebte noch 1558. Der Sohn 
Clemens Nolt ward Bürger zu Speier 1558, lebte noch 1565 und 
gehörte ebenfalls der Salzgüsserzunft an. Ob derselbe auch 
druckte und das Geschäft seines Vaters fortsetzte, ist ungewiss. 
Drucke mit dessen Namen sind wenigstens noch nicht zum Vor- 
schein gekommen. Des Anastasius Noltius Verlagsartikel gehören 
der volkstümlichen Literatur an. 

Druckwerke des Anastasius Noltius. 
1523. 

1. practica beutfdj SRcifter #annfen SSirbung bon &af$furt bber 
bic imt) Sinftemtfc be$ 3Ron3 . bic $n btefem . M . CCCCC . xxiij 

jare gefeljett roerben tmnb beä ju crc beut Stardjleudjttgiftcn 

Ijerre Subnrigen $fal$grauen bet) Stfjein — ©r|jbrud)feffen tmb 8ur- 
furftcn ic. SSnb ju gemeinen nufc ber mengen . 3)urcf) fetjferlidie 
manbat ift berbotte ba3 ntjemanbt bifc practica nad) bruefe in vi. jaren 
bei; pen jeljen maref lötigS gotb$. Unter dem Titel ein auf beide 
Finsternisse bezüglicher Holzschnitt. 

Am Ende: Ocbrucft ju Speyer burd) Mnaftafium SKolt. 

Quarto, 5 Bogen. 

Panzer, Annalen II, S. 236 n. 2098. 

1542. 

2*. PROPOSITIONES ALIQVOT DE | Fastidiosa Spyrensis 
puellg inedia , Phi- | losophis & Medicis expendendg , | Joanne 
Reuschio Lypsensi | Medico authore. | Bild der Margarethe Weiss 
in Holzschnitt. I Die Rückseite des Titels leer. 



1) Ob Hünfeld im Fuldischen? Mit der Wormser Familie dieses 
Namens hat Anastasius N. jedenfalls Nichts zu thun. 



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67 

Dem Abraham von Eynsides Hauptmann zu Annaburg und 
Ludwig Fachsius Rat und Verordneten zu Leipzig , kön. Sachs. 
Abgeordneten zum Reichstag zu Speier gewidmet. Sex. Cal. Ap. 1 ) 
Spyre Anno dni M . D . XXXXIL 

Auf der Vorseite des letzten Blattes unten: Excussum Spyrg 
per Anastasium Noltium. | Anno Dni M . D . XXXXIL | Sex. Cal. 
Apri. | Rückseite leer. 

Quarto, 6 n. gez. Blätter mit den Signaturen An — Ann, An- 
tiquatype. 

Speier Museum*. 

Mitteilungen des hist. Vereins der Pfalz XVI, S. 218 n. 17. 

XVI. Johann Dreizehendt 1569 bis etwa 1575. 

Johann Dreizehendt wirkte als Verleger und Buchdrucker zu 
Speier, dessen Bürger er war, von 1569 bis ungefähr 1575. 
Beginn und Ende seiner Thätigkeit lassen sich nicht genau ab- 
grenzen. Näheres über Herkunft und Lebensverhältnisse ist nicht 
bekannt. Drucke von ihm sind mir nicht bekannt geworden. 

XVII. Aegidius Vivet 1576 bis etwa 1605. 

Aegidius Vivet oder de Vineti stammte aus Savoyen und scheint 
zu den protestantischen Franzosen gehört zu haben, deren Viele sich 
zwischen 1570 und 1580 zu Speier und in der Pfalz niederliessen. 
Vivet ward 1576 Bürger der Stadt Speier, verlor aber in Folge 
Vergehens gegen die Censur das Bürgerrecht und damit die Berech- 
tigung zum Verlag und Buchdruck im Jahr 1602. Seine Wieder- 
zulassung zum Bürgerrecht und zum Geschäft erfolgte 1605. Er 
gehörte zur Krämerzunft der Stadt Speier. Drucke von ihm sind 
bis jetzt noch nicht zum Vorschein gekommen. 

XVIIL Bernard Albinus 1581—1599. 

§ 1. Lebenslauf. 
Bernhard oder Bernard Albinus, auch Dalbin, stammte aus 
Alvernia in Frankreich. Ueber seine Familie und Geburtszeit ist 

27. März. 



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68 

nichts bekannt, wenigstens waren die Nachforschungen hiernach im 
Speierer Stadtarchiv vergeblich. Albinns gehörte zu den zahlreichen 
zwischen 1570 und 1580 aus Frankreich in die Pfalz und nach 
Speier ausgewanderten französischen Protestanten oder Hugenotten. 
Die Reichsstadt Speier ward 1555 lutherisch. Es liegt daher nahe, 
dass nur Protestanten als neue Bürger aufgenommen wurden, wenn 
nicht ererbtes Bürgerrecht vorlag. Ein solches Anrecht besass 
Albinus keineswegs und dürfte daher Protestant gewesen sein, als 
er 1576 Bürger zu Speier ward. Die Zeit 1576 bis 1580 ist in 
dessen Lebensgeschichte ein unbeschriebenes Blatt. Albinus begann, 
soviel feststeht, seine Druckthätigkeit erst 1581, ob die ersten 
Drucke 1576 bis 1580 anonym waren oder verloren sind, oder Al- 
binus wirklich erst 1581 zu drucken begann, wissen wir nicht. Er 
gehörte zu Speier zur Krämerzunft. Albinus starb 1599 oder An- 
fangs 1600. Näheres ist nicht bekannt Er starb aber jedenfalls 
zu Speier als Sitz des Geschäfts und nicht zu Schloss Stafford in 
Baden, wo er 1599 einen einzigen Druck lieferte. Ueber des Al- 
binus Wittwe und Familie Näheres unten. 

§ 2. Albinus als Verleger und Buchdrucker. 

Albinus ist der bedeutendste aller Verleger und Buchdrucker, 
welche im XVI. Jahrhundert zu Speier wirkten. Bisher waren mit 
Ausnahme von Peter Drach dem Jüngern und Conrad Hist am An- 
fange des Jahrhunderts nur kleinere Buchdruckverleger zu Speier 
thätig gewesen. Albinus brachte den Speierer Verlag wieder zu 
dem glänzenden Namen, den derselbe im XV. Jahrhundert besessen 
hatte. Sein Verlag ist in erster Linie ein wissenschaftlicher, welcher 
an den Beamten des Reichskammergerichts wie auch an der nahen 
Universität Heidelberg eine gewichtige Stütze besass. Es lässt dieses 
und die nahen Beziehungen, welche Albinus zu hervorragenden 
Rechtslehrern und Beamten am Reichskammergericht unterhielt, 
schliessen, das Albinus wissenschaftliche Bildung und viele Kennt- 
niss der betreffenden Literatur besass, deshalb auch in die Literatur- 
bewegung mit seinen Verlagsartikeln eingriff. Unter seinen Drucken 
ragen hervor juristische Schriften, handliche Ausgaben römischer 
Classiker namentlich des Cicero, einige auch durch Illustration aus- 
gezeichnete geographische und geschichtliche Werke. Weniger ver- 
treten ist die Theologie, Philosophie und Naturkunde, sparsam die 
deutsche Volksliteratur, liturgische Drucke fehlen gänzlich. Für 



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69 

protestantische Kreise bedurfte es solcher nicht, da die Speierer 
Protestanten sich der Pfalzer Agenden und Liturgica bedienten, 
für die Katholiken ward nach und nach die Mainzer Liturgie Richt- 
schnur nnd machte besondere Diözesanritnalien und Agenden ent- 
behrlich. Anf dem Gebiete der Rechtswissenschaft verdanken wir 
dem Albinus die ersten Ausgaben mancher wichtigen Schrift. Eine 
ganze Reihe von Drucken versah Albinus mit Widmungen und Vor- 
reden und führte solche auf diese Weise ein. Ob er auch Verfasser 
dieser lateinischen und deutschen Vorreden war, oder Andere 
solche lieferten und Albinus nur den Namen dazu hergab, steht 
dahin; jedenfalls bleibt aber die Anregung ein unbestrittenes Ver- 
dienst des Albinus. War derselbe auch Protestant, mit Wahrschein- 
lichkeit Calviner, so hinderte dieses ihn nicht , mit Andersgläubigen 
wie auch abweichenden Ansichten des Protestantismus Huldigenden 
Verkehr zu pflegen. Für Ersteres sprechen mehrere Widmungen an 
Bischöfe von Worms, für Letzteres der Verkehr mit Lutheranern, 
Calvinern und Reformierten. Albinus druckte calvinistischen An- 
schauungen huldigende Schriften; die Lamentationen Jeremiae des 
Calviners Tossanus und die Schrift über die Concordienformel, er 
unterhielt Verkehr auch mit Lutheranern und Reformierten. Dieses 
lehrt der Brief Rodings an Albinus, worin er Grüsse an D. Adrian 
Borckius (aus Pommern, wahrscheinlich Lutheraner, präsentiert als 
Reichskammergerichtsassessor 1593 von Kurpfalz), D. Peter Denaisius 
(Hugenotte, präsentiert 1590 von Knrpfalz), D. a Gruen (Calviner, 
präsentirt 1588 von Kurpfalz, später Kanzler Kurftirsts Friedrich IV. 
von der Pfalz), D. Theodor Appianus (Lutheraner, Assessor am 
Reichskammergericht seit 1566, starb nach 1616), die Advokaten 
J. Willer und D. Marsilius Bergner (wahrscheinlich Lutheraner) und 
die Gebrüder Wolff von Todtenwart (Lutheraner, Leonhard war 
Vater des Joh. Jak. Wolff von Todtenwart Gesandter beim Westfä- 
lischen Frieden) bestellen sollte. l ) Dem Kurfürsten Friedrich IV. 
von der Pfalz, einem Reformierten, widmete Albinus mehrere Drucke 
und stand mit Heidelberger Professoren in Beziehungen. Dieses 
Alles spricht von seiner religiösen Duldsamkeit, das Verlangen 
Rodings, ihm die Urteile der Tyrones (Rechtspraktikanten) über sein 
jus camerale mitzuteilen, von des Albinus Wertschätzung, Urteils- 
kraft und juristischen Kentnissen. 

1) Anlagen. 



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70 

Des Albinus Drucke haben meistenteils kleinere Formate. Sie 
scheinen den handlichen Ausgaben Lyoner, Genfer und Antwerpener 
Druckereien nachgebildet zu sein und erheben sich durch Reichtum 
und geschickte Verwendung ihrer Typenarten, den netten Schnitt 
der Letzteren, wie überhaupt die ganze Ausstattung weit über das 
Mittelgut der Zeit, ohne jedoch mit den Erzeugnissen eines Plantin 
und anderer Zeitgenossen den Vergleich aushalten zu können. Die 
Dlustration der Bücher pflegte Albinus nicht besonders, die wenigen 
bei ihm erschienenen Folioausgaben sind jedoch gut illustriert, die 
Hulsiusausgabe durfte mit ihren Stichen von Hans Siebmachers 
Meisterhand geradezu ein Prachtwerk genannt werden. Der Zahl 
der Drucke nach ist das Wirken des Albinus nicht unbedeutend, 
die Anzahl der Drucke dürfte aber dadurch mehr ins Gewicht 
fallen, weil in vielen kleineren Formaten kleine und sehr kleine 
Typenarten Verwendung fanden und bei der Arbeit grösseren Zeit- 
aufwand erheischten. 

Im Jahr 1599 wandte sich Albinus im Auftrag des Markgrafen 
Friedrich von Baden nach Schloss Stafford (Dorf im Amtsbezirk 
Karlsruhe) *) und lieferte dort in diesem Jahr einen einzigen Druck, 
welcher somit eine Merkwürdigkeit in der Buchdruckergeschichte 
bietet. Das Geschäft selbst bestand zu Speier fort. 

Albinus war nebstdem Buchfuhrer und bezog 1592 aus Frank- 
furt a. M. in der Herbstmesse für 17 Gulden Bücher. 1 ) 

Ueber die Stätte, wo Albinus druckte, ist nichts Näheres be- 
kannt. Ebensowenig ist es möglich, über innere Einrichtung und 
Betriebspersonal seiner Druckerei Angaben zu machen. Möglicher- 
weise gehörte der 1592 in der Herborner Universitätsmatrikel als 
Andreas Wikram Spirensis eingeschriebene Druckergeselle 3 ) seiner 
Werkstätte an. Albinus stand in Speier fast ohne Concurrenz da, 
wie der Messkatalog angiebt, druckte er in den Jahren 1582, 1590, 
1591, 1592, 1593, 1596, 1597, 1599 alle zu Speier erschienenen 
Bücher und scheint 1595 auch einen Druck bei Smesmann haben 
herstellen lassen. Sein zu grosser Blüte gelangtes Geschäft ging 
nach des Albinus Tod sehr zurück, wie es scheint nicht durch Con- 
currenz, sondern durch Familienverhältnisse. 



1) Das Grossherzogtum Baden in geographischer etc. Hinsicht Karls- 
ruhe 1885 S. 953. 

2) Archiv f. Frankfurts Geach. N. F. VU (1881) S. 204. 
3> v. d. Linde, Nassauer Drucke S. 349. 



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71 

Druckwerke des Bernard Albinus. 

1581. 

L* SARMATIAE | EVROPEAE DESCRI- | PTIO, QVAE 
REGNVM PO- | LONIAE, LITVANIAM, SAMOGITIAM, | 
RVSSIAM, MASSOVIAM, PRVS8IAM, POMERA- |NIAM, LI- 
VONIAM, ET M08CHOVIAE, TARTARIAEQVE | partem com- 
plectitur. | ALEXANDRI GVAGNINI Veronensis, Equitiß Aurati, 
peditumque praefecti. | Cui supplementi loco, ea quae gesta sunt 
superiori anno, inter Serenissimum Regem Poloniae , et | Magnum 
Ducem Moschouiae breuiter adiecta sunt. Item Genealogia | Re- 
gum Polonorum. | Brustbild eines Kriegers in Rüstung | 8PIRAE. | 
CVM PRIVILEGIO 1MPER. ET REGIS GALL. | APVD BER- 
NARDVM ALBINVM. | M . D . LXXXI. | Auf der Rückseile des 
Titels Wappen Polens in Metallschnitt. Dem König Stephan von 
Polen gewidmet: Cracau 20. Juni 1578, sodann Vorwort des 
Druckers Albinus an den Leser mit der Zeitangabe: Speier Cal. 
Sept.i) 1581. 

Auf der Rückseite des letzten Blattes: SPIRAE. | Grosse 
Druckermarke Albinus 1 , links und rechts davon die Zahl 15 | 81 
(ohne Punkt). 

Folio, 4 n. gez. Blätter mit den Signaturen A M — Ani + 119 
gez. Blätter mit den Signaturen B — W 4 -f 6 n. gez. Blätter Re- 
gister mit den Signaturen X — Xnn- Mit vielen kleinen Bild- 
nissen im Text. 

Wernigerode, forstlich v. 8tolberg'sche Bibl. (Qe 39).* — 
Darmstadt Hofbibl. 

Walther, neue Beiträge zur näheren Kenntniss der Hofbibl. 
zu Darmstadt 8. 77 n. 397. 

1584. 

2.* ORATIONIS | M. T. CICERONIS | PRO REGE DEIO. | 
TARO, ANALYSIS DIALE- 1 CTICA : AD PRAECEPTIONES | 
P . RAMI POTISSIMVM AC- 1 commodata. | PER | IOAN. P18- 
CATOREM Argentinensem. | Druckermarke | SPIRAE NEMETVM 
CIVITATE IM- 1 periali libera , Apud Bernardum Albinum. | 
CIO . 10 . LXXXIL I Titelrückseite leer. 



1) 1. September, 



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72 

Dem Grafen Ludwig von Sayn Witgenstein gewidmet von 
J. Piscator: Neustadt 17 April 1581. 
Quarto, 53 gez. 8eiten. 
Speier Museum* 
MXtteüungen des bist Vereins der Pfalz XVII, S. 183. 

3.* M. T. CICERONIS | DE OFF1CIIS LIBRO- 1 RVM HL 
ANALYSIS DIA- 1 LECTICA : AD PRAECEPTIONES | P . RAMI 
POTI8SIMVM ACCOM-|modata: | PER | 10AN. PISCATOREM 
Argentinensem. | Druckermarke | 8PIRAE NEMETVM CIVITATE 
IM- 1 periali libera : Apud Bernardum Albinum. | CIO . 10 . LXXXII. | 
Die Titelrückseite leer. 

Dem Grafen Adolf von Neuenaar etc. gewidmet von J. Piscator: 
Neustadt 17. April 1582. 

Quarto, 3 n. gez. Blätter + 1 leeren Blatt + 308 gez. Seiten. 

Speier Museum*, Mainz StadtbibL* 

Mitteilungen des histor. Vereins der Pfalz XVII, S. 183. 

4.» PARAENESIS | ANDREAE VOLANI, | AD OMNE8 IN 
REGNO PO- 1 LONIAE, MAGNOQVE DVCATV UTVANIAE, | 
8armo8atenianae vel Ebioniticae doctrinae pro- 1 fessores: Eius- 
demq ; ad noua Ebionita- 1 rum contra Paraenesin obiecta, | Re- 
sponsio. | Nunc primum in lucem edita : cum Indice. | Drucker- 
marke | SPIRAE . apud Bernardum Albinum. | ANNO M.D.LXXXIlJ 
Die Rückseite des Titels leer. 

Dem Johann von Oströrog gewidmet. 

Auf der Rückseite des letzten Blattes: SPIRAE NEME- 
TVM CI- 1 uitate Imperiali libera : Apud | Bernardum Albinum. | 
CIO . 10 . LXXXII. 

Octavo, 5 n. gez. Blätter + 203 gez. Seiten + 4 n. gez. Blätter 
Register. 

Speier Museum* (Blatt 4 fehlt). 

Mitteilungen des histor. Vereins der Pfalz XVII. S. 183. 

5. 3cttung Sott bcr iefcunb brittcr borgcnommncr SriegMjhntg 
be3 Sßolnifdjen $ömg£ ©tepfjani gegen bett äRoSconriter. ©etrudt 
in ber fte^. freien Sictdrftatt ©pe^r 83et83em^arb3)albitt. M.D.LXXXII. 
Mit Titelholzschnitt. 

Quarto, 4 Blätter. 

Zürich StadtbibL 

Weller, deutsche Zeitungen n. 560. 



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73 
6.* DE RVSSORVM | MOSCOV1TARVM ET | TARTARORVM | 
RELIGIONE, | SACRIFICIIS, | ^£^^1 MTV- I 

Ex DIVER8IS SCRIPTORIBVS, QVORVM NO- 1 mina versa pa- 
gina indicat. | His in fine quaedam sunt adiecta, de Liuonia 
pacisq'ue conditio- 1 nibus , & pace confecta hoc anno , inter Sere- 
nissimum Re- 1 gern Poloniae & Magnum Ducem Mosconiae. | Nunc 
primnm in lucem edita, cum indice copiosissimo. | Grosse Drucker- 
marke | Spirae libera Civitate Veterum Nemetum excudebat | Bar- 
nardus (!) D'albinus , Anno | M.D.LXXXII. | 

Auf der Rückseite des Titels: Contenta huius libri , & nomina 
authorum. | etc. 

Blatt 2 mit Signatur A 2 Vorseite: ILLVSTRI DOMINO | D. 

JOHANNI HLEBOVITZ, | Johannes Lasitzki perpe | tuam 

felicitatem ä Deo | precatur. | 

Seite 295: FINIS. | Auf der Rückseite dieses Blattes grosse 
Druckermarke aber hier in einer Umrahmung. Darunter: SPIRAE 
NEMETVM , EX OF- 1 ficina Typographica Bernardi Albini. | 
CIO.IO.LXXXII. | 

Es folgen 13 Blätter Register, an dessen Schluss: Finis. | Soli 
Deo Gloria. | 

Auf der Rückseite des folgenden Blattes die grosse Drucker- 
marke wie Seite 296, darunter: SPIRAE NEMETVM | Ex of fi- 
cina Typographica Bernadi (!) Albini. | CIO 10 LXXXII. 

Quarto, 4 n. gez. Blätter + 295 gez. Seiten + 14 n. gez. 
Blätter mit den Signaturen A 2 — Z 4 + Aa— Tt. 1 ) 

Bonn Univ. Bibl.*, Wolfenbtittel herzogl. Bibl., Speier Museum. 

Mitteilungen des histor. Vereins der Pfalz XVIII (1894) S. 191. 

7. ©tlidje £iftorien | S3on be3 tettgen (!) ©rofe | fürften inn ber 
3Mof<$a 3»oljan. | StoftüabiS gramfamer | Styrannety. | * * * | 2lu& 
ber befd^reibung ©armatiae ©uropeae Sltejaitbri @ua- 1 guini gcjogcn 
tmb nerteutfd^t. | Mit einer Vorrede. | Grosse Druckermarke. | @e- 
trud(!) in ber Sei), freien 9ieid)ftatt ©peir, | 33ety Sern^arb $atbin. | 
M.D.LXXXIL | 

Ohne Schlussschrift. 

Quarto. 2) 



1) Mitteilung aus Bonn. 

2) Mitteilung aus Wolfenbüttel. 



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74 

Wolfenbüttel herzogl. Bibl. 
Bibliotheca Haeberliniana d. 2955. 

8.* MVNDI SYNOPSIS: | Sine, | DE IMAGINE | MVND1: | 
LIBRI TRE8. | Ab | HONORIO Soliterio AVGV8TV- 1 DVNENSE 
ante annos qnadringentos sexaginta | tres scripti. Quorum tertius 
hactenus nunquam visus. | Jam verö vnä cum duobus prioribus 
ex vetusto manu | scripto Codice primum in gratiam studio- 1 sorum 
luce donatus, prodit. | Kleine Druckermarke | 8pirae ciuitate ve- 
terumNemetum. | Apud Bernardum Albinum. | Anno CIO.IO.LXXXÜL | 
Die Rückseite des Titels leer. 

Blatt 2 Vorseite Vorwort des Buchdruckers an den Leser. 
Ohne Zeitangabe. 

Kleinoctavo, 6 n. gez. Blätter + 184 gez. Seiten + 21 n. gez. 
Blätter Index -f 1 n. gez. Blatt, auf dessen Vorseite grosse 
Druckermarke SPIRAE. | Die Rückseite dieses Blattes leer. 

Mainz Stadtbibl.*, Speier Museum. 

Mitteilungen des hist. Vereins der Pfalz XVIII (1894) S. 191. 

9.* ORATIONIS | M. T. C1CERONIS | PRO A . LICINIO 
AR-|CHIA POETA , ANALYSIS | DULECTICA:AD PRAE- 
CEPTIO- 1 NES P . RAMI POTISSIMVM AC- 1 commodata. | Per| 
IOAN. PISCATOREM Argentinensem. | Druckermarke | SPIRAE 
NEMETVM CIV1TATE IM-|periaH libera, apud Bernardum Al- 
binum. | CIOJO.LXXXHI. | 

Dem Wilh. Robert Herzog von Bouillion und Johann Grafen 
von der Mark gewidmet ohne Zeitangabe. 

Quarto, 40 gez. Seiten. 

Speier Museum 4 '. 

Mitteilungen des hist. Vereins der Pfalz XVII, 8. 183. 

10.* ANALYSIS | LOGICA M. T. C. | LAELH, 8IVE DE A- 1 
MIC1TIA DIALOGI, AD | methodum PETRI RAMI | accommo- 
data, | Per MARCVM BEVMLERVM. | Cicero I. de Orat. | Vsus 
frequens omnium magistrorum prae- 1 cepta superat. | Druckermarke | 
8pirae Nemetum , apud B. Albinum. | Anno CI0.I0.LXXXIIL | 

Die Rückseite des Titels leer. Dem Dänen D. Joannes Mag- 
nus gewidmet. 

Octavo, 8 n. gez. Blätter +128 gez. Seiten. 

Speier Museum*. 

Mitteilungen des histor. Vereins der Pfalz XVII, S. 184. 



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75 

11*. ANALYSI8 | DIALECTICA | M. T. CICER0NI8 CA- | 
TONIS MAIORIS, S1VE | dialogi de Senectute ,ad metho-|dum 
Petri Rami accö- | modata. | Per MARCVM BEVMLERVM. | 
Drnckermarke | Spirae Nemetum, apud B. Albinnm. | Anno 
CIO.IO.LXXXni. | Die Rückseite des Titels leer. 

Dem Rodolfus Funccius Pfarrer zu Zürich gewidmet. 

Octavo, 8 n. gez. Blätter +123 gez. Seiten. 

Speier Museum*. 

Mitteilungen des histor. Vereins der Pfalz XVII, S. 183—184. 

12.* ANALYSIS | DIALECTICA ET | RHETORICA ORA- 
TIO | NIS PRO S. ROSCIO AMERI- | no , ad Praeceptiones PETRI 
RAMI | & Audomari Talaei accom- 1 modata. | Per MARCVM 
BEVMLERVM. | MARCV8 MANILIV8. | Per varios usus artem 
experientia fecit | Exemplo monstrante viam. | Druckermarke | 
Spirae Nemetum , apud B. Albinum. | Anno C10.I0.LXXXIII. | 
Die Rückseite des Titels leer. 

Den Johann und Adam Czeikius Gebrüdern gewidmet. 

Octavo, 8 n. gez. Blätter + 230 gez. Seiten + 1 Blatt, auf 
dessen Rückseite grosse Druckermarke. 

Speier Museum*. 

Mitteilungen des histor. Vereins der Pfalz XVII, S. 183. 

13.* CAROLI SIGO- | NU DE REP. HE- | BRAEORVM 
LIBRI VII. | Cum indice rerum, et verborum locuple- 1 tissimo : 
nunc primum in Germania | studiosorum gratia in lu- 1 cem editi. | 
Kleine Druckermarke | Spirae Nemetum , excudebat B. Albinus. | 
Anno CI0.I0.LXXXI1I. | Die Rückseite des Titels leer. 

Auf der Rückseite des letzten Blattes grosse Druckermarke 
8PIRAE | (ohne Punkt). 

Kleinoctavo, 4 n. gez. Blätter -f 520 gez. Seiten + 24 n. gez. 
Blätter Register. 

Mainz Stadtbibl. (zwei Exemplare)*. 

1584. 
14.* LES LAMENTATIONS | ET SAINCT8 REGRETS | DV 
PROPHETE IEREMIE: | Auec | Paraphrase et exposition ap- 
propriäe ä ce | temps en toutes sortes lamentable. | POVR CON- 
SOLER TOVS | vrais fideles qui sont sous la Croix, & sen-|tent 
leur mal : & reueiller ceux qui ne | le sentent non obstant les 



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76 

mi- 1 seres de nostre temps. | PAR DANIEL TOVSSAIN. | Grosse 
Drnckermarke | A SPIRE, Pour Bernard Dalbin. | M.D.LXXXÜIL | 
Die Rückseite des Titels leer. 

Gewidmet der Mademoiselle de l'Isle les Orleans etc. 

Kleinoctavo, 24 n. gez. Blätter -f 247 gez. Seiten. 

Speier Museum*. 

Mitteilungen des histor. Vereins der Pfalz XVII, S. 184. 

15.* CAROLI SIGO- 1 NU DE REP. HE- 1 BRAEORVM LIBRI 
VII. | Cum indice renim , et verborum locuple- | tissimo : nunc 
primum in Germania | studiosorum gratia in lu- | cem editL | 
Kleine Druckermarke. | Spirae Nemetum, excudebat B. Albinus | 
Anno CIO.IO.LXXXIIII. | Die Rückseite des Titels leer. 

Auf der Rückseite des letzten Blattes die grosse Druckermarke, 
darunter: SPIRAE | (ohne Punkt). 

Duodez, 4 n. gez. Blätter mit den Signaturen *2, *3 + 520 
8eiten mit den Signaturen A — Z 5 + Aa — Kk 4 + 24 n. gez. Blätter 
mit den Signaturen Kk 5 — Nn 3 . 

Wernigerode fttrstl. v. Stolberg'sche Bibl.* Mainz Stadtbibl .*. 

1585. 

16.* M. T. CICERO- 1 NIS DE OFFICII8 | LIBRORVM III. 
ANALY- | SIS DIALECTICA: AD PRAE- | ceptiones P. Rami 
po-|tissimum accom- 1 modata : | PER | IOANN. P1SCATOREM 
Argentinensem. | Secnnda editio diligenter ab ipso autore reco-j 
gnita et ä mendis repurgata. | Druckermarke | SPIRAE | Neme- 
tum Civitate Imperiali libera: | Apud Bernardum Albinum. | 
CIO.IO.LXXXV. | Die Rückseite des Titels leer. 

Dem Grafen Adolf von Neuenar gewidmet. 

Octavo, 518 gez. Seiten. 

Speier Museum*. 

Mitteilungen des histor. Vereins der Pfalz XVII, S. 184. 

17. M. T. CICERO- 1 NIS PARADOXO- | RUM AD M. BRU-| 
TUM . ANALYSI8 DIA- | LECTICA. | PER | IOANN. PISCA- 
TOREM. Argentinensem. | Druckermarke | SPIRAE. | Nemetum 
Civitate Imperiali libera :| Apud Bernardum Albinum, | CIO.IO.XXCV. | 
Die Rückseite des Titels leer. 

Den Johann Junior und Georg Grafen von Nassau Gebrüdern 
gewidmet mit der Zeitangabe: Herborn 1585, 

Octavo, 184 gez. Seiten. 



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77 

Speier Museum 4 '. 

Mitteilungen des histor. Vereins der Pfalz XVII, S. 184. 

18. Sin toarljafftige practica, bercn fid) ba3 ©erorifdj SJolcf 
burdjS ganfce Sar richtet, ©ampt eine SBetterbüdjtein. ©ebrucft $u 
©tocicr , btt) Sernljarbt Dalbin. 1585. 

Octavo. 

Weller, Annalen I, 8. 295. — Serapeum XIX (1858) S. 200. 

Jedenfalls ist dieser Druck einerlei mit: Der Suren practica. 
Speier. Bernhard Dalbin. 1585. Octavo. Weller, rep. n. 1042. 

1587. 

19.» IVLII PACII | 1. C. AD NOVAM | IMPERATORIS 
PRIDE- 1 RICI CONSTITVTIONEM, | quae est de studiosorum | 
priuilegiis, | Liber singularis. | Eiusdem Cömentarius ad Papinianum, 
de fructibus | inter virum & muliere . soluto matrimonio diuidedis. | 
Grosse Druckermarke. | SPIRAE | Typis Bernardi Albini, | An. 
CIOJOJLXXXVU. I Die Rückseite des Titels leer. 

Dem Pfalzgrafen Friedrich gewidmet. 

Kleinoctavo, 5 n. gez. Blätter +138 gez. Seiten. 

Speier Museum* Mainz Stadtbibl*. 

Mitteilungen des histor. Vereins der Pfalz XVII, S. 184. — 
Bibliotheca Haeberliniana. Frankfurt a. M 1876. Octavo. S. 45 
n. 967. 

20.* DE GIGANTIBVS, | EORVMQVE RE- 1 LIQVHS. | AC 
DE HIS HOM1NIBVS, | qui prodigiosis viribus ad Gigantum | 
naturam proxime videntur | accedere. | vbi etiam | Joan. Coropej 
error perstringitur , qui in sua Gigan- 1 tomachia nulla Gigantum 
corpora tanta, | quanta dieuntur fuisse , affirmat | A. 10 AN. 
CAS8ANIONE Monestroliensi. | Druckermarke | SPIRAE | Typis 
Bernardi Albini, | An , CIO . 10 . LXXXVII. | Die Rückseite des 
Titels leer. 

Dem Pfalzgrafen Friedrich gewidmet. 

Duodez, 4 n. gez. Blätter + 80 gez. Seiten. 

Speier Museum*. 

Mitteilungen des histor. Vereins der Pfalz XVI, 8. 219. 

21.* Stofctidje | SSitb beroerte, | S(rfcnct)en furatterfjanb | $antt>el)e, 
fonberlidj aber für bc ferner- 1 fcen ber ba f ompt , non auff unb abftei- 1 
genben falten mtb tuarmen | flüffen beä IjauptS | unb magenS. 



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78 

allen bett Qftnigen fo mit | biefer francfljcit bclabcn önb begafftet | 
feinb ober merben , $u gut gefielt , furnentlicf) | aber bem gemeinen 
mann. | Durdj | Scannern Digitium $o£fferftabenfem | graneum, 
SRebicinaram ftubiofum. | ©etruef (!) $u Speyer | 89elj ©em^arbt 
$albin. | 1587. | Auf der Rückseite des Titels: IN ZOILVM. | 

Den Bürgermeistern and dem Rat zu Speier gewidmet: „3n 
Speyer ben 25, DctobriS . Slnno 1586." non „©erwarb 5)atbm 
©udjtrucfer ber Statt Speyer". Dem SflbinuS gemibmet uom SJer- 
f äff er 3oIjanne$ $igittu$ : ©elfe ben 19. 3ulü 1586. 

8edez, 22 Seiten. 

Wernigerode fttrstl. v. Stolberg'sche Bibl. (Mo 129)*. 

22.* DE DONATIONIBVS | METHODICVS | TRACTATVS, 
OM- 1 NE8 DONATIONIS SPE- | CIES, IVSTO ORDINE DEPO- 
SIT AS, | & plerasq; insigniores difficultates, quae in hac | ma- 
teria ineidunt , earumq ; explicatio- | nes breues continens. | Noua 
item repetitio 1. 4. C. de condict indeb. et §. vlt. Instit. | De 
obligat, quae quasi ex contract. naseuntur. | Adiecta est etiam 
Doctissimi I. CVIACII de actionum | coneursu Obseruatio , iuris 
fundamentis ab eo | breuitatis ergo omissis , diligenter ad | com- 
modum studiosorum iuris | confirmata & illustrata. | AVTHORE 
HENRICO BOCERO I. v. D. | Kleine Druckermarke | Typis Ber- 
nardi Albini , An. 1587. | Die Rückseite des Titels leer. 

Dem Joannes Schultherus Kanzler in Wirtemberg gewidmet: 
Tübingen 22. Juli 1587. 

Kleinoctavo, 4 n. gez. Blätter +109 gez. Seiten + 1 leeren 
Blatt + 10 n. gez. Blätter Register + 1 Blatt Errata + 1 leeren 
Blatt 

Mainz Stadtbibl.* 

23.* COMMENTARII | IN CELEBREM | L. CONTRACTV8 
23. | D. DE REG. IVR. QVIBVS | de Contractibus & Paetb, 
eorumq ; con- 1 ditionibus & effectibus , in vsum & | gratiam stu- 
diosorum iuris | diligenter aecurateq; | disseritur. | Autore HEN- 
RICO BOCERO SALCATENO IV. D. | Adiecta est ad finem 
disputatio quaedam , ex iisdem commen- 1 tariis ä quodam studioso 
iuris perita , & publici exercitij | gratift sua eiusde autoris prae- 
sidio Tubingae habita | Kleine Druckermarke | 8PIRAE | Typifi 
Bernardi Albini , An. 1587. I Die Rückseite des Titels leer. 



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79 

Dem Melchior Jaeger von Gerteringen Wirtembergigchem Rat 
gewidmet: Tübingen 15 Julij 1587. 

Kleinoctavo, 4 n. gez. Bl&tter mit den Signaturen * — * 3 -f 
196 gez. Seiten + 8 n. gez. Blätter + 2 leere Blatter. 

Mainz Stadtbibl*. 

24« Nonni Panopolitani poetae Graeci paraphrasis evangelica . . . 
carmine heroico Latino reddita ab Ulrico Bollingero. Spirae Ne- 
metnm apud Bernardum Albinum 1587. 

Kleinoctavo, 146 Seiten. 

Speier Mnsenm. 

Mitteilungen des histor. Vereins der Plalz XVIII, (1894) S. 191. 

1588. 

25.* ANALYSIS | SELECTARVM | AUQVOT M. T. CICE- 1 
RONIS EPIST. DIALECTI- 1 ca & Rhetorica , ad methodum P. | 
Rami conformata. | RATIONEM CON8CRIBENDI EPISTO- 1 las 
ad earum imitationem quae ad familia- 1 res vocantur, explanans. | 
OMNIBVS TAM IN SCHOLIS VERSAN- | tibus , quam latinfc et 
methodicfe scribere cupienti- 1 bus vtilis et necessaria : | In gratiam 
praesertim juniorum ä Marco | Beumlero Tigurino exarata. | 
Druckermarke | Typis Bernardi Albini, An. 1588. | Die Rückseite 
des Titels leer. 

Dem Pfalzgrafen Friedrich gewidmet. 

Octavo, 240 gez. Seiten. 

Speier Museum *. 

Mitteilungen des histor. Vereins der Pfalz XVII, S. 184 

26. XElPArSiriA, | Sine | CYNOSVRA IVRIS: | Quae est, 
FARRAGO SELE- 1 CTISS. LIBELLORVM ISA- 1 GOGICORVM, 
DE IVRIS ARTE, OMNIVM- 1 que ratione docendae discendaeq; 
Jurisprudetiae , | ä summis & praestantiss. seculi nostri Jure- 1 
consultis conscriptorum. | ACCE8SIT | FR. HOTOM. et 10. T. 
FREIG1I I. C. Item | ANONYMI Liber , de Jurisconsulto perfecto, 
antehac | numquam in lucem editus. Cum eiusdem generis quibus- 1 
dam alijs Commentariolis, de optimo genere | interpretanda | 
Item | IVLII PACII I. C. Oratio de Juris | ciuilis difficultate ac 
docendi | Methodo. | In gratiam Studiosorum Juris . omnia vno | 
edita volumine. I A I NICOLAO REVSNERO LEORINO I Jure- 



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80 

consulto. | SPIRAE | Apnd Bernardum Albinum 1 1588. | Die Rück- 
seite des Titels leer. 

Den Philipp und Albert Fugger Söhnen des Marens Fugger 
gewidmet von Reusner. Ohne Zeitangabe. 

Octavo, 7 n. gez. Blätter -f 1 leeren Blatt + 216 gez. Seiten. 

Mit dem Sondertitel: CYNOSVRAE IVRIS | pars altera: | DE 
IVRISCON- 1 SVLTO PERFE-|CTO, ET DE OPTIMO | GE- 
NERE IVRIS IN- 1 terpretandi. | Grosse Druckermarke | 15 SPIRAE, 
88 | TYPIS BERNARDI ALBINI. | Die Rückseite des Titels leer. 
Den Caspar und Georg Tradeliua Söhnen des Georg Tradelius 
Rat zu Augsburg gewidmet. Ohne Zeitangabe. 

Octavo, 236 gez. Seiten -f 1 Blatt, auf dessen Rückseite Ver- 
zeichniss der Errata + 1 leeres Blatt. 

Zweiter Sondertitel: APPENDIX | CYNOSVRAE IVRIS, | Con- 
tinens | MISCELLANEA QVAEDAM | variorum auetorum | DE 
perfecto Jurisconsulto : it&nque de claris | Jurisperitis Italiae, 
Galliae, | Germaniae. | Quorum indicem sequens exhibet pagella. | 
Accessit | BERNARDI COP1I IVRISC. | Oratio De studio Juris, j 
Kleine Druckermarke | SPIRAE. | Typis Bernardi Albini | An. 
CIO . 10 . LXXXIX. | Auf der Rückseite des Titels das Vorwort 
des Albinus an den Leser. 

Octavo, 37 gez. Seiten + 1 n. gez. Blatt -f 1 Tafel. 

Wernigerode fürstl. Stolberg'sche Bibl. (Kw. 1349)* 

27. De | Nobilitate | Axiomata | LXI. | Sinibaldi Vbaldi J. C. | 

Spirae, typis B. Albini CIO 10 XIIC. | 

Octavo. 1 ) 

Nürnberg, germanisches Museum (Gs. 31). 

Bibliothek des germanischen Nationalmuseums zu Nürnberg. 
Nürnberg. 1855. S. 257. 

27 a . Nicolai Cisneri Jurisconsulti de iure usucapeionum commenta- 
rius . . . editus opera et studio Jeremiae Reusneri Leorini. Spirae 
Nemetum apud Bernardum Albinum. MDXIIX. 

Octavo. 

Speier Museum. 

Mitteilungen des histor. Vereins der Pfalz XVI (1891) S. 219. 



1) Mitteilung aus Nürnberg. 



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81 

1589. 

28.* D1SPVTAT10 | DE ADQVIRENDO | RERVM DOM1NIO. | 
Quam DEI Opt. Max. Jinplorato auxilio, | PRAESIDE CLARIS- 
81MO CONSVLTI8- 1 simoqj viro, Dd. IVLIO PACIO I. C. Cele- 
berrimo, | et in inclyta Heidelbergensi Academia professore Cod. | 
Ordinario, et facultatis iuridicae hoc tempore Decano | spectatis- 
simo , Dn. et praeceptore suo debita obser- 1 vantia colendo , de- 
fensione sustinere | conabitur | DANIELE EGGEBRECHT WIS- 
MARIEN8IS. | IN PVBLICO AVDITORIO IVRIS CON. | V. Non. 
Mal. hori8 matutinis. | 8PIRAE | Typis Bernardi Albini, | Anno 
CIO 10. LXXX1X. | Auf der Rückseite des Titels Widmung an 
Nicolaus Dobinus. 

Quarto, 7 n. gez. Blätter mit den Signaturen A 2 — A 4 + B — B 3 
(verdruckt: A 3 ). 

Wernigerode fttrstl. v. Stolberg'sche Bibl. (Kx. 46)*. 

29.* DISPVTATIO IL |DE | EDENDO | ET IN IVS VOCAN- 1 
DO QVEM | D . . M . A. | SVB PRAE81DI0 CLARISSIMI CON- 
SVL- | tissimiqy viri D. IVLII PACU. I. V. D. in inclyta | Heidel- 
bergensi Academia antecessoris ordinarij, hoc | tempore facultatis 
Juridicae Decani spectatis- 1 ßimi praeceptoris sui summe | colendi. | 
Publica pro virili sustinebit | IAC0BV8 a DUCK HARLEMEN- 
818. | May 5. In Auditorio I. C. torum | SPIRAE | Typis Bernardi 
Albini, | Anno CIO 10 . LXXXIX. | Die Rückseite des Titels leer. 

Quarto, n. gez. Blätter mit den Signaturen A 2 — A 3 + B. 

Wernigerode fttrstl. v. Stolberg'sche Bibl. (Kx. 46)*. 

30. Die Bücher Josuae vnd der Richter, Reimen vnd Gesangs- 
weiss. Speyer. 1589. 
Duodez. 
Weller, Annalen H, 8. 186 n. 264. 

1590. 

31.* HIERONYMI | CAPIVACCII ME- 1 DICI CLARIS8. ET | 
ACADEMIAE PATAVINAE | Profess. ordinarij de Lue Ve- 1 nerea 
acroaseis. | Grosse Druckermarke | SPIRAE. | Typis Bernardi Al- 
bini. | An . CIO . 10 . XC. | Die Rückseite des Titels leer. 

Dem D. Johann Schopfius abbas Blavifontanus von Philipp 

6 



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sä 

Sckopfius Medicus Durlacensis gewidmet: Durlach Calendis Au- 
gusti 1 ) 1589. 

Sedez, 3 n. gez. Blätter -f- 1 leeren Blatt 11 2 + 88 gez. Seiten. 

Wernigerode fürstl. von Stolberg'sche Bibl. (Mo 155)*. 

32.* IVRIS | QVO VTIMVR | EPITOME 8ECVNDVM | OR- 
DINEM IN8T1TVTI0- 1 num Imperialium digesta, | ET | In XXX. 
disputationes tributa. | IVL. PACIVS STVDIOSAE IVVEN- 1 tntis 
exeroendae cansä in Inolyta Heidelbergensi | Academia ad disse- 
rendnm proponebat. | Kleine Druckermarke | SPIRAE, | Typis 
Bernardi Albini. | CIO . 10 . XC. | 

Auf der Rückseite des Titels Namen der Defendenten. Dem 
Felix von Iloyen, Johann Loytzius aus Preussen, Christoph von 
Schönaich aus Schlesien, Wolfgang Dionysius Haller von Raiten- 
buech aus Baiern gewidmet. 

0. 0. XVII kalend. Sept.*) 1589. 

Kleinoctavo, 8 n. gez. Blätter + 621 gez. Seiten + 1 Seite 
Peroratio. 
Mainz Stadtbibl.* 

1591. 

33.* DE | HONORE | ORATIONES H. | In solemni Heidel- 
bergensis | Academiae conuentu | habitae | A JVL. PACIO I. C. | 
Honoris comes inuidia est, August. | lib. 3. de mirab. sac. Script. | 
SPIRAE, | Typis Bernardi Albini, | CIO . 10 . XCI. | Auf der Rück- 
seite des Titels: PROVERB. XXVIH. | 

Dem Felix Slupeczki de Conari et Opole gewidmet. 

0. 0. Idibus Septemb. 3 ) 1591. 

Kleinoctavo, 8 n. gez. Blätter + 1 Tabelle + 72 gez. Seiten + 
1 Tabelle. 

Mainz Stadtbibl*. 

34.* PETRI RAMI | VEROMANDUI, | REGH PR0-|FES- 
SORIS, | Dialecticae lib. duo. | Nunc primüm hac manuali | forma 
editi. | SPIRAE, | Bernardus Albinus | excudebat. | M.D.XCI. | 
Die Rückseite des Titels leer. 

Sedez, 108 gez. Seiten. Netter Druck ähnlich den Elzevir- 
ausgaben Sedez. 



1)1. August. 

2) 16. August. 

3) 13. September. 



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83 

Speier Museum*. 

Mitteilungen des histor. Vereins der Pfalz XVI S. 219. 

35.* ARTI8 NOTA- 1 RIATVS SIVE TA- 1 BELLIONVM LI- 
BRI DVÜ. | HIS ACCE8SERVNT | tractatns clausnlarum , cum 
alijs vtilissimis, qni | de inris apicibus esse dicuntur snmmo stn- | 
dio"post omne8 omninm editiones | aucti, recogniti, ac cxactissima | 
diligentia emendati. | Indice locupletiss. iam rccens adiecto. | Anno 
DHi kleine Druckermarke, CIO K) XCI. j Spirae Nemetum Cinitatis 
Imperialis liberae: | Apud Bernardnm Albinnm. | Die Rückseite 
des Titels leer. 

Von Albinus dem Heinrich Freiherrn von Waldburg Praesident 
des Reichs-Kammergerichts zu Speier gewidmet: 8peier 1591. 

Kleinoctavo, 14 n. gez. Blätter + 2 leere Blätter + 542 gez. 
Seiten + 1 leeres Blatt. 

Wernigerode ftrsü. v. 8tolberg'sche Bibl. (Kz. 222)*. 

1592. 

36.* PRACTICA | THEORICA EMPI- 1 RICA MORBORVM | 
interiorum, | E praelectionibus | JOANNIS MARQVARDI PAN- | 
nonij Medici Viennensis Collecta. | CVI | DVO TRACTATVS DE 
LVE VE-|nerea accesserunt, vnns LVCAE QHINI Bononiensis | 
Doctoris, alter HIERONYMI CAP1VACCU | Patauini professoris 
celeberrimj, | Omnia nunc denuö recusa, & diligenter ) recognita. | 
Anno Dni | Kleine Druckermarke | CIO. IOXCH. | Spirae Nemetum 
Ciuitatiß Imperialis liberae: | Apud Bernardnm Albinum. | Die 
Rückseite des Titels leer. | 

Dem Reichskammergericht zu Speier gewidmet von Albinus: 
Spirae. 0. D. Sodann Epigramme des Martinus Crusius Tybingae 
8 Augusti 1589, Michael Gigelius Augustanus und Carolas Christo- 
phorus Beier Spirensis, scholae Phorcensis rector. 

Auf der Rückseite des letzten Blattes unten: Spirae Nemetum 
Cinitatis Imperialis liberae: | Apnd Bernardnm Albinnm. | Anno 
M . D . XCII. | 

Kleinoctavo, 7 n. gez. Blätter + 1 leeres Blatt + 460 gez. 
Blätter mit den Signaturen %—\ + A—Z 5 + AA!— FF 5 . 

Mainz Stadtbibl *. 

1593. 
37.* IVRIS | QVO VT1MVR | EPITOME SECVNDVM | OR- 
D1NEM INSTITVTIONVM | Imperialem digesta, | ET | In XXX. 

6* 



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84 

disputationes tributa. | 1VL. PAC1VS STVDIOSAE | Iuuentutis exer- 
cendae causa in inclyta | Heidelbergensi Academia ad disse- 1 
rendum proponebat. | Adiecta est in hac secunda recognita | edi- 
tione, dispntatio XXXI. De | compromissariis arbitris. | SPIRAE, | 
Typis Bernardi Albinl | CIO . 10 . XCIU. | Auf der Rückseite des 
Titels: NOMINA EORVM QVI | THESES DEFENDERVNT, HAEC | 
sunt: etc. 

Dem Felix ab Hoyen Saxo, Johann Loytzius, Borussus, Christo- 
phorns a Schonaich Silesius und Wolfgang Dionysius Hallerns a 
Raitenbuech Bavarus gewidmet von Julius Pacius. 0. 0. XVII 
Kai. Septembreisi) 1589. 

Sedez, 12 n. gez. Bl&tter umfassend Titel, Widmung und Re- 
gister + 683 Seiten, die letzte Seite = 684 ohne Bezeichnung. 

Wernigerode (Kr. 209)*. 

1594. 

38.* COMMENTARH | IN CONSVE- | TVD1NES FEVDO- | 
RVM TRIVM CLARIS- 1 simorum Jureconsultorum : | ANT. CON- 
TII, FR. DVARE- 1 NI, et MATT. WE8ENBEC1I. | Horum quidem 
antehac, illius autem | nunc primüm editi. | SPIRAE NEMETVM | 
Apud Bernardum Albinum. | M . D . XCIV. | Die Rückseite des 
Titels leer. 

Dem Johann Gödelman und Joannes Jacobus Cremer Kammer- 
gerichtsprocuratoren gewidmet : Speier pridie Calend. Septembrium 2 ) 
Anno Christi 1594 von Bernardus Albinus. 

Kleinoctavo, 8 n. gez. Blätter + 409 gez. Seiten + Index. 

Speier Museum*. 

Mitteilungen des bist. Vereins der Pfalz XVI, S. 219. 

1595. 

39« Tractatus de antiquitatibus temporum dn. Aymonis Cra- 
vettae a Sauiliano, iure consulti clarissimi et senatoris illustrissimi 
ducis Ferrariensis. Spirae Nemetum apud Bernhardum Albinum. 
M DXCV. 

Kleinoctavo, 687 Seiten + Index. 

Speier Museum. 

Mitteilungen des bist. Vereins der Pfalz XVIII (1894) S. 191. 



1) 16. August. 

2) 31. August 



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85 

40.* MICHAEL TARCH. | MARVLLV8 | HIERON. ANGERI- 
ANVS, | ET 1 10 AN. 8ECVNDV8, | P0ETAEELEGANTI8SIMI: | 
Nunc primüm in Germania | excusi. | SP1RAE NEMETVM | Apnd 
Bernardum Albinnm | M . D . XCV. | Die Rückseite des Titels leer. 

Den Jacob Commallius, Joannes Rupert Tnschelin nnd Melchior 
Nerlingerus gewidmet: Speier 1595 von Bernard Albinos. 

Sedez, 4 n. gez. Blätter +517 gez. Seiten. 

Speier Museum.*. 

Mitteilungen des histor. Vereins der Pfalz XVI, 8. 219. 

1596. 

41.* JVLH PACU | I. C. AD NOVAM | IMPERAT0RI8 
FRIDE-|RICI CONSTITVTIONEM, | quae est de studiosorum | 
priuilegiis, | Liber singularis. | Eiusde Commetarius ad Papinianum, 
de fructibus | inter virum & mutiere soluto matrimouio diuidedis. | 
Editio sacunda (!) ab emendis repurgata. | SPIRAE | Typis Ber- 
nardi Albini, | An . CIO . 10 . XCV1. | Auf der Rückseite des Titels 
Inhaltsverzeichniss. 

Kleinoctavo, 112 gez. Seiten. 

Speier Museum*. 

Mitteilungen des histor. Vereins der Pfalz XVI, S. 219. 

42.* IVL. PACn | A BERIGA | IN8T1TVTIONE8 | LOGICAE, | 
In vsum scholae Sedanensis, priusquäm | Minerua Marti cederet, 
editae. | Quibus non solüm vniuersa Organi Aristote- 1 lici sententia 
breuiter, methodicfe, ac perspicufc ] continetur : sed etiam syllogismi 
hypothetici, et | methodi, quorum expositio in Organo deside- | 
ratur , et in vulgatis Logicis aut omitti- 1 tur , aut imperfecta tra- 
ditur, ple- 1 nfc ac dilncidfe explicantur. | Cum gemino indice, vno 
capitum, | altero rerum & verborum | memorabilium. | SPIRAE | 
Apud Bernardnm Albinum, | Anno 1596. | Auf der Rückseite des 
Titels Widmung an Julius Pacing a Beriga. 

Kleinoctavo, 8 n. gez. Blätter mit den Signaturen *2 — *4 + 102 
gez. Blätter. 

Mainz Stadtbibl.*. 

43.* IVL. PACU | A BERIGA I. C. | DE REBVS CREDITIS, | 
SEV | DE OBUGATIONIBVS | QVAE RE CONTRAHVNTVR, j 
ET EARVM ACCESS10NIBVS, | Ad quartum librum Justinianei 
Codicis, | Commcntarius. | ACCESSERVNT TItES INDICES, VNVS 



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86 

TITVLORVM | eo quo explicantur ordine descriptorum , alter 
eorundem titulorum ordine I alphabetico, tertius rerum et verborum 
in toto opere | memorabilium. | AD ILLVSTRI88IMVM ET FOR- 
TI88IMVM PRIN- 1 CIPEM AC DOMINVM DN. CHRI8TIANVM | 
Principem Anhaltinum, &c. | Grosse Druckermarke | 8P1RAE 
NEMETVM | Apud Bernardnm Albinnm, | CIO . 10 . XCVI. | 

Dem Christian Fürsten von Anhalt gewidmet: Sedan kal. Martiis 1 ) 
1596 von Pacins a Beriga. 

Folio, 4 n. gez. Blätter + 771 gez. Seiten + 5 n. gez. Blätter 
Register. 

Mainz Stadtbibl.*. — Speier Museum. 

44.* M . T . CICERO- | N18 DE OFFICIiS | LIBRORVM ID. 
ANA- 1 LY8I8 DIALECTICA : AD | praeceptiones P. Rami po- 1 
tissimum accom- | modata : | PER | 10 ANN. PI8CAT0REM Ar- 
gentinensem. | Tertia editio diligenter ab ipso antore recognita | 
et ä mendis repurgata, cui accesserunt | Paradoxa. | Druckermarke | 
SPIRAE NEMETVM | Apud Bernardum Albinum. | M . D . XCVI. | 
Die Rückseite des Titels leer. 

Dem Orafen Adolf von Bentheim gewidmet: Siegen 1595. 

Kleinoctavo, 548 gez. Seiten. 

Speier Museum*. 

Mitteilungen des histor. Vereins der Pfalz XVII, 8. 184. 

45.* ANALYSIS | LOGICA M. T. C. | LAELII, 8IVE DE | 
AMICITIA DIALOGI, | AD METHODVM P. RAMI | aocommo- 
data, | EDITIO 8ECVNDA, | Per M. BEVMLERVM Tigurinum. | 
Cicero I. de Orat. | Vsus frequens omnium magistrornm prae- 1 
cepta superat. | Druckermarke | Anno CIO . 10 . XCVI. | Die Rück- 
seite des Titels leer. 

Octavo, 95 gez. Seiten. 

0. 0. u. F. (Speier, Albinus) 1596. 

Speier Museum*. 

Mitteilungen des histor. Vereins der Pfalz XVII, S. 184—185. 

46.* ANALY8IS | DIALECTICA, | RHETORICA, HI- 1 8T0- 
RICA, ETHICA | ET POLITICA, DE I 8enectute. | Secunda edi- 
tio ä MARCO BEVMLERO | Tigurino recognita & illu- | strata. | 

1) l.März. 



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87 

Druckermarke | SPIRAE | Typis Bernardi Albini. | An. CIO. 10. 
XCVI. | Die Rückseite des Titels leer. 

Octavo, 156 gez. Seiten. 

Speier Museum*. 

Mitteilungen des histor. Vereins der Pfalz XVII. S. 185. 

1597. 

47.* JVL. PACII A | BERIGA DE | IVRIS ME- 1 THODO | 
LIBRI U. | Eiusdem DE HONORE I Orationes IL | SPIRAE, | 
Apud Bernardum Albinum, | CIO 10 XCVIL | Die Rückseite des 
Titels leer. 

Dem Jacobus Lechius Rechtsgelehrten gewidmet von J. Pacius: 
0. 0. kal. Octobr.i) 1597. 

Kleinoctavo, 178 Seiten -f 3 n. gez. Blätter Register. 

Mainz Stadtbibl.*. 

1598. 

48.* TRACTATVS | DE MODO | ARTICVLANDI | ET PRO- 
BANDI, | AD PRAXIM VALDE VTILIS | et omnibus tarn Studi- 
osis, quam Causidicis, in | foro secnlari, Ecclesiasticoqz versanti- 
bus | summe necessarius. | Auetore Marcello Cola Neapolitano, I. 
C. celeberrimo. | Cum Summariis, et Indice locupletissimis. | SPIRAE 
Nemetum . Apud | Bernardum Albinum, | ANNO D.M. XCVin. | 
(!). Die Rückseite des Titels leer. 

Dem Bischof Philipp von Worms gewidmet von Albinus mit 
der Zeitangabe: Spirae 1598. 

Octavo, 4 n. gez. Blätter + 661 gez. Seiten + 32 n. gez. Blätter. 

Mainz Stadtbibl .*. 

49.* TRACTATVS | DE CRIMINE | LAESAE MAIESTA- | 
TI8 INSIGNIS, ET | ELEGANS, | SVMMO 8TVDI0 AC DI- | 
ligentia per Clarissimum V. I. Docto- 1 rem D. HIERONYMVM 
Ol- | 6ANTEM Forosempro- 1 niensem elueubratus, | Et ad com- 
munem studiosorum, Judicum, pariter et | causarum Patronorum, 
aliorumqz in foro prae- 1 sertim criminali versantium commodum 
et | vtilitatem , nunc primum in Germa- 1 nia in lucem editus, | 
CVM SVMMARIIS, AC IN- | dice materiarum locupletissimo. | 
SPIRAE Nemetum apud B. Albinum, | Anno M . D . XCVIIL | Die 
Rückseite des Titels leer. 



1) 1. October. 



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Dem Hugold Prcen Pommerischen Ritter von Albinus gewidmet. 
Octavo, 12 n. gez. Blätter + 495 gez. Seiten and Index. 
Speier Mnsenm .*. 
Mitteilungen des histor. Vereins der Pfalz XVI. S. 219. 

50.* Slu&fuljrfidje gunba- 1 mcnta tmb Srflarungc | Son bem | 
Gradation ober Sorjug Werten, | 5)a3 ift, | 2tu3 \va$ brfac^eit, 
mann tmnb tüclctycr geftalt je | ein Sdnilbtgtaubiger bem anberen, 
ofjnc beS berfadenen | gemeinen bebttoriS tmnb ©ctyutbtncrS $aab 
bnnb ©üttern, | möge, fönne tmnb fotte ber 3af)tung falben | bor* 
gejogen tnerben. | SltteS atö ben gemeinen betriebenen Satjfer- 1 
ticken nnb 934pftlid)en Kelten, aud) Dieter anberer guraemer §oty \ 
berümbter $cutfd)cr, ©pannifdjer, Qtalianif djer , bnb gfranfcoftfdjer 
$u* | riften Supern , 3n ^rocQ tt^cQl orbentlid) berfaff et , onb jefco 
mannig- ] liefen , fonberlicr) aber ben Slbuocaten , ^ßrocuratorn onb 
ftauff- 1 teuren ju nu$ bnnb nad)rid)tung inn öffentlichen | 5)rucf 
berfertiget. | $>urd) | ^oljann SKidjael Sentkern, ber Seiten $o* | 
ctorn, $>ag3tülifd)er gretytjerrfdjafft JRattj, onb Hbuocaten ju £agenan>. | 
©ebrueft ju ©öetjer bcü ©erwarbt «fbin. | ANNO CK) 10 XCVIH. j 
Anf der Rückseite des Titels: Bitte um Berichtigung der errat* 
typographica. 

Den Schoeffen, Stadtmeistern, Marsch&lken und Ratsfreunden 
der Stadt Hagenau gewidmet mit der Zeitangabe : Hagenau 10 Juni 
alten Cal. 1598. von J. M. Beuther. 

Quarto, 4 n. gez. Blätter +196 gez. Seiten. 

Mit dem Sondertitel als Kopftitel: Son bem | Sßrdlation ober | 
Sorjug Kelten, | Der «nber J^eil. | 

Seite 1 — 138 + 5 n. gez. Blätter Inhaltsverzeichnis^ 

Wernigerode fttrstl. v. Stolberg'sche Bibl. (Kw 135)*. 

51.* Aphorismi | Doctrinae | Christianae, ma- | ximam partem 
ex In- 1 stitntione Calvini ex- 1 cerpti. | Sive | LOCI COMMVNES | 
Theologici, breuibus sententiis | expositi | Per | IOHANNEM PI8- 
CATOREM. | Editio noua. | Ab authore nouiter recognita | & lem- 
matibus logicis | illustrata. | SP1RAE NEMETVM. | Ex officina 
Bernardi Albini. | CIO 10 XCVIII. | 

Octavo, 4 + 160 Seiten. 

Limburg a. d. Lahn, Seminarbibl*. 

51a.* GVILIELMI | RODINGI PA- 1 LATINATV8 CON- 1 81- 
LIARn: 1 PANDECTARVM I IVRI8 CAMERALI8 I MANVALE 



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89 

PRIMVM: | DE | Jurisdictione Camerae | Imperialis. | Spirae Apud. . . | 
An. 15. . . | 

Die Rückseite des Titels leer. 

Blatt 2 mit Signatur * 2 Vorseite Widmung Rodings an Philipp 
Wambold von Umstatt, Grosshofmeister am Pfalzer Hof, Wolf- 
gang Diterich von Mörle Pf&lzer Hofmarschalk, Georg Ludwig 
Hütten, Lutter Quad von Wickradt und Volrad von Plessen Pfalzer 
Räte mit der Zeitangabe : Amberg 16 August 1598. Blatt 7 Vor- 
seite Vorwort Rodings an Albinus. vgl. Anlage. 

Blatt 310: MANVALIS PRIMI | FINI8. | SOLI DEO | IVSTI- 
TIAE AVTORI | GLORIA. | 

Duodez, 12 n. gez. Blätter mit den Signaturen *2— *6 + 310 
gez. Seiten, zweierlei Antiquatype für den Text. 

Im Besitz des Herrn k. Rechnungscommissar Berthold zu Lands- 
hut (Titelblatt unten beschädigt).*. — v. Fahnenberg, Litteratur 
des kaiserl. Reichskammergerichts 8. 67. Die erste Ausgabe des 
manuale erschien zu Amberg 1594 in Duodez, vgl. v. Fahnen- 
berg S. 67. 

1599. 

52. Duodecim primorum Caesarum et LX1111 ipsorum uxorum 
et parentum ex antiquis numismatibus , in aere incisae, effigies: 
atque eorundem earundemque vitae et res gestae, ex variis autho- 
ribus collectae per Levinum Hulsium Gandauensem. Spirae typis 
Bernardi Albini. Impensis authoris 1599. Mit hübscher Titel- 
einfassung radirt von H. Sibmacher. 

Quarto, 198 Seiten, mit 77 Abbildungen in hübschen Umrah- 
mungen gestochen von H. Sibmacher. 

Speier Museum. 

Mitteilungen des hist. Vereins der Pfalz XVH (1893) 8. 185. — 
Brunet, manuel IH, S. 370. — Andresen, Handbuch für Kupfer- 
stichsammler U, S. 343. — Fehlt bei Guilmand D., les maitres 
ornemanistes, dessinateurs, peintres, architectes, sculpteurs et gra- 
veurs. Paris 1880—1881. Quarto. S. 374. 

53.* DECISIONES | ROTAE LVCENSIS | AVCTORIBVS 
MAONI, | FIC1S DOMINI8 | CAMILLO Lepido Mirandulano, | 
VALERIO Vallaria Placentino, | HORATIO Rouato Brixiensi, j 
Iure Consultis, & dictae Rotae Auditoribus | Concernentes non 
ßolum mateiias ciuiles , sed ali- 1 quas etiam criminales. | ITEM | 



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90 

QV1NTILIANI MANDOSII 1VRE CONS. | CELEBERRIMI | Trac- 
tatus | DE AETATE M1NOR1. | OMNIA NVNC PRIMVM IN 
GERMANIA | edita, suisque Argumenta illustrata; | eorundem | 
Indice in fine annexo. | 8PIRAE NEMETVM, | Apud Bernardum 
Albinum | Anno. D. 1599. | Auf der Rückseite des Titels: EPI- 
GRAMMA. | Unterzeichnet: Joh. Stamler D. | Cam: Advoc. | 

Blatt 2 mit Signatur (v) 2 Vorseite: REVERENDI88IMO | PRIN- 
CIPI AC DOMINO, DO- 1 MINO PHILIPPO EPISCOPO WOR- | 
MACI- | ENSI , etc. Mit der Zeitangabe : Spire | Nemetnm. I. 
Martij, Anno Christi millesimo quingente- 1 simo nonagesimo nono. 
etc. B. Albinos. 

Qnarto, 6 n. gez. Blätter + 538 gez. Seiten + 15 n. gez. 
Blätter Register + dem Anhang: Tractatus de aetate minori cla- 
rissimi iuriscons. et celeberrimi in curia Romana advocati Quin- 
tiliani Mandosii prooeminm mit 132 gez. Seiten + 8n. gez. Blätter 
Inhaltsverzeichnis^ 

Mainz Stadtbibl. (*V 904)*. 

54. (£Ijriftfid)3 ^Bebenden tmb crfyebtid)c tootfunbirtc SKotiöcn. 
3)efc Surdjleudjtigen totgeborenen gürften tmb $>errn, £errn ©ruft 
griebcrtd)en äRarggraben ju ©oben tonb $od)berg. . . SBctdje $rc 
SfirfH. ®n. bife baljero bon ber ©ubfcrtytion ber gormuloe Eon- 
corbiae abgehalten, aud) nachmalen, biefelbige ju bnberfdjreibcn, bc- 
beucfenS ljaben. ©ampt iljre 3. ®. Eonfeffion tmb Scfenntnife. 8ln 
®eorg grieberic^en äRarggratoen ju ©aben. ©etrueft in 3^rer & 
&. ©dtfofe ©taffort. $urdj ®ernf>arbt 8ttbin. MDXCIX. 

Quarto, 8 Blätter + 555 Seiten. 

Speier Museum. 

Mitteilungen des histor. Vereines der Pfalz XVIII. (1894) 8. 191. 
— Deschamps, dictionnaire de la gäographie c. 1195. 

Erster und einziger Druck von Schloss Stafford i. Baden. 

Anlage. 

(Aus Roding, pandeetarum iuris cameralis manuale. Speier. 1598). 

Guilielmus Rodingus Bernhardo Albino typographo 8. D. Ne 
diutius, Albine amice, te animo suspensum teneam, en pandeetarum 
meorum iuris cameralis manuale primum ad te mitto, et duo abs 
te fieri volo, imö ut facias pro veteris nostrae amicitiae iure, mando. 
Primum est, ut quetnadmodum Appelles ingeniosissimus opera eua 



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91 

transeuntibus in pergula proponere atqne post tabnlam latens, vitia, 
quae notarentur, auscultare consuevit, ita tu, si plaoet, hoc mannale 
typte tuis de8criptum ad augustissimum imperialis iustitiae tribunal 
transeuntibus in taberna tna libraria meo nomine proponas, et quid 
nobilis8imi atqne snmmi illi iuris et sacrosanctae iustitiae in camera 
imperiali sacerdotes et antistites constituti domini assessores, quid 
advocati et procuratores, quin imö qnid fori imperialis tyrones (nul- 
lius etenim indicinm aspernabor, modo incorruptum sit) iudicent, 
notent et desiderent, attendas, et qnae notata vel desiderata intelle- 
xeris, liberfe ad me persoribas. In materia nihil admodum, ut spero, 
desideraverint Quicquid enim eins est, ex ordinationis oamerae 
legibus, tanquam hornm pandectarum fundamentis, ex variis imperii 
constitntionibus , quas recessns appellant, ex visitationum eamerae 
memorialibns annuis, ex illnstris collegii cameralis eonclnsis atqne 
decretis publiois exoerptum, et d. Jo. Mynsingeri et A. Gailii (qni 
dno praeclaram rebus cameralibus operam navarunt.) Observationi- 
bns illu8tratum est, ita nt nihil ferfe menm esse, praeter dispositio- 
nell!, quam tarnen artis esse nörunt, quotquot aliqno indieio praestiti 
sunt, ingenue equidem fatear. 

Ad formam operis ßive tractationis genns, quo usus snm, qnan- 
tum attinet, omnia tyronibns fori quasi popularia reddere conatus sum. 

Quamobrem pleraque omnia accurate, qnoad eins a me fieri 
potuit, definitionibu8 perspicnis et rerum definitarnm essentiam argn- 
mentibns declaravi, distribntionnm partibns, et per specierum dicho- 
tomiam separavi atqne distinxl 

Quanquam in quibnsdam, ut verum fatear, praecipufe verö in 
factornm generibus, quibus iurisdictio eamerae fundata est, et in 
materia provocationis recte tradenda, et processnum cameralinm et 
canaarnm, in quibus specialis procedendi ratio observatur, certis et 
veris generibus inveniendis, constituendisque et aliis, ipse mihi nondum 
satisfaciam. Denique, nt detraotationis genere snmmatim dicam, 
generalia generaliter et semel , specialia specialiter et saepius pro- 
posui, et natura priora, ex qnorum cognitione dependent, et sine 
quibus intelligi nequeunt conseqnentia, primo loco, media medio et 
ultima infimo loco collocavi. 

Hanc enim omnium diseiplinarnm et rerum docendarnm ratio- 
nem omnium optimam, et ad res traditas facilius intelligendas atque 
memoria complectendas , qui duplex methodicae tractationis finis ao 
fruetus est, acoommodatis8imam esse, sapientissimi philosophi testan* 



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92 

tur, testantur institutionum Justiniani compilatores , testantnr illud 
summi et prudentissimi nostro seculo I. C. I. Cuiacius, M. Wesen - 
bechius, Vigilius Zuichemus et alii, deniqne ipsa experientia testatur. 
Et de hac methodo praeclare nobilis Cyprius Jason Denores in 
praefat. inst suae, de vita et moribus M. T. Ciceronis ad Patavinae 
academiae moderatores disserit, si inqnit : In hac atque illa scientia 
et facnltate percipienda ordo partium minus observatur, nexns et 
quasi progressus librorum non animadvertitur , docendi via et ratio 
praetermittitur, nihil est, quod oblectet, nihil, qnod interiorem sensum 
feriat, nihil qnod mentem excitet, nihil tandem, qnod ad legitimam 
pertractationem rerum vel praestantissimarum de quibns in iis agitnr, 
praeparet atque institnat. 

Ad alterum mandatum, Albine amice, qnod attinet, salutem 
meo nomine ofticiose dicito nobilissimis et magnificentissimis viris 
supremi tribnnalis imperii adsessoribus, si quaeris quibus? omnibus 
equidem, si per occasionem liceret et civile esset, cum primis antem 
nobilissimo viro d. Adriano Borckio nnnquam mihi, qnod meminerim, 
viso, snmmi tarnen indicii et eximiae ernditionis nobili viro dignae, 
nomine ac fama noto atque celebri d. Petro Denaisio, quem in con- 
ventu depntatornm imperii an . 1586 . Wormatiae celebrato, primum 
videre mihi et semel atque iternm alloqui contigit, cum qno utinam 
ab illo tempore familiariter versari mihi datnm esset, nam praeclara 
iuris tum communis, tum cameralis scientia, qua pollet, efficere 
potuisset, ut manualia haeo, et omnia, quae pandectarum iuris ca- 
meralis opus comprehendit , illustriora prodirent. D. ä Gruen viro 
ingenii dotibus praestanti, quem propter eruditionem singularem et 
humanitatem, quam aliquando in aula Palatina mihi exhibuit, et 
postea literis ad me datis declaravit, ut amare coepi, sie etiamnunc 
amo . D . Theodoro Appiano seni honorando , qui superioribus annis 
in Bavariam ad amicos profectus, amicus mihi faotus est, oui haeo 
manualia et opus Universum perlustrare, et ubi displiceret, notare, 
utinam per aetatem et negotia iudicii imperialis concederetur , et 
sine dubio Appelles haberet, quae corrigeret. 

Praeterea clarissimis viris iuris doctoribus iudicii imperialis ad- 
vocatis et procuratoribus, ut ante literis ad ipsos datis salutem nun- 
ciavi, ita tu iam viva voce meo nomine nunciato d. Joachimo, in- 
quam, Willero olim camerae imperialis adsessori celeberrimo, hodie 
advocati munere in camera summa cum laude fungenti, qui illu- 
strissimo Hessorum prineipi et ö". Domino Guilielmo Landgravio be- 



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93 

atae recordationis in cansis cameralibus operam praestans, simul me 
in iisdem laborantem camer al ig prooessns cautelis qnibasdam, quas 
egregie novit, instrnxit. D. Marsilio Bergnero amico nostro, viro 
optimo et rerum indicialium peritissimo, qui, ut haec mannalia in 
publicum conferrem, inter alios mihi suasor et hortator fuit. D. D. 
Wolffiis fratribus , Leonhardo hospiti meo iucundissimo et Sebastiano, 
viri8 ernditissimis et cognatis meis dilectissimis , cum qnibus ante 
decennium saepius per horas aliquot, imö integros fere dies, de 
processn camerali sermones habui, et pandectarum meorum primor- 
dia oommunicavi, et iudicium utriusque de illis exploravi, in multis 
approbavi: quos tanquam testes hie provoco atque produeo, me 
illorum authorem, vel potius ordiniß, quo disposita sunt, inventorem 
esse, quae de processu audientiarum camerali um iudiciali, itemqne 
de primae instantiae terminis Spirae inter tyrones fori circumfernntnr, 
nt proximo superiori anno, ex ornatissimo iuvene Joanne Selten- 
rechto Pomerano iuris studioso, qui ea ex Altorphio schola Noriea 
ad me misit, cognovi; usus enim aliquando sum in his rebus descri- 
bendis optimi cuiusdam iuvenis, quem Uli norunt, o^era, qui forsan 
aliquid criminis Flaviani (si crimen dicendum est, et magnis parva 
componere licet) commisit. Vale mi Albine, et vide, ut manualia 
haec per tuas operas correcte exeudantur et* asteriscus dubia came- 
ralia designans, ne omittatur, et paragraphorum numerus, qui inter- 
dum duplex, et diversis notis adsignatus est, (alter enim paragra- 
phorum, alter rerum paragraphis comprehensarum est,) diligenter 
observetur. Iterum vale. Datae Ambergae Cal. Septemb. 1 ) Anno 
CIO.IO.XCVII. I 



XIX. Bernard Albinus Wittwe und Erben, 
David Albinus 1600 -1607. 

Die dem Namen nach nicht bekannte Wittwe des Bernard Al- 
binus setzte nach dessen Tod 1599 oder Anfangs 1600 das Geschäft 
unter ihrem Namen fort. Dieses hörte 1600 wieder auf. Es ist 
nun zweifelhaft, ob die Wittwe Albinus 1601 starb oder nur aus 
dem Geschäft schied, um dasselbe den Erben Albinus zu überlassen. 
Soviel steht fest, dass 1601 bis 1607 die Kinder des Albinus noch 



1) 1. September. 



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94 

minderjährig waren und als Erben Albinos die Firma bezeichneten, 
bis David Albinus 1607 allein firmierte. Ob dieser noch Geschwister 
hatte und welche, steht dahin, es wäre aber möglich, dass eine 
Trennung des Geschäfts erfolgte, David Albinns die Druckerei nnd 
Elias Eempach als wahrscheinlicher Schwiegersohn des Albinns den 
Verlag übernahm. Es ist aber auch nicht ausgeschlossen, dass 
Kempach den Verlag käuflich übernahm. Ein näheres Verhältnis 
zu der Firma Albinns lässt sich aber daraus ableiten, dass Kem- 
pach sich der Druckermarke des Albinus als Zeichen der Firma 
bediente. David Albinus druckte für denselben. Aus der Wittwe 
Albinus, der Erben Albinus wie auch David Albinus Th&tigkeit ist 
nur je ein Druck bis jetzt bekannt. Wie lange David Albinus 
nach 1607 noch druckte, und wohin schliesslich die Druckerei 
gelangte, ist ungewiss. 

1593 ward ein Johannes Albinus Trevirensis als Buchdrucker 
zu Herborn immatriculiert. *) Derselbe ist mithin kein Verwandter 
des Bernard Albinus in Speier, sondern stammte aus Trier und 
könnte der Johann Albinus sein, welcher zahlreiche Drucke zu 
Mainz in den Jahren 1594 bis 1622 erscheinen liess. Andern 
Falls könnte er mit dem Johann Albinus, welcher 1625 zu Greifs- 
wald druckte, eine Person sein. 

Druckwerke. 

Wittwe Albinns. 

1600. 

1.* GEORGI LOYSI | C. V. | PERVIGIL1VM | MERCVRH, | 
In quo agitur | de J PRAE8TANTI8SIMIS | PEREGRINANTIS | 
virtutibus. | et qua ratione unusquisque citra majo- 1 rem difficul- 
tatem exteras peragra | re provincias, regiones adire exoti- 1 cas, 
& cum cujusvis conditionis ho- 1 minibus , bene & honesta conver- 
sari potest. | Iterum nunc'Manuali forma | editum. | SPIRAE, 
Impensis Viduae Bernard. Albini. | CI0.I0C. | 

Sede?, 4 n. gez. Blätter + 112 gez. Seiten. 

Speier Museum*. 

Mitteilungen des histor. Vereins der Pfalz XVI, S. 219. 



1) v. d. Linde, Nassauer Drucke S. 351. 



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95 

Erben Albinus. 

1601. 

1.* APOLOGIA | Meri Imperij, | INCLYTO SENATVI CIVI- 
TATIS | SPIRENSIS IN CAMERALES COM- 1 petentis : eius- 
demque j ANTICRISIS | AD DISPVTA- 1 TIONEM, A PETRO 
DENAISIO | I. C. IMPERIALIS CAMERAE ADSESSORE, | DE 
EODEM IVRE, IN GRATIAM AMPLISSIMI | eiusdem Camerae 
Collegij , contra praedi- ] ctum Senatum institntam, nee ita | pridem 
in lucem emissam. | SPIRAE NEMETVM. | APVD Haeredes 
Bernhardi Albini. M.D.CI. | Auf der Rückseite des Titels Vor- 
wort des Rats zu Speier an den Leser. 

Quarto, 4. n. gez. Blätter + 231 gez. Seiten. 

Mainz Stadtbibl*. Speier Museum, Wernigerode fürst! . v. Stol- 
berg'sche Bibl. 

Mitteilungen des histor. Vereins der Pfalz XVI, S. 219. 

David Albinus. 

1607. 

1. Chronographi a sacra utriusque testamenti historias con- 
tinens . . . S)urdj ben Styrrofirbigen Dnnb SBoIgeleljrten SR. 3aco- 
bunt Stcftuolf, S)icner ant SBort ©otteS ju #aitbrunn . . . 3n teutfäe 
Seimen gebraut burdj 3ofj. 3<*c- £aug, ber 2lrtnet) S)octorem . . . 
ju §ai)fbnum. Spirae, Excudebat David Albinus, Impensis Si* 
monis Günteri et Heliae Kempach. Anno 1607. 

Kleinoctavo. 

Speier Museum. 

Mitteilungen des histor. Vereins der Pfalz XVIII (1894), S. 191. 

XX. Smesmann 1594—1595. 

Der Vornamen dieses Smesmann ist nicht bekannt. Er war 
entweder Verwandter des Abraham Smesmann, welcher zu Heidel- 
berg 1589 die disputatio III de pactis des Henricus Winandus in 
Quarto und 1594 die Funff Hauptstück Christlicher Religion, den 
sogenannten Heidelberger Katechismus druckte oder dieser selbst. 
Noch im Jahr 1594 lieferte er einen Druck zu Speier und 1595 
einen zweiten. Damit verschwindet seine Thätigkeit zu Speier 
wiederum. Ob das Geschäft 1594 von Heidelberg nach Speier 



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96 

verlegt ward oder neben dem Heidelberger ein zweites zu Speier 
entstand, steht dahin. Auch zn Heidelberg durfte des Smesmann 
Wirksamkeit nach 1594 erloschen sein. Ob der kleine Metall- 
schnitt anf dem Speierer Druck 1595: Engelskopf zwischen zwei 
verbundenen Füllhörnern die Druckermarke vorstellt, ist ebenfalls 
unbekannt. 

Druckwerke Smesmanns. 

1594. 

1 * REI | RVSTICAE | LIBRI QVATVOR | Vniuersam agri- 
culturae discipli- 1 nam continentes, | A | CLARISSIMO VIRO D. 
CONRA- 1 DO HERESBACHIO IVRI8- 1 consulto olim conscripti: | 
Nunc ab innumeris mendis repurgati, | & cum auctario editi. | 
Quorum periochen et summam auersa | pagina docebit. | Cum In- 
dice locupletissimo. | 8PIRAE NEMETVM, | TYPI8 8MESMANNI- 
ANIS. | ANNO CI0.LJ.XC1V. | Auf der Rückseite des Titels 
Inhaltsverzeichnis. 

Dem König Christian IV von Dänemark gewidmet von Johann 
Heresbach: Speier Idibus Martii 1 1594. 

Octavo, 14 n. gez. Blätter + 889 gez. Seiten + 29 n. gez. 
Blätter Inhaltsverzeichnis, am Ende: De ventorum ratione. 

Wernigerode, fürstl. v. Stolberg'sche Bibl. (Va 100)*. 

1595. 

2.* Rei rusticae libri quatuor universam agriculturae discipli- 
nam continentes , a clarissimo viro D. Conrado Heresbachio iuris 
consulto olim conscripti : nunc ab innumeris mendis repurgati, 
et cum auctario editi. Quorum periochen et summam auersa pa- 
gina docebit. Cum indice locupletissimo. (Engelskopf zwischen 
zwei verbundenen Füllhörnern.) Cum Caesareae Maiestatis priui- 
legio. Spirae Nemetum, typis Smesmannianis. Anno CIO.IO.XCV. 
Auf der Rückseite des Titels Querleiste. Contenta hoc opere. 
Lib. I. De villa rustica, villico , agro et agricultura, frugibus, 
messe, horreis , pratis , foeno etc. Lib. II. De Hortensibns, plan- 
us, arboribus , syluis. Lib. III. De animantibus vülaticis, iumentis, 
pecoribus, et canibus. Lib. IV. De auibus et piscibus : apum et 
mellis cnra. Item de venatione, aucupio, piscatione compendium : 

1) 15. März. 



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97 

in usum Heronm concinnatum. Accessit corollarium, Legum 
rusticarum , et operarum per singulos menses digestorum. 

Duodez, 26 Seiten Titel, epißtola dedicatoria, praefatio, argu- 
mentum + 889 Seiten Text + 55 Seiten. De ventorum ratione 
ex Caii Plinii Secundi Naturalis hißtoriae libro XVIII = 2 Seiten. 1 ) 

Speier Museum* (Geschenk des Herrn k. Rechnungscommissars 

6. Berthold in Landshut). 

XXI. Johann Lancillotus. 

Ueber diesen Drucker ist nichts Näheres bekannt. Er wirkte 
von 1597 bis 1600. Ob Lancillotus mit dem Drucker J. Spiess, 
welcher 1581 und 1583 zu Frankfurt a. M„ 1582 zu Heidelberg, 
1601 zu Speier druckte, eine Person ist, steht dahin. 

Druckwerke des Lancellotus. 

* TRACTATVS, | ET | SYNOPSIS j TOTIVS IVRIS | FEV- 
D ALIS : | Conclusionibus , & sententiis in capita duodecim fa- 1 
miliari methodo digestus: | IN QVO , VELVT THESAVRO, AC 
CORPORE | QVICQVID IVRIS FEVDALIS, VBIQVE ET PAS- 
S1M APVD VA-|rios Auetores sparsum, certa ratione, ac breui- 
tate continetur , adiectis singularum | conclusionum argumentis, 
et summariis : legum et interpretum feudalium aueto- 1 ritatibus : | 
opinionibus in vtramqj partem disputatis, et reeeptis, additis: | 
NVNC MIRVM IN MODVM AVCTVS, | LOCVPLETATVS , AB 
OVO RECOGNITVS, MVLTISQVE OBSER- 1 VATIONIBVS, IN- 
PR1MIS CAMERAE IMPERIALIS, | hactenus non editis illustra- 
tus : | Opus tarn in foro , quam in scholis perutile , & pene neces- 
sarium: | AVCTORE | HENRICO ä ROSENTHALL IC. | Accesserunt 
rerum indices , et tabulae locupletiss. | CIO 10 XCVII. | Cum gratia 
et Priuilegio Caes. Maiest. | ad decennium etc. Zeilen 1, 3, 6, 

7, 8, 13, 16, 18 und 20 Rotdruck. 
Mit Widmung an Kaiser Rudolf U. 

Folio, Titel + 7 Blätter Widmung und Vorwort mit den 
Signaturen * n , *m, *rai, *v + 917 gez. Seiten, zweispaltig. 

Band U. 

TRACTATVS | ET | SYNOPSIS | TOTIV8 IVRIS | FEVDA- 
LIS, | Conclusionibus , & sententiis in capita duodecim fa- 1 miliari 

1) Briefliche Mitteilung des Herrn Conservators Professor Dr. Harster 
zu Speier. 

7 



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98 

methodo digesti &c. | TOMVS ALTER, | CONTINENS TRIA 
RELIQVA CAPITA: | DECIMVM. DE FEVDI AMIS8IONE: 
VNDEC1MVM . OVI | Feudum amissum applicetur: ac DVODECI- 
MVM de processu feudali , etc. | (Nunc mirnm etc. wie Band L \ 
ADIECTV8 EST INDEX COPIOSVS, TRIPLEX: | Quorum PRI- 
MVS , inscriptiones capitum singulorum , et argumenta conclusionis 
cuiuslibet: | 8ECVNDVS, res, et verba memorabilia: | TEBTIVS, 
leges , et | textus feudales explicatos continet. | Cum Gratia et 
Privilegio Caes. Maiest etc. | MDC. | 

Gewidmet dem Herzog Heinrich Julius von Braunschweig, 
nebst drei lateinischen Widmungsgedichten an den Verfasser. 

Am Ende des Texts S. 618: DEO GLORIA. | Hierauf Index. 
Am Ende: SP1RAE NEMETVM | E Typographeio Johannis 
Lancelloti. | CID 10 C. | Sodann zwei Blätter mit Nachwort und 
Errata. Das Nachwort schliesst ; Raptim Spirae Nemetum, Calend. 
Martii, anno repara- | tae salutis 1601. | 

Folio, 4 Blätter mit den Signaturen * 2 , * m + Seite 1—618 
Text zweispaltig + 64 nicht gez. Blätter, die einzelnen Lagen 
mit t, tt — ttttttttttto bezeichnet, die 4 ersten Blätter 
der einzelnen Lagen 1 — 4 nummeriert + 2 n. gez. Blätter 1 ) 

Nürnberg Germanisches Museum (n. 5341). — Bibliothek des 
germanischen Nationalmuseums. Nürnberg. 1855 S. 218. 

XXII. Druckwerke ohne Angabe Von Jahr, Ort 
und Firma; zweifelhafte Speierer Drucke. 

Als Anhang liefere ich eine Zusammenstellung solcher Drucke, 
welche mit dem Druckort Speier zwar bezeichnet, aber ohne Firma 
sich typologisch nicht bei den einzelnen Druckern einreihen Hessen. 
Andere tragen keine Jahresangabe und sind chronologisch eingereiht. 
Eine kleine Anzahl nur wahrscheinliche Speierer Drucke tragen ein 
f am Anfang. 

(1510.) 

1. SSDn bcnt 8tcmcr Erifti, roaS er gutteS ju uer | fauffcn Ijat. | 
Mit Titelholzschnitt. 
Speier. 0. J. u. F. 



1) Mitteilung aus Nürnberg. 



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99 

Quarte, 6 Blätter. 

Bibliotheca Haeberliniana IV, S. 323 n. 6622. — Weller, 
repert. Supplement II, S. 7 n. 432. 

(1514.) 

2. f ©rclerang, gntfdjeibt tmb entltc^cr öcrtrag in bcn jrrungen, 
©o ftdj ^tutfc^en Demant ffapittelcn ber oier ©tiefft unb gemeiner 
*ßfaffljeit ju ©pier unb »urgermeifteren Statte unb ®emeinbe ba- 
felbft etlicher nertrege ©prudj tmb anberS Stucf) bero tmgteicfjeS t>er- 
ftantS falber gehalten 3Rtt ©etjbertfjetjl guten ttriffen tmb mitten 
Dienstag nadj ©anet Sucien lag. 3m 1514. igaljr tjffgericfjtet. 
«ber Sporne Styoftott croffenet publtctrt mtb gefcfjrooren toerben. 

Folio. 

Bibliotheca Haeberliniana S. 54. n. 1137. 

(1520.) 

3. SSon beut ljungerigen | in ber not, lug nit toerb fdjulbig | 
an feinem tobt. ©ingS in | be3 ftarden Sßop* | pen tljon. | Am Ende: 
(Sebrucft ju ©petyer. | 

Beginnt: SSDn mtjltigfeit ber tugent mit idj Ijeben an jc. 

Octavo, 4 Blätter, mit Titel hol zschnitt 

0. J. (um 1520). 

Stuttgart offen«, ßibl. 

Weller repert. Supplement I, n. 166. 

(1522.) 

4« Ouriositas regia s. qnaestiones VIII . theologicae ä Maximi- 
liauo Caesare propositae & a Trithemio solutae. Spirae. 

0. F. 1522. 

Folio. 

Baur, primitiae S. 45 n. 49. — Weiss, Nachrichten II, 
S. 23 n. 83. 

Erste Ausgabe Oppenheim 1515. 

5. f Sin naft fcfmner 3)tjalogu3, ob' gefpred) Sfidtfein, eines 
borff Samern oon 5)ubenljoffen, bn eine« ftifft ®töthter£ ju ©peier, 
mitt etjnanber rebenbe (t>aft tooljl mit ber gefdjrifft gegrünbet) ®ar 
ntit},fd)ön tmb luftig etynem iebe (Stiften menfdjen ju lefeen. 

0. 0. u. J. u. F. (8peier, um 1522). 

Quarto. 

7* 



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100 

Weller repert. n. 2030 nach Catalogue d'une collection pr& 
cieuse. (Kuppitsch.) Halle a. d. S. 1846 n. 5706. 

(1523.) 

6. f ®tnt ffaggefdjrifft be$ ©rfame ünb | toirbigen $erren SBertt- 
fjer oon | ®olbberg , Pfarrer ju ©petjer ju | fant äRarttn getoefen, 
an alle | ©tenbe Jeütfdjer nation, | tute unförmlicher toetjfj, gä| ge« 
fdjtoinb | onerforbert einiget regten mit ei)- | nem tt)ränifd)c getoalt 
oö ettt- j djen Pfaffen onb jren meg- | ten ju ©peljer be$ ftif | tcd 
f. 3B^ben, mit- 1 fampt jren tyU | fem, an tetyb | eer onb | gut | bc- 
fc^tücrt toorben fetj. | ©int grofc bing ift bie marfjetyt , onb | ftartf 
über alle bing . iij . Esdre . c . iiy . | Stufjgebingt in meiner flog tm 
prebig äße front- 1 me priefter ber äetjt, toen ft) aller eren merbt 
feütb, | babetj audj aHe£ jr frum Ijaufjgefinbt, | toenn idj | ba£ fett 
in feinten toeg mahnen toiH. \ 

Auf der Titelrückseite Wappen , oben 1523. 

0. 0. u. J. u. F. 

Quarto, 8 n. gez. Blätter, deren letztes leer, mit den Sig- 
naturen Au — Bin. 

Speier Museum*, Nürnberg, german. Museum. 

Panzer, Annale n II, 1877. — Bibliothek des germanischen 
Nationalmuseums zu Nürnberg. Nürnberg 1855. S. 99. 

(1524.) 

7. t SlStidel tmb clagfhtd, | ttriber Sofym ©aber pfar^er $u 
Sanbato oö getjft | lid)en Siäcal ju ©petyer , be$ ©uangelij falben, 
in- 1 brockt off bornStag nad) Setare . M.D.XXIUI | Stnttoort Soljan 
©aberä I off gemelte artidel. | SSanbrieff fo ober genan- 1 ten 3ol)an 
SSaber auffangen önb gu ©petjer an | bie grof? ffierdjtljür amtge- 
fotogen off Sonntag | Kantate. M.D.XXIIII. SRit ange^gung ber| 
falfeten , ©o barin begriffen fein. | Slppettation 3oljan Sa- 1 berS 
oonn oermetnttem onndjriftlidjen Sann off | äRittood) nod) Kantate. 
M.D.XXIUI. | 3of)an.l9. | 2Btr fjaben ein gefafc, onb nod) Onferm 
gefafc fot er | fterben, bä er Ijat fid) felbä ju gotted fon gemalt, | 

Die Rückseite des Titels leer. 
0. 0. u. F. 

Quarto, 16 n. gez. Blätter, deren letztes leer, mit den Sig- 
naturen An — Du. 
Speier Museum*. 
Panzer, Annalen n. 2265. 



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101 

8. f «in (£$riftfid> tonberridjt | ob. önb bfc melier örfadj, andj | 
gu toem, toaS, önb toorauff bcr | toare Kljriften menfdj beten fot j 
bo mit er fein gebet in ber mar- 1 Ijait önb be gaift fefiglid) t^ün | 
möge. SBetcfje önberridjt bann | in bo« Ijeüfam (öö Erifto toare | 
got önb menfdj geterteS) öatter | önfer mit etliche jugefefcte toorte j 
bar jft Dil nalje ba8 ganfc Eljrijt | Hdj leben, ate ain innerliche 
re- 1 be ober Betrachtung ju got Der* | fafct önb gejoge mirt, öaft 
nü| | ainem jeben ffifjriftlidje menfef) | an jü miffen , aber ötjl 
fruchtbar j er mit jnnerlidje gemüt ju üben. | 3)ietridj SSö Jalberg. 
Mit Titeleinfassung. Auf der Rückseite des Titels Holzschnitt. 

0. 0. u. F. 

Sedez, mit den Signaturen An — A 6 , B — B & , C — C 5 , D — D 5 , 
E — E & . 
Speier Museum 4 '. 

(1525.) 

9. ©in Sfjriftlidjer önterridjt, ob önb öfc meldjer örfadj, audj ju 
toem , ma$ önb toarauf ber mare Efjriftenmenfcf) beten foff, bamit 
er fein ®ebet in ber SBarfjeit önb bem ©eijt feliglid) tfjun möge, 
©peljer . 1525. 

Verfasser ist Diether von Dalberg. 

Octavo. 

Wolfenbüttel (wo das Buch jedoch nicht zu finden ist). 1 ) 

Weiler repert. n. 3661. — Baur, primitiae 8. 45 n. 50. 

(1526.) 

10. f 2)cr (grbren grety SSnnb Stetydrftett gefanbten , erfte , önb 
anbere antmurt, über Rat), SRatje. übergebne Snftruction , burd) ftje 
fambt ettlidjen befdjmernuffen gegen ben gatjftlidjen , tjefc ju ©peljr 
auff bem 9teicf)3$tag überantttmrt. Slnno. M. D.XXVI. 

Quarta 

Speier Museum. 

Mitteilungen des hist. Vereins der Pfalz XVII (1893) S. 190. — 
Panzer, Annalen II n 3117 grafisch abweichend. 

11. t 2teS $el)ligen SRömifdjen 9tetd)S ©tenbt, mitfampt ben 
Efjurffirften ön dürften :c. ®eljftlid)en önb äBeltlidjen, fo auff bem 
\fö öerfd)hten löblichen Sfteicfjfjtag ju ©pegr in ber Seljfertidjen 



1) Briefliche Mitteilung aus Wolfenbüttel. 



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108 

9td$ftot in eggner perfon , mit jrer 9ittterfd)afft be$ 2tbcte , 2)octoren 
tmb Ijöffgefmbt, aud) anbere gefampte botfdjaffte *c. erfdjine be3 jarS 
jtnetytfcigf nnb fedjä, mit iren titteln nnb namen flärticfje bcfc^rct- 
bung. Holzschnitt: Doppeladler, Rechts kaiserliches, Links 
Speierer Wappen. 

Am Ende: 3n bem 3ar M.D, tmb XXVI. 

Qnarto, 4 Bogen. 

Panzer, Annale n II n. 3118. 

12. f ®etrentt>e ermanung @o etlid) djriftftd) perfonen , auff t>efc 
gehalten Stetjdjtag ju (Speyer ben Surften leutfcfjS SanbtS jugefdjri- 
ben fjaben. 1526. Mit Titeleinfassung. 

Quarto, 2 Bogen. 

Verfasser sind G. Schatzmeister nnd Ebert Ruell hessischer 
Kammersecretär. 

Panzer, Annalen II n. 3116. 

13. f 3to8 nütn Jeftomet furfc | tmb grflntßd) in ein orbnung 
önb tejt , bie trier ©uangeHften, mit frönen ftgur|en burdj au$3 
gefürt @amj>t ben anberen Styoftoten. Snb in ber feiferlic^en ftat 
fpeter | uolenbet burdj Sacobum ©eringer Seniten. 3n bem jar be$ 
^eiligen reidjtagS . 1526. | Holzschnitt. 

Format? 

Luthers Bibeltibersetzung, aber dialektisch im Abdruck verändert. 

Serapeum XV 8. 333. — Baur, primitiae S. 62 — 63. — Ein 
Nachdruck erschien 1527 zu Strassburg bei Johann Grieninger. 
Panzer, Entwurf 8. 133. — Nagler, Monogrammisten 111, n. 1595. 
— Biederer, Nachrichten IV, 8. 125. 

(1527.) 

14. f $ie trier guangeKften | ganfe ffinftlidj tmb fürfclid) jnn 
retj- 1 men nerfafjt, alfo baS bu in etjnS tje- 1 ben reimen crftcn mörtltn, 
finbft ba8 (Ja | ptttet, tmb ben namen beä ©uange- 1 liften , toie bie 
nadjuolgenbe Sie | gleit melier tmb Hörer | anjetjgen nnnb auf?- 1 
melden. | $urd) Bannern gefdjnrinbt. | ©ebrücft §u Speyer. | Änno 
M . D . XXVII. | Die Rückseite des Titels leer. 

Auf dem zweiten und dritten Blatt die: Siegeln tmb erftärung 
bi& bfidjlinS. 

Der Text beginnt Blatt 4 mit Blattzahl 1 : 

2ÖR anfang bföriben (!) mflrt ber ftom, 

SSnb tote 3ofep!j äRariam nam. 



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103 

Der engel Sofe^S fludjt ffirfam. 
äRario 3efum gbor mit fdjom. 2C. 

Am Anfang jedes Evangeliums ein viereckiger Holzschnitt 
Zwischen den Versen nnd nach den Vierzeilen Erklärungen dazu 
in kleinerer Type. 

Octavo, sieben halbe Bogen mit den Signaturen A — 6, 3 n. 
gez. Blätter + Blatt 1—25 mit Blattzahlen. 

Zwickau, Ratsbibl. 

Wackernagel, Bibliographie des deutschen Kirchenlieds 8. 102 
n. CCLX. 

(1528.) 

U\ t SSwi fotfdjent ange- 1 bcn bnb berföroefce. | @in nüfclid) 
büdjltn , burdj bcn | berümpten $et)bemfdjen rebner | Suctanü , in 
friedjifdjer fprad) | bef djrteben, 9?eültd)ft burdj bcn | ©mljafftenn, 
#odjgelerten 1 Doctor Sacob ©djenefen | aufj Satetn in Deüfcfd) | fprod) 
transferiert | tmb gejo- 1 flenn. | Stmto M . D . XXVUI. | Mit Titel- 
einfassung. 

Blatt 2 Vorseite bis Blatt 3 Rückseite Widmung an Philipp 
zu Stettin und Pommern ?c. mit der Zeitangabe : 17. Dezember 1528. 

Quarto, 18 n. gez. Blätter mit den Signaturen An — Dun, 
Schwabacher Type. Möglicherweise aus Eckhardts Druckerei. 
Uebersetzung der Calumoiae des Lukian. 

Darmstadt Hof bibl. 

(1529.) 

15.* 11 3)a$ roünber 93üd)Iein. | f 2Bie bic roelbt bon onfong ge- 
[regirt] | bnb erhalten ift , aud) rote onb 5Ü melier jct)t olle ... | 
erbtreidj erfunben bnb aufffomen finbt, mit b ... | liefen gefc^ic^- 
ten ic 3tord) ben fjod)gelar[ten] | Sofjan Don Jrittenfjetjm befc^ric- 
ben | SBeldjä tyie auffä fürfcft | angejeljgt 2c. | Sortuno iuftteie ge- 
nant. | Dil mirocfel fint mir betont. | Holzschnitt; zwei Frauen. | 
11 Cum gratia et priuilegio. 0. M. | Die Titelrtickseite bedruckt. 

Letzte Seite unten: ©ebrücft ju @^er, bcn . X . tag be£ 3Ro* 1 
not« ©eptembriS . «nno . M . ccccc . XXIX. | 

Quarto, 6 n. gez. Blätter mit den Signaturen An — Bj. Mög- 
licherweise aus Eckhardts Druckerei. 

Speier Museum (Titel verletzt).* 

Murr, memorabilia biblioth. Norimberg. H. S. 270. — Mittei- 



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104 

hingen des hist Vereins der Pfalz XVIII (2894) 8. 90. — Weller, 
Annalen I, 8. 307 etwas abweichend und mit der Zeitangabe: 
20. Sept 

16. f (£in Sfjriftttdp grmamntg , $f)ttiwri aRelaitd>tl)om$ an 
bcn . . ßönifl gerbinanb . . jefct jüngft ju Spdjer gefdjriben , Slufi 
bem Sotcin ptS lefitfef) gebracht. 

0. 0. u. J. u. F. (Speier 1529). 

Quarta*) 

Wernigerode fttrstl. v. Stolberg'sche Bibl. (Hc 1093, misc. 4.) 

17. f Sfofeog efelic^cr arttfet aus bem abfd)et)b beS ^t gefal- 
lenen SReid)8tage$ ju Speyer . . . jc. 

0. 0. u. J. u. F. (Speier. 1529). 

Quarta*) 

Wernigerode, fttrstl. v. Stolberg'sche Bibl. (Ii 55 misc. 3). 

18. Tritemius Joh. de Septem seeundeis i. e. intelligentiis sive 
spiritibus orbes post deum moventibus. Speier . 1529. 

Quarto. 

Silbernagel, Johannes Trithemius. IL Auflage. Regensburg 
1885. S. 241. 

19.* f Einladung zu einem Schützenfest nach Speier 1529. 

2B3r bie JBurgermetfter mtttb ber Statte beä Ijeljligen SReid>3 
Statt Speyer . ©muteten ben für- 1 fiebrigen ©rfamen, erbam önb 
roetjfen Shirgermeifter bnb Statte , Slud) Sdjüfcenmetfter, mtb gemei- 
nen Sdjieft gefettc , ber Ijanbtbücfjffen ju . . . . (Lücke fftr hand- 
schriftliche Eintragung der Namen des Empfängers) etc. 

Vorletzte Zeüe: gu SSrtunbt bifc ©rieft mit tmfer ber Statt 
Speyer Secret Snftegel Ijieffirgebrucft befefrigt , ©efödjen gregtagS 
nad) bem Srnttag | Glaubt . De« günftfee^en^unberrften 9?eün mtb 
jtoeinfctgften 3ar8. j 

Querfolioblatt, Schwabacher Type, 25 Zeilen. 

Speier Stadtarchiv (unbenutztes Exemplar).* 

20. t Einladungsschreiben des Pfalzgrafen Friedrich zu einem 
Schiessen in der Stadt Speier 1529. 



1) Mitteilung aus Wernigerode. 

2) Mitteilung aus Wernigerode. 



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105 

Querfolioblatt. 0. 0. 
Speier Museum*, 

(1532.) 

21. Novum testamentum teutsch von Jacob Beringer ediret. 
Mit Figuren. Speyer. 1532. 

Folio. 

Baur, primitiae S. 60 n. 52. 

22. Srtjttljeinter Qolj. o. 8en. Krontcö com torfyrung ic. ber 
gründen, ©peier . 1532. 

Catalog Antiquariat Rosenthal München 65, 115 n. 1163. — 
Möglicherweise nur Druckfehler des sich nicht gerade durch 
allzugros8e Kritik auszeichnenden Catalogs für 1522. Auch das 
Format würde zu 1522 stimmen. Eine weitere Auflage erschien 
Frankfurt a. M. 1605 Kleinoctavo. 

(1535.) 

23. ©tm toarljafftig practica , bereu ftd) baS gemein ©aroer&bolcf 
burd; ba$ ganfc jaljr galtet tmb auffmerfung Ijat. ©pe^r.1535. 
Mit Titelholzschnitt. 

Quarto, 4 Blätter. 

Weller repert Supplement I, n. 117. 

0539.) 

24. f ffittation bnb öorbefdjetb beä 8?etjferlid)en (£amergcrid)t$ ju 
©petjer ttribber $erfcog $einrtd)en bon Sraunfdjtüeig tmb ctttidje 
feiner Untertanen. 5)urcf) bie ©tabt ©ofclar aufgebracht. 

0. 0. u. F. 1539. 

Quarto, 14 Blätter. 

Nürnberg german. Museum. 1 ) 

Ein ähnlicher Druck abgedruckt in Hortleder, Handlungen und 
Ausschreiben ed. Frankfurt a. M. 1617. U. S. 43 (mit dem Datum: 
Speyer 23. Juli 1539). 

0540.) 

25. t 3ta$ auftreiben Sdiferttdjer äRajeft. auff ben Sag ju 
©peier ober bon bannen gegen $agenatu gelegt , Stnno 1540 . ben 



1) Bibliothek des germanischen Nationalmuseums in Nürnberg. Nürn- 
berg. 1855. S. 59. 



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106 

fcdtften 3untj , 2In ben E^urfürften ju Saufen , mtb Sanbgraffcn ju 
Reffen. 

0. 0. u. F. (Speier, 1540). 

Einblattdruck folio. 

Abdruck in Hortleder, a. a. 0. I, S. 130—131. 

26.* f 9Som tag ju §agenaro | .Sroen öerbeutfdjte Senbbriefc, 
eins | Stmntbecfjanta tmb ein« roetyfen | bcfdjeibenen £f)uml)errn$. | 
Die Rückseite des Titels leer. 

Am Ende: Saturn ju @petjr,am tag Sonifacij 1540. | Soljan 
©L etnr ©. fon- 1 ber uertraroeter freunb. | Die Rückseite des letzten 
Blattes leer. 

Quarto, 16 n. gez. Blätter mit den Signaturen An — Dm. 

Speier Museum*. 

Bibliotheca Haeberliniaua S. 353 n. 6620. — Abdruck in 
Hortleder a. a. 0. I, 134—144. 

(1543.) 

27. (Sin fd)ön nem | Sieb tum ber Ootijetjt | önb ijerrligfelft tm- 
fcr£ | £erre ^cfu Sljrifti nadj | fetjncr eblen menfctyait. | gum pxtifc 
ber glorten ©fjriftt | bnb allen Efjriftgtaubigen j»m | troft gefangen, 
3m tljon, | 33) ftunb an etmem | morgen ,:c. 15 43. j gfflrdjtet 
©ot, önb gebt jm | bie @f}r. | Die Rückseite des Titels leer. 

Blatt 2 Vorseite: Vorrede. | Es folgt das Lied selbst von 
63 Strofen mit deutschen Ziffern bezeichnet, Verse nicht abgesetzt 
Auf der letzten Seite: 83efd)lu3. Acht Zeilen. 

Kleinoctavo, 11 Blätter mit den Signaturen Au — Bin, ohne 
Blattzahlen. 

Berlin kön. Bibl. und nochmals aus v. Meuscbachs Bibliothek. 
Ersteres Exemplar ohne Druckortsangabe, letzteres hat auf der 
letzten Seite den Vermerk : 11 Gedruckt zu Speier. | Son6t stimmen 
beide Exemplare überein. 

Wackernagel, Bibliographie des deutschen Kirchenlieds S. 186 
n. CDLX. 

0544.) 

28. practica , etjn roarfjafftig , burdj tangroerige erfarung erteraebt, 
bereu fi(^ ba3 Seroerifdj Sott burdj baä ganfc Qare galtet. Unb 
tueret biefe Sßractica für unb für. SBeitter bie 32 tag , bie man 



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107 

nennt bte berroorffcn tag , barinn man nidjtS anfallen fott. ©peir . 44. 
(1544). 

Quarto, 6 Blätter, mit vielen Holzschnitten wahrscheinlich nach 
Hans Sebastian Beham. 

29. f Kaiser Karl V. warnt bei Strafe der Acht jeden An- 
gehörigen deutscher Nation, dem König von Frankreich in seinem 
gegenwärtigen Krieg gegen Kaiser nnd Reich zuzuziehen. Speier. 
2. Juni 1544. 

Einblattdruck. 

Speier Museum. 

Mitteilungen des bist. Vereins der Pfalz XVIH (1894) S. 190. 

30« f Abdruck der allgemeinen gegen den Eintritt in fremde 
Kriegsdienste gerichteten Bestimmung des Reichstagsabschieds zu 
Speier 1544. 

Einblattdruck. 

Speier Museum. 

Mitteilungen des bist. Vereins der Pfalz XVIII (1894) S. 190. 

Sl. t $etfer «artt beä gfinfften 93efe#, an S^urfürft S^ann 
grieberidjen ju ©adjfen I. 2)af$ er feine SRottfjurfft in ber ^ßffa- 
gifdjen ©ad) femer förberltdjft einfänden. II. Snmittelft ntdjte nerocS 
ober t!jätlid)$ furneljmen. 111. Satten uon Sidjtenfyrin fein ®ut 
tüibcr juftellen, ffinb IV. 3oad)tm uon Sfeborff tebig laffen folle. 
©peier 10 Suni 1544. 

Hortleder a. a. 0. I, a, S. 1199—1200. 

(1553.) 

32. f «abrief «aifer »arte V. auf galten be$ ©ifdjof* SBei- 
Qanb uon Bamberg gegen SRarfgraf älbredjt Don ©ranbenburg auä* 
geftellt. ©peier 1 3)ecember 1553. 

Hortleder a. a. 0. II, S. 1149—1151. 

33. t SßubKcation biefeS «d)tb*ief$. ©peier 1 3)ecember 1553. 
Ebenda H, S. 1151—1152. 

34. f Sßublication biefeö Sldjtbriefä erlaffen auf Anrufung ber 
©tabt Utürabetg. ©peier 1 ©ecember 1553. 

Ebenda U, 8. 1153-1154. 



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106 

(1562.) 

35. t ©trafmanbat Satfer SetbmanbS I. gegen bie ©tabt SRüljt- 
Raufen roegen ©teuerrüdftanbeS. ©peter. 1562. Untergridmet fymb- 
fd)riftttd) öon $)r. SBerner $odj Serroalter. 

Spcier Museum. 

Mitteilungen des bist. Vereins der Pfalz XVII (1893). S. 183 
(ohne Angabe des Formates). 

(1564.) 

36. Eysengrein G., chronologicarum rerum amplissimae clarissi- 
maeque urbis Spirae libri XVI. 

Spirae. 1564. 
Octavo. 

36 a, f Dickius Leopoldus, de optima stndiorum ratione et 
in omni facultatum genere methodns. Christianae et civilis vitae 
compendinm, in quo et de signis cognoscendorum hominum. 

0. 0. (Speier) 1564. 

Octavo, 95 gez. Seiten. 

Die Vorrede des Autors schliesst ab: Spirae 1564 ohne nähere 
Zeitangabe. 

(1570.) 

37. t SRctüc Leitung , SBetcfjer (Seftatt Stömtföen ßatferftdjen 
SRajeftat Softer, Sfabetta ober ©lifabetfj beä fionig in granefreidj 
Earoli IX. gtjegemaljet nad) bem JHrdjgang ju ©petyer, am 22. 
Dctobrte 1570 gehalten, I)ernad)er in ber Eron Srancfreidj begleitet, 
Ijeintgeffifjret, empfangen, unb für ein Sßontp gehalten. 1570. 0. 0. 

Quarto. 

(1571.) 

38. 3^en Slrfcenelj, | Dtefelbigen gut mtnb ge- 1 funbt ju behalten, 
audj atterfjanbt ge* | breften, menget tmnb roeetagen ber jeen | ju be- 
nemmen tmb Ijeljlen. | Slud) alte fdjäben, locker tmnb beuln grünbt- 
üd) | ju tjetjlen, mit bem Ijolfc Ouaiaco, | JJranfcofen Ijotfc gereiften. 
SernerS ben erbgrinbt an alten tmnb jungen ju Ijeljten, tmnb roiber* 
umb tjaar ju gießen. | ®ebrucft ju ©petjer. | M . D . LXXI. | Die 
Rückseite des Titels leer. 

Kleinoctavo, 30 gez. Seiten, Schwabacher Type. 
Ehedem in meinem Besitz. 



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109 

39. f ffiorlabuttg be« StfdjofS ^oljatm non äJHhtfter toegen eine« 
jtoöifmonatltcfjen SRfitfftanbeS „»eljarrtidjer Sürcfcn #itff" nott 9984 ft. 
nor ba$ SReidjSfammergeridjt buref) Saifer äRagintttian IL trielmefjr 
ben Sßrocurator*3fi3cal be$ Saiferltdjen SReid)$fammergertcf)t$. ©pcier 
20 3Ȋrj 1571. 

Qaerfolio. 

Speier Museum. 

Mitteilungen des hist. Vereins der Pfalz XVIII (1894). S. 191. 

(1596.) 

40. f Stnttüort | Stoff #anä Sßtftorii fieben Scuffcl, nnnb | mt* 
menfd)lid)e, nrie aud) mtd)riftftd)e | ©djmeljef grifft. | 3n melden er 
3). SRar- 1 tin Sutljer, 33of?f)afftig bttnb (Efjrrüljrig an- 1 griffen, nnnb 
barburd) alle ©tinbe nnnb Sirdjen, bie | ftdj jur Stogäjmrgifdjen 
Sonfeffion befetmen (barinn befj feiigen | SRanä ®otte3, Seljr nnb 
©efanntnufj jufammen gefaffet | ift) tmberftanben inn allerlei) ©djimpff, 
©pott | nnnb nerbadjt jufefcen. | §ierinnen toirbt gefjanbett. | I. SJon 
#. ©grifft. | IL »on ber &f)riftlid)en Sirenen. | III. Son ben Sapft* 
liefen JHrdjen. | IV. Son 3). SutfjerS <ßerfon. | V. SSon £an8 <ßiftorij 
^Jerfon, nnb feinem fdjrecftidjen | Slnblicf. | ®efteHt burdj | 3). ©amuel 
$>ubern. | ®etrucft im 3af)r, als man seilet nad) Sljrifti ®eburt, | 
M . D . XCVI. | Die Rückseite des Titels leer. 

Das Vorwort datirt: Speyer Anno 1596. Samuel Huber D. 
Quarto, 4 n. gez. Blätter + 223 gez. Seiten. 
Wernigerode fttrstl. v. Stolberg'sche Bibl. (Hc 619).*. 

(1598.) 

41. f SBiber ben | SlbfaO | ßum (Saluimfcfjen Slntidjrift, | Srem- 
Ijerfcige | SBamung nnb ©rjnnerung. | 3). ©amuel $uber. | 3). äRartin 
Silber, 3:om. 3t>en. 3. | got. 376. | <£r (ber Bminglifdje ®eift) hrirb 
aber fort | fahren, tmb meljr Strtidel angreiffen, ttrie er | fdjon 
fünefett mit ben Stugen, ba$ bie 2:auffe, | ©rbfünbe, StjrtftuS nid^td 
fetje. | ®etrucft im 3ar, afö man geilet nad) ber ®eburt | nnferS 
$@rrn tmb ipe^lattbS 3efu GHjrifti, | MDXCVUI. | Die Rückseite 
des Titels leer. 

Dem Christian, Johann Georg und August Gebrüdern Herzogen 
von Sachsen gewidmet: Speyer 1598. 8 September. Samnel Huber. 
Quarto, 36 n. gez. Blätter mit den Signaturen A 2 , B — K. 
Wernigerode fttrstl. v. Stolberg'sche BibL (Hc 620)*. 



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110 

XXIII. Buchhandlungen zu Speier 1568 - 1569. 

1. Hans Gartmann 1568—1569. 

Hans Gartmann wirkte als Buchführer zn Speier und bezog in der 
Frankfurter Herbstmesse 1566 für 7 Gulden 11 Batzen, in der Fasten- 
messe 1568 für 3 Gulden 6 Batzen Bücher aus Frankfurt a. Main. 1 ) 
Gartmann gehörte zu den Buchdruckern, Buchhändlern und Buch- 
führern, welche am 14. September 1569 vor den Frankfurter Rat 
beschieden wurden. 2 ) Damit verschwindet Gartmann wieder. Ob 
er nebenbei auch Verlag und Druckerei besass, ist unbekannt und 
bei dem Fehlen solcher Erzengnisse auch wenig wahrscheinlich. 

2. Heinrich und Hubert Caimox. 1569. 

Heinrich und Hubert Caimox werden 1569 als Landkarten- 
händler von Speier in einem Actenstück des Frankfurter Stadtarchivs 
erwähnt. 3 ) Sic gehörten zn den Buchdruckern, Buchhändlern nnd 
Buchführern, welche am 14. September 1569 vor den Frankfurter 
Rat beschieden wurden. 4 ) Beider Gebrüder waren Cornelius Caimocks 
Buchftthrer zu Antwerpen und Ruprecht Buchdrucker dieser Stadt. 5 ) 

Als Personen, welche zu Frankfurt a. Main aus den Messen 1565 
bis 1568 Bücher bezogen, und zu Speier wohnten, werden noch ge- 
nannt : Georg Baidesheim, Dilmann Brand, und Adrian Zolck. ) Ein 
Caspar Gernm von Speier bezog 1590, 1591 und 1594 ebenfalls 
Bücher aus Frankfurt. 7 ) Desgleichen Caspar Leissner von Speier.*) 
Ob diese Personen Buchhändler waren oder dem Gelehrtenstand 
theilweise angehörten, ist ungewiss. 

Schlussbemerkung. 

Meine Aufgabe, die Geschichte der Speierer Druckereien nebst 
Bibliographie der Druckwerke des XV. bis XVI. Jahrhunderts zu 

1) Archiv für Frankfurts Geschichte und Kunst. N. F. VII, (18S1) 
S. 129 (Palhnann). 

2) Kapp, Geschieh te des deutschen Buchhandels I. S. 774. Hier heisst 
er Hans9 Garteinann. 

8) Archiv für Frankfurts Geschichte etc. VII, 128 Note 1. 

4) Kapp a. a 0. 1, 774. 

r>) Archiv a. a. 0. VII, S. 12S und Note 1. 

0) Archiv ftir Frankfurts Geschichte und Kunst. N. F. Vll (IS81) 
S. 128 und 18». 

7) Ebenda S. 207. 

5) Ebenda S. 20S. 



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111 

bearbeiten, fand namentlich an der geradezu einzig dastehenden 
Sammlung Speierer Drucke des Kreismuseums zu Speier eine wesent- 
liche Stütze, auf der sich weiter arbeiten liess. Den Grund zu dieser 
herrlichen Sammlung legte ein geborener Speierer Herr Bibliothekar 
Wilhelm Meyer zu Goettingen, indem derselbe eine grössere Anzahl 
wohlerhaltener Drucke der Drach'schen Druckerei ankaufte und 
dem Kreismuseum schenkte. Wesentliches Verdienst bei den fort- 
währenden Anschaffungen wie überhaupt warmes Interesse für die 
Speierer Drucke hat Herr Finanz -Rechnungscommissar G. Berthold 
zu Landshut, früher lange Jahre verdienter U. Secretär des histo- 
rischen Vereins der Pfalz, ein Mann, der meinem Unternehmen stets 
die wärmste Theilnahme entgegenbrachte und dessen Zustandekommen 
bei dem Ausschuss durchzusetzen verstand, auch meine biografischen 
Nachrichten durch Angaben aus dem Speierer Stadtarchiv in dankens- 
wertester Weise unterstützte. Ihm wie Herrn Dr. Mayerhofer, Kreis- 
archivar zu Speier, welcher mich ebenfalls mit archivalischem Mate- 
rial unterstützte und Herrn Conservator Prof. Dr. Harster sage ich 
auch hier meinen besten Dank. Sodann danke ich auch hier den 
Vorständen der kön. Bibl. zu Berlin, herzogl. Bibl. zu Wolfenbüttel, 
fürstlich v. Stolberg'schen Bibl. zu Wernigerode, Univ. -Bibl. zu 
Strasburg, Bonn, Kiel und Erlangen, dem german. Museum zu 
Nürnberg, der k. k. Hof bibl. zu Wien, den Bibliotheken zu Mainz 
und Wiesbaden für gehabtes Entgegenkommen. 



Zur Erklärung der typographischen Abkürzungen. 

Jede auf der Höhe der Wissenschaft stehende Bibliographie 
der Wiegendrucke bis 1550 erfordert [die genaue Wiedergabe der 
Texte mit allen Abkürzungen und selbst Druckfehlern. Auch in 
der Bibliographie Jder Speierer Drucke ist diese einzig richtige Be- 
schreibungsart der typographischen Denkmäler befolgt, damit aber 
für zwar des Lateins aber nichtj[der mittelalterlichen Graphik 
Kundige die Lesung der Texte erschwert. Auf besonderen Wunsch 
ist hier eine Tabelle der hauptsächlichsten Abkürzungen der Speierer 
Drucke mit deren philologischen^ Auflösungen|beigeftlgt. 



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112 

ay «s Endsilbe am z. B. penuariay = penuriam. 

dnm = dominum , düice = dominice. 

epüB — episcopus. 

Apüs = Christus. 

Kl' = Kalendas. 

V = is (Endsübe). 

scd'm = secundum. 

Joh'm = Johannem. 

x = et (Bindewort) xc = etc. 

t' am Ende eines Wortes = ter oder tur. 

9 am Anfange eines Worte die Silbe: con oder com. 

9 am Ende eines Wortes die Silbe: ns. 

p ■= pre , p = pro , p — per, p = pri z. B. pncipio = prin- 

cipio, tpe = tempore, 
oiä = omnia. 

u' = uer z. B. reu'endissimus = renerendissimus. 
dr = dicitnr. 
b* «x= ger z. B. s'mones. 
y, = Ensilbe mm z. B. lra^ = literarnm. 
q'd = qnod , qqj- = qniqne , q = qne , q = qno, qqy = quoque, 

qy = quam , in atqy aber : que (atqne). 
en die Endsilbe ensis oder ensem z. B. Spiren = Spirensis 

oder Spirensem. 
moderatönis = moderationis. 



Nachträge und Druckfelllerberichtigungen. 

S. 106. n. 28. Ein Exemplar befindet sich im german. Mnsenm 
zu Nürnberg mit dem Titel : gtyn roarljaffiig practica burdj | Sang* 
tuerigc erfarung erternebt , beren fid) ba£ gcmetjn | .... etc. | 
11 (Sctrücft au @peir,3m XLIIII. 3are. | Holzschnitt. 

Quarto, 6 Blätter. 

(42, 350.) 

Mitteilung aus Nürnberg. 

S. 32 Zeile 11 von oben lies statt: restra: vestra. 

S. 32 nach Zeile 18 schalte ein: Wien k. k. Hofbibl. 



Seiten 1—112 Druck von Ehrbardt Karras zu Halle a. <L S. 



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113 



II. 

Der Burgfriede von Dürkheim. 

Von 
F. Ohlenschlager in Speier. 

In dem reichen Urkundenschatze, den die Fürsten von 
Leiningen zu Amorbach aufbewahren, befindet sich eiue grofse 
Anzahl von Schriftstücken, welche für die Geschichte der Pfalz, 
des Heimatlandes der Fürsten, vom höchsten Werte sind. Pfarrer 
Lehmann hat in seinen Schriften manche dieser Urkunden benützt 
und angeführt, meist ohne den Wortlaut oder auch nur den 
Gesamtinhalt mitzuteilen, obwohl dies besonders für die Orts- 
geschichte recht förderlich und wünschenswert wäre. Eine von 
diesen Urkunden, die sich auf Dürkheim bezieht, ist für die Örtlich- 
keiten in der Umgebung dieser Stadt von solcher Bedeutung, dafs 
deren Veröffentlichung keiner besonderen Begründung bedarf. 

Herr Dr. Mehlis, welcher die Urkunde mehrfach erwähnt, 
besafs einen Teil derselben in Abschrift, und liefs mir von 
dieser eine Copie zukommen, die als wahrscheinlichen Auf- 
bewahrungsort des Originals das Leiningische Archiv angab. 
Um völlig sicher zu gehen und eine genaue Abschrift zu 
erhalten, liefs ich in Amorbach anfragen, ob die Urkunde noch 
vorhanden sei und bat in diesem Falle, die in meiner Abschrift 
etwa befindlichen Abweichungen von der Urschrift zu verbessern. 
Dieser Bitte wurde seitens der Fürstlich Leiningischen General- 
verwal tirog nicht nur in entgegenkommendster Weise entsprochen, 
sondern ich erhielt auch die Mitteilung, dafs die Urkunde einen 
gröfseren Umfang habe, hierauf eine genaue Abschrift des ganzen 
Schriftstückes und die Erlaubnis, dasselbe zu veröffentlichen. 

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114 



Das Original, am 2. Januar 1360 ausgestellt, ist auf 
Pergament geschrieben und hatte ursprünglich 3 Siegel, von denen 
nur noch das zweite vorhanden ist. Der Wortlaut ist folgender : 

„Wir Graue Friderich der alte vnd Graue Friderich der 
Junge gebrüdere Grauen zu Liningen uff eyne site, vnd wir 
Graue Emche von Lyningin uff di andern siten. Tun kunt 
allen den di Ij 1 ) di disen brieff ansehent oder horent lesen, 
nv vnd ouch hernach. Daz wir. lieplichen vnd gutlichen mit 
wol bedachtem müde, vnd mit vnser beider fründe rate, eines 
ge- ]] meinen burgfriden. über ein komen sint. in vnser gemeinen 
bürge vnd stad zu Dürinken. Also bescheidenlich. weler vuder 
vns einer iemanne. enthalten hette. e. dan der || andere, weler 
der were. des entheltnisse sol vor gan. mag er daz zu bringen, 
mit pörtenern vnd mit turnknechten, es ist ouch beredt daz 
keiner dem andern sine viende sol jj füren in di vorgnfant] slos 
bürg vnd stad / werez aber, daz daz beschehe vngeuerlich weler 
vnder vns daz tede. wan er daz erfüre, oder yrae daz gesaget 
#rde. so sol er in heissen us riden. || ane sines gemeinders 
schaden, zu stunt vnd sol yme keinen schaden dez tages tun. 
Ouch sol ime der. der des vient ist. vnd von des wegen er 
ruraen müs. des tages keinen schaden tun i| er vnd ouch di sine 
ane alle geuerde. Ouch ist beredt daz vnser keiner dem andern, 
deheinen ge meinder in di obgnanten slos. bürg vnd stad setzen 
sol. es en si. denne. des anderen ge- 1| meinders guter wille Me 
ist beredt werez daz wir di vorgnfant] herren graue Frid. der 
alte graue Frid. der junge, vnd graue emche czweiende vnd 
kriegende ♦rden. daz got ver biete |] so ver sprechen wir ge 
meinlich vor vns vnd alle vnser erben, daz vnser dekeiner dem 
andern us den selben slossen. bürg vnd stad zu dürinken vnd 
ouch wider dar in keinen schaden || tun süllent/Ouch ist beredt/ 
daz wir deheinen man / der ire in den vorgnanten slossen bürg 
vnd stad sitzet oder hernach da inne sitzen wöltent bede fri 
sullent lassen, er en snlle dan || von rechtes wegen bede fry 

l ) |! bedeutet das Ende einer Zeile der Urkunde. Das di ist offenbar 
doppelt geschrieben, weil eine neue Zeile anfängt. 



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Gooski 



115 



sin / Ouch ist beredt weler vnder vns einer abe gienge uff 
wele siten daz were vnd des erben zu teile wöltent gan. di 
dar zu geborn sint / di sullent disen ]| brief / vnd waz dar inne 
stad gescriben. sweren stete zu halten, vnd wan si daz tünd / 
so sol man si in lassen gan. zu irem teile dar zu si geborn sint. 
vnuerzogenlich. 

So ist daz der vmbegriff || vnd zirkel des burgfriden. der 
hebet au. An dem steine der da stat an der wegescheide an 
dem vihe wege. vnd von dem steine an di herstrassen us bicz 
an den stein bi wenczen Crüze. vnd von || dem steine bi weuczen 
Criize. den weg us. bit an den stein der da stat an dem ge *) 
wege, vnd den gow ! ) / weg us bicz an den stein der da stat 
uff dem Schüssel acker. vnd von dem steine an dem Schüssel || 
acker. bit an den stein der da stat vnden an der stein grüben. / 
vnd von dem steine an der stein grüben bicz an den stein der 
da stat an der fürte, vnd von dem steine au der fürte bicz an 
den stein || der da stat in dem wingarten. vnder brünoldes stül. 
vnd dan von brünoldez stül bicz in den phat der di sumerwune 
her abe gat / vnd von der sumerwune bicz an den stein der 
da stat an dem halsperge. || den weg us / vnd von dem steine 
am halperge bit an den stein der da stat an der tornach / vnd 
von dem tornach. den weg us bicz an den stein der da stat 
an sant Michelzbumen. vnd von dem || steine an sant michelz 
burnen bicz an den stein der da stat an phefflnger steinen 
brücken, vnd von dem steine bi phefflnger brücken, wider an 
den weg der da gat an den vihe weg. 

Noch ist || me be redt / werez daz vnser keiner über füre 
oder vnser amptlute oder die vnseren. daz den burgfriden rürte 
daz got verbiete wer daz clagete vnd dem es nod tete gen dem 
anderen, so sol der / der daz || gebrochen hette vnd über faren 
hette. dem anderen keren vnd wider tun in dem nehesten mande 



l ) Die Lesung dieses Wortes macht Schwierigkeiten, zumal das 
Pergament an dieser Stelle fleckig ist. In einer gleichzeitigen Abschrift 
heilst es : an dem gc wege vnd den geweg us' . . . Spätere Kopien lesen 
meist: gow[e]weg. 

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116 



dar nach so ers ge mant wirt. richtet er ouch den bruch. in 
dem mande alz vor gescriben stad / so sol || er den burgfriden 
nitt gebrochen han. 

Alle dise ding süllent sin ane allerleie argeulist vnd geaerde 
vnd ouch alle dise vorgescriben stucke vnd artikle. vnd ir 
iekliches besunder geloben wir stete vnd veste | zu halten vor 
vns vnser erben vnd alle vnser nachkumelinge bi guten truwen 
uff den eit den wir uff den heiligen gesworn hau. mit uffge- 
habender hant / vnd werez daz vnser keiner der obgnanteu j 
herren oder vnserer erben daz breche vnd da wider tete da 
vor got si. der sol sin. truwelos erelos vnd meineidig / hi bi 
waren, hern wernher kolbe kistel von durinken / Johan von 
wachenhein. Heinrich || hornbach. Johan von Mintfürt. Heinrich 
charaerer von durinken. friderich von meckenhein der Junge 
wolff von meckenhein gebrädere friderich Chamerer von wrmez 
rittere. vnd wilhelra von mandelscheit || ein edel knecht / vnd 
durch daz daz dis eweklichen vnd vnuerbrochenlich sete blibe 
so han wir Graue friderich der alte graue frid. der Junge / vnd 
Graue Emche von lyningen zu einem Urkunde |] vnser Jngsigele / 
gehenket an disen brieff / Der Geben ist an dem nehesten 
dunrstage nach dem heiligen iarestage Do man zalte Tusent 
Drühundert vnd sechzig iar nach gotz geburte" 1 ) 

Wir Graf Friederich der alte und Graf Friederich der 
junge, Gebrüder, Grafen zu Leiningen einerseits und wir Graf 
Emicho von Leiningen anderseits, thun kund all denen, die 
diesen Brief sehen oder lesen hören, nun und auch künftig, 
dafs wir in Liebe und Güte, mit wohlbedachtem Mute und mit 
unser Beider Freunde Rat wegen eines gemeinschaftlichen Burg- 
friedens übereingekommen sind in unserer gemeinschaftlichen 
Burg und Stadt zu Dürkheim. 

Es ist festgesetzt, welcher unter uns jemand den Aufeuthalt 
gewährt hätte, vor dem anderen, welcher er wäre, dessen 
Aufenthalt soll vorgehen (den Vorzug haben), mag er das 



*) 2. Januar 1360. 



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Gooi 



117 



zubringen (d. i. wenn er es nachzuweisen vermag) l ) mit Thor- 
und Turmwäehtern, es ist auch abgeredet, dafs keiner des andern 
Feinde soll führen in die vorgenannten Schlofs, Burg und Stadt. 

Wäre es aber von ungefähr (d. i. ohne böse Absicht) 
geschehen, welcher von uns das thäte, wenn er das erführe 
oder ihm das gesagt würde (nämlich dafs er einen Feind seines 
Genossen in die Stadt geführt habe), so soll er ihn heifsen 
ausreiten ohne Schaden seines Mitbesitzers zur Stunde und soll 
ihm an diesem Tage keinen Schaden thun, auch soll ihm der, 
der dessen Feind ist, und um deswillen er räumen (die Stadt 
verlassen) mufs an dem Tage keinen Schaden thun, er und 
auch die Seinigen ohne alle Hinterlist. Auch ist ausgesprochen, 
dafs keiner von uns dem andern irgend einen Teilhaber in die 
obengenannten Schlofs, Burg und Stadt setzen soll, es sei denn 
des andern Teilhabers guter Wille (d. i. mit dem Einverständnis). 

Weiter ist ausgemacht, dafs falls wir die vorgenannten 
Herren Graf Friederich der alte, Graf Friederich der Junge und 
Graf Emicho uns entzweiten und bekriegten, was Gott verhüte, 
so versprechen wir gemeinschaftlich für uns und all unsere 
Erben, dafs unser keiner dem andern aus demselben Schlofs, 
Burg und Stadt zu Dürkheim und ebenso wenig darin einen 
Schaden thun soll. Auch ist ausgemacht, dafs wir keinen Mann 
der von ihnen (ire gen. plur) in den vorgenannten Schlofs, 
Burg und Stadt sitzet oder künftig darin sitzen wollte, steuer- 
frei lassen sollten, wenn er nicht von rechtswegen abgabenfrei 
ist. Auch ist ausgemacht, wenn einer von uns (mit Tod) ab- 
ginge, auf welcher Seite es wäre und dessen Erben Anteil 
haben (geltend machen) wollten, die dazu geboren sind (d. i. die 
von Geburt ein Recht dazu haben), die sollen schwören diesen 
Brief, und was darin geschrieben steht, zu halten und, wenn 
sie das thun, so soll man sie zulassen zu ihrem Teile, dazu 
sie geboren sind, ohne Verzug. 



l ) bringen = erbringen, beweisen ; z. B. n mac der daz bringen mit 
zwain, die daz gehoeret haben**. Lexer, Mittelhochd. Wörterbuch I, 354. 



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118 



Folgendes ist die Grenze und der Urarifs des Burgfriedens, 
der iäugt an bei dem Steine, der da steht an der Wegescheide 
an dem Viehwege und von dem Steine an die Heerstrafse 
entlang bis an den Stein beim Wenzen Kreuze, und von dem 
Steine beim Wenzen Kreuz den Weg entlang bis an den Stein, 
der da steht an dem Gauwege und den Gauweg entlang bis 
an den Stein, der da steht auf dem Schtisselacker und von dem 
Steine an dem Schüsselacker bis an den Stein, der da steht 
unten an der Steingrube und von dem Steine an der Steingrube 
bis an den Stein, der da steht au der Furt und von dem Steine 
an der Furt bis an den Stein, der da steht in dem Weingarten 
unter Brunolds Stuhl und dann von Brunolds Stuhl bis in den 
Pfad, der die Sommerwune herabgeht und vou der Sommer- 
wune bis an den Stein, der da steht an dem Halsberg den 
Weg entlang und von dem Stein am Halsberg bis an den Stein, 
der da steht au der Dornach und von dem Dornach den Weg 
entlang bis an den Steiu, der da steht an St. Michelsborn und 
von dem Stein an St. Michelsborn bis an den Stein, der da 
steht an der Pfeffinger steinernen Brücke und von dem Steine 
bei der Pfeffinger Brücke wieder an den Weg, der da geht 
an den Viehweg. Weiter ist ausgesprochen, falls unser einer 
sich verfehlte (oder aufser acht lasse) oder unsere Amtleute 
oder die Unseren, was den Burgfrieden berührt, was Gott 
verhüte, wer das klagte und wem es Not thäte gegen den 
anderen, so soll der, der das verbrochen oder aufser acht 
gelassen hätte, dem andern zuwenden und rückgängig (wieder 
gut) machen in dem nächsten Monat, nachdem er gemahnt wird. 
Richtet er auch den (Friedens-)Bruch in dem Monat, wie vor- 
geschrieben steht, so soll er deu Burgfrieden nicht gebrochen 
haben. Alle diese Dinge sollen sein ohue Arglist und böse 
Absicht und auch diese vorgeschriebenen Stücke und Artikel 
insgesamt und jegliches davon besonders geloben wir stet und 
fest zu halten für uns, unsere Erben und alle unsere Nach- 
kommen mit aller Treue auf den Eid hin, den wir auf den 
Heiligen geschworen haben mit aufgehobener Hand. 



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•S*&&e 



119 



Und falls unser einer der obgenannten Herren oder unserer 
Erben das bräche und zuwiderhandelte, wo Gott vor sei, der 
soll sein treulos, ehrlos uud meineidig. Hiebei waren die 
Herren Werner Kolbe Kistel von Dürkheim, Johann von 
. Wachenheira, Heinrich Hornbach, Johann von Mintfurt, Heinrich 
Karaerer von Dürkheim, Friederich von Meckenheim der Junge, 
Wolff von Meckenheim Gebrüder, Friederich Kamerer von 
Worms, Ritter und Wilhelm von Mandelscheit ein Edelknecht 
und damit dies ewig und unverbrüchlich stet bliebe, so haben 
wir Graf Friederich der Alte, Graf Friederich der Junge und 
Graf Emicho von Leiuingen zu einer Urkunde unser Insiegel 
an diesen Brief gehängt, der gegeben ist an dem nächsten 
Donnerstag nach dem heiligen Jahrestage (Neujahr), da man 
zählte Tausend dreihundert und sechzig Jahr üach Gottes Geburt. 

Die drei Grafen von Leiningen, welche den Vertrag 
schlössen, sind: Graf Emicho V., der von 1340 an genannt 
wird und 1380 oder 1381 mit Tod abging, und seine Vettern, 
die Brüder Friederich „der Alte", Domprobst zu Worms bis 
1351, der dann neben seinem Bruder an der Regierung teil- 
nahm und 1377 starb, und Friederich VII. „der Junge", 
welcher seit 1342 vorkommt und 1397 aus dem Leben schied. 

Die in der Urkunde genannten örtlichkeiten tragen zum 
Teil heute uoch dieselben Namen wie 1360 und dadurch ist 
es möglich auch die übrigen mit fast völliger Sicherheit zu 
bestimraeu. Diese Bestimmung haben die Herren Subrektor 
Roth und Bezirksgeometer Frank in Dürkheim in dankens- 
werter Weise so sorgfältig vorgenommen, dafs ich bei eigener 
Besichtigung ihre Beobachtungen überall bestätigt fand. 

Beginnen wir bei dem Viehwege (jetzt auch Triftweg), 
der sich von Dürkheim nach Osten in das Bruch zieht, so ist 
der Anfang der Burgfriedensgrenze wohl am Schnittpunkte des 
Viehwegs und der Gutleutstrafse *) zu suchen, die als tief 

l ) Die Gutleutstrafse führt ihren Namen von dem Gutleuthaus (Krauken- 
haus), welches gegen über der Frohnmühle und nächst dem ehemaligen Frohnhofe 
lag, es bestand noch 1587 und wurde wahrscheinlich mit dem Spitale vereinigt. 



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120 

eingeschnittener Hohlweg zur Höhe zieht und seinerzeit die 
einzige Verbindung zwischen der Ebene und dem Isenachthal 
(als Fortsetzung der alten Strafse von Forst her) vermittelte 
und daher als Heerstrafse bezeichnet werden konnte. Heutzutage 
ist dieser Hohlweg durch den querdurchlaufenden Eisenbahn- 
damm unbrauchbar geworden. 

Gleich nachdem dieser Hohlweg die Höhe erreicht hat, 
finden wir eine Stelle, von welcher sechs Wege ausgeheu, die 
demnach schon an sich als Kreuz bezeichnet werden konnte, 
wahrscheinlich aber ihren jetzt verschollenen Namen einem 
Kreuze verdankte, das ein Mitglied der jetzt noch bestehenden 
Familie Wenz dort, wo so viele Wanderer vorüber mufsten, 
hatte errichten lassen. Von da zog die Grenze den südwest- 
lichen Weg entlang bis zum Gauweg (jetzt Gaustrafse), dann 
längs des Gauwegs bis zum Schüsselacker (jetzt Schlüsselacker). 
Über den Schüsselacker führt gegenwärtig kein Weg zu den 
alten auch jetzt noch im Betrieb befindlichen Steingruben. 
Auch 1360 war dort wahrscheinlich kein Weg vorhanden, 
sonst hätte die Urkunde wohl nicht ermangelt, dies, wie au 
allen andern Stellen mit den Worten „den Weg entlang" (den 
weg us) ausdrücklich zu erwähnen. Diese Steingruben sind 
gerade südlich auf der Höhe gegenüber der Furt, einem über 
die lsenach gelegten steinernen Steg, über den aber nur mit 
dem Schubkarren gefahren werden kann. Von den Steingruben 
an bis zur Furt geht es sehr steil abwärt«, längs eines Wäld- 
chens hin, dessen Rand schon seit langer Zeit die Grenze 
zwischen Dürkheimer und Gretheuer Gemarkung bildete ; ebenso 
müssen wir am linken Isenachufer der genannten alten Bann- 
grenze steil bergauf folgen bis an den Stein, der da steht in 
dem Weingarten unter Brunoides Stuhl. Dieser Brunoides 
Stuhl mufs demnach unmittelbar südlich von der Südspitze der 
Ringmauer gelegen haben, wo der Bergabhang einen Absatz 
bildet und eine kleine Bergfläche mit höchst anmutigem Blick 
nach Dürkheim und Grethen zur Aulage eines Ruheplatzes 
verlockte. Der hier genannte Brunoidesstuhl kann nicht da 



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Google, 



121 



gelegen haben, wo die moderne Sagendeutnng jetzt den 
„Brunholdisstuhl" hinverlegt hat, denn unsere Grenzbeschreibung 
führt die Grenze vom Brunoides Stuhl weiter bis in den Pfad, 
der die Sumerwune (heute Sommerwende) herabgeht und jetzt 
Geisweg genannt wird. 

Von der Sommerwende zieht sich die Grenze bis an den 
Halsberg den Weg entlang und von da bis zur Dornach. 
Dieser Name ist jetzt verschollen, dürfte aber mit dem Hecken- 
pfad, der seinen Namen von den Doruhecken führt zusammen- 
fallen ; auch der zunächst genannte St. Michelsbrunnen besteht 
nicht mehr, er befand sich am Fufse des St. Michelsberges in 
der Christmannischen Wiese. Der nächstgenannte Punkt, die 
Pfeffinger steinerne Brücke, *) ist noch vorhanden, auch steht 
dort noch ein alter Stein mit dem Dürkheimer Wappen, der- 
selbe reicht aber, wie aus der Arbeit des Wappens sich ergibt, 
lange nicht bis in die Zeit der Urkunde zurück, so dafs wir 
leider sagen müssen, es hat sich keiner der darin genannten 
und wohl auch damals (1360) gesetzten Steine bis auf den 
heutigen Tag erhalten. Nichtsdestoweniger läfst sich der gesamte 
Umfang des Burgfriedens, mit Ausnahme weniger Stelleu, noch 
fast geometrisch genau erkennen. Leider wird durch die genaue 
Betrachtung der Urkunde ein schöner Traum zerstört, dem sich 
mehrere Freunde der Dürkheimer Geschichte allzu bereitwillig 
hiugegeben hatten. 

Soweit bekannt, war Pfarrer G. Lehmann (in der „Bavaria" 
Band Rheinpfalz, 1867 S. 607) der erste, welcher in dem Namen 
Brunoidesstuhl eine Erinnerung an die sagenhafte Brunhildis 
des Nibelungenliedes erblickte, und der Kgl. Kreisarchivar 



*) Es lag nahe und wurde nicht unterlassen, auch die etwas weiter 
nördlich dicht bei Pfeftingen gelegene steinerne Brücke in die Untersuchung 
hereinzuziehen. Dafs jedoch nicht diese, sondern die einige hundert Schritte 
südlich gelegene Brücke in der Urkunde geraeint ist, ergibt sich schon aus 
der Thatsache, dafs die erstgenannte Brücke bereits auf Ungsteiner Ge- 
markung liegt, wahrend die letztgenannte, wie schon der alte Grenzstein 
mit dem Dürkheimer Wappen bezeugt, seit langer Zeit einen Grenzpunkt 
des Dürkheimer Bannes bildet. 



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122 

L. Schandein der erste, welcher in dem gleichen Werke S. 284 
den Brunoidesstuhl mit dem Platze gleichstellte, der noch im 
Jahre 1857 (auf dem Kärtchen zu Studienlehrer Heinrich Meyer's 
Dürkheim in der Rheinpfalz, Mannheim, Löffler) mit dem Namen 
Krummholzstuhl bezeichnet wird; Schandein thut dies mit den 
Worten: „Auch werden manche Einzelvorgänge des alten 
Heldenliedes in unsere Gegend verlegt — so ein Brunhildis- 
stuhl bei Dürkheim (mundartlich verdorben „Brum- oder Grum- 
holzstuhl").« 

Aus diesen Worten geht nicht hervor, ob dieselben Er- 
gebnisse eigener Forschungen Schandeins oder fremde Mitteilung 
zum Ausdruck bringen und schon bei ihm fehlt der Nachweis 
für die Behauptung, dafs der Krumholzstuhl und der Brunoldes- 
stuhl dieselbe örtlichkeit bedeuten. 

Im Anschlufs au obensteheude Anschauung hat auch 
Dr. Mehlis den Namen Krumholzerstuhl (mit welcher im Volks- 
mund eine Felspartie in der Mitte der Ostseite der Ringmauer 
bezeichnet wurde), für eine Verballhomung des Namens Brun- 
holdisstuhl erklärt (Dr. Mehlis. Im Nibelungenlande S. 40 und 
Studien V, II. S. 7), und auf diese Vermutung gestützt, diesem 
Felsen den Namen Brunholdisstuhl beigelegt, der jetzt an 
Wegweisern und in Führern von Dürkheim, sowie in den 
Schriften von Mehlis ein oftgenanntes Dasein führt. 

Es war dabei uur übersehen worden, dafs der in der 
Urkunde genannte Brunoidesstuhl nicht an der Stelle des 
jetzigen Brunholdisstuhles gelegen haben kann, da der Brunoldes- 
stuhl vor dem Weg, der die Sommerwune herabgeht, genannt 
ist, demnach südlich von demselben gelegen haben mufs, während 
der jetzige Brunholdisstuhl nördlich liegt. 

Nach dem Wortlaut der Urkunde, die die einzige Quelle 
bildet, liegt der Brunoldesstul zwischen der Furt und dem Pfad, 
der die Sommerwune herabgeht. Nun sind auf der ganzen in 
Betracht kommenden Strecke nämlich zwischen dem Steine, 
„der da stat unden au der stein gruben — bicz an den stein 
der da stat an dem halsperge" nur zwei Stellen vorhandeu, 



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123 

deren Ortsbeschaffenheit einen Übergang zuläfst und die als 
Furt bezeichnet werden können; die eine au der alten Dürk- 
heimer-Grethener Gemarkungsgrenze, die heute noch unter 
dem Namen „Schafbrücke" als Übergang dient und eine zweite 
zwischen den Mühlen am südlichen Teile von Dürkheim. Man 
kann sich aber durch Einsicht der Grundsteuerblatter leicht 
überzeugen, dafs die Gewann „in der Furt" sich nicht bis zu 
den drei Mühlen erstreckt, dafs keines der um diese Mühlen 
liegenden Grundstücke (es sind die Plannummern 802, 804, 
805, 808, 898) zu der Gewann „in der Furt" gehört, dafs 
vielmehr die nächsten zu dieser Gewann gehörigen Grundstücke 
(Plannummer 865, 867, 897) schon 175 m (d. i. 200 Schritt) 
südlich von der Stelle liegen, in welcher Herr Dr. Mehlis die 
„Furt" der Urkunde erkennen will, obwohl diese mit der 
Gewann „in der Furt" nicht im Zusammenhang steht. Auch 
läfst sich wahrnehmen, dafs dagegen die Gewann „in der Furt" 
sich bis zur Grethener Gemarkungsgrenze, und bis zu jener 
Stelle hinzieht, welche ich für die Furt der Urkunde halte, 
1. weil sie gerade unterhalb des Steines liegt, „der da stat 
unden an der stein gruben", 2. weil sie heute noch wie damals 
an der Dürkheiraer Grenze sich befindet und 3. was allein 
schon genügen würde, weil der Flurname „in der Furt" noch 
bis auf unsere Zeit an dieser Übergangsstelle haftet, nicht aber 
an der Übergangsstelle bei den drei Mühlen. 

Zwischen dieser Furt und dem Pfad, der die Somraer- 
wune herabgeht, ist in der Urkunde der Brunoldesstul genannt; 
es darf demnach auch topographisch der Brunoldesstul nur an 
einem Ort gesucht werden, der nicht aufserhalb der beiden 
genannten Endpunkte liegt. 

Aus dem Wortlaut der Urkunde (bicz in den phat) „bis 
in den Pfad" und dem bestimmten Artikel ist ferner ersichtlich, 
dafs damals, wie auch heutzutage, nur ein Weg die „Sumer- 
wune" herabführte. Dafs diese Sumerwune örtlich mit der 
heutigen Soinmerwende gleich ist, ergibt sich aus deren Lage 
zwischen Furt und Halsberg; der sprachliche Beweis für die 



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124 

Umwandlung des Namens läfst sich unschwer (z. B. gestützt 
auf Schindler II, 935) führen. 

Dieser Weg, den ich mit dem Pfad der Urkunde gleichstelle, 
ist der jetzt sogenannte Geisenweg, dessen unterer Teil und nur 
— um diesen handelt es sich — uralt ist, wie die Teilungslinien 
der Grundstücke beweisen und der auch durch eine natürliche 
Senkung oder einen Absatz gewissermafsen vorgezeichnet wird. 
Dieser Weg war durch den Zusatz „der die Sumerwune herabe 
gat" hinlänglich sicher bezeichnet, besser als durch einen viel- 
leicht nicht allgemein bekannten oder auch damals vielleicht noch 
nicht gebräuchlichen Namen wie „Eselspfad oder Geisenweg". 

Trotzdem hat Herr Dr. Mehlis in der Palatina 1894 Nr. 73 
meine Annahme, dafs der jetzt sogenanute Geisenweg in der 
Urkunde gemeint sei, als topographischen Irrtum bezeichnet 
mit der unhaltbaren Begründung, der obere Teil des Geisen- 
wegs heifse im Munde alter Dürkheimer „Eselspfad" und ohne 
Zweifel müfste diesen alten Namen der Burgfrieden nennen, 
wenn er diesen Weg hätte bezeichnen wollen. Herr Dr. Mehlis 
übersieht hier wieder, dafs von dem oberen Teil des Weges 
nicht die Rede ist und vergifst, dafs er den urkundlichen Nach- 
weis für das Alter des Namens „Eselspfad" nicht geliefert hat. 
Er behauptet ferner, „der phat, der die sumerwune her abe gat" 
ist nicht der bekannte erst später angelegte „Geisenweg", 
sondern der durch das „Gänseck" jetzt Karlsweg, abziehende 
Abstieg, der in einer natürlichen, jetzt und in früherer Zeit 
als Pfad stark benutzten Rinne direkt nach Osten zum Hals- 
berg hinabzieht. 

Dieser Weg ist allerdings vorhanden, hat aber mit der 
Gewann „Sommerwende" keinen Fufs breit gemein, er ist viel- 
mehr von der Nordgrenze der Soramerwende durch ein etwa 
40 m breites Grundstück (Plannummer 6690) getrennt, und 
kann daher in einer Grenzbeschreibungsurkunde, in welcher 
jedes Wort seine festliegende Bedeutung hat und haben uiufs, 
nicht mit den Worten bezeichnet werden, „der die sumerwune 
her abe gat", denn die Abgrenzung der Gewanne gegeneinander 



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125 



ist derart von Alters her feststehend und unveränderlich, dafs 
man nur danu eine Änderung voraussetzen darf, wenn sich für 
die Änderung urkundliche Nachweise finden lassen; dafs von 
eiuzelnen Leuten aus Unkenntnis oder Sorglosigkeit im Ge- 
spräche gelegentlich ein Flurname ungenau angewendet wird, 
kanu diese Thatsache nicht entkräften. 

Aber selbst wenn wir mit Herrn Dr. Mehlis annehmen, 
der von der „Kästendell" durch das Gänseck herabgehende 
Pfad sei in der Urkunde gemeint, kann der jetzige Brunholdis- 
stuhl doch nicht als ein Punkt des Dürkheimer Burgfriedens 
bezeichnet werden, denn er liegt 250 m nördlich vom Höhe- 
punkt und 300 m nordwestlich vom Fufspunkte dieses Weges, 
während nach der Urkunde seine Lage zwischen der Furt und 
dem Pfad — demnach südlich des Pfades angegeben ist. 

Für das Auge ist zudem die von mir bezeichnete Stelle 
unter der schönen Aussicht mindestens ebenso auffallend be- 
raerklich mit ihrem kräftigen, sitzartigen Profil, das sich schon 
von weitem gegen den Hintergrund scharf abzeichnet, als der 
jetzt sogenannte Brunholdisstuhl , dessen angeblich „deutlich 
sichtbarer" Felsgipfel gegenwärtig durch die emporstrebenden 
dichten Bäume den Blicken völlig entzogen wird. 

Ferner ist Brunold immer ein Männername, nie ein Frauen- 
name, gestattet also eine Gleichstellung mit der Brunhild der 
Sage nicht. Zwischen der Zeit, wo unsere Urkunde ausgestellt 
wurde, im Jahre 1360 und der Abfassung des Nibelungen- 
liedes waren überdies wenig mehr als 150 Jahre verflossen, 
die deutschen Vornamen waren damals noch ihrer Bedeutung 
nach verstanden und eine Verwechslung von Brunold mit 
Brunhild in damaliger Zeit ist nicht annehmbar. 

Meine Behauptung, dafs der Brunoldesstul einem Manne 
seinen Namen verdanke, demnach nicht auf die Brunhildis der 
Sage bezogen werden könne, sucht Herr Dr. Mehlis unter 
Hinweis auf Förstemanns altdeutsches Namenbuch I, Seite 286 
und 550 durch die Behauptung zu entkräften : „Brunholda oder 
Brunholdis stellt die feminale (sie) Form von Brunold dar. 



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Dasselbe findet statt bei Grimhildis oder Grimhilda (= Grini- 
holdis), in Grimold = Grimhold." 

Schlagen wir das angeführte Namenbuch auf, so werden 
wir die Namen Brunholda oder Brunholdis vergeblich suchen *) 
und trotzdem stützt Herr Dr. Mehlis auf diese Formen seine 
Behauptung, ja er erweckt durch den Zusammenhang, in dem 
er sie vorbringt, bei dem Leser den Glauben, er habe diese 
Formen bei dem gründlichen und trefflichen Förstemann gefunden ; 
ebensowenig finden sich die Formen Grimhold und Grimholdis 
(wohl treffen wir die Namen Grimoildis S. 549 und Grimoaldis 
S. 550, allein diese waren als Beweismittel nicht verwendbar) 
und daher wurden von Herrn Dr. Mehlis die obengenannten 
Formen selbst gebildet und dann als Beweismittel verwendet. 
Wenn aber Brunold nur Mäunername ist, so kann und darf 
auch aus dem Brunoldesstul keine Beziehuug auf die Frau 
(Königin) Brunhildis der Sage herausgedeutet werden. 

Allerdings berichtet Lehmann (Dürkheimer Thal S. 148), 
dafs die Jugend Dürkheims auf Fastnacht sich an dem krumm- 
holzenen Stuhl mit einem, wahrscheinlich aus einem heidnischen 
Gebrauch herrührenden Freudenfeuer belustigt, und wir tragen 
kein Bedenken, in diesem Feuer den Überrest einer Sonnwend- 
feier zu erblicken, allein es fehlt jede sagenartige Überlieferung 
im Volk und aus dem Brauche des Feueranzündens am krumm- 
holzenen Stuhl und dem Namen Brunoidesstuhl, der nach der 
Urkunde einer andern Stelle des Berges angehört, läfst sich 
eine hinlänglich begründete Beziehung zur Nibelungensage 
nicht herleiten. 

Aber weuu auch der Name Brunholdisstuhl dem jetzt so 
genannten Felsen zweifellos zukäme, so wäre es doch kein 
Gewinn für die Poesie in diesen Namen eine Sage hineinzu- 
deuten, von der im Volke jetzt keine Spur mehr lebet und 
auch aus früheren Zeiten nicht nachweisbar ist 



x ) Unter den 209 auf old (vald) auslautenden Personennamen finden 
sich nur 7 Frauennamen, unter denen Brunholdis oder Brunholda nicht 
vorkommt. 



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Unter den vorliegenden Umständen aber aus dem einzigen 
Namen Brunold die Siegfriedssage herausbilden zu wollen, kann 
die Deutung und den Schauplatz der Sage nur verwirren und 
die wirklichen, schwachen Überlebsel unserer schönen Sage 
nur verdunkeln und verwischen. 

Es darf nicht unerwähnt bleiben, dafs der Name Krumm- 
holzerstuhl nicht blos bei Dürkheim an der Teufelsmauer, 
sondern auch an der Nordseite des Peterskopfs gegen Weifsen- 
heim und Leistadt zu als Waldabteilungsname amtlich im 
Gebrauche ist (Forstwirtschaftskarte N. 1. 11), während ich 
für das von Mehlis (Studien II, S. 7) am Nordostabhang des 
Peterskopfes erwähnte und gleichfalls als Beleg für die Nibe- 
lungensage verwendete Brunholdisbette bis jetzt weder einen 
literarischen Beleg finden, noch von irgend einem ortskundigen 
Bewohner der Nachbarschaft Mitteilung über dessen Vorhanden- 
sein erhalten konnte. 

Für den Namen des „Brunholdisbettes* am Peterskopf 
beruft sich Herr Dr. Mehlis auf den verstorbenen Herrn Forst- 
meister Liudemann, wiederum ohne sich dessen Quelle mitteilen 
zu lassen. Wäre diese Benennung berechtigt, so müfste sie 
unter der Nachbarbevölkerung einem oder dem anderen 
Menschenkinde bekannt sein oder sich aufgezeichnet finden. 
Ich habe mich daher an Männer gewendet, die in Ungstein, 
Kallstadt und Dürkheim geboren sind und den Petersberg von 
Kind auf besuchten, ebenso an solche, die Jahre lang dort 
gelebt haben, unter Andern an Herrn Forstmeister Ernst, der 
an 40 Jahre in Dürkheim thätig ist und Herrn Forstmeister 
Friedrich Osterheld in Langenberg, sowie Herrn Förster 
Valentin Osterheld in Wörth, welche im Forsthaus Weilach, 
in unmittelbarer Nähe des Peterskopfes geboren und auf- 
gewachsen sind, aber keiner der Gefragten hatte je die Be- 
nennung Brunholdisbett auf einen Teil des Peterskopfes anwenden 
hören; die gegenteilige Behauptung mufs daher auf einem 
Irrtum beruhen und ist als Stütze der Sagenbilduug hinfällig 
und unhaltbar. 



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Das in der Urkunde erwähnte Schlofs, welches im süd- 
lichen Teile von Dürkheim, am Ende der Burggasse lag, wo 
jetzt noch die Burgkirche liegt, (Frey, Beschreibung des Rhein- 
kreises II, S. 391 f.) wurde im Jahre 1471 infolge einer 
Belagerung durch Kurfürst Friedrich L. den Siegreichen zerstört. 

Unter der neben dem Schlofs genannten Burg hat man 
sicher kein zweites Schlofs zu verstehen, sondern, wie sich aus 
dem Inhalt der Urkunde fast mit Sicherheit schliefsen läfst, 
den ganzen von der beschriebenen Burgfriedensgrenze ein- 
geschlossenen Raum. Unsere Urkunde ist eine der ältesten, 
in welchen Dürkheim als Stadt erscheint. 

Der unter den Zeugen genannte Werner Kolbe Kistel 
gehört dem alten Dürkheimer Geschlecht der Kistel an (Frey, 
a. a. 0. S. 400). Der Name Kolbo und Kolbe, welcher jetzt 
nur als Familienname verwendet wird, findet sich damals noch 
wie ein Vorname bei verschiedenen Geschlechtern z. B. den 
in Wachenheira begüterten Kolben vou Wartenberg (Frey, 
a. a. 0. II, S. 435). Die Kistel von Dürkheim haben mit den 
Wachenheimern den Familiennamen Kistel gemeinschaftlich, 
denn ein Kune Kisteln von Wachenheim bürgt am 20. September 
1310 für den edlen Johannes Schade gegenüber dem Rate von 
Speier. (Hilgard, Urkunden zur Geschichte der Stadt Speier, 
S. 204), woraus sich die Gleichheit oder nahe Verwandtschaft 
der Dürkheimer und Wachenheimer Familie ergibt. 

Friedrich Kammerer von Worms gehört einem Geschlechte 
an, welches seit Jahrhunderten mit dem Kämmereramte des 
Bistums Worms belehnt war; Johann Kammerer von Worms 
vermählte sich mit der Erb -Tochter des Anton v. Dalberg, 
infolge dessen wurde er 1318 vom Bischof Emich von Speier 
auch mit dem Lehen der Dalberger begabt und seine Nach- 
kommen erhielten das Recht, den Beinamen „genannt v. Dalberg" 
zu führen. 



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III. 

Wittelsbaehisehe Denkmäler 

und 

Jahrgedäehtnisse 

in der 

Stiftskirche zu Neustadt a/H. 

(Mit 4 Abbildungen.) 

Als Seine Kgl. Hoheit Prinzregent Luitpold von Bayern 
auf der letzten Pfalzreise vom 5. bis 10. Juni 1894 auch die 
Kirchen zu Neustadt besuchte, schenkte Hochderselbe den 
Grabmälern seiner Ahnen im Chore der Stiftskirche daselbst 
ganz besondere Aufmerksamkeit und fragte die ihn begleitenden 
Herren darüber mehr, als diese zu beantworten wufsten. Es 
ist in der That nicht ganz leicht die alten Denksteine, deren 
die Neustadter Stiftskirche eiue ziemliche Anzahl erhalten hat, 
alle recht zu lesen und zu verstehen; ferner bestand gerade 
über die alten wittelsbachischen Grabmäler in dieser Kirche 
bisher grofse Meinungsverschiedenheit, ohne dafs eine Be- 
gründung oder Widerlegung der einzelnen Behauptungen versucht 
worden wäre. Ich wage diesen Versuch an der Hand des 
urkundlichen Materials, und thue dies um so lieber, je mehr 
diese Denkmäler unsere Aufmerksamkeit verdienen, sowohl 
wegen ihres Alters und ihres Kunstwertes als auch um der 
Pietät willen, welche wir gegen die darunter bestatteten Toten 
und deren erlauchtes Haus hegen. 

Das kunstvollste und bedeutendste wittelsbaehisehe Denk- 
mal zu Neustadt ist die Stiftskirche selbst. Über ihre Stifter 

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130 



und Erbauer erhalten wir die besten Aufschlüsse durch das am 
28. Juni 1382 angelegte Seelbuch dieser Kirche. 1 ) Dasselbe 
sagt Fol. 83, dafs Kurfürst Rudolf IL am Tage des hl. Franziskus 
(4. Okt.) 1353 gestorben sei, „qui eciam ecclesiam hanc collegia- 
tam in obitu suo instituit erigi et fundari, quod et ita factum 
fuit tandem per fratrem suum carnalem, dominum videlicet 
Rupertum ducem, successorem et heredem in dominio". 

Diese Umwandlung der alten Pfarrkirche in ein Kollegiat- 
stift vollzog Kurfürst Ruprecht I. am Freitage vor Maria Himmel- 
fahrt (12. Aug.) 1356 zur Ehre Gottes, der Gottesgebärerin 
Maria und aller Heiligen, besonders des hl. Egidius, des Patrones 
der alten Pfarrkirche, „et (in) honorem memoriamque nostri ac 
illustris dominae Elisabeth deNamuria, coniugis nostrae legitimae, 
parentumque nostrorum, nee non sincerissimae memoriae quon- 
dam Rudolphi senioris, comitis Palatini Reni ac ducis Bavariae, 
fratris nostri germani in dieta ecclesia parochiali sepulti, et 
generaliter omnium fidelium animarum". 2 ) 

Eine notwendige Folge davon war die Erweiterung und 
der TJmbau der Neustadter Kirche, welche für ein Stiftskapitel 



l ) Das Seelbuch wurde mitte Januar 1847 von Bistumsverweser 
Popp aus Eichstätt an das bischöfliche Ordinariat zu Speier gesandt, wo es 
Stadtpfarrer Magel von Neustadt am 11. März 1847 eigenhändig in 
Empfang nahm. Seitdem bildet dieses prächtige Pergamentbuch den ältesten 
und wertvollsten Schatz des kathol. Pfarrarchivs zu Neustadt. Es ist in 
starke Holzdeckel mit Kalbsleder-Überzug gebunden, 30 cm lang, 25 cm 
breit, und hat 147 grösstenteils vollgeschriebene Pergamentblätter nebst 
vier Eingangsblättern über die GetUlle des Salve. Letztere sind bezeichnet 
mit a, b, c, d. Doch fehlen Folio 7, 41, 42 und zwischen Folio 137 und 
138 war schon vor der Nummerierung ein Blatt ausgerissen. Folio 92 ist 
doppelt, d. h. zwei inhaltlich ganz verschiedene Blätter tragen dieselbe 
Nummer. Das eigentliche Seelbuch „Über auimarum" reicht nur bis Fol. 114 
oder, nach der alten Zählung, bis zum „XIII. quaternus". Von da an be- 
ginnt mit einem neuen Kalendarium der „liber reemptionum", der jedoch 
auch gröf8tenteils neue Einträge enthält und so einigermafsen den oft 
citierten aber nicht erhaltenen „alter liber animarum" ersetzt. Die Möglich- 
keit diese Urkunden eingehend zu studieren verdanke ich der Güte des 
Herrn Stadtpfarrers Junker in Neustadt. 

*) Vergl. Remling, Urkundenbuch zur Geschichte der Bischöfe zu 
Speier I, S. 609 u. 612. 



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131 



von 1 1 und mehr Kanonikern (zuletzt hatte das Stift 25 Geistliche) 
nicht Altäre und nicht Raum genug hatte. Ruprecht I. hat um 
Ostern 1368 *) den Grundstein dazu gelegt. Das bezeugt die 
Inschrift eines Denksteines , welcher in den mittleren Strebe- 
pfeiler auf der Südseite des Chores eingemauert ist. Sie sagt : 



d. h. „Anno domini 1368 circa festum Pasche fundata [!] est 
edificium huius chori ac incepta [!] per dominum Rupertum 
seniorem comitem Reni Palentini ac ducem Bawarie". 2 ) 

Von da an erhielt die Neustadter Stiftskirche eine ganze 
Reihe von Schenkungen und Stiftungen durch Ruprecht I. und seine 
Gemahlinnen und andere Mitglieder des kurpfälzischen Hauses. 
Es wird in den darüber ausgestellten Urkunden auch wiederholt 
klar und bestimmt ausgedrückt, dafs Kurfürst Ruprecht I. diese 
Kirche als ein Denkmal für sich und sein Haus und zur Begräbnis- 
stätte für sich und die Seinen erbaute und begabte. Dies erhellt 
besonders aus dem Testamente desselben, „geben zu Heidelberg, 
des negsten sonntags nach sant Lucien tag (14. Dez.) 137 1. 8 ) 



1 ) Ostern fiel 1368 auf den 9. April. 

2 ) Diese und die drei folgenden Abbildungen verdanke ich der Güte 
des pfälzischen Architekten- und Ingenieurvereines und des Hrn. Architekten 
Lippert, der sie für die „Baudenkmale in der Pfalz* herstellen liefs. 

8 ) Vergl. Acta Academiae Palatinae VIL, 29 ff. und „Regesten der 
Pfalzgrafen am Rhein 14 von Prof. Dr. Koch und Prof. Dr. Wille Nr. 3982. 

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132 




Dario bestimmt der Kurfürst unter anderem „unserm 
Stifft zu der Nuwenstatt, den wir in ehre unser lieben Frauen, 
der königlichen mutter sant Marien von nuwens uffgeracht und 
gefundirt haben, darin wir auch unser begrebde erwelen mit 
crafft difz briefs", 1600 tl hlr. jährlicher Gült für den Dekan und 
14 Kanoniker, ferner 8000 fl. „zu einem rechten seelgerede" und 
100 fl. jährlicher Gült „zu rechter Chorpresentien". Davon sollen 
zu allen Fronfasten je 25 fl. verteilt werden. Jedem Dekan und 
Kanoniker soll jedesmal 1 fl. „zu Chor-presentien gefallen, also 
dafz sie des abends vigilien, und des morgens Seelenmessen helfen 
singen — und mit den übrigen zehen gülden sollent die Canoniken 
win und brod kaufen, und das armen luten getruwelich uf ir 
eide durch Gott für unser seelen heile zu einer spenden geben*. 

Diese Stiftung erneuerte Kurfürst Ruprecht am 2. Februar 
1382 und gab 100 fl. als eine neue Schenkung unter Lebenden, 
damit zu seinem, seiner Voreltern und seines Bruders Seelen- 
heil viermal jährlich, Freitags zu jeder Fronfasten, Seelenmessen 
mit Vigilien gehalten werden. Aufserdem bestimmte er in 
derselben Urkunde „eyns rechten selengeredes wegen" all seine 
„gülden und silbern gefesse zu zwei ewigeu messen und vicarien 
in dem nuwen chore unfsers egeuannten stifftes zu der Nuwen- 
stat in den zwein abesijthen off den zwein alteren doselbs". — 
Diese mit 80 //. hlr jährlicher Gült lediglich zur Lesung der 
Seelenmessen für das kurfürstliche Haus neu eingesetzten zwei 
Vikare mufsten beide an jedem Tage des Jahres, also in jeder 
Woche 14, zum mindesten aber wöchentlich 7 Seelenmessen für 
den Kurfürsten Ruprecht I. lesen. 1 ) 



l ) Vergl. Regesten der Pfalzgrafen am Rhein Nr. 4432 und „das 
rote Buch* im Stadtarchiv zu Neustadt S. 119 ff. 

„Das rote Buch*, von mir beschrieben im Pfalzischen Mnsenra 
1894 S. 2 f., ist ein Pergamentbuch in Folio, 30 cm lang. 25 cm breit, mit 
134 grösstenteils ganz beschriebenen Seiten. Schrift und Inhalt beweisen, 
dafs es um die Mitte des 15. Jahrhunderts, unter dem Kurfürsten Friedrich L 
als Kopialbuch angelegt und damals auch grösstenteils vollgeschrieben wurde. 
Als Beweis für diese Zeitbestimmung dient auch die Randnote S. 33 neben 
einer Urkunde Friedrichs L. welche sagt : „Hie Friedericus noster fuit Elector.* 



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183 



Dafs wach dem Tode Ruprechts I. dessen Stiftungen und 
auch sein Testament vom 14. Dezember 1371 vollzogen wurden, 
unterliegt keinem Zweifel. Einen Beweis dafür bringt indes 
auch der Eintrag des Seelbuches Fol. 14 retro, der vom 24. April 
1404 folgendes berichtet: 

Dekan Heilmann von Wattenheim und das Kapitel des 
Stiftes zu Neustadt bekennen, dafs ihnen der feste Edelknecht 
Heunel Creifs von Lyndenfels 66 fl. an Gold gab auf Geheifs 
des edlen Grafen Johannes von Spanheim, des Älteren, 1 ) 
und des Ritters Wyprecht von Helmstad, des Älteren, „Selen- 
wertem des dorchluchten hochgeboren forsten vnd herrn, herrn 
Ruprecht des alten, pfaltzgrauen bij Rin vnd hertzogen in 
Beyern seligen gedechtenifs". . Davon sollen und wollen sie 
kaufen 3 fl. jährlicher, ewiger Gült. Von diesen 3 fl. sollen 
jährlich und ewig 2 fl. gegeben werden „vmb wahs, darufs 
man jerlichen machen solle 52 lichtere, derselben lichtere alle 
samefsdag, zu nacht, so man in dem obgenanntstifftComplet singet, 
ewiclich eins gestellet vnd also verbrannt sol werden of des obge- 
nannten hertzog Ruprecht seligen grap". Von dem dritten Gulden 
sollen ebenfalls Wachslichter gekauft werden, „desselben hertzog 
Ruprecht jarzijt ewiclich damit zu begen". Das verspricht und 
besiegelt das Stiftskapitel „ante diem beati Marci Ewangeliste". 2 ) 

Das alte Seelbuch der Nebstadter Stiftskirche enthält 
aufscrdem noch folgende 12 Jahrgedächtnisse für Mit- 
glieder des kurfürstlichen wittelsbachischen Hauses: 

1. „Hertzoge Lodewiges seligen jarzit, vnsers 
herren hertzog Ruprehts ane. 

Versus: Millesimo bis centesimo nonagesimo post 

Virgineum partum numerans annum lege quartum 
Mense kalendarum quarto nonas Februarum 
Heu comes, aule lux, Reni flos, Bauarie dux, 
Nomine Ludwicus obiit, pietatis amicus. 

*) Das Testament Ruprechts vom Jahre 1371 nennt ihn «den Jüngern 14 . 

a ) Am wievielsten Tage vor Markstag dies geschah, ist nicht 

angegeben. Ich habe deshalb bei der Datierung den Vorabend angenommen. 



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134 



Princeps regalis, uir prudens, pacis araator. 
Huic non equalis miles fuit aut dominator. 
Fac, pie Christo, tui quem sanguinis vnda redemit, 
Perpete luce frui, quod in eterua requie sit!" 1 ) 

2. „Anniuersarium domini Rudolfi, ducis Bauarie, 
patris domini nostri Ruperti, ducis senioris. 

Versus: Anno milleno trecent' nono quoque deno, 
Jdybus in ternis, cum solem virgine cernis, 
Nobilitatis lux Rudolfus, Bauarie dux, 
Princeps et dominus Renique comes Palatinus, 
Fine bono moritur et decenter sepelitur. 
Jpsum dignare cum sanctis Christo locare!" 2 ) 

3. „Anno domini MCCCLIII (1353) ipsa die beati Fraucissi 
confessoris (4. Okt.) obiit illustris princeps ac dominus, 
dominus Rudolfus, Palatinus Reni, sacri Romani 
imperii archidapifer et dux Bauarie, huius opidi, dum 
uixit, dominus temporalis, qui eciam ecclesiam hanc collegiatam 
in obitu suo instituit erigi et fundari. Quod et ita factum fuit 
tandem per fratrem suum carnalem dominum videlicet Rupertum 
ducem successorem et heredem in dominio. Cuius, inquam, 
domini Rudolfi anniuersarius peragitur semper in ipsa 
die beati Francissi cum vigiliis maioribus ac missis pro animabus. 
In quo anniuersario celleraritfe ecclesie singulis canonicis presen- 
tibus seu aliis in negocio ecclesie existentibus, uel in infirmitate 
dec[umb]entes [!] X. sol. hl. usualium distribuet. Similiter IV. 
vicariis uicinioribus et ad ecclesiam pertinentibus, cuilibet IV. 
sol. hl. usualium. Debent eciam fieri candele et lumina parua 
cerea in ualore II. lib. hl. usualium, ut ardeant per dictum tompus. 



l ) Ludwig II., der Strenge, starb am 2. Februar 1294. Sein 
Jahrgedächtnis ist eingetragen auf den 5. Februar Fol. 10 retro. Vergl. 
Regesten der Pfalzgrafen am Rbein Nr. 6543. Mone, Quellensammlung 
der Badischen Landesgescbichte I, 220 ff. 

*) Rudolf I. starb am 11. August 1319. Eintrag auf den 
11. Aug. Fol. 66. Reg. o.O. Nr. 6573. Bisher wurde als Rudolfs 1. Todestag 
angenommen der 12. und der 13. August 1319. Vergl. Regesten o. O. Nr. 1805 
und Häutle, Genealogie des erlauchten Stammhauses Witteisbach S. 9. 



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Item pauperibus dantur panes in ualore duorum maldrorum siliginis. 
Reliquie eciam luminum incendantur crastino die, cum peragitur 
anniuersarium dpmini Engelhardi, militis deHirtzhorn. Et id, quod 
tunc supererit in luminibus, consummabitur postea in commemo- 
racione omnium auimarum super sepulchro ipsius domiui ducis."*) 

4. „Anno domini MCCCLXV (1365) in octava beati Fran- 
cisci obiit inclita domina, domina Beatrix, regina 
de Sicilia, mater domini Ruperti, regis Romanorum, 
et conthoralis domini ducis Ruperti Brandicii, in 
cuius anniuersario magister presenciarum ecclesie nostre 
dabit de communibus bonis presenciarum et ratione decime in 
Meckefsheim cuilibet persone communes presencias habenti vnum 
florenum pro presenciis. Idem magister presenciarum dabit 
eciam de communibus bonis presenciarum XV. ß den. pro cera 
et luminibus in eodein anniuersario comburendis. Eciam dabit 
de bonis presenciarum II maldra siliginis pauperibus in pane." 2 ) 

5. „Anno domini MCCCLXXXII (1382), XXIX. die 
mensis Marcii obiit generosa domina Elizabeth, comi- 
tissa de Namen, nata de domo Francie, vxor illu- 
stris principis Ruperti senioris, electoris imperii, 
comitis Palatini Reni ac Bawarie ducis, fundatoris 
huius ecclesie, que legauit dominis huius ecclesie in reme- 
dium anime sue ad vsus presenciarum 200 florenos, cum 
quibus empte sunt llVa lib. hl., 6 sol. hl., 4 hl., annui et 
perpetui census, — vt habeatur flrma et iugis memoria eius 
in die anniuersarii sui, uel circa, si festum impedit, et peragi 
debet sollempniter cum vigilia maiori, scilicet: „Parce mihi 



1 ) Rudolf IL starb am 4. Oktober 1353. Vergl. Seelbuch 
Fol. 83. Reg. d. Pfalzgr. Nr. 2394. Häutle 0. O. S. 15. 

2 ) Ruprechts II. Gemahlin Beatrix starb nach Häutle, Genea- 
logie des erlauchten Stammhauses Witteisbach, am 12. Oktober 1365. 
Dasselbe Datum nehmen auch die Regesten der Pfalzgrafen am Rhein Nr. 6761 
an, obwohl sie nur obigen Eintrag des Neustadter Seelbuches citieren. 
„In octava beati Francisco ist aber der 11., nicht der 12. Okt. 
Das Neustadter Seelbuch Fol. 59 r hat dieses Jahrgedächtnis irrtümlich ein- 
getragen auf den 11. Juli, auf „Translacio sancti Benedicti abbatis.* 4 



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136 



douiine" et missa pro defunctis aliisque sollempnitatibus congruis, 
prout decet. Et de predicta pecunia debet cellerarius, qui pro 
tempore fuerit, tantam pecuniam recipere et eam annuatim 
presentare custodi ecclesie, cum qua custos ecclesie possit emere 
IV talenta cere, et ex illis procurabit fieri lumina ad anniuersarium 
suum. Sed residua pecunia debet distribui presentibus in choro, 
prout mos est. — Item predicta domina Elizabeth legatüt etiam 
XX florenos ad fraternitatem, cum quibus empte sunt XIV 
vncie hallensium annui et perpetui census." 1 ) 

6. „Anno domini MCCCXC (1390), in die beate Juliane 
virginis (16. Febr.) obiit illustris princeps dominus dux 
Ruper tu s senior, fundatorhuius ecclesie Noueciu i- 
tatis. In cuius anniuersario magister presenciaruin eccle- 
sie nostre dabit de communibusbonispresenciarumcuilibetpersone 
communes presencias habenti Vlß den. Et cellerarius preben- 
darum dabit de bonis prebendarum custodi ecclesie nostre III flor., 
quorum vnus pertinet pro cera ad dictum anniuersarium, et 
alii duo pro cera et luminibus in quattuor commemoracionibus 
eius et lumine ponendo sabbatis noctibus ad sepulcrum eius." 2 ) 

7. „Anno domini MCCCXCV (1395), XVI. die Maii obiit 
generosa domina Beatrix, filia ducis de Monte, vxor 
illustris principis Ruperti senioris, electoris im- 
perii, comitis Palatini Reni acBauarie ducis, fun- 
datoris huius ecclesie, que talem legacionem fecit: 

Dekan Johannes von Wifsenloch und das Kapitel unserer 
Frauen Stift zu Neustadt bekennen an die Ritter Wypreht von 
Helmstat, Dythern von Hentschuchsheira, an Meister Burkart 
einen Sechspfrttndner zu Speier und an Junker Hennel Kreis 
von Lyndenfels, als Seelwilrter der Fürstin Beatrix, des Pfalz- 
grafeu Ruprecht des Älteren sei. Gattin, verkauft zu haben: 

1 ) Elisabeth von Namur, Ruprechts I. erste Gemahlin, 
starb am 29. März 1382. Vergl. Seelbuch Fol. 33, Hiiutle o. 0. S. 19. 

2 ) Versrl. Seelbuch Fol. 15. Die Regesten der Pfalzgrafen Nr. 4917 
widerlegen mit Recht die Angabe des Todestages auf den 17. Februar. 
Ruprecht I. starb am 16. Februar 1390. 



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25 fl. jährlicher Gült für 600 fl. bar, die sie von den genannten 
Seelwärtern nach dem Willen der Kurfürstin sei. empfangen 
und zu des Stiftes Nutzen verwendet haben. Diese 25 fl. soll 
das Stift alljährlich „zu seligem gedechnisse vnsere 
egenant gnedigen frauwen, frauwe Beatrix jargezit 
geben vnd reichen" und zwar: 1. Wenn man ihr Gedächtnis 
begeht, den Herrn des Stifts 4 fl. zur Präsenz. 2. Ebendenselben 
2 fl. zu jeden Fronfasteu. 3. Dem Stiftsküster jährlich 3 fl. für 
Wachs und Lichter bei ihrem Jahrgedächtuis. Was davon übrig 
bleibt, soll brennen „zu den vir fronfasten off irme grabe". 
4. Den Bürgermeistern von Neustadt jährlich 8 fl., dafs sie 
dafür mit Wissen und Willen des Küsters 8 Röcke kaufen 
und an ihrem Jahrgedächtnis den bedürftigsten und würdigsten 
Hausarmen verteilen. 5. Dafs Küster und Bürgermeister um 
so eifriger obige Forderungen erfüllen, soll der Küster jährlich 
1 fl. erhalteu und die beiden Bürgermeister zusammen jährlich 
1 fl. Würden Dekan und Kapitel einmal versäumen diese 25 fl. 
auszuzahlen, so sollen Küster und Bürgermeister diese Summe, 
oder soviel daran fehlt, auf Kosten des Stiftes aufnehmen." 1 ) 
8. „Anno domini MCCCXCVI1I (1398), in die Epiphania 
domini (6. Jan.) obiit illustris princeps dominus Ru- 
pertus senior, pater domini Ruperti Romanorum 
regit*, ad cuius anniuersarium magister presenciarum 
ecclesie nostre dabit de comraunibus bonis presenciarum et 
ratioue decime in Meckefsheim cuilibet persone communes presen- 
cias habenti 2 x j% ß den. pro presenciis et custodi vnum florenum 
pro cera et luminibus in eodem anniuersario comburendis." 2 ) 

1 ) Des zur Urkund siegeln: Dekan und Kapitel, Bischof Raban zu 
Speier, sowie Bürgermeister und Rat zu Neustadt. — Datum feria quarta 
post festum beate Margarete virginis et martyris. 18. Juli 1397. Seelbuch 
Fol. 49. Das Original mit 3 Siegeln liegt im Neustadter Stadtarchiv. 
Ich habe es eingereiht in Karton III. als Nr. 3. 

2 ) Vergl. Seelbuch Fol. 2 retro. Das Testament Ruprechts II. 
„off den tag Epiphania domini anno domini 1398 wole vmb nonzijt* hat 
das Seelbuch Fol. 146 r. begonnen, aber aufser der Einleitung ist nichts 
eingetragen. 



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9. „ Adüo domini MCCCCIX (1409), mensis Maii die XXII 
obiit inclita domiua Blanchia filia regis Anglie et 
vxor domini nostri Ludwici ducis, in cuius anniuersario 
magister presenciarum ecclesie nostre dabit de communibus bonis 
presenciarum et ratione decime in Meekefsheim cuilibet persone 
communes presencias habenti vnum flor. pro presenciis, tres flor. 
custodi pro cera et luminibus comburendis in eodem anniuersario 
et in quattuor eius commemoracionibus. Idem magister presen- 
ciarum dabit eciam in quattuor commemoracionibus eius quattuor 
temporum in qualibet cuilibet persone 1 ß ^ pro presenciis." 1 ) 

10. „Anno domini MCCCCX (1410), mensis Maii die 
XVII. obiit illustrissimus princeps dominus Rupertus, 
Romauorum rex, ad cuius anniuersarium magister pre- 
senciarum ecclesie nostre dabit de commuuibus bonis presen- 
ciarum et ratione decime in Mecke&heim cuilibet persone com- 
munes presencias habenti 2*/2 ß 4 pro presenciis et custodi 1 fl. 
pro cera et luminibus in eodem anniuersario comburendis/ 2 ) 

11. „Anno domini MCCCCXI (1411), in die beate Anne, 
(26. Juli) matris gloriose virginis Marie obiit illustrissima 
domina, domina Elizabeth de Nurenberga, Roma- 



l ) Seelbuch Fol. 52 retro. Nach Häutle 0. 0. starb Ludwigs III. 
Gattin Blanka am 31. Mai 1409. Das Neustadter Seelbuch aber gibt 
Fol. 52 r ganz bestimmt und deutlich als Todestag den 22. Mai an. Der 
Eintrag steht, infolge Raummangels auf der betreffenden Seite, erst auf 
den 24. Mai, den Tag vor Urbani pape. Wäre der Eintrag auf den 31. Mai 
beabsichtigt gewesen, so hätte das Seelbuch dort viel besseren Raum geboten, 
der bis heute leer geblieben ist. 

*) Seelbuch Fol. 51. Häutle gibt als Todestag nicht den 17., 
sondern den 18. Mai an. Die von ihm bei gezogene, auch von Pareus. 
Historia Bavarico-Palatina pag. 216, citierte Grabschrift zu Heidelberg ist 
ohne Datum. Sie heifst: 

RVPERTVS • ROMANORUM • REX - HV1VS • CHORI - ET • 

COLLEGII • FVNDATOR • 
ELISABETHA . REGINA • ROMANORUM • 
LVDOVICVS • COMES • PALATINVS • REGIS • FILIVS • 

HVIVS • COLLEGII • CONSVMMATOR • 
DOMINA • PLANCHIA • FILIA • REGIS • ANGLIAE • 
VXOR • E1VS • 



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139 



norum regina ac conthoralis domini Ruperti, regis 
Romanorum, ad cuius anniuersarium magister presen- 
ciarum ecclesie nostre dabit de communibus bonis presenciarum 
et ratione decime in Meckefsheim cuilibet persone commuues 
presencias habenti 2*/2ß 4 pro presenciis et custodi 1 fl. pro 
cera et luminibus in eodem anniuersario comburendis." 1 ) 

12. „Anniuersarium illustris principis domini 
Friderici, comitis Palatini Reni, electoris imperii, 
require supra; vitalis litera est post Tiburtii (Fol. 59 retro). 

Ferner steht Fol. 35: Istud instrumeutum invenies 
inalio libro animarum post anniuersarium domini 
Friderici, comitis Palatini Reni et Bauarie ducis, 
principis ellectoris etc. a 

Dieses andere Seelbuch ist uns leider nicht erhalteu, und 
wir wissen daher nicht, ob oder wieviele wittelsbachische Jahr- 
gedächtnisse noch weiter darin enthalten waren. 

13. Ein kurfürstliches Jahrgedächtnis aus dem 18. Jahr- 
hundert findet sich noch in dem Direktorium und Seelbuche 
der Neustadter Jesuiten, denen Kurfürst Johann Wilhelm im 
Jahre 1700 Gottesdienst und Seelsorge in der Stiftskirche 
übertragen hatte. 2 ) 

Es heilst in deren Eintrag vom 8. Juni: „Dies Anni- 
versaria defuncti Fundatoris Nostri Joannis Wilhelmi 
Electoris Palatini." Fol. 6. 

Dazu gehört aus der Reihe der Fol. 29 bis 36 eingetragenen 
Anniversarien folgendes: 

„Den 8. [Juni] für unseren gnädigst durchleüchtig- 
sten Fundatore Joanne Wilhelmo Churfürsten von der 
Pfaltz. Allefs still, mus auch eben nicht schwartz seyn ; fsein 
wappen, so in der Capell ist, wird auf einen leichter gestellt, 

1 ) Seelbuch Fol. 63. Häutle's Angabe des Todestages auf den 
26. Juni scheint ein Druckfehler zu sein statt 26. Juli. 

2) Dieselben waren schon 1622 in das Kasimirianum zu Neustadt 
eingezogen, wurden aber 1650 wieder vertrieben. Vergl. den Bericht des 
Rektors P. ßutzfeld in Remlings Urkuudenbuch zur Geschichte der Bischöfe 
von Speier II, 718. 



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die weise Kerzen gezieret und währender heiligen raefsen auf 
den taufstein gesetzt und angezündet" Fol. 32. ') 

Von da an begegnet uns auch die öffentliche kirchliche Feier 
hoher Namensfeste. So sagt der Eintrag der Jesuiten vom 4. Nov.: 

„NB. Sacrura Solemne pro Serenissimo Electore 
Carolo Theodoro. Promulgatur et habetur hora 9. cum exposi- 
tione Venerabilis in Sacro solerani." Fol. 11 und 43 u. 44 retro. 

Am 19. Nov., dem Tage der hl. Elisabeth, wurde ebenso 
„pro ser. Electrice a der Namenstag, „Dies Nominis Serenis- 
simae Electricis", feierlich begangen. Fol. 11 retro u. Fol. 44 r. 2 ) 

14. Bemerkenswert ist hier noch, dafs nach dem alten 
Seelbuche auch der Freund und „liebe Oheim" des Kurfürsten 
Ruprecht I. der König Ludwig der Grofse von Ungarn 
(1342 bis 1382) und seine Gemahlin Elisabeth in der Stifts- 
kirche zu Neustadt ein Jahrgedächtnis hatten. Dasselbe ist in 
dem Seelbuche auf den 1. Februar eingetragen. Der Eintrag sagt: 

„Nota hie, quod semper sabbato ante festum purifica- 
cionis beate Marie habenda est firma et iugis memoria 
illustrissimi prineipis domini Ludowici, regis Vngarie, 
sueque coniugis, domiue Elizabeth illustrissirae, qui 
hanc ecclesiam multis et bonis reliquiis dotauerunt. Et dies 
anniuersarii eorum peragi debet sollempniter cum vigilia 
maiori, scilicet: „Parce mihi domine" et missa pro defunetis 
aliisque sollempnitatibus congruis, prout decet. a Fol. 9. 

Das Verzeichnis der von ihnen geschenkten Reliquien 
und Kleinodien ist erhalten in den Schenkungsurkunden, die 
Ruprecht I. über diese und andere Heiligtümer ausstellte. 8 ) 

*) Nach Häutle o. 0. starb Kurfürst Johann Wilhelm Joseph nicht 
am 8., sondern am 18. Juni. 

*) Die hier genannte Kurfürstin war die erste Gemahlin des Herzogs 
Karl Theodor, Elisabetha Maria Aloysia Augusta, Tochter des Sulzbachischen 
Erbprinzen Joseph Karl Emanuel, geb. in Mannheim am 17. Januar 1721. 
gest. in Weinheim am 17. August 1794. Vergl. Häutle o. 0. S. 88. 

8 ) Die erste Schenkungsurkunde vom 15. März 1379 ist im Origi- 
nale erhalten auf Pergament mit 5 anhängenden Siegeln, nämlich den 
Siegeln der drei Ruprechte, des Stifts und der Stadt Neustadt. Ich habe 
dieselbe im Neustadter Stadtarchiv eingeordnet in Karton 111. als Nr. 2. 



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141 



Dafs und warum alle diese Jahrgedächtnisse aufs 
pünktlichste gehalten wurden, ergibt sich aus einem Be- 
schlüsse des Stiftskapitels, der Fol. 83 des Seelbuches gleichzeitig 
mit dem Anniversarium des Kurfürsten Rudolf IL eingetragen 
wurde. Er sagt: „Notandum eciam quod de communi consilio 
Decani et Capituli ob utilitatem et decenciam ecclesie concorditer 
institutum est, quod et ita inviolabiliter obseruare uolunt pro 
se et eorum successoribus, quod quilibet, siue canonicus, siue 
vicarius, in presencia particeps, nisi sit notoriis et rationabilibus 
causis impeditus, sub pena carencie medietatis ipsius presencie 
ad legendum missam esse debet astrictus in quolibet anniuer- 
sario magnorum dominorum aut dominarum peragendo 
nunc et in posterum in ecclesia ista, utpote domini Rudolfi 
predicti, domine Beatricis, regine Sicilie, seu aliorum quorumlibet. 
Et hoc idcirco fieri debuit, ut ecclesia, res et persone eius, 
in maiori gracia et fauore dominorum ualeant permanere." 

Von den genannten „hohen Herrn und Herrinnen", deren 
Jahrgedächtnisseso feierlich in der Stiftskirche begangen wurden, 
haben indes nur vier in dieser Kirche auch ihr Grab 
gefunden. Es wurden daselbst bestattet: 

1. Kurfürst Rudolf IL, gestorben am 4. Oktober 1853 zu 
Neustadt. — 2. Kurfürst Ruprecht L, gestorben am 16. Februar 
1390 zu Neustadt. — 3. Kurfürstin Beatrix, zweite Gemahlin 
Ruprechts L, Tochter Wilhelms L, Herzogs von Berg, geb. um 1360, 
gest. am 16. Mai 1395. — 4. Pfalzgräfin Blanka, erste Gemahlin 
des Kurfürsten Ludwig III., Tochter des Königs Heinrich IV. von 
England, geb. um 1382, gest. am 22. Mai 1409 in Hagenau. 
Dazu kommt noch : 5. Kurfürstin Margarethe, zweite Gemahlin 
Rudolfs IL, Tochter des Königs Friedrich H. von Sicilien aus 
dem Hause Arragonien, geb. um 1331, gest. 1377 zu Neustadt. *) 

Die andere „off vnsere lieben frauwen dag, den mann nennet kertzen- 
wihe* (2. Febr.) 1383 enthält die erste Schenkung im Transumpt. Die 
Kopie befindet sich im Roten Buche S. 50 bis 63. Regesten der Pfalzgrafen 
am Rhein Nr. 4281 und 4486. 

l ) Von ihr ist sonderbarer Weise bei den kurfürstlichen Stiftungen 
nirgends die Rede. Ihren Namen habe ich überhaupt weder in dem Seel- 



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142 



Die Gräber des wittelsbachischen Hauses zu Neustadt 
befinden sich alle im ehemaligen Chore, dem jetzt katholischen 
Teile der Stiftskirche. Ebendaselbst befinden sich auch die 
bereits erwähnten Grabdenkmäler. Es sind deren vier er- 
halten ; zwei Kurfürstendenkmäler und zwei Denkmäler pfälzischer 
Kurfürstinnen. 

Nun sollte man glauben, es könne kein Zweifel darüber 
bestehen, dafs diese Grabdenkmäler nur solchen Mitgliedern 
des kurfürstlichen Hauses errichtet sein können, die hier auch 
wirklich begraben sind. Demnach mufs man von vornherein 
diese Denkmäler dem Kurfürsten Rudolf II. und seiner Gemahlin 
Margarethe, ferner dem Kurfürsten Ruprecht I. und seiner 
Gemahlin Beatrix, oder der Pfal/gräfin Blanka, zuschreiben. 

Das thuen denn auch die „Regesteu der Pfalzgrafen am Rhein* 
Nr. 2394 u. 49 17 und die „Baudenkmale in der Pfalz" III, 2. S. 81. 
Doch Häutle sagt in seiner „Genealogie des erlauchten Stamm- 
hauses Witteisbach" S. 15 und 19: Von Rudolf II. sei iu 
Neustadt „kein Denkmal vorhanden", dagegen besitze Ruprecht I. 
„begraben daselbst in der von ihm erbauten Seitenkapelle des 
St Ägidius-Stiftes, das durch ihn seine Vollendung gefunden, 
ein prächtiges Grabmonument im Chore". — Dochnahl aber 
schreibt in seiner „Chronik von Neustadt a/H." zum Jahre 1490: 
„Dem Kaiser Rupprecht II L, welcher in Heidelberg begraben 
liegt, wird in der hiesigen Kirche ein Denkmal gesetzt (jetzt 
iu der katholischen Kirche vom südlichen Eingange gleich links 
an der Scheidewand stehend, aber von den Franzosen demolirt)", 
und zu 1575: „Die Kirchenältesten schlagen vor, den Grab- 
stein des Pfalzgrafen Rupprecht aufzurichten und Stühle an 
dessen Stelle zu setzen." Nach Dochnahl haben auch andere 
pfälzische Geschichtsfreunde dem „Kaiser Ruprecht" zu Neustadt 
1490 ein Kenotaphium errichten lassen, das aber jetzt nicht 
mehr zu finden sei. 

buche noch in einer anderen Neustadter Urkunde finden können, und doch 
ist dieselbe ganz sicher im Jahre 1377 zu Neustadt gestorben und an der 
Seite ihres Gemahls begraben worden. 



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143 



Diese sich widersprechenden Behauptungen können un- 
möglich alle wahr sein, und doch verlangen sie alle Glauben, 
ohne einen Beweis der Richtigkeit zu erbringen. 

Zunächst kann über die Denkmäler Ruprechts I. und 
seiner Gemahlin Beatrix von Berg nicht der geringste Zweifel 
bestehen. Es sind zwei grofse aber höchst einfache Grabplatten 
aus rotem Sandstein. Das Grab und der Denkstein Ruprechts 
befindet sich mitten im Stiftschore, nicht „in der von ihm er- 
bauten Seitenkapelle", wie Häutle unrichtig angibt. Der Stein 
hat keinerlei Wappen oder sonstigen Schmuck, zeigt aber ringsum 
am Rande noch erkennbar und lesbar die Vertiefungen, in 
denen einst die Erzbuchstaben folgender Grabschrift lagen: 
+ Anno * domini * MCCCXC * 

ipsa * die * beate * iuliane * virginis * obiit * illus- 
tris * princeps * Ruper- 

tus * dux * senior * fundator * huius * ecclesie * 
Die ganze Anlage und besouders die Schriftzüge dieses 
Grabsteines rücken seine Datierung unzweifelhaft in das 15. 
Jahrhundert. 

Rechts daneben, durch Holzboden und Betstühle jetzt 
verdeckt und unzugänglich gemacht, liegt, nach bestimmter 
Versicherung glaubwürdiger Augenzeugen, die Grabplatte der 
Kurfürstin Beatrix in gleicher Bearbeitung und mit gleichen 
Schriftzügen. Ihre Inschrift lautet nach den verschiedenen 
Gewährsmännern folgendermafsen : 

Anno • domini - MCCCXCV • XVT • die • maii • obiit • 

generosa • domina • Beatrix • filia • ducis • de • Monte • 

uxor • illustris • principis • Ruperti • senioris • electoris • 

imperii • comitis • Palatini • Reni • et • Bauarie • ducis • *) 

Diese Grabschriften stimmen also ganz genau überein mit 

den oben citierten Worten des Seelbuches Fol. 15 und 49, wo 

die Jahrgedächtnisse eingetragen sind. Nur wird bei der Grab- 



l ) Vergl. Danielis Parei Historia Bavarico-Palatina S. 168 und Doch- 
nahl o. O. zum Jahre 1395. Die Angabe von Uncialeu in beiden Inschriften 
ist unrichtig; es sind gotische Minuskeln. 



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•^■ferv— ; T 



144 



schrift der Kurfttrstin das drittletzte Wort der Inschrift „et ft 
gelesen für „ac a im Seelbuche. Ähnlich ist es bei der Grab- 
schrift Ruprechts I. Dieselbe hat vom Eintrage des Seelbuches 
Fol. 15 nur „in die" verbessert zu „ipsa die" und hat „dominus 
dux" weggelassen, damit die drei folgenden Worte „fundator 
huius eeclesie" auf dem Steine noch Platz erhielten. *) 

Aufser diesen zwei einfachen Grabplatten des Kurfürsten 
Ruprecht I. und seiner Gemahlin Beatrix befinden sich im 
Chore der Neustadter Stiftskirche nur noch zwei Steiudenk- 
mäler. Sie sind von kunstvoller Ausführung. Eines derselben 
ist einem Kurfürsten, das andere einer Kurfürstin errichtet. 
Beide stehen im alten Chore an der westlichen Scheidewand, 
welche seit 1709 die Stiftskirche in zwei ungleiche Hälften 
zertrennt. Sie waren beim Aufbau dieser Scheidewand als 
Mauersteine benützt und aufrecht eingespeist worden. Erst 
um die Mitte unseres Jahrhunderts hat man sie dort wieder 
entdeckt und spater freigelegt. So sind dieselben vor dem 
Vandalismus der Revolutionsheere zwar verschont geblieben, 
aber am Ende des 17. und Anfange des 18. Jahrhunderts, 
während der heftigen Kämpfe der reformierten Gemeinde gegen 
die anderen Konfessionen, war in Neustadt für kirchliche 
Kunstwerke eine nicht weniger ungünstige Zeit. Einen traurigen 
Beweis dafür gibt das elend zerschlagene Grabmal des Kur- 
fürsten in jener einst vielumstritteuen Scheidewand. 

Nicht ganz unbeschädigt, doch von allen Neustadter 
Denkmälern am besten erhalten, ist das an der gleichen Wand 
stehende Denkmal der Kurfürstin. Letzteres ist zugleich auch 
das schönste und kunstvollste von allen dortigen Bildwerken, 
ein wahres Meisterstück gotischen Stiles. 

l ) Die andere, von den Neustadter Urkunden abweichende Angabe, 
Ruprecht I. sei nicht ara 16. sondern am 17. Februar 1390 gestorben, 
behandelt und widerlegt Prof. Dr. Wille in den Regesten der Pfalzgrafen 
am Rhein Nr. 4917. Vergl. auch Büttinghausens „Beiträge zur Pfalzischen 
Geschichte" I, 227. 230 und 240 mit Note und mit unrichtiger Berechnung 
des „proxima dies Jovis post diem cinerum" 1390, um die Heidelberger 
Kaiendarien mit unseren Urkunden überein zu bringen. 



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145 



Dasselbe ist aus einem grauen Sandsteine gemeifselt. 
Seine Höhe beträgt ohne Basis 3 m, seine Breite 1V4 m. 
Inmitten desselben steht die anmutige Frau, wie es scheint, in 
naturgetreuer Darstellung, mit gefalteten Händen. Das jugend- 
liche, runde Gesicht, voll Lieblichkeit und Würde, ist von 
einer kunstvoll geftiltelten Krause dicht umrahmt, und der 
Kopfputz senkt sich bis nahe an die Schultern herab. Über 
dem Scheitel sitzt die Krone. Unter dem Kopfe liegt ein 

10 



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U6 



Polster, dessen drei sichtbare Enden gegen die drei Spitzen 
eines zierlichen, nach unten unvollendeten Dreipasses vorragen. 
Den schlanken, zartgebauten Körper umschliefst ein enganliegen- 
des, bis über die Füfse hinabwallendes Kleid. Darüber ist der 
Mantel gelegt Dieser wird über der Brust durch eine Agraffe 
straff zusammengezogen und bedeckt auch die Oberarme, wird 
aber von den Ellenbogen und den mit engen Ärmeln des Unter- 
gewandes und Handschuhen bedeckten Unterarmen vom ganz 
ungezwungen auseinander gehalten. Um in die hinabwallenden 
Falten Bewegung und Abwechselung zu bringen, hat der 
Künstler den Mantel auf der rechten Seite ein wenig unter 
den Ann herein- und heraufgezogen. Die Füfse sind nicht 
sichtbar, da sie von dem langen Kleide verdeckt werden. 

Die Rahmen dieser prächtigen, fast ganz rund aus dem 
Steine herausgearbeiteten Figur bilden links und rechts je ein 
gotischer Pfeiler. Diese streben mit vier ungleichen, nacli oben 
immer schlankeren Gliedern und Fialen empor bis zum obersten 
Rande des rechteckig abschliefsendeu Steines. Vom Fufse der 
Fialen wächst über dem Haupte der Fürstin ein gotischer 
Bogen mit zierlichem Dreipafs ziemlich rund empor und schliefst 
oben, inmitten des Steines, mit einer leicht aufstrebenden 
Kreuzblume. Der obere Rand des Bogens ist mit Steinblumen 
geziert Aus den unteren Ansätzen desselben schlüpft auf jeder 
Seite als Symbol der Auferstehung eine Eidechse hervor. Tn 
den freien Räumen zwischen Kreuzblume und Fialen, am oberen, 
wagrechten Rande des Steines, standen die Wappen der Toten. 
Das rechte Wappen ist gänzlich zerschlagen, das linke aber 
läfst trotz starker Verletzung noch deutlich den viergeteilten 
Schild mit je drei Pfählen und einem Adler, also das sicilisch- 
arragonische Wappen der Kurfürstin Margarethe erkennen. 1 ) 

Dieselben Verhältnisse und den gleichen Aufbau wie dieses 
Denkmal der Kurfürstin Margarethe zeigt dessen männliches 
Seitenstück in der südlichen Ecke der Westwand. 



l ) Vergl. die entsprechende Erklärung dieses Wappens durch Prof. 
Dr. Wille im PfUlz. Museum 1887 S. 16. 



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•14? 



r uisieu seiusi lasseil 

sich infolge der jämmerlichen Zerstörung wenige zuverlässige 
Schlüsse ziehen. Der Körper desselben ist aber genau ebenso 
lang und ebenso ruud, auch ebenso schmal und zierlich wie 

10* 



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148 

jener der Kurfürstin Margarethe, nur dafs das eng anschliefsende 
Rittergewand diese Schlaukheit und Zartheit hier noch viel 
augenfälliger macht, zumal da infolge davon auf der Steinwand 
des Monumentes gröfsere freie Flächen hervortreten. Diese 
Flächen füllte der Künstler teilweise dadurch aus, dafs er an 
die linke Hüfte des Fürsten dessen viergeteilteu Schild mit 
Löwen und Rauten anlehnte, rechts aber, nur wenig tiefer, 
einen schlafenden Hund anbrachte, dessen Kopf rückwärts an 
den Pfeiler gelehnt und dessen Gesicht dem Fürsten zuge- 
wendet war. 

Wie das Haupt, so ruhen auch die Füfse des Fürsten 
auf einem zusammengekauerten Löwen. Gesicht, Arme und 
Beine sind abgeschlagen, doch sind dichtes Haupthaar und bis 
unter die Ohren herabwallende Locken noch deutlich sichtbar. 
Die ganze Gestalt hat noch jugendliches Aussehen, trotz ihrer 
Verstümmelung, und zeigt uns einen Fürsten in seinen besten 
Jahren. Derselbe trug über den eng anschliefsenden Panzer 
einen Gürtel um die Hüften, an dem noch ein Teil des Schwert- 
griffes und eine Lederbörse über dem rechten Schenkel sichtbar 
sind. Anstelle der Wappen sitzt über dem Haupte des Fürsten 
rechts der wittelsbachische Helm mit dem Löwen darüber, links 
ragen noch zwei Füfse und der zerschlagene Rumpf eines Löwen 
aus dem Steine hervor. Das Denkmal ist also ohne Zweifel 
einem Kurfürsten der Pfalz errichtet, doch welchem, darüber 
gehen die Meinungen auseinander. 

Zunächst ist die Ansicht Häutle's, dafs dieses „prächtige 
Grabmonument" und die oben citierte Grabschrift Ruprechts I. 
ein einziges Denkmal ausmachen, gewifs ein Mifsverständnis, 
das nie vorgekommen wäre, wenn Häutle die beiden ganz und 
gar verschiedenen Denkmäler selbst gesehen hätte. Dafs aber 
dem Kurfürsten Ruprecht I. zu Neustadt zwei Denkmäler neben- 
einander errichtet wurden, daif man doch wohl nicht aunehmeu. 

Auch Dochnahls Behauptung, dieses Denkmal sei 1490 
dem Kaiser Ruprecht gesetzt worden, hat keine Wahrscheinlich- 
keit; denn ein so vorzüglicher Künstler wie der Bildhauer 



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149 



dieser Denkmäler, der den Fürsten und die Fürstin so wahrheits- 
getreu in dtfr Kleiduug des 14. Jahrhunderts darstellte, der 
die Körper des auf dem Denkmale erhaltenen Löwen und 
Hundes mit so bewunderungswürdigem Realismus bildete, er 
hätte es gewifs auch verstanden, den König Ruprecht durch 
Beifügung des Reichsadlers auf seinem Schilde oder sonstwie als 
König kenntlich zu machen. Heraldische Fehler gegen das Siegel 
und Wappen des Königs Ruprecht III. *) darf man aber einem 
so kunstreichen Meister eines „kaiserlichen" Denkmals um so 
weniger zumuten, als ja die Neustadter, nach Dochnahls Annahme, 
dem Kurfürsten Ruprecht III. dieses Kenotaphium nur setzen 
liefsen wegen der grofsen Wohlthaten, die er ihnen als Kaiser, 
resp. König erwiesen hat. — Ferner war Ruprecht III. bei 
seinem Tode 60 Jahre alt, Ruprecht II. war fast 73, Ruprecht I. 
beinahe 81 und Rudolf IL nur 47 Jahre alt. Wenn nun ein 
so geschickter Bildhauer, der an den Tierkörpern desselben 
Denkmals so feinen Realismus zeigt, das Bild eines noch jugend- 
lichen Kurfürsten meifselt und dessen Haupt mit Locken um- 
gibt, so können wir dieses Denkmal doch keinem der drei 
Ruprechte zuschreiben. Es mufs dem in der Blüte seiner Jahre 
verstorbenen Rudolf IL errichtet sein. Um 1490 sind auch 
solche Denkmäler in Neustadt nicht mehr geschaffen worden; 
wir haben ja Proben genug aus jener Zeit erhalten. Das 
Denkmal des Kurfürsten Rudolf IL ist mindestens 100 Jahre 
älter als Dochnahl annimmt; es ist das älteste der erhaltenen 
Grabdenkmäler der Stiftskirche. Dasselbe ist wohl von der 
Kurfürstin Margarethe nach dem Tode ihres Gatten bestellt 
und von einem der tüchtigen Steinmetzen ausgeführt, die nur 
zur Zeit des Kirchenbaues in Neustadt sich fanden. Vielleicht 
hat auch Ruprecht I. selbst seinem Bruder Rudolf zu Ehren 
diese Denkmäler errichten lassen. Die folgenden Generationen 
hatten dazu weniger Veranlassung. Sie wären eher dem Kur- 



l ) Vergl. das „Pfalzer Wappen" in den Mitteilungen des histor. 
Vereines 1894 S. 150 von Karl Emich Graf zu Leiningen-Westerburg und 
Primbs in der Archivalischen Zeitschrift 1889. 



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150 



fürsten Ruprecht I. ein besseres Denkmal schuldig gewesen. 
Nach Ruprechts I. Regierung wurden in Neustadt überhaupt 
so kunstvolle Denkmale nicht mehr hergestellt, sei es dafs der 
Kunstsinn, oder die Kunstfertigkeit daselbst fehlte. 

Die Neustadter Stiftskirche besitzt aufser den genaunten 
prächtigen Monumenten Rudolfs II. und seiner Gemahlin 
Margarethe überhaupt nur noch ein einziges Grabdenkmal von 
künstlerischer Bedeutung. Dasselbe steht jetzt in der Vorhalle 
unter den übrigen meist kunstlosen Grabplatten. Es zeigt einen 



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151 



Ritter des 14. Jahrhunderts in voller Rüstung. Gesicht, Arme 
und Beine sind ihm ebenfalls abgeschlagen, und zwei Inschriften- 
Täfelchen über seinem Haupte ausgebrochen. Aber wer die 
Kurfürsten-Denkmäler im Chore betrachtet hat, raufs auf den 
ersten Blick erkennen, dafs auch dieses Werk demselben Stile, 
derselben Zeit und Schule, ja höchst wahrscheinlich demselben 
Meister angehört; denn es zeigt denselben gotischen Aufbau, 
dieselben Mafse und Verhältnisse, dieselbe Arbeit und die 
gleiche Kunstfertigkeit wie die zwei schönen Denkmäler im 
Chore. 

Wem dieses Denkmal errichtet ist, das läfst sich nur noch 
an den Wappen darthun, die links und rechts an den Hüften 
des Ritters in Fragmenten erhalten sind. Man erkennt trotz 
der Zerstörung auf dem heraldisch linken Wappen noch ganz 
deutlich die Saiten und Stege der Harfe, rechts das bärtige, 
gekrönte Haupt des Königs David. Es bleibt also kein Zweifel, 
dafs dieser dritte kunstvolle Grabstein einem Ritter aus der 
Familie Landschad von Neckarsteinach gesetzt ist, deren Wappen 
er trägt. Nun wissen wir, dafs Konrad Landschad von Steinach 
als Viztum zu Neustadt urkundlich bereits 1353 vorkommt und 
noch 1371 im Testamente Ruprechts I. genannt wird. Bald 
darauf aber begegnet uns in den Urkunden ein Sickingen als 
Viztum vou Neustadt und ein anderer Contzel oder Konrad 
Landschad, der am 28. Juni 1404 sein Testament macht und 
samt seiner Frau Elisabeth von Fleckenstein „in dem Stift hie 
zur Newenstad, da jnne sie ire begrebede auch erweit vnd 
begert hant a , ein Anniversarium stiftet. 1 ) Dieser zweite Konrad 
Landschad von Steinach starb am 16. Februar 1417, seine 
Frau Elisabeth am 16. Januar 1413. Ihr gemeinschaftlicher 
Grabstein ist ebenfalls erhalten, zeigt aber aufser den Ver- 
tiefungen für die Erzbuchstaben der Inschrift und für das 
Wappen beider Toten keinerlei künstlerischen Schmuck. 

*) Vergl. Seelbuch Fol. 92 a. Acta Acad. Pal. VII, 29 und Widder, 
Versuch einer vollständigen geogr. histor. Beschreibung der kurf. Pfalz am 
Rheine 11,243 mit Note 9. 



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152 



Es bleibt also keiu Zweifel darüber, dafs auch das einzige 
schöne, gotische Denkmal in der Vorhalle der Stiftskirche noch 
dem 14. Jahrhunderte angehört und dem Viztum Konrad Land- 
schad gesetzt ist. Damit gewinnen wir aber auch einen 
indirekten Beweis für unsere beiden prächtigen Kurfürsten- 
Denkmäler, die unzweifelhaft derselben Zeit und derselben 
Werkstätte entstammen wie das gotische Denkmal des Viztums 
Landschad von Steinach. Sie fallen in die zweite Hälfte des 
14. Jahrhunderts. 

Nachdem nun die Herstellungszeit dieser Denkmäler 
ziemlich genau bestimmt ist, erhebt sich die Frage nach dem 
Meister, der sie ausführte. Bisher war nur eine Urkunde vom 
9. April 1394 bekannt, nach welcher Kurfürst Ruprecht II. 
bestätigt, wie folgt: 

„AlsMarck, werckmeister uusers steinwercks 
unsers stiffts zur Nuwenstad umbe unsern spital zu 
Brunchwilr daz gertel an sinem hus gelegen, daz wir für 
(= vordem, früher) demselben spital mit der judenschule zur 
Nuwenstad geben han und auch darzü gehört, recht und redelich 
yme und sinen erben kaufft hat, darzu han wir für uns und 
unser erben unsern guten willen und verhengnisse geben und 
geben mit crafft diz briefes ane geverde". 1 ) 

Das alte Neustadter Seelbuch weifs auch vou diesem 
Meister Marck näheres zu berichten. Es sagt Fol. 75 : Im Jahre 
1374 starb der Kanonikus Peter Herdam von Bacherach, welcher 
dem Stifte 1 tt. hlr. testierte „supra domo magistri Mar- 
quardi lapicide, sita in vico Judeorum retro Synagoge 
Judeorum apud murum ciuitatis". — Ferner: Im Jahre 1389 
stifteten sich Junker Cuntze vou Entringen und seine Frau 
Christina Steinhuser zu Neustadt ein Jahrgedächtnis, zu dem 
auch 5 ß hlr. fallen sollten von Hause der alten Knellen im 
Judenviertel zwischen der Stadtmauer und dem Hofe des 



l ) Vergl. Mone, Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins 111,16. 
Regesten der Pfalzgrafen am Rhein Nr. 5543. Die Baudenkmale in der Pfalz 
111,2. S. 68. 



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153 



Kanonikus Joh. Dyeppurg „et ex opposito magistri Marquardi 
lapiscide". Fol. 33 r. — Auch Fol. 38 r. wird ein Haus bestimmt 
als „sita in vico Judeorum retro curiara domini Wilhelmi de 
Mandescheit iuxta murum ex opposito magistri Marquardi 
lapicide". Ohne Datum. — Soviel steht jetzt fest, dafs Meister 
Marquard über 20 Jahre zu Neustadt wohnte in der Nähe des 
Stifts. Er wird darum wohl mit Recht „werckmeister unsers 
steinwercks unsers stiffts zur Nuwenstad" genannt. 

Von andern Neustadter Steinmetzen jener Zeit, die für 
den Kirchenbau und für die Herstellung der gotischen Grab- 
monumente in Frage kommen könnten, wissen wir nicht viel 
mehr als die Namen. Das Seelbuch spricht Fol. 109 zum 
Jahre 1373 von Haus und Hof des „Symunt Steinmetzen 
in der vorstat, by rifen porten". — Fol. 127 wird ein Wein- 
berg bestimmt „im grin infra monachos de Germersheim vnd 
Hans steynmetzen". — Fol. 52r. ist ohne Datum, doch 
von erster Haud eingetragen: „Dythericus lapicida et 
uxor sua Benigna legauerunt IV ^ supra domum et ortum 
suum". — Fol. 120 steht ebenfalls von erster Hand: „Jurati 
ecclesie emerunt erga Hans Stahel carnificem I. üb. hl. — 
sitam supra curia cum suis pertinentiis in vico cerdonum (Lauer- 
viertel) inter ipsum Danstetder etHeidenrichlapiscidam". 
— - Der Metzger Hans Stahel ist nachweislich der Oheim des 
Kanonikus Johannes Oarnificis, welcher das Neustadter Seel- 
buch am 28. Juni 1382 zu schreiben begann. Der Verkauf 
obiger Gült und die Lebenszeit der genannten Hausnachbarn, 
also auch des Steinmetzen Heidenreich, wird somit auf das 
Ende des 14. Jahrhunderts fixiert. 

Ob einer der genannten fünf Steinmetzen die schönen 
kurfürstlichen Grabmonumente im Chore der Neustadter 
Stiftskirche gefertigt hat, oder welchem von ihnen diese 
Arbeiten zugeschrieben werden können, das läfst sich mit 
Bestimmtheit nicht behaupten. Jedenfalls aber haben diese 
Steinmetzen schon zur Zeit Ruprechts 1. beim Baue des Stiftes 
mitgewirkt. 



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154 



Um keinerlei Zweifel zu lassen, ob Dochnahl vielleicht 
doch noch ein anderes Denkmal gekannt habe, das 1490 „dem 
Kaiser Rupprecht HI. a zu Neustadt errichtet wurde, und das 
dessen Abschreiber jetzt verschwunden sein lassen, habe ich 
den alten Herrn in die Kirche mitgenommen und ihn gebeten, 
mir dort das Kaiserdenkmal zu zeigen. Da führte er mich 
ohne Zaudern vor das oben beschriebene Denkmal Rudolfs IL 
an der westlichen Chorwand. Die Quelle der betreffenden 
Notiz in seiner Chronik aber konnte er mir nicht mehr angeben. 
Sie stammt indes ganz sicher aus dem unzuverlässigen Pauli, 
„Gemälde von Rheinbaiern", S. 61. Von eiuem Steindeukmal, 
einem Keuotaphium Ruprechts UL in Neustadt ist nichts er- 
halten. Es läfst sich auch für dessen ehemalige Existenz 
keinerlei urkundlicher Beweis auffinden. Die Annahme beruht 
wohl auf einer Verwechselung oder auf einer Reminiscenz an 
die im folgenden besprochenen Chorgemälde. Des „Kaisers 
Ruprecht" Grab- und Denkmal ist in der Heiliggeistkirche zu 
Heidelberg. *) 

Am Stifte zu Neustadt findet sich nur ein steinernes 
Erinnerungszeichen an die Regierung Ruprechts III., ein Spruch- 
band mit der Jahrzahl 1408, auf der Südwestecke des nördlicheu 
Turmes, am Anfange des zweiten Stockwerkes. Die Zahl dieses 
Spruchbandes wurde bisher irrtümlich als 1487 gelesen. 2 ) Dieser 
Irrtum entstand offenbar dadurch, dafs auf dem Bande, welches 
sich von Westen nach Süden um die Turmkante herumschlingt, 
die fast viereckige, kleine Ziffer Null etwas tiefer zu stehen 
kam und übersehen wurde, ferner dadurch, dafs die einzelnen 
Ziffer nach der Sitte des 15. Jahrhunderts vertikal durch Linien 
getrennt sind, welche sich oben links und unten rechts ein 
wenig umbiegen. Die letzte dieser geschwungenen Abgrenzungs- 



1 ) Dessen Fragmente beschreibt A. Mays im erklärenden Verzeichnis 
der Heidelberger Kunst- und Altertümersammlung 1892 S. 157 f. — Vergl. 
auch Pareus o. O. S. 216. Die Grabschrift habe ich bereits oben citiert. 

2 ) Vergl. Mone, Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins III, 16. 
und „die Baudenkmale in der Pfalz* Ilf, 2. S. 68. 



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linien wurde für eine Zahl gehalten, als 7 gelesen, und somit 
die Bauzeit des Stiftes bis 1487 ausgedehnt Ja nach Pauli 
und Frey 1 ) sollen „Thurm und Dach erst unter dem Pfalz- 
grafen Johann Casimir vollendet worden seyn". — Nun be- 
gegnet mau auch häufig dem Irrtume, welcher selbst auf der 
von König Ludwig 1. vou Bayern und Bischof Nikolaus v. Weifs 
und Stadtpfarrer Magel unterzeichneten Pergamenturkunde in 
den Grundstein der neuen katholischen Kirche zu Neustadt 
mit eingesenkt wurde, dafs die Stiftskirche schon vom Kur- 
fürsten Rudolf II. begonnen worden sei. Darnach ergäbe 
sich für dieselbe eine Bauzeit von etwa 260 Jahren, zwischen 
1329 und 1592. Das kann unmöglich richtig sein. Wir müssen 
darum versuchen mit Hilfe uuserer Urkunden die Bauzeit fest- 
zustellen und darzuthun, welche Kurfürsten diese Kirche erbauen 
halfen, und für welche sie als dauerndes Denkmal gelten darf. 

Aus den bisher mitgeteilten Urkunden ist schon klar und 
bestimmt hervorgegangen , dafs Kurfürst Rudolf II. die Er- 
richtung des Stiftes und den Bau der Stiftskirche zwar auf 
seinem Sterbebette verfügt hat, die Ausführung aber seinem 
Bruder Ruprecht I. überlassen mufste. Das Seelbuch sagt 
Fol. 83 von Rudolf IL: „ecclesiam hanc collegiatam in obitu 
suo instituit erigi et fundari, quod et ita factum fuit tandem 
per fratrem suum carnalem, dominum videlicet Rupertum ducem". 
Wann und wie Kurfürst Ruprecht I. diesen Neubau begann, 
lehrt der ebenfalls schon oben citierte Denkstein am Stiftschore. 
Er sagt: Um Ostern 1368 ist der Grundstein zu diesem neuen 
Chore gelegt worden, „fundata est edificium huius chori", und 
damit wurde der Neubau angefangen, „incepta" est. 

Dafs sich dieser Bau nicht auf das neue Chor allein 
beschränkte, sondern später auch auf Schiff und Vorhalle sich 
ausdehnte, das bezeugt die einheitliche Ausführung in allen 
Bauteilen, das bezeugen besonders die gleichartigen Basen 

l ) Vergl. Pauli, Gemälde von Rheinbaiern, Frankenthal 1817. S. 61 
und Frey, Versuch einer geographisch-historisch-statistischen Beschreibung 
des kgl. bayer. Rheinkreises, Speier 1836, II, S. 633. 



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156 



und Kapitale der Säulen und Pfeiler und nicht minder das 
Testament Ruprechts I. vom 14. Dezember 1371, welches 
unter anderem sagt: 

„Auch han wir von unserm zoll zu Germersheim zehen 
Heller zu dem buwe des Chors und des Stiffts zu der Nuwen- 
statt lassen fallen. Des wollen wir, dafs die zehen heller nach 
unserm todt zu demselben buwe unsers Stiffts zu der Nuwen- 
statt sollen gefallen ohne hindernufze, als lange, bis das 
der Chore und der Stifft daselbs gebuwen ist gar und ganz 
mit allen Sachen, als es sich heischet, und wir den angelacht 
(= augelegt) haben." 1 ) 

Im Jahre 1382 ist der Bau bereits soweit gediehen, dafs 
die beiden kleinen Seitenchöre, die offenbar erst nachträglich 
unter die jetzt noch vermauerten Bogen zweier Chorfenster 
eingefügt wurden, bereits fertig und mit Altären bestellt, aber 
noch nicht geweiht waren; denn Kurfürst Ruprecht I. stiftete 
am 2. Februar dieses Jahres zwei ewige Messen und Vikarieen 
„in dem nuwen chore vnfsers egenaunten stifftes zu der 
Nuwenstat jn den zwein abesijthen off den zwein altereu 
doselbs, der eynre gewihet sal werden in ere der heiligen 
Triveltikeit vnd der auder jn ere sand Annen, mutter vnfser 
lieben frauwe, sand Marien, gotes mutter vnd ewiger magit," 2 ) 

Wie dann der Bau weitergeführt wurde, entzieht sich 
bis jetzt unserer Kenntnis, soviel aber steht fest, dafs der 
Nordturm der jüngste Bauteil der Stiftskirche ist. Er heifst 
darum mit Recht der „neue thurn" und verdient diesen Namen 
besonders im Gegensatze zu dem alten, südlichen Turme, der 
schon zur Zeit Rudolfs IL stand, zur alten Pfarrkirche gehörte 
und fertig in den Neubau der Stiftskirche hineingezogen wurde. 

Wenn die älteste Abbildung von Neustadt auf historische 
Richtigkeit Anspruch machen darf, so besafs die Stadt ungefähr 
an der Stelle der jetzigen „Stiftskirche" zuerst eiue kunstlose, 



1 ) Vergl. Acta Acad. Pal. VII, 35 f. und Die Baudenkmale in der 
Pfalz III, 2. S. 67. 

2 ) Vergl. das rote Buch S. 119 f. 



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15? 



dreischiffige Kirche mit zwei Holztürmen in der Mitte der 
beiden Seitenwände. Der nördliche dieser Türme hatte oben 
eine Galerie, von der aus die rings fast im Kreise herum- 
liegende Stadt und Stadtmauer überschaut werden konnte. 1 ) 

Bin späteres, sehr hübsches Hild der Stadt von Kaspar 
Bouttats 2 ) zeigt uns an derselben Stelle eine romanische 
Kirche mit vier Rundbogenfenstern auf jeder Seite, einem 
kurzen, polygon abschliefsenden Ostchore und zwei gleichen 
Türmen. Die Türme steigen am Westende des Langhauses, 
neben dessen Aufseumauern empor. Sie haben beide über dem 
zweiten Stockwerke eine Galerie, in welche aus der Südseite 
ihrer nach oben spitz zulaufenden Dächer je eine Thüre mündet. 

Von dieser alten Kirche, in welcher Kurfürst Rudolf II. 
bestattet wurde, ist aufser einigen Grundmauern nur der alte, 
südliche Turm vollständig erhalten geblieben. Er steht wie 
ein Festungsturm auf sehr starkem Unterbau dem ehemaligen 
Marktthore gegenüber, ganz nahe am ältesten Stadtgraben. 
Das Äufsere dieses Turmes wurde gotisch frisiert und so mit 
dem anderen Baue in Einklang gebracht. Doch blieb er isoliert 
und ist nicht mit dem Mauerwerke des Langhauses verfugt. 
In seinem Inneru wurde das unterste Stockwerk gotisch über- 
wölbt und zu einer feuerfesten Kapelle umgeschaffeu, die nur 
von der Kirche aus zugänglich war. In dieser Kapelle lagen 
die von Ruprecht l. und von König Ludwig dem Grofsen 
aus Ungarn geschenkten Kleinodien und Heiligtümer unter 
sechsfachem Verschlusse und mufsteu an den Festtagen in 
feierlicher Prozession, im Beisein der sechs Schlüsselbewahrer, 

1 ) Das Original dieser Abbildung der Feste Neustadt mit zwei 
kleinen Vorstädten, das einst im Stadtbause zu Neustadt, dann im Besitze 
des Bürgermeisters Kölsch gewesen sein soll, konnte ich nicht auffinden. 
Doch besitzt Herr Dochnahl sen. davon eine Pause. Mit seiner Erlaubnis 
erhielt ich durch die gütige Beihilfe des Herrn Architekten Lippert in 
Ludwigshafen davon eine Photocopie, die jetzt in der Sammlung des histor. 
Vereines der Pfalz verwahrt wird. 

2 ) Im Kreismuseum zu Speier. Vergl. auch die Baudenkmale in der 
Pfalz III, 2. S. 47. 



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168 



des Dekanes, des Küsters und eines Stiftskanonikers, des Stadt- 
schultheifsen und der beiden Bürgermeister, abgeholt und ebenso 
vom Hochaltare wieder zurückgetragen werden. So hatte es 
Kurfürst Ruprecht I. durch Urkunden im Jahre 1379 und 
1383 befohlen, und alle Beteiligten mufsten bei ihrem Amts- 
antritte das zu erfüllen feierlich geloben. 1 ) 

Auf diese Weise wurde der alte Turm dem neuen Baue 
ganz zweckmäfsig angegliedert. Doch dem prüfenden Auge 
fällt es sofort auf, dafs sich derselbe trotzig dem einheitlichen 
Plane des Neubaues widersetzte, die Langsachse der Vorhalle 
verschob, die Säulenordnung störte und sich nicht auf die 
gleiche Linie mit seiner jüngeren Umgebung stellen wollte. 
Der nördliche Turm, der wohl dieselbe Widerspenstigkeit zeigte, 
wurde abgebrochen und neu aufgeführt. Da indes seine 
Vollendung dem Stifte nicht unumgänglich nötig war, wurde 
dieselbe in Dachhöhe der Vorhalle unterbrochen und, wie das 
eingefügte Spruchband mit der Jahrzahl 1408 beweist, erst 
unter König Ruprecht fortgesetzt. Dafs aber auch die Vollendung 
dieses Turmes nicht viel später angesetzt werden darf, geht 
schon daraus hervor, dafs die von Ruprecht III. geschenkte 
grofse „Kaiserglocke" darin aufgehenkt wurde. 2 ) 

Ferner hätte König Ruprechts Sohn, Pfalzgraf Ludwig III., 
gewifs die innere Bemalung des Chores und Paradieses nicht 
zu Lebzeit seines Vaters schon beginnen lassen, wenn der 
Aufbau der Kirche noch nicht vollendet gewesen wäre. Auch 
die Kirchenfabrik, welche schon zu Ruprechts I. Zeiten thätig 
in die Verhältnisse des Stiftes mit eingreift, hätte am 15. Sep- 
tember 1517 kein Geld aus dem „kirchenbuwe unser lieben 
frauen stift in Neustadt" auf Zins ausleihen können, 8 ) wenn 

l ) Vergl. das rote Buch S. 51 bis 53 und die Originalurkunde von 
1379 im Stadtarchive zu Neustadt, Karton III, Nr. 2. 

*) Überderen Raub und Vernichtung durch die Franzosen vgl. „Die Fran- 
zosen in der Pfalz i. J. 1794. Unparteyisch geschildert von einem Augenzeugen* 
etc. im „Almanach der Revolutionscharaktere für das Jahr 1796*, S. 253 ff. 

8 ) Vergl. den betr. Gültbrief im Archive zu Neustadt, von mir in 
Karton IV. als Nr. 29 gezeichnet. 



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15Ö 



die Kirche noch nicht ausgebaut gewesen wäre. Man kann 
freilich darauf hinweisen, dafs auf dem obersten Ecksteine des 
Nordturmes die Jahrzahl 1489 stehe. 1 ) Diese Zahl ist indes 
sehr verwaschen, auch mit gutem Vergröfserungsglase, selbst 
von der gegenüberliegenden Türmerwohnung aus, kaum lesbar 
und unbestimmt. Sie ist nicht eingehauen, sondern nur mit 
scharfem Werkzeuge eingeritzt, vielleicht von einem der Schiefer- 
decker, die sich auch auf den Turmschiefern alle mit Namen 
und Jahreszahlen eingeschrieben haben. 

Auch die Sitten- und Kleiderordnung des Kurfürsten 
Friedrich 1. 2 ) bestimmt die Strafgelder von den Gotteslästerern 
und Schwörern „an den kirchenbuwe des stiefftes zur Nuwenstat 
zu wenden". Diese Gelder konnten wohl zu kleineren Ver- 
besserungen ausreichen, sie durften auch zu einem gröfseren 
Fond angesammelt werden, zu umfassenderen Bauten aber hätten 
sie nicht genügt. Um diese Zeit waren überdies die verfügbaren 
Kräfte zu Neustadt mit anderen Bauten beschäftigt. Wir 
wissen dies aus einem Streite des Stiftskapitels mit den Zieglern, 
welcher am 27. Juli 1465 vom Kurfürsten Friedrich L dahin 
entschieden wurde, dafs die Ziegler den Herren vom Stifte zu 
ihren vielen Bauten, die sie angefangen und noch zu vollführen 
haben aufserhalb der Stadt, von jedem Brande 3000 Ziegel- 
steine geben sollen, das Tausend zu 18 ß ^, und Kalk nach 
Notdurft, das Malter zu 7 ^. 8 ) 

Die Bauthätigkeit des Pfalzgrafen Johann Kasimir endlich, 
die Frey II, S. 533 dem ganz unzuverlässigen Pauli nachschrieb, 
und die seitdem allgemein als wahrscheinlich hingenommen 
wurde, wird am besten widerlegt durch den im Stadtarchive 
zu Neustadt liegenden Brief des Pfalzgrafen Johann Kasimir 

*) Vergl. Mone, o. 0. S. 16. Von einer dritten Jahrzahl, 1488, die 
Mone an diesem Turme gesehen haben will, ist nichts zu sehen. Nur drei 
Grabschriften von 1474, 1542 und 1661 sind neben dem nördl. Eingange 
dieses Turmes in seine Quader noch eingehauen. 

2 ) Vergl. Pfalz. Museum 1895 S. 6 f. Das Original im Neustadter 
Archiv, Karton III, Nr. 18. 

3 ) Vergl. die Kopie im roten Buche zu Neustadt S. 117. 



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160 



vom 7. März 1587 an den Landschreiber Ernst Vftgelin zu 
Neustadt welcher also lautet: 

„Wir haben vf dein vor diser zeit bescheene anzaig, dafs 
der glockenthurn sampt dem glockenstul zue Newstatt gar 
bawfellig etc. dasselbig alles besichtigen, auch wölchergestalt 
es vnd mit was vngferlichem costen zu repariren, ein vber- 
schlag machen lassen, wie vnser bawschreiber dir denselben 
vfweisen wurdt. Weiln dann solchs bawen vuserra stift't zur 
Newstatt obligt, vnd desselben gefelle, souil dern vber das- 
jhenig, so vnserer schulen angewisen, vbrig zu vnserer laiid- 
schreiber- vnd kellerei daselbst geschlagen, — so beuehlen wir 
hiemit, du wollest beneben gedachtem vnserm bawschreiber, 
das werckh nunmehr entlich, vts genawest immer muglich, ver- 
dingen, vnd wohin in einem vnd dem andern geschlossen, vns 
verstendigen. Wollen wir der bezahlung halb, souil wein vnd 
körn belangt, vns ferrer erclern, das gelt aber hastu zuent- 
richten. Weilen auch etlich aichen holtz darzu vounöten, wölchs 
man fuglich aufs der statt gewaldt haben kan, so wollest selbigs 
bej eim rath begeru, bej dem wir vns einigs abschlags versehn." 

Der Landschreiber bemerkte als Inhaltsaugabe auf die 
Aufsenseite dieses Briefes: „Vnser guedigster fürst vnd herr 
schreibt wegen des Dachstuls vfm neuen thurn, begert holtz 
aufs der statt waldt." 

Es bleibt also kein Zweifel mehr darüber, dafs der Bau 
des Stiftes viel früher beendet war, und dafs unter Johann 
Kasimir nur eine Erneuerung des Dachstuhles auf dem nörd- 
lichen Turme, in dem die Kaiserglocke hing, vorgenommen 
werden mufste. So ergibt sich mit Gewifsheit, dafs die Stifts- 
kirche selbst nur als Baudenkmal derjenigen Kurfürsten angesehen 
werden darf, die in ihr auch durch Denkmäler geehrt sind: 

Rudolf IL gab die Veranlassung zur Errichtung des 
Stiftes, Ruprecht 1. hat dasselbe gröfstenteils erbaut, Ruprecht III. 
hat es vollendet und Ludwig III. liefs es mit Gemälden schmücken. 
Aufser ihnen haben auch Ruprecht II. und Friedrich I. durch 
Spenden und Stiftungen dieses Gotteshaus gefördert, so dafs 



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auch ihr Andenken mit der Geschichte desselben verbunden 
bleiben mufs. 

Man hat mir nun andererseits eingewendet: Wenn Rudolf IL 
am Bau der Stiftskirche noch uicht mithalf, so könne er auch 
darin kein Grab und kein Denkmal haben. Er sei allerdings 
in Neustadt begraben worden, doch sein Grab sei in der alten 
Pfarrkirche zu suchen. Dasselbe sei beim Umbau wohl ver- 
gessen worden, höchst wahrscheinlich aber in der heutigen 
Stiftskirche niemals bekannt- gewesen. Deswegen dürfe man 
ihm das schöne Denkmal an der Westwand des Stiftschores 
nicht zuschreiben ! 

Das gerade Gegenteil läfst sich erweisen: Das Grab 
Rudolfs, „in dicta ecclesia parochiali sepulti", 1 ) war vor dem 
Neubau allerdings im Chore der alten Pfarrkirche. Nach 
Erbauung des neuen Chores aber wurde das Chor der alten 
Kirche zum Lettner umgeschaflfen. Unter ihm ist also das 
Grab Rudolfs II. zu suchen, ohne dafs eine Transferierung 
anzunehmen ist. Aufserdem verlangt das gewifs nicht vor dem 
28. Juni 1382 ins Seelbuch eingetragene Anniversarium Rudolfs II. 
ausdrücklich, dafs jedesmal an seinen Gedächtnistagen Kerzen 
gebrannt werden sollen „super sepulchro ipsius domini ducis". 
Ferner bestimmte der Kanoniker Jodokus Rufskolb zu Neustadt 
noch am 19. Oktober 1493 in seiner Stiftung zum Feste des 
hl. Theobald „vnum florenum distribuendura pro presenciis in 
stacionibus, que habentur post cantatas nonas circa sepulcrum 
ducis Rudolf!". 2 ) 

Letztere Stelle zusammengehalten mit Dochnahls Notiz 
zum Jahre 1575, dafs vorgeschlagen wurde dieses Denkmal 
„aufzurichten und Stühle an dessen Stelle zu setzen", beweist, 
dafs dieses Denkmal noch im Bereiche des Chores und Lettners 
lag, dafs man um dasselbe herumgehen konnte, und dafs es trotz 
seines gotischen Aufbaues nicht stand, sondern lag. Dies geht 
übrigens auch schon daraus hervor, dafs den Toteu auf diesen Denk- 



a ) Vergl. die oben citierte Stiftungsurkunde vom 12. August 1356. 
l ) Vergl. Seelbuch Fol. 85 retro und 86. 

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taälern Kopfpolster untergelegt sind. Doch konnten diese 
Monumente mit ihren Rundbildern andrerseits auch nicht im 
Boden liegen wie gewöhnliche Grabplatten. Dagegen spricht 
auch der Umstand, dafs das Denkmal Rudolfs sowohl wie das 
seiner Gemahlin Margarethe auch rückwärts bearbeitet, 
gerundet und am Rande mit breiten Blattomamenten verziert ist. 
Ob vielleicht rückwärts auch der Name der Toten eingehauen 
wurde, kounte ich infolge der jetzt sehr ungünstigen Aufstellung 
dieser Denkmäler nicht wahrnehmen Da ferner unter dem 
ehemaligen Lettner, trotz der jetzt daselbst aufgestellten Bet- 
stühle, wenigstens noch eine Platte zu sehen ist, die auf ihrer 
sichtbaren Hälfte drei runde Vertiefungen zeigt, so wird höchst 
wahrscheinlich, dafs darin niedere Öäulcheu standen, auf welchen 
das Denkmal ruhte. Die spätere, kunstvollere und luxuriösere 
Zeit hat bei kurfürstlichen Grabmäleru an Stelle dieser Rund- 
säulchen Karyatiden oder andere symbolische Träger gesetzt. 
Schon Friedrichs 1. Denkmal „war von Marmor, und bestünde 
aus einer in denen Ecken von vier Figuren, oder so viel Kirchen- 
Vättern unterstüzten Platte. — Auf dieser lag der Kurfürst 
in seinem Kur-Kleid, den Reichs- Apfel in der Hand, uud einen 
Löwen unten deuen Füsen". 1 ) 

Aufser dem Kurfürsten Rudolf IL und seiner Gemahlin 
Margarethe und dem Kurfürsten Ruprecht I. und seiner Gemahlin 
Beatrix, deren Gräber und Denkmäler in der Stiftskirche zu 
Neustadt nun festgestellt sind, hat aber auch noch Blanka, die 
erste Gemahlin Ludwigs III. von der Pfalz, in der Neustadter 
Stiftskirche ihr Grab gefunden. Doch kein Denkmal aus Stein 
und keine Inschrift verkündet daselbst ihre Ruhestätte, nur 
wissen sich alte Leute noch bestimmt zu erinnern, dafs in ihren 
Kinderjahren links neben dem Grabe Ruprechts I., unter der 
Chorkanzel, der Eingang zu einem mit Backsteinen ausgemauerten 
Grabe war, in das man hinabsteigen konnte, weil es auf einer 

l ) Verg-l. Kremer, „Geschichte des Kurfürsten Friedrich des Ersten 
von der Pfalz", V, 509; auch A. Ma % \s. o. O. S. 158 ff. über das Denkmal 
des Kurfürsten Otto Heinrich. 



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16S 

Seite eingefallen war. Da aufser den Mitgliedern des Hauses 
Witteisbach an dieser Stelle des Chores niemand bestattet 
wurde, darf man wohl annehmen, dafs dort das Grab der 
Pfalzgräfin Blanka zu suchen ist, und dafs es wahrscheinlich 
von den beutegierigen Revolutioustruppen vor hundert Jahren 
geöffnet wurde. Jetzt ist auch diese Stelle mit Holzboden und 
Betstühlen zugedeckt. Ob ihre irdischen Überreste, ob über- 
haupt die Gebeine und Särge der hier bestatteten Witteisbacher 
noch im Kirchenboden ruhen, hätte bei der Ausbesserung des 
Plattenbelegs nach der grofsen Überschwemmung am 26. No- 
vember 1882 leicht constatiert werden können. Doch Herr 
Stadtpfarrer Junker verbot damals mit Recht jeglichen Eingriff. 
Die Gräber des Kurfürsten Ruprecht 1. und seiner Gemahlin 
wurden aber unter ihren Platten wohl erhalten gefunden. 
Es sind Einzelgräber, mit Backsteinen ausgemauert und jetzt 
mit Sand angefüllt. Eine kurfürstliche Familiengruft, von der 
Andrea ! ) und andere berichten, bestand also iu Neustadt nicht. 

Aber nicht nur die Kunst der Steinmetzen, son- 
dern auch die Malerei hat mitgewirkt das Andenken 
des wittelsbachischen Hauses in der Neustadter Stifts- 
kirche zu ehren. An die Ausmalung dieser Kirche hatte 
Ruprecht I. wohl noch nicht gedacht, doch Kurfürst Ludwig III. 
liefs dieselbe ausführen. Er hat damit sich und seiner in 
Neustadt begrabenen Gattin Blanka ein grofsartiges Denkmal 
gestiftet, das heute noch teilweise erkennbar ist, soweit es von 
der deckenden Tünche eines kunst- und geschmacklosen Zeit- 
alters befreit liegt. Die Ausführung dieser Temperamalereien 
filllt in die erste Hälfte des 15. Jahrhunderts. Uns interessiert 
hier hauptsächlich das grofse Gemälde iu den Kappen des 
Chores über dem Hochaltare, au den Seitenflächen des Transept- 
gewölbes. 

Wir sehen da iu der Mitte Christus thronend auf dem 
Regenbogen, umhüllt von einem roten Mantel. Segnend hat 

l ) lii seiner Schrift „Neapolis Nemetum Palatina sive Neostadium 
ad Hartam*. 

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164 



er seine Rechte erhoben. Er ist dargestellt als gnädiger Richter 
im jüngsten Gerichte. *) 

Vor ihm knieen in zwei Reihen rechts und links je vier 
Personen, ungefähr in halber Lebensgrüfse dargestellt. Vier 
derselben, welche auf den westlichen Flachen derGewOlbekappen 
angebracht sind, und die ich im folgenden Schema mit ungeraden 
Zahlen bezeichnet habe, konnten von den Betern im Schiffe und 
Chore der Kirche gesehen werden. Die vier übrigen Personeu 
aber, die ich mit geraden Zahlen bezeichnete, befinden sich auf 
den östlichen Flächen der Gewölbekappen und sind nur vom 
Hochaltare aus gut sichtbar. Da eine photographische Auf- 
nahme des ganzen Chorgewölbes am Kostenpunkte scheiterte, 
möge das beifolgende Schema die Komposition dieser Malerei 
verdeutlichen helfen: 

1 

2 4 

3 5 

6 10 8 

7 9 

1. An die Stelle der Ziffer l denke man sich Christus 
auf dem Regenbogen! Ihm sind alle anderen Figuren in An- 
dacht zugekehrt. 

2. und 4. Zwei Engel in weifsen Gewändern fliegen aus 
den Wolken hernieder. Nur ihre beflügelten Oberkörper sind 
sichtbar; ihre Beine sind von dunkelblauem Gewölke verhüllt. 
Jeder trägt eine kleine, viereckige Fahne von blauer Farbe mit 
rotem Rande. Diese Farben des alten Witteisbacher Wappens, 
weifs-blau-rot, sind auf all 1 diesen Gemälden des Chores vor- 
herrschend. 

3. Die hl. Jungfrau Maria, die Patronin der Stiftskirche, 
betet zu Christus, ihrem Sohne, knieend mit erhobenen und 
gefalteten Händen. Sie ist dargestellt in lang herab wallendem, 
blauem Mantel. Um ihr Haupt leuchtet der Heiligenschein. 

J ) Vergl. F. J. Mone, Palatina, Belletristisches Beiblatt zur l'fälzer 
Zeitung, 1893 S. 347 ft. 



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165 



5. Ihr gegenüber, heraldisch links, kniet ein Mann, eben- 
falls mit einem Heiligenscheine um das Haupt. Derselbe hat seine 
Hände erhoben aber nicht gefaltet und betet nach Art römischer 
Adorawten zum Weltenrichter. Wir müssen in demselben den 
heiligen Ägidius erkennen, den zweiten Patron der Nenstadter 
Stiftskirche. Sein Untergewand ist blau, sein Mantel rot. 

Die Figuren 6 uud 7 sind zwei Kurfürsten aus dem Hause 
Witteisbach, die Figuren 8 und 9 ihnen gegenüber sind zwei 
Kurfürstinnen, ihre Frauen. Die beigegebenen Wappen lassen 
über die dargestellten Personen keinen Zweifel. 

In Figur 7 erkennen wir sofort den König Ruprecht III.; 
er trägt die Krone. Sie sitzt ihm nicht ganz geschickt auf 
dem Haupte, und die überschlagenen Kleeblätter derselben sind 
etwas grofs ausgefallen. Sein Gesicht ist schmal und bleich. 
Seine grofsen Augen sind halb den Betern im Chore und halb 
dem Herrn zugewendet, zu dem er knieeud mit gefalteten Händen 
betet. Das Unterkleid des Königs ist rotbraun. Sein Mantel, gelb 
und rot brokat, wird am Halse durch eine dunkler verzierte Borte 
abgeschlossen und zusammengehalten. Vor dem Fürsten steht 
der Witteisbacher Schild mit Löwen und weifsblauen Rauten. 
Darüber ist ein Helm sichtbar und Teile der Helmzier, darunter 
ein Sprüchband, doch ohne Aufschrift. Vielleicht wurde dieselbe 
mit der Tünche abgerissen, die an mauchen Stellen zum Schaden 
der Gemälde wenig behutsam entfernt worden ist. 

9. Dem Könige Ruprecht gegenüber kniet seine Gemahliu 
Elisabeth, die Tochter des Burggrafen Friedrich V. von Nürnberg. 
Vor ihr steht der gevierte Schild ihres Hauses. Die betende 
Matrone umhüllt ein weites, faltiges Gewand in blauen, gelben 
und roten Farben. 

6 und 8 sind zwei herrliche, jugendliche Gestalten, die 
von dem Maler mit ganz besonderer Vorliebe und Sorgfalt 
behandelt wurden. 

In Figur 8 erkennen wir die Pfalzgräfin Blanka, die 
Tochter des Königs Heinrich IV. von England aus dem Hause 
Lankaster, die am 15. August 1401 mit dem Pfalzgrafen 



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Ludwig III. sich vermählte aber schon am 22. Mai 1409 starb 
und in der Stiftskirche zu Neustadt bestattet wurde. Die 
schöne, junge Frau trägt einen roten Mantel und um das Haupt 
einen blauen Schleier. Sie betet knieend mit gefalteten Händen. 
Vor ihr steht der gevierte Schild ihres Hauses. Derselbe zeigt 
in zwei Feldern die drei goldenen Lilien, in den beiden audern 
die roten, liegenden Leoparden. 

6. Die lieblichste und lebensvollste Gestalt ist Figur 6. 
Ein prächtiger, mannhafter Jüngling mit feingeschnittenen Ge- 
sichtszügen, lang herabwallenden blonden Locken und uube- 
decktem Haupte hat sich betend auf die Kniee niedergelassen. 
Die Farben seiner fürstlichen Gewänder, das rote Unterkleid 
und der blaue Mantel, kennzeichnen den Witteisbacher. Ebenso 
ist seine Zusammengehörigkeit mit der schönen Frau ihm gegen- 
über, welche dieselben Farben trägt, aufser allem Zweifel. 
Es ist Ludwig III. v. d. Pfalz, der Gemahl der Pfalzgräfin Blanka 
und Stifter dieser Gemälde. Vor ihm steht ein gevierter Schild, 
dessen Wappenbilder sind: 1. der brandenburgische Adler; 2. der 
gevierte Hohenzollernschild; 3. die bayer. Rauten; 4. der gekrönte 
pftlz. Löwe. Farben und Wappen sind indes mehrfach beschädigt 

10. Den Abschlufs der ganzen Darstellung und die Ver- 
bindung der einzelnen Gewölbefelder bildet ein Schlufsstein, 
auf dem der wittelsbachische Helm mit daraufsitzendem Löwen 
ausgehauen ist. 

Damach zeisft uns das Gemälde im Chorgewölbe vom Altare 
aus betrachtet der Reihe nach folgende Figuren: 1. Christus, 
2 und 4 zwei Engel mit Fahnen, 3 und 5 die beiden Patrone 
der Stiftskirche, 6 und 8 Kurfürsteu Ludwig III. und seine 
Gemahlin Blanka, 7 und 9 König Ruprecht III. und seine 
Gemahlin Elisabeth, 10 in der Mitte ist der Witteisbacher 
Helm auf dem Schlufssteine der Gewölberippen. Auf dem 
nächsten Schlufssteine gegen Westen liegt der Witteisbacher 
Rautenschild. Die daran sich anschliefsenden Gewölbekappen 
zeigen, soweit sie von der Tünche befreit sind, einfache Orna- 
mente, keine figürlichen Darstellungen mehr. 



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Eine hohe Nische am Eingänge zum südlichen Seitenchore 
hat ebeufalls den Witteisbacher Schild auf ihrer Konsole, und 
über ihr wölbt sich, aus Stein gemeifselt, der Witteisbacher 
Helm mit daraufsitzendem Löwen als Baldachin. In dieser 
Nische sollte offenbar das steinerne Standbild des Erbauers, 
Ruprechts L, Platz finden. Doch die Nische blieb leer, und 
der edle, freigebige Fürst, der diese prächtige Kirche baute 
und fundierte zur Ehre Gottes und zum Ruhme seines Hauses, 
erhielt nur eine einfache Grabplatte. Auch diese ist schon 
an einigeu Stellen ausgetreten, und bald wird auch ihre Iu- 
schrift nicht mehr ganz zu entziffern sein. Ruprechts Name 
aber und der Ruhm seiner Thaten bleibt unvergänglich in den 
Blättern der Geschichte. 

Werfen wir zum Schlüsse einen kurzen Rückblick auf 
die besprochenen wittelsbachischen Jahrgedächtnisse und Denk- 
mäler in der Neustadter Stiftskirche, so ergibt sich an der 
Hand unserer Urkunden, dafs zwölf Mitglieder des kurfürstlich- 
pfälzischen Hauses in dieser Kirche sich ewige Jahrzeiten 
gestiftet haben, abgesehen von dem Anniversarium des Kur- 
fürsten Johann Wilhelm, welches seit Anfaug des 18. Jahr- 
hunderts von den Jesuiten daselbst aus Dankbarkeit gefeiert 
wurde. Zwei Kurfürsten und drei Kurfürstinnen sind im Chore 
dieser Kirche bestattet. Vier von ihnen haben Steindenkmäler 
erhalten. Das fünfte Fürstengrab, jenes der Pfalzgräfin Blauka, 
war die Ursache, warum ihr Gemahl, Kurfürst Ludwig III., 
die Kirche mit Temperamalereien schmücken und dabei auch 
sich und seiner Gemahlin Blanka und seinen Eltern in den 
Chorbildern eiu wohl durchdachtes und geschickt komponiertes 
Denkmal setzen liefs. 

Damit erhielt die Stiftskirche zu Neustadt acht Kur- 
fürstendenkmäler, nämlich die Denkmäler des Kurfürsten 
Rudolf II. und seiner Gemahlin Margarethe von Sicilien in 
kunstvoller Steinmetzarbeit, die Denkmäler des Kurfürsten 
Ruprecht I. und seiner Gemahlin Beatrix von Berg in einfachen 
Grabplatten mit Inschriften, die Denkmäler des Kurfürsten und 



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Königs Ruprecht III. und seiner Gemahlin Elisabeth von Nürn- 
berg, sowie des Kurfürsten Ludwig III. und seiner Gemahlin 
Blanka von England in Temperagemälden. 

Endlich sei auch noch die Tafel erwähnt, welche zum 
hundertjährigen Jubiläum der Reformation am 1. November 1617 
dem Kurfürsten Friedrich V. von der Pfalz und seiner Gemahlin 
Elisabeth von England zu Ehren hergestellt wurde. Sie hängt 
jetzt als geschichtliches Denkmal im protestantischen Teile der 
Neustadter Stiftskirche an der östlichen Wand, der öfter ge- 
nannten Scheidewand. Dieselbe zeigt uns die Wappen des kur- 
fürstlichen Paares. Um das Kurfürsten- Wappen schlingt sich die 
Legende des Hosenbandordens: „HONY SOIT QVL MAL Y 
PENSE !" Darunter stehen in zwei Kolumnen gedruckt die Titel : 

„Friedrich von Gottes Genaden Pfalzgraff bei Rhein, des 
h. Romischen Reichs Erztruchsefs und Churfürst in Baiern*. 

„Elisabet, Pfalzgräffin bey Rhein, Churfürstin, Hertzogin in 
Baiern, geborne eintzige königliche dochter aus Grofsbritannien." 

Als dieses wittelsbachische Denkmal zu Neustadt errichtet 
wurde, war das Stift bereits 60 Jahre aufgelöst. Die Geist- 
lichen waren entfernt, die Güter eingezogen und unter kur- 
fürstliche Administration gestellt, die ewigen Stiftungen und 
Jahrgedächtnisse aufgehoben. Sie sind seitdem nicht mehr 
persolviert worden. Nach langen Streitigkeiten zwischen den 
Konfessionen wurde die Stiftskirche, dieses herrliche Bau- 
denkraal nach dem Plane des Kurfürsten Ruprecht I., im Jahre 
1708 und 1709 durch eine Scheidemauer in zwei Teile gespalten, 
von denen jeder für seiue Konfession zu klein ist, so dafs die 
Katholiken, denen Chor und Lettner zugefallen war, sich in 
unserem Jahrhunderte eine neue Kirche bauen mufsten. 

Am 15. Juli 1853 hat unser König Ludwig I. seine 
Kabiuetskasse angewiesen dazu 20,000 Guldeu zu speuden, und 
er hat während des Baues seine Schenkung auf 24,000 Gulden 
erhöht. Mit welchem Interesse und Wohlwollen der König diesem 
Kirchenbaue folgte, geht schon daraus hervor, dafs er bei der 
Grundsteinlegung am 17. Juli 1860 persönlich zugegen war, 



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nud dafs er auch zur feierlichen Konsekration dieser Kirche am 
26. August 1862 wiederum in Begleitung seiner Tochter, der 
Erzherzogin Hildegarde, in Neustadt erschien. Mit Recht darf 
daher auch diese neue Kirche ein wittelsbachisches Denkmal 
genannt werden, errichtet mit der Hilfe eines der edelsten 
und genialsten Fürsten unseres erlauchten Herrscherhauses. 

Seit diesem Neubaue wird das prächtige Chor der alten 
Stiftskirche seltener benützt. Zu einer Restauration, wie sie 
im protestantischen Teile vorgenommen wurde, fehlen die Mittel. 
Die Wände, die teilweise ihre graublaue Tünche verloren 
haben, werden immer schwärzer, und eine Wurstküche dicht 
unter dem östlichen Chorfenster speit täglich ihren Rauch und 
Rufs an das edle gotische Mafswerk und durch die schlecht 
schliefsenden Fensterscheiben. Selbst Feuersgefahr ist dabei 
nicht ausgeschlossen. Darum blicken die alten Wächter des 
Stiftes, die symbolisch sehr merkwürdigen Wasserspeier mit weit 
vorgereckten Leibern immer grämlicher und verdriefslicher von 
ihrem Dachgesimse hernieder, ob denn die erlauchten Toten 
drunten unter dem Chore, welche diesen Prachtbau ins Leben 
riefen, und die edlen Ritter, die es sich zur Ehre rechneten, au 
den Konsolen als Träger des Chorgewölbes in Stein gehauen zu 
werden, ob sie noch nicht die Stimmen erheben zum Schutze ihres 
Baues und ihrer Denkmäler? Doch drunten im Chore ist heiliger 
Friede und Grabesruhe. Zwar sprechen die Bilder an Decken 
und Wänden, die Denksteine am Boden, die Skulpturen und 
Mafswerke für jedeu eine gewaltige, eindringliche Sprache, der 
sich läuger einsam mit ihnen unterhält und sie zu verstehen sucht. 
Aber nur wenige nehmen sich dazu die Zeit in der Hast unserer 
Tage, diese Kirche und ihre Denkmäler recht zu betrachten, 
welche doch so vieles zu erzählen wissen von einer tüchtigen, 
hochstrebenden Zeit und ihren edlen frommen Fürsten. 

Spei er, den 29. Mai 1895. Dr. L. Grünenwald, 

Kgl. Gymnasiallehrer. 



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170 



IV. 

Johann Miehael Frey 

1788 bis 1854. 



Unter den Männern, welche sich im laufenden Jahrhundert 
um die Verbreitung von Kenntnissen über die Rheinpfalz literarisch 
verdient gemacht haben, ist ohne Zweifel in erster Linie Johann 
Michael Frey zu nennen. 

Sein „ Versuch einer geographisch-historisch-statistischen Be- 
schreibung des königl. bayer. Rheinkreises *, 1836 bis 1837 in 
4 Bänden bei F. C. Neidhard in Speier erschienen, ist noch heute 
das umfassendste, bequemste und vielfach unentbehrlichste Nach- 
schlagebuch für Jeden, welcher eine geschichtliche oder topographische 
Notiz über eine örtlichkeit der Rheinpfalz rasch zu wissen nötig hat. 

Aber so allbekannt und allbeliebt dies Buch ist, von der 
Person seines Autors ist heute fast jegliche Kunde verschollen und 
doch deckt die Erde noch kaum ein halbes Jahrhundert seine 
irdische Hülle. 

Die Zeitgenossen, die den schwächlichen, allem Lärme abholden 
und in der Stille der ländlichen Studierstube am wohlsten sich 
fühlenden Gelehrten persönlich näher gekannt haben, sind selber 
zu Grabe gegangen, ein „ Nachruf* ist ihm bei seinem Ableben nicht 
geworden, die Aufmerksamkeit der jüngeren Geschlechter ward durch 
die Gestalten und Erscheinungen der neueren Zeit vollständig in 
Anspruch genommen und so kommt es, dafs heute fast Niemand 
auf die Frage: „wer war denn dieser Michael Frey?* eine weitere 
Auskunft zu geben weifs, als die ist, welche das Titelblatt des 
„Versuches" gibt: „katholischer Pfarrer zu Hatzenbühl, Inspektor 
der kath. deutschen Schulen des Landcommissariates Germersheim.* 



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Seit Jahren bin ich durch meinen Beruf mit dem Frey'schen 
Werke in enge Bekanntschaft getreten und mittels des Buches 
verbanden mich allmälig unsichtbare Fäden mit seinem Verfasser. 
Je mehr ich das Werk schätzen lernte, desto lieber gewann ich 
den Autor, desto dankbarer wurde ich ihm für die Dienste, die er 
mir fortwährend that und aus dieser Dankbarkeit heraus erwuchs 
der Entschlufs, dem Andenken des stillen, hochverdienten und halb- 
vergessenen Pfälzer Gelehrten in den „Mitteilungen des histor. Vereines 
der Pfalz* in Verehrung ein Blatt der Erinnerung zu widmen. 1 ) 

Johann Michael Frey wurde am 21. September 1788 zu 
Schweighofen, Bezirksamts Bergzabern, geboren; 2 ) die „principia* 
erlernte er nach seiner eigenen Angabe bei seinem Pfarrer und 
Dekane Weber in Steinfeld; die „Humaniora* studierte er in Rastadt 
und „die Lyzeal- und theologischen Wissenschaften* zu Strafeburg. 

In letzterer Stadt erhielt er am 23. Mai 1812 die Priester- 
weihe, um kurz darauf am 8. Juli seine erste dienstliche Verwendung 



l ) Als Quellen liegen, wo nichts anderes bemerkt ist, zu Grunde: 
der Personalakt Frey's im bischöfl. Ordinariate Speier und handschriftliche 
Einträge Frey's im Pfarrgedenkbuche zu Jockgrim, die ich der flHite des Herrn 
Kgl. Staatserziehungs- Anstalts- Verwalters F. X. Pfeiffer in Speier verdanke. 

a ) Die Eltern Frey's waren: Lorenz Frey, Bauer und zeitweilig 
Bürgermeister in Schweighofen, und Ursula, geb. Bast aus Steinfeld; der 
Vater starb 75 Jahre alt am 23. April 1835. 

Die Geschwister unsere Joh. Michael Frey waren: 

a) Maria Anna, welche sich 21 Jahre alt am 16. Januar 1806 
mit dem Metzger Jean Pierre Courdate in Altenstadt bei 
Weifsenburg verheiratete und 1834 mit ihrem Manne und 12 
Kindern nach Amerika auswanderte; 

b) Maria Eva, geb. am 25. Dezember 1790, heiratete am 2. Oktober 
1809 den Ackerer Jakob Friedmann aus Kapsweyher und starb 
am 11. Juni 1862 in Schweighofen: ihre Tochter Magdalena, 
die noch heute in Schweighofen lebt, war 17 Jahre lang unsers 
Historikers Haushälterin ; 

c) Johann Martin, geb. am 7. März 1803, der im Texte noch 
erwähnt wird und als Dr. med. und Bezirksarzt in Gänzburg 
gestorben ist; 

d) Lorenz, geb. am 2. Oktober 1798, heiratete am 22. Februar 
1821, zog als Ackerer nach Riedselz, wo zur Zeit noch sein 
Sohn Lorenz lebt; 

e) Johannes, welcher seines Zeichens Ackerer, in den französischen 
Kriegen mit den Russen fortzog und auf einem spanischen 
Schlachtfelde gefallen sein soll; 

f) Philipp, geb. am 29. September 1796, gest. am 29. Oktober 1795; 

g) Johann Georg, geb. am 15. Dezember 1803, gest. im Alter 
von 6 Jahr 6 Monaten. 

(Diese Note ist bearbeitet nach den Civilstandsakten in Schweighofen 
und nach Erzählungen der sub b erwähnten Magdalena Friedmann.) 



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172 



als Kaplan in der Wanzenau bei Strafsburg und vom 5. November 
1813 ab in gleicher Eigenschaft zu Weifsenburg zu finden. Der 
herrschende Priestermangel verhalf ihm zu rascher Beförderung. 

Am 1. Juni 1814 erhielt er seine erste Pfarrei Jockgrira, 
woselbst er durch Anlage des „Pfarrbuches" das erste Zeugnis 
seines historischen Sinnes gab. Der 8. April 1822 brachte ihm 
die Ernennung zum Inspektor der katholischen deutschen Schulen 
des Bezirksamts oder, wie man damals sagte, des Landcommissariates 
Germersheim. 

Am 18. Mai 1825 beförderte ihn Bischof Matthäus Georg 
von Chandelle (1818 — 1826) auf die einträglichere Pfarrei Rhein- 
zabern. Da er aber brustleidend war, so fiel ihm das Singen und 
Predigen in der geräumigen Kirche zu Rheinzabem sehr beschwer- 
lich, so dafe er sich auf der neuen Stelle trotz der finanziellen 
Vorteile, die sie bot, nichts weniger als behaglich fühlte. Glück- 
licher Weise ging sein Wunsch, wieder einen weniger anstrengenden 
Wirkungskreis zu erhalten, bald in Erfüllung. 

Am 18. April 1826 wurde ihm die minder beschwerliche aber 
auch minder einträgliche Pfarrei Hatzenbühl übertragen und auf 
ihr verblieb er bis zu seinem Tode, fast 30 Jahre lang, ein stilles 
Berufs- und Gelehrtenleben führend und seit 1835 sorgsam gepflegt 
von seiner Nichte Magdalena Friedmann. 

Neben seiner eigenen Pfarrei versah er aushilfsweise die 
Pfarrei Hayna (1828), die Pfarrei Kandel (1834) und seine Anfangs- 
pfarrei Jockgrira (1852). 

Von Zeit zu Zeit machte er sich gerne einmal auf den Weg, 
um ein fremdes Stück von Gottes schöner Erde zu sehen und frische 
Kraft für seine tägliche Arbeit zu holen. 

Den August 1841 verbrachte er in Schwaben. Dort war in 
Mindelheim sein jüngerer Bruder Martin, den er als Studenten 1826 
bei sich in Rheinzabern gehabt hatte, als praktiscker Arzt und 
später auch als Gerichtsarzt thätig; den hatte er seit 1832 nicht 
mehr gesehen, seine Familie kannte er noch gar nicht ; den mufst' 
er einmal besuchen und Schwaben sehen, von wo aus sich so leicht 
ein Abstecher nach Altbayern machen liefe ! 

Von Juni auf Juli 1844 bereiste er die Main- und Rhein- 
gegend, Belgien und Holland. „Ohne den mindesten Unfall, gesund 
und munter" kam er wieder heim und trug die Städtebilder von 



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Arnheim, Amsterdam, Haag, Rotterdam, Antwerpen, Brüssel, Aachen 
und Köln in der Seele. 

Das Jahr 1848 liefs ihn nur zu einem sechstägigen Oktober- 
Ausfluge kommen, dagegen gönnte er sich im Juli 1851 wieder 
eine vierwöchentliche Reise, welche in die Schweiz, durch Schwaben, 
wo er seinen Bruder wieder besuchte, und durch Franken ging. 
Mit innerer Befriedigung schrieb er nach seiner Heimkehr die Worte 
nieder: „Meine Reise war glücklich und bot Stoff zu religiösen 
und erheiternden Betrachtungen in grofser Menge". 

Die Erinnerung an diese eindrucksreiche Fahrt umsäumte den 
Schlufs seines Lebens wie ein schönes Abendrot. 

Zwar hatte er noch eine Reise nach Wiesbaden für das Früh- 
jahr 1854 in Aussicht genommen: aber dies Ziel war kein selbst- 
und freigewähltes, sondern ein dem Schwererkrankten von seinem 
Arzte Herrn Dr. Öswein in Kandel, zur Kur verordnetes. 

Am 15. Dezember 1853 hatte Frey den ganzen Tag über 
in der Kirche im Beichtstuhle gesessen. Fröstelnd kehrte er Abends 
in seine Wohnung zurück und setzte sich an den Ofen. Plötzlich 
durchfuhr ihm, kurz vor 8 Uhr, ein Schlag den linken Fufs bis 
zur Hüfte, bald darauf ein weiterer den linken Arm. 

Mühsam verrichtete der schwer Getroffene noch täglich das 
heilige Mefsopfer bis zum 21. Dezember. Unterm 30. Dezember 
unterbreitete er dem bischöflichen Ordinariate Speier die Bitte, es 
möge ihm auf ein halbes oder ganzes Jahr ein Verweser für seine 
Pfarrei gestellt werden und an die Bitte reihte er den Ausdruck 
der Hoffnung auf Bewilligung eines Zuschusses aus dem Emeriten- 
Fond für die Dauer seiner schweren Krankheit; denn seine „ Pfarrei- 
Einkünfte seien ebenso sparsam zugemessen wie sein erspartes 
Vermögen. * 

Aber er bedurfte des Zuschusses nicht mehr. Am Drei- 
königstage 1854 erlitt er einen Ohnmachtsanfall; in Todesahnung 
äufeerte er: „Heute jährt sich's, dafs meine Mutter gestorben ist". 
Zwei Tage später, am Sonntag den 8. Januar, morgens 7 Uhr, 
gab Frey, mit den heiligen Sterbsakramenten versehen, seine Seele 
in die Hände des Schöpfers zurück. 

Fast die gesamte Geistlichkeit des Dekanats gab zwei 
Tage darauf ihrem Senior - Frey hatte diese Würde seit dem 
29. September 1837 innegehabt — das letzte Geleite. 



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174 



Die Rheinpfalz aber war um einen ihrer besten Söhne armer 
geworden. Zu seinem anfanglich nur zu seiner eigenen Wissens- 
bereicherung angelegten „Versuch einer geographisch - historisch- 
statistischen Beschreibung des königl. bayer. Rheinkreises" hatte ihm 
„eine besondere Vorliebe für das Studium der vaterländischen 
Geschichte" die Anregung gegeben. „Die ländliche Muse* seines 
stillen Pfarrhofes in Hatzenbühl war seinem Vorhaben gewüs günstig; 
aber nur selbstloses und zielbewufstes „Streben, dem Heimat- 
lande möglichst nützlich zu werden" konnte ihm den Mut 
und die Ausdauer verleihen, sein Unternehmen durchzuführen und 
die Resultate seiner fleifsigen Forschungen an das Tageslicht treten 
zu lassen. Denn „auf wenig angebahntem Wege" konnte er nur 
langsam, Schritt für Schritt, vorwärts dringen, „durch eine Reihe 
von Jahren* mufste er „sehr viele und bändereiche Werke der 
ältesten, älteren und neueren Zeit unverdrossen benützen", 1 ) um 
sein historisches, statistisches und topographisches Material in einer 
Reichhaltigkeit zu sammeln, die uns noch heute Hochachtung ab- 
zwingt, und dies um so mehr, wenn man bedenkt, wie ferne den 
Quellen der Wissenschaft der Hatzenbühler Einsiedler safe und wie 
beschwerlich und kostspielig die gröfseren Bibliothekswerke in einer 
Zeit zu beschaffen waren, welche die Erleichterung des heutigen 
Bahnverkehrs noch nicht kannte. 

Und dann galt es, aus dem Gesammelten „das Zuverlässigere 
und Geeignete aufzufassen, die häufigen Widersprüche der Autoren 
über einen und denselben Gegenstand zu heben", Mafs zu halten, 
wo die Quellen allzu reichlich flössen, und das ganze Material 
natürlich und lichtvoll zu ordnen und in einfacher Schlichtheit zur 
Darstellung zu bringen. 

Es darf nicht verhehlt werden, dafs die Arbeit Frey's in 
manchen Stücken heute veraltet und überholt ist. Allein das fallt 
nur zum geringsten Teile ihrem Verfasser zur Last. Es dürfte 
schwer sein, nachzuweisen, dafs Frey eine vor 1837 ihm zugäng- 
liche Quelle, ein damals schon erschienenes Literaturwerk für seinen 
„Versuch" nicht verwertet hätte, und war* es auch nur für die im 
Anhang zum IV. Bande vereinigten „Nachträge und Verbesserungen* 
gewesen. Wenn heute hier und dort Richtigstellungen, Ergän- 

*) Diese Citate sind der Vorrede Frey's zu seinem „Versuche* pag. VI 
entnommen. 



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zungen und selbst ganz neue Umarbeitungen einzelner Teile sich 
als wünschenswert erweisen, so darf nicht vergessen werden, dafs 
seit dem Erscheinen des , Versuches" bald 60 Jahren durchs Land 
gegangen sind, in denen die historische Wissenschaft wahrhaftig 
nicht im Schlafe gelegen hat. Es mag durch solche in der Natur 
der menschlichen Dinge, die alle dem Altern und Veraltern unter- 
worfen sind, liegende und von Jahr zu Jahr merklicher hervor- 
tretende Mangel der Wunsch nach einem „Frey redivivus* immer 
reger werden, aber Jeder, der sich der Aufgabe unterziehen würde, 
eine auf der Höhe der gegenwärtigen Forschung stehende Neu- 
bearbeitung des Frey'schen Versuches zu unternehmen, würde in 
den von seinem Vorgänger gebahnten Geleisen zu wandeln haben 
und kaum Einer dürfte ihn an Autopsie des Landes und an Liebe 
zu den Thälern und Bergen, den Wäldern und Wassern, den Städten 
und Dorfern der Rheinpfalz überragen können, die er zum ersten- 
mal zusammenfassend 1 ) aus Einem Gusse , geographisch-historisch- 
statistisch" geschildert hat. 

Es ist begreiflich, dafs in einem Manne wie Frey das Feuer 
literarischer Schaffensfreude mit der Vollendung seines Hauptwerkes 
nicht erloschen war. 

Im Jahre 1845 erschien zu Mainz bei Kirchheim, Schott u. 
Thielmann das nach einem auf der Mainzer Stadtbibliothek ver- 
wahrten Codex bearbeitete „(Jrkundenbuch des Klosters Otter- 
berg", als dessen Herausgeber das Titelblatt neben Meister Franz 
X. Remling unsern Michael Frey nennt. Das Buch enthält 459 
Urkunden aus der Zeit von 1149 bis 1362 und ist mit Orts- und 
Personenregister ausgestattet. Über die Verdienstlichkeit dieser 
Arbeit ist weiter kein Wort zu verlieren, wenn ich auf die 
Thatsache verweise, dafs „aus Liebe zum Pfalzerlande und zur 
Wissenschaft" mit freundlicher Uneigennützigkeit die Hälfte der 
Druckkosten kein Geringerer auf sich nahm als der grofee Frank- 



*) Vor Frey hatte nur die alte „Kurpfalz* einen „Versuch einer 
vollständigen Geographisch- Histor. Beschreibung", herausgegeben von Joh. 
Goswin Widder in 4 Bänden, Frankfurt- Leipzig 178tf— 1788, aufzuweisen. 
Von den hierin beschriebenen Gemeinden waren dem Kgl. bayer. Rheinkreise 
bei seiner politischen Bildung nur etwa 208 zugewiesen worden, so dafs 
Frey bei seiner Arbeit die Geschichte n. s. w. von c. 500 ehemals bischöfl. 
Speier'schen, Nassauschen, Zweibrückischen u. s. w. Gemeinden, für welche 
noch keine Vorarbeiten vorlagen, ganz neu zu schreiben hatte. 



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furter Historiker Johann Friedrich Böhmer, der „ Zweibrückische 
Gutsbesitzer". *) 

Im Jahre 1847 verbanden sich Frey und Remling neuerdings 
zu einer Editionsarbeit. Diesmal planten sie die Herausgabe eines 
„Urkundenbuches des Klosters Stürzelbronn" in Lothringen nach 
dem auf der Strafeburger Bibliothek hinterliegenden Codex. Böhmer 
erklärte sich bereit, auch bei diesem Unternehmen die Hälfte der 
Drucklegungskosten zu übernehmen. 2 ) 

Leider kam der Plan nicht zur Ausführung; er scheiterte, 
wie Remling einmal bemerkt, an Frey 's „Eigentümlichkeit". 8 ) 

Ob die Schuld an dieser „Eigentümlichkeit* Frey 's seine zu- 
nehmende Kränklichkeit trug oder aber ein anderer weiter aus- 
sehender literarischer Plan, der vielleicht seine ganze Seele und 
seine volle Kraft beschlagnahmte, weifs ich nicht zu sagen. Es 
ist mir nicht gelungen, über den Verbleib seines Nachlasses, der 
über die letzten literarischen Bestrebungen Frey 's Aufschlufs erteilen 
würde, irgend welche Nachricht aufzuspüren. Mag ihn aber auch 
der Tod vor der Vollendung eines weiteren gröfseren Werkes hin- 
weggenommen haben: auch das, was er wirklich literarisch hinter- 
lassen hat, genügt vollauf, dafs ihm ein dankbares Gedenken bewahre 
für alle Zeit sein „Heimatland*, das er so sehr geliebt. 

Speier, im Juli 1895. Dr. J. Mayerhofer, 

Kgl. Kreisarchivar. 

*) Siehe „Urkundenbueh des Klosters Otterberg* pag. IV und Janssen, 
Joh. Friedr. Böhmers Leben, Briefe und kleinen Schritten 11, 391 f. 407 ff, 426. 
2 ) Janssen, a. a. 0. 11, 478 und 502. 
8 ) Remling, Neuere Gesch. d. Bischöfe zu Speier, S. 250, Note 322. 



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V. 

Historisehe Naehriehten 

über 

Kloster Höningen. 

Mitgeteilt von 

Karl Ertlich Qraf zu Leiningen-Westerburg, 

Rittmeister a. D., 

Ehrenmitglied des historischen Vereines der Pfalz; München. 

In meinem Hausarchiv befindet sich die Abschrift einer 
meines Wissens wörtlich noch nicht veröffentlichten alten 
Mitteilung über das Kloster Höniugen, die ich wegen ihres 
hohen Alters und des damit verbundenen Interesses hiemit zum 
Abdruck bringe. 

Die Abschrift verdankte ich 1882 dem mir befreundeten, 
leider viel zu früh verstorbenen Pfälzer Historiker, Herrn Ober- 
landesgerichtsrat AI wen s, damals in Bergzabern; ich habe 
nunmehr Abschrift und Original auf der Münchener Hof- und 
Staatsbibliothek verglichen, erstere mehrfach korrigiert, und 
gebe hier die genaue Kopie nebst denjenigen Anmerkungen 
lokalen und historischen Charakters, welche mir für diejenigen 
nötig schienen, welche die Leiningensche Hausgeschichte nicht 
zur Hand haben. 

Der Codex latinus Monacensis Nr. 18114, ein tractatus 
Sancti Augustini in psalterium, prima pars, — der Schrift und 
den Initialen nach dem 12. Jahrhundert entstammend — hat 
auf seinem letzten Pergamentblatte einen handschriftlichen 
Eintrag, welcher in gar keinem Zusammenhang mit dem Inhalt 
des Codex selbst steht, aber das „Verzeichnis der Privilegien 
des Klosters Höningen" enthält. 

12 



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178 



Diese Schrift eutstammt dem 13. Jahrhundert, da sowohl 
deren Nachrichten nur dem 13. Jahrhundert angehören — aus 
dem 14. ist nichts mehr erwähnt — , als auch die Schriftweise 
keinen jüngeren Charakter aufweist. Auf dem ersten Pergament- 
blatte steht als Eigentumsbezeichnung (Bibliothekzeichen, Ex 
Libris) handschriftlich „über de Heney", von der gleichen Hand 
wie der Eintrag auf dem letzten Blatte. 

Wer ursprünglich den schön geschriebenen Codex an- 
fertigen d. h. abschreiben liefs und besafs, ist nicht nachweisbar, 
doch kann man immerhin auf unser Kloster raten, da die 
Augustiner Chorherren Höningens doch gewifs ein Werk ihres 
Patrons, des hl. Augustiu, besessen haben werden; im 12. (?) 
bezw. 13. Jahrhundert ist Kloster Höningen als Besitzerin 
durch den Eintrag „liber de Heney" nachgewiesen; dann — 
der Zeitpunkt ist ebenfalls unbekannt, wahrscheinlich im 16. 
Jahrhundert — kam der Foliant in den Besitz des Klosters 
Tegernsee und 1803 bei der Säkularisation in den der Kgl. 
Hof- und Staatsbibliothek München. Welch mannigfache Schick- 
sale und Wanderungen könnte doch das altehrwürdige Buch 
erzählen, wenn ihm die Sprache gegeben wäre! 

Bevor ich den Wortlaut des Privilegien- Verzeichnisses 
selbst wiedergebe, erwähne ich zu allgemeinerem Verständnis nur 
kurz einige historische Nachrichten über das Kloster selbst. 1 ) 

Das St. Peters -Kloster Höningen (Hagenehe, Hegene; 
von Hag), nahe bei Altleiningen und Grüustadt, wurde 1120 
von Graf Emich IT. von Leiningen und seiner Gemahlin Alberat 
geborenen Gräfin von Nassau zur Zeit des Papstes Calixtus IL 
gestiftet und den regulierten Chorherren des heiligen Augustiu 
übergeben ; die beiden frommen Stifter sind auch dort begraben 



l ) Nach Dr. E. Brinckmeier, Geneal. Gesch. des Hauses Leitungen 
und Leiningen -Westerburg 1890. Band I, S. 14 (wo ich bei der Heraus- 
gabe dieses Werkes durch mich diese Privilegien kurz erwähnt habe) und 
IL S. 148 ff.; vgl. auch: Lehmann, Gesch. Gemälde I, 68, wo eine voll- 
kommene Geschichte Höningens zu finden ist. Remling. Abteyen und 
Kloster des Rheinkreises 11, 49. Jahresbericht der Kgl. Lateinschule zu 
Grünstadt 1877/78, S. 17. 



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worden. Das Kloster erhielt reiche Vermächtnisse und Schenk- 
ungen, und sein Besitz an Gütern, Höfen, Zehnten, Waldungen 
etc. war ein bedeutender; aufser zahlreichen Gnadenbriefen und 
päpstlichen Bullen hatte es auch reichliche Ablässe. 

Im Jahre 1447 nahm Landgraf Hesso zu Leiuingen im 
Sinue der Stiftuug seiner Altvordern eine notwendig gewordene, 
durchgreifende Verbesserung des Klosters vor. 

Als die Reformation auch in Höningens Mauern Eingang 
fand, und der Rest der Konventualen zum evangelischen Glauben 
übertrat, endete das Kloster als solches 1569, zumal es auch 
bald darauf, vermutlich durch Brandstiftung, in Flammen aufging. 

Graf Philipp 1. zu Leiningen- Westerburg, welcher vou 
1555 an die Reformation in der Grafschaft Leiningen- Wester- 
burg einführte, verwandelte das neuaufgeführte Gebäude nun 
in eine lateinische Schule, welche sich in der Folge einen 
berühmten Namen machte (sie florierte besonders 1621) und 
bis 1630 in Höningen bestand. Als im 30jährigen Kriege die 
Spanier 1626 das Kloster überfallen hatten, wurde die Schule 
verlassen und ging 1630 ein; auch im Orleans'schen Kriege lag 
sie noch darnieder, und erst 1728 ordnete Graf Georg Hermann 
zu Leiningen- Westerburg die noch vorhandenen Klostergefälle 
und errichtete 1729 ans ihnen die Höninger Schule neu als 
Gymnasium zu Grünstadt, wo sie trotz der französischen Re- 
volution und nach verschiedenen Reorganisationen heute noch 
als „Kgl. Lateinschule" besteht Wenige Gymnasien auf 
deutschem Boden dürften eine solch alte und interessante Ge- 
schichte aufweisen können. 

Indem ich nun das Privilegien- Verzeichnis selbst wortgetreu 
mitteile, bemerke ich nur, dafs Interpunktion angebracht und die 
Abkürzungen voll ausgeschrieben wurden; die bei einigen Eigen- 
namen stehenden Nummern müssen unbedingt in jüngerer Zeit 
hinzugeschrieben worden sein. Die zum Text gehörigen An- 
merkungen habe ich jetzt erst hinzugefügt. Die Eintragung lautet : 

„Hec sunt privilegia sive instrumenta Hegeuensis 
ccclesie, que habet super jure suo et bouis sibi collatis: 

12* 



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186 

Primum habuit a Calixto papa 1 ) super jure et libertate fundi 
ecclesie et super jure sui advocati et omnium bonorum suorum 
seu hominum jure servili sibi attinentium et super aureo Worma- 
ciense nummo in annuo censu sedi Romane persolvendo, eo, 
quod filia illius ecclesie ista sit specialis et sub apostolica 
protectione principaliter consistat. 

Secundum Privilegium habet a papa Innocentio 2 ) super 
confirmatione prioris privilegii seu innovatione et libera electione 
prelati capitulo habenda. 8 ) 

Tertium ab archiepiscopo Moguntino Adelberto, 4 ) qui et 
ecclesiam istam cum universis appendiciis suis in suam protec- 
tionem suscepit. 

Quartum ab imperatore Friderico I. ö ) super protectione 
ecclesie in temporalibus et super omnibus bonis suis. 

Quintum a comite de Liniugen Emichone tertio 6 ) super 
remissione totius servitii, quo ecclesia suo advocato fuerat obligata, 
et super recognicioue libera electionis in prelato capitulo habende. 

Item unum a comite Friderico L, 7 ) qui et Emicho dictus 
est, super silva que nuncupatjir Vachendal et Juffendal et 
Roidesdal. 8 ) 

Item unum ab episcopo Bockoue °) super ecclesia baptis- 
mali in Dackenheim. 10 ) 

Item unum ab archiepiscopo Heinrico 11 ) Moguntino super 
ecclesia baptismali in Kircheim. 12 ) 

*) Papst Calixtus IL 1119 bis 1124. 
2 ) Papst Innocens IL 1130, bezw. 1133 bis 1142. 
8 ) Die Urkunde findet sich gedruckt bei Reraling, Kloster II, 321 f. 
vom Jahre 1143. 

4 ) Erzbischof Adalbert IL von Mainz 1138 bis 1141. 
s ) Kaiser Friedrich L Barbarossa 1162 bis 1190. 

6 ) Emich III. Graf von Leiningen, gest. 1189. 

7 ) Friedrich I. Graf von Leiningen, gest. 1220. 

8 ) Namen der Waldthäler nahe bei Höningen. — Gedruckt bei Rem- 
ling a. a. 0. IL 322 vom Jahre 1160. 

9 ) Bocko = Buggo = Burcard, Bischof von Worms 1120 bis 1149. 
10 ) Dackenheim, südlich Grünstadt. — Monast. Worm. 1, 184 v. J. 1147. 
n ) Erzbischof Heinrich von Mainz 1142 bis 1153. 

M ) Kirchheim a/Kck, zwischen Grünstadt und Dackenheim. 



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181 

Item unum ab episcopo Liupoldo Wormaciense *) super 
medietate allodii in Nach 2 ) et quibnsdain bonis in Grundestat, 8 ) 
una cum sigillo Helfrici nobilis de Liningen. 4 ) 

Item tria a comite Friderico II., 6 ) unura super collacione 
ecclesie baptismalis in Luzelstat, 6 ) aliud super confirmatione 
ejusdem collacionis et legacione annui census in VII unciis et 
tribus denariis et araa vini et super remissione totius servicii; 
tertium super bonis quibusdam in Liutersheim. 7 ) 

Item unum a Palatino Comite Reni Ludewico, 8 ) qui et 
dux Bawarie fuit, super ecclesia in Luzilstat. 6 ) 

Item unum super ipsa ecclesia ab imperatore Friderico IL 9 ) 

Item super eadem ecclesia unum ab abbate Morbacense 10 ) 
et suo capitulo. 

rtem super dicta ecclesia et super Watdenheim u ) unum 
ab episcopo Heinrico Wormaciense 12 ) et Nibelungo maiore 
preposito et capitulo majoris ecclesie. l8 ) 

Item confirmationem unam super hiis duabus parochiis a 
papa Honorio 14 ) et aliam super parrochia Sancti Jacobi. 



*) Leopold, Bischof von Worms 1196 bis 1217. 
2 ) Nach = Nack = Nackter Hof zwischen Altleiningen und Neu- 
leiningen. 

8 ) Grundestat = Grünstadt. 

4 ) Nicht aus dem Grafenhause Leiningen; jedenfalls Leiningenscher 
Lehensvasall. Leiningen bezeichnet hier den Ort Leiningen, jetzt Alt- 
leiningen, von wo der Edle Helfrich herstammte. 

5 ) Friedrich II. Graf von Leiningen, gest. 1237. 

6 ) Luzelstat = Leistadt, südlich von Grünstadt. 

7 ) Lautersheim, nordwestlich Grünstadt. — Monast. Wormac. II, 323 
vom Jahre 1214. 

8 ) Pfalzgraf Ludwig I. Herzog in Bayern, der Kelheimer 1183 bis 1231. 

9 ) Kaiser Friedrich II. 1215 bis 1250. 

10 ) Fürstabtei (Benediktiner) Murbach im Oberelsafs bei Gebweiler. 
Die Murbacher Lehen für Leiningen waren Leystadt, Weissen heim, Boben- 
heim, Battenberg und Kleinkarlbach, alle südlich Grünstadt. — Alsatia 
diplom. I, 327 vom Jahre 1214. 

u ) Wattenheim, nahe bei Altleiningen, nordwestlich. 

**) Wahrscheinlich Heinrich IL, Bischof von Worms 1217 bis 1234. 

18 ) Nibelung der Altere, Propst der Wormser Domkirche. 

M ) Jedenfalls Papst Honorius III. 1216 bis 1227. 



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182 



Item unum ab Heinrico nobili de Ysenburc super jure 
patronatus in Watdenheim. *) 

Item unum ab episcopo Wormaciense Heinrico 2 ) super 
ecclesia eadem et allodio nostro ibidem et ab eodem episcopo 
Heinrico et Nibelungo preposito maiore unum super sacerdotibus 
in Hergesheim 3 ) et in Luzilstat 4 ) et prebendis ipsorum et jure 
nostro ibidem. 

Item ab eodem Nibelungo preposito 5 ) unum super obe- 
dieutia facienda archidiacono a Iratribus nostris in ecclesiis 
parochialibus celebrantibus. 

Item aliud ab eodem Nibelungo maiore preposito 5 ) super 
terminis decimationum parrochiarum in Watdenheim *) et Sancti 
Jacobi. 

Item unum a canonicis sancti Pauli 6 ) super quadam decima 
in Hospira 7 ) et in Mellingesbach. 8 ) 

Item unum a Romane sedis nuncio nomine Philippo super 
censu romane ecclesie soluto a tempore dati privilegii primi 
usque annum domini millesimum ducentesimum tricesimum 
quartum (1234). 

Item unum ab episcopo Henrico Wormaciense 2 ) super 
quibusdam bonis in Grindestat. 9 ) 

Item unum ab abbatissa de Nunenmunstre 10 ) 0. super 
quibusdam bonis in Karlebach. n ) 

Item unum a canonicis nove domus 12 ) super censu empto 
ab eis. 

*) Wattenheim, nahe bei Altleiningen, nordwestlich. 

3 ) Wahrscheinlich Heinrich IL, Bischof von Worms 1217 bis 1234. 
ft ) Hergesheim — Herxheim a/Berg, bei Dackenheim, südlich Grünstadt. 

4 ) Luzilstat = Leistadt, südlich Grünstadt 

5 ) Nibelung der Ältere, Propst der Worraser Domkirche. 
e ) In Worms. 

7 ) Hospira = Hochspeyer, östlich Kaiserslautern. — Als. dipl. I, 324 
vom Jahre 1222. 

8 ) Mellingesbach = Mölschbach südöstlich Kaiserslautern. 

9 ) Grindestat = Grünstadt. 

10 ) Cisterzienserlrauenkloster Nonnenmünster bei Worms. 
u ) Kleinkarlbach bei Neuleiningen. 
M ) Stift Neuhausen bei Worms. 



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183 

Item duo a comite Friderico III. l ) unum super ceusu 
quodam erapto in Dackenheim 2 ) ab Aushelmo milite de Rup- 
pretisburc, 3 ) aliud super censu empto in Liutersheim 4 ) a 
militibus Hermanno et Waltero duobus germanis. 

Item unum a doraino Wernhero de Bolanden et unura 
a domino Philippo super prato in Frisenheim. 6 ) 

Item duo a domino Godeberto nobili 6 ) de Liningeu super 
allodio in Meddenheim 7 ) et vineis quibusdam in Dackenheim. 2 ) 

Item unum ab episcopo Liupoldo 8 ) et Helfrico fratre 
Godeberti de Liuingen super allodio in Nac 9 ) et in Grindestat. 10 ) 

Item duo a Marquardo nobili de Wilre super bonis in 
Erboldesheim n ) et in Freinsheira. 12 ) 

Item unum a dominis de sepulcro domini apud Spiram 13 ) 
super censu empto in Kircheinburc. M ) 

Item unum a Philippo abbate de Otterberc 15 ) super bonis 
quibusdam in Karlebach 16 ) inferiori villa. 



x ) Graf Friedrich III. von Leitungen, nach den neuesten Forsch- 
ungen : gest. vor 1254. 

2 ) Dackenheim, südlich Grünstadt. 

8 ) Ruppretisburc = Ruppertsberg bei Dürkheim. 

4 ) Lautersheim. nordwestlich Grünstadt. 

5 ) Friesenheim, nordwestlich Ludwigshafen a/Rh. 

•) Nicht aus dem Grafenhause Leiningen; jedenfalls Leiningenscher 
Lehensvasall. Leiningen bezeichnet hier den Ort Leiningen jetzt Altleiningen, 
von wo der edle Godebert herstammte. 

7 ) Meddenheim, eingegangenes Dorf zwischen Neuhofen und Altrip. 
Ein Mettenheim liegt auch südlich Guntersblum in Hessen. 

8 ) Leopold. Bischof von Worms 1196 bis 1217. 

ö ) Nac = Nack = Nackter Hof zwischen Altleiningen und Neu- 
leiningen. 

10 ) Grindestat = Grünstadt. 

n ) Erboldesheim — Erpolzheim, nordöstlich' Dürkheim a/H. 

12 ) Freinsheim, südöstlich Grünstadt. 

13 ) Das hl. Grabkloster bei Speyer. 

14 ) Kircheinburc -= Kirchberg bei Simraern? oder Kirchheimer Hof 
bei Breitfurth? oder Kirchheim a/Eck? 

**) Cisterzienserabtei Otterberg, nördlich Kaiserslautern. 
16 ) Grofskarlbach, südöstlich Grünstadt. 



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184 

Item duo super allodio apud Liningen 1 ) unum a duabus 
sororibus comitissa de Cleberc 2 ) et comitissa de Nassowen, 2 ) 
aliud a comitissa Laucarde de Widen 2 ) et marito 8 ) ipsius 
comitissae. 

Item unum a Cunrado Spirense episcopo 4 ) cancellario et 
ab episcopo Wormatiense Heiurico 6 ) et ab abbate Philippo de 
Otterberc 6 ) super decima agnorum de curia in Sendeiburnen. 7 ) 

Item unum ab abbate Cisterciense super communione 
frateraitatis tocius Cisterciensis ordinis." 

München, am Tage Augustini (28. August) 1895. 



*) Liningen = Altleiningen. 

a ) Kleeberg, Nassau und Wied. 

8 ) Graf Lothar von Wied, der zweite Gatte (seit 1235) der Luoarde, 
geborenen Grafin von Leiningen, verwitweten Gräfin von Saarbrücken, 
Stammutter des II. Hauses Leiningen. 

4 ) Konrad III., Bischof von Speyer, welcher von 1212 bis 1224 als 
Kanzler Friedrichs II. erscheint. 

5 ) Wahrscheinlich Heinrich IL, Bischof von Worms 1217 bis 1234. 

6 ) Cistenzienserabtei Otterberg, nördlich Kaiserslautern. 

7 ) Hof Sendelborn, dem Klo9ter Otterberg gehörig, bei Diemerstein- 
Hochspeyer, vermutlich der heutige Althof bei Hochspeyer. 



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185 



VI. 

Jahresbericht. 



Im Personalstande des Ausschusses des historischen Ver- 
eines der Pfalz ist im letzten Berichtsjahre insoferne eine 
Änderung- eingetreten, als der seitherige II. Sekretär, der 
Kgl. Rechnungskomraissär, Ratsaccessist und nunmehrige Kgl. 
Regierungsassessor Herr Georg B e r t h o 1 d in Folge Versetzung 
zur Kgl. Regierung, Kammer der Finanzen von Niederbayern 
aus dem Ausschusse ausschied. 

Heir Bert hold ist der bei seiner im August 1889 er- 
folgten Wahl zum Mitgliede des Ausschusses des historischen 
Vereines der Pfalz in ihn gesetzten Erwartung, „dafs er ins- 
besondere seine historischen Kenntnisse im Allgemeinen und 
speziell seiner Vaterstadt Speier dem historischen Vereine zur 
Verfügung stellen werde", im vollsten Mafse und mit seltener 
Hingebung gerecht geworden. Den hervorragenden Verdiensten 
des Herrn Berthold um den historischen Verein der Pfalz 
wurde die wohlverdiente Anerkennung dadurch zu Teil, dafs 
derselbe unter die Zahl der Ehrenmitglieder des historischen 
Vereines aufgenommen worden ist. 

Dem unterfertigten Berichterstatter wurde die erledigte 
II. Sekretärstelle übertragen. 

Auch in diesem Jahre können wir mit Befriedigung 
konstatieren, dafs die Sammlungen des Vereines einen nam- 
haften Zuwachs erfahren haben. 

Wir führen die Erwerbungen des Vereines in der 
bisher üblichen Weise unter Zugrundlegung des durch den 



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186 



Konservator, Kgl. Gymnasialprofessor Dr. Harster, geführten 
Inventars nachstehend auf. Die Erwerbungen umfassen die 
Inventars-Nummern 1386 bis 1431. 

A. Vorgeschichtliche Zeit. 

Inv.-Nr. 1395 a u. b: Hochaltertümlicher kleiner Thonbecher, 
in unmittelbarer Nahe des seinerzeit bei Kirchheim a/Eck gefundenen 
sogenannten Eismenschen zu tage gekommen, mit fünf, durch Zu- 
sammenpetzen des feuchten Thons zwischen Zeigefinger und Daumen 
hervorgebrachten Eindrücken ; bauchiger, durch senkrechte Rinnen 
oder Furchen verzierter Becher aus schwarzem Thon, gleichfalls 
aus Kirchheim a/Eck, gefunden am sogenannten Krumbachweg da- 
selbst — Geschenke des Vereinsmandatars, Herrn Einnehmer Leon- 
hard in Kirchheim a/Eck. — Inv.-Nr. 1393: Kleine, im Erhaltenen 
2 cm breite und 5,5 cm lange Bronze-Dolchklinge mit zwei Niet- 
nägeln; zwei, noch 10,5 cm lange Bruchstücke einer Bronzenadel, 
deren oberes ca. 4 cm langes gereifeltes Ende allmählich an- und 
wieder abschwillt ; sieben, etwa 8 /4 eines Bronze-Halsreifes bildende 
grössere und kleinere Bruchstücke — eingesendet von Herrn Schul- 
verweser August Schmitt in Gries bei Schönenberg — , gefunden 
in dem sog. Römergrab zwischen Gries und Börsborn, wo schon 
früher ein Schwert und ein ca. 40 cm langer, am Ende sich ver- 
dickender Stab zum Vorscheine gekommen war. Inv.-Nr. 1394 a: 
Unverzierter , massiver Fufsreif aus Bronze — eingesendet von 
Herrn Kgl. Förster Brend'amour aus Rodenbach. — Inv.-Nr. 1396: 
a) Steinbeil von 10 cm Länge und 6,5 cm Breite, aus rotbraunem 
Gestein; b) Bruchstück eines Steinbeiles, 9 cm lang, 8 bezw. 9,5 cm 
breit und 5 cm hoch, aus graugrünem Material mit sehr scharfer 
Schneide — Geschenke des Herrn pens. Kgl. Oberförsters Grimmeisen 
in Dürkheim, übergeben durch den Vereinsmandatar Herrn Einnehmer 
Leonhard in Kirchheim a/Eck. — Inv.-Nr. 1398a: Bronzefibel 
von 3,2 cm Höhe und 6,9 cm Länge; in der Nadel steckt eine 
schöne Thonperle der La Tene-Zeit, gelb mit blau-weifsen Tupfen 
— angeblich in Speier gefunden und unter vollwertiger Garantie 
für Provenienz und Echtheit erworben von Dr. G. A. Müller, 
Bevollmächtigtem des Leipziger Museums für Völkerkunde und Redak- 
teur der Antiquitäten -Zeitung etc. in Strafsburg i/E. — Inv.-Nr. 
1399 a-e: Fünf Bronzefibeln seltener Form, aus der Baden-Gimbel- 



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schon Sammlung herrührend: a) kleine Bogen fi bei, Höhe 1,6 cm, 
Länge 3,5 cm, gefunden bei Germersheim; b u. c) zwei Bogen- 
fibeln aus einem pfälzischen Grabfunde, Höhe der einen 2,3 cm, 
Länge 6,1 cm, der andern 2,5 bezw. 5,6 cm; du. e) zwei Fibeln 
unbekannten, jedoch pfälzischen Fundortes, Höhe 3 bezw. 2,3 cm, 
Länge 6 bezw. 7,8 cm, erworben von dem obengenannten Herrn 
Dr. G. A. Müller in Strafsburg. — Inv.-Nr. 1412: Eiserne Lanzen- 
spitze, 34 cm lang, wovon 7 cm auf die Tülle entfallen ; die gröfste 
Breite beträgt 5 cm, auf der einen Seite läuft eine scharfe Rippe 
durch, ob auch auf der andern, läfst sich bei der starken In- 
krustation zur Zeit nicht beurteilen, ist aber an sich wahrscheinlich ; 
wir haben es also vermutlich mit einem Funde der la Tene-Zeit zu 
thun — gefunden durch den Totengräber Kuntz auf dem Begräbnis- 
platze zu Rheinzabern und durch Gemeindeschreiber Theis daselbst 
eingesandt. — Inv.-Nr. 1414 a-f: Bronzefund aus der la Tene-Zeit 
aus Speier. bestehend in a) einem Halsreif von 13 bis 13,5 cm 
Weite und mit petschaftähnlichen Schlufsknöpfen von 1,2 cm Durch- 
messer; die gegen die Knöpfe hin verdickten Enden des Bronze- 
drahtes sind durch 6 verschieden tiefe und verschieden weit von 
einander entfernte Riefen gegliedert; b u. c) Fufsreife von 7,5 zu 
8 cm Weite, gleichfalls in petschaftähnliche Knöpfe von 1,1 cm 
Weite endigend, der Körper des Drahtes beiderseits durch Ein- 
kerbungen hübsch ornamentiert; d u. e) Armreife von 5,8 zu 6,3 cm 
Weite, offen und mit verdickten Enden, welche durch leichte Ein- 
kerbungen verziert scheinen; f) Fibel von 4,7 cm Länge mit 1,6 cm 
hohem Bügel; die Nadelscheide 1,8 cm verlängert, in der Höhe 
des Bügels empor- und bis zur Berührung mit demselben zurück- 
gebogen, mit je einem pferdekopfähnlichen Knopf — gefunden bei 
einem Neubau im sog. Frohsinn an der Kaiser-Friedrich-Strafse in 
Speier gegenüber dem alten Kirchhofe ungefähr 5 bis 6 m von 
der Strafse entfernt in einer Tiefe von ca. 1,25 m. Die Ringe 
und die Nadel bildeten den Schmuck eines wohlerhaltenen Skelettes, 
das aber von den Arbeitern sogleich zerstört wurde ; Geschenk des 
Herrn Bauunternehmers Raisch dahier. — Inv.-Nr. 1430: Bronze- 
Fufereif von 7,7 bis 8,7 cm Weite und 6 mm Drahtstärke mit 
petschaftähnlichen Schlufsknöpfen - gefunden zu Schwarzenbach 
in dem Sandhügel bei Strafsen Wärter Seubert, wo schon mehr- 
fach praehistorische Gegenstände zum Vorscheine kamen, Geschenk 



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des genannten Seubert, übermittelt durch Herrn Pfarrer Dr. Lederer 
in Homburg. 

B. Römische Zeit. 

Inv.-Nr. 1395 c mit m: Funde gelegentlich einer Weinberg- 
rodung am Sulzerweg bei Kirchheim a/Eck an einer Stelle, wo 
früher noch nie etwas zum Vorscheine gekommen war. Dünner 
Bronzearmreif mit fingerartig ineinander gehakten Enden ; bauchiges 
römisches Glasgefafs, die trichterförmige Ausgufsröhre abgebrochen, 
das Erhaltene noch 12 cm hoch, der Umfang 31 cm; zwei Näpfe 
aus Terra sigülata von einer bis jetzt in der Sammlung nicht ver- 
tretenen Form: Höhe 7 cm, Durchmesser 17 cm, niederer Fufs, 
mäfsig gewölbte Seitenwand, 2 cm breiter, wagrechter Rand ; kleine 
Terra sigillata-Schüssel von 14,5 cm Durchmesser und 7,3 cm Höhe, 
wovon 4,3 cm auf den senkrechten Rand kommen; Schüsselchen 
aus gleichem Material, 5 cm hoch, 11 cm im Durchmesser, wie 
alle diese Gefäfse ziemlich stark verletzt; zwei Schüsselchen aus 
weiislichem Thon; etwas mehr als die Hälfte eines Henkelkrügel- 
chens; Beschlägstück aus Bronze; — Geschenke des Vereinsman- 
datars, Herrn Einnehmer Leonhard in Kirchheim a/Eck. — Inv.- 
Nr. 1396: eiserner Spitzhammer von 23 cm Länge und 4,7 cm 
Höhe mit rundem Stielloch in der Mitte; eisernes Beil, 25 cm 
Länge und 5,9 cm Höhe, mit ovalem Stielloch in der Mitte, beide 
Werkzeuge vermutlich römisch, das Metall von ungewöhnlich guter 
Erhaltung — Geschenke des Herrn pens. Kgl. Oberförsters Grimm- 
eisen in Dürkheim. - Inv.-Nr. 1398 b u. c): Bronze-Statuettchen 
des Merkur mit Flügelhut und Schuhen, die Chlamys über die linke 
Schulter geworfen, in der halberhobenen Rechten einen grofsen 
Geldbeutel, in der gleichfalls rechtwinkelig gebogenen Linken den 
Ansatz eines caduceus haltend, Höhe 6,5 cm ; Bronzefigürchen einer 
Fortuna, 6,9 cm hoch, die Göttin trägt auf dem Kopfe eine Art 
Kalathus und hält mit der Rechten ein Steuerruder, mit der Linken 
ein Füllhorn — Speierer Funde, erworben von Herrn Dr. G. A. Müller 
in Strafsburg i/E. — Inv.-Nr. 1401 : Doppelhenkeliger römischer 
Glaspokal, von 13,5 cm Höhe und 9,5 cm Weite mit schön profi- 
liertem Fufse und mit grofsen saphirblauen Tupfen geschmückt, 
gefunden in der Nordpfalz und repariert im römisch-germanischen 
Zentralmuseum in Mainz. — Inv.-Nr. 1406: Eine beim Neubau 
des Konsistoriums in Speier gefundene, von Herrn Kgl. Bauamts- 



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assessor Baer eingelieferte, im Erhaltenen 8 cm lange und 14 cm 
hohe, im Innern hohle Thonstatuette einer Epona, d. i. einer gallisch- 
romanischen Göttin der Fruchtbarkeit, die auf einem Pferde sitzend 
und einen Hasen im Schofse haltend dargestellt ist. — Inv.-Nr. 1408 : 
Goldener römischer Ohrring mit weifser Glasperle, Geschenk des 
Herrn Dr. G. A. Müller in Strafsburg, dem der Fund vor Jahres- 
frist aus Schaidt zugekommen ist. — Inv.-Nr. 1417: Römische 
Reliefplatte aus rotem Sandstein, mit einem durchgehenden Bruche 
in der Mitte und einem kleinen Bruche auf der linken Seite, das 
ganze ziemlich beschädigt; in einer 70 cm hohen Nische Bacchus, 
der rechte Fufe über den linken geschlagen, mit der linken Hand 
den Thyrsus haltend, die verstümmelte rechte Hand auf einen un- 
deutlichen Gegenstand zu seinen Füfsen stützend ; nach der Über- 
lieferung von der Maxburg herrührende Merkurstatue, seit einem 
halben Jahrhundert am Hause des Winzers Ludwig Dering in Unter- 
hambach eingemauert, erworben durch Vermittlung des Vereins- 
mandatars Herrn Dr. Mehlis in Neustadt a/H. — Inv.-Nr. 1431: 
Römischer Mörser von 20,5 cm Höhe und 25 cm Durchmesser 
aus weifsem Sandstein — geschenkt durch Herrn Bauunternehmer 
Graf dahier. 

C. Fränkisch-Alemannische Zeit. 

Inv.-Nr. 1395 n bis r: Ungebrannter kleiner Becher von 7,8 cm 
Höhe und 29 cm Umfang: unregelmäfsige Konturen, schwarzes 
Material, der stumpfwinkelig profilierte Bauch sowohl oberhalb als 
unterhalb mit linearen Ornamenten verziert; prachtvolle Fibel von 
8,3 cm Länge und 4,5 cm Breite aus Silber mit vergoldeten band- 
artigen Ornamenten und 8 Almandineinlagen, in Eppstein gefunden ; 
Pfeilspitze von 10 cm Länge und 3 cm Breite und kleines Eisen- 
messerchen, ebendaselbst gefunden; sternförmige, durch zwei in- 
einander gelegte Dreiecke gebildete Fibel aus Bronze mit einem 
gestanzten und an den 6 Ecken mit Stiftchen befestigten Silber- 
überzuge, aus einem Plattengrabe bei Sausenheim stammend — 
Geschenke des Herrn Einnehmers Leonhard in Kirchheim a/Eck. — 
Inv.-Nr. 1397: Fränkisches Wurfbeil (Francisca) 18 cm lang, nebst 
einigen kleineren Eisenfragmenten, gefunden in Dannstadt bei einem 
Skelette, dessen wohlerhaltener Schädel und rechter Schenkelknochen 
gleichfalls in die Sammlung verbracht wurde — erworben durch 
Vermittlung des Herrn Lehrers Lützel in Mutterstadt. — Inv.- 



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Nr. 1409 : Hiebmesser (scramasax) von 47 cm Länge, dessen hölzerner 
Griff einst mit einem noch vorhandenen Bronzering unten zusammen- 
gehalten war, gefunden zwischen Walsheim und Roschbach in einem 
Grundstücke des Ackerers David Wambsganfs mit zwei Skeletten, 
deren Püfse nach Osten gerichtet waren, überlassen von dem Eigen- 
tümer durch Vermittlung des Herrn Lehrers Damian in Walsheim. — 
Inv.-Nr. 1394 d: eisernes Beil von 17 cm Länge, oben geradlinig, 
die nach unten etwas zurückweichende Schneide 11 cm lang, das 
Stielloch oval — Geschenk des Herrn Kgl. Försters Brend'amour 
in Rodenbach. 

D. Mittelalter. 

Inv.-Nr. 1394 b u. c: Eisernes, in der Mitte durchgebrochenes 
Schwert von 68 cm Länge, wovon 16 cm auf den Griff entfallen; 
obere Breite 3,5 cm; der Griff besteht aus einer eisernen Zunge, 
die oben in eine kreisrunde Scheibe von 5 cm Durchmesser endet; 
diese ist in der Mitte durchlöchert (auf 2 cm Durchmesser) und 
ebenso wie die Zunge beiderseits mit Holz bekleidet, das durch 
zahlreiche, regelmäfsig verteilte kleine Bronzestifte und durch- 
gehende Bronzeröhrchen festgehalten wird; auch das Loch in der 
Mitte der erwähnten Scheibe ist mit Bronze ausgekleidet; mittel- 
alterlicher Schlüssel von 18 cm Länge, wovon beinahe 5 cm auf 
den ringförmigen Griff kommen — Geschenke des vorgenannten 
Herrn Kgl. Försters Brend'amour aus Rodenbach. — Inv.-Nr. 
1418 h u. i: Zwei kegelförmige Glasfläschchen von 17 und 10 cm 
Höhe, gefunden in Speier im Neubaue des Karl Kuhn'schen Hauses, 
Komgasse 22, geschenkt von Herrn H. Moritz, Kaufmann hier. — 
Inv.-Nr. 1424: a) Siegelplatte von 2,5 cm Durchmesser, in der 
Mitte im Vierpafs ein weiblicher Kopf mit langen Haaren unter 
einer niedrigen Mütze ; zwischen doppeltem Perlenkreis in gothischer 
Minuskel die Legende: -f- S • eris • nicolai • rospach. Ein Nikel 
Roszbach de Limburch (Limburg a/Lahn) cleric. dioc. Treuerensis 
wurde am 20. Dezember 1425 an der Heidelberger Universität 
immatrikuliert (vide Töpke, die Matrikel der Universität Heidel- 
berg, I. 169); b) Bruchstück eines Thonplättchens, 16 cm lang 
und 8 cm breit, ein gotisches Fenster mit Mafswerk darstellend; 
c) rundes Zierbeschläg aus Bronze, 2 cm im Durchmesser: 16 kleine 
Knöpfe umgeben einen gestrichelten Kreis, in welchem ein männ- 
licher Kopf in grofser Mütze von rechts sich befindet; getriebene 



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und durchbrochene Arbeit — Geschenk des vorgenannten Herrn 
Kaufmann Moritz von hier. 

E. Neuere Zeit. 

Inv.-Nr. 1387: Eiserne Ofenplatte aus dem 16. Jahrhundert, 
7,7 cm hoch und 95 cm breit, mit einer Darstellung der Geschichte 
vom reichen Manne und vom armen Lazarus, die Hauptscene von 
4 Nebenscenen umgeben, erworben von Witwe Klein in Erbach 
bei Homburg i/Pf. auf Anregung des Herrn Lehrers Glaser in 
Wattenheim durch Vermittlung des Herrn Lehrers Fi cht er in 
Erbach. — Inv.-Nr, 1386: Farbiges Frankenthaler Porzellan von 
feinster Qualität und tadelloser Erhaltung: a) Genius, der einen 
Bären füttert, 15 cm breite und 18 cm hohe Gruppe; b) Schnitterin 
als Personifikation des Sommers, genaues Pendant zu einer in der 
Heydenreich'schen Sammlung befindlichen weiblichen Figur mit 
Blumenkorb, 14 cm hoch. — Inv.-Nr. 1415: Zwei farbige Figuren 
Frankenthaler Porzellan : a) Drehleierspielerin, als Pendant zu einem 
in der Sammlung befindlichen Dudelsackpfeifer, 13,5 cm hoch; 
b) Wäscherin mit Wasserkübel, das Gewand vom Winde bewegt, 
14,5 cm hoch. — Inv.-Nr. 1413: a) Eiserne, im Geschmacke 
Ludwig XVI. verzierte Lichtschere ; b) ornamentierter Gewichts- 
satz aus Messing, 1905 Gramm wiegend, mit dem eingestempelten 
Wappen von Nürnberg, daneben die Jahrzahl 18 — 08, darunter 
ein kleines m, aufserdem noch ein kleiner Hahn, auf der andern 
Seite ein grofees N und gleichfalls in gröfserem Malsstabe acht M. — 
Inv.-Nr. 1418: a u. b) Zwei eiserne Truhenbänder, 17. Jahrhundert, 
zierlich durchbrochene und mit schönen Ornamenten gravierte Arbeit, 
46 cm lang; c u. d) zwei grofse eiserne Thorbeschläge, 18. Jahr- 
hundert, 75 cm lang; e u. f) zwei kleinere Beschlägstücke von 27 
und 11 cm Länge; g) ein eiserner, durchbrochener und gravierter 
Degenkorb, dem 17. Jahrhundert angehörig, über die Wölbung ge- 
messen 22 cm lang — Geschenke des Herrn H. Moritz von hier. — 
Inv.-Nr. 1420: a) Eine alte Dose mit einer Darstellung von Orpheus 
und Eurydike; b) eine Bonbonniere mit Verzierungen (auf Glas 
aufgesetzte Goldflitter) im Stile des ersten Napoleonischen Kaiser- 
tums; Inv.-Nr. 1427: Runde, auf der Oberfläche des Deckels mit 
einem Bilde (weiblicher Harlekin) geschmückte Dose von 6 cm 
Durchmesser, von einer Handwerkerfrau dahier erworben. 



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F. Flugblätter, Flugschriften, Alte Drucke, Wappen 
und Siegel, Pläne, Ansichten u. dergl. 

Inv.-Nr. 1388: Photographische Reproduktionen von 4 im 
Germanischen Museum in Nürnberg befindlichen, auf Landau und 
die Belagerungen von 1702 und 1704 bezüglichen Blättern — er- 
worben durch Vermittlung des Herrn Heuser, Beamten der pfäl- 
zischen Eisenbahnen in Landau. — Inv.-Nr. 1389: a) Kupferstich 
mit der Darstellung der Krönung des Kurfürsten Friedrich V. von 
der Pfalz zum König von Böhmen; b) Kaufbrief auf Pergament 
von Weifsenburg a/Rh. 5. Oct. 1709; c) Statuten der Geistlichen 
Witwen- und Waisenkasse der Grafschaft Leiningen vom Jahre 
1748, gedruckt in Grünstadt von Johann George Nuglisch, 8 Seiten 
folio; d) Zug auf das Schlofs Hambach am 27. Mai 1833, Litho- 
graphie — Geschenke des vorgenannten Herrn Heuser in Landau. — 
Inv.-Nr. 1400: a) Farbige Kopie des Wappens des Bischofs Mat- 
thias Rammung von Speier im Lehensbuche des Bischofs von 1465 
bis 1467 im grofsh. bad. Generallandesarchiv in Karlsruhe Nr. 145, 
besprochen in der Festschrift des „Herold" pro 1894 von Friedrich 
von Weech ; b) Sonderabdruck des neuen sog. Reitersiegels des 
Herrn Grafen Karl Emich zu Leiningen- Westerburg, im mittelalter- 
lichen Stile, zum Aufhängen eingerichtet; c) 25 Lackabdrücke von 
pfälzischen Siegeln nach den Originalstempeln im Münchener Reichs- 
archiv — Geschenke des Herrn Grafen Karl Emich zu Leininge n- 
Westerburg, Rittmeister a. D., Ehrenmitglied des historischen 
Vereines der Pfalz. — Inv.-Nr. 1402: a) Rede bei Gelegenheit der 
Vermählung Sr. K. K. Majestät Napoleon L, Kaisers der Franzosen, 
Königs von Italien, Beschütz e r des Rheinischen Bundes mit I. K. K. 
Hoheit Marie Louise, Erzherzogin von Ostreich, von Chr. Moscherosch, 
reformierter Pfarrer in Annweiler, Departement vom Donnersberg, 
gedruckt bei Georges und Prinz 1810; b) Sr. Majestät dem viel- 
geliebten Könige Ludwig bei Allerhöchst dessen Ankunft in Eden- 
koben am 4. Juni 1845, allerunterthänigst dargebracht im Namen 
der Stadt Edenkoben — Landau, gedruckt bei Georges 4°(6BL); 
c) Mitteilungen über das Streben nach Entfestigung bezw. nach 
Bau- und Verkehrserleichterung der Stadt Landau, von J. Himmel- 
spach, Landau, Druck von E. Kaufsler 1870 - Geschenke des oben- 
genannten Herrn Heuser von Landau. — Inv.-Nr. 1403: a) Rei 
rusticae libri quattuor universam agriculturae disciplinam con- 



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tinentes, a clarissimo viro D. Conrado Heresbachio jurisconsulto 
olim conscripti nunc ab innumeris mendis repurgati et cum 
auctario editi . . . Spirae Nemetum, typis Smesmannianis. Anno 
CIO 10 • XCV (Epistola dedicatoria, Praefatio, Argumentum, Text 
auf 889 Seiten Mitteloktav. Index); b) Jul. Pacii a Beriga J. C. 
de rebus creditis seu de obligationibus quae re contrahuntur et 
earum accessionibus . . . Spirae Nemetum apud Bernardum Albinum 
CIO • 10 . XCVI. 771 Folioseiten Text. Zusammengebunden mit: 
Novarum declarationum et variarum lectionum resolutionumque 
juris libri XXII . . Col. Agripp. apud Joannem Gymnicum MDLXXV. 
Inv.-Nr. 1404: (a bis g) Sieben Speierer Kaufbriefe von 1483, 1707, 
1787, 1751, 1758, 1787 und 1789, der erste mit anhängendem 
Siegel des Gerichtes des Dompropstes, die übrigen aufser dem von 
1787 mit anhängendem grofoen Stadtsiegel; h) Gedruckter Em- 
pfehlungsbrief für ein Mitglied der Congregation oder Bruderschaft 
der Herren, Burgern und Junggesellen unter dem Titel : der Himmel- 
fahrt der allerheiligsten Jungfrauen und Mutter Gottes Maria©, bei 
denen P. P. Societatis Jesu zu Bruchsal, Speierischen Bistums — 
Bruchsal 5/IV 1756 — Geschenke des Herrn Kgl. Regierungs- 
assessors Georg Berthold in Landshut, Ehrenmitglied des histor. 
Vereines der Pfalz. — Inv.-Nr. 1405: Caroli Sigonii de rep. He- 
braeorum libri VII cum indice rerum et verborum locupletissimo, 
nunc primum in Germania studiorum gratia in lucem editi. Der 
Speierer Dom, darunter B-^D. Spirae Nemetum excudebat B. Albinus 
Anno CIO • 10 • LXXXIII. Am Schlüsse das Speierer Wappen, da- 
runter Spirae. - Inv.-Nr. 1411: a) D. D. PRAESIDENTE ABRA- 
HAMO VVERNERO PHILOSOPHIAE et Medicinae doctore, respon- 
debunt publice pro licentia in arte medica consequenda honesti et 
docti viri SAMUEL MELIS Magdeburgensis. M. GALLVS EMMEN 
lutrebrocensis. PETRVS APIANVS SPIRENSIS . . Witenbergae . . 
Anno MDLXXVI 4 ° 8 Bl. ; b) Sarmatiae Europeae descriptio, quae 
regnum Poloniae, Lituaniam, Samogitiam, Russiam, Massoviam, 
Prussiam, Pomeraniam, Livoniam et Moschoviae Tartariaeque partem 
complectitur • Alexandri Guagnini Veronensis, equitis aurati peditum- 
que praefecti . . Spirae cum privilegio imper. et regis Gall. apud 
Bernardum Albinum MDLXXXI. 119 Bl. Text in folio mit vielen 
Holzschnitten, in Schweinsleder gebunden ; c) IOH. HENRICI UR- 
SINI SPIRENSIS SILVA THEOLOGIAE SYMBOLICAE . . . SPIRAE 



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e typographeo Senatorio Anno CIO. IOC XL VI. 314 S. nebst 6 Bl. 
Vorrede und 5 Bl. Index 12 ° Vel. ; d) Der Alten Teutschen Reichs- 
Sachen Anmuthigkeiten / In sich begreiffend den wahren neuent- 
deckten Uhrsprung der Teutschen und anderer Europäischer Völcker. 
(Der ganze Titel einschliefslich Druckort u. s. w. urafafst 31 Zeilen 
in abwechselnd schwarzem und rotem Drucke und verschiedenen 
Lettern) Von Michael Praun / beyder Rechten Doctor Com. Pal. Caes. 
und fürstl. Baden - Durlachischen Hofrath, Speyer / In Verlegung 
Christoph Olffen / Buchh. Anno MDCLXXXV. Pergamentbd. in 8 °. - 
Inv.-Nr. 1416: Gesangbuch für die evangelische Gemeine der freien 
Reichsstadt Speyer. Neue und verbesserte Ausgabe. Speyer, ge- 
druckt bei Johann Paulus Enderes, Stadtbuchdrucker 1782. Der 
rote Ledereinband mit Goldpressung zeigt die Initialen: J: R: R: 
und die Jahrzahl 1806 — Geschenk des Herrn Lehrers Oswald 
in Speier. — Inv.-Nr. 1421: Ansichten von Haardt, des Klosters 
Limburg, Ludwigshafen, Neuleiningen, Neustadt a/H. aus den Jahren 
1820, 1830, 1834. — Inv.-Nr. 1423 c bis r: Verschiedene auf die 
Stadt Landau bezügliche Ansichten, Pläne, Plakate, Plugschriften 
aus dem Ende des vorigen Jahrhunderts, ferner 6 Zeitungsblätter 
aus dem Jahre 1849, Artikel über Landauer Vorgänge enthaltend 
und namentlich den damaligen Kommandanten der Festung General- 
major Freiherrn v. Jeetze betreffend — Geschenke des obengenann- 
ten Herrn Heuser von Landau. — Inv.-Nr. 1425: Das adeliche 
Europa und das noch viel edlere Teutschland sammt dessen sieben 
Heer-Schilden, Landsassen, und Stadtadel, wie auch einem voraus- 
gestellten Discurs von dem Adel insgemein, entworfen von D. Michael 
Praun, Com. Pal. Caes. und Hochl. B. Durchl. Hofrath, MDCLXXXV, 
Speyer; In Verlegung Christoph Olffen, mit Porträt des Autors. 
15 Bl. 880 u. LXXIX S. S. Pgt. - Inv.-Nr. 1426: Girtanner, 
Almanach der Revolutions-Charaktere für das Jahr 1796, heraus- 
gegeben von dem geheimen Hofrath G. Chemnitz bei Karl Gottlieb 
Hofmann 388/ S. 12°. Von Seite 253 an: „die Franzosen in der 
Pfalz im Jahre 1794. Unpartheyisch geschildert von einem Augen- 
zeugen in Briefen an den Herausgeber" mit 12 auf die Vorgänge 
in Frankenthal und Neustadt bezüglichen Kupferstichen. — Inv.- 
Nr. 1428: Dreyssig WArhafte Ursachen des üblen Zustande der 
Pfaltz. Von einem ufrichtigen Deutschen an Tag gegeben. Gedruckt 
im Jahre Christi / MDCXXI 8 S. S. Klein Quart — Geschenk des 



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Herrn Karl EmichGraf zu Leiningen- Westerburg in München. — 
Inv.-Nr. 1429: a) Gesangbuch für die Chur-Pfältzisch-Reformirte 
Kirche d. d. Heidelberg den 2. Februar 1749; b) das Pfälzische 
Herbstfest, gefeiert bei der Vermählung . . . des Kronprinzen Maxi- 
milian von Bayern mit .... der Prinzessin Marie von Preufsen, 
Festkantate mit Chören und Gesängen, . . Speyer 1842 — Geschenke 
des Herrn Lehrers Oswald in Speier. 

Die voraufgeführten zahlreichen, dem Vereine gemachten 
Zuwendungen liefern den Beweis, dafs das Interesse, welches 
den Bestrebungen des historischen Vereines entgegengebracht 
wird, in erfreulicher Weise sich erhalten und erhöht hat. 

Au dieser Stelle sei allen Mandataren, Mitgliedern und 
Gönnern des Vereines aufrichtigster Dank ausgesprochen. 
Gleichzeitig sei es gestattet, an die Mandatare des Vereines 
die Bitte zu richten, auch fernerhin unserem Streben, „das 
pfälzische Kreismuseum zu einem getreuen Abbilde pfälzischer 
Geschichte und pfälzischer Eigenart zu gestalten", ihre opfer- 
willige Unterstützung zu gewähren, zugleich aber auch das 
Interesse am historischen Vereiu in immer weitere Kreise zu 
tragen und so ein Unternehmen zu fördern, das, wie irgend 
eines, der Förderung wert ist. 

Schliefslich empfehlen wir den Besuch des Kreismuseums 
allen Mitgliedern und Freunden des Vereines auf das ange- 
legentlichste. 



Speier, 19. September 1895. 



Luxentmrger, 

II. Sekretär 
des historischen Vereines der Pfalz. 



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